Geplante DAX-Reformen - Eine historische Chance - NTG24

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Geplante DAX-Reformen - Eine historische Chance - NTG24
Geplante DAX-Reformen – Eine historische
Chance
Neuer DAX 40-Index mit stark verbessertem
Akzeptanzpotenzial

Nicht erst seit der ausgerechnet von China ausgegangenen Corona-Krise sollte man sich deren hierauf
unmittelbar anwendbare taoistische Lehre und Mahnung, dass in jeder Gefahr (chinesische
Aussprache: Weí), die eine Krise (chinesisch / zusammengesetzt: Weí-Jí) mit sich bringt, auch eine
unbedingt zu nutzende Chance (chinesisch: Jí) liegt, hierzulande ebenfalls mehr denn je beherzigen.

So nun endlich auch bei der Deutschen Börse im Rahmen ihres Arbeitskreises „Aktienindizes“
geschehen.

Denn in einer von uns zuvor zumindest im Punkt strategischer externer Geschäftsexpansion der
Deutschen Börse schon verloren geglaubten Reaktionsschnelle ist dieser interne Arbeitskreis nun
ganz offensichtlich dabei, die Regularien künftiger DAX-Titelaufnahmen wie auch den Umfang der
einzelnen DAX-Leitindizes grundlegend reformieren bzw. modernisieren zu wollen und damit
konsequent die Lehren aus dem Betrugs-, Insolvenz- und DAX-Desaster von WIRECARD sowie der
anschließend scharf zu kritisierenden Neuaufnahme von DELIVERY HERO als DAX-Nachfolger zu
ziehen (dauerhafte Verlusterzielung von Delivery Hero sowie erst 1 Jahr zuvor auch noch Veräußerung
aller deutschen Geschäftsaktivitäten zu einem Verkaufspreis von knapp 1 Mrd. Euro !).

Vor der spätestens für 23.11. geplanten Beschließung der anvisierten DAX-Regel- und
Zusammensetzungsänderungen hat dieser Arbeitskreis (aus dem ausgerechnet die DEUTSCHE BANK
zuletzt aus unerfindlichen Gründen und in unseren Augen sehr symbolträchtig ausgetreten ist) seit
gestern nun eine breitflächige Meinungsumfrage unter allen führenden deutschen
Finanzmarktakteuren zu den geplanten DAX-Reformen gestartet, die Banken, Versicherer,
Vermögensverwalter und Finanz-/ Aktionärsverbände gleichermaßen einschließt.

Wir begrüßen diese vorherige Fach-Konsultation führender Kapitalmarktteilnehmer, die bis zu 04.11.
abgeschlossen sein soll, ebenso sehr, da diese sehr wichtige und ernstzunehmende Signalgeber dafür
sein sollten, wie nicht nur innerhalb des gesamten deutschen Finanzwesens, sondern gerade auch bei
den für den deutschen Aktienhandel immer wichtiger werdenden großen institutionellen
Auslandsadressen die anvisierten Regel- und Zusammensetzungsänderungen wohl künftig
aufgenommen und in entsprechend erhofften Anstiegen der Aktienhandelsvolumina umgesetzt
würden.

17.01.2021 05:46:38 - © EMH News AG -
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Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen (Ausführlicher Disclaimer).
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Reform der DAX - Zulassungsregeln

Zunächst, dies als erstes Resultat aus dem WIRECARD-Debakel, ist es schon einmal wichtig und
richtig, dass das künftige neue DAX-Regelwerk der Deutschen Börse vorsehen soll, DAX-Mitglieder
binnen 2 Tagen konsequent aus ihren jeweilig besetzten Teilindizes DAX 30, MDAX, SDAX oder
TecDAX auszuschließen, sobald bei diesen nachweisliche Betrugsvergehen oder gar
Insolvenzanmeldungen anhängig geworden sind, es zu Fristverstößen oder dem Rückzug von
Bilanzvorlagen gekommen ist oder die tägliche Handelsliquidität nachhaltig unter die für die
jeweiligen Teilindizes unterschiedlich geltenden Mindestbetragsschwellen gesunken ist.

Ferner soll, dies als Lehre aus der nur zu berechtigten Kritik am Eintritt von DELIVERY HERO in den
DAX 30-Index, kategorisch ausgeschlossen werden, dass ein Unternehmen, welches „nachhaltig
unprofitabel“ war (im Rahmen des Reformvorschlags formuliert als ein „negativer Nettogewinn nach
Steuern“ in den letzten 2 Jahren vor dem möglichen DAX-Eintritt) künftig zumindest Aufnahme im
obersten Segment des DAX 30-Indexes finden kann.

Und zuletzt ist angeblich auch unter ethischen Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zusätzlich in der
Diskussion, jeglichen Unternehmen, die mehr als 10 % ihres Konzernumsatzes in sog. „Kontroversen
Waffen“ erzielen, die Zulassung zu allen DAX-Teilindizes von Vorneherein zu verwehren. Diesen Punkt
halten wir jedoch für eher akademisch und vernachlässigbar, da nach diesem Reformvorschlag unter
„Kontroversen Waffen“, anders als „Konventionellen Waffen“, genau diejenigen Bodenminen,
Streubomben, biologischen oder uranangereicherten Waffen zu verstehen sind, deren Produktion
bereits basierend auf den Genfer Konventionen generell geächtet ist und deren Vertragswerk auch
zumindest von sämtlichen europäischen Staaten uneingeschränkt ratifiziert wurde.

Eine noch weitere Ausdehnung dieser ethischen Einschränkungen auch auf „Konventionelle Waffen“
erscheint uns jedoch kaum denkbar, da hiernach alle in der Militärproduktion tätigen Gesellschaften,
wie innerhalb der DAX-Indizes bis dato AIRBUS und RHEINMETALL, künftig nach dieser angedachten
DAX-Reform auch nachträglich konsequent aus dem MDAX-Index ausgeschlossen werden müssten,
was sicherlich rundweg ausscheidet.

Erweitert bzw. noch stärker differenziert werden soll nach dem Reformvorhaben aller DAX-Teilindizes
außerdem auch der Katalog der Größenkriterien, nach deren Maßgabe künftig Unternehmen
Aufnahme in die einzelnen DAX-Teilindizes finden können. Waren hierfür bislang fast nur die
gesamten Aktienmarktkapitalisierungen der in Frage kommenden Gesellschaften ausschlaggebend,
so sollen diese für eine Aufnahmeentscheidung in die DAX-Indizes künftig zusätzlich noch nach den
tatsächlich frei umlaufenden und öffentlich gehandelten Aktienvolumina dieser Gesellschaften
differenziert werden (sog. Free Float-Quote) und außerdem ebenfalls auch noch zurückliegende,
kritische tägliche Handelsunter-, also Mindestliquiditätsgrenzen der Aktien vor einer Aufnahme in die
DAX-Indizes mit berücksichtigt werden.

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Auch diese angedachte, weit stärkere Differenzierung von Aktienaufnahmen in die DAX-Teilindizes
nach ihren effektiven Größen- und Volumensdimensionen begrüßen wir selbstverständlich sehr, da
hierdurch künftig eine nochmals schärfere und objektivere Segmentierung aller DAX-Teilindizes DAX /
MDAX / SDAX nach den tatsächlichen, effektiv vorliegenden Aktiengrößenklassen ermöglicht wird.

DAX - Erweiterung auf 40 Werte, MDAX - Reduzierung auf 50 Werte

Basierend auf diesem regeltechnischen Änderungsvorhaben wenden wir uns nun dem angedachten
„Herzstück“ der künftigen DAX-Reformen zu, nämlich insbesondere den künftig anvisierten
Strukturänderungen des DAX- und MDAX-Indexes in ihrer Mitgliederanzahl.

Geplant ist hierbei im Einzelnen die künftige Aufstockung der Titelzahl im führenden DAX-Index von
30 auf 40, dafür die Reduzierung des MDAX von 60 auf 50 Titel (d.h. eine künftige Umverlagerung der
10 „führenden“ MDAX-Titel in den DAX-Index) sowie die vorläufig unveränderte Größenbeibehaltung
des SDAX bei aktuell 70 Aktien.

Um es vorwegzunehmen:

Diese geplante größenordnungsmäßige Neustrukturierung aller 3 DAX-Teilindizes halten wir für längst
überfällig, einen branchen- und bewertungsseitig gerade aus Sicht des dominierenden DAX-Indexes
regelrechten „Befreiungsschlag“ aus seinem bisherigen hoch konjunkturzyklisch geprägten „Aktien-
Korsett“, würde auch die internationale Großanlegerakzeptanz eines strukturell grundlegend
reformierten / modernisierten DAX 40 - Indexes ohne jede Frage erheblich steigern, für ein künftig
(z.B. über ETFs) wohl deutlich erhöhtes bzw. aus anderen Indizes umgeschichtetes Handelsvolumen
im DAX 40 sorgen und damit aus unserer Sicht sogar einen möglicherweise nachhaltigen
Quantensprung in der künftigen generellen weiteren Entwicklung des deutschen Aktienwesens
auslösen!

Es bleibt daher nur stark zu hoffen, dass diesem Reformvorhaben der Deutschen Börse, welches auch
ihr CEO Theodor Weimer nachdrücklich befürwortet, tatsächlich ab der Beschlussfassung am 23.11.
die entsprechende Umsetzung (plangemäß frühestens ab März 2021) folgt und diese Pläne auch von
den jetzt befragten Marktakteuren stark unterstützt werden.

Für eine derartige Realisierung sehen wir auch nach erster Marktresonanz eine sehr hohe
Wahrscheinlichkeit und wollen die strategischen Vorzüge einer künftigen Erweiterung des DAX-
Indexes von 30 auf 40 Werte daher nachfolgend nun detailliert darlegen.

Hierzu ist der aktuelle DAX 30 - Index am ehesten einem aktuellen Struktur- und

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Bewertungsvergleich mit dem französischen CAC 40- sowie dem schweizerischen Swiss Leaders / SLI
30- Index (= SMI 20-Large Cap-Index + 10 größte Werte des SMIM - Mid Cap-Index) zu unterziehen.

Gerade diese beiden kontinentaleuropäisch führenden Hauptkonkurrenten der Schweiz und
Frankreichs mit einer Neugestaltung der DAX- und MDAX-Indizes langfristig handelsvolumens-
wie performanceseitig zunehmend hinter sich zu lassen, muss aus unserer Sicht zwingend das
primäre Ziel der künftig anvisierten Index-Rebalancierungen zwischen DAX 30 und MDAX sein,
nachdem der engst gefasste britische Benchmark-Index FTSE 100 a) sich in dieser Indexbreite von
Vorneherein einem direkten Größenvergleich mit den o.g. kontinentaleuropäischen Indizes entzieht,
b) performanceseitig in Euro-Umrechnung von allen 3 o.g. Indizes bereits schon seit Jahren meilenweit
abgehängt wurde und c) mit der BREXIT-Entscheidung gerade auch aus ausländischer Anlegersicht
künftig sogar noch ein weiter zunehmendes „Eigenleben“ gegenüber den Indizes von Deutschland,
Frankreich und der Schweiz führen dürfte.

Wie elementar notwendig die künftige Überflügelung des CAC 40- und SLI 30-Index durch einen neu
strukturierten DAX 40 - Index wäre, zeigen auch nicht nur die zurückliegende Performance-
Unterlegenheit des DAX 30 seit 2014 (jeweils auf vergleichbarer Netto-Dividenden-Basis und in
Euro; siehe Chart), sondern auch die aktuell nahezu exakt nur deckungsgleiche
Aktienmarktkapitalisierung des DAX 30 - mit dem SLI 30 - Index von rd. 1,27 Bio. Euro (und dies
bei der 5fachen Bruttoinlandsprodukts-Größe Deutschlands im Vergleich zur Schweiz), wie auch der
weiterhin bestehende klare Marktkapitalisierungs-Abstand gegenüber dem breiteren CAC 40 - Index
(1,43 Bio. Euro).

Chart: Performancevergleich DAX 30- , SLI 30- und CAC 40- Index
(Nettodividenden-Basis; in Euro)

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Es mag dabei sehr vordergründig klingen, die Qualitätsunterschiede von Aktien-Leitindizes bereits an
ihren reinen Marktkapitalisierungs-Unterschieden festzumachen, jedoch schauen gerade
institutionelle Großanleger und ETF-Anbieter bekanntermaßen bereits sehr auf dieses offensichtliste
Charakteristikum zur Bestimmung ihrer Benchmark-Positionierungen und auch der global allokativ
festgelegten Gewichtungen dieser Indizes zueinander.

Und zuletzt zeigen auch die Gewichtungen der gesamten Länder Deutschland, Frankreich und
Schweiz innerhalb des MSCI EUROPE-Index (per 30.09.) glasklar, wie eminent wichtig und
wegweisend es für das gesamte deutsche Aktienwesen ist, nun endlich konsequent den Index- und
internationalen Aktienakzeptanz-„Kampf“ mit Frankreich und der Schweiz aufzunehmen, da im MSCI
Europe-Index Großbritannien mit einem Gewicht von 21,3 % zwar natürlich noch weit vorne liegt, im
Rennen um die Index-Plätze 2 - 4 Frankreich (17,1 %), die Schweiz (16,7 %) und Deutschland (15,5
%) gerade aktuell jedoch kein allzu großer Abstand voneinander trennt.

Deutschland belegt auch hierin allerdings momentan weiter nur den undankbaren 4. Platz, und auch
diesen Nachteil künftig abzustellen, genau darin liegt die Chance der anvisierten Neugestaltung und
Modernisierung eines erweiterten DAX 40 – Index, die daher auch von der Deutschen Börse nun
unbedingt genutzt werden sollte.

Kommen wir nun zu den Kandidaten, die nach dem neu zu definierenden Aufnahmekriterien-Katalog
aus unserer heutigen Sicht wohl die ernstzunehmendsten potenziellen 10 MDAX-Aufrücker in einen
neuen DAX 40 wären, wobei neben der reinen Aktienmarktkapitalisierung vor allem auch dem
Aktien Free-Float dieser Titel sowie, von der Deutschen Börse mit Sicherheit ebenso als „Soft-
Kriterien“ berücksichtigt, der künftigen Branchenzusammensetzung eines neuen DAX 40-Index

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sowie auch dem zurückliegenden Erstnotiz-Zeitpunkt, d.h. der „DAX-Tradition“ eines in Frage
kommenden Aufstiegs-Titels in den DAX 40 die gewichtigste Bedeutung zukommen dürften.

Aufnahmekandidaten für den DAX 40 - Index

Aus unserer Sicht und auch in Einklang mit jüngsten Experten-Meinungen könnten quasi als gesetzt
wohl bereits folgende MDAX-Titel für den Aufstieg in einen DAX 40 - Index angesehen werden:

Airbus (Zulassungs-Verbot „kontroverser Waffenhersteller“ hier mit Sicherheit kein anwendbares
Kriterium), Symrise, Qiagen, Sartorius (Vorzugsaktien), Zalando und Hannover Rück.

Nach ihrer Marktkapitalisierung von rd. 40 Mrd. Euro wäre außerdem mit Sicherheit wohl auch
Siemens Healthineers ein weiterer Kandidat für den DAX 40-Index, jedoch bleibt hier bei einem
weiterhin bestehenden 79%igen Aktienanteil des Siemens-Mutterkonzerns und einem Free Float von
also nur 21 % (= öffentlich umlaufende Aktienmarkt-Kapitalisierung nur 8,4 Mrd. Euro) offen, wie die
Deutsche Börse dieses und auch das Kriterium der Aktien-Markteinführung erst im März 2018
gewichten würde. Zudem würde Siemens Healthineers das mit Sartorius und Qiagen das bereits
sicher am relativ deutlichsten erhöhte Branchengewicht des Gesundheitssektors noch weiter
steigern, weshalb wir ein Aufrücken von Siemens Healthineers in den DAX 40 derzeit lediglich für
denkbar, aber noch unsicher halten.

Nahezu ausschließen würden wir dies für das jüngste IPO von Siemens Energy mit einer aktuellen
Aktienmarktkapitalisierung von gut 16 Mrd. Euro, jedoch aktuell nur 55 % im Free Float (35 %
weiterhin bei Siemens, 10% beim Siemens Pension Trust) und weil außerdem die Deutsche Börse
nach der bereits bestehenden DAX 30-Notiz der Siemens AG mit Sicherheit nicht beiden Siemens-
Töchtern einen Aufstieg in den DAX 40 gewähren wird.

Hinter obigen 6 wohl bereits als gesetzt zu betrachtenden Aufsteigern in den DAX 40 dürften folgende
weitere Kandidaten die noch zu besetzenden 4 Plätze unter sich ausmachen, geordnet in der
Reihenfolge der von uns gesehenen Aufstiegs-Wahrscheinlichkeit hinsichtlich Marktkapitalisierung,
Free Float, Branchenzugehörigkeit und Zeitpunkt der Erstnotiz:

Puma, Brenntag, Scout 24, LEG Immobilien, Hellofresh, Knorr Bremse, Kion, Rational, Carl
Zeiss Meditec, Nemetschek, Bechtle

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Bewertungs-, Akzeptanz- und Handelsvolumens-Perspektiven eines neuen
DAX 40 - Index

Was wäre bei einer derartigen Konstellation der vermuteten Aufstiegsreihenfolge von den 10
führenden MDAX- Werten also daher die Folge für einen derart erweiterten DAX 40 – Index, sowohl
was seine Branchen- und Bewertungsstrukturen, wie auch seien daraus abzuleitende internationale
Marktakzeptanz angeht ?

Dies führen wir nachstehend unter der Annahme aus, dass tatsächlich Siemens Healthineers, Puma,
Brenntag und Scout 24 die weiteren 4 Aufstiegs-Unternehmen zusätzlich zu den bereits 6 als gesetzt
zu betrachtenden Konzernen für die Neuaufnahme in einen neuen DAX 40 wären.

1) Mit einem Hinzutreten von Siemens Healthineers, Qiagen, Sartorius, Symrise, Puma und
Scout 24 in einen neuen DAX 40 würde, dies die bemerkenswerteste Änderung, das im
internationalen Vergleich traditionell hoch konjunkturzyklische Investmentprofil des DAX 30 -
Index (per 21.09. rd. 51 % der gesamten DAX 30-Marktkapitalisierung eindeutig dem
konjunkturzyklischen Bereich zuzurechnen) klar abgeschwächt und auf eine künftige
Untergewichtung konjunkturzyklischer Bereiche reduziert.

Die derzeit nur rd. 12 % ausmachende Aktiengewichtung des relativ geringzyklischen Gesundheits-,
Konsum- und Modesektors würde auf knapp 18 % ausgebaut, was zwar noch einen himmelweiten
Abstand gegenüber der Schweiz (SLI: Konsum- und Gesundheitssektor 40 %) wie aber auch
Frankreich (CAC 40: Konsum- und Gesundheitssektor rd. 45 %) bedeuten würde, jedoch in jedem Fall
eine wichtige konjunkturelle Verstetigung des DAX-Sektorprofils darstellen würde.

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2) Mit der Neuaufnahme von Symrise in den DAX-40 würden relativ zur schweizerischen Givaudan
die Weltmarktführer 1 + 2 in der Herstellung von Duft- und Nahrungszusatzstoffen nun korrekterweise
in ihrer Wertigkeit nochmals stärker in den jeweiligen nationalen Leitindizes direkt gegenüber gestellt,
was langfristig einen zusätzlichen künftigen Transparenz-, Handelsvolumens- und Aufwertungsgewinn
auch für Symrise relativ zu Givaudan mit sich bringen könnte.

3) Die Hinzufügung von Puma zu Adidas im DAX-40 würde das internationale Wahrnehmungsprofil
von Deutschland als weltführendem Land in der Sportmode-Herstellung gerade nochmals gegenüber
der Nike bzw. der USA schärfen, und könnte in diesem Segment damit ebenfalls für langfristig
zunehmende Anlagevolumens- und Höherbewertungszuwächse für Adidas / Puma aus Sicht
international abwägender Großanleger oder auch von Indexprodukt-Anbietern sorgen.

4) Die hoch profitable Scout 24 als neues DAX 40-Mitglied wäre ebenso wie Delivery Hero dem
Detail-Segment der „konsumorientierten Online-Services“ zuzurechnen, und würde nicht nur den DAX
30-Index damit ertrags- wie bewertungsseitig klar stützen, sondern auch auf elegante Weise dazu
beitragen, wenigstens im Nachhinein den „moralischen Fehltritt“ der deutschen Börse, Delivery Hero
in den Dax 30-Index auzunehmen, etwas kaschieren. Erst recht wäre dies jedoch natürlich der Fall,
wenn nun Hellofresh in einen künftigen DAX 40-Index aufgenommen würden.

5) Mit einem Neueinstieg der seit Jahren weltführend profitablen Hannover Rück in den DAX 40
würden dort künftig zusammen mit der Münchener Rück nicht nur die Weltmarktführer Nr. 1 + 3 im
Rückversicherungswesen vertreten sein, sondern damit auch künftig gleichzeitig direkt der weltweit
zweitgrößten Rückversicherung SwissRe in den jeweiligen Leitindizes gegenübergestellt. Auch dies
erhöht über diese neuen Index-Transparenzstrukturen die direkte Vergleichbarkeit für internationale
indexorientierte Anleger und kann damit auch für Hannover Rück bzw. den DAX 40 künftig weitere
Höherbewertungs-Gewinne erzeugen.

6) Bei einem Aufstieg von Airbus in den DAX 40 stünde damit der operativ völlig paritätisch
gemeinsam aus Frankreich wie auch Deutschland agierende Flugzeugbauer endlich längst überfällig
auch Aktienindex-rechtlich auf gemeinsamer Stufe mit dem bereits seit Jahr und Tag bestehenden
Listing der Airbus-Aktie im CAC 40-Index. Da zudem auch der CAC 40- wie auch DAX 40-Index künftig
die gleiche Titelanzahl hätten, ist zu einer transparenz- und wohl auch Handelsvolumens-erhöhenden
direkten Vergleichbarkeit zwischen dem CAC 40 und DAX 40 eine nun auch noch erfolgende
Aufnahme der Airbus-Aktie in letzteren unseres Erachtens schon fast zwingend geboten.

Zudem ist auch die Aktie des Erzkonkurrenten Boeing schon seit Jahr und Tag im führenden US-
Leitindex Dow Jones Industrials 30 enthalten. Eine Aufnahme von Airbus auch in einen künftigen
DAX 40-Index würde damit also eine weitere direkte Steigerung in der transatlantischen
Vergleichbarkeit zwischen beiden Indizes herstellen, und könnte damit einen weiteren zusätzlichen
Anlass für internationale Investoren bilden, in einen künftigen DAX 40-Index verstärkt zu investieren.

7) Über ihre mit zuletzt 79 %ig Umsatzanteil konzerndominierende, reine Biotechnologie-Tochter
Sartorius Stedim ist die in Deutschland zentralisierte Sartorius-Gruppe schon seit 2007, als die
französische Stedim SA nach Akquisition mit der Biotech-Sparte von Sartorius verschmolzen wurde,
faktisch längstens ein deutsch-französischer Gemeinschaftskonzern. Der künftig erfolgende Aufstieg

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der Sartorius-Vorzugsaktie in den DAX 40 würde damit den nun gerade im September beschlossenen
Aufstieg der Sartorius Stedim-Aktie in den erweiterten CAC 60 – Index in dieser
gruppeninternen Unternehmenshierarchie also nur völlig deckungsgleich auch Aktienindex-rechtlich
adäquat nachvollziehen.

8) Interessanter Weise würden fast alle oben 10 angeführten, aus Marktkapitalisierungs- wie
Freefloat-Gründen hoch plausiblen DAX 40-Erweiterungen Unternehmen betreffen, die entweder über
ihre Branchenzugehörigkeiten oder spezifischen deutsch - französisch/schweizerischen Wettbewerbs-
oder auch Partnerschaftskonstellationen eine deutliche Branchenprofil-Annäherung dieser 3
Leitindizes sowie auch ihre wesentlich direktere unternehmensspezifische Vergleichbarkeit
miteinander ermöglichen würden.

Da die Erweiterung eines DAX 40 - Indexes um oben genannte, zumeist voll im aktuellen Zeittrend
liegende, hoch innovative und profitable Unternehmen das Bild der zuletzt nur noch bei rd. 5,3 %
angekommenen Nettogewinn-Marge aller der DAX 30-Konzerne deutlich nach oben hieven würde (so
schlägt ferner auch Brenntag im Chemie-Bereich bereits seit Jahren die Ertragsstärke von BASF,
Bayer, Covestro und zuletzt auch immer stärker Henkel um Längen) und diese neuen Unternehmen
daher auch bereits seit Jahr und Tag allesamt einen erheblichen KGV-Aufschlag zum DAX 30-Index
(2021e: ca. 16,2) aufweisen, würde eine derart modernisierte und ertragsstärkere DAX-Ergänzung
damit dann auch endlich zum künftigen Abbau der chronischen KGV-Abschläge zum CAC 400-Index
(KGV 2021e: ca. 17,2 ) und SLI 30-Index (KGV 2021e: ca. 18,5) führen.

Denn um das an dieser Stelle klar festzuhalten:

In allgemein als hoch effizient einzustufenden Aktienmärkten sind KGV - Bewertungsabschläge gerade
ganzer Indizes natürlich in aller Regel nicht etwa ein Anlass vermeintlicher starker, nach vielfach
verbreiteten rein „aktionistischen“ Anlageempfehlungen nun unbedingt zu nutzender
Unterbewertungen, sondern reflektieren in Wirklichkeit in der anerkannten Bewertungseffizienz von
Aktienmärkten zumeist nichts anderes als offensichtliche, nachhaltige Qualitäts- und
Profitabilitätsnachteile entsprechender Unternehmen gegenüber ihren Konkurrenten.

Nicht anders als z.B. auch die ständige währungsseitige Härte der „guten alten D-Mark“ oder auch
anderen Hart-Währungen gegenüber „Weich-Währungen“ grundsätzlich als ein untrügliches
Qualitätssymbol zu werten sind, verhält es sich daher auch mit der Konstellation von Aktien-KGVs.
Daher wäre eine nun erfolgende KGV-Aufwertung des DAX 30-Indexes durch die 10 hinzu
kommenden MDAX-Anführer vielmehr ein wahrer Segen, der das Anlageinteresse internationaler
Investoren in einen solchen erweiterten DAX 40-Index künftig noch deutlich fördern, denn weiter
mindern sollte.

Es besteht somit jeglicher Anlasse zur Erwartung, dass mit der designierten Erweiterung zu einem
DAX 40-Index die Bewertungs- und Performance-Abstände zu den schärfsten Index-Konkurrenten CAC

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40 und SLI 30 künftig deutlich und auch recht schnell abgebaut werden dürften, und diese
Indexanpassungen damit auch das gesamte deutsche Aktienwesen über entsprechende
Handelsvolumens- und Ertragszuwächse langfristig nachhaltig befruchten können.

Es bleibt daher stark zu hoffen, dass die Deutsche Börse diese aktuell hervorragende Gelegenheit
einer zeitgemäßen Neustrukturierung der DAX-Familie nun nicht verpassen und tatsächlich ab Ende
November konsequent in die Tat umsetzen wird.

Und noch ein letztes Wort zu der im Gegenzug anvisierten Verkleinerung des MDAX-Indexes von 60
auf 50 Werte, womit der gegen den DAX 30-Index seit Jahrzehnten dauerhaft „erfolgsverwöhnte“
MDAX durch Verlust seiner 10 führenden Werte rd. 40 % seiner Marktkapitalisierung einbüßen würde:

Auch hier stellte die bisherige Struktur von 30 DAX-, 60 MDAX- und 70 SDAX-Werten gegenüber der
neu anvisierten Aufteilung in 40 DAX-, 50 MDAX- und 70 SDAX-Werte in unseren Augen bislang eine
viel zu konzentrierte Aufstellung des DAX 30- relativ zu den beiden Indizes geringerer
Marktkapitalisierungen dar, um damit den vielfältig existierenden Aushängeschildern deutscher
Großkonzerne auch wirklich die ihnen gebührende internationale Geltung zu verschaffen und damit
auch tatsächlich einen repräsentativen Querschnitt der aktuell führenden deutschen
Unternehmenslandschaft darzustellen.

Auch dieses Manko wird durch die angedachte neue Größenabgrenzung der 3 Teilindizes zueinander
klar behoben, so dass das Interesse einer Aufwertung des führenden DAX 30- zu einem DAX 40-Index
im Sinne der Erreichung einer künftig höchstmöglichen internationalen Anlegerakzeptanz aktuell von
der Deutschen Börse auch völlig zu Recht über jegliche mögliche künftige Struktur- und
Investitionsnachteile des MDAX-Index gestellt wird. Zudem kann natürlich künftig auch jederzeit eine
weitere flexible Größenangleichung des MDAX und SDAX auf je 60 Werte denkbar sein (z.B. auch
schon um damit das große Segment ebenfalls sehr erfolgreicher deutscher kleiner und
mittelständischer Unternehmen weiter aufzuwerten), so dass die in einem ersten Schritt erfolgende
Reduzierung des MDAX auf künftig 50 Titel langfristig mit Sicherheit auch nicht in Stein gemeißelt
wäre.

07.10.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

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