Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft - Baugewerks ...
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Liebe Leserinnen 04 Im Fokus und Leser, Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft die Suche nach Fachkräften wird das be- stimmende Thema unserer Branche des Die Baubranche wird immer älter, nächsten Jahrzehnts sein. Sie ist hochkom- die Fachkräftesicherung wird immer plex: So ist Ausbildung zwar ein zentraler mehr zum zukunftsbestimmenden Baustein der Fachkräftesicherung. Aller- Thema. Dabei ist Ausbildung ein dings ist nur mit Auszubildenden allein die sich abzeichnende Fachkräftelücke wichtiges Thema, allerdings kann nicht zu schließen. Vielmehr muss es um weitere Ansätze gehen. Die Schaffung mit Ausbildung allein der Fachkräf- von interessanten Angeboten und Möglichkeiten für Quereinsteiger muss dabei temangel nicht behoben werden. eine ebenso große Rolle spielen wie die gezielte Anwerbung von bereits aus- gebildeten und berufserfahrenen Fachkräften – gegebenenfalls auch aus dem 05 „ Sei schlau, lern am Bau“ Ausland. Und auch die Rückgewinnung derjenigen, die aus unserer Branche Grußwort von Elke Breitenbach, abgewandert sind, darf nicht vernachlässigt werden. Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin Die SOKA-BAU hat erstmals zum Jahresende 2016 einen Ausbildungs- und Fach- kräftereport für die Bauwirtschaft veröffentlicht, der die wesentlichen Trends in 05 Integration von Geflüchteten birgt Bezug auf die gewerblichen Beschäftigten am Bau darstellt. Demnach führt der Fachkräftepotenzial demographische Wandel bei einer gleichzeitig weiterhin guten konjunkturellen Grußwort von Diana Golze, Lage zu einer Unterversorgung an Arbeitskräften auf allen Ebenen. So kommen Ministerin für Arbeit, Soziales, im Hochbau auf jeden Ausbildungsplatzbewerber mittlerweile 1,6 offene Stel- Gesundheit, Frauen und Familie len, im Tiefbau sind es sogar 1,8. Auch gibt es mittlerweile mehr offene Stellen des Landes Brandenburg für Bauingenieure als Arbeitslose in diesem Bereich. 06 Baubranche wird immer älter Allein aufgrund des demographischen Wandels müssen demnach in den kom- menden zehn Jahren bundesweit rund 100.000 Beschäftigte ersetzt werden, 08 Baufirmen finanzieren Nachwuchs die in den Ruhestand gehen. Noch nicht eingerechnet ist in diese Zahlen die referenten: Professionelle Vermittler Abwanderung zahlreicher Fachkräfte in andere Branchen oder in die Arbeits- zwischen Ausbildungsplatzinteres- losigkeit. sierten und Baufirmen Es muss daher bei der Fachkräftesicherung immer um einen gesunden 10 Auch die Besten muss man fördern: Dreiklang gehen: Fachkräfte zu gewinnen, diese auch zu halten und ihnen lang- Vorzeitiger Ausbildungsabschluss fristige attraktive Perspektiven in der Bauwirtschaft zu bieten. bei guten Leistungen In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre. Ihr Reinhold Dellmann 10 Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg
11 Im Fokus: Die Qualifizierung von Fachkräften 11 Weiterbildung und Aufstiegsqualifi- kation 2017 12 Aktuelles Bauwirtschaft weiter auf Erfolgskurs 12 © Rainer Fuhrmann / Fotolia Die Baukonjunktur zieht weiter an, und auch das Jahr 2017 steht aller Voraussicht nach unter einem gu- 17 Recht am Bau: 23 Nicht verpassen! tem Stern. Mangelhafte Bauleistung und tech- nische Regelwerke 24 Geburtstage & Firmenjubiläen 14 Parlamentarischer Abend des ZVOB und der Fachgemeinschaft Bau: Ap- 18 Preisträgerin des BFW-Fotowettbe- pell für mehr Fachpersonal in den werbs 2016 öffentlichen Verwaltungen 19 Regionales Engagement von Mit- Impressum gliedsunternehmen der FG Bau beim Fachgemeinschaft Bau Vereinsheim FC Stern Marienfelde Berlin und Brandenburg e.V. Nassauische Str. 15 19 Großeinsatz am Kurfürstendamm 10717 Berlin Tel.: 030 / 86 00 04-0 20 Delegation der Inter-Amerikanischen Fax: 030 / 86 00 04-12 E-Mail: info@fg-bau.de Entwicklungsbank (IDB) zu Gast bei Internet: www.fg-bau.de Frisch & Faust Tiefbau Redaktion 20 Buchbesprechungen Christiane Witek / W (V.i.S.d.P.) 20 Tel.: 030 / 86 00 04-19 E-Mail: witek@fg-bau.de 22 Zu guter Letzt Mitarbeit Ronald Kaiser (K) 16 Aus Verband Sylke Radke (R) und Innung WASsERLEBEN 2017 Gestaltung explonauten.net GmbH Agentur für Design Interessante Fachbücher Bald ist es wieder soweit: Vom 28. & Kommunikation für Unternehmer bis zum 31. März 2017 öffnet die www.explonauten.net Messe Berlin ihre Tore, um mit der Bildnachweise Schadstoffe im Baubestand oder Wasser Berlin International eine der Alle übrigen Bilder: Richtlinien für Bauwerksabdichtun- größten Wasser-Fachmessen welt- Fachgemeinschaft Bau gen - gute Fachbücher sind wichtig, weit zu beherbergen. Mit dabei: die Nachdruck mit Quellen- angabe gestattet. geben sie doch hilfreiche Tipps, WASsERLEBEN 2017. Belegexemplar erbeten. Argumentationshilfen und Orientie- rung. Auf den S. 20/21 stellen wir 23 WASsERLEBEN 2017: Tiefbauberufe Ihnen einige Werke kurz vor. zum Anfassen
Im Fokus Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft Die Baubranche wird immer älter, die Fachkräftesicherung wird immer mehr zum zukunftsbestimmenden Thema. Dabei ist Ausbildung ein wichtiges Thema, allerdings kann mit Ausbildung allein der Fachkräftemangel nicht behoben werden. iStock.com/sturti 4 Bereich Konkret 01 / März 2017
Grußwort von Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin „Sei schlau, lern am Bau“ © DIE LINKE Berlin Die Bauwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschafts- Umso wichtiger ist es, die Anstrengungen faktor – gerade in der wachsenden Stadt Berlin. zu erhöhen und mehr Jugendliche für Bau- Die wirtschaftliche positive Entwicklung der letz- berufe zu gewinnen. Hier hat sich in den ten Jahre kann nur fortgesetzt werden, wenn die letzten Jahren schon Einiges getan, wenn Unternehmen der Bauwirtschaft auch zukünftig ich an die Initiative „Startklar für Ausbil- selber in ausreichendem Maße ihren Bedarf dung“, die „Qualifizierungsoffensive“, das an Fachkräften realisieren können, genügend Projekt „Nachwuchsreferent“ und die Be- Ausbildungsplätze bereitstellen und dafür moti- teiligung der FG Bau am der Initiative „AR- vierte Auszubildende finden. Die demografische RIVO“ denke. Diese Bemühungen müssen Entwicklung, aber auch der deutliche Rückgang weitergeführt werden. Die Förderung der von Ausbildungsbetrieben in der Bauwirtschaft Ausbildung durch das Land Berlin kann treffen auf die Tatsache, dass Bauberufe heute daher auch in Zukunft einen wichtigen Bei- für Jugendliche oft erst auf den zweiten Blick trag leisten. Die Bauwirtschaft ist mit ihren u Elke Breitenbach attraktiv sind, in denen digitale Kompetenzen ge- Ausbildungsangeboten auf einem guten nauso gefragt sind wie Organisationstalent und Weg. Damit wieder gilt: „Sei schlau, lern bodenständige handwerkliche Fähigkeiten. am Bau“. Grußwort von Diana Golze, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg Integration von Geflüchteten birgt Fachkräftepotenzial © BILDHAUS, Karoline Wolf Liebe Leserinnen und Leser, Die Unternehmen aus der Baubranche wol- viele Unternehmen suchen händeringend Fach- len einen Beitrag für die erfolgreiche Integ- kräfte oder haben Probleme, Ausbildungs- ration von Geflüchteten leisten und sehen plätze zu besetzen. In 2016 sind erneut vie- darin ein wichtiges Fachkräftepotenzial. Das le Lehrstellen unbesetzt geblieben. Hier ist Land hilft auch hier. So werden bspw. mit die Baubranche besonders betroffen. Junge dem Projekt „Betriebliche Begleitagentur Menschen haben anders als noch vor einigen (BEA)“ Betriebe unterstützt, die bereit sind, Jahren vielfach die Wahl zwischen verschie- junge und motivierte Geflüchtete in Ausbil- denen Ausbildungsangeboten. Daher gilt es dung oder Beschäftigung zu übernehmen. sich als Betrieb attraktiv zu präsentieren und Die Begleitagentur berät und informiert sich aktiv dem Nachwuchs als zukünftiger Arbeitgeber im Hinblick auf die Arbeit und Arbeitgeber anzubieten. Ebenso wird es zu- Ausbildung von Flüchtlingen, stellt Kontakte nehmend von Bedeutung sein die Potenziale zur Arbeitsverwaltung her, unterstützt ein- der potenziellen Auszubildenden zu erkennen, stellende Betriebe durch einen Coach und u Diana Golze sie zu motivieren und für die Tätigkeit im ei- hilft bei der Gewinnung betrieblicher Men- genen Unternehmen zu interessieren. Gerne toren. Eine nachhaltige Integration von Ge- unterstützen die Bundesagentur für Arbeit flüchteten ist nach meiner Überzeugung ein und auch das Land mit einer entsprechenden Weg um vakante Kapazitäten mit Fachkräf- Förderung diesen Prozess. ten zu besetzen – auch in der Baubranche. Konkret 01 / März 2017 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft 5
Baubranche wird immer älter Der „Ausbildungs- und Fachkräftereport der Bauwirtschaft“, vorgelegt von der SOKA-BAU, zeigt: Belegschaften am Bau werden älter, was auch an den zunehmenden Problemen bei der Rekrutierung des Fachkräftenachwuchses liegt. Das Positive vorneweg: 2016 ist die Zahl der neuen ist von 54 auf 42 Prozent gesunken. In den kom- Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft um zwei menden zehn Jahren müssen damit annähernd Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, von 100.000 Beschäftigte ersetzt werden, weil sie in 11.594 auf 11.829 neuer Azubis. Dies ist vor dem den Ruhestand gehen. Hintergrund des fortschreitenden demographischen Wandels und insbesondere vor dem bundesweiten, Bereits im vergangenen Jahr ist die Anzahl negativen Trend beachtlich. Der Ausbildungsmarkt der offenen Stellen für Bauingenieure stärker am Bau hat sich damit abermals besser entwickelt gestiegen als die Gesamtzahl offener Stellen als der bundesweite Durchschnitt. Besonders stark insgesamt, der Bedarf nach Fachkräften in war der Zuwachs in den neuen Bundesländern, wo der Bauwirtschaft ist also größer als im Bun- im vergangenen Jahr die Zahl der neuen Ausbil- desdurchschnitt. Auch gibt es mittlerweile dungsverträge um 10,1 Prozent im Vergleich zum mehr offene Stellen als arbeitslos gemeldete Vorjahr angestiegen ist. Darüber gibt die SOKA-BAU Bauingenieure. in ihrem „Ausbildungs- und Fachkräftereport der Bauwirtschaft“ von Dezember 2016 Auskunft. Und Dieser Trend setzt sich auch bei den Ausbil- auch die Anzahl der Studienanfänger im dualen dungsangeboten fort: Mittlerweile kommen Studiengang Bauingenieurwesen ist gestiegen: Im im Hochbau auf jeden Bewerber rund 1,6 Aus- Wintersemester 2015/16 nahmen 18 Prozent mehr bildungsstellen, im Tiefbau sind es sogar 1,8 junge Menschen ein solches Studium auf als noch Ausbildungsstellen. Diese Überversorgung ist im Vorjahr. zumindest Mit-Verursacher eines weiteren Trends am Bau: Immer mehr Ausbildungsplätze kön- Trotzdem: Der Fachkräftemangel in der Bauwirt- nen nicht besetzt werden. So ist die Anzahl schaft verschärft sich, die Branche wird immer älter. der unbesetzten Lehrstellen im Hochbau um Die Bundesagentur für Arbeit macht bundesweit ei- 8,1 Prozent gestiegen, im Tiefbau um 21,2 Pro- nen Rückgang der Bewerber für Bauberufe um einen zent. Gleichzeitig ist bundesweit die Anzahl Prozentpunkt aus, die Berufe des Aus- und Trocken- der Berufsausbildungsstellen um 4,4 Prozent baus stehen seit Mitte 2016 sogar auf der sogenann- gestiegen. Dass vor diesem Hintergrund die ten Positivliste der Agentur: Aufgrund bundesweiter Anzahl der Auszubildenden nicht gesunken ist, Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung können führt die SOKA-BAU vor allem auf den Wegfall für die hier verzeichneten Berufe Arbeitskräfte aus der Altersgrenze bei Azubis von 27 Jahren im Nicht-EU-Ländern angeworben werden. Tarifvertrag über die Berufsausbildung im Bau- gewerbe im Jahr 2013 zurück: Seitdem erhalten Als einen wesentlichen Faktor dieser Entwicklung Baubetriebe eine Ausbildungsförderung für macht die SOKA-BAU in ihrem Report den demogra- alle Auszubildenden, auch diejenigen, die das phischen Wandel aus: So steigt der Anteil der älteren 27. Lebensjahr bereits vollendet haben. Die Arbeitnehmer am Bau weiter, 2016 waren bereits 20 Gruppe der Über-26-Jährigen verzeichnet dem- Prozent der gewerblichen Beschäftigten älter als 55 nach auch den stärksten Zuwachs bei neuen Jahre. Dies bedeutet einen Anstieg um 60 Prozent Azubis im Baugewerbe. im Vergleich zu 2006. Demgegenüber stehen die Be- schäftigten im mittleren Alter, also zwischen 25 und Und auf eine weitere Entwicklung weist der Aus- 44 Jahren. Deren Anteil an der Gesamtbeschäftigung bildungs- und Fachkräftereport der SOKA-BAU 6 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft Konkret 01 / März 2017
Quelle: Sozialkasse des Berliner Baugewerbes Prognose der Fachkräfteentwicklung für Berlin Die Fachkräfteentwicklung in Berlin spricht eine deutliche Sprache. Wie die Sozialkasse des Berliner Baugewerbes darstellt, nimmt die Anzahl der Fachkräfte am Bau in den nächsten Jahren signifikant ab. Entspricht die konjunkturelle Entwicklung den Annahmen in der Statistik, fehlen im Jahr 2025 in Berlin bereits rund 2.100 Fachkräfte. Anzahl Azubis mit Abschluß Anzahl Fachkräfte Bedarf durchschnittlicher Fachkräftebedarf 100000 8589 8589 8589 8589 8589 8589 8589 8589 8589 655 758 933 1273 1352 1410 1566 1779 2108 8000 6000 7934 7831 7656 7316 7237 7179 7023 6810 6481 4000 2000 103 103 103 103 103 103 103 103 103 0 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 hin: Nach abgeschlossener Ausbildung verlas- der Fachkräfte ist die zentrale Herausforderung sen immer mehr Azubis den Ausbildungsbetrieb. der Zukunft der Bauwirtschaft. Die Analyse der Waren im Jahr 2000 noch rund die Hälfte aller großen Trends – Entwicklung der Ausbildungs- ausgelernter Fachkräfte nach dem Ausbildungs- zahlen, Verbleib ausgelernter Fachkräfte in der abschluss bei ihrem Betrieb beschäftigt, sank Branche und demographische Entwicklung der diese Zahl bis 2008 auf rund 38 Prozent. Für gewerblichen Beschäftigten – zeigt, dass es den Verbleib derjenigen Fachkräfte, die irgend- nicht eine Lösung geben kann, sondern dass an wann aus der Statistik des Bauhauptgewerbes verschiedenen Stellschrauben gedreht werden „verschwinden“, gibt es grundsätzlich drei Er- muss, um das Fachkräftepotenzial der Branche klärungsmöglichkeiten: Neben dem Zugang zur zu erhalten und auszubauen. Dazu gehört die Arbeitslosigkeit, der eine immer geringere Rolle Gewinnung von Auszubildenden genauso wie spielt, wechseln Fachkräfte häufig entweder die die Weiterentwicklung ausgelernter Fachkräfte. Branche, oder sie machen sich mit einem eige- Entscheidend ist es allerdings auch, moderne, nen Betrieb selbstständig. zukunftssichere und attraktive Arbeitsplät- ze anzubieten. Denn nur kann es gelingen, Insbesondere der zweite Fall führt dazu, dass Fachkräfte zu gewinnen, zu halten und ihnen es in Bezug auf den Erhalt der Fachkräfte am Perspektiven für ihr Arbeitsleben in der Bau- Bau nicht nur darum gehen kann, Auszubilden- wirtschaft zu bieten. W de zu gewinnen. Vielmehr müssen „mehr aus- gelernte Fachkräfte längerfristig in der Branche Quelle: Ausbildungs- und Fachkräftereport, gehalten werden, um Erfolge im Kampf gegen Stand: 12/2016, SOKA-BAU den Fachkräftemangel zu erzielen.“ (SOKA-Bau, Ausbildungs- und Fachkräftereport der Bau- wirtschaft, 12/2016). Hinweis: Weitere Informationen unter Das Fazit des Reports, der 2016 erstmals veröf- www.soka-bau.de fentlicht wurde: Die Sicherung und Entwicklung Konkret 01 / März 2017 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft 7
© bounlow-pic / Fotolia Baufirmen finanzieren Nachwuchsreferenten: Professionelle Vermittler zwischen Ausbildungs platzinteressierten und Baufirmen Seit Ende 2016 stehen vier Nachwuchsreferenten für Fachkräftesicherung des Unternehmens zu definieren die Unternehmen der Fachgemeinschaft Bau beim Berufs- und ganz konkrete Unterstützung anzubieten. förderungswerk zur Verfügung. Deren Aufgabe ist es die Nachwuchsgewinnung zu forcieren, ausbildungswillige Tipp: Sie möchten die Arbeit der Nachwuchsreferenten ken- Unternehmen zu generieren und bei Bedarf zu unterstüt- nenlernen und sich bei Ihrer Auszubildendenakquise indivi- zen. duell unterstützen lassen? Melden Sie sich telefonisch oder schreiben Sie eine kurze Mail – die Nachwuchsreferenten Während die zwei Nachwuchsreferenten für Berlin, Jür- vereinbaren dann gerne einen persönlichen Termin mit Ihnen! gen Grodzinski und Göran Golz, über die Sozialkasse der Berliner Bauwirtschaft finanziert werden, erfolgt die Finanzierung der beiden für Brandenburg zuständigen Referenten Helmut Arndt und Christoph Strato durch die Kontaktdaten der Nachwuchsreferenten FG Bau und damit direkt über die Mitgliedsunternehmen. Helmut Arndt Alle vier Nachwuchsreferenten unterstützen die Firmen Tel.: 0152 / 54 39 86 18 ganz konkret bei ihren Ausbildungsanstrengungen. Mail: arndt@lehrbauhof-berlin.de Wie wird der Kontakt zwischen den Nachwuchs- Christoph Strato referenten und interessierten Unternehmen Tel.: 0152 / 54 39 8772 hergestellt? Mail: strato@lehrbauhof-berlin.de » Die Nachwuchsreferenten nutzen regelmäßig Unter- Göran Golz nehmertreffs der FG Bau, zum Beispiel Stammtische Tel.: 0152 / 53 99 0342 in Brandenburg, um sich und ihre Leistungen für die Mail: golz@lehrbauhof-berlin.de Unternehmen vorzustellen. » Systematisch werden die Mitgliedsunternehmen der Jürgen Grodzinski FG Bau in Berlin und in Brandenburg sowie weitere Tel.: 0152 / 05 86 5583 interessierte Unternehmen telefonisch und dann auch Mail: grodzinski@lehrbauhof-berlin.de persönlich kontaktiert, mit dem Ziel, den individuel- len Beratungs- und Handlungsbedarf in Bezug auf die 8 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft Konkret 01 / März 2017
» Kammern wie die IHK Potsdam, die Handwerks- konkreten Hilfestellungen bei Werbematerialien kammer in Frankfurt/Oder oder in Cottbus und Hinweisen zu den allgemeinen Abläufen an werden ebenso von den Nachwuchsreferenten Schulen und den Zeitfenstern, in denen eine kontaktiert wie relevante Netzwerke oder wei- Werbung durch Unternehmen sinnvoll ist. tere Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Davon profitieren beide Seiten: Wo kann ich die Nachwuchsreferenten tref- • Schülerinnen und Schüler werden direkt fen? von den Nachwuchsreferenten angespro- chen und über Ausbildungs- und Karriere Die WASsERLEBEN 2017 vom 28. bis 31. März 2017 möglichkeiten am Bau informiert. in Berlin bietet nicht nur eine lebende Baustelle • Gleichzeitig werden die Unternehmen und Bauberufe zum Anfassen – in diesem Jahr sind über aktuelle Jobbörsen und weitere Ak- hier erstmals auch die Nachwuchsreferenten vor tivitäten in den jeweiligen Regionen auf Ort und informieren die meist jugendlichen Messe- dem Laufenden gehalten – die Unterneh- besucher über konkrete Ausbildungsmöglichkeiten men können so zielgenau an regionalen am Bau. Veranstaltungen teilnehmen und sich als Arbeitgeber positionieren. Weitere Informationen: Welche konkreten Dienstleistungen bieten www.wasser-berlin.de. die Nachwuchsreferenten den Unterneh- men an? » S ie bilden erstmalig aus? Dann erhalten Sie durch Die Vocatium in Frankfurt (Oder) findet vom 31.05.- die Nachwuchsreferenten einen guten Überblick 01.06.2017 statt – unter der Schirmherrschaft von darüber, was Sie formal beachten und mit wem Bundesbildungsministerin Dr. Johanna Wanka bie- Sie worüber sprechen müssen. Die direkten tet die Messe Berufsinformationen aus erster Hand. Ansprechpartner bei der IHK, der zuständigen Mit dabei: die Nachwuchsreferenten der FG Bau. Handwerkskammer oder den Berufsschulen können Ihnen die Nachwuchsreferenten ebenso vermitteln wie Informationen über Anmeldepro- Weitere Informationen: zeduren und Fristen. Nicht zuletzt informieren www.erfolg-im-beruf.de die Nachwuchsreferenten auch allgemein über die Besonderheiten der Stufenausbildung in der Bauwirtschaft und das Refinanzierungssystem der SOKA-BAU. Das Jugendbildungszentrum Blossin bietet regel » Auch zum Lehrbauhof und seinen zahlreichen mäßig Berufsbildungstage an, auf denen die Nach Qualifizierungsangeboten und Projekten erhal- wuchsreferenten ebenfalls vertreten sind. Die ten die Unternehmen konkrete Informationen nächsten Berufsbildungstage finden statt am von den Nachwuchsreferenten: So bieten Pro- 06.04., 27.04., 10.05. und 08.06.2017. jekte wie „Startklar für Ausbildung“ oder „Arrivo Bauwirtschaft“ für Unternehmen die Möglich- keit, bereits vorqualifizierte Auszubildende zu Weitere Informationen: erhalten, die bereits über Grundkenntnisse der www.blossin.de Bauwirtschaft und der verschiedenen Tätigkeiten am Bau verfügen. » Wie muss ich wo und wann werben, um jun- ge Menschen für eine Ausbildung in meinem Weitere Informationen zu konkreten Veranstaltun- Betrieb zu gewinnen? Auch dazu helfen die gen und Berufsbildungsmessen geben Ihnen die Nachwuchsreferenten mit praktischen Tipps, Nachwuchsreferenten gern! Konkret 01 / März 2017 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft 9
Auch die Besten muss man fördern: Vorzeitiger Ausbildungsabschluss bei guten Leistungen Susanne Wandersee ist frisch ausgelernte Kanalbauerin und angestellt bei der Frisch & Faust Tiefbau GmbH mit Sitz in Berlin. Die junge Frau hat ihre Ausbildung ein halbes Jahr früher als regulär beenden können. Wie es dazu kam, und warum sie sich für einen klassischen „Männerberuf“ entschieden hat, erzählte sie uns im Rahmen der Jobmesse „Jobsnap“, die am 21. Februar bei der IHK Berlin stattgefunden hat. Konkret: Frau Wandersee, herzlichen Glückwunsch! Ein halbes Jahr früher also schon das volle Gehalt. Das moti- Sie haben gerade erst ihre Ausbildung zur Kanal- viert bestimmt. Wie sehen Ihre weiteren Karrierepläne aus? bauerin beendet – ein halbes Jahr vor allen ande- Ich arbeite als Kanalbauerin bei Frisch & Faust, sammle ren. Wie kam es dazu? erst einmal auf meiner Position Erfahrungen. Dann kann Susanne Wandersee: Ich habe meine Ausbildung ich mir vorstellen, weiterzumachen, erst den Polier und ir- zur Kanalbauerin bei der Frisch & Faust Tiefbau gendwann vielleicht auch den Meistertitel zu erwerben. Bei GmbH am 24.01.2017 beendet. Das ist ein halbes Frisch & Faust fühle ich mich dabei gut aufgehoben, denn Jahr vor dem regulären Ausbildungsende. Grund das Unternehmen berät seine Mitarbeiter in Bezug auf die dafür sind gute Leistungen, die ich in der Aus- Karriere und bietet auch finanzielle Unterstützung an. bildung erbracht habe, auf der Baustelle, in der Schule und auf dem Lehrbauhof. Dass ich meine Wie kommt es, dass sich eine junge Frau wie Sie ausgerech- Ausbildung verkürzen kann, hat sich bereits nach net für den Beruf des Kanalbauers entscheidet? meiner zweijährigen Ausbildung zum Tiefbaufach- Ich hatte eine Berufsberatung in meiner Oberschule, bei arbeiter herauskristallisiert. Weil meine Lehrer der ich angegeben habe, dass ich gern draußen an der fri- und auch meine Ausbilder auf dem Lehrbauhof schen Luft arbeiten und mich körperlich betätigen möch- dazu geraten hatten, habe ich damals gleich einen te. Da wurde mir dann zu einem Praktikum bei Frisch & Antrag gestellt auf Ausbildungsverkürzung. Und Faust geraten. Den Rat habe ich befolgt und ein zweiwö- es hat geklappt! chiges Praktikum bei Frisch & Faust absolviert, den ersten Teil im Kanalbau, den zweiten im Rohrleitungsbau. Das Praktikum im Kanalbau hat mir gut gefallen, die Arbeiten fand ich spannend: Das hat für mich den Ausschlag ge- geben. Und dann hat das Unternehmen mir auch gleich einen Vertrag angeboten. Frisch & Faust geht unter anderem auch in Schulen und berät dort vor Ort: Was empfehlen Sie jungen Menschen, die sich mit Blick auf ihre Berufswahl noch nicht sicher sind? Ich würde dazu raten, ganz viele Messen zu besuchen, denn dort treffen sie viele Ausbildungsunternehmen an deren Ständen. Man kann sich bei Messen wie z. B. der You, der WASsERLEBEN oder auch heute hier bei der Jobsnap super informieren über Berufsbilder und konkrete Angebote von Unternehmen. Und wenn einem etwas gefällt, kann man direkt seine Bewerbung abgeben. m Susanne Wandersee (3.v.l.) auf einem Messestand von Frisch & Faust. Frau Wandersee, vielen Dank für das Gespräch. 10 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft Konkret 01 / März 2017
Im Fokus: Die Qualifizierung von Fachkräften Der Lehrbauhof der Fachgemeinschaft Bau hat sich seit seiner Gründung vor mittlerweile 60 Jahren weiterentwickelt: vom überbetrieblichen Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft hin zu einem Kompetenzzentrum in Berlin und Brandenburg für Ausbildung und weiterführende Qualifizierungsangebote. An dem Zentrum in Berlin-Marienfelde kommt keiner vorbei, der in der Berliner Bauwirtschaft Fachkräfte ausbildet oder sich selbst bzw. seine Fachkräfte weiterbilden möchte. Die überbe- Weiterbildung 2017 triebliche Ausbildung junger Nachwuchsfach- kräfte steht nach wie vor im Mittelpunkt des Angebots der Einrichtung in Berlin-Marienfelde. Kurse im April 2017 langzettel@lehrbauhof-berlin.de Tel. (030) 72389 768 Allerdings gehören Projekte zur Berufsorientie- rung und -findung mittlerweile ebenso zum fes- Thema vom bis ten Repertoire wie Qualifzierungsmaßnahmen für besondere Zielgruppen. So geht das Projekt SIVV Weiterbildung Kurs 6 03.04.2017 04.04.2017 „Startklar für Ausbildung“ ab April 2017 in die SPCC Lehrgang / Theorie & Praxis 03.04.2017 05.04.2017 mittlerweile 6. Runde: Mit dem Projekt werden mit Prüfung in Theorie & Praxis sechs Monate lang junge Menschen fachlich KMB-Lehrgang/ Theorie & Praxis 24.04.2017 26.04.2017 und sozial fit gemacht für die Aufnahme eines mit Prüfung Ausbildungsplatzes in einem der unterschied- lichen Bauberufe – mit dem Ziel, sie am Ende erfolgreich an ein Ausbildungsunternehmen zu vermitteln. Das Projekt läuft gut und bietet für Aufstiegsqualifikation 2017 beide Seiten positive Erkenntnisgewinne: für die Teilnehmer, die häufig erstmals überhaupt einer geregelten Tagesroutine folgen und ihre Lehrgänge im März 2017 quirschfeld@lehrbauhof-berlin.de (Abendlehrgänge) Tel. (030) 72389 723 Chance auf einen Arbeitsplatz nutzen konnten, und für die beteiligten Unternehmen, die sich Thema vom bis über die bereits innerhalb des Projekts vermit- Vorarbeiterlehrgang telten praktischen Grundkenntnisse der gut (3x abends 18:00 – 21:00 Uhr) 13.03.2017 16.06.2017 vorbereiteten Azubis freuen. Prüfung Juni Werkpolierlehrgang (3x abends 18:00 – 21:00 Uhr) 13.03.2017 08.12.2017 Auch das Projekt „Arrivo Bauwirtschaft“ be- Prüfung Dez reitet mit seinem Fokus auf Geflüchtete gezielt Geprüfter Polier-Lehrgang Menschen auf Bauberufe vor, die auf dem frei- (3x abends 18:00 – 21:00 Uhr) 20.3.2017 02.03.2018 Prüfung März en Markt eine eher geringe Chance auf einen Ausbildungsplatz oder eine Beschäftigung am Vorschau Bau hätten. Meistervorbereitungskurs im 01.11.2017 16.04.2019 Maurer-/Betonbauer-Handwerk I+II Nicht zuletzt umfasst das Angebot des Lehrbau- Meistervorbereitungskurs im 01.11.2017 28.02.2019 hofs auch ein breites Spektrum an Aufstiegs-, FPM-Handwerk I+II Fortbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Meistervorbereitungskurs im 01.11.2017 16.04.2019 Zimmerer-Handwerk I+II Über die aktuellen Angebote kann man sich auf der Seite www.lehrbauhof-berlin.de einen guten Überblick verschaffen. W Konkret 01 / März 2017 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft 11
Aktuelles Bauwirtschaft weiter auf Erfolgskurs Die Baukonjunktur zieht weiter an, und auch das Jahr 2017 steht aller Voraussicht nach unter einem gutem Stern. © Wellnhofer Designs / Fotolia
Bauwirtschaft weiter auf Erfolgskurs Die regionale Baukonjunktur in Berlin und Brandenburg ist weiterhin auf Erfolgskurs. Umsätze und Auftragseingang stiegen im Jahr 2016 teilweise zweistellig im Vergleich zum Vorjahr. Auch für 2017 erwartet die Fachgemeinschaft Bau einen positiven Konjunkturverlauf. Berlin: Wohnungsbau treibt Konjunktur an Umsatzplus in Brandenburg, Beschäftigung leicht rückläufig Das Berliner Bauhauptgewerbe schloss das Jahr 2016 weit über dem Vorjahresniveau ab. Das ergibt die Jah- Auch in Brandenburg ist der Konjunkturaufschwung res-Auswertung des Amts für Statistik Berlin-Branden- messbar: Der baugewerbliche Umsatz insgesamt stieg um burg. Demnach konnten die Betriebe 17,1 Prozent mehr 7,8 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Auch hier ist es vor Umsatz erwirtschaften, was einer Gesamtumsatzsumme allem der rege Wohnungsbau, der mit einem Umsatzplus von rund 2,6 Milliarden Euro entspricht. Hauptmotor war von 30,2 Prozent die Konjunktur angeschoben hat. Wäh- erneut der Wohnungsbau, der mit einer Steigerung von rend sich der Hochbau damit auch insgesamt positiv 38,4 Prozent die Umsatzentwicklung maßgeblich geprägt entwickelte (+18,3 Prozent), ist die Umsatzentwicklung hat. Insbesondere einige Großaufträge führten dazu, im Tiefbau mit einem Rückgang von 2,2 Prozentpunkten dass der Auftragseingang im Bereich Wohnungsbau um negativ gewesen. Grund dafür war vor allem der Umsatz- 40,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro angestiegen ist. rückgang im Straßenbau um 12,2 Prozent. Der Tiefbau beendete das Jahr 2016 mit einem Umsatzplus Die Anzahl der Beschäftigten hat in Brandenburg nach von 10,6 Prozent. Der Straßenbau konnte ein Umsatzplus Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg im von 13,3 Prozent verbuchen, der gewerbliche Tiefbau zog Jahr 2016 mit -0,8 Prozent leicht abgenommen. Auch die mit 11,7 Prozentpunkten ebenfalls an den Vorjahreswerten Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden ist um 1,5 Prozent vorbei. zurückgegangen. Die gute Konjunktur ist auch auf dem Arbeitsmarkt der Positive Konjunkturentwicklung in 2017 Hauptstadt zu spüren: Laut Berechnungen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg ist die Anzahl der Beschäf- Insgesamt rechnet die Fachgemeinschaft Bau auch im lau- tigten um 5,9 Prozent gestiegen und betrug im Monats- fenden Jahr mit einer positiven Konjunkturentwicklung in durchschnitt rund 12.500 tätige Personen (hier sind neben beiden Bundesländern. Indikatoren dafür sind vor allem die den gewerblichen Beschäftigten auch die kaufmännischen gestiegenen Auftragseingänge in sämtlichen Sparten in Ber- Angestellten eingerechnet). Die Entgelte der Beschäftigten lin und in Brandenburg, aber auch die weiterhin anhaltende erhöhten sich um 4,7 Prozent, die Anzahl der geleisteten hohe Nachfrage im Wohnungsbau und die damit einherge- Arbeitsstunden ist um 5,6 Prozent angestiegen. henden Anforderungen an die gesamte Infrastruktur. W © Rainer Fuhrmann / Fotolia Konkret 01 / März 2017 Aktuelles 13
Parlamentarischer Abend des ZVOB und der Fachgemeinschaft Bau: Appell für mehr Fachpersonal in den öffentlichen Verwaltungen Der Zweckverbund Ostdeutscher Bauverbände (ZVOB ) und die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg hatten Ende Januar wieder zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang der Bauwirtschaft eingeladen. Der „Parlamentarische Abend“ der mittelständischen, ostdeutschen Bauwirtschaft findet in den Räumlichkeiten der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft statt, mitten im Zentrum des bundespolitischen Berlins. Er gilt als das Branchentreffen der ostdeutschen Bauwirtschaft. Der Abend war wie bereits in den ver- an der personellen Ausstattung der gangenen Jahren sehr gut besucht: Bau- und Planungsbehörden liege. Rund 150 Gäste aus Bundes- und Wolle Berlin sich den Herausforde- Der Zweckverbund Ostdeutscher Landespolitik tauschten sich mit rungen einer wachsenden Stadt stel- Bauverbände (ZVOB) spricht für Bauunternehmern der ostdeutschen len und das angekündigte Jahrzehnt rund 2.600 kleine und mittel- Bundesländer und Berlin sowie Ver- der Investitionen umsetzen, dann ständische Handwerksbetriebe bandsvertretern zur aktuellen Lage müsse dauerhaft mehr qualifiziertes aus den neuen Bundesländern. der Bauwirtschaft und den branchen- Personal eingestellt werden. Auch Als größter ostdeutscher Spit- relevanten Themen aus. ZVOB-Präsident Matthias Forßbohm zenverband der Bauwirtschaft forderte die anwesenden Politiker vertritt er gegenüber Bundes- Angesichts einer nach wie vor sehr dazu auf, sich für ein Schließen der und Landespolitik die Anliegen gut laufenden Baukonjunktur plagen personellen Kapazitätsengpässe in der Branche. die Bauunternehmer vor allem Per- den Bauverwaltungen einzusetzen. sonalengpässe, die sich angesichts Sein Appell: „Verhindern Sie, dass des spürbaren demographischen der Investitionshochlauf als lahme Wandels weiter verschärfen wer- Schnecke auf der Strecke bleibt!“. Senatorin für Stadtentwicklung und den. Dies mache sich auch in der Wohnen in Berlin, konnten überdies öffentlichen Verwaltung bemerk- Hochaktuell nahmen beide Rede- zwei bedeutende politische Gestalte- bar, konstatierte FG Bau-Präsident beiträge auch Bezug auf das Sozial rinnen als Gastrednerinnen gewonnen Klaus-Dieter Müller, der in seiner kassensicherungsgesetz, welches werden. Während Frau Gleicke in ihrer Eröffnungsrede mehr qualifiziertes parallel zum Parlamentarischen Rede unter anderem auch die Wichtig- Personal für die öffentlichen Bauver- Abend vom Bundestrag verabschie- keit von Ausbildung für die Zukunftsfä- waltungen forderte. In Berlin blieben det wurde. higkeit der Branche betonte, erläuterte regelmäßig ca. ein Viertel der für Frau Lompscher die wohnungsbaupoli- das Bauen bereitgestellten Gelder Mit Iris Gleicke, Beauftragte der tische Schwerpunktsetzung der noch liegen, erläuterte der Stuckateur- Bundesregierung für die Belange der relativ neuen Landesregierung in Ber- meister, was zu einem großen Teil neuen Länder und Kathrin Lompscher, lin für die kommenden Jahre. W t 1 ZVOB-Präsident M. Forßbohm eröffnet den Parlamentarischen Abend. 3 Senatorin K. Lompscher erläutert die Wohnungs- baupolitik ihrer Verwaltung. 4 Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, betont die Wichtigkeit von Ausbildung am Bau. 9 FG Bau-Präsident K.-D. Müller (r.) im Gespräch. 10 Dr. h.c. J. Koppelin, K.-D. Müller, I. Gleicke, K. Lompscher, M. Forßbohm, R. Dellmann (V.l.n.r.) 14 K.-D. Müller, M. Forßbohm 15 K. Lompscher (r.) 16 M. Kern (BBU, Mitte), R. Dellmann (r.) Alle Bilder auf Seite 15: © Michael Fahrig. 14 Aktuelles Konkret 01 / März 2017
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Aus Verband und Innung Interessante Fachbücher für Unternehmer Schadstoffe im Baubestand oder Richtlinien für Bauwerksabdichtungen – gute Fachbücher sind wichtig, geben sie doch hilfreiche Tipps, Argumentationshilfen und Orientierung. Auf den S. 20/21 stellen wir Ihnen einige Werke kurz vor. 16 Aus Verband und Innung
Recht am Bau: Mangelhafte Bauleistung und technische Regelwerke Im Werkvertragsrecht ist unter § 631 Abs. 1 BGB geregelt, Eine technische Norm gibt die allgemein anerkannten Re- dass sich der Unternehmer zur Herstellung geln der Technik wieder, wenn die Norm den betreffenden des versprochenen Werkes und der Auf- technischen Bereich vollständig und abschließend regelt, traggeber zur Entrichtung der ver- den Stand der Wissenschaft wiedergibt und in der Praxis einbarten Vergütung verpflichtet. angewandt wird. Letztendlich muss auch geprüft werden, Dennoch stellt sich im Rahmen ob die Norm veraltet ist. Derartige allgemein anerkannte der Ausführung der Bauleistung Regeln der Technik werden durch überbetriebliche Normen oft die Frage, was denn eigentlich widergegeben, dazu gehören zum Beispiel die einheitlich vertraglich geschuldet ist. technischen Baubestimmungen des Instituts für Bautech- nik, die VDI-Richtlinien, die VDE-Vorschriften, die Flach- Sowohl das BGB als auch die VOB/B dachrichtlinie, aber grundsätzlich auch die DIN-Normen. erklären, dass das Werk die vertraglich vereinbarte Beschaffenheit aufweisen, sich Bekannt ist, dass DIN-Normen lediglich private, technische für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung Regelungen mit Empfehlungscharakter sind. Als solche eignen oder eine Beschaffenheit aufweisen muss, die können sie als technische Normen die allgemein anerkann- bei Werken der gleichen Art üblich ist und die der Auf- ten Regeln der Technik widergeben, aber insbesondere traggeber nach der Art der Leistung erwarten kann. Der auch im Hinblick auf ihr Alter dahinter zurückbleiben. Bundesgerichtshof hat mit seiner Entscheidung vom 11.11.1999 (Geschäftszeichen: VII ZR 403/98) deutlich Ganz besonders deutlich wurde dies in der Vergangen- gemacht, dass der Unternehmer immer einen „funktio- heit bei der DIN 4109 zum Schallschutz. Die DIN 4109 nalen Werkerfolg“ schuldet, oder ganz speziell in dem soll Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren entschiedenen Fall der Dachdecker ein regendichtes Belästigungen durch Schallübertragung schützen. Dieses Dach. Unabhängig von der konkreten vertraglichen Ver- Niveau des Schallschutzes entspricht jedoch nicht dem einbarung sind die allgemein anerkannten Regeln der üblichen Qualitäts- und Komfortstandards von Wohnräu- Technik immer der stillschweigend vereinbarte Mindest- men. Selbst wenn in einer Baubeschreibung lediglich der standard, egal ob es sich um einen BGB – Werkvertrag Hinweis erfolgt, dass der Schallschutz entsprechend den handelt oder die VOB/B Vertragsbestandteil wurde. Anforderungen der DIN 4109 erbracht wird, hat der Erwer- ber der entsprechenden Wohnung Anspruch „auf mehr.“ Was aber sind diese allgemein anerkannten Regeln der Technik? Der Bundesgerichtshof hat mit seinem Urteil vom 04.06.2009 (Geschäftszeichen: VII ZR 54/07) klargestellt, Bereits das Reichsgericht hat in seinen Entscheidungen dass die DIN 4109 hinter den allgemein anerkannten Re- klargestellt, „dass eine Regel allgemein anerkannt ist, geln der Technik zurück bleibt. Der Erwerber einer Woh- wenn sie die ganz vorherrschende Ansicht der Fachleute nung habe in der Regel keine Vorstellung davon hat, was darstellt“ (RGE 644/10, RGSt 44/75 ff.). Das bedeutet, sich hinter den Schalldämmmaßen der DIN 4109 verbirgt. dass sich diese Regel in der Wissenschaft als theore- tisch richtig durchgesetzt hat und auch Eingang in die Aufklärung, wenn Abweichung Praxis gefunden und sich dort überwiegend bewährt haben muss. Nur wenn beide Komponenten dieser Re- Will der Unternehmer von dem „technischen Mindest gel verwirklicht sind, handelt es sich tatsächlich um eine standard“ abweichen, ist das nur möglich, wenn der Auftrag- allgemein anerkannte Regel der Technik. geber darüber aufgeklärt wurde und mit dieser Abweichung Konkret 01 / März 2017 Aus Verband und Innung 17
einverstanden ist. So kann sich ein Bauträger, der als Auftrag- der Abnahme eingehalten wurden. Fehlt es daran, dann geber über eine besondere Sachkunde verfügt, nicht mit mög- schuldet der Unternehmer die Herstellung des Werkes lichen Haftungsansprüchen an den planenden Architekten entsprechend dem bis zum Zeitpunkt der (Nach-) Ab- halten, wenn er ganz bewusst im Rahmen der vorgegebenen nahme gültigen anerkannten Regeln der Technik. Soweit Planung auf Einhaltung des Mindest - Schallschutzes verzich- dadurch Mehrkosten entstehen aufgrund gestiegener An- tet. Das Oberlandesgericht Stuttgart hatte mit seinem Urteil forderungen der anerkannten Regeln der Technik, sollen vom 17.10.2011 „für Recht erkannt“ (Geschäftszeichen: 5 U diese nach dem Beschluss des Oberlandesgerichts Stutt- 43/11), dass die vom Bauträger für die Planung vorgegebene gart vom 14.09.2011 (10 W 9/11) keine „Sowieso-Kosten“ einschalige Bauweise in Kenntnis der „Schallschutzproble- sein. Sowieso-Kosten sind immer die Mehrkosten, um die me“ später nicht dem planenden Architekten als mangelhafte das Werk bei mangelfreier Ausführung von vornherein Planungsleistung entgegengehalten werden darf. teurer gewesen wäre. Anerkannte Regeln der Technik bei Abnahme Bei ursprünglich ordnungsgemäßer Ausführung gemäß dem damaligen Stand der anerkannten Regeln der Tech- Ob ein Werk mangelfrei ist, richtet sich somit danach, nik wären die Mehrkosten, eben weil die höheren Anfor- ob die anerkannten Regeln der Technik zum Zeitpunkt derungen noch nicht galten, nicht angefallen. R Preisträgerin des BFW-Fotowettbewerbs 2016 Mit einem Fotowettbewerb hatte das aufzunehmen. Mit den Bildern sollten die Unternehmen wichtiger denn je Berufsförderungswerk die Auszubil- sie zeigen, was ihnen an ihrer Arbeit und sorgen unter anderem auf Jobmes- denden auf dem Lehrbauhof dazu Spaß macht, was das Besondere an sen, in Schulen und unter Gleichaltri- aufgefordert, ihren Ausbildungsplatz, ihrer Arbeitsstelle ist und was aus gen dafür, das jeweilige Unternehmen ihre tägliche Arbeit und ihre Baustellen ihrer individuellen Sicht ihren Ausbil- bekannter zu machen und ihm ein dungsbetrieb zu einem ganz beson- sympathisches Gesicht zu verleihen. deren macht. Gefolgt ist dem Aufruf unter anderem Susanne Wandersee, Für ihren Wettbewerbsbeitrag bekam die zum Zeitpunkt der Beteiligung am Frau Wandersee den 1. Preis – das Fotowettbewerb noch Auszubildende Preisgeld von 300,- Euro. Kurz vor der Firma Frisch & Faust Tiefbau GmbH Weihnachten konnte sie dieses sicher- war (mittlerweile hat die junge Nach- lich gut verwenden. W wuchsfachkraft ausgelernt und ist Kanalbauerin). Mit den eingereichten Bildern konnte sie überzeugend die unterschiedlichen Facetten ihres beruflichen Alltags darstellen – von Baustellen über den Lehrbauhof bis hin zu Messeauftritten. Dabei gelang es ihr auch sehr gut, einen übergeordneten Be- zug zur Situation der Nach- wuchsfachkräfte in der Bau- m Eines der eingereichten Wettbewerbs-Bil- wirtschaft darzustellen – m Dieter Mießen (Frisch & Faust), Susanne Pochstein (BFW), der – Susanne Wandersee auf einer Baustelle sie sind als Botschafter für Susanne Wandersee (3. V. l.), Reinhold Dellmann (FG Bau) 18 Aus Verband und Innung Konkret 01 / März 2017
Regionales Engagement von Mitgliedsunternehmen der FG Bau beim Vereinsheim FC Stern Marienfelde Tue Gutes und rede darüber: Der Verein Fußball- club (FC) Stern Marienfelde benötigte ein neues Vereinsheim. Grund genug für FG Bau-Mitglied Hirsch + Lorenz Ingenieurbau, sich einzubrin- gen und die gesamten Stahlbetonarbeiten (u. a. Bodenplatte und Containeranlage) zu stiften. Auch der Innenausbau wurde gesponsert, durch die WST-Bau Schulte GmbH, die ebenfalls Ver- bandsmitglied ist. Die Arbeiten wurden durch Lehrlinge des Berufsförderungswerks ausgeführt und konnte kurz vor Weihnachten erfolgreich abgeschlossen werden. Demnächst stehen nun die Fassadenarbeiten an. Auch hier kommen die Auszubildenden zum Einsatz. doppelt lohnt: für die Azubis, die ihr Wissen ver- m Azubis mit Aus- bilder und Stefan tiefen können, und für den Verein FC Stern Mari- Hirsch von Hirsch + Alles in allem ein schönes Beispiel für regionales enfelde, dessen Vereinsleben durch einen neuen Lorenz (7.v.r.) vor unternehmerisches Engagement, das sich gleich Erweiterungsbau bereichert wird. W dem Vereinsheim. Großeinsatz am Kurfürstendamm Wenn der Kurfürstendamm k Vollsperrung direkt am Adenauerplatz am Ku'damm: Zwei Mitgliedsfirmen einen ganzen Tag kom- der FG Bau lassen plett gesperrt wird, dann zeitgleich ihre muss etwas Größeres im Kräne demontieren. Gange sein. Das war auch der Fall am 10. Dezember 2016, als zwei riesige Kräne der Firma Banzhaf Krananlage den Kurfürs- tendamm versperrten, um zeitgleich zwei Kräne von zwei gegenüberliegenden Bauvorhaben zu demon- tieren. Eines davon: das Bauvorhaben Kurfürstendamm der tragsvolumen betrug 2,8 Millionen setzt wurde, zog die interessierten Firma Hirsch + Lorenz Ingenieurbau. Euro. Mit Abschluss der Bauarbeiten Blicke zahlreicher Passanten auf Seit September 2015 wurde hier ein im Dezember 2016 musste auch der sich. Zu Recht, denn wann erlebt Hotel zu einem Wohn-, Büro- und Kran wieder verschwinden – der man schon einmal eine solche De- Geschäftshaus umgebaut, das Auf- noch größere Kran, der dazu einge- montage live mit! W Konkret 01 / März 2017 Aus Verband und Innung 19
Delegation der Inter-Amerikanischen Entwicklungs- bank (IDB) zu Gast bei Frisch & Faust Tiefbau k Dieter Mießen (1. V. l.) im Gespräch mit der IDB- Delegation Eine Delegation der IDB besuchte auf bildungsbetriebes hatte den ZDH auf interessiert an den Ausführungen und Vermittlung des Bundesministeriums die Idee gebracht, den Kontakt herzu- konnten auf zahlreiches Nachfragen für wirtschaftliche Zusammenarbeit stellen. Nach der Begrüßung durch den wertvolle Impulse mit nach Hause und Entwicklung (BMZ) die Frisch & kaufmännischen Leiter Dieter Mießen, nehmen. Im abschließenden Gespräch Faust Tiefbau GmbH, ein Mitglied- gelang schnell der Einstieg in das The- mit mehreren Auszubildenden konnten sunternehmen der Fachgemeinschaft ma der dualen Berufsausbildung in Antworten z.B. nach der Motivation Bau in Pankow. Die gute Vernetzung Deutschland und speziell bei Frisch & der Azubi nach Lateinamerika gegeben des mehrfach ausgezeichneten Aus- Faust. Die TeilnehmerInnen waren sehr werden. Dieter Mießen Buchbesprechungen Schadstoffe im Baubestand Bossemeyer, Dolata, Schubert, Zwiener: Schadstoffe im Baubestand 2016, Verlagsgesell- schaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, 282 S. mit 328 Abb. und 4 Tab., Buch: 59,00 Euro/ ISBN 978-3-481-03242-5, E-Book: 47,20 Euro/ISBN 978-3-481-03243-2 Die korrekte Angabe von Schadstoffen im Baubestand findet aus unterschiedlichen Grün- den meist nicht statt. Insbesondere Hochbau- und nicht spezialisierte Abbruchunterneh- men sind in diesem Fall oft überfordert. „Schadstoffe im Baubestand erkennen und richtig reagieren mit Katalog nach Bauteilen und Gewerken“ gibt die ideale Hilfestellung zur Ein- leitung der erforderlichen Maßnahmen auf der Baustelle. Durch den tabellenartigen Aufbau ist jeder Schadstoff sehr leicht zu finden und entsprechend zu beurteilen. Insbesondere als Argumentationshilfe gegenüber dem Auftraggeber ist dieses Buch besonders hilfreich. Wir bitten zu beachten, dass das Buch auch über die Fachgemeinschaft Bau bzw. den Fachverband Sanierung und Umwelt portofrei bestellt werden kann (Frau Görke, Tel. 030 / 86 00 04-38). K 20 Aus Verband und Innung Konkret 01 / März 2017
BWA-Richtlinien für Bauwerksab dichtungen Dr.-Ing. Wolf-Michael Sack: BWA-Richtlinien für Bauwerksabdichtungen – Grundwissen – Ausführung von Abdichtungen,1. Auflage 2016, Beuth Verlag, 64,00 Euro, E-Kombi (Buch + E-Book): 83,20 Euro, ISBN 978-3-410-25186-0 In diesem Fachbuch wird Planenden und Ausführenden ein fundierter Überblick über das gesamte Gebiet der Bauwerksabdichtung gegeben. Der Autor zeigt häufige Fehlerquellen auf und liefert praxisgerechte Hinweise zur fachgerechten Ausführung von Abdichtungen. Auf 400 Seiten werden alle Abdichtungsarten und -stoffe ausführlich und übersichtlich be- sprochen. Grundlage ist die noch geltende DIN 18195. Da vielfach schon die Ausschreibun- gen mangelbehaftet sind, eignet sich das Buch als Nachschlagewerk für den Unternehmer, insbesondere wenn er schlüsselfertig baut. K VOB 2015 in Bildern Petra Derler/Frank Hempel/Markus Fiedler: VOB 2015 in Bildern, Januar 2015, WEKA MEDIA, 79,00 Euro, 220 S., DINA5-Format, ISBN 978-3-8111-3926-8 Die VOB Teil C umfasst sowohl den Hoch- als auch den Tiefbaubereich und hat mit der Ausgabe 2016 über 900 Seiten. Das kleine Buch des WEKA-Verlages schafft es auf 200 Seiten eine große Auswahl an Gewerken vom Erdbau bis zum Abbruch bezüglich der Abrechnungsregeln in Tabellenform und teilweise in Bildern darzustellen. Die gute Über- sichtlichkeit geht ein wenig zu Lasten der Vollständigkeit. So werden von den insgesamt 66 Normen der VOB Teil C nur 49 behandelt, und auch innerhalb der Gewerke hat man sich auf das Wesentliche beschränkt. Für ein Planungsbüro ist dieses Buch durchaus empfehlenswert. K Homogenbereiche Prof. Dr. Bastian Fuchs und Dipl.-Ing. Hans-Gerd Haugwitz: Homogenbereiche; Aus Bo- denklassen werden Homogenbereiche – technische und rechtliche Auswirkungen auf die VOB Teil C 2016; 2016, Fraunhofer IRB Verlag, ISBN E-Book: 978-3-8167-9761-6, ISBN Print: 978-3-8167-9750-0 Betroffen von dieser neuen Regelung ist eine Vielzahl von Erd- und Spezialtiefbaunormen der VOB Teil C. Die Zusammenfassung gleicher Boden- und Felsschichten mit spezifischen Parametern erfordert insbesondere bei den ausschreibenden Stellen bei der Bewertung des Bodens und der erforderlichen Maschinenarbeit ein erhebliches Umdenken. Für den Unternehmer müsste sich bei regelkonformer Ausschreibung der Kalkulationsaufwand ver- einfachen. Verständlich und übersichtlich wird der Praktiker sowohl in technische als auch rechtliche Fragen der neuen Ausschreibungsregeln eingeführt. Im Anhang befinden sich auf über 50 Seiten maßgebliche Rechtsprechungen für den Bereich Tiefbau der VOB Teil C, die allerdings noch keine Homogenbereiche betreffen. K Konkret 01 / März 2017 Aus Verband und Innung 21
Zu guter Letzt WASsERLEBEN 2017 Bald ist es wieder soweit: Vom 28. bis zum 31. März 2017 öffnet die Messe Berlin ihre Tore, um mit der Wasser Berlin International eine der größten Wasser-Fachmessen weltweit zu beherbergen. Mit dabei: die WASsERLEBEN 2017. 22 Zu guter Letzt
WASsERLEBEN 2017: Tiefbauberufe zum Anfassen Die WASsERLEBEN 2017 ist Teil der Wasser Berlin International und fin- det vom 28. bis 31. März auf dem Berliner Messegelände statt. Die Messe WASsERLEBEN informiert Schüler und Erwachsene interaktiv über alle Aspekte der lebenswichti- gen Ressource Wasser. Wasser kommt nicht überall einfach aus der Leitung, sondern ist ein le- bensnotwendiges und in vielen Län- dern der Erde, rares Element. Um Schülern einen möglichst prak- tischen Hintergrund der wichtigen m Bauberufe zum Anfassen auf der WASsERLEBEN 2015. Ressource „Wasser“ auf ihren Bil- dungsweg mitzugeben, veranstaltet die Messe Berlin bereits zum 13. und einer „lebenden Baustelle“, Schü- ihnen die mit dem Element Wasser Mal die interaktive Ausstellung WAS- lerinnen und Schülern einen lebens- verbundenen Bautätigkeiten Freude sERLEBEN und unterstützt damit die nahen Eindruck der Tiefbau-Berufe bereiten. Darüber hinaus können sie Umsetzung des Rahmenlehrplans. sich direkt bei den anwesenden Azu- bis, Ausbildern und Firmenvertretern Gleichzeitig sind Besucher aller Al- Weitere Informationen auf vor Ort beraten lassen über konkrete tersgruppen herzlich eingeladen, an www.wasser-berlin.de Möglichkeiten und Karriereoptionen der WASsERLEBEN teilzunehmen. in den jeweiligen Baubetrieben. Eine interessante und in den letzten Jahren Das Berufsförderungswerk der Fachge- zu vermitteln. Interessierte können auch viel genutzte Gelegenheit für meinschaft Bau ist an einem Gemein- hier mit anfassen, Technik bedienen Schülerinnen und Schüler, die sich in schaftsstand wieder sehr gut vertreten oder klassische Bautätigkeiten einmal Bezug auf ihre Berufsorientierung ins- und hilft mit praktischen Angeboten selbst durchführen und erfahren, ob pirieren lassen möchten. W Nicht verpassen! Bierfete der Fachgemeinschaft Bau Am 16.06.2017 lädt die Fachgemeinschaft Bau zu ihrer diesjährigen Bierfete auf den Lehrbauhof der Fachgemeinschaft Bau ein. Merken Sie sich die Veranstaltung jetzt schon vor, eine Einladung geht Ihnen rechtzeitig zu. Hinweis: Die Veranstaltung richtet sich nur an geladene Gäste! Konkret 01 / März 2017 Zu guter Letzt 23
Geburtstage & Firmenjubiläen Geburtstage im Januar, Februar und 02.03. 65 Jahre Maurermeister Firmenjubiläen im Januar, Februar und März 2017 Harald Mascher März 2017 Baugeschäft Harald Mascher 10.01. 60 Jahre Bernd Harzke Birkholzer Weg 7, 01.01. 25 Jahre Trockenbau Zeitz GmbH Steigahaus GmbH 15748 Märkisch-Buchholz An der Pastoa 13, 03042 Cottbus Schillerstr. 47, 16341 Panketal 07.03. 50 Jahre Brunnenbaumeister 01.01. 25 Jahre Hans Rausch & Söhne GmbH 14.01. 80 Jahre Dipl.-Ing. Harry Eichberg Jens Sutor Richard-Wagner-Str. 12-14, Eichberg Baugesellschaft mbH 14913 Jüterbog Brunnenbau Jens Sutor Mörchinger Str. 141, 14169 Berlin Beeskower Chaussee 14, 01.02. 25 Jahre Holger Heinrich 21.01. 60 Jahre Ulrich Preußer 15859 Storkow Fliesen-, Platten- u. Mosaiklegermeister Brunnenbaumeister Marxstr. 38, 12.03. 50 Jahre Maurermeister Aicke Aepler Elsterwerdaer Str. 20, 04932 Gröden 16356 Werneuchen Aepler Bau GmbH & Co. KG 24.01. 65 Jahre Dipl.-Ing. Wolfgang Bauer Oranienburger Str. 101, 13437 Berlin 11.02. 25 Jahre Hans Göttsche Ingenieurbau GmbH Straßen- u. Tiefbau GmbH 16.03. 60 Jahre Erhard Rogall Am Zeppelinpark 21, Niederlassung Berlin Großkopfstr. 8, 13403 Berlin Hochbau Erhard Rogall 13591 Berlin Bizetstr. 79, 13088 Berlin 02.02. 50 Jahre Dipl.-Ing. Jörn Anhalt 25.02. 25 Jahre Famosa Bau GmbH Grünauer Str. 29, 12524 Berlin 17.03. 60 Jahre Dipl.-Ing. Dr. Uwe Wedde Fichtelbergstr. 7, Berliner Ausbau GmbH 12685 Berlin 05.02. 70 Jahre Dipl.-Kfm. Peter Foerstendorf Kopenhagener Str. 96, Oberhaardter Weg 10, 14193 Berlin 13158 Berlin 01.03. 25 Jahre Barckmann & Horn GmbH Sanierungstechnik 11.02. 60 Jahre Ing. Christoph Eydam 21.03. 65 Jahre Rosel Fiebig Schäferhof 1, Baugesellschaft Eydam mbH Montagen Metallbau 16269 Wriezen Steinfurter Allee 42 c, Thiemstr. 41, 03050 Cottbus 16230 Lichterfelde 19.03. 25 Jahre TARKUS GmbH 27.03. 60 Jahre Dipl.-Ing. Rüdiger Galle IngenieurSanierung 26.02. 65 Jahre Jens Wiederhold Hochbergweg 2, Galle Service GmbH & Co. KG Sadiku Baumanagement GmbH 12207 Berlin Herzbergstr. 51-54, 10365 Berlin Gewerbeparkstr. 7, 03099 Kolkwitz 02.03. 65 Jahre Uwe Geißler Richard Strauch 28.03. 65 Jahre Dipl.-Ing. Peter Kaufmann Bauunternehmung GmbH Erd- u. Tiefbau GmbH & Co. KG Trettachzeile 9-13, 13509 Berlin Lieberoser Str. 22 a, 15898 Neuzelle
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