Fokusthemen zum Klima-schutz im Gebäudebereich - dena-GEBÄUDEREPORT 2021 - Kapitel
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dena GEBÄUDE REPORT 2021 dena-GEBÄUDEREPORT 2021 Fokusthemen zum Klima- schutz im Gebäudebereich Kapitel Wärme und Kälte
Inhalt Impressum Herausgeber : Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin Tel.: + 49 (0)30 66 777-0 Fax: + 49 (0)30 66 777-699 Wärme und Kälte www.dena.de Bildnachweis: 05 Endenergieverbrauch im Wärme- und Kältesektor Titelbild – GettyImages/Guido Mieth; Shutterstock: 11 Wärme- und Kältetechnologien und -anwendungen S. 4 – Ivan Smuk; Alle anderen Bilder Copyright: 14 Wärmenetze Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Redaktion: Thomas Bründlinger, dena Heike Marcinek, dena Christina Stahl, dena Christian Stolte, dena Konzeption und Gestaltung: Heimrich & Hannot GmbH dena-GEBÄUDEREPORT 2021 Stand: Den gesamten dena-Gebäudereport 2021: 05/2021 Fokusthemen zum Klimaschutz im Gebäudebereich mit den Kapiteln: Bitte zitieren als: Deutsche Energie-Agentur (dena, 2021): dena-Gebäudereport 2021 – Fokusthemen - Zahlen, Daten, Fakten zum Klimaschutz im Gebäudebereich - Ziele und politische Rahmenbedingungen Diese Veröffentlichung des Projekts „dena-Gebäudereport - Green Finance im Gebäudesektor 2021: Fokusthemen zum Klimaschutz im Gebäudebereich“ - Wärme und Kälte erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft - Ressourcen im Bauwesen und Energie. Die dena unterstützt die Bundesregierung in verschiedenen Vorhaben bei der Umsetzung der energie- und klimapolitischen Ziele. finden Sie online unter: www.dena.de/gebaeudereport2021 gebaeudereport@dena.de twitter.com/dena_news dena.de
4 dena-Gebäudereport dena GEBÄUDE REPORT 2021 Wärme und Kälte Was Sie hier lesen: Im Folgenden werden einige Aspekte der Wärme- und Kältewende im Gebäudebereich vertiefend erörtert. Dargestellt wird der Status quo zum Endenergieverbrauch von Wärme und Kälte in Deutschland, wobei der Anteil erneuerbarer Energien und die Nutzung von Abfall zur Wärmeerzeugung genauer beleuchtet werden. Anschlie- ßend wird eine Auswahl an Technologien zur Erzeugung, Nutzung und Speicherung von Wärme und Kälte präsen- tiert. Dabei wird auf den aktuellen Stand der Technik sowie den Einsatz regenerativer Energien näher eingegan- gen. Die Temperaturbereiche und typische Anwendungen von Solar-, Geothermie und/oder Abwärme werden dargestellt. Dies soll es Interessierten erleichtern, Planungsentscheidungen zu treffen, Potenziale abzuschätzen und diese zu kommunizieren. Dabei erhebt die Zusammenstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soll aber verschiedene anwendbare Technologien und Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen. Zur Wärme- und Kältewende gehört auch das Thema Wärme- und Kältenetze. Dieses Kapitel wird daher mit Blick auf die vergangene Entwicklung, den Status quo und die nähere Zukunft von Wärmenetzen abgeschlossen.
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 5 01 ndenergieverbrauch E im Wärme- und Kältesektor Öl: 2,9 Beleuchtung 66,7 Erneuerbare: 0,1 Öl: 2,2 IKT1 57,7 Erneuerbare: 0,1 Unsere Autorinnen und unser Autor: 8,3 31,3 Mechanische Energie 752,6 193,7 Anwendungsbereich 53,3 Prozesskälte Gas: 0,1 9,7 Klimakälte Gas: 0,7; Öl: 0,7 Fernwärme: 47,1 Öl: 25,8 Prozesswärme 225,4 83,8 109,7 Sonstige: 20,0 Maike von Krause-Kohn Öl: 23,9 Strom: 21,5 ist in der dena in nationa- Erneuerbare: 29,4 len und internationalen Warmwasser 62,6 Erneuerbare: 16,3 Projekten zur Modernisie- Strom: 15,4 rung von Wärme- und Käl- Fernwärme: 5,9; Kohle: 0,2 Kohle: 6,3 tenetzen, erneuerbaren Raumwärme 163,0 309,1 113,2 Sonstige: 0,4 Energien und thermischen Fernwärme: 54,8 Energiespeichertechnolo- gien eingebunden. 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 Endenergieverbrauch in TWh Öl Kohle Gas Erneubare Strom Sonstige Fernwärme B Abb. 1: Endenergieverbrauch nach Anwendungsbereichen und Peter Pannier Energieträgern in TWh in Deutsch- ist in der dena u. a. land 2019, Quelle: BMWi 2021, in nationalen und 1 IKT = Informations- und Kommunikationstechnik eigene Darstellung EU-Projekten zu energieeffizientem Bauen und Sanieren (Gebäudeenergiegesetz, Vertiefend werden im folgenden Zahlen, Daten und Fakten zum Endener- Energieausweis, Gebäudebilanzierung, gieverbrauch im deutschen Wärme- und Kältesektor dargestellt. TGA) tätig. Energiequelle für den jeweiligen Anwen- dungsbereich im Wärme- und Kältesektor Der Endenergieverbrauch der Wärme und Kälte für alle Sektoren wird in die Anwendungs- bereiche Raumwärme, Warmwasser, Prozesswärme bzw. -kälte und Klimakälte unterteilt Susanne Schmelcher verantwortet in der dena (siehe Abbildung 1). Dabei fällt auf, dass der Wärmebereich den größeren Anteil ausmacht und als Teamleiterin „Integrierte derzeit vor allem Gas als Energieträger verwendet wird. Im Kältebereich wird zumeist Strom Quartiere und urbane Wärmesysteme“ nationale eingesetzt. Im Hinblick auf den Kohleausstieg müssen im Bereich Prozesswärme über 100 TWh und internationale Projekte durch Effizienzsteigerungen oder andere Maßnahmen und Quellen kompensiert werden. in diesem Themenfeld.
6 dena-Gebäudereport Gesamter Endenergieverbrauch von Wärme und Kälte nach Anwendungsbereichen C Abb. 2: Gesamter Endenergiever- In Deutschland betrug der Endenergieverbrauch im Jahr 2019 insgesamt 2.513,8 TWh, brauch nach wovon 55,6 Prozent auf den Wärme- und Kältesektor entfielen. Den größten Anteil machten Anwendungs bereichen (links) dabei die Raumwärme mit 662,1 TWh und die Prozesswärme mit 541,2 TWh aus (siehe Ab- und Anteile im bildung 2) (AGEB, 2020). Wärme- und Kälte- bereich (rechts) in Deutschland 2019, Quelle: AGEB 2020, eigene Darstellung Beleuchtung: 2,8 % Warmwasser: 130,5 TWh Endenergie- verbrauch in den Bereichen Raumwärme: Prozesswärme: Mechanische Wärme und 662,1 TWh 541,2 TWh Energie: 39,2 % Kälte: 55,6 % bzw. 1.389,3 TWh Prozesskälte: IKT: 2,4 % Klimakälte: 53,4 TWh 11,1 TWh Endenergieverbrauch von Wärme und Kälte C Abb. 3: Endener- gieverbrauch nach in Haushalten nach Anwendungsbereichen Anwendungsbe- reichen (links) und Anteile im Der Endenergieverbrauch in privaten Haushalten lag in Deutschland 2019 bei 666,5 TWh, Wärme- und Kälte- wobei mit rund 94,4 Prozent ein Großteil im Bereich der Wärme und Kälte und dabei vor bereich (rechts) in deutschen Haus- allem im Bereich der Raumwärme (68,2 Prozent) verbraucht wurde (siehe Abbildung 3) halten 2019, Quelle: (AGEB, 2020). AGEB 2020, eigene Darstellung Raumwärme: 454,4 TWh Endenergie- verbrauch Beleuchtung: 1,5 % in den Berei- Klimakälte: IKT: 3,2 % chen Wärme 1,3 TWh und Kälte: Mechanische Prozesskälte: 94,4 % bzw. Energie: 0,9 % 28,4 TWh 629,5 TWh Prozesswärme: 39,5 TWh Warmwasser: 105,9 TWh
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 7 Anteil regenerativer Energien am Endenergie- verbrauch weltweit Über die Hälfte der weltweit verbrauchten Endenergie wird in Form von Wärme und Kälte genutzt. Dabei stammen nur durchschnittlich 10 Prozent aus regenerativen Quellen (siehe Abbildung 4). Zu beachten ist bei dieser Darstellung, dass der Stromsektor zum Teil auch den Energieverbrauch im Wärme- und Kältebereich – 7,1 Prozent in 2016 – sowie im Trans- portsektor (1,1 Prozent in 2016) deckt. Wärme/Kälte Transport Strom 51 % 32 % 17 % 10 % 3% 26 % Regenerative Energien Regenerative Energien Regenerative Energien B Abb. 4: Anteil der regenerativen Energien am Endenergiever- brauch weltweit nach Sektoren, Quelle: REN21 2019, eigene Darstellung Heat Roadmaps Die Forschenden der Initiative Heat Roadmaps gehen davon aus, dass sich der Anteil an Raumkühlung in Deutschland vor allem aufgrund der steigenden Anzahl an heißen Tagen erhö- hen wird; während der Verbrauch in den Bereichen Prozess- wärme und -kälte sowie Warmwasser voraussichtlich ähnlich bleiben wird (Paardekooper et al. 2018).
8 dena-Gebäudereport Anteil der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien und Abfall am Endenergieverbrauch in Deutschland In Deutschland ist der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch Wärme 2020 auf rund 15,2 Prozent gestiegen – Biomasse dominiert die Erneuerbaren, gefolgt von oberflächen- naher Geothermie, dem biogenen Anteil des Abfalls und Solarthermie. Das Schlusslicht stellt derzeit noch die tiefe Geothermie dar, konnte aber von 2019 auf 2020 um 8,1 Prozent zulegen (BMWi 2021). Bei der Entwicklung der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien und Abfall war insgesamt CA bb. 5: Bisherige von 2009 bis 2013 ein guter Ausbau zu verzeichnen. Danach kam es vor allem durch den Rück- Entwicklung der Er- gang im Bereich der Wärmeerzeugung aus Biomasse zu einem Einbruch, der durch den Ausbau zeugung und instal- lierten Leistung der der restlichen erneuerbaren Wärmeerzeugung und durch eine verstärkte Nutzung des bioge- Wärmeerzeugungs- nen Anteils des Abfalls mittlerweile wieder ausgeglichen werden konnte. anlagen aus erneu- erbaren Energien und Abfall 2009 bis Wird die Änderung von 2019 zu 2020 betrachtet, konnten alle erneuerbaren Wärmeerzeugungs- 2020 in Deutschland, quellen, bis auf die Biomasse, ausgebaut werden, sodass 2020 nahezu 180 TWh aus Erneuerbaren in TWh, Quelle: BMWi 2021, eigene erzeugt werden konnten. Die Wärmeerzeugung aus oberflächennaher Geothermie verzeichnete Darstellung sogar einen Anstieg um 9,5 Prozent von 2019 bis 2020 (siehe Abbildung 5). 180 16,0 1,4 8,7 150 14,7 0,6 5,1 5,3 139,0 Wärmeerzeugung aus erneubaren Energien 6,5 120 121,5 und Abfall in TWh 90 60 30 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Jahr Änderung von 2019 zu 2020 Biomasse –1,0 % Biogener Anteil des Abfalls +0,5 % Solarthermie +2,6 % Tiefe Geothermie +8,1 % Oberflächennahe Geothermie +9,5 %
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 9 Status quo der erneuerbaren Wärme Der Endenergieverbrauch für Wärme aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020 lag bei rund 180 TWh und verteilte sich wie abgebildet (siehe Abbildung 6) auf unterschiedlichste erneuerbare Energien, wobei die biogenen Stoffe den größten Anteil mit rund 139 TWh ausmachten (UBA 2021). CA bb. 6: Endener- gieverbrauch für Wärme aus erneu- erbaren Energien in TWh in Deutschland 2020, Quelle: UBA 2021, eigene Darstellung Biogene Festbrennstoffe Biogener Anteil HW/HKW1 inkl. Klärschlamm: des Abfalls: 5,9 TWh 14,8 TWh Biogene Festbrennstoffe Solarthermie: (Haushalte): 67,8 TWh 8,6 TWh Biogene flüssige Brennstoffe Biogene inkl. Biodieselverbrauch in Brennstoffe: Tiefe Geo- Land- und Forstwirtschaft, 138,9 TWh thermie: 1,4 TWh Baugewerbe und Militär: 3,1 TWh bzw. 77,2 % Oberflächennahe Biogene Geothermie, Festbrennstoffe Umweltwärme: Biogene gasförmige GHD2: 19,1 TWh 16,0 TWh Brennstoffe: 19,2 TWh Biogene Festbrennstoffe (Industrie) inkl. Klärschlamm: 23,7 TWh 1 HW/HKW = Heizwerk/Heizkraftwerk 2 GHD = Gewerbe, Handel, Dienstleistungen E Tab. 1: Flächenkon- kurrenz und Erträge Jahreserträge Flächenbedarf im Vergleich von erneuerbaren im Durchschnitt zur Solarthermie Energien, Quelle: Epp 2017 Solarthermie 150 kWhth/(m2a) 1 Photovoltaik 59,5 kWh el/(m2a) 2,5 Biomasse/Bioethanol 3,5 kWhth/(m2a) 43
10 dena-Gebäudereport Entwicklungen und Perspektiven im Bereich der Kühlung und Klimakälte Die Erde erwärmt sich durch die anthropo- Kältespeicher könnten in Zukunft in genen (vom Menschen verursachten) Treib- Deutschland, z. B. aufgrund des stetig stei- hausgasemissionen, wobei sowohl die Spit- genden Endenergiebedarfs an Klimakälte, zen- als auch die Durchschnittstemperatur der auch durch einen Ausbau der Nahkälte- ansteigen. Infolgedessen wird die Nachfrage netze oder erneuerbare Klimakälteanlagen nach Kühlung steigen, was sowohl durch die gedeckt werden könnte, eine größere Rolle Klimakrise als auch durch die Verbesserung spielen. der wirtschaftlichen Bedingungen angetrie- ben wird. Kompressionssysteme versorgen einen gro- ßen Teil der Kühlinfrastruktur von Wohnhäu- Laut dem UN Environment Programme sern und Industrieanlagen. Diese Systeme (UNEP) verursacht konventionelle Kühlung sind auf komprimierende Gase angewiesen, weltweit bereits bis zu 10 Prozent der globa- von denen viele zum Treibhauseffekt beitra- len Treibhausgasemissionen, doppelt so viel gen, wenn sie in die Atmosphäre freigesetzt wie die Kohlenstoffemissionen des Luft- und werden. Ein alternativer Ansatz ist die Ver- Seeverkehrs zusammengenommen. 3,6 Milli- wendung von kalorischen Materialien, d. h. arden Kühlgeräte sind bereits im Einsatz. Es von Feststoffen, die Wärme effektiv ableiten, wird vorhergesagt, dass sich diese Zahl – be- da sie elektrisch, magnetisch oder mecha- dingt durch steigende Temperaturen, Urba- nisch arbeiten. Aber auch die Verwendung nisierung und Bevölkerungswachstum – bis von Materialien, die Wärme in Form von In- 2030 verdoppeln und bis 2050 fast vervierfa- frarotstrahlung regulieren, wird betrachtet. chen wird. Die direkten und indirekten Emis- Materialien zur passiven Strahlungskühlung sionen aus Klima- und Kälteanlagen werden nutzen ein Atmosphärenfenster für Infrarot- voraussichtlich bis zum Jahr 2050 gegen- strahlung, um Wärme in den Raum abzuge- über 2017 um 90 Prozent ansteigen. ben. Wenn diese Systeme auf Dächern einge- setzt werden, können sie Gebäude potenzi- Abbildung 7 zeigt den Endenergieverbrauch ell auch tagsüber um einige Grad kühlen. in Deutschland im Bereich der Klimakälte in C Abb. 7: Endenergieverbrauch TWh (BMWi 2020). Seit 2009 ist der Bedarf im Bereich der Klimakälte in Deutschland in TWh, Quelle: stetig angestiegen und wird bei linearem Ver- BMWi 2021, eigene Darstellung lauf 2030 bereits über 13 TWh ausmachen. 14 Endenergieverbrauch im Bereich 13 der Klimakälte in TWh 12 11 Klimakälte Lineare Prognose basierend auf den 10 Daten der letzten 5 Jahre 9 Lineare Prognose basierend auf den Daten der letzten 10 Jahre 8 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2025 2030 Jahr
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 11 02 Wärme- und Kältetechnologien und -anwendungen C Abb. 8: Temperaturniveaus für geothermische Technologien und ihre typischen Anwendungs- optionen, Quelle: Bundesverband Geothermie 2021 Geothermische Technologien und ihre typischen Anwendungsoptionen Erdwärmekollektoren, 8 – 15 °C Erdwärmebrunnensystem Heizen/Kühlen – einzelne Gebäude Flache Erdwärmesonde 10 – 15 °C 10 – 15 °C Erdwärmesondenfeld Heizen/Kühlen – Bürogebäude, Gewerbe Tiefe Erdwärmesonde 20 – 60 °C Heizen – Bürogebäude, Gewerbe Thermalwasserbohrung 20 – 100 °C Thermalbad Hydrothermale Bohrungsdublette 40 – 150 °C Fernwärme, Strom Petrothermale Bohrungsdublette 150 – 230 °C Temperatur in °C 0 30 60 90 120 150 180 210 240 C Abb. 9: Temperaturniveaus für Solarthermiekollektoren und ihre typischen Anwendungsfelder sowie thermische Speicher, Quellen: Jakob 2019, IRENA 2020 und EASE/EERA 2013 Solarthermiekollektoren und ihre typischen Anwendungsfelder sowie thermische Speicher Große Parabolrinnensolarthermie, 250 – 450 °C Stromerzeugung, Fresnel-Kollektoren industrielle Prozesse (um 20 °C) Kleine Parabolrinnensolarthermie 130 – 250 °C Industrielle Prozesse, solares Kühlen mittels H2O und und Fresnel-Kollektoren Lithiumbromid (LiBr2), Warmwasserbereitstellung, Unterstützung bei der Stromerzeugung (um 15 °C) Vakuumröhrenkollektor, 90 – 130 °C Solares Kühlen mittels NH3-H2O3, CPC1-Kollektoren Niedertemperaturprozesswärme (um 0 °C) Flachkollektoren 40 – 90 °C Solares Kühlen mittels H2O und LiBr2, Silicagel oder Zeolith, Brauchwarmwassererwärmung (um –20 °C) Thermische Speicher –160 – 1.000 °C Temperatur in °C 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 1.000 1 CPC = Compound Parabolic Concentrator 2 LiBr = Lithiumbromid 3 NH3-H2O = Wässrige Ammoniak-Lösungen
12 dena-Gebäudereport C Abb. 10: Temperaturbereiche zu unterschiedlichen Anwendungen von Biomasse, Quellen: Böhning und Beckmann 2013, ZSW 2013, AEE 2017 Temperaturbereiche zu unterschiedlichen Anwendungen von Biomasse Synthesegaserzeugung 200 – 1.300 °C aus Biomasse Verbrennung von Holzgas 250 – 1.100 °C Verbrennung von Holzkohle 500 – 800 °C Feste Biomasse und Biomethan 0 – 500 °C Temperatur in °C 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 1.100 1.200 1.300 C Abb. 11: Beispiele für Abwärmequellenund deren Nutzungsmöglichkeiten, Quellen: dena 2015a, Otto et al. 2016 Beispiele für Abwärmequellen und deren Nutzungsmöglichkeiten Abwärmesenken: Nutzung der Abwärme zur Stromerzeugung 250 – 540 °C mittels Dampfprozessen zur Stromerzeugung 70 – 450 °C mittels ORC1-Verfahren zur Speisewasservorwärmung 125 – 400 °C und für Verbrennungsluftprozesse für Produktions- und Trocknungsprozesse 125 – 275 °C zur Kälteerzeugung 80 – 160 °C zur Brauchwassererwärmung 75 – 125 °C zur Wasservorwärmung und 30 – 75 °C Raumheizung durch Wärmepumpen Abwärmequellen Abgase aus Verbrennungs- und Wärmeprozessen 150 – 600 °C Wasserdampf aus Dampferzeugungssystemen 100 – 150 °C Prozess-, Trocknungs-, Drucklufterzeugungs-, Kälteanlagen, 40 – 90 °C warmes Abwasser/Kühlwasser raumlufttechnische Anlagen 20 – 40 °C Temperatur in °C 0 100 200 300 400 500 600 1 ORC = Organic-Rankine-Cycle
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 13 Die Abbildungen 8 bis 11 zeigen u. a. für den Bei Latentwärmespeichern findet eine Pha- Gebäudebereich auf, welche Wärmepoten- senumwandlung des Speichermediums (auch ziale zur Verfügung stehen und wie diese genannt: Phasen-Wechsel-Materialien) statt. genutzt werden können. Dabei wurde der Aus volumen- und drucktechnischen Grün- Temperaturbereich von –160 bis 1.300 °C be- den wird meist die Umwandlung zwischen trachtet. Im Gebäude selbst wird zwar meist fest und flüssig angewandt, wobei prinzipi- nur der Niedertemperaturbereich von 0 bis ell auch die Umwandlung flüssig – gasförmig 80 °C Anwendung finden, allerdings sind auch möglich ist. Vorteilhaft bei dieser Speicher- viele Haushalte an Wärmenetze angeschlos- technik sind das praktisch konstante Tempe- sen, die Temperaturen im Mitteltemperatur- raturniveau bei der Beladung, Speicherung bereich (80 bis 350 °C) nutzen und auch Ab- und Entladung, eine höhere Energiedichte als wärme aus Prozessen bis 1.300 °C einbinden bei sensiblen Speichern und eine konstante können. Es erschien daher sinnvoll, alle ver- Temperatur bei der Energieabgabe. Mit der fügbaren Daten zusammenzutragen. Darge- konstanten Temperatur geht allerdings auch stellt werden zudem einige zweckmäßige An- ein abnehmender Wärmeübergang wäh- wendungen in Form von Wärmesenken und rend des Entladevorgangs einher (Thess et für die Solar- und Geothermie praktizierte An- al. 2015). wendungsbeispiele je nach Technologie. Da die erzeugte Leistung gegebenenfalls auch ge- Thermochemische Speicher dienen der speichert werden muss, wurden grobe Tempe- Speicherung von thermischer Energie mittels raturbereiche für Wärme- und Kältespeicher reversibler chemischer Prozesse. Bei chemi- ergänzt. schen Prozessen wird oft Mischungs- oder Re- aktionsenthalpie und damit Wärme frei. Dies Die notwendigen Technologien für die Wär- bietet den Vorteil, dass die Speicher eine hö- mewende existieren und werden stetig bes- here Energiedichte gegenüber sensiblen und ser in Bezug auf ihren Wirkungsgrad und die latenten Wärme- und Kältespeichern erlau- Möglichkeiten, sie zu recyceln. ben und auch bei langer Speicherdauer keine thermischen Verluste auftreten. Möglichkeiten zur Speicherung und Wand- lung von Wärme und Kälte Carnot-Batterien können sensible, latente oder auch thermochemische Speicher sein „Wärmespeicher sind Vorrichtungen zur tem- und sind eine Sonderform der Speichertech- porären Speicherung von Wärme, die dazu die- nologien, da sie im großen Maßstab (bis zu nen, Schwankungen von Wärmebereitstellung mehreren Gigawatt) Strom, Wärme und Kälte und Wärmebedarf auszugleichen“ (BAFA 2020). ein- und ausspeichern können. Zudem kön- nen feste, flüssige oder auch die Phase wech- Im Folgenden wurden die Informationen zu selnde Materialien als Speichermedium ver- Speichertechnologien aus der dena-Studie zu wendet werden. „renewables – Made in Germany“ (dena 2015b) aktualisiert und ergänzt. Sensible Wärmespeicher sind ein weitver- breiteter Speichertyp. Bei diesen Wärme- und Kältespeichern erfolgt die Energieauf- nahme und -abgabe durch Temperaturände- rung des Speichermediums. Sie können wei- ter in Wärme- und Kältespeicher mit festen Speichermedien (z. B. Beton, Erdreich) und flüssigen Speichermedien (häufig wird Was- ser verwendet) unterteilt werden. Bei diesen Speichern erfolgt eine fühlbare Veränderung der Temperatur durch Erhitzung oder Abküh- lung.
14 dena-Gebäudereport 03 Wärmenetze Neben den Strategien für eine effizientere Wärme- und Kältenutzung in Gebäu- den muss für ein klimaneutrales Szenario auch die Wärme- und Kälteerzeu- gung defossilisiert werden. Dabei spielen Wärmenetze eine wichtige Rolle. Klimaneutrale Wärme- und Kältewende Flexible EE-Wärme-Technologien Ausgleichstechniken und Abwärme ■ Spitzenlastkessel (Bio, Gas, Strom) ■ Geothermie ■ Wärmespeicher/Kälte ■ Solarthermie ■ Elektrokessel ■ Abwärme Strom-Wärme-Technologien Wärme- und Kältekundinnen sowie -kunden ■ Wärmepumpen (EE1, Strom) ■ Kälteanlagen/Kühlsysteme: Ab- und ■ Haushalte Adsorption oder Entfeuchtung ■ GHD ■ KWK2 (EE, Gas, Müll) ■ Industrie 1 EE = erneuerbare Energien 2 KWK = Kraft-Wärme-Kopplung B Abb. 12: Klimaneutrale Wärme- In Fernwärmesystemen befinden sich sowohl und Verbrauchsinfrastrukturen unterschied- und Kältenetze der Zukunft, Quel- die Erzeugungsanlagen als auch die Netze in liche Transformationspfade zulassen. Dabei le: BMWi 2017, eigene Darstellung einem Transformationsprozess hin zu einer sollte auf einen Mix von Strom- und Wärme- klimaschonenderen Versorgung. Um die er- technologien, flexible Ausgleichs- und erneu- forderlichen zunehmenden Anteile von er- erbare Wärmetechnologien sowie Abwärme neuerbaren Wärmeerzeugungsanlagen und zurückgegriffen werden. Abwärme in die bestehenden Infrastrukturen zu integrieren, ist ein grundlegender Aus- und Der Transformationsprozess Fernwärme Umbau der Wärmenetze notwendig. Dies be- kann nur in enger Abstimmung mit den zu trifft neben der Senkung des Temperaturni- versorgenden Gebäuden erfolgen. Das Ziel veaus, der Dampfnetzumstellung und den ist, den Energiebedarf im Gebäudebestand weiteren Anpassungen an veränderte Erzeu- durch Sanierungsmaßnahmen zu senken. gungsströme auch Maßnahmen der Effizienz- Dies wird zukünftig einen Einfluss auf die steigerung und Digitalisierung. Dabei ist das Wärmebedarfsdichten der zu versorgenden Zusammenspiel der lokalen Rahmenbedin- Gebiete haben. Somit bilden Wärme- bzw. gungen entscheidend. So können beispiels- Kältekundinnen und -kunden neben den ver- weise das verfügbare Flächen- bzw. Ressour- schiedenen Technologie- und Energieträger cenpotenzial (Tiefengeothermie, Umwelt- optionen einen Eckpunkt innerhalb der Trans- wärmequellen für Wärmepumpen sowie Ab- formationsstrategie (siehe Abbildung 12). wärmequellen), die vorhandenen Erzeugungs-
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 15 Derzeit werden rund sechs Millionen deut- Es ist zu unterscheiden, ob für das Netz ein sche Haushalte mit Fernwärme versorgt veröffentlichter Primärenergiefaktor (PEF) (BDEW 2021a). Dies zeigt die Relevanz von vorliegt oder nicht. Wenn nicht, können Wärmenetzen im Gebäudebereich auf dem die Pauschalwerte aus der DIN V 18599 ver- Weg zur Klimaneutralität. wendet werden. Wenn ein ermittelter PEF vorliegt, darf dieser nur angesetzt werden, Abbildung 13 zeigt den prozentualen Anteil wenn der Wärmenetze in Bezug auf die Netzlänge und das Temperaturniveau. Zu der Netzlän- a) e r nach einer festgelegten Methodik er- ge finden sich unterschiedliche Werte. So mittelt und ging das Statistische Bundesamt (Destatis) im Jahr 2019 insgesamt von einer Netzlän- b) e r vom Fernwärmeversorgungsunterneh- ge von 28.629 km aus (Destatis 2019), wäh- men veröffentlicht wurde. rend beispielsweise der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) Für Netze mit Wärme aus Kraft-Wärme- im selben Jahr eine Netzlänge von 24.800 km Kopplung (KWK) ist weiterhin die Stromgut- anführte (BDEW 2019). Für das Jahr 2020 gibt schriftmethode zu verwenden. Die Unter- der BDEW eine Netzlänge von 30.100 km an grenze für einen ermittelten PEF liegt bei (BDEW 2021a). 0,3. Dieser Wert kann bei 100 Prozent er- neuerbarer Abwärme im Netz auf 0,2 gesenkt werden. Dampf: 110 bis 140 °C 3% Wasser: 30 bis 60 °C Wasser: unter 30 und 140 °C und höher 1% sowie Dampf unter 110 °C Wasser: 10 % 60 bis 90 °C 21 % Wasser: 110 bis 140 °C 31 % D Abb. 13: Prozentualer Anteil der Wasser: Wärmenetze in Bezug auf die 90 bis 110 °C Netzlänge und das Temperaturni- veau in Deutschland 2018, Quelle: 34 % Destatis 2019, eigene Darstellung
16 dena-Gebäudereport € 1880: Erste Fernwärmenetze 1880 1974 1974 & 1978: Ölkrisen Sorge: Energieverknappung Markteinführung $ Erste Fernwärmenetze mit $ von leichtem Heizöl & Erdgas Dampf als Wärmeträger und $ Fernwärme wird wettbewerbsunfähig zeit- und kostenaufwendige Fernwärmeleitungen in $ von erdverlegten Kunststoffmantelrohren Kanalbauweise $ von Heißwasser als Wärmeträger $ Ausbau (großer) Fernwärmenetze 1977 1977: Energieforschungsprogramm (EFP) 1979: Zukunftsinvestitionsprogramm ZIP 1 1981: Kohleheizkraftwerks- und Fernwär- meausbauprogramm ZIP 2 35 % Investitionszuschuss und zusätz- 2000: Marktanreizprogramm (MAP) 2000 lich eine Investitionszulage von 7 Pro- zent 2001 2001: KfW2-Gebäudeprogramme 430 (WG3) und 276 (NWG4) CO2-Gebäudesanierungsprogramm 2002: K WK-Gesetz (KWKG) tritt in Kraft und regelt 2002 die Erhaltung, die Modernisierung und den 2008 2008 & 2009: N ovellen des KWKG Ausbau der KWK 2011: KfW-Programme 201 & 202 2011 2011 2011: Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz $ Energetische Stadtsanierung (EEWärmeG): klarere Definition zum $ Quartiersversorgung Einsatz von Fern- und Nahwärme bei Kälte- und KWK-Anlagen 2012: Novelle des KWKG 2012 Verbesserung der Förderung von 2016 2016: Novellen des KWKG $ KWK-Anlagen (BHKWs1 und HKWs) $ Wärme- und Kältespeichern $ Kälte- und Abwärmenetzen 2017 2017: Wärmenetze 4.0 2019: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr 2019 2019 2019: Bundesförderung für Energieeffizienz in kontrolle (BAFA): Wärme- und Kältenetze- der Wirtschaft: förderung Modul 1: Querschnittstechnologien Modul 2: P rozesswärme aus erneuerba- 2020: Novelle des KWKG ren Energien Verpflichtung für digitale Wärmezähler 2020 Modul 4: E nergiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen 2020 2020: Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2021: Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 2021 Zusammenführung des $ CO2-Gebäudesanierungsprogramms 2021 2021: Bundesförderung für energieeffiziente (insbesondere „KfW-Energieeffizienzpro- gramm – Energieeffizient Bauen und Sa- Wärmenetze (BEW) (Stand 04/2021: in nieren“) Planung) $ Marktanreizprogramms zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt B Abb. 14: Meilen- steine (in Blau), $ Anreizprogramms Energieeffizienz Förderprogramme $ Heizungsoptimierungsprogramms (in Grün) und Gesetze (in Rot) in der Geschichte der Fernwärmenetze, Quellen: Konstan- 1 BHKW = Blockheizkraftwerk tin 2018, BDEW 2 KfW = Kreditanstalt für Wiederaufbau 2020a, eigene 3 WG = Wohngebäude Darstellung 4 NWG = Nichtwohngebäude
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 17 Fernwärmenetze: Generationen 1 bis 4 Fernwärmesysteme sind unterschiedlich auf- ten im Netz und begünstigte Korrosionspro- gebaut und weisen differierende techni- zesse. Beides macht Fernwärmesysteme in- sche Charakteristika auf. Generell existiert effizient. Ein Risikofaktor bei Dampfleitun- ein Trend zu niedrigeren Temperaturni- gen ist zudem die Explosionsgefahr. veaus, einem geringeren Materialaufwand und der Nutzung von vorgefertigten Wär- 2. Generation: menetzteilen, wodurch weniger Personal Vor Ort errichtetes System (1930 bis 1980): beim Bau benötigt wird. Die zweite Generation kam um 1930 auf und wurde bis in die 1980er-Jahre verbaut. Die vier Generationen der Entwicklung der Hierbei wurde unter Druck stehendes Heiß- Wärmenetze sind wie folgt unterteilt und wasser (Vorlauf >100 °C, Rücklauf
18 dena-Gebäudereport Da viele Herstellende solcher Systeme aus 4. Generation: Nordeuropa kommen, wird diese Genera- „LowEx“ (2020 bis 2050): Wärmenetze be- tion zum Teil als „skandinavische Fernwär- finden sich momentan aufgrund der An- metechnologie“ bezeichnet. Technisch ba- forderungen an den Klimaschutz und der siert dieses System ebenfalls auf Heißwas- damit verbundenen Notwendigkeit für eine ser (Vorlauf
Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 19 Großwärmepumpen und Power-to-Heat Rund 31 Prozent der über Wärmenetze be- sind wichtige Technologiebausteine, wo- reitgestellten Wärme stammen bereits durch Wärmenetze der 4. Generation zur heute aus erneuerbaren Energien (Biomas- Schnittstelle zwischen dem Wärme- und se, biogener Siedlungsabfall und Geo- und Stromsektor werden. Ziel ist es, vermehrt Solarthermie) sowie Abwärme und nicht erneuerbaren Strom in der Wärmeversor- biogenem Abfall (BDEW 2021b). gung zu nutzen. Auch kommt diesen Netzen durch flexible Ausgleichstechnologien wie beispielsweise Speichern, Spitzenlast- (Bio- masse) und Elektrokesseln eine system- dienliche Funktion zu. In Deutschland beträgt der Anteil an netz- gebundener Wärme am Gebäudewärmebe- darf (Endenergie) momentan ca. 14 Prozent (BDEW 2020b). Die Fernwärmebereitstel- lung erfolgt dabei zum überwiegenden Teil in effizienten KWK-Anlagen, wobei Erdgas C Abb. 16: Wärmeversorgung über hier der klar dominierende Energieträger Wärmenetze in Deutschland von der Erzeugung bis zum Verbrauch ist, gefolgt von Steinkohle (siehe Abbildung 2020, Quelle: BDEW 2021a, eigene 16 und 17). Darstellung Fernwärme-/ Fernwärme-/ 128,6 Verluste 16,3 112,3 -kälteaufkommen TWh/a TWh/a -kälteverwendung TWh/a 22,4 % 4,5 % 18 % 43 % 73,1 % 19 % 81 % 39 % Sonstige: 5,8 TWh Betriebsverbrauch: 3 TWh Sonstige: 20,3 TWh Hocheffiziente KWK: 94,0 TWh Verluste und statische Industrie: 43,3 TWh Differenzen: 13 TWh Ungekoppelte Private Haushalte Erzeugung in HW/HKW: 28,8 TWh einschließlich Wohnungs- gesellschaften: 48,7 TWh Abfall (nicht biogen): 10,9 TWh Mineralöl: 1,3 TWh Braunkohle: Sonstige: 0,6 TWh 7,2 TWh D Abb. 17: Nettowärmeerzeugung Abwärme: 7,1 TWh zur leitungsgebundenen Wärme- Steinkohle: erzeugung nach Energieträgern in 17,6 TWh Deutschland 2020, Quelle: BDEW Biomasse: 11,8 TWh 2021b, eigene Darstellung Erneuerbare 22,4 TWh bzw. 17,4 % Biogener Siedlungsabfall: 9,6 TWh Erdgas: 61,3 TWh Geo- und Solarthermie: 1,0 TWh
20 dena-Gebäudereport Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis zu Kapitel 04 zu Kapitel 04 Abbildung 1: Endenergieverbrauch nach Anwendungsberei- Tabelle 1: Flächenkonkurrenz und Erträge von erneuerba- chen und Energieträgern in Deutschland 2019 ren Energien Abbildung 2: Gesamter Endenergieverbrauch nach Anwen- dungsbereichen in Deutschland 2019 Literaturverzeichnis Abbildung 3: Endenergieverbrauch nach Anwendungs bereichen in deutschen Haushalten 2019 zu Kapitel 04 Abbildung 4: Anteil der regenerativen Energien am Endener- gieverbrauch weltweit nach Sektoren AEE 2017, Erneuerbare Energien für die Industrie: Prozess- wärme aus Bioenergie sorgt für Unabhängigkeit und Klima- Abbildung 5: Bisherige Entwicklung der Erzeugung und ins- schutz (2017): Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) nach tallierten Leistung der Wärmeerzeugungsanlagen für erneu- Daten des Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. erbare Energien und Abfall 2009 bis 2020 in TWh (DLR), 2016. Von https://www.unendlich-viel-energie.de/ media/file/1301.Renews_Kompakt_Prozesswaerme.pdf Abbildung 6: Endenergieverbrauch für Wärme aus erneuer- abgerufen. baren Energien in TWh 2020 AGEB 2020, AGEB – Zusammenfassung Anwendungsbilan- Abbildung 7: Endenergieverbrauch im Bereich der Klimakälte zen für die Endenergiesektoren 2008 bis 2019 (2020): AG Energiebilanzen e. V. (AGEB). Von https://ag-energiebilan- Abbildung 8: Temperaturniveaus für geothermische Techno- zen.de/index.php?article_id=8&archiv=5&year=2020 abge- logien und ihre typischen Anwendungsoptionen rufen. Abbildung 9: Temperaturniveaus für Solarthermiekollekto- Augsten und Epp 2017, Solar Thermal Shows Highest Energy ren und ihre typischen Anwendungsfelder sowie thermische Yield Per Square Metre. Solarthermalworld (2017): Eva Speicher Augsten und Bärbel Epp. Von https://www.solarthermal- world.org/news/solar-thermal-shows-highest-energy- Abbildung 10: Temperaturbereiche zu unterschiedlichen yield-square-metre abgerufen. Anwendungen von Biomasse BAFA 2020, Modellvorhaben Wärmenetzsysteme 4.0. Modul Abbildung 11: Beispiele für Abwärmequellen und deren II: Antragstellung und Verwendungsnachweis (2019): Bun- Nutzungsmöglichkeiten desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), S. 13. Von https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/ Abbildung 12: Klimaneutrale Wärme- und Kältenetze DE/Energie/wns_4_m2_merkblatt_realisierung.pdf?__ blob=publicationFile&v=7 abgerufen. Abbildung 13: Prozentualer Anteil der Wärmenetze in Bezug auf die Netzlänge und das Temperaturniveau in Deutschland BDEW 2019, „Studie: Wie heizt Deutschland 2019?“(2019): 2018 Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW). Von https://www.bdew.de/media/documents/ Abbildung 14: Meilensteine, Förderprogramme und Gesetze Pub_20191031_Wie-heizt-Deutschland-2019.pdf abgerufen. in der Geschichte der Fernwärmenetze BDEW 2020a, Energiemarkt 2020 (2020): BDEW. Von https:// Abbildung 15: Vier Generationen der Fernwärme www.bdew.de/media/documents/BDEW_Energiemarkt_ Deutschland_2020.pdf abgerufen. Abbildung 16: Wärmeversorgung über Wärmenetze in Deutschland von der Erzeugung bis zum Verbrauch 2020 BDEW 2020b, Entwicklung des Wärmeverbrauchs in Deutschland (2020): BDEW. Von https://www.bdew.de/ Abbildung 17: Nettowärmeerzeugung zur leitungsgebunde- media/documents/20200525_Waermeverbrauchsanalyse_ nen Wärmeerzeugung nach Energieträgern in Deutschland Foliensatz_2020_daQSUCb.pdf abgerufen. 2020
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Kapitel 04/05 Wärme und Kälte 23 Abkürzungsverzeichnis AEE Agentur für Erneuerbare Energien NWG Nichtwohngebäude AGEB AG Energiebilanzen e. V. OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung (engl.: Organisation for BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Economic Co-operation and Development) BEG Bundesförderung für effiziente Gebäude ORC Organic-Rankine-Cycle BEW Bundesförderung für effiziente Wärmenetze PEF Primärenergiefaktor BDEW Bundesverband für Energie- und Wasserwirt- PtH Power-to-Heat schaft e. V. PV Photovoltaik BHKW Blockheizkraftwerk th thermisch BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie TGA Technische Gebäudeausrüstung CPC Compound Parabolic Concentrator UBA Umweltbundesamt Destatis Statistisches Bundesamt UNEP UN Environment Programme DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. WG Wohngebäude EFP Energieforschungsprogramm ZIP Zukunftsinvestitionsprogramm EEWärmeG Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff- el elektrisch Forschung Baden-Württemberg FVEE ForschungsVerbund Erneuerbare Energien GEG Gebäudeenergiegesetz GHD Gewerbe, Handel, Dienstleistungen HW Heizwerk HKW Heizkraftwerk IKT Informations- und Kommunikationstechnik KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau KWK Kraft-Wärme-Kopplung KWKG Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz LiBr Lithiumbromid MAP Marktanreizprogramm NH3H2O wässrige Ammoniak-Lösungen
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