Theater.Kunst.Stoffe - Vom Erforschen und Finden künstlerischer Vielfalt Januar 2015 bis Dezember 2016 - GRIPS Werke e.V.
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Theater.Kunst.Stoffe² Vom Erforschen und Finden künstlerischer Vielfalt Januar 2015 bis Dezember 2016 Dokumentation GRIPS Werke e.V. GRIPS Theater Christian-Morgenstern-Grundschule
IMPRESSUM Redaktion/ Gestaltung: Anne Herrmann Fotos: Jürgen Scheer, Katrin Kremer, Thurit Kremer, Vanessa Gärtner, Diana Juneck, Schüler*innen der beteiligten Workshopgruppen Das Projekt Theater.Kunst.Stoffe/Theater.Kunst.Stoffe² ist eine Kooperation von GRIPS Werke e.V. und GRIPS Theater mit der Christian- Morgenstern-Grundschule in Berlin Staaken, mit Unterstützung des Quartiersmanagements Heerstraße und dem Kulturzentrum GEMISCHTES. Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin im Rahmen des Programms „Zukunftsinitiative II“, Teilprogramm „Soziale Stadt“. Projektzeitraum: Januar 2015 bis Dezember 2016
Träger – GRIPS Werke e.V. GRIPS Werke e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der Ende 2007 zur Verstärkung emanzipatorischer kultureller Bildungsarbeit und Theaterpädagogik am GRIPS Theater gegründet wurde. In theaterpädagogischen Projekten der GRIPS Werke e.V. werden Kinder und Jugendliche selbst aktiv und setzen sich spielpraktisch mit ihren Themen auseinander. Der Verein will zur Verstärkung kultureller Bildungsarbeit und Theaterpädagogik rund ums GRIPS Theater beitragen durch: • schulische & außerschulische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen • kostenlose Theaterbesuche für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien • theaterpädagogische Produktionen & innovative Praxisprojekte • Vernetzung & Zusammenarbeit mit Schulen, Kinder-, Jugendprojekten, anderen Institutionen und Initiativen • Fortbildungen & Fachtagungen für Multiplikator*innen • Dokumentationen & Publikationen Kooperationspartner – GRIPS Theater GRIPS ist der Begründer des „emanzipatorischen Theaters“, es war das erste Theater weltweit, das sich gesellschaftskritisch mit dem Leben und den Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzte und komödiantische und musikalische Uraufführungen hervorbrachte. Grips hat diese Idee über 40 Jahre mit einzigartigem Erfolg weiterentwickelt, und sich immer wieder geöffnet für neue inhaltliche Impulse und künstlerische Handschriften. Es ist und bleibt ein Theater, das seinen Zuschauern Mut machen will, dass die Welt im Kleinen wie im Großen vor allem eines ist: veränderbar. Künstlerische Leitung: Philipp Harpain. Geschäftsführung: Volker Ludwig. Kooperationspartner – Christian-Morgenstern-Grundschule Die Christian-Morgenstern-Grundschule ist eine teilgebundene Ganztagsgrundschule im Spandauer Ortsteil Staaken. Sie liegt inmitten der Großraumsiedlung Heerstraße Nord, in einem Quartiersmanagement-Gebiet. Mehr als 80% der Familien sind auf Transferleistungen angewiesen. Die Schule ist seit 1988 den Prinzipien einer inklusiven Pädagogik verpflichtet. In einem rhythmisierten Schultag werden die Schülerinnen und Schüler in einer Mischung aus Unterricht, Freizeit, ergänzenden musischen, künstlerischen und sportlichen Angeboten von Lehrer*innen und Erzieher*innen unterrichtet und betreut. Durch zahlreiche Kooperationen mit außerschulischen Partner*innen öffnet sich die Schule nach außen und wirkt in den Stadtteil. Zwischen der Christian-Morgenstern-Grundschule und dem GRIPS Theater / GRIPS Werke e.V. besteht eine Partnerschaft im Rahmen des Programms KÜNSTE & SCHULE der Kulturprojekte Berlin. Seit 2011 beteiligt sich die Schule am Programm GRIPS Fieber und seit 2012 am Berliner Kinderkongress. Für mehr Informationen siehe: www.gripswerke.de www.grips-theater.de www.christian-morgenstern-grundschule.de
Das Projekt - Theater.Kunst.Stoffe² Theater.Kunst.Stoffe² ist ein Kooperationsprojekt der GRIPS Werke und des GRIPS Theaters mit der Christian- Morgenstern-Grundschule in Berlin Staaken und schließt direkt an die Arbeit von Theater.Kunst.Stoffe an. In der Zeit von Januar 2015 bis Dezember 2016 fanden in jedem Schulhalbjahr eine Projektwoche mit abschließender Präsentation, Fortbildungen und Coachings für das Schulkollegium, Elternprojekte sowie Theaterbesuche am GRIPS Theater statt. Ähnlich wie bei Theater.Kunst.Stoffe standen die einzelnen Halbjahre unter unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Kinder aus je drei Klassen arbeiteten in altersübergreifenden Gruppen zusammen. Gemeinsam mit den Künstler*innen forschten sie zu den jeweiligen Halbjahresthemen innerhalb von Projekttagen und setzten sich thematisch mit Hilfe künstlerischer Methoden auseinander. Der Altersunterschied der teilnehmenden Kinder wurde in dieser Projektzeit erweitert, so dass sogar 3. und 6. Klassen erfolgreich miteinander gearbeitet und sich gegenseitig unterstützt haben. In den einzelnen Halbjahren wurden folgende Themen behandelt: GLÜCK, STADT, FARBEN. Um die Zusammenarbeit so unterschiedlicher Jahrgänge zu unterstützen, entschieden die Kooperationspartner den zeitlichen Rahmen für einen Themenbereich erstmals zu verlängern. Und so arbeiteten die Kinder in zwei Halbjahren in den selben Gruppen und mit den selben Künstler*innen und Pädagog*innen zum Thema STADT. Dadurch ergab sich ein intensiverer Austausch und ein sehr vertrauensvolles Miteinander in den Gruppen der Kinder, aber auch in der Zusammenarbeit mit den beteiligten Pädagog*innen und Künstler*innen. Über 200 Kinder konnten in den Workshops kreativ, künstlerisch und experimentell tätig werden. Workshops waren Fotografie, Film, Objektbau, Theater, Musik, Trickfilm, Kochen, Hörspiel und Tanz. Die Präsentationen zum Abschluss der Projekttage fanden im Kulturzentrum GEMISCHTES und im Mehrzweckraum der Schule statt. Die letzte Präsentation zum Thema FARBEN wurde in Form eines Tages der Offenen Tür mit der Projektarbeit im Fach Bildende Kunst, die ebenfalls zum gleichen Thema gearbeitet hatten, an der Schule verbunden. Die unterschiedlichen Ergebnisse aus den Workshops, der Experimentiergedanke und die Begeisterung aller Beteiligten brachten das Projekt zu einem grandiosen Abschluss.
Planung und Vorbereitung Zur Vorbereitung der einzelnen Halbjahre gab es je ein Planungstreffen, indem sich das Leitungsteam der GRIPS Werke, die Schulleitung und die Leitung des Erzieher*innenbereichs sowie die Ansprechpartnerin der Schule für das Projekt, über Inhalte, Themen, Schwerpunkte, Vorschläge, Ideen, beteiligte Klassen und Termine ausgetauscht und abgesprochen haben. Von der ursprünglichen Idee, mit Literatur zu arbeiten, wurde Abstand genommen, da die Altersstufe der beteiligten Kinder von der 3. bis zur 6. Klassestufe reichte und somit unterschiedliche Kenntnisse bezüglich Wortschatz, Grammatik und Inhalt gegeben waren. Um gleichberechtigt und sich gegenseitig unterstützend zu arbeiten, waren sich alle Projektbeteiligten einig, doch von einem Thema ausgehend zu arbeiten, da so die Bandbreite der Altersstufen besser berücksichtigt und der Handlungsspielraum weiter gefasst werden konnte. Aufgrund von Mißverständnissen wurden die Ergebnisse des ersten Projekthalbjahres, die Umsetzungsformen und die Zusammenarbeit zwischen dem Team der Schule und der GRIPS Werke unterschiedlich wahrgenommen. Für die weitere Zusammenarbeit wurde ein intensiverer Austausch zwischen allen Teilnehemenden gewünscht und gewährleistet. Dabei wurde vor allem Wert auf die Planungs- und Auswertungsphase zwischen Workshopleitenden und Kollegium der Schule, aber auch zwischen Kindern und Erwachsenen gelegt, um weitere Missverständnisse zu vermeiden und im Konsens miteinander zu arbeiten. Wichtig war dabei die Äußerung von Kritik zu einem frühen Zeitpunkt, um Veränderung oder Umsteuerung zu ermöglichen. Die darauffolgenden drei Halbjahre ließen auf dieser Grundlage ein ausgeglichenes Arbeitsklima zu und boten damit auch beste Voraussetzungen für spannende, kreative und experimentierfreudige Workshopergebnisse. Inhalte eines Projekthalbjahres Vorbereitung / Fortbildung / Projektarbeit mit Verbindung Durchführung / Coaching für Elternarbeit Halbjahresheft Kindern GRIPS Theater Auswertung Kollegium Planungstreffen mit Projektleitung GRIPS Werke und Schule Auftakttreffen in der Theaterbesuche zu Schule verschiedenen ergänzende Erstellung von Stücken und Blick Angebote für Kinder Halbjahresheften als Coaching für eigene hinter die Kulissen 1. Projekttag und Eltern, theaterpädago- Projektarbeit im GRIPS Theater inhaltlich an das gisches Material für Projektthema Pädagog*innen und 2. - 4. Projekttag Teilnahme am 4. anknüpfend Multiplikator*innen Berliner Präsentation Fortbildung Kinderkongress Abschlusstreffen / Auswertung / Abschlusstreffen Planung nächste Phase
Auftakttreffen für die Projektarbeit mit den Kindern Für die beteiligten Schulklassen wurde jede neue Projektphase mit einem mehrstündigen Auftakttreffen im Mehrzweckraum der Christian- Morgenstern-Grundschule begonnen. Dabei bekamen die beteiligten Schüler*innen einen lebhaften Eindruck von der bevorstehenden Projektarbeit. Ein wichtiger Einstieg, denn das Treffen war Grundlage für die Entscheidung der Kinder, an welchem der Workshops sie am liebsten teilnehmen wollten. Zu Beginn wurden die einzelnen Workshopleiter*innen vorgestellt und gemeinsam konnte zum jeweiligen Thema in Form einer „Mind-Map“ assoziiert werden. So entstanden erste Ideen, welche Vielfalt die einzelnen Workshops bieten würden. Beim Thema STADT wurden unter anderem Begriffe genannt wie: Tiere, Menschen, groß, bunt, Berlin, Sehenswürdigkeiten, Nacht, Tag, Paris, ... Danach wurde der Raum als eine Art Marktplatz umgestaltet, wo an fünf Stationen die jeweiligen Workshopleiter*innenn ihre Ideen präsentierten. Die Kinder wurden, meist durch das Ziehen von Losen, in fünf Gruppen geteilt, die nun je sieben Minuten Zeit pro Station hatten, um erste kleine künstlerische Aktionen zum Thema erproben zu können. Beim Fotografieworkshop wurden zum Beispiel erste Porträtfotos geschossen, beim Hörspiel kleine Texte und Geräusche aufgenommen, beim Theater Standbilder entwickelt oder beim Objektbau Hutskizzen entworfen. Abschließend hatten alle Kinder die Möglichkeit, Fragen zum Projekt, Ablauf, Thema, den Inhalten oder zu den einzelnen Workshops zu stellen. Die Auftakttreffen boten den Schüler*innen einen bunten Einblick und weckten Neugier für die gemeinsame Projektarbeit, zumal die Teilnahme und Wahl der Workshops auf Freiwilligkeit beruhte. Die Kinder hatten anschließend Zeit, einen Erst- und Zweitwunsch abzugeben, wobei immer mindestens die Zweitwünsche erfüllt wurden. Schüler: „Fangen wir morgen gleich an?“
Künstlerische Arbeit in den Workshops Nach dem Auftakttreffen fand der erste Projekttag statt. Hier konnte sich das Workshopteam, bestehend aus den Schüler*innen verschiedener Jahrgänge, einer*m Workshopleitenden, einer Kollegin/einem Kollegen und ggf. zusätzlich Lern- und Lesepat*innen der beteiligten Klassen, kennenlernen und Wünsche, Vorstellungen und Ideen zum Thema und der Kunstsparte austauschen. Während des Projekttages wurden Ideen bereits künstlerisch umgesetzt und es entstanden unter anderem erste Szenen, Fotografien oder kleine Musikstücke. Nach diesem Projekttag gab es ein Pause, damit die Künstler*innen ihre eigenen Ideen an die der Kinder bzw. deren Leistungsniveaus anpassen bzw. erweitern konnten. In der darauffolgenden Intensivphase wurde vor allem viel mit Hilfe künstlerischer Methoden gearbeitet, geforscht und entwickelt. Die verschiedenen Kunstsparten boten dabei eine große Bandbreite an Umsetzungsmöglichkeiten eines einzigen Themas. Die Kinder hatten somit die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, ihrer Fantasie auf vielfältige Weise Ausdruck zu geben, mehr über sich und ihre eigenen Fähigkeiten herauszufinden und damit über sich hinauszuwachsen. Durch die direkte Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der Schule wurde beobachtet, dass die Kinder zum Teil befreiter arbeiteten, andere Fähigkeiten sichtbar wurden und sich die klassenübergreifende Zusammenarbeit der Kinder untereinander positiv auswirkte und sie sich gegenseitig unterstützten. Die Größe der Gruppen wurde auf die Inhalte und Methoden der Workshops abgestimmt, wobei neun bis sechszehn Schüler*innen eine Gruppe bildeten. Die verschiedenen künstlerischen Sparten inspirierten auch die beteiligten Lehrer*innen und Erzieher*innen einige Umsetzungsformen in ihren Schulalltag zu integrieren. Im regulären Unterricht wurde das jeweilige Thema der Projektarbeit nach Möglichkeit fachbezogen aufgegriffen. In Bezug auf das Thema STADT wurde beispielsweise durch die Arbeit mit Stadtplänen und Verkehrsschildern eine Verbindung zum Projekt geschaffen. Methoden und Thematiken aus der Projektarbeit wurden aber auch bei den Coachings für das Kollegium der Schule genutzt, um die intensive Arbeit weiter zu vertiefen. Lehrerin des Trickfilmworkshops: „Ich werde es vermissen, dass Thurit (Trickfilmerin) jeden Tag zu uns kommt. Die Arbeit hat mich sehr inspiriert.“ Schülerin: „Mein Highlight war das Hörspiel und Sachen dafür aufzunehmen.“
Halbjahreshefte In jedem Halbjahr von Theater.Kunst.Stoffe und Theater.Kunst.Stoffe² ist ein Halbjahresheft, ein praktisches Handbuch für Lehrer*innen, Erzieher*innen, Künstler*innen, Multiplikator*innen und weitere Interessierte entstanden. In der Reihe von mittlerweile sieben Materialheften wurde die Projektarbeit mit den Kindern methodisch-didaktisch aufgearbeitet. Jedes Heft bietet zum jeweiligen thematischen Schwerpunkt Einblicke in die künstlerischen Arbeitsformen und regt zur eigenen Umsetzung an. (Halbjahresheft Nr. 1 bis 3 Projekt Theater.Kunst.Stoffe / Halbjahresheft Nr. 4 bis 7 Theater.Kunst.Stoffe²). Für die Inhalte wurden die Mitschriften, Aufzeichnungen und Notizen der Künstler*innen, Kinder und Pädagog*innen, Fotos der Projektbeteiligten sowie der Fotograf*innen genutzt. Außerdem fanden Beobachtungen durch die Projektleitung in Form von Hospitationen während der Projekttage Eingang. Die Hefte liegen dem Kollegium der Schule vor und liefern so anschauliches Material für die nachhaltige Arbeit der Pädagog*innen. Zum Download stehen sie auf der Homepage der GRIPS Werke www.gripswerke.de/veroeffentlichungen zur Verfügung. Erzieherin: „Die Hefte bieten wirklich einen wunderbaren Einblick in die Projektarbeit.“
Th e m a Gl üc k Theater.Kunst.Stoffe² Vom Forschen und Finden künstlerischer Vielfalt Theaterarbeit an der Christian-Morgenstern-Grundschule Halbjahresheft Nr. 4 Th em a St ad t Theater.Kunst.Stoffe² Vom Forschen und Finden künstlerischer Vielfalt Theater.Kunst.Stoffe² Vom Forschen und Finden künstlerischer Vielfalt Theaterarbeit an der Christian-Morgenstern-Grundschule Theaterarbeit an der Christian-Morgenstern-Grundschule Halbjahresheft Nr. 5 & 6 Halbjahresheft Nr. 7 Thema FARBEN
Elternarbeit Während der einzelnen Projekthalbjahre wurde thematisch anknüpfend ein zusätzliches Angebot für die Eltern der beteiligten Klassen, aber auch für Eltern der Willkommensklasse gestaltet. Diese Angebote boten den Eltern die Möglichkeit, selbst aktiv und gemeinsam mit ihren Kindern kreativ zu werden. Es fand beispielsweise ein Eltern-Kind-Workshop zum Thema GLÜCK in Verbindung mit Theater und Kochen statt, wobei Glückskekse gebacken wurden. Zum Thema STADT konnten Eltern und Kinder im ersten Halbjahr mit Objekten und Fotos experimentieren und sich im zweiten Halbjahr musikalisch und theatral ausprobieren. In der letzten Phase von Theater.Kunst.Stoffe² wurde ein Eltern-Kind- Workshop auf Wunsch der Schule nochmals mit einem Elternabend der am Projekt beteiligten Klassen verbunden. Im Anschluss an den Elternabend mit Kindern hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, Klangexperimente zu machen und Köpfe aus Styropor zu bauen. Durch die Verbindung mit dem Elternabend der Schule wurde die Projektarbeit zwischen Schule und Projekt noch enger, intensiver und direkt in den Schulalltag integriert. Ein Vater: „Vielen Dank für den schönen Abend.“
Präsentation Im ersten Halbjahr von Theater.Kunst.Stoffe² wurde ein weiteres Mal im Kulturzentrum GEMISCHTES präsentiert. Dort konnten sowohl Bühne, Scheinwerfer, Beamer, Lautsprecher, Mikrofone und weiteres technisches Equipment genutzt werden. Außerdem standen die freundlichen z.T. ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterstützend zur Seite. Für viele Eltern war der Besuch eine neue Erfahrung, denn das Kulturzentrum und sein Angebot war ihnen vorher nicht bekannt. Es gab auch Stimmen (z.B. eine Lernpatin), die sich für einen außerschulischen Veranstaltungsort ausgesprochen hatten, weil das die Präsentation aufwertet. Die Präsentationen der anderen Halbjahre fanden im Mehrzweckraum der Christian-Morgenstern-Grundschule statt. Die Entscheidung dafür lag zum einen daran, dass das Kulturzentrum GEMISCHTES vorübergehend geschlossen wurde, da ein neuer Träger gefunden werden musste. Zum anderen erstreckte sich die Projektphase zum Thema STADT auf zwei Schulhalbjahre und die erste Präsentation wurde nur im kleinen Rahmen vor einer anderen Schulklasse, dem Schulkollegium, dem Kollegium der GRIPS Werke, des GRIPS Theaters und den Förderern gezeigt. Ein Wunsch der Schule und der Künstler*innen war aber auch, am Tag der Präsentation vorab noch mehr Zeit für Aufbau, Proben und Gestaltung des Präsentationsraums zu haben. Der Tag der Präsentation war geteilt in eine Vorbereitungsphase am Morgen und die Generalprobe am Mittag. Zum ersten Mal konnten sich alle Gruppen gegenseitig bestaunen und sich mit dem Auftritt auf der Bühne und den Abläufen der Präsentation vertraut machen. Im Anschluss gab es für alle teilnehmenden Kinder eine längere Mittagspause, in der das Team der Erwachsenen letzte Vorbereitungen in Bezug auf die Technik, Gestaltung von Ausstellungsstücken oder kleinen Präsentationsgeschenken für alle Beteiligten vornehmen konnte. Der „Kiezreporter“ Thomas Streicher war in jedem Halbjahr anwesend und hat anschließend einen ausführlichen und bildhaften Bericht geschrieben, der auf www.staaken.info nachgelesen werden kann. Schüler: „Für mich war es am tollsten, auf der Bühne zu stehen.“ Pädagogin: „Mir sind vor allem die begeisterten Kinderaugen in Erinnerung geblieben.“
Fortbildungen und Coachings Neben der Arbeit mit den Kindern hatten auch die Lehrer*innen, Erzieher*innen und Lesepat*innen die Möglichkeit, an Fortbildungen im Rahmen von Theater.Kunst.Stoffe² teilzunehmen. So gab es unter anderem eine Fortbildung zum Thema „technische Medien im Schulalltag“. Hierbei ging es vor allem um einen kreativen Umgang mit Technik (z.B. Smart- und I- Phones, Tablets, Smartboards, Kameras u.ä.) in der Schule und welche Chancen und Gefahren diese mit sich bringen können. Weiterhin hat das Kollegium der Schule im Rahmen der Projektphasen zu den Themen STADT und FARBEN Coaching- und Beratungsangebote in Anspruch genommen, die zur Unterstützung für eigene Projekte dienten. Dadurch wurde auch der Austausch im Kollegium gestärkt und neue Impulse hinsichtlich des Einsatzes künstlerischer Arbeitsformen gegeben.
Im GRIPS Theater Gerade in der letzten Projektphase wurde deutlich, dass die Spandauer Kinder durch die jahrelange Kooperation mit dem GRIPS Theater Erfahrungen in Bezug auf Theater, Publikum, Spielweisen und Ideen in die Arbeit mit einfließen lassen konnten. Die Kooperation mit dem Haus bestand auch im Projekt Theater.Kunst.Stoffe² weiter. Zahlreiche Theaterstücke wurden nicht nur von den Beteiligten am Projekt, sondern auch von anderen Klassen der Schule besucht. Hinzu kamen Theaterführungen am Hansaplatz, Vor- und Nachbereitungen der Inszenierungen sowie Seminarangebote und Fachgespräche für die Pädagog*innen rund um die Stücke des GRIPS (z.B. zum Thema Autismus). Die Schule ist auch außerhalb des Projektes weiterhin Teil des Programms GRIPS Fieber und hat in diesem Rahmen zum Beispiel beim 4. Berliner Kinderkongress 2015 mit einer Schulklasse mitgewirkt.
Berliner Kinderkongress / GRIPS Theater Foto: Chiara
Reflexion Das Projekt Theater.Kunst.Stoffe² ist nun abgeschlossen. Die letzte Zusammenarbeit hat deutlich gemacht, dass alle Beteiligten die gemeinsame Zeit sehr genossen haben und viel aus der Arbeit in ihre eigene Tätigkeit einfließen lassen können. Auch die Rückmeldungen der Kinder zeigte, dass sie nicht nur Spaß an den Workshops hatten, sondern dabei auch viel Neues gelernt haben. Das Projekt zeichnete sich durch einen regen Austausch zwischen allen beteiligten Akteur*innen aus. Jede Projektphase begann mit einem Vorbereitungstreffen, um sich über Inhalte, Klassen und Termine auszutauschen und zu einigen. Nach Abschluss einer Projektphase folgte eine Reflexion für alle Erwachsenen, wobei Wahrnehmungen, Kritik und Positives geäußert werden konnten. Dazu konnten sich alle an Fragen nach Highlights, Stolpersteinen, der Zusammenarbeit oder einzelnen Bausteinen wie z.B. Präsentation oder Projektauftakt orientieren. Dadurch war es möglich, die Missverständnisse aus dem ersten Halbjahr von Theater.Kunst.Stoffe² schnell aus dem Weg zu räumen und die Kritik in die Weiterführung einfließen zu lassen. Auch die Reflexion der Kinder wurde miteinbezogen. Als neues Element wurde nach jedem Projekt ein abschließendes Workshoptreffen mit den Kindern eingeführt. So konnten auch sie ihre Higlihgts, Stolpersteine und Fragen direkt mit den Künstler*innen und Pädagog*innen besprechen. Dadurch endete eine Projektphase nicht abrupt mit der Präsentation, sondern durch ein Abschlusstreffen konnten alle die gemeinsame Arbeit Revue passieren lassen, sich noch einmal die Fotos und den Trickfilm anschauen oder das Hörspiel anhören. Viele ihrer Kreationen konnten die Kinder auch zur Erinnerung mit nach Hause nehmen (z.B. Hörspiel, Köpfe mit Stadtlandschaften, Trickfilm). Die Rückmeldung der Kinder floss automatisch in die Vorbereitung und Arbeit der folgenden Projektphase mit ein. Das Projektangebot war sehr vielseitig und bezog sich nicht nur auf die Workshoparbeit mit den Kindern. Auch Eltern konnten z.B. in Eltern-Kind- Workshops selbst künstlerisch aktiv werden und bekamen so einen Eindruck vom Projekt. Die Coachings- und Fortbildungsangebote wurden vom Kollegium dankend angenommen und die Verbindung zum GRIPS Theater ermöglichte eine verstätigende künstlerische Auseinandersetzung zu verschiedenen Themen. Es war eine sehr wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe, in der es immer wieder darum ging, sich gegenseitig zu motivieren und voneinander zu lernen. Workshopleiterin: „Danke für die gute Zusammenarbeit mit der Schule und die Unterstützung der Erzieher*innen und Lehrer*innen während der gesamten Workshopzeit.“
Dank Großer Dank gilt allen beteiligten Schüler*innen und ihren Eltern, sowie den Pädagog*innen und den beteiligten Lese- und Lernpat*innen der Christian-Morgenstern-Grundschule, durch die das Projekt so spannend und einzigartig geworden ist. Besonderer Dank gilt Nina Geiring, Agnes Ögüt und Alexandra Waiblinger, unseren verlässlichen Ansprechpartnerinnen der Schule. Vielen Dank vor allem an Herrn Ozdoba, ehemaliger Schulleiter der Christian-Morgenstern-Grundschule, für seinen unermüdlichen Einsatz während der langen Kooperationszeit und seiner Nachfolgerin, Frau Jehniche. Großer Dank geht auch an den Hausmeister der Schule, der uns bei jeder Aufführung mit technischem Equipment unterstützt hat. Außerdem danken wir Heidi und Max Behrens für die technische Unterstützung bei der letzten Präsentation von Theater.Kunst.Stoffe² . Wir bedanken uns beim Kulturzentrum GEMISCHTES für die wunderbare Unterstützung bei den Präsentationen im ersten Halbjahr von Theater.Kunst.Stoffe². Herzlichen Dank auch an Thomas Streicher, der seit Beginn der Arbeit an der Christian-Morgenstern-Grundschule mit dem Projekt Schatzsuche bei den meisten Präsentationen anwesend war und anschließend wunderbare Artikel über die Arbeit geschrieben und diese auf www.staaken.info veröffentlicht hat. Unser besonderer Dank gilt Frau Dittmar (QM), Herrn Porst (QM), Frau Zabet (QM), dem Quartiersrat, Frau Budweg und Frau Hahn (Bezirksamt Spandau), Frau Kwiatkowski (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung) und allen, die sich für die Förderung dieses Projektes eingesetzt haben. Und natürlich ein herzliches Dankeschön an die Workshopleiter*innen und das Projektleitungsteam für all die wunderbaren Ideen und kunstvollen Impulse, ohne die sich dieses Projekt nicht hätte umsetzen lassen: José-Fernando Andrade, Luis Fraenkel, Vanessa Gärtner, Angela Görlich, Tino Marschner, Hans Hafner, Jan Heidel, Anne Herrmann, Diana Juneck, Stefanie Kaluza, Thurit Kremer, Insa Langhorst, Thomas Tichai und Anne Zühlke.
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