Faunistischer Fachbeitrag - Kurzerfassung und Analyse von Wildbienen & Co. (Hymenoptera Aculeata) im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Faunistischer Fachbeitrag Kurzerfassung und Analyse von Wildbienen & Co. (Hymenoptera Aculeata) im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge (Osnabrücker Land) Auftraggeber Regionalmanagement Nördliches Osnabrücker Land Dieter Meyer Consulting GmbH Bürgerstraße 1 26123 Oldenburg Gutachter Dipl. Biol. Rolf Witt Umwelt- & Medienbüro Witt Friedrichsfehner Str. 39 26188 Edewecht Edewecht, 31. Oktober 2020 _____________________________________________________________________ Friedrichsfehner Straße 39 26188 Edewecht Tel.: 04486-9385570 Dipl. Biol. Rolf Witt E-Mail: witt@umbw.de
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 2 __________________________________________________________________________________ 1. Anlass und Einleitung Im Rahmen des Ilek-Themenjahres „Biodiversität“ fand in den Samtgemeinden Artland, Bersenbrück, Fürstenau und Neuenkirchen ein (G)artenwettbewerb statt, bei dem Privatgär- ten prämiert wurden, die einen besonderen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten. Eindeuti- ger Gesamtsieger des Wettbewerbes war der fast 3000 m² große Garten von Marlies Stöve aus Berge. Teil des ersten Preises war, neben einer Fachberatung und Sachpreisen, eine Erfassung von Wildbienen samt geführter Exkursion in dem Garten. Die Ergebnisse der Erfassung wer- den in diesem Kurzbericht zusammengestellt. Der Bericht soll dazu beitragen, den Garten in seiner Besonderheit wahrzunehmen sowie die Besitzer dazu motivieren ihre Arbeit fortzufüh- ren und die Strukturen weiter für Insekten zu optimieren. In den beteiligten Samtgemeinden und darüber hinaus sollen die Ergebnisse den Stellenwert von naturnahen Gärten für den Artenschutz und das Potential einer ökologischen, ganzheitliche Gestaltung im Siedlungs- raum aufzeigen. 2. Untersuchungsmethode und -umfang 2.1 Erfassungszeitraum, Witterungsbedingungen und Erfassungsgrad Der Ortstermin fand am 5. August 2020 bei optimalen Witterungsbedingungen von 10.00 bis 15.00 Uhr statt. Am Beginn stand eine Exkursion und detaillierte Einführung in das Thema mit Vertretern der Kommune, der Lokalpresse, Frau Teresa Zimmermann (Dieter Meyer Consulting GmbH) und der Familie Stöve. Im Anschluss an die Führung wurde der Garten nochmal intensiv und konzentriert abgesucht. Die eigentliche Begehungsdauer betrug ca. 3 Stunden. Eine repräsentative Erfassung der Wildbienenfauna konnte nicht Ziel dieser Untersuchung sein. Dazu sind nach SCHWENNINGER (1994) mindestens sechs Erfassungsdurchgänge an- zusetzen, die über die Flugzeit von März bis Anfang September verteilt sein müssen. Gerade der Aspekt der Frühjahrsarten ist nicht dokumentiert. Auch die Flugzeit einiger Sommerarten war nach einigen eher relativ kühlen Phasen im Juli schon überschritten oder neigte sich An- fang August dem Ende zu. Der Erfassungsgrad der vorliegenden Untersuchung ist somit als gering einzustufen. 2.2 Fangmethode Die Erfassung erfolgte mittels Sichtbeobachtungen sowie durch Streif- und Sichtfänge mit dem Insektennetz. Im Gelände ansprechbare Arten wurden direkt bestimmt und notiert. Es wurden, wenn eine Artabgrenzung vor Ort möglich war, nur einzelne Exemplare einer Population gesammelt (halbquantitative Erfassung) um die Bestände zu schonen. Die gesammelten Tiere wurden abgetötet, präpariert und mit einem Stereomikroskop determiniert. 2.3 Nomenklatur und Bestimmung Die Nomenklatur richtet sich nach der aktuellen Roten Liste von W ESTRICH et. al. (2011) bzw. SCHEUCHL & SCHWENNINGER (2015), bei den Gattungen nach MICHENER (2000). Die Determination erfolgte nach AMIET et al. (1999, 2001, 2004, 2007, 2010, 2017), BOGUSCH & STRAKA (2012), HERRMANN & DOCZKAL (1999), SCHEUCHL (2000, 2006), SCHMID- EGGER & SCHEUCHL (1996) und SMIT (2018). Die Honigbiene Apis mellifera wird aufgrund ihres offiziellen Status als semidomestifiziertes Haustier in der Artenliste nicht berücksichtigt. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 3 __________________________________________________________________________________ Auf die genaue Bestimmung einiger extrem schwer zu differenzierenden Individuen der Bombus lucorum-Gruppe (Erdhummeln) mit den Arten Bombus lucorum, B. cryptarum und B. magnus wurde aufgrund des erheblichen Aufwandes (Barcoding) verzichtet. Die Artengruppe wird als Bombus lucorum–Agg. aufgelistet. Belegexemplare aller gefangenen Arten befinden sich in der Sammlung des Verfassers. Die Angaben zu den Gefährdungen der Wildbienen in der Bundesrepublik Deutschland bzw. in Niedersachsen/ Bremen folgen den Roten Listen von W ESTRICH et al. (2011) und THEUNERT (2002). Nach der Bundesartenschutzverordnung (Stand 21.1.2013) Anlage 1 zu § 1 Satz 1 gelten sämtliche Arten der Überfamilie Apoidea (Bienen, inkl. Hummeln) als nach dem Gesetz besonders geschützte Arten. Für diese Arten gilt damit ein besonderer rechtlicher Schutz nach den Vorschriften in § 44 des BNatSchG von 2010. Die Angaben zur Lebensweise, Ökologie und Verbreitung der Arten richten sich unter anderem nach ESSER et al. (2011), PEETERS et al. (2012), SCHEUCHL & W ILLNER (2016), W ESTRICH (2019). Bei allen nachgewiesenen Arten kann von der Indigenität (Bodenständigkeit) im Unter- suchungsgebiet ausgegangen werden. 3. Ergebnisse 3.1 Artenspektrum und Anteil gefährdeter Arten In dieser Untersuchung konnten 33 Stechimmenarten nachgewiesen werden. Darunter befinden sich 17 Wildbienen-, zwei Langstiel-Grabwespen-, sieben Echte Grabwespen-, zwei Wegwespen-, vier Faltenwespen-Arten und eine Rollwespen-Art (Tab. 1). Die Honigbiene Apis mellifera wird aufgrund ihres Status als semidomestifiziertes Haustier in der Artenliste nicht berücksichtigt. Auf die genaue Bestimmung einiger extrem schwer zu differenzierenden Individuen der Bombus lucorum-Gruppe (Erdhummeln) mit den Arten Bombus lucorum, cryptarum und magnus wurde aufgrund des erheblichen Aufwandes (Vermessung, Barcoding) verzichtet, zumal die beiden selteneren kryptischen kaum zu erwarten sind. Eine Angabe oder Abschätzung der Häufigkeiten kann aufgrund der nur punktuellen und kurzen Untersuchung über wenige Stunden nicht auf fundierter Basis gegeben werden. Bei allen nachgewiesenen Arten ist von der Indigenität im Untersuchungsgebiet auszugehen. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 4 __________________________________________________________________________________ Tabelle 1: Gesamtartenliste der am 5. August 20209 nachgewiesenen Stechimmenarten (Hymenoptera Aculeata ohne Ameisen) [Erläuterung der Abkürzungen: RLD = Status Rote Liste Deutschland, RLNRW = Status Rote Liste der Bienen Nordrhein-Westfalen; Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, V = Art der Vorwarnliste, n = nicht enthalten, * = ungefährdet; Ökologie e = endogäisch nistend; h = hypergäisch nistend; S = bevorzugt Sand als Nistsubstrat; p = parasitische Art mit Angabe der Nistweise der Wirtsart(en); soz = sozial lebende Art; oligo = oligolektisch pollensammelnde Art; xt = xerothermophile/trockenheits-und wärmeliebende Art] Familie|Art deutscher Artname RLD RLN Nistweise Ökologie Anthophila (Bienen) Gewöhnliche Andrena flavipes Pz. * * e Bindensandbiene Schwarzbeinige Andrena propinqua (Sch.) * * e Körbchensandbiene Bombus lapidarius (L.) Steinhummel * * eh soz Bombus lucorum (L.)1 Helle Erdhummel-Agg. * * e soz Bombus pascuorum (Scop.) Ackerhummel * * eh soz Bombus terrestris (L.) Dunkle Erdhummel * * e soz Colletes daviesanus (Sm.) Buckel-Seidenbiene * * e oligo: Korbblütler Dasypoda hirtipes (Fabr.) Dunkelfransige Hosenbiene V * eS oligo: Korbblütler Dichtpunktierte Halictus subauratus (Rossi) * 1 eS soz, xt Goldfurchenbienen Heriades truncorum (L.) Gewöhnliche Löcherbiene * * h oligo: Korbblütler Hylaeus brevicornis Nyl. Kurzfühler-Maskenbiene * * h Hylaeus communis Nyl. Gewöhnliche Maskenbiene * * h Hylaeus styriacus Först. Steirische Maskenbiene * n h Lasioglossum calceatum (Scop.) Gewöhnliche Schmalbienen * * e soz Lasioglossum morio (Fabr.) Dunkelgrüne Schmalbiene * * e soz Lasioglossum sexstrigatum (Sch.) Sechsstreifige Schmalbiene * * eS Megachile willughbiella (K.) Garten-Blattschneiderbiene * * h Sphecidae (Langstiel-Grabwespen) Ammophila sabulosa L. Gewöhnliche Sandwespe * eS xt Podalonia affinis K. Kahle Kurzstielsandwespe eS xt Crabronidae (Echte Grabwespen) Cerceris rybyensis (L.) Gew. Sandknotenwespe * e Ectemnius continuus (Fabr.) Punktierter Fliegenjäger * h Ectemnius lituratus Pz. Ufer-Fliegenjäger * h Harpactus tumidus Pz. Dicker Kleinzikadenjäger * eS xt Lindenius albilabris (Fabr.) Garten-Einzahngrabwespe * e Zweipunkt- Oxybelus bipunctatus Oliv. * eS xt Fliegenspießwespe Philanthus triangulum (Fabr.) Bienenwolf * e Pompilidae (Wegwespen) Agenioides sericeus (vdL.) - * ehS xt Episyron rufipes (L.) - * eS xt Vespidae (Faltenwespen) Ancistrocerus gazella (solitäre Faltenwespen-Art) * h Polistes dominula (Chr.) Haus-Feldwespe * h soz Vespula germanica Fabr. Deutsche Wespe * e soz Vespula vulgaris L. Gemeine Wespe * e soz Tiphiidae (Rollwespen) Tiphia femorata Fabr. - * pe Blatthornkäferlarven Gesamtartenzahl: 33 1 = Bombus lucorum-Artkomplex (Bombus lucorum, B. cryptarum, B. magnus) __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 5 __________________________________________________________________________________ In dieser Untersuchung konnte eine Art gefunden werden, die auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands (Westrich et al. 2011) verzeichnet ist. Nach der Roten Liste der Wildbienen Niedersachsens (Theunert 2002) gilt eine Art als „vom Aussterben bedroht“ und eine Art ist dort noch nicht aufgeführt. Allerdings ist anzumerken, dass die Rote Liste der Bienen Niedersachsens als veraltet gilt und dringend überarbeitet werden müsste. Zu den beiden Arten wird in den Steckbriefen ein Kommentar gegeben. Nach der Bundesartenschutzverordnung (Stand 21.1.2013) Anlage 1 zu § 1 Satz 1 gelten sämtliche Arten der Überfamilie Apoidea (Bienen, inkl. Hummeln) als nach dem Gesetz „besonders geschützte Arten“. Für diese Arten gilt damit ein besonderer rechtlicher Schutz nach den Vorschriften in § 44 des BNatSchG von 2010. Diese Kategorisierung ist unabhängig vom Rote-Liste-Status. 3.2 Steckbriefe bemerkenswerter Arten Dasypoda hirtipes – Dunkelfransige Hosenbiene (RL-D: V; RL-Nds: *) Fundort: sonnenexponierter, schütter bewachsener und sandiger Magerrasenbereich vor dem Haus (Foto 1). Die Flugzeit reicht in einer Generation von Juni – September. Im Norddeutschen Flachland ist die Art relativ weit verbreitet und tritt oft synanthrop auf. So nistet die Art regelmäßig im Siedlungsbereich in sandigen Pflasterfugen, schütteren Rasenflächen, Gehwegen oder auf Spielplätzen. Sie kann größere Nest- agglomerationen mit mehreren hundert Nestern ausbilden. Sie stellt in Norddeutsch- land keine besonders wertgebende Art dar. Die Hosenbiene ist ein typischer Bewohner nährstoffarmer Sandbereiche oder Ruderalflächen. Die aufgrund ihrer extrem langbehaarten Hinterbeine und Größe (11-15 mm) sehr auf- fällige Art baut die Nestgänge, die bis 80 cm Tiefe erreichen können, gerne in schütter sandig bewachsene Bereiche. Pollen wird oligolektisch auf meist gelben Korbblütlern gesammelt. Von der häufigsten Hosenbiene sind aufgrund ihrer Popularität verschiedene deutsche Namen (Dunkelfransige Hosenbiene, Wegwarten-Hosenbiene, Braunbürstige Hosen- biene, Raufüßige Hosenbiene) im Umlauf. Hier zeigt sich auch ein Problem deutsch- sprachiger Trivialnamen, die neuerdings vermehrt genutzt werden und auch schnell zu Missverständnissen führen können. Halictus subauratus – Dichtpunktierte Goldfurchenbienen (RL-D: *; RL-Nds: 1) Fundort: sonnenexponierter, schütter bewachsener und sandiger Magerrasenbereich vor dem Haus (Foto 1). Die auffällig goldgrün schimmernde, 7-8 mm große Wildbiene hat eine soziale Lebensweise. Die Flugzeit der unterschiedlichen Geschlechter und Kasten reicht vom zeitigen Früh- jahr bis in den Spätsommer. Die wärmeliebende Art besiedelt offene Sand- und Lößbiotope, Magerrasen, Ruderal- flächen, Sand- und Kiesgruben oder trockenwarme Brachen. Die in Süd- und Mittel- deutschland verbreitete Furchenbiene war bis vor wenigen Jahren in Niedersachsen nur aus dem Hügelland bekannt. Die polylektische Art ist aktuell anhaltend in Ausbrei- tung begriffen. Die Nester werden ca. 10 – 15 cm in den Boden gegraben. Seit 2015 sind bisher drei Fundorten aus Hannover bekannt, die zu dem Zeitpunkt die nördlichsten Fundorte in Deutschland waren (W ITT 2017). Der Autor kennt inzwischen weitere neue Fundorte aus Nordost-Niedersachsen. In Norddeutschland ist die Art als xerothermophile Charakterart ausgesprochen tro- ckenwarme Biotope einzustufen. Der Gefährdungsgrad wäre in einer überarbeiteten Roten Liste Niedersachsens deut- lich niedriger einzustufen, zumal die Art deutschlandweit nicht als gefährdet gilt. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 6 __________________________________________________________________________________ Hylaeus styriacus – Steirische Maskenbiene (RL-D: *; RL-Nds: fehlt) Fundort: Blühfläche beim Blütenbesuch auf Wilder Möhre (Daucus carota) (Foto 4). Die nur 5-6 mm große Maskenbiene legt ihre Nester in Käferfraßgängen im Totholz und auch in dürren, markhaltigen Stängeln an. Die Flugzeit reicht in einer Generation von Juni – August. Vorkommen der unauffälligen, im Gelände nicht bestimmbare Maskenbiene sind aus Niedersachsen erst seit neuerer Zeit bekannt (THEUNERT 2015) geworden. Der Erst- nachweis stammt aus dem Raum Hildesheim (THEUNERT 2003). Weitere Nachweise liegen aus Helmstedt und Hannover vor (W ITT 2014). Inzwischen liegen gerade aus Südniedersachsen weitere Funde vor. Bevorzugt werden wohl trockenwarme Waldrandstrukturen, Kahlschläge oder Ge- büsch- und Gehölzränder besiedelt. Die polylektische Art ist auch an einigen Garten- kräutern (Küchenzwiebeln, Lauch, Giersch, Petersilie, Echte Kamille oder Senf) beim Blütenbesuch gefunden worden. Die wärmeliebende Art scheint sich momentan aus- zubreiten (BLEIDORN et al.2008). Harpactus tumidus – Echte Grabwespen-Art (RL-D: *) Fundort: sonnenexponierter, schütter bewachsener und sandiger Magerrasenbereich vor dem Haus (Foto 1). Die kleine, aber auffällig bunt gefärbte Grabwespe ist aufgrund ihrer Seltenheit eine der Überraschungen im Garten. Der ausgesprochen xerothermophile Sandbewohner kommt nur noch zerstreut im nordwestdeutschen Tiefland vor. Aus den Mittelgebirgs- regionen ist die Art nicht mehr bekannt. Die rund 7 cm tiefen Nestgänge haben am Ende mehrere Zellen, die mit Zikaden verproviantiert werden. Vor allem die Männchen suchen gerne nach süßen Blattlausausscheidungen auf Eichen. Die Flugzeit reicht in einer Generation von Juni – September. Für Echte Grabwespen liegt keine Rote Liste für Niedersachsen vor. Die Art schätze ich aktuell allerdings als „gefährdet“ ein, da in den letzten Jahren immer weniger Nachweise zu verzeichnen waren. In Thüringen gilt die Art aktuell als „vom Aussterben bedroht“, in Mecklenburg-Vorpommern und Hessen als „stark gefährdet“ und in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt als „gefährdet“. Podalonia affinis – Langstiel-Grabwespen-Art (RL-D: *) Fundort: sonnenexponierter, schütter bewachsener und sandiger Magerrasenbereich vor dem Haus (Foto 1) und im Bereich der Mikroabbruchkanten im Garten (Foto 3). Die zur Gattung der Kurzstielsandwespen gehörende große, schlanke, rot-schwarze und auffällige Art ist ausgesprochen sand- und wärmeliebend. Die Nester werden an vegetationsarmen, mäßig festen Stellen in den Sandboden begraben. Als Larvennah- rung werden bodenbewohnende Nachtfalterraupen erbeutet, die an Graswurzeln fres- sen. Charakteristische Lebensräume sind Trockenrasen und warme, sonnenexponierte Waldränder mit offenen Sandbereichen Podalonia affinis erreicht Größe von 12 – 20 mm. Die Flugzeit reicht von Ende April – Ende August bzw. Oktober, sollte - wie gelegent- lich vorkommend - eine zweite Generation ausgebildet werden. Für Langstiel-Grabwespen liegt keine Rote Liste für Niedersachsen vor. Die Art gilt in vielen anderen Bundesländern nicht als gefährdet, ist in den letzten Jahren Nordwest- deutschland allerdings seltener geworden. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 7 __________________________________________________________________________________ Agenioides sericeus – Wegwespen-Art (RL-D: *) Fundort: sonnenexponierter, schütter bewachsener und sandiger Bereich oberhalb der Mikroabbruchkanten im Garten (Foto 3). Diese xerothermophile Wegwespen-Art bewohnt sonnenexponierte Habitate und er- beutet Spinnen verschiedener Gattungen zur Versorgung des Nachwuchses. Die Nester werden gerne in Sand- oder Lössabbruchkanten sowie in Fels oder Mauer- spalten angelegt. Die Flugzeit reicht in einer Generation von Juni – September. Die kurzrüsseligen Tiere versorgen sich vorzugsweise auf Doldenblütlern (zum Beispiel Wilde Möhre) mit Nektar. 3.3 Charakterisierung des Artenspektrums und der Teillebensräume Der untersuchte Garten gehört zur naturräumlichen Einheit „Ems-Hunte-Geest und Dümmer- Geestniederung“. Er liegt nur rund 27 km nördlich der äußeren Ausläufer des Osnabrücker Hügellandes und damit wenig nördlich des Mittelgebirgsrand. Am Untersuchungstag konnten in dem vielfältigen und strukturreichen Garten vier Hotspots ausgemacht werden, in denen die meisten Wildbienenarten nachgewiesen werden konnten. Die Vorkommen der wertgebenden und seltenen Arten konzentrierten sich auf einer blüten- reichen magerrasen Fläche direkt vor der Hauswand, die sich durch ihre geschützte Lage noch besonders gut aufheizte (Abb. 1). Hier konnten vor allem die endogäisch nistenden, sandliebenden Bewohner Dasypoda hirtipes, Halictus subauratus, Lasioglossum morio, L. sexstrigatum. Ammophila sabulosa, Podalonia affinis, Harpactus tumidus, Oxybelus bipunc- tatus, Agenioides sericeus und Episyron rufipes angetroffen werden. Von den Arten der Gattungen Halictus und Lasioglossum wurden auch Nester gefunden. Abb. 1: Sonnenexponierter, blütenreicher „Magerrasen“ mit kleinflächigen, offenen Bodenstellen (Foto: Rolf Witt) Die enge Verknüpfung zwischen vegetationsarmen Nistplätzen und einem sehr guten Blütenangebot (z. B. Wilde Möhre, Steinklee, Natternkopf, gelbe Korbblütler) ist ausschlag- gebend für den artenschutzfachlichen Wert der Fläche. Für die solitären Grab- und __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 8 __________________________________________________________________________________ Wegwespen sind zudem ein ausreichend große Vorkommen an Beutetieren notwendig. Die Arten sind dabei sehr wählerisch und spezialisiert. Die Sandknotenwespe Cerceris rybyensis erbeutet zum Beispiel ausschließlich kleine Wildbienen, die dort in ausreichender Anzahl vorkommen. Andere Arten benötigen Kleinzikaden, Fliegen oder bestimmte Spinnen. Im Allgemeinen ist die ökologische Gruppe der wärme- und sonnenliebenden, endogäisch nistenden Arten besonders gefährdet. Deren Lebensräume werden in Gärten und im Siedlungsbereich immer seltener, zumal sie oft einem übertriebenen Ordnungssinn vieler Gartenbesitzer weichen müssen. Hypergäisch (über dem Boden) nistende Arten, die zum Beispiel in Stängel oder Totholz ihre Nester anlegen, konnten in diesem Hotspot noch nicht gefunden werden. In den Pflasterfugen der unmittelbar angrenzenden Auffahrt konnten weitere vereinzelte Nestanlagen endogäisch nistender Stechimmen gefunden werden (Abb. 2). Die Nest- eingänge sehen aus wie kleine Maulwurfshaufen, die sich gut von den durch krümeligen und zerstreuten Sand kenntlichen Eingängen der Ameisennestern unterscheiden lassen. Hier könnten die Bedingungen durch einzelne herausgenommene Steine sicherlich noch verbessert werden. Voraussetzung ist, dass das Fundament weiterhin aus Sand besteht. Abb. 2: Gepflasterte Auffahrt mit Nesteingängen (Foto: Rolf Witt) Hinter dem Haus befindet sich ein weiterer sehr wertvoller Sandbereich, der durch die Schaf- fung einer vegetationslosen Mikroabbruchkanten und den dahinter nur schütter mit Gras bewachsenen Bereichen für endogäisch nistende Stechimmen eine hohe Attraktivität besitzt (Abb. 3). Hier konnten einige häufige Bodennister (Lasioglossum-Arten, Ammophila sabu- losa, Cerceris rybyensis, Lindenius albilabris, Oxybelus bipunctatus, Philanthus triangulum) angetroffen werden. In der Fläche sind aber einige weitere Arten zu erwarten. So konnten im Steilwandbereich zwar Nestöffnungen, aber nicht deren Bewohner entdeckt werden. Die Schaffung weiterer kleiner Abbruchkanten, die möglichst nach Süden auszurichten sind, kann nur empfohlen. Im zeitigen Frühjahr werden in diesem Hotspot sicherlich einige Sandbienenarten beim Nisten zu beobachten sein. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 9 __________________________________________________________________________________ Abb. 3: Sandige Mikroabbruchkante, ein wichtiges Nisthabitat (Foto: Rolf Witt) Einen dritten Hotspot stellt die am Untersuchungstag sehr blütenreichen angelegte große Wiese dar (Abb. 4). Hier konnten nun auch viele der hypergäisch nistenden Arten beim Nektar- und/oder Pollensammeln festgestellt werden. Nistmöglichkeiten finden sich in den wenigen alten, verholzten Stängeln und angrenzenden Totholzelementen (z. B. in den Obst- bäumen). Dieses Habitat hat seine Bedeutung in erster Linie als besonders wichtige Nahrungsressource. Auffällig war die relativ hohe Anzahl an Hummeln, Maskenbienen und Faltenwespen. An den Blüten konnten auch die beiden Sandbienenarten nachgewiesen werden. Honigbienen waren nur sehr vereinzelt anzutreffen. Abb. 4: Wiesenelemente mit zahlreichen melittophilen Blütenpflanzen (Foto: Rolf Witt) __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 10 __________________________________________________________________________________ Der Gemüsegarten, der mit einigen nichtheimischen Pflanzen sowie ungefüllten Zier- pflanzensorten bereichert war, stellt den vierten Hotspot dar. In diesem Bereich konnten nicht so viele Wildbienen wie in den Wiesenflächen beim Blütenbesuch angetroffen werden. Stark vertreten waren Hummeln und Löcherbienen. Dazu kamen einige jagende Grab- wespen und Faltenwespen. Abb. 5: Gemüse- und Zierpflanzengarten (Foto: Rolf Witt) Potentielle Nistmöglichkeiten waren hier aufgrund der stärkeren und regelmäßigen Bearbeitung nur eingeschränkt vorhanden. Dieser Gartenbereich ist somit vor allem ein wichtiges Nahrungshabitat. Auffällig ist das Fehlen von parasitischen Kuckucksbienen, die sonst rund ein Viertel der hei- mischen Wildbienenarten ausmachen. Bei einer intensiveren Erfassung auch zu anderen Jahreszeiten sind Arten dieser ökologische Gruppe sicherlich auch hier zu finden. Kuckucks- bienen, die ihre Eier in fremde Wildbienennester legen, benötigen allerdings stabile Wirts- populationen. Eventuell sind diese im Garten noch nicht so ausreichend etabliert. Nur drei der nachgewiesenen Arten, die alle regelmäßig in Norddeutschland vorkommen, gelten als oligolektische Pollenspezialisten. Es handelt sich ausschließlich um Korbblütlerspezialisten, die zu dieser Jahreszeit vor allem in Gärten dominant sind. Spezialisierte Besucher anderer im Sommer blühender Pflanzengattungen (z. B. Glockenblumen, Schmetterlingsblütler), fehlten. Wespen mit ihren kurzen Mundwerkzeugen benötigen Blüten mit leicht erreichbare, offenliegende Nektarien, die im Garten am Untersuchungstag ausreichend vorhanden waren. In der Summe ist das Artenspektrum unter Berücksichtigung der kurzen Untersuchungszeit schon als sehr vielfältig einzustufen. Neben häufigen, ubiquitären Arten konnten auch einige anspruchsvollere Arten nachgewiesen werden. Es zeigt sich, dass naturnahe Gärten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten können und dabei auch ästhetischen Ansprüche genügen können. Ich würde mich freuen, wenn diese erste Untersuchung die Familie Stöve weiter motiviert ihren Garten für Wildbienen, Wespen und auch andere Insektengruppen zu optimieren. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 11 __________________________________________________________________________________ 6. Literatur AMIET, F., NEUMEYER R. & MÜLLER, A. (1999): Apidae 2. Colletes, Dufourea, Hylaeus, Nomia, Nomioides, Rhophitoides, Rophites, Sphecodes, Systropha. – Fauna Helvetica 4, 210 S. AMIET, F., HERRMANN, M., MÜLLER, A. & NEUMEYER R. (2001): Apidae 3. Halictus, Lasioglossum. – Fauna Helvetica 6, 208 S. AMIET, F., HERRMANN, M., MÜLLER, A. & NEUMEYER R. (2004): Apidae 4. Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis. – Fauna Helvetica 9, 273 S. AMIET, F., M. HERRMANN, A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2007): Apidae 5. Ammobates, Ammo- batoides, Anthophora, Biastes, Ceratina, Dasypoda, Epeoloides, Epeolus, Eucera, Macropis, Melecta, Melitta, Nomada, Pasites, Tetralonia, Thyreus, Xylocopa. – Fauna Helvetica 20, 356 S. AMIET, F., M. HERRMANN, A. MÜLLER & R. NEUMEYER (2010): Apidae 6. Andrena, Melitturga, Panurginus, Panurgus. – Fauna Helvetica 26, 316 S. AMIET F., A. MÜLLER & C. PRAZ (2017): Apidae 1 – Allgemeiner Teil, Gattungen Apis, Bombus Hymenoptera Apidae, 1. Teil. – Fauna Helvetica Bd. 29, 188 S. BOGUSCH P. & J. STRAKA (2012): Review and identification of the cuckoo bees of central Europe (Hymenoptera: Halictidae: Sphecodes). Zootaxa 3311: 1-41. HAESELER, V., RITZAU, C. (1998): Zur Aussagekraft wirbelloser Tiere in Umwelt- und Naturschutzgutachten. Was wird tatsächlich erfasst? – Zeitschr. Ökol. u. Naturschutz 7: 45-66. HERRMANN, M. & D. DOCZKAL (1999): Schlüssel zur Trennung der Zwillingsarten Lasioglossum sexstrigatum (SCHENCK, 1870) und Lasioglossum sabulosum (WARNCKE, 1986) (Hym. Apidae). – Ent. Nachr. Ber. 43 (1): 33-40. JACOBI, B., SENKEL, S., TREIN, L., FOCKENBERG, V. (2013): Überblick über die im westlichen Ruhrgebiet nachgewiesenen Bienenarten. – Jahresberichte der Biol. Station Westliches Ruhrgebiet, Oberhausen 10: 43-52. MICHENER, C. D. (2000): The Bees of the World. – John Hopkins University Press, Baltimore + London: 913 S. PEETERS, T. M. J., NIEUWNHUIJSEN, H., SMIT, J., VAN DER MEER, F., RAEMAKERS, I. P., HEITMANS, W. R. B., VAN ACHTERBERG, K., KWAK, M., LOONSTRA, A. J., DE ROND, J., ROOS, M., REEMER, M. (2012): De Nederlandse bijen (Hymenoptera: Apidae s.l.). – Natuur van Nederland 11, Naturalis Biodiversity Center & European Invertebrate Survey: 544 S. Leiden. SCHEUCHL, E. (2000): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band 1: Anthophoridae. 2. erweiterte Aufl. Selbstverlag Velden. SCHEUCHL, E. (2006): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. 2. Aufl. Band 2: Megachilidae und Melittidae. Selbstverlag Velden. SCHEUCHL, E., SCHWENNINGER, H. R. (2015): Kritisches Verzeichnis und aktuelle Checkliste der Wildbienen Deutschlands (Hym., Anthophila) sowie Anmerkungen zur Gefährdung. – Mitt. Ent. Ver. Stgt. 50(1): 226 S. SCHEUCHL, E., W ILLNER, W. (2016): Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. – Quelle & Meyer: 917 S. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Wildbienen & Co. im Naturgarten von Marlies Stöve in Berge – Kurzerfassung 2020 12 __________________________________________________________________________________ SCHMID-EGGER, C., SCHEUCHL, E. (1996): Illustrierte Bestimmungsschlüssel der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band 3: Andrenidae, Velden. SCHWENNINGER, H. R. (1994): Qualitätskriterien von Wildbienengutachten im Rahmen von landschaftsökologischen Untersuchungen. – UVP-Report 5/94: 301–302. SMIT, J. (2018): Identification key to the European species of the bee genus Nomada Scopoli, 1770 (Hymenoptera, Apidae), including 23 new species. – Entomofauna – Zeitschrift für Entomologie: 253 S. THEUNERT, R. (2002) Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Wildbienen mit Gesamtartenverzeichnis. Informationsdienst. Naturschutzes Niedersachsen 22(3): 138-160. THEUNERT, R. (2003): Atlas zur Verbreitung der Wildbienen (Hym.: Apidae) in Niedersachsen und Bremen (1973 – 2002). Ökologieconsult-Schriften 5: 23 – 334. THEUNERT, R. (2015): Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten Arten – Schutz, Gefährdung, Lebensräume, Bestand, Verbreitung – Teil B: Wirbellose Tiere. – Aktualisierte Fassung 1. Januar 2015. – Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen online. W ESTRICH, P. (2018): Die Wildbienen Deutschlands. - Ulmer Verlag, 842 S. W ESTRICH, P., FROMMER, U., MANDERY, K., RIEMANN, H., RUHNKE, H., SAURE, C. & VOITH, J. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Bienen (Hym., Apidae) Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3): 373 – 416. W ITT, R. (2014): Erstnachweis von Bombus semenoviellus Skorikov, 1910 und weitere bemerkenswerte Bienenfunde in Niedersachsen (Hymenoptera: Apidae). – Ampulex 6: 23 – 26. W ITT, R. (2017): Bemerkenswerte Stechimmenfunde aus Niedersachsen (Hymenoptera: Aculeata). – Ampulex 9: 36 – 40. __________________________________________________________________________________ Umwelt- & Medienbüro Witt | Dipl. Biol. Rolf Witt | Friedrichsfehner Str. 39 | 26188 Edewecht
Sie können auch lesen