SOLIDARPAKT ZUKUNFT - Nordrhein-Westfalen - NRWSPD

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SOLIDARPAKT ZUKUNFT - Nordrhein-Westfalen - NRWSPD
Nordrhein-Westfalen

                                        5/ 2020 | W W W. N RW SP D. D E | VO RWA ER T S@N RW SP D. D E

                                                                                                                                                        Foto ©: NRWSPD

SOLIDARPAKT ZUKUNFT
Im Frühjahr waren Deutschland und           ökologisch nach vorne bringt. Die gesamte      Fokus: Bildung, Gesundheit & Pflege, Wirtschaft und Kommunalfinanzen.
Nordrhein-Westfalen binnen we-              öffentliche Daseinsvorsorge, das Gesund-       Das Ergebnis ist ein Leitantrag, der ursprünglich auf dem Landesparteitag
                                            heitswesen, Altenpflege, Wirtschaft und        im November beschlossen werden sollte. Dieser ist nun aufgrund der
niger Tage nicht mehr wiederzuer-           Beschäftigte, Bildung, Familien und Kom-       verschärften Corona-Situation verschoben worden.
kennen: Schulen und Kitas blieben           munen – alle haben sich bewiesen, haben
geschlossen, Geschäfte und Restau-          ihre Stärken gezeigt. NRW ist zusammen-        VERLÄSSLICHE BILDUNGSPOLITIK MIT ZUKUNFT
rants ebenfalls, die Fußballstadien         gerückt, ist solidarisch.
                                                                                           Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Digitalisierung im Bildungs-
waren verwaist, Urlaubsreisen ver-
                                            Doch es bleibt auch die Erkenntnis, dass es    wesen kein Selbstzweck ist. Doch auch abseits von Corona liegen große
boten, selbst das Treffen mit Familie       nach der Corona-Pandemie nicht wieder          Potenziale: Die Digitalisierung ermöglicht mehr Teilhabe und Chancen-
und Freunden untersagt. Keine He-           so sein wird wie zuvor. Schwachstellen         gleichheit. Es ist unser Kernanliegen, dass alle Kinder und Jugendliche
rausforderung seit Ende des Zwei-           und Versäumnisse wurden offenbar, die          gleichermaßen davon profitieren.
ten Weltkrieges hat unsere Gesell-          es nun zu korrigieren gilt: Teils sind diese
                                            Schwachstellen neu, aber in vielen Berei-      Fast 3 Millionen Kinder leben in NRW. Und es werden mehr, die Gebur-
schaft, unsere Wirtschaft und jede
                                            chen wirkt die Pandemie wie ein Brenn-         tenrate steigt. Daher wird auch absehbar die Zahl der SchülerInnen an
Einzelne und jeden Einzelnen so ge-         glas und zeigt drastisch, wo wir Probleme      den NRW-Schulen deutlich steigen. Rund 620.000 Mädchen und Jungen
fordert wie die Corona-Pandemie.            haben liegen lassen. Das war fahrlässig        unter sechs Jahren werden in NRW in Kindertageseinrichtungen be-
Es geht um die Bekämpfung der               und teils gefährlich.                          treut – Tendenz steigend. Jährlich absolvieren rund 300.000 – zumeist
Ausbreitung des Virus und um die                                                           junge – Menschen in NRW eine duale Ausbildung. Und an den NRW-
                                            WIE GEHT ES FÜR NRW                            Hochschulen sind etwa 768.000 Studierende eingeschrieben. Sie alle sind
Abmilderung der wirtschaftlichen
                                                                                           das Potenzial von NRW und sie alle verdienen beste Bildung.
und sozialen Folgen.                        WEITER?
                                            Bereits im Mai dieses Jahres hat der           Knapp jede/jeder fünfte Minderjährige in NRW lebt jedoch in einer Fa-
SOLIDARISCH IN DER KRISE                    NRWSPD-Landesvorstand die Einsetzung           milie, die aus eigenen Kräften nicht in der Lage ist, für den gemeinsamen
                                            der Kommission „Solidarpakt Zukunft“           Lebensunterhalt zu sorgen. Sie leben in Armut oder sind von ihr bedroht.
Doch unser Sozialstaat hat Stärke be-       beschlossen, um die Frage zu beantwor-         Weder die soziale oder kulturelle Herkunft noch die Finanzkraft der Eltern
wiesen: Durch die richtigen politischen     ten, welche Lehren wir aus der Corona-         dürfen jedoch über die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen
Weichenstellungen wird Massenarbeits-       Pandemie ziehen müssen. Wie geht es für        entscheiden. Wir wollen Chancengleichheit.
losigkeit durch Kurzarbeit verhindert und   NRW weiter?
werden Ressourcen für ein zuvor schon                                                      Dazu gehört auch, dass alle Kinder und Jugendliche von der Digitalisie-
belastetes Gesundheitssystem bereitge-      Die Kommission unter Leitung des Lan-          rung profitieren. Daher lautet eine unserer Kernforderungen, dass wir
stellt. Umgehend wurden Soforthilfen        desvorsitzenden Sebastian Hartmann             eine Gesamtstrategie für die Digitalisierung im Bildungswesen brau-
beschlossen, um Existenzen zu sichern.      setzte sich zusammen aus unterschiedli-        chen. Sie muss bei der frühen Bildung ansetzen und über allgemeine
Und um der Wirtschaft einen kräftigen       chen gesellschaftlichen Bereichen: Wirt-       und berufsbildende Schulen sowie Ausbildung bis zu den Hochschulen
Schub zu geben, haben wir im Bund ein       schaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft,       reichen. Dafür müssen wir Kinder, Jugendliche und Bildungseinrichtun-
Konjunkturprogramm beschlossen, das         Gewerkschaften – und natürlich aus Partei      gen entsprechend ausstatten. Die digitale Bildungsagenda braucht einen
sozial gerecht ist – und unser Land auch    und Fraktion. Vier Politikfelder standen im    echten politischen Aufbruch.
SOLIDARPAKT ZUKUNFT - Nordrhein-Westfalen - NRWSPD
II                                        5/ 2020 | W W W. N RW SP D. D E | VO RWA ER T S@N RW SP D. D E

                                                                                           Foto ©: Pixabay

                                                                                           FÜR KOMMUNEN MIT Z  ­ UKUNFT –
Foto ©: Colourbox                             Foto ©: iStock
                                                                                           VOLLES LEBEN STATT LEERER KASSEN

                                                                                           Für uns ist klar: Zukunft wird vor Ort entschieden. Wirksamer Klima-
NEUE WIRTSCHAFTSKRAFT                         GESUNDHEIT UND PFLEGE:                       schutz, ökologische Verkehrswende, konsequente Digitalisierung, gute
DURCH ­S OLIDARISCHEN                         ES BRAUCHT MEHR                              Arbeitsplätze, beste Bildung, befriedigende Gesundheits- und Pflege-
FORTSCHRITT                                   ­S OLIDARITÄT IM SYSTEM.                     versorgung, verlässliche Kinderbetreuung und starke Wirtschaftsförde-
                                                                                           rung – all das und noch viel mehr leisten unsere Kommunen. Sie setzen
Mehr als ein Fünftel aller Erwerbstätigen     Die Grundlage ist ein verlässliches Ge-      Politik um, investieren in Zukunft und machen Politik erlebbar. Das ge-
in Deutschland, rund 9,6 Millionen Men-       sundheits- und Pflegewesen. Die Ver-         lingt jedoch nur, wenn Kommunen auch das nötige Geld haben.
schen, sind in NRW beschäftigt. Mit mehr      sorgung stellen in NRW rund 1,3 Millio-
als 710 Milliarden Euro produzieren sie       nen Beschäftigte sicher. Etwa jede/jeder     NRW ist ein Land mit großen Stärken und vielen Erfolgen. Es ist aber
rund 21 Prozent der gesamten deutschen        siebte Erwerbstätige in NRW arbeitet im      auch ein Land sozialer und ökonomischer Unterschiede – bereits vor
Wirtschaftsleistung. Damit ist NRW nicht      Gesundheitswesen. Inzwischen wird dort       der Pandemie. Es gibt Städte, die wachsen, und Städte, die schrumpfen.
nur der Motor innerhalb Deutschlands,         sogar knapp ein Zehntel der NRW-Wirt-        Es gibt ländliche Räume, die prosperieren, und ländliche Räume, deren
sondern auch innerhalb Europas ein ech-       schaftsleistung erbracht.                    Einwohnerzahlen sinken. Boom-Regionen mit Vollbeschäftigung grenzen
tes Schwergewicht.                                                                         an strukturschwache Regionen, die gegen Langzeitarbeitslosigkeit und
                                              Unsere Gesundheitsversorgung und Alten-      soziale Ungleichheit zu kämpfen haben.
Und NRW soll Schwergewicht bleiben.           pflege wird durch die Corona-Pandemie je-
Doch dafür müssen wir investieren. Be-        doch auf eine harte Probe gestellt. Insbe-   Die ungleichen Lebensverhältnisse, die wir heute in NRW erleben, sind
reits vor der Pandemie war die NRW-In-        sondere die Beschäftigten – sie tragen die   das Ergebnis ungleicher Verteilung. Vielerorts fehlt das Geld. Die Auswir-
dustrie in keiner guten Verfassung. Die       Last. Seit geraumer Zeit erleben wir, dass   kungen der Corona-Pandemie bringen die Haushalte schwacher Kom-
Globalisierung, Handelsstreitigkeiten und     oft das gemacht wird, was sich finanziell    munen nun ins Wanken. Unsere Kommunen brauchen daher dringend
der Brexit haben uns zugesetzt. Gleich-       rechnet, nicht das, was medizinisch sinn-    Unterstützung aus Bund und Land – mehr denn je und das sofort. Unsere
zeitig befinden wir uns durch den Klima-      voll ist! Leidtragende sind PatientInnen     Maxime: Ungleiches auch ungleich behandeln!
wandel mitten im Umbau der Wirtschaft.        und Personal. Wir wollen daher die Abkehr
Vor diesem Hintergrund treffen uns die        vom Fallpauschalen-System. Zudem muss         DIE BASIS: EIN HANDLUNGSFÄHIGER UND
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie be-      der Investitionsstau im Krankenhausbe-
                                                                                           ­S OLIDARISCHER SOZIALSTAAT
sonders schwer. Unternehmen, die bisher       reich dringend beseitigt werden. Die Pan-
in Schwierigkeiten steckten, ringen jetzt     demie zeigt, dass es gefährlich ist, wenn    Wir wollen in unser Land investieren. Kein leichter, sondern ein an-
um Luft. Aus Handlungsdruck wird nun          wir zentrale Systeme der Daseinsvorsorge     spruchsvoller Weg. Denn diese Investitionen müssen sich daran messen
echter Zeitdruck.                             auf Kante nähen.                             lassen, zukunftstauglich zu sein. Wir wollen Fortschritt – und der ist
                                                                                           ökologisch, aber vor allem sozial gerecht.
Wir wollen dieser Herausforderung durch       Das Handeln im Gesundheitswesen muss
Fortschritt begegnen. Für die Sozialde-       sich daher wieder daran ausrichten, was      Dabei setzen wir auf ein solidarisches Miteinander: Wir wollen die un-
mokratie müssen Investitionen in den          medizinisch erforderlich und sinnvoll ist.   terschiedlichen Regionen und Teile der Gesellschaft in NRW zusammen-
Wirtschaftsstandort NRW drei Kriterien        Nur eine auskömmliche Finanzierung des       halten, indem wir allen eine gute Perspektive bieten. So schaffen wir
erfüllen: Wir wollen ökonomischen, ökolo-     Gesundheits- und Pflegewesens wird Löh-      Sicherheit im Wandel und Akzeptanz in der Bevölkerung.
gischen und sozialen Fortschritt. Wir müs-    ne, Arbeitsbedingungen und damit auch
sen jetzt in Zukunftstechnologien und in      die Qualität nachhaltig verbessern. Daher    Die Basis ist ein handlungsfähiger und solidarischer Sozialstaat. Denn
die dafür nötige Infrastruktur investieren.   braucht es verlässliche Finanzierungs-       es ist entscheidend, dass wir den Staat wieder als Akteur begreifen, der
Nur so werden wir die Herausforderun-         grundlagen, mehr öffentliche Investitio-     den Alltag aller BürgerInnen besser macht und jedem Menschen die
gen der Energiewende und der digitalen        nen und den Schutz vor internationalen       gleichen Chancen für ein gutes und gelingendes Leben bietet. Und wir
Revolution meistern. Wir wollen unsere        Kapitalinteressen. Der Sozialstaat muss      wollen, dass der Grundsatz wieder gilt: Starke Schultern tragen mehr als
Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und      wieder mehr Einfluss nehmen und seine        schwache. Denn nur mit Solidarität wird es gelingen, Fortschritt für alle
die Rezession überwinden. Wir sind bereit,    Verantwortung auch finanziell unter-         Menschen in NRW zu erreichen.
massiv in den Wirtschaftsstandort NRW         mauern. Die Bürgerversicherung ist nur
und seine Beschäftigten zu investieren.       ein Baustein dieser Politik.                 Deshalb braucht es einen Solidarpakt Zukunft für NRW.        ■
SOLIDARPAKT ZUKUNFT - Nordrhein-Westfalen - NRWSPD
5/ 2020 | W W W. N RW SP D. D E | VO RWA ER T S@N RW SP D. D E                                                       III

KOMMUNALWAHLEN 2020.
Der Sommer dieses Jahres stand für      DIE ERGEBNISSE IM                           EINE
                                                                                    BILANZ.
uns ganz im Zeichen der Kommunal-      ­Ü BERBLICK
wahlen. In 259 Kommunen sind Kan-      Das Ergebnis der Kommunalwahl ist so
didatinnen und Kandidaten der SPD      vielfältig wie NRW und sollte ebenso
                                       kleinteilig und differenziert betrachtet
angetreten, um als BürgermeisterIn,    werden: 55 der 259 Kandidatinnen und
OberbürgermeisterIn oder L­ andrätIn   Kandidaten haben bereits im ersten Wahl-
                                       gang mehr als die Hälfte der Stimmen ge-
sozialdemokratische Positionen für     holt und damit einen eindeutigen Wahl-       AUS FEHLERN LERNEN. WAHLSIEGERINNEN UND
Städte und Kreise umzusetzen. Tau-     sieg eingefahren. Ganz herausragende         WAHLSIEGERN ZUHÖREN.
                                       Ergebnisse erzielten unsere Kandidaten
sende Genossinnen und Genossen
                                       in Nordkirchen (90 %), Rommerskirchen        Landesweit erreichte die SPD 24,3 Prozent der Stimmen. Es ist das his-
traten zudem bei den Wahlen der        (88,64 %), in Gevelsberg (87,11 %) in Kamp   torisch schlechteste Ergebnis der Sozialdemokratie bei einer Kommu-
Räte, Kreistage, Bezirksvertretungen   Lintfort (80,41 %) und in Engelskirchen      nalwahl in NRW. Das soll die Erfolge, die es dennoch in verschiedenen
                                       (80,18 %). 76 Kandidatinnen und Kandi-       Städten, Kreisen und Gemeinden gab, nicht schmälern. Das Ergebnis
und des Ruhrparlaments an. Sie a
                               ­ lle   daten gingen am 27. September in die         kann uns insgesamt aber nicht zufrieden stellen. Im Gegenteil, dieses
führten einen engagierten Wahl-        Stichwahl, 40 haben die Stichwahl für        Ergebnis gibt uns mit Nachdruck den Auftrag, besser zu werden und ge-
                                       sich entscheiden können. In 17 Kommu-        meinsam an uns zu arbeiten. Der Landesvorstand hat daher beschlossen,
kampf für die gemeinsame Sache
                                       nen gelang es unseren Kandidatinnen          eine extern erstellte, wissenschaftlich gestützte Analyse des Kommunal-
der Sozialdemokratie und wurden        und Kandidaten, sich gegen einen Amts-       wahlkampfes und des Kommunalwahlergebnisses in Auftrag zu geben.
von etlichen Wahlkampfhelferinnen      inhaber der CDU oder einen parteilosen       Was waren die Erfolgsfaktoren erfolgreicher Kommunalwahlkämpfe
                                       Amtsinhaber durchzusetzen.                   vor Ort? Was können wir praktisch aus den Erfolgen in verschiedenen
und -helfern unterstützt. Dieses En-                                                Kommunen lernen? Welche Defizite und Schwierigkeiten gab es im Kom-
gagement verdient – v­ öllig unab-     Die SPD stellt in NRW nun zwölf Oberbür-     munalwahlkampf? Aus dieser Analyse wollen wir für die anstehenden
                                       germeister und eine Oberbürgermeiste-        Wahlen lernen. Es geht darum, das Vertrauen der Menschen in ganz
hängig vom Wahlausgang – Dank,         rin, sechs Landräte und 82 Bürgermeiste-     Nordrhein-Westfalen zurückzugewinnen und sozialdemokratische In-
Respekt und Anerkennung.               rinnen und Bürgermeister.                    halte mit breiten Mehrheiten umsetzen zu können. ■

                                                                                                                                          ANZEIGE
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IV                                            5/ 2020 | W W W. N RW SP D. D E | VO RWA ER T S@N RW SP D. D E

                                                 3 MAL KURZ UND KNAPP
  DIE NRWSPD                                     mit Mario Dahm
 ­G RATULIERT
  IM SEPTEMBER                                   Mario Dahm ist 31 Jahre alt und neuer Bürgermeister
  UND OKTOBER…
                                                 der Stadt Hennef im Rhein-Sieg-Kreis. Die Stichwahl am
                                                 27. September gewann er deutlich gegen den amtieren-
 … ZUM GEBURTSTAG
                                                 den CDU-Amtsinhaber. Wir haben mit ihm über seinen
 95 Jahre: Erna Boos, Ruth Brüschke,
 Charlotte Dornekott, Irmgard Eickmeier,         Wahlsieg und seine politische Arbeit gesprochen.
 Fritz Engelage, Jürgen Henneke, Gustav
 Heynen, Helmut Ihnenfeld, Paul Kobus,           Du hast das scheinbar Unmögliche möglich gemacht: Du bist der erste
 Gustav Kossak, Horst Krökel, Grete Mal-         sozialdemokratische Bürgermeister in Hennef seit 1984. Und noch
 lon, Irmgard Materlik, Heinz Pfeffer, Alf-      dazu der jüngste Bürgermeister in der Geschichte der Stadt. Dein Wahl-
 red Reinhard, Käthe Sablottny, Rolf Schä-       sieg war alles andere als ein Selbstläufer. Wie hast du das Vertrauen
 fer, Edith Spiekermeyer, Luise Töpper,
                                                 der Menschen in Hennef gewonnen?
 Thekla Woserau, Wennemar Wurm.
                                                 Ich habe, ehrlich gesagt, selbst nicht mit dem deutlichen Erfolg gerechnet.
 96 Jahre: Anton Baier, Annemarie Eng-
                                                 Aber Unmögliches gibt es heute in der Politik nicht mehr. Der Erfolg ist
 fer, Albert Günner, Edith Gutzeit, Willi
 Haenel, Hugo Heinemann, Anneliese               eine Teamleistung und Resultat jahrelanger Vorarbeit. Unsere Kampagne
 Höcker, Elfriede Justus, Gertrud Pie­           hat offensichtlich den richtigen Nerv getroffen. Wir haben neue und
 chota, Margot Schlauch, Willy Schmitz,          mehr junge Menschen hinzugewonnen, die in der ersten Reihe Politik
 Edith Schonauer, Charlotte Till, Elfriede       machen und der SPD ein jüngeres Gesicht gegeben haben. Auch die
 Zumbusch. 97 Jahre: Helga Boeckem,              Wahl eines damals 30-jährigen Bürgermeisterkandidaten war mutig
 Aenne Franz, Theo Piedboeuf, Hertha             und nicht unumstritten, hat letztlich aber genau den richtigen Kontrast
 Wdowzik. 98 Jahre: Gerda Danziger,              zum seit 16 Jahren amtierenden CDU-Bürgermeister gesetzt. Wir haben
 Franz Goettlich, Gisela Güttl, Hans             unsere Kommunikation modernisiert und professionalisiert und dann
 Kaemmerling, Erna Lambertz, Ilse Rött-                                                                                                           Foto ©: Sandra Seifen Fotografie
                                                 auch den Wahlkampf zu großen Teilen in sozialen Netzwerken geführt.
 ger. 99 Jahre: Ernst-Otto Glasmeier,
                                                 Statt in teure Giveaways haben wir z. B. in professionelle Videos, gute
 Hans Johrendt, Grete Klanke, Hermine
                                                 Webauftritte und eine Wahlkampf-App investiert. Wir sind seit Jahren          Die SPD hat gerade unter jungen Men-
 Müller, Edith Scheibel, Margarethe
 Schüller, Elisabeth Wiegold. 103 Jahre:         regelmäßig mit mehr Veranstaltungsformaten in der Stadt präsent, im           schen eine geringe Wählerschaft.
 Wilhelm Nierstenhöfer.                          Wahlkampf z. B. mit einer „Hennef-Tour“ durch die Stadtteile und Dörfer.      Braucht es mehr junge Menschen in po-
                                                 Man sieht die SPD in Hennef also nicht nur am Samstag vor der Wahl.           litischen Ämtern, um diese Zielgruppe
                                                 Auch unser Wahlprogramm haben wir nicht im stillen Kämmerlein                 zu erreichen?
  … ZUR LANG­JÄHRIGEN                            geschrieben, sondern gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und             Vor allem braucht es eine Politik, die jun-
 ­M IT­G LIEDSCHAFT                              Bürgern erarbeitet. Vor allem war unser Wahlkampf gut gelaunt und             ge Leute erreicht. Natürlich kann man die
                                                 zuversichtlich. Wir haben konsequent über Visionen für unser Hennef           glaubwürdiger entwickeln und präsen-
 50 Jahre: Rolf Anger, Reinhard Artmann,
                                                 von morgen gesprochen und so eine Wechselstimmung erzeugt.                    tieren, wenn man auch mit jungen Men-
 Raghilt Berve, Horst Czesla, Rainer Döhla,
 Iris Esser, Ulrich Ewering, Karl-Heinz                                                                                        schen zu Wahlen antritt, und dann auch
 Hasenritter, Norbert Heiling, Wolfgang          Die Kommunalwahl war in ihrer Gesamtheit betrachtet kein Erfolg               noch eine Kommunikation betreibt, die
 Heimann, Albert Herzmann, Rolf Keu-             für die SPD. Trotzdem stechen einige Kandidatinnen und Kandidaten             im 21. Jahrhundert angekommen ist. Es
 chel, Heidrun Klump, Adolf Kringe, Eva          mit überraschenden und teils sehr eindeutigen Wahlsiegen hervor.              ist also der Dreiklang aus Inhalten, Perso-
 Kronenwett-Löhrlein, Hannelore Land-            Woran liegt das deiner Meinung nach?                                          nen und Kommunikation. Dafür habe ich
 wehr, Hermann Leuning, Hans Peter               Weder der Erfolg noch der Misserfolg ist ein Selbstläufer und auch nicht      hier vor Ort immer geworben. Wir sind in
 Meinecke, Theo Merkl, Christel, Michels,        allein aus allgemeinen Trends zu erklären. Natürlich spielt die grundsätz-    Hennef, aber auch im Rhein-Sieg-Kreis mit
 Willi Neumann, Klaus Nigbur, Werner             liche politische Stimmung eine Rolle, doch die Menschen unterscheiden,        vielen jungen Leuten angetreten. Dabei
 Pannes, Horst Pfabe, Kurt Reischl, Peter
                                                 was und wen sie konkret wählen. Gleichzeitig sind viele nicht mehr            gab es bessere und schlechtere Ergebnisse,
 Reisepatt, Renate Sadek-Wnuck, Anne-
                                                 dauerhaft an eine Partei gebunden. Das bietet die Chance, mit guter           aber insgesamt kann man feststellen, dass
 gret Sandbothe, Ulrich Sänger, Jürgen
                                                 Arbeit vor Ort, überzeugenden Kandidatinnen und Kandidaten sowie              bei vielen Wählern Teams mit jungen Leu-
 Schmidt, Margarete Schnieder, Wilhelm
 Schnorrenberg, Margarethe Schüller,             einem ansprechenden Programm auch in Kommunen gute Ergebnisse                 ten ganz gut ankommen. In Hennef haben
 Renate Sotek, Erika Spreckelmeyer, Ger-         zu erzielen, die nicht gerade als SPD-Hochburgen gelten. Man sieht bei        wir so dazugewonnen, im Rhein-Sieg-
 trud Steinpilz, Klaus Steude, Leo Witt-         den Wahlgewinnern, dass das alles nicht vom Himmel gefallen, sondern          Kreis klar unter dem Landesdurchschnitt
 meier, Dietmar Wolff, Reinhard Wolter.          vor Ort hart, kreativ und mit Konzept erarbeitet worden ist. Ich selbst       Stimmen verloren. Insgesamt haben wir
 55 Jahre: Rolf Abel, Reinhold Brauner,          mache seit zehn Jahren Kommunalpolitik, kümmere mich um Anliegen,             jetzt 29 Ratsmitglieder, sieben Kreistags-
 Eckhard Busch, Jürgen Dormeier, Peter           verfolge Themen konsequent, bin vor Ort in meinem Wahlbezirk mit              abgeordnete und einen Bürgermeister
 Eberhard, Hans Epskamp, Christa Frank,          unterschiedlichen Formaten präsent und konnte jetzt auch das erste Di-        zwischen 19 und 35 Jahren im Kreisgebiet.
 Hans Guntrum, Gerhard Heining, Christa          rektmandat für die SPD in Hennef seit 1994 gewinnen. Das hat mich fast        Damit kann ich dann auch zufrieden aus
 Hennig, Klaus Kaiser, Peter Knuth, Uwe
                                                 genauso gefreut wie die Wahl zum Bürgermeister. Kurzum: Die Arbeit            meinem Amt als Juso-Unterbezirksvor-
 Köppermann, Egon Lippe, Ulrich Otter,
                                                 vor Ort ist mindestens so entscheidend wie die allgemeine Stimmung.           sitzender ausscheiden und ins Hennefer
 Rainer Pfingsten, Johannes Pflug, Bern-
                                                 Das sollte Motivation für uns alle sein.                                      Rathaus wechseln. ■
 hard Picker, Ulrich Seidel, Christa Som-
 mer, Michael Stroschein, Guenther Tritt,
 Volker von Traitteur, Heinz Wirtz.
 60 Jahre: Herta Abraham, Horst Essel-
                                                 IMPRESSUM

 born, Fred Glaß, Rolf Gräbe, Paula Merz,                     erausgeber
                                                             H                     Nadja Lüders, SPD-Landesverband NRW, Werdener Straße 4, 40227 Düsseldorf
 Guenter Werner. 65 Jahre: Marlies                           Redaktion             Astrid Mohr, Christiane Spittel
 Smeets. 75 Jahre: Alfred Heese, Rolf
                                                             E-Mail                vorwaerts@nrwspd.de
 ­Jablonsky, Rolf Schäfer.
                                                             Internet              www.nrwspd.de
SOLIDARPAKT ZUKUNFT - Nordrhein-Westfalen - NRWSPD
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