Gerontopsychiatre in Bewegung - ein multiprofessionelles Programm zur körperlichen Aktivierung von Älteren - Landeszentrum Gesundheit ...

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Gerontopsychiatre in Bewegung - ein multiprofessionelles Programm zur körperlichen Aktivierung von Älteren - Landeszentrum Gesundheit ...
Gerontopsychiatre in Bewegung - ein multiprofessionelles
 Programm zur körperlichen Aktivierung von Älteren

 Quelle: Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (08.02.2022):
 Projekt-Datenbank zur Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen
 (www.infoportal-praevention.nrw.de).

Hintergrundinformationen zum Projekt:

     Die umseitigen Angaben basieren auf Selbstangaben des Projektträgers in der Projekt-Datenbank
     "www.infoportal-praevention.nrw.de".
     Die letzte Aktualisierung der Daten durch den Projektträger erfolgte am 29.02.2020
     Das Projekt ist 2020 in die Projekt-Datenbank aufgenommen worden.
     Vor Aufnahme in die Projekt-Datenbank wurde das Projekt nach gesundheitswissenschaftlichen Kriterien
     begutachtet und durchlief ein Qualitätssicherungsverfahren.
     Das Projekt ist 2020 in die Landesinitiative "Gesundes Land Nordrhein-Westfalen" aufgenommen worden
     (www.GesundesLand.NRW.de)

 Ansprechpartner bei Fragen oder Hinweisen zur Projekt-Datenbank:
 Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW)
 Gaby Schütte
 GesundesLand-NRW@lzg.nrw.de
 www.GesundesLand.NRW.de
1. Angaben zum Projektträger

 Kurzbezeichnung der Institution:
 LVR-Klinik Köln

 Name der Institution/Organisation:
 LVR-Klinik Köln

 Adresse:
 Wilhelm-Griesinger Straße 23
 51109 Köln
 Deutschland

 Leitung der Institution:
 Herr PD Dr. Peter Häussermann

 Kontakt:
 Tel.: 0049-221-8993202
 Fax: 0049-221-8993590
 Peter.Haeussermann@lvr.de
 https://klinik-koeln.lvr.de/de/nav_main/fachgebiete___behandlungsangebote/gerontopsychiatrie/gerontopsychi
 atrie_1.html

 1.1 Ist die Institution/Organisation Mitglied der Landesgesundheitskonferenz NRW?
 Ja: Landschaftsverband Rheinland oder Landschaftsverband Westfalen-Lippe

   Stand: 08.02.2022                                      2 / 18                       www.lzg.nrw.de
2. Allgemeine Angaben zum Projekt

 2.1 Titel des Projektes:
 Gerontopsychiatre in Bewegung - ein multiprofessionelles Programm zur körperlichen Aktivierung von Älteren

 2.2 Weitere Projektträger:
       Keine

 2.3 Kooperationspartner des Projektes:
       Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie

 2.4 Ansprechpartner des Projektes:
 Herr Dr. Tim Fleiner
 Funktion: Leiter der Arbeitsgruppe "Gerontopsychiatrie in Bewegung"

 Kontakt:
 Tel.: 0049-221-8993213
 Fax: 0049-221-8993590
 tim.fleiner@lvr.de
 https://klinik-koeln.lvr.de/de/nav_main/fachgebiete___behandlungsangebote/gerontopsychiatrie/gerontopsychi
 atrie_1.html

 2.4 Laufzeit des Projektes:
 Beginn / geplanter Beginn: Januar 2014
 Ende / geplantes Ende: Dezember 2024

 2.6 Das Projekt wird in folgenden Regionen in NRW durchgeführt:
 Merheim, Kreis: Köln
 Chorweiler, Kreis: Köln
 Mülheim, Kreis: Köln
 Bilderstöckchen, Kreis: Köln
       Darüber hinaus ist das Projekt bundesweit aktiv

 Ergänzende Beschreibung der Interventionsregion:

 Das Projekt findet in der ambulanten, teil- und vollstationären gerontopsychiatrischen Versorgung der LVR-
 Klinik Köln statt. Dies umfasst den vollstationären Bereich am Hauptstandort in Köln-Merheim sowie die
 gerontopsychiatrischen Fachambulanzen und Tageskliniken in Köln-Chorweiler, Köln-Mülheim und Köln-
 Bilderstöckchen. Das Versorgungsgebiet der LVR-Klinik Köln umfasst ca 700.000 Menschen.

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Darüber hinaus ist das Projekt auch bundesweit im Sinne der Netzwerkarbeit und der Schaffung von
Synergien aktiv. Gerade der Austausch mit anderen Kliniken, Verbänden und verschiedenen an der
Versorgung beteiligen Berufsgruppen wird dabei forciert. In der Vergangenheit wurde diese Vorgehensweise
biespielsweise mit dem Zentrum für Psychiatrie Winndenden, des KBO-Isar-Amper Klinikums Haar (München)
als auch mit der Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie sowie der Deutschen
Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde praktiziert.

2.6 Bitte ergänzen Sie ggf. erhaltene Preise, Auszeichnungen, Logovergaben (z. B.
"gesundheitsziele.de")

      2019: Posterpreis zu "Tanzen bei Demenz" der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -
      psychotherapie
      2017: Förderpreis für "Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und
      Psychosomatik" der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde

2.7 Hintergrundinformationen zum Projekt:
      Das Projekt ist 2020 in die Projekt-Datenbank aufgenommen worden.
      Die letzte Aktualisierung der Daten durch den Projektträger erfolgte am 29.02.2020
      Das Projekt ist 2020 in die Landesinitiative
      "Gesundes Land Nordrhein-Westfalen" aufgenommen worden
      (www.GesundesLand.NRW.de).

  Stand: 08.02.2022                                       4 / 18                           www.lzg.nrw.de
3. Zielgruppe(n) und Setting(s) des Projektes

 3.1 Das Angebot richtet sich an die folgende(n) Altersgruppe(n):
       Ältere Erwachsene (45-59 Jahre)
       Seniorinnen / Senioren (ab 60 Jahre)

 3.2 Richtet sich das Projekt an Multiplikatoren oder Mediatoren?
 Ja, und zwar an:
       Im medizinischen Bereich tätiges Personal

 3.3 Das Projekt umfasst geschlechtersensible Angebote für:
 Sowohl Jungen / Männer als auch Mädchen / Frauen

 3.4 Richtet sich das Angebot gezielt an sozial benachteiligte Personengruppen?
 Ja, und zwar an:
       Sonstiges: Ältere psychisch erkrankte Personen (ab 65 Jahren)

 3.5 Das Projekt zielt auf die Partizipation besonderer Zielgruppen?
 Ja, und zwar an:
       Patientinnen und Patienten
       Angehörige
       Sonstiges: Ältere psychisch erkrankte Personen (ab 65 Jahren)

 3.6 Art des/r Settings:
       Hochschule
       Krankenhaus
       Region, Stadt(teil), Gemeinde, Verein
       Alten- oder Pflegeheim

 3.7 Anzahl der Personen, die zu o. g. Setting(s) gehören:
 700.000

 3.8 Richten sich die Aktivitäten auf die Umgestaltung des Umfelds, der Strukturen oder von
 Abläufen im Setting?
 Ja

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4. Handlungsfeld und Angebotsart des Projektes

 4.1 Das Projekt zielt in der Hauptsache auf:
 Verbesserung der Versorgung bzw. Behandlung

 4.2 Projektschwerpunkt(e) nach Handlungsfeldern/Themenbereichen:
       Bestimmte Krankheiten, Psychische Erkrankungen
       Bestimmte Krankheiten, Muskel- und Skeletterkrankungen
       Gewaltprävention
       Sport und Bewegung
       Unfälle

 4.3 Findet in dem Projekt eine sektorenübergreifende Kooperation statt?
 Ja
 Wenn ja wie sieht diese Kooperation aus?

 Ein Kernaspekt der "Gerontopsychiatrie in Bewegung" ist die sektorübergreifende körperliche Aktivierung mit
 dem Ziel, je Patient 150 Minuten/Woche in moderater körperlicher Aktivität zu erreichen. Die
 individualisierten Angebote werden auch im Übergang zwischen den folgenden Sektoren unterbreitet:

       vollstationär (Akutklinik Köln-Merheim)
       teilstationär (Tageskliniken Köln-Chorweiler & Köln-Merheim)
       ambulant (psychiatrische Institutsambulanzen an allen Standorten und Köln-Bilderstöckchen)

 Exemplarische sektorenübergeifende Interventionen und Angebote sind der "Bewegte Flur", der in allen
 Kliniken und als Heimprogramm implementiert ist, oder die Schrittzähler-Intervention, die über die Sektoren
 hinweg weitergeführt wird.

 Neben den Interventionen im Rahmen der Behandlung in der LVR-Klinik Köln bestehen folgende
 Verknüpfungen zu Nachsorge-Angeboten:

       Familiale Pflege
       Verordnung und Durchführung von gerontopsychiatrischem Rehabilitationssport in Zusammenarbeit
       mit lokalen Sportvereinen. Aktuell sieben Gruppen zum gerontopsychiatrischen Rehabilitationssport an
       der LVR-Klinik Köln am Standort Köln-Chorweiler und Köln-Mülheim in Zusammenarbeit mit dem DJK
       Wiking sowie am Standort Köln-Merheim zusammen mit dem MTV Köln-Mülheim
       Fit für 100: Sportgruppen im Quartier

 Ein Schwerpunkt der "Gerontopsychiatrie in Bewegung" ist die strukturierte Einbindung der körperlichen
 Aktivität und des Bewegungsverhaltens in das klinische Entlassmanagement:

       Messung der körperlichen Aktivität der Patienten mittels am Rücken angebrachter Bewegungssensoren

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für jewiels eine Woche während des Klinikaufenthaltes und in der Häuslichkeit/Pflegeheim zwei Wochen
      nach der Entlassung
      Bewegungsverhalten und Mobilität in Arztbrief und Pflegeüberleitungsbogen

4.4 Angebotsart(en):
      Versorgungsangebot (z. B. Mittagstisch, med.- pflegerische Hilfe, Betreuungsangebote) , fortlaufend
      Stadtteilarbeit / Gemeinwesenentwicklung
      Freizeitangebot , mehrmals und zwar mehrmals wöchentlich
      Sonstiges, und zwar :
      Körperliche Aktivierungsangebote, mehrmals und zwar mindestens 150 minuten pro Woche

  Stand: 08.02.2022                                       7 / 18                       www.lzg.nrw.de
5. Projektbeschreibung

 5.1 Zielstellung des Projektes:

 Die "Gerontopsychiatrie in Bewegung" ist ein multiprofessionelles Projekt zur körperlichen Aktivierung in der
 Abteilung für Gerontopsychiatrie der LVR Klink Köln in Kooperation mit dem Institut für Bewegungs- und
 Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln. Das Projekt ist eng an den Bestimmungen der
 Landesgesundheitskonferenz ausgerichtet und adressiert übergeordnet die Verbesserung der Versorgung von
 älteren psychisch erkrankten Menschen.

 Folgende Haupziele werden mit der "Gerontopsychiatrie in Bewegung" adressiert:

       Verbesserung der Lebensqualität von älteren Menschen mit seelischen Erkrankungen und ihren
       Angehörigen
       Verbesserung der Alltagsbewältigungsfähigkeit bei älteren Menschen mit seelischen Erkrankungen
       Behandlung neuropsychiatrischer Symptome bei Demenz und Delir
       Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
       Sturzprophylaxe

 In der voll- und teilstationären sowie ambulanten gerontopsychiatrischen Versorgung liegt der
 multipropfessionelle Behandlungsschwerpunkt auf der körperlichen Aktivierung der Patienten. Denn einer der
 wichtigsten Indikatoren für die Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit und die allgemeine Lebensqualität
 älterer Menschen ist die körperliche Aktivität. Die Weiterentwicklung und Implementierung des strukturierten
 Erfassens der Mobilität und des Bewegungsverhaltens der Patient*innen bildet dabei die Basis für die darauf
 aufbauende Entwicklung und Evaluation spezifischer bewegungsbasierter therapeutischer Maßnahmen.

 Darüber hinaus verfolgt das Projekt das Ziel, durch weiträumige Vernetzung, Erfahrungsaustausche,
 Veröffentlichungen und Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden relevante Veränderungen spezifischer
 versorgungsbezogener wie lebensweltorientierter Verhältnisse anzuregen und zu unterstützen. Diese
 Synergien sollen genutzt werden, um die Gesundheitsversorgung älterer psychisch erkrankter Personen
 ganzheitlich zu stärken. Für die Erreichung dieser Ziele wurde zum Projektstart 2014, eine Projektlaufzeit von
 10 Jahren und somit bis Ende 2024 vereinbart.

 5.2 Wurde eine Bedarfsermittlung vorgenommen?
 Ja, und zwar an:
       Befragung der Zielgruppe
       Begehung des Settings (Lebenswelt)
       Expertenbefragung
       Auswertung von Verwaltungs- oder Forschungsdaten

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5.3 Inhalt und Methode des Projektes:

Gerontopsychiatrische Versorung

Grundvoraussetzung für die Verbesserung der gerontopsychiatrischen Versorgung ist die Schaffung günstiger
Rahmenbedingungen. Die Einflussnahme auf Klinik-Abläufe und die Bereitstellung von Mitteln zur aktiven
Gestaltung der klinischen Infrastruktur tragen dabei ebenso zur Schaffung einer erfolgreichen
Arbeitsgrundlage bei wie der Einbezug des gesamten multiprofessionellen Teams. Durch ein Kontakt auf
Augenhöhe zu allen beteiligten Berufsgruppen (Ärzt*innen, Pflegepersonal, Ergotherapeut*innen,
Bewegungstherapeut*innen, Sportwissenschaftler*innen, Angehörige) und Personen (Angehörige, gesetzliche
Betreuung, Vorsorgebevollmächtigte) sichert sich das Projekt nicht nur eine vertrauensvolle und erfolgreiche
Arbeitsgrundlage es bekommt auch Impulse aus den verschiedensten Perspektiven.

Rahmenbedingungen und Arbeitsweise

      Schaffung einer aktivierungsfördernden Stationsinfrastruktur durch die Bereitstellung von
      Fahrradergometern sowie der Einführung des hierfür entwickelten "Bewegten Flurs" auf allen Stationen
      und in den Tageskliniken
      Schaffung neuer Bewegungsmöglichkeiten in therapeutischen Angeboten durch die Bereitstellung von
      Trainingsgeräten und -materialien (z.B. Ergometer, Laufband, Stepping-Interventionen, Schrittzähler-
      Interventionen)
      Einbindung aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen und Personen (Ärzt*innen,
      Pflegepersonal, Ergotherapeut*innen, Bewegungstherapeut*innen, Sportwissenschaftler*innen, An- und
      Zugehörige)
      Gezielte Tagesstrukturierung der Patient*innen

Assessment und Assignment

Die Grundlage für die Behandlung bildet das geriatrisch-gerontopsychiatrische Basisassessment. Im Rahmen
der "Gerontopsychiatrie in Bewegung" wird dies um die objektive Erfassung der Sturzgefahr und des
Bewegungsverhaltens der Patient*innen erweitert.

      Evaluation motorischer Testverfahren (Beispiele zu Testverfahren: MSOT, TUG-Test, SPPB, 6MWT,
      Uhrentest, BADL) u.a zu Quantifizierung der Sturzgefahr
      Erhebung des Bewegungsverhaltens (Beispiele zur Erfassung des Bewegungsverhaltens: McRoberts
      Sensoren, BADL; ADL; Aktigraphen)
      Bestimmung der Körperzusammensetzung mittels bioelektrischer Impendanzanalyse u.a für
      Sarkopenie-Screening und weiteren Quantifizierung der Sturzgefahr
      Erhebung von neurologischen Daten im Schlaflabor
      Objektive Erfassung des motorischen Chronotypus

Eine differenzierte Abbildung der körperlichen Leistungsfähigkeit und des Bewegungsverhaltens der

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Patient*innen ermöglicht eine zielgerichtete und indivisualisierte Ableitung von bewegungsbasierten
Interventionen.

Intervention

      Evaluation des "Bewegten Flurs" als Kozent der allgemeinen körperlichen Aktivierung in der voll- und
      teilstationären gerontopsychiatrischen Versorung
      Evaluation eines Trainingskarussells innerhalb der stationären gerontopsychiatrischen Versorung von
      Demenzpatient*innen
      Evaluation eines Tanzkarusells innerhalb der stationären gerontopsychiatrischen Versorung von
      Demenzpatient*innen
      Evaluation einer Ausdauerintervention innerhalb der stationären gerontopsychiatrischen Versorung von
      Depressionspatient*innen

Evaluation

      Durchführung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Studien zu den genannten Teilprojekten
      Analyse von klininischen Routinedaten - z.B. Sturzrate und Sturzfolgen, Aufterten von
      Fremdaggressiven Übergriffen, Entwicklung von freiheitsentziehenden Maßnahmen.

Um die Kommunikation und den Austausch über die Grenzen der Institution hinweg zu erreichen wurde eine
klinische Zusammenarbeit mit dem Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen
Sporthochschule Köln etabliert. Gemeinsam werden dabei folgende Ziele verfolgt:

      Vernetzung mit Wissenschaft, Kliniken, organisierten Sport und Verbänden
      Regelmäßige Kongressteilnahmen- und -beiträge
      Gründung eines E-Journal Clubs zum Austausch und zur Vernetzung innerhalb gertontologischer
      Forschung
      Kooperation mit dem Landessportbund NRW im Projekt "bewegter Flur" und "BAP 2.0 - bewegende
      Alteneinrichtung und Pflegedienste"
      Kooperation mit Stadtteilprojekten im Kontext Prävention und Rehabilitation bei älteren Menschen
      Erfahrungsaustausche mit anderen Klinken
      Forschungsreisen und Erfahrungsaustausche mit anderen Forschungseinrichtungen

5.4 Anzahl der Personen, die unmittelbar/direkt erreicht werden:
ca. 3000 ältere Personen mit seelischen Erkrankungen im Versorgungsgebiet

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5.5 Anzahl der Personen, auf die die Aktivitäten schätzungsweise Auswirkungen haben:
ca. 70.000-100.000 im Versorgungsgebiet (10-15% der Bevölkerung im Versorgungsgebiet in Köln)

5.6 (Erwartbare) Hauptergebnisse des Projektes:

Bislang erzielte Hauptergebnisse der "Gerontopsychiatrie in Bewegung" sind:

Projekt Trainingskarussell bei Demenz (RCT): Klinisch relevante Reduktion der neuropsychiatrischen
Symptome und der Pflegebelastung durch strukturiertes Training in der gerontopsychiatrischen
Akutversorgung:

      Fleiner, T., Dauth, H., Gersie, M., Zijlstra, W., & Haussermann, P. (2017). Structured physical exercise
      improves neuropsychiatric symptoms in acute dementia care: A hospital-based RCT. Alzheimer’s
      Research and Therapy, 9(1). https://doi.org/10.1186/s13195-017-0289-z
      Fleiner, T., Dauth, H., Zijlstra, W., & Haussermann, P. (2020). A Structured Physical Exercise Program
      Reduces Professional Caregiver’s Burden Caused by Neuropsychiatric Symptoms in Acute Dementia
      Care: Randomized Controlled Trial Results. Journal of Alzheimer’s Disease : JAD.
      https://doi.org/10.3233/JAD-191102

Überwiegende körperliche Inaktivität bei Patienten mit Demenz in der gerontopsychiatrischen
Akutversorgung

      Fleiner, T., Haussermann, P., Mellone, S., & Zijlstra, W. (2016). Sensor-based assessment of mobility-
      related behavior in dementia: Feasibility and relevance in a hospital context. International
      Psychogeriatrics, 28(10), 1687-1694. https://doi.org/10.1017/S1041610216001034
      Fleiner, T., Gersie, M., Ghosh, S., Mellone, S., Zijlstra, W., & Haeussermann, P. (2018). Prominent
      physical inactivity in acute dementia care: Psychopathology seems to be more important than the dose
      of sedative medication. International journal of geriatric psychiatry, 34(2), 308-314.
      https://doi.org/10.1002/gps.5021

Konzept

Die Entwicklung und Implementierug der "Gerontopsychiatrie in Bewegung" hat sich als machbar und effektiv
erwiesen. Patient*innen, medizinisches Personal und auch An- und Zugehörige profitieren von den Effekten
des Konzepts. Dabei ist gleichermaßen die Evaluation und Publikation der Ergebnisse hervorzuheben, die
dabei helfen, körperliche Aktivierung als zentralen Bestandteil innerhalb der Versorgung von psychisch
erkrankten Patient*innen bundesweit zu fördern.

      Fleiner, T., Trost, A., Depiereux, R., Zijlstra, W., & Häussermann, P. (2015). Geriatric Psychiatry in
      Motion – Bringing physical exercise to geriatric psychiatry: A Multi- and Interdisciplinary Program to
      Promote Physical Activity Among Elderly Psychiatric Patients. GeroPsych - The Journal of
      Gerontopsychology and Geriatric Psychiatry, 28(4), 173-181.
      https://doi.org/10.1024/1662-9647/a000135
      Fleiner, T. (2013). Der „bewegte Flur“ der LVR-Klinik Köln – gezielte körperliche Aktivierung in der voll-

  Stand: 08.02.2022                                          11 / 18                        www.lzg.nrw.de
und teilstationären Gerontopsychiatrie. in XI. DGGPP-Kongress Essen: Abstracts

Assessments

Durch die objektive Erfassung des Bewegungsverhaltens konnte gezeigt werden, dass die meisten
Patient*innen im akuten stationären Setting in hohem Maße körperlich inaktiv sind – z.B. im Durchschnitt 11.5
Stunden pro Tag Liegen und für mehr als 10 Stunden am Tag Sitzen. Hierfür verantwortlich waren vorrangig
neuropsychiatrische Symptome und im Besonderen die Apathie, nicht aber die Dosis der medikamentiven
Sedierung. Zu der Erfassung des Bewegungsverhaltens und der Erfassung der Sturzgefahr im klinischen
Rahmen sind u.a. folgende Publikationen veröffentlicht worden:

      Fleiner, T., Haussermann, P., Mellone, S., & Zijlstra, W. (2016). Sensor-based assessment of mobility-
      related behavior in dementia: Feasibility and relevance in a hospital context. International
      Psychogeriatrics, 28(10), 1687-1694. https://doi.org/10.1017/S1041610216001034
      Ghosh, S., Fleiner, T., Giannouli, E., Jaekel, U., Mellone, S., Häussermann, P., & Zijlstra, W. (2018).
      Statistical learning of mobility patterns from long-term monitoring of locomotor behaviour with body-
      worn sensors. Scientific Reports, 8, [7079]. https://doi.org/10.1038/s41598-018-25523-4
      Fleiner, T., Gersie, M., Ghosh, S., Mellone, S., Zijlstra, W., & Haeussermann, P. (2018). Prominent
      physical inactivity in acute dementia care: Psychopathology seems to be more important than the dose
      of sedative medication. International journal of geriatric psychiatry, 34(2), 308-314.
      https://doi.org/10.1002/gps.5021
      Fleiner, T., Mellone, S., Haussermann, P., & Zijlstra, W. (2019). Sensor-based assessment of
      neuropsychiatric symptoms in dementia – time to go beyond actigraphy? The American Journal of
      Geriatric Psychiatry. https://doi.org/10.1016/j.jagp.2019.04.007
      Trumpf, R., Morat, T., Zijlstra, W., Haussermann, P., & Fleiner, T. (2019). Assessment of Functional
      Performance in Acute Geriatric Psychiatry-Time for New Strategies? Journal of Geriatric Psychiatry and
      Neurology, 1–8. https://doi.org/10.1177/0891988719882098
      Morat, T., & Fleiner, T. (2019). Sarkopenie im Alter: Hintergrund und Praxishinweise. Zeitschrift für
      Physiotherapeuten : Pt, 71(03), 46-49.

Intervention

Neben den oben angeführten Hauptergebnissen zeigen sich im klinischen Alltag veschiedene

      Fleiner, T. (2017). Effects of structured physical exercise on neuropsychiatric symptoms in acute
      dementia care: Current evidence, development, evaluation, and implementation of a new hospital-
      based exercise program. Köln: Deutsche Sporthochschule Köln.
      Fleiner, T., Leucht, S., Förstl, H., Zijlstra, W., & Haussermann, P. (2017). Effects of Short-Term Exercise
      Interventions on Behavioral and Psychological Symptoms in Patients with Dementia: A Systematic
      Review. Journal of Alzheimer’s Disease, 55(4), 1583–1594. https://doi.org/10.3233/JAD-160683
      Schröder, H., Fleiner, T., Zijlstra, W., & Häussermann, P. (2019). Tanz bei Demenz - Literaturübersicht
      und Fallstudie zu den Effekten von tanzspezifischer Aktivierung bei Demenz in der stationären
      gerontopsychiatrischen Versorgung. in XIV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für
      Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V. (DGGPP): Gerontopsychiatrie 2019 - mit Kompetenz die
      Versorgung für die nächste Dekade sichern; Essen, 15.-17. Mai 2019; wissenschaftliches Programm,
      Abstracts der Vorträge und Poster (S. 31). Bad Honnef: Hippocampus Verlag.

  Stand: 08.02.2022                                          12 / 18                        www.lzg.nrw.de
Zebe, F., Scholl, M., Fleiner, T., Morat, T., Trumpf, R., Depiereux, R., Zijlstra, W., & Häussermann, P.
      (2019). Effekte einer zweiwöchigen Ausdauertrainingsintervention auf den Schweregrad depressiver
      Symptome und die körperliche Leistungsfähigkeit bei Depressionspatienten in der klinischen
      Gerontopsychiatrie: eine Pilotstudie. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie,
      Psychotherapie und Nervenheilkunde, Berlin.

Analyse von klinischen Routinedaten

      Oepen, D., Fleiner, T., Oliva Y Hausmann, A., Zank, S., Zijlstra, W., & Haeussermann, P. (2017). Falls in
      hospitalized geriatric psychiatry patients: high incidence, but only a few fractures. International
      Psychogeriatrics, 30(1), 161-165. https://doi.org/10.1017/S1041610217001831

Netzwerkarbeit

      Fleiner, T., & Morat, T. (2019). E-Journal-Club Sport- und Bewegungsgerontologie: vernetzt informieren
      und diskutieren. Zeitschrift für Physiotherapeuten : Pt, 71(9), 98-101.

Zu erwartende Ergebnisse

      Verbesserte Lebensqualität und Alltagsbewältigungsfähigkeit älterer Menschen mit seelischer
      Erkrankung (Depression, Delir, Demenz)
      Verbesserte Behandlung neuropsychiatrischer Symptome und Verbesserung der körperlichen
      Leistungsfähigkeit durch spezifische und individualisierte Bewegunginterventionen/ -programme

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6. Dokumentation und Evaluation des Projektes

 6.1 Wird für das Projekt eine Dokumentation erstellt?
 Ja, in Arbeit

 6.2 Ist das Vorgehen (bzw. die Konzeption) allgemein evidenzbasiert oder gibt es plausible
 Annahmen zur Wirksamkeit für den Ansatz?
 Ja, die Wirksamkeit des Vorgehens (Konzepts) ist nachgewiesen.
 Quellenangabe:

 Körperliche Aktivierung ist ein vielversprechender nicht-medikamentöser Ansatz in der Behandlung von
 psychisch erkrankten älteren Menschen (Lautenschlager, Almeida, Flicker, & Janca, 2004).

 Positive Effekte auf die Gesundheit älterer Menschen zeigt sich bei gezielter und strukturierter körperlichen
 Aktivierung dabei für die körperliche Leistungsfähigkeit bei der Verrichtung von Alltagsaktivitäten, das
 Sturzrisiko, neuropsychiatrische Symptome bzw. herausforderndes Verhalten, die allgemeine Lebensqualität
 sowie die kognitive Leistungsfähigkeit (Forbes, Forbes, Blake, Thiessen, & Forbes, 2015; Jonasson et al., 2016;
 Kimura et al., 2010; Scherder, Bogen, Eggermont, Hamers, & Swaab, 2010; Wiesmann, Eisfeld, Hannich, &
 Hirtz, 2004). Anders herum ist körperliche Inaktivität mit dem Auftreten von spezifischen herausfordernden
 Verhaltensweisen wie der Agitiertheit assoziiert (Scherder et al., 2010).

 Weiter muss das Ziel einer um Autonomie der Patient*innen bedachten Akutversorgung auch die Vermeidung
 von Fixierungen in der klinischen Praxis sein. Gezieltes körperliches Training kann die Notwendigkeit für
 Fixierungen in der stationären Behandlung von Demenzpatient*innen reduzieren (Steinert, Bohnet, Flammer,
 Lüchtenberg, & Eisele, 2009).

 Vor dem Hintergrund der Evidenzlage ist gezielte körperliche Aktivierung somit als notwendige Ergänzung
 des Behandlungsspektrums zu kennzeichnen, da sie die klinischen Versorgung von älteren psychisch
 erkrankten Personen stärkt und hilft den damit verbundenen Herausforderungen kompetent zu begegnen.
 Hieraus leitet sich weiter die Notwendigkeit für die Entwicklung spezifischer diagnostischer sowie
 therapeutischer Ansätze ab, welche Schwerpunkte des Projekts „Gerontopsychiatrie in Bewegung“ darstellen.

 Referenzen

 Forbes, D., Forbes, S. C., Blake, C. M., Thiessen, E. J., & Forbes, S. [Sean] (2015). Exercise programs for
 people with dementia. The Cochrane Database of Systematic Reviews. (4), CD006489.
 https://doi.org/10.1002/14651858.CD006489.pub4

 Jonasson, L. S., Nyberg, L., Kramer, A. F., Lundquist, A., Riklund, K., & Boraxbekk, C.‑J. (2016). Aerobic
 Exercise Intervention, Cognitive Performance, and Brain Structure: Results from the Physical Influences on
 Brain in Aging (PHIBRA) Study. Frontiers in Aging Neuroscience, 8, 336.
 https://doi.org/10.3389/fnagi.2016.00336

 Kimura, K., Obuchi, S., Arai, T., Nagasawa, H., Shiba, Y., Watanabe, S., & Kojima, M. (2010). The influence of

   Stand: 08.02.2022                                          14 / 18                         www.lzg.nrw.de
short-term strength training on health-related quality of life and executive cognitive function. Journal of
Physiological Anthropology, 29(3), 95–101. https://doi.org/10.2114/jpa2.29.95

Lautenschlager, N. T., Almeida, O. P., Flicker, L., & Janca, A. (2004). Can physical activity improve the mental
health of older adults? Annals of General Hospital Psychiatry, 3(1), 12.
https://doi.org/10.1186/1475-2832-3-12

Scherder, E. J. A., Bogen, T., Eggermont, L. H. P., Hamers, J. P. H., & Swaab, D. F. (2010). The more physical
inactivity, the more agitation in dementia. International Psychogeriatrics, 22(8), 1203–1208.
https://doi.org/10.1017/S1041610210001493

Steinert, T., Bohnet, U., Flammer, E., Lüchtenberg, D., & Eisele, F. (2009). Effekte eines Kraft- und
Bewegungstrainings auf die Fixierungshäufigkeit bei Demenzpatienten in der stationären
gerontopsychiatrischen Versorgung [Effects of a training of power and balance on the use of mechanical
restraint among in-patients with dementia]. Psychiatrische Praxis, 36(6), 273–278.
https://doi.org/10.1055/s−0028−1090216

Wiesmann, U., Eisfeld, K., Hannich, H.‑J., & Hirtz, P. (2004). Motorische Handlungskompetenz und
Lebensqualität älterer aktiver Menschen [Motor competence and quality of life in elderly active persons].
Zeitschrift fur Gerontologie und Geriatrie, 37(5), 377–386. https://doi.org/10.1007/s00391-004-0172-y

6.3 Wird eine Projektevaluation durchgeführt?
Ja, in Arbeit

6.4 Die Evaluation wird durchgeführt:
Sowohl Projektbeteiligte als auch externe Fachleute

6.5 Folgende Informationen werden ausgewertet, um die Wirkungen des Projektes festzustellen:
      Spontane Rückmeldungen aus der Zielgruppe bzw. den Zielgruppen
      Ergebnisse von Expertenbefragungen, Expertenmeinungen
      Ergebnisse schriftlicher Zielgruppenbefragungen
      Ergebnisse mündlicher Zielgruppenbefragungen
      Sonstiges: quantitative wie qualitative empirische Forschung

6.6 Ergänzende Beschreibung der Evaluationsmethode:

Zur umfassenden Evaluation des Projekt wurde das Projekt wie im vorangegagenen Kapitel beschrieben in
mehrere Teilprojekte gegliedert. Diese werden in Kooperation mit dem Institut für Beweungs- und
Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln, konzipiert, durchgeführt und abschließend evaluiert.
Die einzelnen Teilprojekte sind dabei in den gesamt Kontext eingebettet und darauf ausgelegt, mit Ende der
Projektlaufzeit im Jahr 2024 Ihren Abschluss zu finden.

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6.7 Wird ein Evaluationsbericht veröffentlicht?
Ja, in Arbeit

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7. Fortsetzung der Projektaktivitäten

 7.1 Ist ein Anschluss- bzw. Folgeprojekt geplant, beantragt, oder läuft dieses bereits?
 Ja

 7.2 Werden entsprechende Aktivitäten nach Abschluss dieses Projektes durchgeführt?
 Ja
 Falls ja welche

 Folgende Aspekte werden in die gerontopsychiatrische Regelversorgung der LVR-Klinik Köln implementiert:

       geriatrisch-gerontopsychiatrisches Basisassessment
       strukturierte sektorübergreifende körperliche Aktivierung als fester Bestandteil der Regelversorgung
       Nachsorgeangebote: für jeden Patienten soll ein passendes Anschlussangebot angeboten werden
       (Rehasport, Fit für 100, Verordnung ambulante Physiotherapie, Heimprogramm)

 7.3 Entstehen im Rahmen des Projektes Produkte, die auch nach Projektende genutzt werden?
 Ja
 Falls ja welche

 Produkte die Ihm Rahmen des Projektes entstehen, sind verschiedene Assessment-Ansätze sowie
 Behandlunsgkonzepte zur spezifischen körperlichen Aktivierung in der klinischen Versorung älterer psychisch
 erkrankter Personen.

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8. Projektfinanzierung

 8.1 Das Projekt finanziert sich über:
       Öffentliche Mittel, Kommunale Mittel
       Öffentliche Mittel, Landesmittel
       Stiftungsgelder

 8.2 Geschätzter Gesamtaufwand (inklusive Planung, Ausführung, Evaluation etc.) in
 Personentagen oder in Euro:
 630.000 €

 --- Personentage

 8.3 Ist die Finanzierung bis Projektende gesichert?
 Ja

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