Geschäftsbericht 2012 /13 - Jahresrechnung der CKW-Gruppe
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2| CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 | 13
| 37 Inhaltsverzeichnis Jahresrechnung Wertschöpfungsrechnung 38 Konsolidierte Jahresrechnung 39 Bericht der Revisionsstelle 92 Jahresrechnung CKW AG 95 Verwendung des Bilanzgewinns 106 Bericht der Revisionsstelle 108 Informationen für Aktionäre 110 Corporate Governance 112 Kontakt und Impressum 120 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
38 | Wertschöpfungsrechnung Wertschöpfungsrechnung CKW-Gruppe Die Wertschöpfung zeigt, wie die Unternehmensleistung entsteht und wofür sie verwendet wird. Sie legt weiter dar, wie viel von dieser Unternehmensleistung für Vorleistungen wie z.B. Energiebeschaffungs-, Netznutzungs- und Warenaufwand aus- gegeben wird und wie gross die durch die Mitarbeitenden der CKW-Gruppe neu geschaffenen Werte sind. Sie zeigt ferner, auf welche Anspruchsgruppen diese Wertschöpfung schliesslich verteilt wird. Sie ist die Messgrösse für die volkswirtschaft- liche Leistungskraft des Unternehmens. Entstehung der Wertschöpfung 2012/13 2011/12 Mio. CHF % Mio. CHF % Nettoumsatz 850,4 912,5 Übrige betriebliche Erträge 45,0 34,6 Finanzertrag und Beteiligungsergebnis 15,4 17,8 Übriges (inkl. MWST) 26,2 27,8 Unternehmensleistung 937,0 100,0 992,7 100,0 Energiebeschaffungs-, Netznutzungs- und Warenaufwand –440,6 –483,3 Material und Fremdleistungen –27,5 –28,1 Übriger Sach- und Betriebsaufwand –43,1 –40,9 Bruttowertschöpfung 425,8 45,4 440,4 44,4 Abschreibungen und Amortisationen, Wertminderungen, Veränderung der Rückstellungen und Latenten Steuerverbindlichkeiten –57,9 –88,7 Nettowertschöpfung 367,9 39,3 351,7 35,4 Verteilung der Wertschöpfung Mitarbeitende (Löhne, Sozialleistungen) 145,4 39,5 156,1 44,4 Kreditgeber 9,5 2,6 9,4 2,7 Öffentliche Hand (Steuern, Abgaben) 80,8 22,0 81,0 23,0 Aktionäre 27,3 7,4 27,3 7,8 Einbehaltene Gewinne (Selbstfinanzierung) 104,9 28,5 77,9 22,1 Total 367,9 100,0 351,7 100,0 Verteilung 2012/13 28,5% 39,5% Mitarbeitende (Löhne, Sozialleistungen) Kreditgeber Öffentliche Hand (Steuern, Abgaben) 7,4% Aktionäre Einbehaltene Gewinne (Selbstfinanzierung) 2,6% 22,0% CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 39 Erfolgsrechnung CKW-Gruppe 2012/13 2011/12 Anmerkung Mio. CHF Mio. CHF Nettoumsatz 7 847,4 900,2 Aktivierte Eigenleistungen 28,0 22,3 Übriger Betriebsertrag 8 63,5 12,3 Gesamtleistung 938,9 934,8 Energiebeschaffungs-, Netznutzungs- und Warenaufwand 9 –478,4 –483,3 Material und Fremdleistungen –27,5 –28,1 Personalaufwand 10 –145,4 –156,1 Konzessionsabgaben an Gemeinden, Wasserzinsen –22,1 –21,4 Abschreibungen und Amortisationen 11 –61,5 –62,7 Übriger Betriebsaufwand 27 –61,2 –74,1 Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 142,8 109,1 Anteil am Ergebnis assoziierter Gesellschaften 17 9,4 10,8 Finanzertrag 12 6,0 7,0 Finanzaufwand 12 –9,7 –9,6 Unternehmensergebnis vor Ertragssteuern (EBT) 148,5 117,3 Ertragssteuern 13 –16,3 –12,1 Unternehmensergebnis 132,2 105,2 davon: CKW-Aktionäre 128,3 100,9 Minderheitenanteile 3,9 4,3 Unternehmensergebnis je Aktie 2012/13 2011/12 Anmerkung CHF CHF Unternehmensergebnis Anteil CKW-Aktionäre je Aktie in CHF (normal und verwässert) 14 21.82 17.16 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
40 | Konsolidierte Jahresrechnung Gesamtergebnisrechnung CKW-Gruppe 2012/13 2011/12 Mio. CHF Mio. CHF Unternehmensergebnis 132,2 105,2 Positionen, die zu einem späteren Zeitpunkt in die Erfolgsrechnung überführt werden Marktwertanpassungen Sicherungsgeschäfte 28,1 0,0 Marktwertanpassungen zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen –0,1 0,0 Latente Ertragssteuern Sicherungsgeschäfte –3,7 0,0 Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen 0,0 0,0 Total sonstiges Ergebnis nach Ertragssteuern 24,3 0,0 Gesamtergebnis 156,5 105,2 davon: CKW-Aktionäre 152,6 100,9 Minderheitenanteile 3,9 4,3 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 41 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
42 | Konsolidierte Jahresrechnung Bilanz CKW-Gruppe Aktiven 30.09.2013 30.09.2012 Anmerkung Mio. CHF Mio. CHF Sachanlagen 15 948,6 928,6 Immaterielle Anlagen 16 10,7 11,6 Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 17 276,7 252,6 Übrige Finanzanlagen 18 52,1 57,9 Renditeliegenschaften 19 14,9 15,1 Guthaben aus Vorsorgeplänen 30 21,5 7,6 Anlagevermögen 1’324,5 1’273,4 Vorräte 20 27,4 28,6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21 132,2 128,9 Finanzforderungen 22 231,6 118,3 Laufende Steuerforderungen 11,9 15,6 Übrige Forderungen 23 107,0 109,3 Übrige Finanzanlagen 0,5 0,5 Flüssige Mittel 24 266,7 213,9 Zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte 25 0,0 79,0 Umlaufvermögen 777,3 694,1 Aktiven 2’101,8 1’967,5 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 43 Bilanz CKW-Gruppe Passiven 30.09.2013 30.09.2012 Anmerkung Mio. CHF Mio. CHF Aktienkapital 3,0 3,0 Kapitalreserve 25,3 25,3 Eigene Aktien 0,0 0,0 Reserve für Sicherungsgeschäfte 24,4 0,0 Nicht realisierte Bewertungsdifferenzen 1,4 1,5 Gewinnreserve 1’419,9 1’318,1 Eigenkapital ohne Minderheitenanteile 1’474,0 1’347,9 Minderheitenanteile 54,0 50,9 Eigenkapital mit Minderheitenanteilen 1’528,0 1’398,8 Finanzverbindlichkeiten 26 22,0 134,7 Übrige Verbindlichkeiten 37,2 28,8 Latente Steuerverbindlichkeiten 13 63,5 57,9 Rückstellungen 27 62,9 79,4 Langfristiges Fremdkapital 185,6 300,8 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27,2 22,1 Finanzverbindlichkeiten 28 116,6 0,7 Laufende Steuerverbindlichkeiten 1,3 2,2 Übrige Verbindlichkeiten 29 228,5 238,2 Rückstellungen 27 14,6 4,4 Zur Veräusserung gehaltene Verbindlichkeiten 25 0,0 0,3 Kurzfristiges Fremdkapital 388,2 267,9 Fremdkapital 573,8 568,7 Passiven 2’101,8 1’967,5 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
44 | Konsolidierte Jahresrechnung Eigenkapitalnachweis CKW-Gruppe Veräusserung verfügbare tungsdifferenzen für zur Nicht realisierte Bewer- Sicherungsgeschäfte Minderheitenanteilen Minderheitenanteile Minderheitenanteile Eigenkapital ohne Gewinnreserve 2) Eigenkapital mit Eigene Aktien 1) Finanzanlagen Kapitalreserve Aktienkapital Reserve für Mio. CHF Eigenkapital am 01.10.2011 3,0 25,3 0,0 0,0 1,5 1’243,7 1’273,5 47,4 1’320,9 Marktwertanpassungen zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen 0,0 0,0 0,0 Latente Ertragssteuern 0,0 0,0 0,0 Total sonstiges Ergebnis nach Ertragssteuern 0,0 0,0 0,0 Unternehmensergebnis 100,9 100,9 4,3 105,2 Gesamtergebnis 0,0 100,9 100,9 4,3 105,2 Dividendenausschüttungen –26,5 –26,5 –0,8 –27,3 Eigenkapital am 30.09.2012 3,0 25,3 0,0 0,0 1,5 1’318,1 1’347,9 50,9 1’398,8 Marktwertanpassungen Sicherungsgeschäfte 28,1 28,1 28,1 Marktwertanpassungen zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen –0,1 –0,1 –0,1 Latente Ertragssteuern –3,7 0,0 –3,7 –3,7 Total sonstiges Ergebnis nach Ertragssteuern 24,4 –0,1 24,3 24,3 Unternehmensergebnis 128,3 128,3 3,9 132,2 Gesamtergebnis 24,4 –0,1 128,3 152,6 3,9 156,5 Dividendenausschüttungen –26,5 –26,5 –0,8 –27,3 Eigenkapital am 30.09.2013 3,0 25,3 0,0 24,4 1,4 1’419,9 1’474,0 54,0 1’528,0 1) Im Eigenbesitz gehaltene Namenaktien im Nominalwert von 29’692 CHF. 2) Für die Bemessung des maximal ausschüttbaren Teils der Gewinnreserven ist der statutarische Abschluss der CKW AG massgebend. CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 45 Geldflussrechnung CKW-Gruppe 2012/13 2011/12 Anmerkung Mio. CHF Mio. CHF Unternehmensergebnis vor Ertragssteuern 148,5 117,3 Zinsen, sonstige Finanzerträge/-aufwendungen, Dividenden 1,7 3,3 (Gewinn)/Verlust aus Veräusserung von Anlagevermögen –4,8 –0,1 Berichtigung von nicht liquiditätswirksamen Aufwendungen und Erträgen Abschreibungen und Amortisationen 11 61,5 62,7 Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften 17 –9,4 –10,8 Bildung und Auflösung von Rückstellungen 27 –4,5 29,8 Übrige nicht liquiditätswirksame Positionen –6,5 –7,0 Veränderung der Vorräte 20 1,6 –3,4 Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21 –3,6 95,1 Veränderung der Übrigen Forderungen (kurzfristig) 20,1 –26,5 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5,2 –79,6 Veränderung der Übrigen Verbindlichkeiten (kurzfristig) –10,7 26,2 Verwendung von Rückstellungen 27 –3,0 –3,8 Bezahlte Ertragssteuern –11,4 –32,8 Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 184,7 170,4 Sach- und Immaterielle Anlagen Investitionen abzüglich aktivierter Fremdkapitalkosten 15/16 –82,6 –77,6 Veräusserungen 1,5 6,0 Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften Veräusserungen und Kapitalrückzahlungen 17 0,1 0,1 Übrige Finanzanlagen (langfristig) Veräusserungen 18 3,2 0,1 Renditeliegenschaften Veräusserungen 19 0,0 2,7 Finanzforderungen (kurzfristig) Investitionen 22 –81,1 –60,7 Veräusserungen 32,0 5,2 Erhaltene Dividenden 9,6 9,8 Erhaltene Zinsen 3,4 2,2 Einnahmen und Ausgaben aus Renditeliegenschaften 0,4 0,4 Geldfluss aus Investitionstätigkeit –113,5 –111,8 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
46 | Konsolidierte Jahresrechnung 2012/13 2011/12 Anmerkung Mio. CHF Mio. CHF Finanzverbindlichkeiten (langfristig) Rückzahlung 26 –1,0 0,0 Übrige Verbindlichkeiten (langfristig) Zunahme 9,9 11,5 Finanzverbindlichkeiten (kurzfristig) Aufnahme 28 4,9 0,2 Rückzahlung –0,7 0,0 Dividendenzahlungen –27,3 –27,3 Bezahlte Zinsen –4,4 –4,6 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –18,6 –20,2 Einfluss aus Währungsumrechnung 0,2 0,0 Veränderung Flüssige Mittel 52,8 38,4 Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 213,9 175,5 Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 24 266,7 213,9 CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 47 1. Allgemeine Informationen Aus der Anwendung dieser neuen und geänderten Bestim- mungen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (nachfolgend die Ertrags- und Finanzlage der CKW-Gruppe. CKW AG) ist eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht mit Sitz in Luzern und wurde am 2. November 1894 gegrün- Gegenwärtig untersucht die CKW-Gruppe die möglichen det. Sie bildet zusammen mit ihren Gruppengesellschaften Auswirkungen der folgenden, bereits verabschiedeten, aber die CKW-Gruppe. Ein Überblick über die wesentlichen Betei- auf die konsolidierte Jahresrechnung der CKW-Gruppe ligungen der CKW-Gruppe wird unter Anmerkung 6 der kon- noch nicht zwingend anwendbaren neuen und revidierten solidierten Jahresrechnung dargestellt. Die CKW-Gruppe ist Standards und Interpretationen. Die Umsetzung in der eine wichtige Anbieterin von Energieversorgungsleistungen CKW-Gruppe erfolgt spätestens in dem Geschäftsjahr, wel- in der Zentralschweiz mit einem umfassenden Dienstleis- ches nach dem in Klammern angegebenen Datum beginnt. tungsangebot für Privat- und Geschäftskunden. Die CKW- Gruppe deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der • IAS 19 rev. Leistungen an Arbeitnehmer (1. Januar 2013) Produktion, der Verteilung bis zum Vertrieb von Energie ab. • IAS 27 rev. Einzelabschlüsse (1. Januar 2013) • IAS 28 rev. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (1. Januar 2013) 2. Grundlagen der Rechnungslegung • IAS 32 Amend. Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden (1. Januar 2014) Die konsolidierte Jahresrechnung für das Geschäftsjahr • IAS 36 Amend. Angaben zum erzielbaren Betrag für 2012 /13 vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen ent- nichtfinanzielle Vermögenswerte (1. Januar 2014) sprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage • IAS 39 Amend. Novation von Derivaten und Fortsetzung der CKW-Gruppe in Übereinstimmung mit den International der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem (1. Januar 2014) schweizerischen Gesetz. • IFRS 7 Amend. Offenlegung – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten Der Verwaltungsrat der CKW AG genehmigte die vorlie- (1. Januar 2013) gende konsolidierte Jahresrechnung am 11. Dezember • IFRS 9 Finanzinstrumente (1. Januar 2015) 2013. Diese unterliegt zudem der Genehmigung durch die • IFRS 10 Konzernabschlüsse (1. Januar 2013) Generalversammlung am 31. Januar 2014. • IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen (1. Januar 2013) Grundlagen der Bewertung • IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf dem Anschaf- (1. Januar 2013) fungskostenprinzip mit Ausnahme der folgenden Vermö- • IFRS 13 Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert genswerte und Schulden, welche zum Marktwert bilanziert (1. Januar 2013) wurden: positive und negative Wiederbeschaffungswerte, • IFRS 10, IFRS 12, IAS 27 Amend. Investmentgesellschaft zur Veräusserung verfügbare und zu Handelszwecken ge- (1. Januar 2014) haltene finanzielle Vermögenswerte. Zum Verkauf gehaltene • IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 Amend. Konzernabschlüsse, langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögens- Gemeinschaftliche Vereinbarungen, Angaben zu Anteilen werten sind zum tieferen Wert von Buch- oder Marktwert an anderen Unternehmen – Übergangsbestimmungen abzüglich der erwarteten Verkaufskosten bewertet. (1. Januar 2013) • IFRIC 20 Kosten der Abraumbeseitigung während des Wesentliche Änderungen in den Bilanzierungs- und Abbaubetriebs im Tagebau (1. Januar 2013) Bewertungsgrundsätzen • IFRIC 21 Abgaben (1. Januar 2014) Für die Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung wurden • Änderungen von IFRSs 2012 (1. Januar 2013) alle Standards und Interpretationen angewendet, die am Bi- lanzstichtag in Kraft waren. Die CKW-Gruppe wendet fol- Am 16. Juni 2011 hat das IASB (International Accounting Stan- gende neue und revidierte Standards und Interpretationen dards Board) den überarbeiteten Standard IAS 19 Leistungen für das Geschäftsjahr 2012 /13 erstmals an: an Arbeitnehmer veröffentlicht. Der neue Standard ist für Be- richtsperioden anzuwenden, die nach dem 1. Januar 2013 be- • IAS 1 Amend. Darstellung des Abschlusses: Darstellung ginnen, und umfasst eine Anpassung der Vorjahresangaben. von Posten des sonstigen Ergebnisses (1. Juli 2012) Die CKW-Gruppe wird den überarbeiteten Standard IAS 19 im • IAS 12 Amend. Ertragssteuern – Latente Steuern: Geschäftsjahr 2013 / 14 erstmals anwenden. Aus der bisheri- Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte gen Analyse des Standards erwartet die CKW-Gruppe die fol- (1. Januar 2012) genden Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung: CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
48 | Konsolidierte Jahresrechnung Die CKW-Gruppe hat versicherungsmathematische Ge- ben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen und IFRS 13 winne und Verluste aus den periodischen Neuberechnungen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert. Die CKW- bislang linear über die durchschnittliche Restdienstzeit Gruppe hat diese Standards analysiert und erwartet keine erfolgswirksam erfasst, soweit diese 10 % des höheren wesentlichen Auswirkungen auf die Ergebnisse und die Betrages von Vorsorgevermögen und Vorsorgeverpflichtun- finanzielle Lage. Alle vier Standards werden erstmals im gen überschritten haben (Korridormethode). Durch die Geschäftsjahr 2013/14 angewendet. Abschaffung der Korridormethode ab dem Geschäftsjahr 2013/14 werden versicherungsmathematische Gewinne und Für einige Standards und Interpretationen, unter anderem Verluste sofort im sonstigen Ergebnis erfolgsneutral im Ei- IFRS 9 Finanzinstrumente, sind die Auswirkungen auf die genkapital erfasst. Am 30. September 2013 betragen die konsolidierte Jahresrechnung noch nicht ausreichend zuver- versicherungsmathematischen Verluste 41,6 Mio. CHF. Es lässig bestimmbar. Aus der bisherigen Analyse der übrigen wird deshalb eine höhere Volatilität der Personalvorsorge- Standards und Interpretationen erwartet die CKW-Gruppe guthaben bzw. -verpflichtungen und des konsolidierten Ei- keine bedeutenden Auswirkungen auf die Ergebnisse und die genkapitals erwartet. Der überarbeitete Standard IAS 19 finanzielle Lage, jedoch verlangen diese für bestimmte Berei- sieht zudem neu eine Netto-Zinskomponente vor. Diese wird che eine erweiterte Berichterstattung. durch Multiplikation der Netto-Pensionsverpflichtungen mit dem Diskontierungszinssatz ermittelt. Da die Netto-Pensi- onsverpflichtungen sowohl den Verpflichtungs- als auch den 3. Konsolidierungsgrundsätze Planvermögensbestand umfassen, werden durch diese Vor gehensweise Zinsaufwand und Zinsertrag, der den bisheri- Konsolidierungskreis gen erwarteten Planvermögensertrag ersetzt, implizit sal- Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf den geprüften diert. Zugleich wird damit der erwartete Planvermögensertrag Einzelabschlüssen aller Gesellschaften der CKW-Gruppe auf den Zinsertrag in Höhe des Diskontierungszinssatzes vom 30. September. Gruppengesellschaften werden vom Er- reduziert. Bis anhin wurde die Rendite des Planvermögens werbszeitpunkt an im Konsolidierungskreis berücksichtigt entsprechend den Ertragserwartungen auf Grundlage des und ab Verkaufsdatum aus der konsolidierten Jahresrech- jeweiligen Anlageportfolios geschätzt. nung ausgeschlossen. Als Erwerbszeitpunkt wird jener Tag festgelegt, an dem die Beherrschung des Reinvermögens Der Nettovorsorgeaufwand für das Geschäftsjahr 2012/13 und der Geschäftstätigkeit des erworbenen Unternehmens beträgt ohne nachzuverrechnenden Vorsorgeaufwand 15,0 tatsächlich an die CKW-Gruppe übergeht. Mio. CHF (vgl. Anmerkung 30). Nach IAS 19 revised würde der Nettovorsorgeaufwand für das gleiche Geschäftsjahr Der Konsolidierungskreis umfasst neben der CKW AG alle 16,9 Mio. CHF betragen. Die Erhöhung von 1,9 Mio. CHF lässt Unternehmen, an denen sie direkt oder indirekt durch Toch- sich durch zwei Effekte erklären: Durch den Wegfall der tergesellschaften die Kontrolle ausübt und somit deren Fi- Amortisation der nicht erfassten versicherungsmathemati- nanz- und Geschäftspolitik bestimmt. schen Verluste reduziert sich der Nettovorsorgeaufwand nach IAS 19 revised um 4,4 Mio. CHF, und der Ersatz des Kapitalkonsolidierung erwarteten Ertrags auf dem Planvermögen durch den Zinser- Die Kapitalkonsolidierung im Erwerbszeitpunkt erfolgt nach der trag nach IAS 19 revised erhöht den Nettovorsorgeaufwand Erwerbsmethode. Der Kaufpreis für einen Unternehmens- um 6,3 Mio. CHF. erwerb ist zu bestimmen aus der Summe des Marktwerts der abgegebenen Vermögenswerte, der eingegangenen Der überarbeitete Standard enthält im Weiteren erstmals Be- oder übernommenen Schulden und der ausgegebenen stimmungen, wie reglementarische Beiträge, die vom Arbeit- Eigenkapitalinstrumente. Im Zusammenhang mit einem Un- nehmer geleistet werden, zu behandeln sind. Sie sind bei der ternehmenserwerb anfallende Transaktionskosten werden Berechnung der Vorsorgeverpflichtung und des Dienstzeit- erfolgswirksam erfasst. Der Goodwill, der aus einem Unter- aufwandes als negative Leistung einzubeziehen, wobei die nehmenserwerb entsteht, wird als Vermögenswert erfasst. Effekte linear über die Dienstzeit zu verteilen sind, sofern die Er entspricht dem Überschuss der Summe von Kaufpreis, Beiträge in späteren Jahren zu deutlich höheren Leistungen dem Beitrag der Minderheitenanteile am übernommenen führen als in früheren Jahren. Die neue Regelung wird zu Unternehmen, dem Marktwert des zuvor bereits gehaltenen einer leicht tieferen Vorsorgeverpflichtung führen. Eigenkapitalanteils über dem Saldo der zu Marktwerten be- werteten Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventual- Im Mai 2011 hat das IASB folgende Standards veröffentlicht, verbindlichkeiten. Für die Bewertung der Minderheitenanteile die für Geschäftsjahre beginnend am 1. Januar 2013 ver- besteht je Transaktion ein Wahlrecht. Sie können entweder pflichtend in Kraft treten werden: IFRS 10 Konzernabschluss, zum Marktwert oder zum Anteil der Minderheiten am Markt- IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen, IFRS 12 Anga- wert des übernommenen Nettovermögens bewertet werden. CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 49 Im Falle eines passiven Unterschiedsbetrags wird der ver- der Marktpreise, zu jährlichen Produktionskosten in Rech- bleibende Überschuss nach nochmaliger Beurteilung des nung gestellt. Für die Verrechnung der übrigen Leistungen Marktwerts des übernommenen Nettovermögens sofort er- zwischen den Gesellschaften der CKW-Gruppe sowie mit folgswirksam erfasst. Der Goodwill wird mindestens jährlich nahestehenden und assoziierten Gesellschaften gelten oder bei Vorliegen von Indikatoren für Wertminderungen grundsätzlich Marktpreise. Zwischengewinne sowie Trans- einem Wertminderungstest unterzogen. aktionen innerhalb der CKW-Gruppe werden in der konsoli- dierten Jahresrechnung eliminiert. Minderheitenanteile werden getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ausgewiesen. Änderungen der Beteiligungsquote, Berichtswährung und Umrechnung die nicht zu einem Verlust der Kontrolle führen, werden als von Fremdwährungen Transaktionen mit Eigenkapitalgebern behandelt. Jede Diffe- Die Berichtswährung, welche auch der funktionalen Wäh- renz zwischen dem bezahlten Kaufpreis bzw. der erhaltenen rung der Gesellschaft entspricht, ist der Schweizer Franken. Gegenleistung und dem Betrag, um den die Minderheiten- Transaktionen in Fremdwährungen werden zum Wechsel- anteile angepasst werden, wird unmittelbar im Eigenkapital kurs im Zeitpunkt der Transaktion oder zu einem Wechsel- erfasst. kurs, der dem Transaktionskurs annähernd entspricht, um- gerechnet. Auf den Bilanzstichtag werden Forderungen und Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften Verbindlichkeiten in fremder Währung zum Wechselkurs am und Partnerwerken Bilanzstichtag umgerechnet. Die dabei entstehenden Um- Eine assoziierte Gesellschaft ist ein Unternehmen, auf das rechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam verbucht. die CKW-Gruppe einen massgeblichen Einfluss ausübt, das sie hingegen nicht kontrolliert. Dies wird angenommen, wenn Am 30.09.2013 bestehen innerhalb der CKW-Gruppe keine die CKW AG direkt oder indirekt durch Gruppengesellschaf- ausländischen Tochtergesellschaften. ten einen Anteil zwischen 20 % und 50 % der Stimmrechte besitzt. Assoziierte Gesellschaften werden nach der Kapital- Fremdwährungskurse zurechnungsmethode (Equity-Methode) erfasst. Dabei wird Für die Umrechnung der Jahresendbestände von EUR in auf den Erwerbszeitpunkt der Marktwert der anteiligen Net- CHF wurde ein Stichtageskurs EUR / CHF von 1.00 / 1.2225 toaktiven ermittelt und gemeinsam mit einem allfälligen (Vorjahr 1.00 / 1.2099) verwendet. Goodwill in der Position Beteiligungen an assoziierten Ge- sellschaften bilanziert. In den Berichtsperioden nach dem Erwerb wird dieser Wert um den Anteil der CKW-Gruppe am 4. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zusätzlichen Kapital und erwirtschafteten Ergebnis sowie um allfällige Dividenden angepasst. Umsatzerlöse Umsatzerlöse aus dem Energiegeschäft und der Netznut- Beteiligungen an Partnerwerken sind Beteiligungen, welche zung gelten als realisiert und werden als Umsatz erfasst, die CKW-Gruppe mit einem oder mehreren Partnern durch wenn die Lieferung erfolgt ist. Die Bemessung der Lieferung vertragliche Übereinkunft gemeinsam beherrscht (Joint Ven- basiert zum Geschäftsjahresabschluss grösstenteils auf tures). Bei den Partnerwerken handelt es sich um Gesell- Zählerablesungen. Falls zu diesem Zeitpunkt keine Zählerab- schaften, die Kraftwerke oder Netze planen, bauen, unter- lesung stattfinden kann, wird der Umsatzerlös basierend auf halten oder betreiben oder die Energiebezugsrechte statistischen Werten geschätzt und erfasst. verwalten. Die Aktionäre haben sich verpflichtet, die anteilige Energie zu übernehmen bzw. die anteiligen Jahreskosten zu Bei standardisierten Terminkontrakten, die wie traditionelle bezahlen. Die Partnerwerke werden unabhängig von ihrer Energiekontrakte abgewickelt und fakturiert werden, steht Beteiligungsquote nach der Equity-Methode in die Konsoli- oft die Bewirtschaftung einer Handelsposition im Vorder- dierung einbezogen. Diese Regelung schliesst auch Gesell- grund und nicht die finale physische Energielieferung. Ter- schaften ein, bei denen mehr als 50 % der Anteile gehalten minkontrakte, deren Hauptzweck die Bewirtschaftung einer werden. Handelsposition ist, werden zum Marktwert bilanziert, wobei die zugrunde liegenden Umsätze und Beschaffungskosten Bestände und Transaktionen mit nach der Equity-Methode miteinander verrechnet werden. erfassten Beteiligungen werden separat als Positionen mit assoziierten Gesellschaften ausgewiesen. Im Installationsgeschäft fällt ein Grossteil der Umsatzerlöse auf kurzfristige, kleinere und mittlere Aufträge. Für diese Gruppeninterne Beziehungen Kategorie werden die Auftrags e rlöse in dem Zeitpunkt Die von den Partnerwerken produzierte Energie wird den Ak- erfasst, wo Nutzen und Gefahr an den Auftraggeber überge- tionären aufgrund bestehender Partnerverträge, ungeachtet hen. Erträge aus dem Erbringen von Kundenaufträgen werden CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
50 | Konsolidierte Jahresrechnung periodengerecht aufgrund der erbrachten Dienstleistung Sachanlagen berechnet und erfasst. Falls es wahrscheinlich ist, dass die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse über- bewertet, vermindert um planmässige, lineare Abschreibun- steigen, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst. gen gemäss geschätzter betriebswirtschaftlicher Nutzungs- dauer je Anlagekategorie bzw. auf den Termin des Heimfalls Generell werden die Umsätze nach Abzug von Mehrwert- von Kraftwerken. Ausserplanmässige Abschreibungen bilden steuer und Rabatten dargestellt. die Ausnahme und werden bei einem Schadenfall oder bei Wertminderungen, wie unter der Rubrik Wertminderungen Unterscheidung von Energiehandel und des nichtfinanziellen Anlagevermögens beschrieben, getätigt. übrigem Handelsgeschäft Die Umsatzermittlung im Energiehandelsgeschäft basiert auf Die Anschaffungs- oder Herstellkosten von Sachanlagen der Zuordnung aller getätigten Handelsgeschäfte zu einer der umfassen den Kaufpreis einschliesslich Einfuhrzöllen und beiden Kategorien «Energiehandel» oder «Übriges Handels- nicht rückerstattungsfähiger Steuern und alle direkt zure- geschäft». Bei Abschluss wird die Transaktionen im Falle chenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in kurzfristiger Gewinnorientierung dem transaktionsauslösen- den betriebsbereiten Zustand für seine vorgesehene Ver- den Buch des Energiehandels zugewiesen. Der Ausdruck wendung zu bringen. Weiterer Bestandteil sind die ge- Buch steht für die kleinste Einheit, deren Risiko-, Gewinn- schätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des und Absatzbeitrag erfasst und bewirtschaftet wird. Die übri- Vermögenswerts sowie die Wiederherstellung des Stand- gen Transaktionen, die durchwegs zur physischen Ge- orts. Bei langfristigen Investitionsprojekten werden während schäftserfüllung eingegangen werden, werden der Kategorie der Erstellungsphase Fremdkapitalzinsen aktiviert. «Übriges Handelsgeschäft» zugeordnet und gehen in die Verkaufsbücher ein. Die geschätzten Nutzungsdauern für die einzelnen Anlage- kategorien werden jährlich überprüft und bewegen sich Bei den Transaktionen des Energiehandels werden mit innerhalb folgender Bandbreiten: professionellen Gegenparteien zwecks Positionsaufbau und -bewirtschaftung Energiemengen gehandelt. Die Grundstücke und Anlagen im Bau nur bei Wertminderung Transaktionen erfolgen in Futures oder Terminkontrakten Kraftwerksanlagen 15 – 80 Jahre je nach Anlageart und Konzessionsdauer und weisen Derivatcharakter nach IAS 39 auf. Die Trans- Gebäude 15 – 60 Jahre aktionen des Energiehandels haben damit einen finanzi- Übertragungsanlagen 15 – 50 Jahre ellen Charakter. Der Erfolg aus dem Energiehandel wird im Verteilanlagen 15 – 40 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattungen 3 – 30 Jahre Nettoumsatz erfasst und setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Einerseits werden die effektiv realisierten Gewinne oder Verluste der sich in Abwicklung befindenden Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsge- Transaktionen erfolgswirksam verbucht. Andererseits flies- wöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengegen- sen die auf aktuellen Marktpreisen basierenden, unreali- stände. Sofern wesentliche Bestandteile der Anlagengegen- sierten Bewertungserfolge aus zukünftigen Cashflows (Ge- stände eine unterschiedliche Nutzungsdauer aufweisen, winne oder Verluste) der ausstehenden Kontrakte in den werden sie separat abgeschrieben (Komponentenansatz). Erfolg aus Energiehandel ein. Reparaturen, Unterhalt und die ordentliche Instandhaltung Bei der Kategorie «Übriges Handelsgeschäft» werden Ener- von Gebäuden und Betriebsanlagen werden direkt in den gielieferungen und Energiebezüge getätigt. Die Summe der Aufwand gebucht. Investitionen in Erneuerungen, Verbesse- fakturierten Leistungen aus diesen Transaktionen findet voll- rungen von Anlagen oder Ersatzinvestitionen werden akti- ständig Eingang in den Nettoumsatz aus Energie und Netz- viert, wenn der CKW-Gruppe daraus zukünftig wirtschaftli- nutzung oder Energiebeschaffungs- und Netznutzungsauf- cher Nutzen zufliessen wird. wand der Berichtsperiode. Bei Anlagen im Bau handelt es sich um noch nicht fertigge- Fremdkapitalzinsen stellte bzw. nicht betriebsbereite Anlagegüter. Als Anlagegüter Fremdkapitalzinsen werden grundsätzlich in der Periode, für gelten dabei alle Positionen des Sachanlagevermögens. Die welche sie geschuldet sind, als Aufwand erfasst. Fremdkapi- Abschreibung dieser Vermögenswerte beginnt mit der Fertig- talzinsen, welche direkt in Zusammenhang mit einer langfris- stellung bzw. dem Erreichen des betriebsbereiten Zustands. tigen Akquisition oder der Erstellung einer Anlage entstehen, werden aktiviert. Dabei werden die aktivierten Zinsen in der Immaterielle Anlagen Periode seit Beginn der Akquisitions- bzw. der Bautätigkeit Immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungskosten abzüg- bis zur Fertigstellung der Anlage berechnet. lich kumulierter Amortisationen und Wertminderungen bilan- CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 51 ziert. Die Amortisation der Immateriellen Anlagen erfolgt li- ven und Verpflichtungen wird als «zur Veräusserung gehal- near über den Zeitraum der geschätzten Nutzungsdauer, es ten» klassiert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend sei denn, die Nutzungsdauer ist unbestimmt. Goodwill und durch ein Veräusserungsgeschäft und nicht durch fortge- Immaterielle Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer setzte Nutzung realisiert wird. Voraussetzung ist eine hohe werden nicht amortisiert, aber jährlich einem Wertminde- Wahrscheinlichkeit für den Verkauf innerhalb von 12 Mona- rungstest unterzogen. ten und eine im gegenwärtigen Zustand unmittelbare Ver- äusserbarkeit der Vermögenswerte bzw. der Gruppe von Die Nutzungsdauern werden zum Ende jedes Geschäftsjah- Aktiven und Verpflichtungen. Vor der Umklassierung in «zur res überprüft. Es gelten in jedem Fall die vertragsindividuellen Veräusserung gehalten» erfolgt die Bewertung der Ver Nutzungsdauern. Die Energiebezugsrechte umfassen die mögenswerte und der Gruppe von Aktiven und Verpflichtun- Vorauszahlungen für Rechte auf langfristige Energiebezüge gen gemäss den geltenden Rechnungslegungsgrundsätzen. inklusive aktivierter Zinsen. Deren Amortisation erfolgt linear Nach der Reklassifizierung werden die Vermögenswerte mit über die Vertragsdauer. Die Anlagenbenutzungsrechte sind dem niedrigeren Wert aus Buchwert und Marktwert abzüg- vertraglich vereinbarte einmalige Entschädigungen an einen lich Veräusserungskosten bewertet. Allfällige Wertminderun- Vertragspartner für die Benutzung von dessen Übertra- gen werden in der Erfolgsrechnung erfasst. gungs- und Verteilanlagen. Deren Amortisation erfolgt linear über die jeweils vertraglich festgelegte Nutzungsdauer. Rückstellungen Die Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am Bilanz- Informatiklösungen wie Vertriebs- und Kundenportale wer- stichtag bestehenden Verpflichtungen aus vergangenen den in der Kategorie übrige immaterielle Anlagen klassiert Geschäftsvorfällen bzw. Ereignissen, deren Eintreten wahr- und während einer erwarteten Nutzungsdauer von 3 Jahren scheinlich und deren Betrag zuverlässig bestimmbar ist. amortisiert. Die langfristigen Rückstellungen werden zum erwarteten, Renditeliegenschaften in wesentlichen Fällen auf den Bilanzstichtag abgezinsten Grundstücke und Gebäude, welche die CKW-Gruppe zur Mittelabfluss bilanziert. Erzielung von Mieteinnahmen, zum Zweck der Wertsteige- rung und / oder aus strategischen Überlegungen hält, wer- Leasing den als Renditeliegenschaften ausgewiesen, sofern sie Aktiven und Verpflichtungen aus Leasingverträgen werden nicht der Produktion oder Lieferung von Energie, der Erbrin- als Finanzierungsleasing bilanziert, wenn bei Vertragsab- gung von Dienstleistungen, für Verwaltungszwecke oder schluss im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätig- Chancen und Risiken auf die CKW-Gruppe übertragen wer- keit gehalten werden. Die Bewertung erfolgt zu Anschaf- den. Die Bewertung erfolgt zum tieferen Wert von Marktwert fungs- oder Herstellkosten abzüglich der kumulierten Ab- und Barwert der minimalen Leasingzahlungen abzüglich ku- schreibungen sowie der kumulierten Wertminderungen. Die mulierter Abschreibungen und allfälliger Wertbeeinträchtigun- Abschreibung der Gebäude erfolgt linear je nach Gebäude- gen (Impairment). Die Leasingraten werden in Zinsaufwand teil über 15 bis 60 Jahre. Die Grundstücke werden, ausser und Tilgungsbetrag gemäss Annuitätenmethode aufgeteilt. bei Vorliegen von Wertminderungen, nicht abgeschrieben. Die Abschreibung der Leasinggegenstände erfolgt über die geschätzte Nutzungsdauer oder über die kürzere Vertrags- Die im Anhang offengelegten Angaben zu den Marktwerten dauer. beruhen sowohl auf externen Wertgutachten wie auch auf internen Berechnungen. Soweit solche nicht vorliegen, wer- Zahlungen für operatives Leasing werden linear über die den interne Berechnungen nach der «Discounted-Cash- Leasingdauer erfolgswirksam erfasst. flow-Methode» erstellt und bei der Offenlegung als Markt- wert der Liegenschaften zugrunde gelegt. Personalvorsorge Der überwiegende Teil der CKW-Gruppengesellschaften ist Vorräte bei der PKE Vorsorgestiftung Energie (PKE) angeschlossen. Die Materialvorräte zur betrieblichen Leistungs erstellung Dabei handelt es sich um eine rechtlich selbstständige Vorsor- sind zu den Anschaffungs- oder Herstellkosten, ermittelt geeinrichtung, welche nach IAS 19 die Charakteristiken eines nach der Durchschnittsmethode, oder zum niedrigeren leistungsorientierten Plans erfüllt. Die Finanzierung erfolgt Nettoerlöswert bilanziert. durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge. Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögens- Die Berechnung der anteiligen leistungsorientierten Vorsor- werte und aufgegebene Geschäftsbereiche geverpflichtung der PKE wird unter Anwendung des Anwart- Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Gruppe von Akti- schafts-Barwertverfahrens (Projected-Unit-Credit-Methode) CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
52 | Konsolidierte Jahresrechnung jährlich durch unabhängige Versicherungsmathematiker er- sich in einer oder mehreren zukünftigen Perioden wieder aus- mittelt. Der für die Berechnung verwendete Diskontsatz ba- gleichen. Zeitlich begrenzte Differenzen aus der Ersterfassung siert auf dem Zinssatz erstklassiger Industrieanleihen mit an- von Goodwill werden nicht berücksichtigt. Zur Berechnung der nähernd gleichen Laufzeiten wie die Verpflichtung. Bei diesem latenten Steuern kommen die gesellschaftsspezifischen Steu- Anwartschafts-Barwertverfahren werden nicht nur die am ersätze zur Anwendung. Eine Verrechnung von Steuergutha- Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften ben und -verbindlichkeiten findet statt, wenn diese dasselbe berücksichtigt, sondern auch die künftig zu erwartenden Steuersubjekt und dieselbe Steuerhoheit betreffen. Die laten- Lohn- und Rentenerhöhungen. Der Marktwert der Planakti- ten Steuerguthaben oder Steuerverbindlichkeiten werden als ven, noch nicht erfasste versicherungsmathematische Ge- langfristige Aktiven oder Passiven ausgewiesen. Latente winne und Verluste sowie noch nicht erfasster nachzuver- Steuerguthaben aus Verlustvorträgen sowie abzugsfähigen rechnender Dienstzeitaufwand werden abgezogen bzw. temporären Differenzen werden nur dann bilanziert, wenn hinzugerechnet. wahrscheinlich ist, dass sie in der Zukunft realisiert werden können. Die Vorsorgekosten, welche mit der Arbeitsleistung der Be- richtsperiode zusammenhängen, werden erfolgswirksam er- Eventualverbindlichkeiten fasst. Vergangene Arbeitsleis tungen betreffende Vorsorge- Bei Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um Verpflichtun- kosten, die auf neue oder veränderte Vorsorgeleistungen gen, bei welchen ein Mittelabfluss als unwahrscheinlich, aber zurückzuführen sind, werden linear bis zum Zeitpunkt der möglich eingeschätzt wird, sowie um mögliche Verpflichtun- Anspruchsberechtigung über den Personalvorsorgeaufwand gen, deren Existenz sich erst noch erweisen muss. Diese wer- erfasst. den in der Bilanz nicht erfasst, es sei denn, sie würden im Rahmen einer Akquisition erworben. Dagegen wird der Betrag Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus einer möglichen Verpflichtung am Bilanzstichtag als Eventual- den periodischen Neuberechnungen werden linear über die verbindlichkeit im Anhang der konsolidierten Jahresrechnung durchschnittliche Restdienstzeit erfolgswirksam erfasst, offengelegt, sofern sich dieser verlässlich quantifizieren lässt. sofern sie 10 % des höheren Betrags von Vorsorgevermögen oder -verpflichtung überschreiten. Die sich aus den ausge- Wertminderungen des nichtfinanziellen führten Berechnungen ergebenden Defizite werden über Anlagevermögens diesen Mechanismus zurückgestellt. Mindestens einmal jährlich wird beurteilt, ob Anzeichen einer Wertminderung der Sachanlagen und der Immateriellen An- Personalvorsorgeüberdeckungen werden nur bis zu einem lagen vorliegen. Liegen Indikatoren einer nachhaltigen und Betrag aktiviert, der die Summe von nicht erfasstem nachzu- wesentlichen Werteinbusse vor, wird eine Berechnung des verrechnendem Dienstzeitaufwand, nicht erfassten versiche- realisierbaren Werts des Vermögenswerts oder, falls dies rungsmathematischen Verlusten und dem Nutzen aus zu- nicht möglich ist, eine Berechnung des realisierbaren Werts künftigen Beitragsrückzahlungen oder -reduktionen nicht der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu welcher der Ver- übersteigt. mögenswert gehört, durchgeführt. Dieser wird dem Buch- wert gegenübergestellt (Wertminderungstest). Wenn der Ertragssteuern Buch wert den geschätzten realisierbaren Wert übersteigt, Ertragssteuern beinhalten laufende und latente Ertragssteu- erfolgt eine ausserplanmässige Abschreibung in Höhe der ern. Normalerweise werden die Ertragssteuern erfolgswirk- Differenz. Der realisierbare Wert entspricht dem höheren sam verbucht, es sei denn, diese stehen in Verbindung zu Wert von Nutzwert und Marktwert abzüglich Veräusserungs- einer Position, welche im sonstigen Ergebnis oder direkt im kosten. Bei der Ermittlung des Nutzwerts werden die ge- Eigenkapital erfasst wird. In diesem Fall werden die Ertrags- schätzten zukünftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuer- steuern ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder direkt im zinssatz abgezinst. Dieser Vorsteuerzinssatz berücksichtigt Eigenkapital erfasst. zum einen die momentane Marktwerteinschätzung über den Zeitwert des Geldes und zum anderen die mit dem Ver- Laufende Ertragssteuern werden auf dem steuerbaren Ergeb- mögenswert inhärenten Risiken, insoweit diese nicht bereits nis berechnet und periodengerecht abgegrenzt. Die in der Eingang in die Schätzung der Zahlungsströme gefunden konsolidierten Jahresrechnung ausgewiesenen latenten Steu- haben. erverbindlichkeiten werden gemäss der «Balance-Sheet-Liabi- lity-Methode» berechnet, wobei grundsätzlich auf allen zeitlich Einmal wertgeminderte Anlagen werden jährlich erfolgswirk- begrenzten Differenzen latente Steuern berücksichtigt werden. sam an den gemäss der «Discounted-Cashflow-Methode» Zeitlich begrenzte Differenzen ergeben sich aus Abweichun- ermittelten Wert angepasst, bei Wertaufholungen jedoch gen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder ei- höchstens bis zum planmässig fortgeschriebenen Buchwert. ner Verpflichtung und dem entsprechenden Steuerwert, die Davon ausgenommen ist eine Wertaufholung des Goodwills. CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 53 Der Goodwill wird im Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittel- Ergebnis ausgewiesen. Im Zeitpunkt der Realisierung des generierenden Einheiten zugeordnet, welche aus den Syner- Gewinnes oder Verlustes kommt es zu einem Übertrag in die gien des Unternehmenszusammenschlusses Nutzen ziehen Erfolgsrechnung. Dauerhafte Wertverluste werden nach ei- sollen. Unabhängig von allfälligen Indikatoren wird der Good- ner Analyse der einzelnen Titel der Erfolgsrechnung belastet. will jährlich einem Wertminderungstest unterzogen. Eine Wertminderung liegt insbesondere dann vor, wenn der Marktwert einer Aktie entweder über einen längeren Finanzielle Vermögenswerte Zeitraum oder wesentlich unter dem Einstandswert liegt. Die erstmalige Erfassung von finanziellen Vermögenswerten Schuldinstrumente wie Obligationen gelten als wert erfolgt zum Marktwert und im Falle von finanziellen Vermö- gemindert, wenn objektive Anzeichen wie Konkurs, Zah- genswerten, welche nicht als «erfolgswirksam zum Markt- lungsverzug oder sonstige bedeutende finanzielle Schwie- wert bewertet» klassiert sind, einschliesslich Transaktions- rigkeiten des Ausstellers vorliegen. Im Gegensatz zu kosten. Der Kauf oder Verkauf wird jeweils am Handelstag Schuldinstrumenten wird bei Eigenkapitalinstrumenten eine bilanziert. allfällige spätere Wertaufholung nicht erfolgswirksam ver- bucht. Die Folgebewertung richtet sich nach der Kategorie, welcher die finanziellen Vermögenswerte zugeteilt sind. Die CKW- Bewertung derivativer Finanzinstrumente Gruppe klassiert ihre finanziellen Vermögenswerte wie folgt: Zur Absicherung von Währungsschwankungen und zur Absi- cherung eines Teils der erwarteten künftigen Energiebeschaf- • erfolgswirksam zum Marktwert bewertete finanzielle fung und Energieabgabe werden nach Bedarf derivative Vermögenswerte, Finanzinstrumente eingesetzt. • bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen, • Kredite und Forderungen, Derivative Finanzinstrumente werden erstmalig bei Vertrags- • zur Veräusserung verfügbare finanzielle abschluss zum Marktwert bilanziert und anschliessend zu je- Vermögenswerte. dem Bilanzstichtag zum Marktwert bewertet. Realisierte und nichtrealisierte Marktwertänderungen von derivativen Finanz- Finanzielle Vermögenswerte werden als «erfolgswirksam instrumenten, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert zum Marktwert bewertet» klassiert, wenn sie entweder zu werden oder die strengen Anforderungen des Hedge Ac- Handelszwecken gehalten werden oder wenn sie bei der countings nach IAS 39 nicht erfüllen, werden erfolgswirksam Ersterfassung als «erfolgswirksam zum Marktwert bewertet» in der Position Erfolg aus Energiehandel, im Falle von Energie- designiert wurden. Zu den «zu Handelszwecken gehaltenen» derivaten, oder bei Währungsderivaten im Finanzertrag/ finanziellen Vermögenswerten gehören auch alle derivativen -aufwand ausgewiesen. Finanzinstrumente, welche nicht für Hedge Accounting ver- wendet werden. Die «erfolgswirksam zum Marktwert bewer- Die offenen und bewerteten derivativen Finanzinstrumente, teten» finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmali- die Nettoforderungen gegenüber Gegenparteien darstellen, gen Erfassung und nachfolgend zum Marktwert bewertet. gehen als positive Wiederbeschaffungswerte in die Übrigen Veränderungen des Marktwerts werden in der Erfolgsrech- Forderungen ein. In den Übrigen Verbindlichkeiten werden nung erfasst. diejenigen offenen und bewerteten Finanzinstrumente er- fasst, aus denen eine Nettoverpflichtung gegenüber Gegen- Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen sowie die parteien resultiert. Sind die Bedingungen für ein Netting er- von der CKW-Gruppe ausgegebenen Kredite und Forde- füllt, so werden für diese Gegenpartei die positiven und rungen sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit negativen Wiederbeschaffungswerte der Transaktion sal- fixen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem ak- diert. In der konsolidierten Jahresrechnung werden die posi- tiven Markt notiert sind. Sie werden nach der Ersterfassung tiven und negativen Wiederbeschaffungswerte der offenen mit den fortgeführten Anschaffungskosten, unter Verwen- Transaktionen in Anmerkung 33 tabellarisch dargestellt. dung der Effektivzinsmethode, abzüglich allfälliger Wert minderungen, bilanziert. Eine Wertminderung wird berech- Die CKW-Gruppe wendet seit dem Geschäftsjahr 2012 / 13 net als Differenz zwischen dem Buchwert und dem mit dem Hedge Accounting zur buchhalterischen Darstellung der Ab- ursprünglichen Effektivzinssatz abdiskontierten Barwert der sicherung eines Teils der erwarteten künftigen Energiebe- erwarteten künftigen Zahlungsströme. schaffung bzw. des -absatzes an. Zur Absicherung der Ener- giebeschaffung bzw. des -absatzes setzt die CKW-Gruppe Die zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögens- «All-in-one-Hedges» ein. Die Sicherungsgeschäfte dienen werte werden nach ihrer erstmaligen Erfassung zum Markt- der Absicherung jener Risiken, die sich auf die Beträge oder wert bilanziert, und die Wertänderung wird unter Berück- den zeitlichen Ablauf zukünftiger Geldflüsse auswirken kön- sichtigung der latenten Steuern erfolgsneutral im sonstigen nen (sogenannte Cashflow Hedges). CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
54 | Konsolidierte Jahresrechnung Bei qualifizierten Cashflow Hedges wird der wirksame Teil Übrige Verbindlichkeiten (langfristig) der Marktwertänderung des Sicherungsinstrumentes er- Die von Dritten erhaltenen Netzkostenbeiträge für Netzan- folgsneutral im sonstigen Ergebnis, unter Berücksichtigung schlüsse werden in der Bilanz als Ertragsabgrenzung unter der latenten Steuern, erfasst und im Eigenkapital in der Re- den übrigen langfristigen Verbindlichkeiten erfasst und der serve für Sicherungsgeschäfte ausgewiesen. Der ineffektive Erfolgsrechnung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer zu- Teil wird sofort in der Erfolgsrechnung erfasst. Sobald das geschrieben. Weiter werden in den übrigen langfristigen Ver- abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst wird, bindlichkeiten alle sonstigen Verbindlichkeiten verbucht, die werden die im sonstigen Ergebnis erfassten, kumulierten mehr als 12 Monate nach dem Bilanzstichtag fällig werden Marktwertänderungen des Derivats in die Erfolgsrechnung und die keiner anderen Position in den langfristigen Verbind- überführt. lichkeiten zugeordnet werden können. Übrige Finanzanlagen (langfristig) Übrige Verbindlichkeiten (kurzfristig) Unter den nicht konsolidierten Beteiligungen werden alle Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten passive Beteiligungen erfasst, bei denen die CKW-Gruppe keinen Rechnungsabgrenzungsposten, Anzahlungen von Kunden so- massgeblichen oder beherrschenden Einfluss ausübt, die je- wie negative Wiederbeschaffungswerte von Energiederivaten. doch langfristig gehalten werden. Sie werden als «zur Ver- äusserung verfügbar» klassiert. Segmentinformationen CKW weist auf der Grundlage des Management Approach Die Darlehen enthalten langfristige Darlehen sowohl gegen- nach IFRS 8 drei Geschäftssegmente aus: über Dritten als auch gegenüber assoziierten Gesellschaften. Sie sind der Kategorie Kredite und Forderungen zugeordnet. • Das Geschäftssegment Energie umfasst die Energiepro- Falls bei der Ausgabe der Darlehen der vereinbarte Zinssatz duktion in eigenen und partnerschaftlich betriebenen dem Marktzinssatz entspricht und Ausgabe sowie Rückzah- Kraftwerken, den Vertrieb an Endkunden und Weiterver- lung zum Nominalwert erfolgen, entsprechen die fortgeführ- teiler sowie Energieoptimierungen und den Handel mit ten Anschaffungskosten dem Nominalwert der Darlehen. Energie und damit zusammenhängende Dienstleistungen. • Das Geschäftssegment Netze beinhaltet sowohl den ge- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzlich regulierten Bereich wie Bau, Unterhalt und Be- und Übrige Forderungen wirtschaftung von Netzanlagen für die Versorgung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Übrige Netzbetreibern und Endkunden mit Energie als auch nicht Forderungen gehören ebenfalls in die Kategorie Kredite und regulierte Dienstleistungen wie Bau, Unterhalt und Bewirt- Forderungen und werden zu fortgeführten Anschaffungskos- schaftung von Strom- und Datennetzen oder Anlagen der ten, welche in der Regel dem Nominalwert entsprechen, ab- Verkehrsinfrastruktur. züglich Wertberichtigungen ausgewiesen. Grundsätzlich wer- • Im Geschäftssegment Installationen sind Elektroinstallati- den die Wertberichtigungen einzeln für spezifisch bekannte onen sowie technische und bauliche Dienstleistungen im Forderungsrisiken vorgenommen. Neben Einzelwertberichti- Zusammenhang mit dem Installationsgeschäft enthalten. gungen werden zusätzlich Wertberichtigungen auf Portfolioba- sis für eingetretene, aber noch nicht bekannte Forderungsaus- Die Ermittlung der Segmentzahlen erfolgt nach den gleichen fälle anhand statistischer Erhebungen über das Ausfallrisiko Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen, wie sie für die gebildet. Darstellung der konsolidierten Jahresrechnung der CKW- Gruppe angewendet werden. Als Grundlage für die Ressour- Flüssige Mittel cenallokation und die Erfolgsmessung wird das Betriebs- Die Flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Post- und ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) herangezogen. Bankguthaben sowie Sicht- und Depos itengelder mit einer Laufzeit von höchstens 90 Tagen ab Erwerbszeitpunkt. Die Segmentergebnisse beinhalten alle Erträge und Auf- wände, welche direkt einem Segment zurechenbar sind, so- Finanzverbindlichkeiten (langfristig) wie Gemeinkosten, die auf vernünftiger Basis den Segmenten Langfristige Finanzverbindlichkeiten bestehen im Wesentli- zugeordnet werden können. chen aus Darlehen von Dritten und Personalvorsorgeeinrich- tungen. Diese werden nach der «Amortized-Cost-Methode» Die Segmentaktiven und -passiven enthalten alle Bilanzpositio- bewertet. Die Amortisation oder die Zuschreibung der Diffe- nen, die direkt einem Segment zurechenbar sind oder auf ver- renz zwischen dem Gegenwert der zugeflossenen Mittel, ab- nünftiger Basis den Segmenten zugeordnet werden können. züglich Transaktionskosten, und dem Rückzahlungsbetrag erfolgt unter Verwendung der Effektivzinsmethode und wird Investitionen beinhalten die Kosten für die Beschaffung von über die Dauer der Finanzierung erfolgswirksam erfasst. Sachanlagen und immateriellen Werten. CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
Konsolidierte Jahresrechnung | 55 Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu markt- Netzanlagen üblichen Konditionen abgewickelt und verbucht. Sämtliche Die Anteile der CKW Grid AG, Luzern, wurden am 3. Januar Transaktionen und Bestände werden in der Konsolidierung 2013 verkauft (vgl. Anmerkung 25 der konsolidierten Jahres- eliminiert. rechnung). Der Verkauf erfolgte entsprechend den gesetzli- chen Vorgaben von StromVG und StromVV betreffend die Überführung des Übertragungsnetzes an die schweizerische 5. Schätzungsunsicherheiten Netzgesellschaft Swissgrid AG sowie den Bestimmungen des Sacheinlagevertrages. Bei dem zum Überführungszeit- Wichtigste Annahmen und Quellen von punkt anzuwendenden Verkaufspreis handelt es sich verein- Unsicherheiten bei den Einschätzungen barungsgemäss um den Wert, der gemäss der letzten Verfü- Beim Erstellen der konsolidierten Jahresrechnung in Überein- gung der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) stimmung mit den IFRS werden vom Management Einschät- vor dem Überführungszeitpunkt zur Berechnung der anre- zungen und Annahmen getroffen, die Auswirkungen auf die chenbaren Kosten verwendet wurde. Dies ist ein provisori- anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätze und auf die in scher Verkaufspreis, weil die CKW AG gegen die ElCom- den Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und Auf- Verfügung Beschwerde eingereicht hat. Abhängig vom Aus- wendungen ausgewiesenen Beträge sowie deren Darstellung gang des Beschwerdeverfahrens kann der Wert der Übertra- haben. Die Einschätzungen und Annahmen beruhen auf Er- gungsanlagen und der damit zusammenhängende Verkaufs- kenntnissen der Vergangenheit und verschiedenen sonstigen preis vom ausgewiesenen Preis abweichen. Faktoren, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Diese dienen als Basis für die Bilanzierung Verfahren der Eidgenössischen jener Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, deren Bewertung Elektrizitätskommission nicht direkt aufgrund anderer Quellen gegeben ist. Die tatsäch- Im Mai 2009 leitete die ElCom ein Verfahren gegen die CKW lichen Werte können von diesen Einschätzungen abweichen. AG zur Überprüfung der Netznutzungs- und Elektrizitätsta- rife ein. Hinsichtlich der Netznutzungstarife erliess die ElCom Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend über- am 7. Juli 2011 eine Teilverfügung, dass sie die von der CKW prüft. Änderungen der Einschätzungen sind allenfalls not- AG deklarierten Netzkosten nicht vollumfänglich anerkenne. wendig, sofern sich die Gegebenheiten, auf denen die Gegen diese Teilverfügung reichte die CKW AG beim Bun- Einschätzungen basieren, geändert haben oder neue Infor- desverwaltungsgericht (BVGer) Beschwerde ein. Das BVGer mationen und zusätzliche Erkenntnisse vorliegen. Solche Än- hiess mit Urteil vom 29. Januar 2013 die Beschwerde der derungen werden in jener Berichtsperiode erfasst, in der die CKW AG im Grundsatz gut. Aufgrund des rechtskräftigen Einschätzung angepasst worden ist. Urteils des BVGer und der damit verbundenen grundsätzli- chen Bestätigung, dass die Deklaration der Netzkosten Die wichtigsten Annahmen über die zukünftige Entwicklung rechtskonform und sachgerecht erfolgte, wurde die in den sowie die wichtigsten Quellen von Unsicherheiten bei den Vorjahren gebildete Rückstellung in der Berichtsperiode Einschätzungen, die bei den bilanzierten Vermögenswerten 2012/13 aufgelöst (siehe Anmerkung 27 der konsolidierten und Verbindlichkeiten bedeutende Anpassungen erforderlich Jahresrechnung). machen könnten, sind nachfolgend dargestellt. In Bezug auf die Elektrizitätstarife entschied die ElCom mit Sachanlagen und Immaterielle Anlagen (Rechte für ihrer Teilverfügung vom 15. April 2013, dass sie die von der Anlagenbenutzung, Energiebezug und Konzessionen) CKW AG deklarierten Produktionskosten im Zusammenhang Die CKW-Gruppe verfügt über Sachanlagen mit einem Bilanz- mit dem Auf- und Ausbau von Produktionskapazitäten und Ver- wert von 948,6 Mio. CHF (siehe Anmerkung 15 der konsolidierten waltungs- und Vertriebsgemeinkosten nicht vollumfänglich an- Jahresrechnung) sowie Rechte für Anlagenbenutzung, Ener- erkennen werde. Die CKW AG vertritt die Auffassung, dass giebezug und Konzessionen von 5,6 Mio. CHF (siehe Anmer- diese Kosten angerechnet werden dürfen und die damit zusam- kung 16 der konsolidierten Jahresrechnung). Diese werden men hängende Berechnung der Tarife sachgerecht vorgenom- jährlich auf Indikatoren für Wertminderungen überprüft. Zur men worden ist. Aufgrund der Tragweite des Entscheides hat Beurteilung, ob eine Wertminderung vorliegt, werden Einschät- die CKW AG gegen diese Teilverfügung Beschwerde beim Bun- zungen der zu erwartenden zukünftigen Geldflüsse aus der desverwaltungsgericht eingereicht. Die CKW AG hat im Ge- Nutzung dieser Vermögenswerte vorgenommen. Die tatsächli- schäftsjahr 2011 / 12 eine Rückstellung erfasst und im Berichts- chen Geldflüsse können von den auf diesen Einschätzungen jahr 2012/13 angepasst (siehe Anmerkung 27 der konsolidierten basierenden diskontierten zukünftigen Geldflüssen bedeutend Jahresrechnung). Abhängig von der weiteren Entwicklung des abweichen. Wichtige Parameter wie die Nutzungsdauer, die Verfahrens kann im Folgejahr eine Änderung der Einschätzung Energiepreisentwicklung oder der Diskontierungssatz sind erfolgen und die Höhe der gebildeten Rückstellung angepasst naturgemäss mit grossen Unsicherheiten behaftet. werden. CKW-Gruppe Geschäftsbericht 2012 |13
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