Fachkräfte-Engpassanalyse NRW - Februar 2019 Frühjahr 2019 - Bundesagentur für Arbeit
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Inhalt 1 Ergebnisse der Fachkräfte-Engpassanalyse in Nordrhein-Westfalen ............................. 4 2 Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Bundesgebiet .................................................... 6 3 Berufsgruppen in Nordrhein-Westfalen........................................................................... 7 3.1 Spezialisten der Automatisierungstechnik ................................................................... 7 3.2 Fachkräfte der Energietechnik .................................................................................... 8 3.3 Fachkräfte im Tiefbau ................................................................................................. 9 3.4 Fachkräfte der Bodenverlegung .................................................................................10 3.5 Fachkräfte der Sanitär- und Heizungstechnik sowie Kältetechnik ..............................11 3.6 Meister und Techniker der Sanitär- und Heizungstechnik ..........................................12 3.7 IT-Anwendungsberater ..............................................................................................13 3.8 Softwareentwickler .....................................................................................................14 3.9 Lokomotivführer .........................................................................................................15 3.10 Examinierte Fachkräfte der Gesundheits- und Krankenpflege ...................................16 3.11 Fachkinderkrankenschwestern und Hebammen ........................................................17 3.12 Physiotherapeutinnen ................................................................................................18 3.13 Examinierte Altenpflegerinnen ...................................................................................19 3.14 Meisterinnen des Friseurgewerbes ............................................................................20 3.15 Die bundesdeutschen Engpass-Berufe in Nordrhein-Westfalen .................................21 4 Engpassanalysen der Arbeitsmarktregionen .................................................................26 4.1 Bergisches Land ........................................................................................................26 4.2 Münsterland ...............................................................................................................28 4.3 Ostwestfalen-Lippe ....................................................................................................30 4.4 Rheinland ..................................................................................................................33 4.5 Ruhrgebiet .................................................................................................................35 4.6 Südwestfalen .............................................................................................................37 5 Methodik .......................................................................................................................41 Anlage 01: Zusammenfassung der Berufsgruppen mit Engpässen ...................................43 Anlage 02: Statistische Hinweise ......................................................................................44 Hinweise: Damit die Analyse einfacher lesbar ist, wird jeweils die Berufsbezeichnung genutzt, deren Geschlecht die Beschäftigung des Berufes in Nordrhein-Westfalen dominiert. Es sind beispielsweise mehr Frauen als Männer als Gesundheits- und Krankenpflegerin im Land sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so dass hier die weibliche Form verwendet wird. Zudem wird dort, wo es möglich ist, bei der landesweiten Analyse die umgangssprachliche Berufsbe- zeichnung genutzt, nicht die offizielle statistische Bezeichnung. 3
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 1 Ergebnisse der Fachkräfte-Engpassanalyse in Nordrhein-Westfalen Es zeigt sich kein flächendeckender Fachkräftemangel in Nordrhein-Westfalen. Allerdings sind Engpässe in verschiedenen Ausprägungen in einzelnen Berufsfeldern und Regionen zu er- kennen. Traditionell sind in Nordrhein-Westfalen Gesundheits- und Pflegeberufe, Berufe des Eisen- bahnverkehrs und Berufe aus dem Bereich der Information und Kommunikation von Engpäs- sen betroffen. Es zeichnet sich aber ab, dass derzeit auch Arbeitsstellen der technischen Be- rufe und von Berufen, die mit der Bauwirtschaft in Verbindung stehen, nur schwer besetzt werden können. In dieser Ausgabe neu hinzugekommen sind die Spezialisten der Automati- sierungstechnik, sowie die Fachkräfte der Energietechnik und der Bodenverlegung. Die Situation der Apothekerinnen und Apotheker und der Fachkräfte zur Überwachung und Wartung der Eisenbahninfrastruktur haben sich dagegen entschärft, es sind keine statistischen Engpässe mehr zu erkennen. Alle in Nordrhein-Westfalen identifizierten Engpass-Berufe zeigen auch deutschlandweit An- zeichen für einen Engpass. Tabelle 1 – Berufsgruppen mit Engpässen in NRW Anforderungs- Ausprä- Berufsgruppe niveau 1 gung Seite Spezialisten der Automatisierungstechnik NEU Spezialist stark 7 Fachkräfte der Energietechnik NEU Fachkraft stark 8 Fachkräfte im Tiefbau Fachkraft stark 9 Fachkräfte der Bodenverlegung NEU Fachkraft moderat 10 Fachkräfte der Sanitär- und Heizungstechnik und Kältetechnik Fachkraft stark 11 Meister und Techniker der Sanitär- und Heizungstechnik Spezialist stark 12 IT-Anwendungsberater Experte moderat 13 Softwareentwickler Experte stark 14 Lokomotivführer Fachkraft stark 15 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Fachkraft moderat 16 Fachkinderkrankenschwestern und Hebammen Spezialist moderat 17 Physiotherapeutinnen Spezialist moderat 18 Examinierte Altenpflegerinnen Fachkraft stark 19 Friseurmeisterinnen Spezialist moderat 20 1 Nähere Erläuterungen zur Unterscheidung Fachkraft, Spezialist und Experte sind in den statistischen Anmerkungen in der Anlage 2 zu finden. Zudem ist die Ausprägung der Engpässe im Kapitel 5 - Metho- dik beschrieben. 4
Über alle Berufe hinweg stieg die Dauer der Personalsuche kräftig an bei gleichzeitig deutli- cher Reduzierung des Bewerberpotenzials. Die Besetzung von freien Arbeitsplätzen für Fach- kräfte wird somit insgesamt schwieriger. Im Zeitraum vom November 2017 bis Oktober 2018 (gleitender Jahreswert Oktober 2018) lag die Vakanzzeit der abgeschlossenen Stellenangebote in Nordrhein-Westfalen bei 110,1 Ta- gen, dies ist eine Steigerung von 11,1 Tagen zum Vorjahreswert. Im bundesdeutschen Durch- schnitt lag die Vakanzzeit noch höher bei 112,7 Tagen. Auf 100 gemeldete Stellenangebote kamen 321 arbeitslose Fachkräfte, 71 weniger als ein Jahr zuvor. Schon seit etwa vier Jahren ist zu beobachten, dass die Zugänge an freien Ar- beitsstellen rasant ansteigen. Im Zeitraum vom November 2017 bis Oktober 2018 wurden rund 264.700 freie Arbeitsplätze registriert. Dies bedeutet einen Anstieg um 1,3 Prozent. Der Be- stand stieg sogar noch stärker um 13,1 Prozent auf durchschnittlich 90.400 Stellen. Die Stel- lenmeldungen gehen seit Mitte des Jahres 2018 leicht zurück, trotzdem stieg die Zahl der registrierten Arbeitsstellen im Bestand weiter an. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Beset- zung der freien Stellen nicht ohne weiteres gelingt. Dass wir angesichts dieser Entwicklung nicht von einem allgemeinen Fachkräfte-Engpass sprechen, liegt vor allem an der Zahl der arbeitslos gemeldeten Fachkräfte im Land. In Nord- rhein-Westfalen waren im oben genannten Zeitraum durchschnittlich rund 289.900 arbeitslose Fachkräfte registriert. Die Zahl der Arbeitslosen sank zuletzt innerhalb eines Jahres um 7,4 Prozent. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsplätze und der arbeitslosen Fachkräfte variiert je nach Beruf und je nach Arbeitsmarkt-Region. Daher ist in der regionalen Betrachtung häufig eine größere Anzahl von Berufen auffällig. Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Besetzung von schwierig zu be- setzenden Arbeitsstellen ist somit – neben der Einstellung von nicht hundertprozentig passen- den Bewerberinnen und Bewerbern – die regionale Mobilität. Arbeitslose, die in ihrer Region keine passende Anstellung finden, können gegebenenfalls in einer anderen Arbeitsmarktre- gion fündig werden. Hintergrund Die abgeschlossene Vakanzzeit bezeichnet den Zeitraum vom geplanten Einstellungstermin bis zur Abmel- dung des Stellenangebotes. Betrachtet werden dabei alle Stellenangebote, die in einem bestimmten Zeitraum abgemeldet werden. In Abgrenzung dazu wird auch die bisherige Vakanzzeit ausgewertet. Diese stellt für die noch aktuell gemeldeten Stellenangebote im Bestand die Zeit vom geplanten Einstellungstermin bis zum betrachteten Stichtag dar. 5
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 2 Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Bundesgebiet Im Vergleich zum Bundesgebiet sind in Nordrhein-Westfalen vergleichsweise wenige Berufe von Engpässen betroffen. Dies hängt unter anderem mit der noch immer hohen Arbeitslosig- keit und dadurch einem größeren Bewerberangebot zusammen. Die Arbeitslosenquote von Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung lag im Jahresdurchschnitt 2018 in Nord- rhein-Westfalen bei 3,4 Prozent, in Westdeutschland insgesamt bei 2,6 Prozent. Vor allem im Süden Deutschlands ist die Fachkräfte-Situation deutlich angespannter. In Bay- ern und Baden-Württemberg stehen für 100 gemeldete Arbeitsstellen lediglich 156 arbeitslose Fachkräfte zur Verfügung. In Nordrhein-Westfalen sind es mit 321 Arbeitslosen mehr als dop- pelt so viele. Dementsprechend liegt die abgeschlossene Vakanzzeit in den südlichen Bundesländern um einige Tage über der in Nordrhein-Westfalen. Am längsten dauert die Personalsuche in Baden- Württemberg. Durchschnittlich 124 Tage ist dort eine Arbeitsstelle vakant. Die geringsten Auswirkungen des Fachkräftebedarfs sind aktuell in Berlin zu spüren. Dort liegt die Vakanzzeit bei 96 Tagen, auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 560 arbeitslose Fach- kräfte. 6
3 Berufsgruppen in Nordrhein-Westfalen 3.1 Spezialisten der Automatisierungstechnik Erstmals zeigen in Nordrhein-Westfalen die Spezialisten der Automatisierungstechnik Anzei- chen für einen Engpass. Die Vakanzzeit beträgt 160 Tage und liegt damit über dem Grenzwert von 158 Tagen. Im vergangenen Jahr stieg sie um 36 Tage. Bei dieser Berufsgruppe kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen 97 Arbeitslose, 42 weniger als im Jahreszeitraum zuvor. Zur Berufsgruppe zählen ebenfalls die Spezialisten der Mechatronik. Für diese Spezialisierung werden allerdings nur wenige freie Arbeitsstellen angeboten. Regional bestehen die Engpässe im Ruhrgebiet, allerdings nur mit einer geringen Zahl an Fällen. In vier weiteren Arbeitsmarktregionen liegen nicht genügend Daten für eine Analyse vor, im Rheinland sind keine Engpässe erkennbar. Einbezogene Berufe (Auswahl): Elektrotechniker/-in der Automatisierungstechnik 7
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.2 Fachkräfte der Energietechnik Es zeigen sich zwar erstmals in Nordrhein-Westfalen Engpässe bei den Fachkräften der Ener- gietechnik, diese sind jedoch nahezu landesweit stark ausgeprägt. Dies hängt größtenteils mit der aktuell starken Bautätigkeit in Deutschland und Nordrhein-Westfalen zusammen. Die Va- kanzzeit beträgt 164 Tage und überschreitet damit den Grenzwert von 158 Tagen. Im vergan- genen Jahr stieg sie um 35 Tage. Bei dieser Berufsgruppe kommen auf 100 gemeldete Ar- beitsstellen lediglich 68 Arbeitslose, 35 weniger als im Jahreszeitraum zuvor. Die Engpässe treten vor allem bei Fachkräften der Bauelektrik und Leitungsinstallation auf. Aber auch die Fachkräfte der Elektromaschinentechnik sind schwer zu finden. Im Bereich der elektrischen Betriebstechnik sind noch keine Engpässe erkennbar. Einbezogene Berufe (Auswahl): Bauelektriker/-in Elektroniker/-in der Energie- und Gebäudetechnik Elektroniker/-in der Maschinen- und Antriebstechnik Elektromaschinenbauer/-in Elektroanlagenmonteur/-in 8
3.3 Fachkräfte im Tiefbau Die Situation der Fachkräfte im Tiefbau hat sich verschärft. Die Vakanzzeit beträgt 178 Tage und liegt damit deutlich über dem Grenzwert von 158 Tagen. Im vergangenen Jahr stieg sie um 40 Tage. Bei dieser Berufsgruppe kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen 94 Arbeits- lose, 53 weniger als im Jahreszeitraum zuvor. Bisher waren noch keine Engpässe bei der Besetzung von Fachkraftstellen der Fachrichtung „Straßenbau“ erkennbar. Dies hat sich nun verändert. Aufgrund einer deutlichen Steigerung der Vakanzzeit und einer ebenso deutlichen Reduzierung der gemeldeten Arbeitslosen zeigen nun auch die Straßenbauer Engpässe bei der Besetzung freier Arbeitsstellen. Regional bestehen die Engpässe im besonderen Maße in Ostwestfalen-Lippe, in moderater Form im Rheinland und im Ruhrgebiet. In allen anderen Arbeitsmarktregionen sind noch keine Anzeichen für Engpässe erkennbar. Einbezogene Berufe (Auswahl): Tiefbaufacharbeiter/-in Pflasterer / Pflasterin Straßenbauer/-in Gleisbauer/-in Brunnenbauer/-in Kanalbauer/-in Tunnelbauer/-in 9
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.4 Fachkräfte der Bodenverlegung Bei den Fachkräften der Bodenverlegung sind erstmals Engpässe und zwar in moderater Aus- prägung erkennbar. Die Vakanzzeit beträgt 158 Tage und liegt damit auf dem Grenzwert. Im vergangenen Jahr stieg sie um 27 Tage. Bei dieser Berufsgruppe kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen 145 Arbeitslose, 45 weniger als im Jahreszeitraum zuvor. Regional bestehen die Engpässe im Münsterland und in Südwestfalen, in beiden Regionen allerdings mit einer geringen Fallzahl. In allen anderen Arbeitsmarktregionen sind noch keine Anzeichen für Engpässe erkennbar. Einbezogene Berufe (Auswahl): Bodenverleger/-in Fußbodenbelagsverleger/-in Fliesenleger/-in Estrichleger/-in 10
3.5 Fachkräfte der Sanitär- und Heizungstechnik sowie Kältetechnik Bei den Fachkräften der Sanitär- und Heizungstechnik und der Kältetechnik liegen nahezu landesweit Anzeichen für Engpässe mit starker Ausprägung vor. Lediglich im Bergischen Land sind noch keine Engpässe erkennbar. Die Vakanzzeit beträgt 168 Tage, 34 Tage länger als ein Jahr zuvor. Auf 100 gemeldete Ar- beitsstellen kommen lediglich 74 Arbeitslose. Diese Relation hat sich gegenüber dem Vorjah- reszeitraum um 18 Arbeitslose verringert. Einbezogene Berufe (Auswahl): Heizungsbauer/-in Anlagenmechaniker/-in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Gas- und Wasserinstallateur/-in Kälteanlagenmechaniker/-in 11
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.6 Meister und Techniker der Sanitär- und Heizungstechnik Die Situation bei den Meistern und Technikern der Sanitär- und Heizungstechnik hat sich ver- schärft. Die Vakanzzeit beträgt 171 Tage und liegt damit deutlich über dem Grenzwert von 158 Tagen. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie um 39 Tage. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kom- men nur 86 Arbeitslose, vier weniger als im Jahreszeitraum zuvor. In der Berufsgruppe sind vor allem Engpässe bei den Meistern und Technikern der Sanitär- und Heizungstechnik erkennbar. Die ebenfalls zur Berufsgruppe zugehörigen Spezialisten der Klempnerei oder der Kältetechnik werden kaum gesucht. Regional bestehen keine Engpässe im Bergischen Land. Für das Münsterland und für Süd- westfalen stehen nicht genügend Daten für eine Analyse zur Verfügung. Im Rheinland sind starke Anzeichen für einen Engpass erkennbar. Im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen-Lippe sind Anzeichen für einen Engpass zu erkennen, jedoch ist die Fallzahl jeweils nur gering. Einbezogene Berufe (Auswahl): Installateur- und Heizungsbauermeister/-in Sanitärtechniker/-in Heizungstechniker/-in 12
3.7 IT-Anwendungsberater Die Experten der IT-Anwendungsberatung zeigen in Nordrhein-Westfalen Anzeichen für einen Engpass in moderater Stärke. Die Vakanzzeit liegt mit 168 Tagen deutlich über dem bundes- weiten Grenzwert von 158 Tagen. Das sind 23 Tage mehr als im Vorjahr. Auf 100 Arbeitsstel- len kommen 248 Arbeitslose, 36 weniger als im Jahr zuvor. In der Berufsgruppe sind neben den Experten der IT-Anwendungsberatung auch die Experten der IT-Systemanalyse und des IT-Vertriebs enthalten, deren Situation allerdings noch unauf- fällig ist. Die Engpässe sind auf das Rheinland beschränkt. In keiner anderen Arbeitsmarktregion in Nordrhein-Westfalen bestehen ansonsten Auffälligkeiten. Einbezogene Berufe (Auswahl): Anwendungsberater/-in IT-Berater/-in (geprüft) Anwendungssystemberater/-in 13
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.8 Softwareentwickler Die Experten der Softwareentwicklung zeigen in Nordrhein-Westfalen Anzeichen für einen Engpass in starker Ausprägung. Die Vakanzzeit liegt mit 183 Tagen deutlich über dem bun- desweiten Grenzwert von 158 Tagen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist sie um 20 Tage gestiegen. Stellenzugang und Stellenbestand sind gewachsen, die Anzahl der Arbeitslosen dagegen gesunken. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nun 90 Arbeitslose, 24 weniger als im Jahr zuvor. Engpässe sind landesweit vorhanden, im Rheinland und Ostwestfalen-Lippe sogar mit starken Anzeichen. Moderate Engpässe sind im Ruhrgebiet erkennbar. In den weiteren Arbeitsmarkt- regionen liegen auch Engpässe vor, allerdings werden jeweils nur wenige Arbeitsstellen regis- triert. Einbezogene Berufe (Auswahl): Softwareentwickler/-in E-Logistik-Entwickler/-in Informatiker/-in (Hochschule) - Softwaretechnik 14
3.9 Lokomotivführer In Nordrhein-Westfalen gibt es für den Beruf des Lokomotivführers Anzeichen für einen Eng- pass in starker Ausprägung. Dieser tritt allerdings ausschließlich im Rheinland auf. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 28 Arbeitslose, mit sinkender Tendenz. Die Vakanzzeit liegt mit 175 Tagen deutlich über dem Grenzwert von 158 Tagen, obwohl sie binnen Jahresfrist um 19 Tage gesunken ist. Zukünftig wird der Beruf vor dem Hintergrund des weiteren Ausbaus wichtiger Bahnstrecken im Land (vor allem Rhein-Ruhr-Express) weiter an Bedeutung gewin- nen. An der regionalen Verteilung wird sich aber dadurch nichts ändern. Aufgrund der eingeschränkten Anzahl von Arbeitgebern und der geringen Anzahl offener Stel- len ist immer wieder mit Schwankungen bezüglich der Erreichung der Engpass-Grenzwerte zu rechnen. Einbezogene Berufe (Auswahl): Eisenbahner/-in – Betriebsdienst – Lokführer/-in Triebfahrzeugführer/-in 15
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.10 Examinierte Fachkräfte der Gesundheits- und Krankenpflege Bei den examinierten Fachkräften der Gesundheits- und Krankenpflege liegt die Vakanzzeit mit 150 Tagen leicht unter dem bundesdeutschen Grenzwert für die Definition von Engpass- Berufen. Auf 100 gemeldete Stellen kommen allerdings lediglich 75 Arbeitslose. Da die statis- tischen Daten leicht zwischen den einzelnen Analysen schwanken, gehen wir trotzdem noch von einem Engpass aus. Innerhalb Nordrhein-Westfalens ist das Bild differenziert. In allen Regionen ist die Zahl der Arbeitslosen sehr gering. Allerdings gelingt es im Bergischen Land, im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe noch, in adäquater Zeit die offenen Stellen zu besetzen. In allen anderen Regionen sind dagegen aufgrund der geringen Bewerberzahl und der deutlich über dem Durchschnitt liegenden Vakanzzeit Engpässe erkennbar, im Rheinland und in Südwestfalen mit starker Ausprägung. Einbezogene Berufe (Auswahl): Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Krankenschwester/Krankenpfleger 16
3.11 Fachkinderkrankenschwestern und Hebammen Die Situation bei den examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen mit spezieller Wei- terbildung ist uneinheitlich. Auf 100 gemeldete Stellen kommen landesweit lediglich 83 Arbeits- lose mit leicht sinkender Tendenz. Die Suchdauer liegt aber mit 145 Tagen derzeit recht deut- lich unter dem Grenzwert von 158 Tagen. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie leicht um 12 Tage. Aufgrund der sehr geringen Bewerberinnenzahl gehen wir trotzdem noch von einem Engpass, allerdings in moderater Ausprägung aus. Betroffen sind vor allem die Fachkinderkrankenschwestern und die Hebammen. Die übrigen Spezialisierungen dieser Berufsgruppe sind unauffällig. Regional liegen die Engpässe im Rheinland mit starker Ausprägung und in Südwestfalen in moderater Ausprägung vor, wobei in Südwestfalen nur eine geringe Zahl offener Stellen ge- meldet wird. In allen anderen Regionen gelingt die Stellenbesetzung noch in adäquater Zeit. Einbezogene Berufe (Auswahl): Fachkinderkrankenschwester/-pfleger Hebamme/Entbindungspfleger 17
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.12 Physiotherapeutinnen Die Situation der Physiotherapeutinnen stagniert, so dass Anzeichen für einen Engpass in moderater Ausprägung erkennbar sind. Die Vakanzzeit liegt bei 152 Tagen und damit leicht unter dem bundesdeutschen Grenzwert von 158 Tagen. Allerdings hat sich die Vakanzzeit im letzten Jahr um 13 Tage erhöht. Auf 100 gemeldete Stellenangebote kamen lediglich 47 Ar- beitslose mit leicht sinkender Tendenz. In dieser Berufsgruppe sind neben den Physiotherapeutinnen auch andere Fachkräfte, bei- spielsweise der Logopädie und der Sprachtherapie enthalten. In diesen Berufen sind aber keine Engpässe erkennbar. Die Engpässe treten vor allem in der Mitte Nordrhein-Westfalens auf. Im Bergischen Land, im Ruhrgebiet und in Südwestfalen sind starke Anzeichen für einen Engpass erkennbar. In allen anderen Arbeitsmarktregionen können die Stellenangebote noch in adäquater Zeit besetzt werden, trotz einer geringen Zahl von arbeitslosen Fachkräften. Einbezogene Berufe (Auswahl): Physiotherapeut/-in 18
3.13 Examinierte Altenpflegerinnen Die Berufsgruppe, in der in Nordrhein-Westfalen die Fachkräfte-Engpässe am deutlichsten erkennbar sind, sind die examinierten Altenpflegerinnen. Es bestehen in allen Arbeitsmarktre- gionen Nordrhein-Westfalens Anzeichen für einen Engpass in starker Ausprägung. Landes- weit ist die Vakanzzeit um 15 auf 172 Tage gestiegen. Zudem kommen auf 100 gemeldete Stellen lediglich 44 Arbeitslose, mit sinkender Tendenz. Der Bestand an Arbeitsstellen wuchs trotz leicht rückläufiger Anzahl neu gemeldeter Arbeits- plätze gegenüber dem Vorjahr kräftig an, die Zahl der Arbeitslosen sank dagegen ab. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Engpässe weiter verschärfen. Einbezogene Berufe (Auswahl): Altenpfleger/-in 19
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 3.14 Meisterinnen des Friseurgewerbes Bei den Meisterinnen des Friseurgewerbes sind in Nordrhein-Westfalen Anzeichen für einen Fachkräfte-Engpass in moderater Ausprägung erkennbar. Die Vakanzzeit beträgt 166 Tage, 27 Tage mehr als im Jahr zuvor. Damit wird der bundesdeutsche Grenzwert von 158 Tagen deutlich überschritten. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 158 Arbeitslose, mit leicht sinkender Tendenz. Lediglich im Bergischen Land, im Münsterland und in Südwestfalen sind Engpässe in mode- rater Ausprägung zu erkennen, in den beiden erstgenannten allerdings nur mit einer geringen Anzahl gemeldeter Arbeitsstellen. In den übrigen Arbeitsmarkt-Regionen Nordrhein-Westfa- lens liegen keine Engpässe vor. Einbezogene Berufe (Auswahl): Friseurmeister/-in 20
3.15 Die bundesdeutschen Engpass-Berufe in Nordrhein-Westfalen Bundesweit wurden für weitere Berufe Engpässe identifiziert, für die nun kurz die Situation in Nordrhein-Westfalen dargestellt wird. • Fachkräfte der Naturstein-, Mineral- und Baustoffherstellung In Nordrhein-Westfalen kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen 225 Arbeitslosen, allerdings mit stark sinkender Tendenz. Die Vakanzzeit liegt mit 149 Tagen noch unter dem Grenzwert. Im Rheinland sind erste Anzeichen für auftretende Engpässe zu beobachten. • Fachkräfte der Kunststoff- und Kautschukherstellung und -verarbeitung Die Vakanzzeit liegt in Nordrhein-Westfalen mit 117 Tagen nahe am bundesdeutschen Mittel- wert aller Berufe (113 Tage). Auf 100 Arbeitsstellen kommen 158 Arbeitslose. Im Bergischen Land sind bereits erste Anzeichen für Engpässe erkennbar. • Meister der Holzbearbeitung und -verarbeitung Die Vakanzzeit ist mit 94 Tagen in Nordrhein-Westfalen sehr niedrig. Zudem kommen auf 100 registrierte Arbeitsstellen 202 Arbeitslose. • Fachkräfte der Metallerzeugung In Nordrhein-Westfalen stehen für 100 gemeldete Arbeitsstellen 340 Arbeitslose zur Verfü- gung, mit stark sinkender Tendenz. Vor einem Jahr waren es noch 199 Arbeitslose mehr. Die Vakanzzeit liegt mit 116 Tagen nahe am bundesdeutschen Mittelwert (113 Tage). • Fachkräfte und Spezialisten der Metallbearbeitung Fachkraft: Die Vakanzzeit liegt in Nordrhein-Westfalen mit 111 Tagen unter dem bundesdeut- schen Durchschnitt von 113 Tagen. Zudem kommen auf 100 Arbeitsstellen 273 Arbeitslose. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt aber rapide. Im Jahr zuvor waren es noch 230 Arbeitslose je 100 Stellen mehr. Spezialisten: Die Situation der spezialisierten Fachkräfte ist vergleichbar mit der der Fach- kräfte. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 423 Arbeitslose, die Vakanzzeit beträgt 123 Tage. • Fachkräfte des Metallbaus und der Schweißtechnik Die Vakanzzeit liegt mit 132 Tagen noch deutlich unter dem Grenzwert von 158 Tagen. Auf 100 registrierte Arbeitsstellen kommen 287 Arbeitslose. • Fachkräfte der Feinwerk- und Werkzeugtechnik Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 213 Arbeitslose, die Vakanzzeit beträgt 124 Tage. Beide Grenzwerte werden nicht erreicht. Zudem ist die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen von November 2017 bis Oktober 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über zehn Prozent gesunken. 21
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 • Fachkräfte der Maschinenbau- und Betriebstechnik Die Vakanzzeit liegt mit 109 Tagen unter dem bundesdeutschen und auch dem nordrhein- westfälischen Mittelwert (113 und 110 Tage). Zudem stehen 539 Arbeitslose für 100 gemel- dete Arbeitsstellen zur Verfügung. Allerdings sind im Bergischen Land und im Münsterland erste Anzeichen für Engpässe zu beobachten. • Fachkräfte, Meister und Ingenieure der Fahrzeugtechnik Fachkraft: Trotz einer geringen Relation von Arbeitslosen zu offenen Stellen (106 Arbeitslose je 100 Stellen) ist die Vakanzzeit im Land Nordrhein-Westfalen mit 139 Tagen nicht auffällig. Allerdings steigt die Vakanzzeit an. Gegenüber dem Vorjahr wuchs sie um 15 Tage. Meister (Spezialisten): Auch bei den Meistern der Fahrzeugtechnik stehen nur wenige Bewer- berinnen und Bewerber zur Verfügung. Auf 100 gemeldete Arbeitsplätze kommen lediglich 91 Arbeitslose. Die Vakanzzeit liegt aber mit 137 Tagen noch unter dem Grenzwert von 158 Ta- gen. Im Ruhrgebiet und im Münsterland sind erste Anzeichen für Engpässe vorhanden. Ingenieure (Experten): Für die Ingenieure liegt die Vakanzzeit mit 130 Tagen ebenfalls unter dem Grenzwert von 158 Tagen, mit leicht steigender Tendenz. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 335 Arbeitslosen. Allerdings sind nur wenige Arbeitsstellen im Bestand. • Fachkräfte und Ingenieure der Mechatronik und Automatisierungstechnik In Nordrhein-Westfalen bestehen Engpässe bei den Technikern dieser Berufsgruppe, die vor allem im Ruhrgebiet auftreten. Fachkraft: In Nordrhein-Westfalen kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen nur 72 Arbeits- lose, vor einem Jahr waren es noch 31 Arbeitslose mehr. Allerdings gelingt die Stellenbeset- zung noch in adäquater Zeit. Die Vakanzzeit beträgt 136 Tage. In Ostwestfalen-Lippe ist im Gegensatz zum Landesdurchschnitt ein Engpass mit starker Ausprägung erkennbar. Im Müns- terland liegen erste Anzeichen für einen Engpass vor. Ingenieur (Experte): Für die Ingenieure liegt die Vakanzzeit mit 123 Tagen deutlich unter dem Grenzwert von 158 Tagen, sie sank sogar noch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Tage. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 170 Arbeitslosen, 96 Arbeitslose weniger als im Vorjah- reszeitraum. • Fachkräfte, Spezialisten und Ingenieure der Elektrotechnik Fachkraft: Die Vakanzzeit liegt in Nordrhein-Westfalen mit 147 Tagen noch unter dem Grenz- wert von 158 Tagen. Zudem kommen 176 Arbeitslose auf 100 Arbeitsstellen. Allerdings stie- gen der Stellenzugang und der Stellenbestand zuletzt gegenüber dem Vorjahr kräftig an, die Zahl der Arbeitslosen sank dagegen deutlich. Im Bergischen Land, in Ostwestfalen-Lippe, im Rheinland und in Südwestfalen sind bereits Anzeichen für Engpässe erkennbar. Spezialisten (Techniker und Meister): Auf 100 registrierte Arbeitsstellen kommen lediglich 95 Arbeitslose, 45 weniger als ein Jahr zuvor. Die Vakanzzeit stieg um 35 Tage auf nun 147 Tage. Im Ruhrgebiet können bereits Engpässe beobachtet werden, in Südwestfalen sind ebenfalls bereits erste Anzeichen vorhanden. Experten (Ingenieure): Die Vakanzzeit beträgt 119 Tage, deutlich unter dem Grenzwert von 158 Tagen. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 138 Arbeitslose. Im Bergischen Land sind bereits erste Anzeichen für Engpässe erkennbar. 22
• Experten des technischen Zeichnens, der Konstruktion und des Modellbaus Zu dieser Berufsgruppe gehören vorrangig CAD-Programmierer. In Nordrhein-Westfalen wer- den nur wenige Arbeitsstellen gemeldet. Die Vakanzzeit beträgt 154 Tage und liegt nur noch leicht unter dem Grenzwert von 158 Tagen. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 308 Arbeitslose, allerdings mit stark sinkender Tendenz. • Fachkräfte der technischen Produktionsplanung und -steuerung In Nordrhein-Westfalen kommen 950 Arbeitslose auf 100 registrierte Arbeitsstellen. Die Va- kanzzeit liegt bei 121 Tagen. Beide Werte haben sich gegenüber dem Vorjahr nur gering ver- ändert. • Fachkräfte der Lebensmittel- und Genussmittelherstellung Zu dieser Berufsgruppe gehören beispielsweise die Bäcker, Konditoren und Fleischer. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen in Nordrhein-Westfalen 325 Arbeitslose, 51 weniger als ein Jahr zuvor. Die Vakanzzeit beträgt 130 Tage. • Spezialisten und Experten der Bauplanung und -überwachung und Architektur Spezialisten: Hierzu zählen die Bautechniker. Die Vakanzzeit beträgt in Nordrhein-Westfalen 111 Tage und liegt damit noch unter dem bundesdeutschen Mittelwert aller Berufe mit 113 Tagen. Auf 100 registrierte Arbeitsstellen kommen 129 Arbeitslose. Experten: Hierzu zählen die Bauingenieure und Architekten. Die Vakanzzeit liegt mit 104 Ta- gen deutlich unter dem bundesdeutschen Mittelwert von 113 Tagen. Auf 100 gemeldete Ar- beitsstellen kommen dabei 119 Arbeitslose. • Meister und Techniker im Hochbau Die Vakanzzeit bei den Meistern und Technikern im Hochbau liegt in Nordrhein-Westfalen bei 140 Tagen, auf 100 freie Arbeitsplätze kommen 138 Arbeitslose. Beide Werte verschärfen sich aber zusehends. Im Rheinland liegt bereits ein Engpass vor. • Meister und Techniker im Tiefbau Im Gegensatz zu den Fachkräften im Tiefbau sind in Nordrhein-Westfalen bei den Meistern und Technikern noch keine Engpässe erkennbar. Trotz der geringen Zahl von 43 Arbeitslosen für 100 freie Arbeitsstellen gelingt die Stellenbesetzung noch in adäquater Zeit. Die Vakanzzeit beträgt 114 Tage und liegt nur gering über dem bundesdeutschen Durchschnitt aller Berufe (113 Tage). • Fachkräfte sowie Spezialisten im Aus- und Trockenbau, der Isolierung, der Zimmerei und Glaserei sowie dem Rollladenbau Fachkraft: In Nordrhein-Westfalen stehen für 100 Arbeitsstellen insgesamt 230 Arbeitslose zur Verfügung. Allerdings ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig, die Zahl der Arbeitsstellen stieg im Bestand dagegen an. Vor einem Jahr waren es noch 324 Arbeitslose je 100 Arbeitsstellen. Die Stellenbesetzung gelingt aber noch in adäquater Zeit. Mit 149 Tagen lag die Vakanzzeit um rund 30 Prozent über dem bundesdeutschen Durch- schnitt. 23
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 Spezialist: In Nordrhein-Westfalen werden nur wenige Stellen in dieser Berufsgruppe gemel- det, die Relevanz für den Arbeitsmarkt ist daher gering. Eine Auswertung für Nordrhein-West- falen ist daher nicht sinnvoll. • Fachkräfte der Ver- und Entsorgung Die Vakanzzeit liegt mit 148 Tagen unter der Grenze von 158 Tagen. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 189 Arbeitslose. Allerdings verschärfen sich beide Werte. In Ostwestfalen-Lippe und in Südwestfalen sind bereits Engpässe vorhanden, auch wenn die Zahl der gemeldeten Ar- beitsstellen in beiden Regionen gering ist. • Spezialisten der Softwareentwicklung und Programmierung Die Personalsuchdauer steigt in Nordrhein-Westfalen gegenüber dem Vorjahr an, obwohl auf 100 Arbeitsstellen noch 235 Arbeitslose kommen. Die Vakanzzeit liegt bei 193 Tagen. Dies ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 58 Tagen. Bei gleichbleibendem Trend wer- den in zukünftigen Analysen Engpässe sichtbar. Im Rheinland liegen bereits Engpässe vor. • Fachkräfte der Überwachung und Wartung der Verkehrsinfrastruktur Hierzu zählen beispielsweise die Streckenwärter bei der Bahn. In Nordrhein-Westfalen hat sich die Situation entschärft. Daher zählt diese Berufsgruppe nicht mehr zu den Engpass-Berufen. Die Vakanzzeit ist zwar mit 162 Tagen noch hoch, reduzierte sich aber innerhalb eines Jahres um 17 Tage. Zudem stehen für 100 Arbeitsstellen 220 Arbeitslose zur Verfügung, 69 mehr als vor einem Jahr. • Fachkräfte der Überwachung und Steuerung der Verkehrsinfrastruktur Hierzu zählen beispielsweise die Rangierer bei der Bahn. In Nordrhein-Westfalen stehen zwar lediglich 64 Arbeitslose für 100 registrierte Arbeitsstellen zur Verfügung. Jedoch beträgt die Vakanzzeit nur 72 Tage. • Fahrzeugführer im Straßenverkehr Auffällig sind in Deutschland vor allem die Berufskraftfahrer im Güterverkehr. In Nordrhein- Westfalen stehen mit 441 Arbeitslosen je 100 Arbeitsstellen noch viele Arbeitslose zur Stel- lenbesetzung zur Verfügung. Die Vakanzzeit ist mit 135 Tagen ebenfalls unauffällig. Beide Indikatoren verschärfen sich allerdings. Es kann nicht statistisch ausgewertet werden, ob die Arbeitsstellen im Nahverkehr oder im Fernverkehr angeboten werden. Erfahrungsgemäß werden viele der freien Arbeitsstellen für Fernfahrten gemeldet, die Arbeitslosen wünschen aber vorrangig Tätigkeiten im Ausliefe- rungsverkehr. Diese Differenz führt häufig zu Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. • Spezialistinnen der Steuerberatung Die Vakanzzeit ist in Nordrhein-Westfalen mit 123 Tagen unauffällig. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 133 Arbeitslose. Es werden aber nur wenige Arbeitsstellen gemeldet. • Arzt- und Praxishilfe Dieser Beruf zeigt deutschlandweit einen Engpass ausschließlich bei den Podologinnen (Fuß- pflege). In Nordrhein-Westfalen ist kein Engpass erkennbar. Die Vakanzzeit beträgt lediglich 78 Tage, auf 100 Arbeitsstellen kommen 169 Arbeitslose. 24
• Ärztinnen der Human- und Zahnmedizin Die Situation der Ärztinnen hat sich in den letzten Jahren Schritt für Schritt entschärft. Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen liegt aktuell bei 280 je 100 freien Arbeitsstellen. Die Vakanzzeit reduzierte sich und liegt aktuell bei 135 Tagen. Aus diesem Grund ist in Nordrhein- Westfalen kein statistischer Engpass mehr erkennbar. Allerdings sind in Südwestfalen noch Anzeichen für einen Engpass vorhanden, allerdings werden nur wenige Stellen gemeldet. In dieser Berufsgruppe ist die Selbständigkeit stark ausgeprägt. Untersuchungen von anderer Seite zeigen, dass vor allem außerhalb der Großstädte viele Ärzte und Ärztinnen Schwierig- keiten haben, Nachfolger für ihre Praxen zu finden. Die hier beschriebenen Werte bilden daher nur einen Teil der Situation ab. • Apothekerinnen Die Situation der Apothekerinnen hat sich in Nordrhein-Westfalen entschärft, so dass diese Berufsgruppe keine statistischen Engpässe mehr aufweist. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 279 Arbeitslose, die Vakanzzeit beträgt 126 Tage mit sinkender Tendenz. • Spezialistinnen der Altenpflege Die spezialisierten Altenpflegerinnen weisen in Nordrhein-Westfalen mit 160 Tagen eine hohe Vakanzzeit aus, die deutlich über dem Durchschnitt aller Berufe in Deutschland liegt. Es sind allerdings so wenige Arbeitsstellen und Arbeitslose gemeldet, dass eine Relation der Arbeits- stellen je Arbeitslosen nicht dargestellt werden kann. Ein Engpass ist daher nicht vorhanden. • Fachkräfte und Meister der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik Fachkraft: In Deutschland liegt ein Engpass in der Orthopädie- und Rehatechnik sowie der Hörgeräteakustik vor. In Nordrhein-Westfalen beträgt die Vakanzzeit lediglich 118 Tage. Auf 100 Arbeitsstellen kommen allerdings nur 81 Arbeitslose. Meister: Wie bei den Fachkräften liegen in Deutschland Engpässe in der Orthopädie- und Rehatechnik sowie der Hörgeräteakustik vor. In Nordrhein-Westfalen kommen auf 100 Arbeits- stellen lediglich 48 Arbeitslose, die Vakanzzeit liegt bei 132 Tagen. Daher sind in Nordrhein- Westfalen keine Anzeichen für einen Engpass vorhanden. Lediglich in Ostwestfalen-Lippe sind Anzeichen erkennbar, allerdings werden dort nur wenige Stellen registriert. • Fahrlehrer In dieser Berufsgruppe stehen in Nordrhein-Westfalen 372 Arbeitslose je 100 gemeldeter Ar- beitsstellen zur Verfügung. Die Vakanzzeit liegt dagegen mit 163 Tagen über dem bundes- deutschen Grenzwert von 158 Tagen. Trotzdem ist aufgrund des hohen Bewerberpotenzials kein Engpass in Nordrhein-Westfalen erkennbar. In Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen lie- gen allerdings bereits Engpässe vor, es werden aber nur wenige Stellen gemeldet. 25
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 4 Engpassanalysen der Arbeitsmarktregionen 4.1 Bergisches Land Tabelle 2 – Berufsgruppen mit Engpässen im Bergischen Land Anforderungs- Berufsgruppe niveau Ausprägung Fachkräfte der Energietechnik NEU Fachkraft X Ingenieure der Elektrotechnik Experte (x) Experten der Softwareentwicklung Experte (x) Physiotherapeutinnen Spezialist stark Examinierte Altenpflegerinnen Fachkraft stark Meisterinnen des Friseurgewerbes Spezialist (x) (x) Aussagekraft reduziert wegen geringer Fallzahl Die Vakanzzeit liegt im Bergischen Land mit durchschnittlich 109 Tagen über alle Berufe hin- weg unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, obwohl eine hohe Zahl arbeitsloser Fachkräfte registriert ist. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 350 Arbeitslose, allerdings gegenüber dem Vor- jahr mit kräftig sinkender Tendenz (ein Minus von 85 Arbeitslosen je 100 Stellen). • Fachkräfte der Energietechnik Bei den Fachkräften der Energietechnik sind im Bergischen Land wie auch in Nordrhein-West- falen erstmals Engpässe erkennbar. Die Vakanzzeit liegt in der Region bei 155 Tagen und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 41 Tage erhöht. Auf 100 Arbeitsstellen kommen lediglich 82 Arbeitslose, 19 weniger als vor einem Jahr. • Ingenieure der Elektrotechnik Die Ingenieure der Elektrotechnik sind in Nordrhein-Westfalen lediglich im Bergischen Land auffällig. Die Vakanzzeit beträgt 171 Tage, 20 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 Arbeits- stellen kommen 155 Arbeitslose, 22 Arbeitslose mehr als im Zeitraum zuvor. Es werden aber nur wenige Arbeitsstellen gemeldet. Einbezogene Berufe (Auswahl): Elektroingenieur/-in • Experten der Softwareentwicklung Die Vakanzzeit liegt bei 169 Tagen und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 42 Tage erhöht. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 83 Arbeitslose Vor einem Jahr waren es noch 30 mehr. Schwankungen der Werte können allerdings durch die geringen Fallzahlen entstehen. 26
• Physiotherapeutinnen Bei den Physiotherapeutinnen liegt die Vakanzzeit mit 160 Tagen deutlich über dem bundes- weiten Durchschnitt. Gegenüber dem Vorjahr ist sie aber um 13 Tage gesunken. Auf 100 Ar- beitsstellen kommen nur 45 Arbeitslose. • Examinierte Altenpflegerinnen Bei den examinierten Altenpflegerinnen kommen auf 100 Arbeitsstellen lediglich 39 Arbeits- lose mit weiter sinkender Tendenz. Die Vakanzzeit beträgt 170 Tage und liegt damit deutlich über dem Grenzwert von 158 Tagen. • Meisterinnen des Friseurgewerbes Auf 100 Arbeitsstellen kommen zwar 227 Arbeitslose, die Vakanzzeit liegt aber mit 194 Tagen sehr deutlich über dem Grenzwert von 158 Tagen. Es werden aber nur wenige Arbeitsstellen gemeldet, trotzdem gehen wir aufgrund der langen Personalsuchdauer noch von einem Eng- pass aus. 27
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 4.2 Münsterland Tabelle 3 – Berufsgruppen mit Engpässen im Münsterland Anforderungs- Berufsgruppe niveau Ausprägung Fachkräfte der Energietechnik Fachkraft stark Fachkräfte der Bodenverlegung Fachkraft (x) Fachkräfte der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Fachkraft stark Fachkräfte der Ver- und Entsorgung NEU Fachkraft (x) Experten der Softwareentwicklung Experte (x) Examinierte Altenpflegerin NEU Fachkraft stark Meisterinnen des Friseurgewerbes Spezialist (x) (x) Aussagekraft reduziert wegen geringer Fallzahl Das Münsterland ist die Arbeitsmarktregion mit der geringsten Arbeitslosigkeit in Nordrhein- Westfalen. Dem entsprechend stehen für 100 Arbeitsstellen auch nur 218 arbeitslose Fach- kräfte zur Verfügung. Trotzdem liegt die Vakanzzeit mit 103 Tagen unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. • Fachkräfte der Energietechnik Nachdem die Fachkräfte der Energietechnik bereits seit längerem im Münsterland Engpässe zeigten, sind nun auch im gesamten Land Nordrhein-Westfalen die Engpässe erkennbar. Bei den Fachkräften der Energietechnik kommen im Münsterland auf 100 Arbeitsstellen nur 37 Arbeitslose mit sinkender Tendenz. Die Vakanzzeit beträgt 163 Tage und liegt somit über dem bundesdeutschen Grenzwert von 158 Tagen. • Fachkräfte der Bodenverlegung Auf 100 Arbeitsstellen kommen im Münsterland nur 96 Arbeitslose. Die Vakanzzeit beträgt 182 Tage, 35 Tage mehr als im Jahr zuvor. • Fachkräfte der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Für die Fachkräfte der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik liegen Anzeichen für einen Eng- pass mit starker Ausprägung vor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 49 Arbeitslose, nochmal 21 weniger als im Vorjahr. Die Vakanzzeit beträgt 171 Tage. Diese hat sich allerdings um 10 Tage reduziert. • Fachkräfte der Ver- und Entsorgung Die Fachkräfte der Ver- und Entsorgung zeigen nur im Münsterland und in Südwestfalen An- zeichen für einen Engpass, allerdings jeweils mit einer geringen Anzahl gemeldeter Arbeits- stellen. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 111 Arbeitslose. Die Vakanzzeit beträgt 165 Tage, 29 Tage mehr als ein Jahr zuvor. 28
Einbezogene Berufe (Auswahl): Anlagenmechaniker/-in – Versorgungstechnik Fachkraft – Wasserversorgungstechnik Fachkraft – Abwassertechnik Fachkraft – Kreislauf- und Abfallwirtschaft • Experten der Softwareentwicklung Die Vakanzzeit liegt bei den Experten der Softwareentwicklung mit 225 Tagen sehr deutlich über dem Grenzwert von 158 Tagen, gegenüber dem Vorjahr zeigt sie sich aber stabil. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 52 Arbeitslose. Allerdings werden nur wenige Stellenangebote ge- meldet. • Examinierte Altenpflegerinnen Bei den Fachkräften dieser Berufsgruppe kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen lediglich 66 Arbeitslose. Die Vakanzzeit beträgt 159 Tage, 37 Tage mehr als im Vorjahr. Nach einer Phase mit einer geringen Suchdauer verschärfte sich nun wieder die Situation im Münsterland, so dass die examinierten Altenpflegerinnen nun neben den anderen Arbeitsmarktregionen des Landes wieder Engpässe mit starker Ausprägung aufweisen. • Meisterinnen des Friseurgewerbes Die Vakanzzeit bei den Meisterinnen des Friseurgewerbes beträgt 170 Tage. Zudem kommen auf 100 Arbeitsstellen nur 42 Arbeitslose mit sinkender Tendenz. Es werden aber nur wenige Arbeitsstellen gemeldet. 29
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 4.3 Ostwestfalen-Lippe Tabelle 4 – Berufsgruppen mit Engpässen in Ostwestfalen-Lippe Anforderungs- Berufsgruppe niveau Ausprägung Fachkräfte der Mechatronik und Automatisierungstechnik Fachkraft stark Fachkräfte der Energietechnik Fachkraft stark Fachkräfte im Tiefbau Fachkraft stark Fachkräfte der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Fachkraft stark Meister und Techniker der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Spezialist (x) Informatiker Experte stark Experten der Softwareentwicklung NEU Experte stark Baugeräteführer NEU Fachkraft (x) Examinierte Altenpflegerinnen Fachkraft stark Spezialisten der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik Spezialist (x) Lehrer im Fahrschulunterricht NEU Spezialist (x) (x) Aussagekraft reduziert wegen geringer Fallzahl In Ostwestfalen-Lippe hat sich die Situation deutlich verschärft. Die Vakanzzeit der Region ist um 17 auf nun 105 Tage gestiegen. Über alle Berufe hinweg kommen auf 100 Arbeitsstellen 272 arbeitslose Fachkräfte, dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 67 Arbeitslosen. Auffällig ist die Situation der Berufe aus der Informationstechnologie. Bei zwei Berufsgruppen sind bereits Engpässe deutlich erkennbar (Informatiker und Experten der Softwareentwick- lung). Bei zwei weiteren Berufsgruppen verschärft sich die Situation (Experten der IT-Anwen- dungsberatung sowie Spezialisten der Programmierung), so dass künftig mit deutlichen Eng- pässen zu rechnen sein wird. • Fachkräfte der Mechatronik und Automatisierungstechnik In dieser Berufsgruppe liegen in Nordrhein-Westfalen nur in Ostwestfalen-Lippe Anzeichen für einen Engpass vor. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen lediglich 39 Arbeitslose. Die Vakanzzeit liegt mit 156 Tagen knapp unter dem bundesdeutschen Grenzwert von 158 Tagen. Einbezogene Berufe (Auswahl): Mechatroniker/-in Industrieelektroniker/-in – Produktionstechnik Mess- und Regelelektroniker/-in • Fachkräfte der Energietechnik Bei den Fachkräften der Energietechnik kommen auf 100 Arbeitsstellen nur 40 Arbeitslose mit sinkender Tendenz. Die Vakanzzeit beträgt 163 Tage, 19 Tage mehr als ein Jahr zuvor. 30
• Fachkräfte im Tiefbau Die Vakanzzeit der Fachkräfte im Tiefbau ist in Ostwestfalen-Lippe mit 228 Tagen sehr hoch, dies sind 77 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 40 Arbeitslose, 15 weniger als ein Jahr zuvor. • Fachkräfte sowie Meister oder Techniker der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Fachkraft: Auf 100 Arbeitsstellen kommen 47 Arbeitslose mit sinkender Tendenz. Die Vakanz- zeit ist deutlich gestiegen und beträgt 165 Tage, 47 Tage mehr als vor einem Jahr. Spezialist (Meister und Techniker): Die Meister und Techniker der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik weisen eine Vakanzzeit von 158 Tagen auf, welche exakt dem Grenzwert ent- spricht. Auf 100 registrierte Arbeitsstellen kommen 71 Arbeitslose. Es werden aber nur wenige Arbeitsstellen gemeldet. • Informatiker Lediglich in Ostwestfalen-Lippe sind Anzeichen für einen Engpass innerhalb Nordrhein-West- falens vorhanden. In dieser Berufsgruppe liegt die Vakanzzeit bei 170 Tagen und damit über dem Grenzwert von 158 Tagen. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 50 Arbeitslose, 30 weniger als ein Jahr zuvor. Einbezogene Berufe (Auswahl): Wirtschaftsinformatiker/-in Bioinformatiker/-in Geoinformatiker/-in • Experten der Softwareentwicklung Nachdem sich die Situation bei den Experten der Softwareentwicklung in Ostwestfalen-Lippe vor rund zwei Jahren entspannt hatte, sind nun wieder Engpässe erkennbar, da die Vakanzzeit deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Durchschnittlich ist eine Arbeitsstelle in der Re- gion 186 Tage vakant, 62 Tage länger als ein Jahr zuvor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen dabei lediglich 66 Arbeitslose, 42 Arbeitslose weniger als im Jahr zuvor. • Baugeräteführer Für die Baugeräteführer sind erstmals in Ostwestfalen-Lippe Engpässe erkennbar, diese tre- ten innerhalb Nordrhein-Westfalens auch nur in dieser Region auf. Die Vakanzzeit beträgt 169 Tage und liegt damit über dem bundesdeutschen Grenzwert von 158 Tagen. Auf 100 re- gistrierte Arbeitsstellen kommen 118 Arbeitslose. Einbezogene Berufe (Auswahl): Baggerführer/-in Kranführer/-in • Examinierte Altenpflegerinnen Die Vakanzzeit liegt bei 162 Tagen, 33 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 28 Arbeitslose, 15 Arbeitslose weniger als ein Jahr zuvor. 31
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 • Spezialisten der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik Bei den Spezialisten der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik beträgt die Vakanzzeit 193 Tage. Auf 100 Arbeitsstellen kommen lediglich 28 Arbeitslose. Innerhalb Nordrhein-Westfalens treten nur in Ostwestfalen-Lippe Anzeichen für einen Engpass auf. In den letzten Analysen waren starke Schwankungen bei den Werten zu erkennen, was auch mit der geringen Zahl an Stellenmeldungen zusammenhängt. Einbezogene Berufe (Auswahl): Medizintechniker/-in Orthopädietechniker/-in Augenoptikermeister/-in Hörgeräteakustikermeister/-in Zahntechnikermeister/-in • Lehrer im Fahrschulunterricht Die Fahrlehrer sind erstmals in Südwestfalen auffällig. Innerhalb Nordrhein-Westfalens zeigen sich ansonsten nur noch in Südwestfalen Engpässe. Die Vakanzzeit beträgt 175 Tage, 23 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 167 Arbeitslose. Einbezogene Berufe (Auswahl): Fahrlehrer/-in 32
4.4 Rheinland Tabelle 5 – Berufsgruppen mit Engpässen im Rheinland Anforderungs- Berufsgruppe niveau Ausprägung Fachkräfte der Energietechnik NEU Fachkraft stark Meister und Techniker des Hochbaus Spezialist moderat Fachkräfte im Tiefbau Fachkraft moderat Fachkräfte der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Fachkraft stark Meister und Techniker der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Spezialist stark Experten der IT-Anwendungsberatung Experte moderat Spezialisten der Programmierung NEU Spezialist moderat Experten der Softwareentwicklung Experte stark Lokomotivführer Fachkraft stark Examinierte Fachkräfte der Gesundheits- und Krankenpflege Fachkraft stark Kinderkrankenschwestern und Hebammen Spezialist stark Examinierte Altenpflegerinnen Fachkraft stark (x) Aussagekraft reduziert wegen geringer Fallzahl Im Rheinland liegt die Vakanzzeit über alle Berufe nahe des bundesdeutschen Durchschnitts bei 111 Tagen, auf 100 Arbeitsstellen kommen 309 arbeitslose Fachkräfte. • Fachkräfte der Energietechnik Erstmals zeigen die Fachkräfte der Energietechnik im Rheinland Engpässe. Auf 100 re- gistrierte Arbeitsstellen kommen 73 Arbeitslose, 38 weniger als im Jahr zuvor. Die Vakanzzeit beträgt 157 Tage, 32 Tage mehr als vor einem Jahr. • Meister und Techniker des Hochbaus Engpässe bei den Technikern und Meistern im Hochbau treten nur im Rheinland auf, allerdings in moderater Ausprägung. Die Vakanzzeit liegt bei 168 Tagen, 33 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 130 Arbeitslose. Einbezogene Berufe (Auswahl): Bautechniker/-in – Hochbau Bautechniker/-in – Betonbau • Fachkräfte im Tiefbau Die Vakanzzeit liegt bei 166 Tagen, auf 100 Arbeitsstellen kommen 120 Arbeitslose, 52 weni- ger als im Vorjahr. Alles in allem zeigen sich moderate Anzeichen für einen Engpass. 33
Fachkräfte-Engpassanalyse für Nordrhein-Westfalen – Frühjahr 2019 • Fachkräfte sowie Meister oder Techniker der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Fachkraft: Auf 100 Arbeitsstellen kommen 81 Arbeitslose mit sinkender Tendenz. Die Vakanz- zeit ist gestiegen und beträgt 162 Tage, 31 Tage mehr als vor einem Jahr. Spezialist (Meister und Techniker): Die Meister und Techniker der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik weisen eine Vakanzzeit von 167 Tagen auf, 30 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 registrierte Arbeitsstellen kommen 91 Arbeitslose. Es werden aber nur wenige Arbeits- stellen gemeldet. • Experten der IT-Anwendungsberatung Bei den Experten der IT-Anwendungsberatung ist das Rheinland die einzige Arbeitsmarkt-Re- gion mit Anzeichen für Engpässe. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 303 Arbeitslose, allerdings mit steigender Tendenz. Die Vakanzzeit beträgt 170 Tage. • Spezialisten der Programmierung sowie Experten der Softwareentwicklung Spezialisten (Programmierung): Die Spezialisten der Programmierung zeigen erstmals Eng- pässe. Die Vakanzzeit beträgt 192 Tage, 57 Tage mehr als vor einem Jahr. Auf 100 registrierte Arbeitsstellen kommen 205 Arbeitslose, 33 weniger als ein Jahr zuvor. Experten (Softwareentwicklung): Bei den Experten der Softwareentwicklung liegt ein Engpass in starker Ausprägung vor. Die Vakanzzeit beträgt 184 Tage, auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kommen 106 Arbeitslose, gegenüber dem Vorjahr eine Reduzierung von 15 Arbeitslosen. • Lokomotivführer Bei den Fahrzeugführern im Eisenbahnverkehr ist der Engpass im Rheinland stark ausge- prägt. In allen anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen liegen keine Engpässe vor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen lediglich 16 Arbeitslose, die Vakanzzeit beträgt 199 Tage. • Fachkräfte der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Fachkinderkranken- schwestern und Hebammen Fachkräfte: Bei den examinierten Fachkräften der Gesundheits- und Krankenpflege beträgt die Vakanzzeit 180 Tage, auf 100 Arbeitsstellen kommen nur 60 Arbeitslose. Spezialistinnen: Bei den Kinderkrankenschwestern und den Hebammen liegt die Vakanzzeit bei 169 Tagen, 36 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Auf 100 Arbeitsstellen kommen 85 Arbeits- lose. • Examinierte Altenpflegerinnen Bei den examinierten Altenpflegerinnen kommen aktuell nur 47 Arbeitslose auf 100 Arbeits- stellen, die Vakanzzeit beträgt 194 Tage, dies entspricht einer Steigerung von 34 Tagen ge- genüber dem Vorjahr. Somit liegt im Rheinland ein Engpass mit starker Ausprägung vor. 34
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