Festschrift für Wolf Schiller - Nomos - Klaus Lüderssen/Klaus Volk/Eberhard Wahle (Hrsg.)

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Lüderssen/Volk/Wahle (Hrsg.) • Festschrift für Wolf Schiller
                                                                                               Klaus Lüderssen/Klaus Volk/Eberhard Wahle (Hrsg.)

                                                                                               Festschrift für
                                                                                               Wolf Schiller
                                                                                               zum 65. Geburtstag am 12. Januar 2014

                                                                                                         Nomos

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               Klaus Lüderssen/Klaus Volk/Eberhard Wahle (Hrsg.)

               Festschrift für
               Wolf Schiller

               zum 65. Geburtstag am 12. Januar 2014

                           Nomos

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                 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
                 der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
                 Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

                 ISBN 978-3-8487-0087-5

                 1. Auflage 2014
                 © Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2014. Printed in Germany. Alle Rechte, auch
                 die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Über-
                 setzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

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                                     Vorwort

Das vorliegende, zu Ehren von Wolf Schiller entstandene Buch versammelt Bei-
träge, deren thematische und methodologische Vielfalt, höchst aktuelle Zuspit-
zung, kasuistische Originalität und professioneller Ernst für ein Bild des Strafrechts
im weitesten Sinne stehen, das man nicht von außen betrachtet, sondern in dem
man sich mit den Autoren engagiert bewegt. Kaum etwas wäre schwieriger gewe-
sen als der Versuch, die einzelnen Texte nach den gewohnten Schemata in Gruppen
aufzuteilen. Fast alle Fragen, die behandelt werden, überschneiden sich, beispiels-
weise Strafrecht mit Ordnungswidrigkeitenrecht, Probleme des Ermittlungsver-
fahrens mit betriebswirtschaftlich vorgeprägten Governance-Strukturen, neuartige
Fallkonstellationen mit traditionellen Rechtsfiguren – und dann immer wieder die
Aufgaben der Verteidigung, generell oder in besonderen Situationen.
   Es ist Wolf Schiller, der aus diesem Dickicht des Strafrechts in seinen diversen
Zusammenhängen herausschaut, wobei es keineswegs nur das Wirtschaftsstraf-
recht ist, so wie er selbst sich auch niemals auf diese Materie beschränkt hat. Nicht
der abstrakte Überblick, sondern sein Zugang über die Akten und die beteiligten
Personen spiegeln sich wider in diesen durchweg aus der Perspektive der Praxis,
die auf den scharfsinnigen Zugriff der Theorien nicht verzichten kann, geschrie-
benen Arbeiten. Schillers Argumentation: damit ist nicht nur Topik, die heimliche,
das akademische Systemdenken unterlaufende Theorie der Praxis aufgerufen, son-
dern eine bestimmte Attitüde der Erkundung des Sachverhalts und seiner Rekon-
struktion durch die Justiz – nach der Maxime: ex factum ius oritur. Man muss
gesehen haben, wie Wolf Schiller Akten liest, konzentriert, vorwärts blätternd, zu-
rück blätternd. Eigentlich wie jemand, der die Kombination eines Safes durch
kunstvolles Horchen und Betasten herausbekommen will. Er belauert sie förmlich,
die Akten, spielt ihnen die eigene Melodie vor – um eine nicht minder problema-
tische, aber immerhin philosophie-historisch berühmt gewordene Metapher zu be-
nutzen. Ganz nüchtern betrachtet ist das die normative Evidenz deskriptiver Dif-
ferenzierungen.
   Dieses Verfahren ist erfolgreich, wenn man es, wie Wolf Schiller, nicht nur
technisch, sondern auch emotional beherrscht. Darin liegt ein Verzicht auf dog-
matische Konfrontation, die sich nur leisten kann, wer es für wichtiger hält, die
Justiz auf seine Seite zu bringen, als sie funktionslos zu bekämpfen.
   Vertrauen – diese zentrale Kategorie in einem System der freien Advokatur –
muss begriffen, interpretiert, konkretisiert werden. So gemeinplätzig das Wort
klingt, so reichhaltig sind seine Formen. Wenn es so etwas gäbe wie einen Katalog

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                                     Vorwort

mit feinen Abstufungen der auf diesem Gebiet erfahrbaren Relevanzen – Wolf
Schiller könnte ihn verfassen, und die Pointen hätten ihren Schwerpunkt nicht in
dem, was man wohlfeil eine ausgleichende oder kompromißfähige Position nennt,
sondern in den verborgenen Mechanismen mannigfacher Kommunikation, so wie
sie unter Menschen stattfindet, die in ihrem komplizierten Berufsleben reüssieren,
weil sie sich nicht auf Rollen festlegen lassen.
   Aber Wolf Schiller ist nicht nur der Stratege, der die Koordination von subtiler
Rechtskenntnis, kriminalpolitischen Strömungen und persönlichem Stil bewältigt,
sondern auch ein fürsorglicher Verteidiger im Stillen, wo berufliche Routine nicht
allein entscheiden kann, vielleicht nicht einmal das Wichtigste ist.
   Wir hoffen also, ja wünschen uns, dass die Beiträge, alle mehr oder weniger
kreisend um das, was Wolf Schiller gerade jetzt, in diesen Jahren vor, mitten in
oder nach der Finanzkrise in seinem Alltagsgeschäft zu spüren bekommt, ihm ge-
fallen werden – nicht nur wegen ihres Gehaltes, sondern auch als sympathisierende
Darreichung zu einem schönen runden Lebensdatum.

Die Herausgeber
Frankfurt am Main, München, Stuttgart, September 2013

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                           Inhaltsverzeichnis

Hans-Lucas Bauer / Anke C. Wißmann
Strafrechtliche Geschäftsherrenhaftung im Unternehmen                      15

Manfred Benkert
Der Ankauf von steuerrelevanten Informationen – rechtswidriges
Verwaltungshandeln zur Durchsetzung staatlicher Steueransprüche            27

Stephan Beukelmann
Rechtsschutz- und D&O-Versicherung im Strafrecht – Auskunfts-,
Rechnungslegungs- und Abstimmungspflichten des Verteidigers?               42

Werner Beulke / Tobias Witzigmann
Neue Strafbarkeitsrisiken für Verteidiger? Zugleich eine Anmerkung zum
Beschluss des OLG Frankfurt vom 02.11.2012 – 2 Ws 114/12                   49

Dieter Bohnert
Ankauf von Unternehmensdaten zu Strafverfolgungszwecken – de lege lata,
de lege ferenda und unter dem Aspekt des Schutzes deutscher
Wirtschaftsinteressen                                                      68

Guido Britz
Das Fernsehen gehört in die Hauptverhandlung – Kritische Anmerkungen
zur Vorschrift des § 169 S. 2 GVG                                          81

Jochen Bung
Verständigung                                                             103

Ulrich Busch-Gervasoni
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Verständigung im
Strafprozess: Auswirkungen und praktischer Reformbedarf für das
Strafverfahren aus staatsanwaltlicher Sicht                               109

Gerhard Dannecker / Anne Franziska Streng
Die Neuregelungen des Transplantationsrechts durch den Gesetzgeber und
die Bundesärztekammer                                                     127

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                               Inhaltsverzeichnis

Hanns W. Feigen / Barbara Livonius
Gefahren des § 266a StGB für den Arbeitgeber                           147

Björn Gercke
Bonusunterlagen aus kartellbehördlichen Verfahren und das
strafprozessuale Akteneinsichtsrecht                                   161

Ferdinand Gillmeister
Die Verteidigung eines lügenden Beschuldigten                          173

Felix A. Gloeckner / Michael Racky
Wer „Compliance“ sagt, muss auch „Haftung“ sagen – Zivilprozessuale
Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen Führungskräfte aus
der Perspektive des geschädigten Unternehmens                          188

Walther Graf
Die Tätigkeit des Unternehmensjuristen – gefahrgeneigte Arbeit?        206

Gina Greeve
Reichweite und erforderliche Begrenzung des Anwendungsbereiches des
§ 298 StGB –Ausgewählte Fragen zu wettbewerbsbeschränkenden
Absprachen bei Ausschreibungen                                         227

Karl-Heinz Groß
Wider den Kartenhauseffekt beim Bewährungswiderruf nach § 56f StGB     250

Rainer Hamm
Modern crimes                                                          262

Kai Hart-Hönig
Verteidigung von Unternehmen und Organmitgliedern unter dem
Compliance-Regime – Zur Möglichkeit autonomer Verteidigung bei
Internal Investigations                                                281

Michael Hüchtebrock
Die Prüfung von Compliance Management Systemen (CMS)                   316

Alexander Ignor
Sponsoring und Korruption im geschäftlichen Verkehr                    329

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                               Inhaltsverzeichnis

Matthias Jahn
Zur Frage der Strafbarkeit wegen Beleidigungsdelikten und deren
Rechtfertigung nach § 193 StGB durch unwahre Tatsachenbehauptungen in
einer Anklageschrift                                                     339

Eberhard Kempf
Sie wollen es einfach nicht – Überlegungen zu einer Neufassung der
Abgeordnetenbestechung und -bestechlichkeit (§ 108e StGB)                359

Thomas C. Knierim
Elektronische Dokumente im Strafprozess                                  371

Stefanie Kunz
Das Berufsbild des Strafverteidigers: Außenansichten und
Selbstverständnis                                                        397

Klaus Leipold
Internal Investigations – Fluch und Segen zugleich?                      418

Werner Leitner
Unternehmensinterne Ermittlungen im Konzern                              430

Heiko Lesch
Beihilfe durch „rollenadäquates“ Verhalten?                              448

Klaus Lüderssen
Der archimedische Punkt der implikativen Unternehmensethik – Eine
methodologische Fußnote                                                  474

Regina Michalke
Compliance oder die gute „alte“ Eigenmesskontrolle im Umweltstrafrecht   493

Egon Müller
Zur Verlesbarkeit ärztlicher Atteste – Kritische Gedanken zum BGH-
Beschluss vom 21.9.2011 (1 StR 367/11) –                                 506

Cornelius Prittwitz
Straftat Doping                                                          512

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                                 Inhaltsverzeichnis

Stefan Petermann
Betriebliche Gefahren als Grundlage einer Überwachungsgarantenstellung
des Betriebsinhabers – Einige Überlegungen aus Anlaß des
`Geschäftsherrenhaftung´-Urteils (BGHSt 57, 42)                               538

Hans Richter
Das Fehlen der positiven Fortführungsprognose als strafrechtliche Grenze
von Unternehmenssanierungen                                                   547

Franz Salditt
Europäische Solidarität, Steuerehrlichkeit, Strafrecht                        559

Lorenz Schulz
Der Verdacht im Strafrecht gegen Unternehmen                                  573

Peter Sigel
Vermögenssicherung (Asset Protection) in der notariellen Praxis – Tätigkeit
des Notars im Spannungsfeld zwischen Mandanteninteresse,
Beurkundungspflicht und Strafbarkeit -                                        589

Rainer Spatscheck
Plädoyer für eine weite Selbstanzeige nach § 371 AO als sachgerechte
Besonderheit des Steuerrechts                                                 608

Gerson Trüg
Wissenschafts“betrug“ und seine Verfolgung – Eine (auch
kriminologische) Skizze                                                       620

Dirk Uwer
Der Kassenarzt-Beschluss des Großen Senats für Strafsachen vom 29. März
2012 und seine Rezeption in außerstrafrechtlicher Perspektive: Grenzen und
notwendige Selbstbeschränkungen opportunistisch-reaktiver staatlicher
Intervention durch Strafrecht                                                 638

Renate Verjans
„Rechtsnachfolge“ in die Verbandsgeldbuße – zur Neufassung des § 30
OWiG im Rahmen der 8. GWB-Novelle                                             662

Klaus Volk
Strafrecht ohne Grenzen im neuen Trennbankengesetz                            672

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                                Inhaltsverzeichnis

Wolfgang Winkelbauer
Maß und Übermaß im Strafrecht – Zum Anwendungsbereich und den
Rechtsfolgen der Marktpreismanipulation gemäß §§ 38 II, 39 I Nr. 1, 20a I
1 Nr. 2 WpHG                                                                684

Peter Witting
Es ist längst schon an der Zeit – Ein Plädoyer für die Dokumentation von
Aussageinhalten inner- und außerhalb der Hauptverhandlung                   691

Namensverzeichnis der Autorinnen, Autoren und Herausgeber                   711

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