Gesundheit für Ihr Kind - Für unsere Zukunft! - Impf-Info-Heft - Land Niederösterreich

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Gesundheit für Ihr Kind - Für unsere Zukunft! - Impf-Info-Heft - Land Niederösterreich
Impfo_2022_RZ.qxp_Impfo 2022 09.05.22 13:24 Seite 1

                                                                   Stand: April 2022

                                                 Gesundheit
                                                 für Ihr Kind
                                                  Impf-Info-Heft

                                 Für unsere Zukunft!
Gesundheit für Ihr Kind - Für unsere Zukunft! - Impf-Info-Heft - Land Niederösterreich
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     Impressum: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung – Abteilung Gesundheitswesen,
                A-3109 St.Pölten, Landhausplatz 1, E-Mail: post.gs1@noel.gv.at, Tel. 02742 9005
                Druck: Amt der NÖ Landesregierung, Landesamtsdirektion, Abt. Gebäudeverwaltung – Amtsdruckerei
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                                Liebe Eltern!
                                Impfen schützt. Viele Infektionskrankheiten werden aber heutzu-
                                tage leider unterschätzt und die notwendige Schutzimpfung ver-
                                nachlässigt, obwohl es oft keine wirksame Behandlung gibt. Als
                                Folge sinkt die Durchimpfungsrate, was die Ausbreitung der
                                Krankheitserreger zusätzlich fördert. Wer sich hingegen recht-
                                zeitig impfen lässt, schützt sich nicht nur selbst, sondern auch
                                andere.

                                Eltern wollen für Ihre Kinder immer das Beste. Daher ist es ver-
                                ständlich, dass infolge mancher Berichte über das Impfen in den
                                Medien, die Menschen verunsichert sind. Es ist mir daher ein
                                großes Anliegen, mit diesem Heft, den Eltern diese Ängste zu
                                nehmen.

                                Das heimische Gratisimpfprogramm für Kinder sichert allen bis
                                zum 15. Lebensjahr einen kostenlosen Zugang zu den wichtig-
                                sten Impfungen, die nach neuesten wissenschaftlichen Empfeh-
                                lungen ausgewählt wurden. Im Zuge dessen wurde auch darauf
                                geachtet, dass Kinder mit möglichst wenigen Stichen gegen
                                möglichst viele Krankheiten geschützt werden können.

                                Das vorliegende Impfheft soll Ihnen nun helfen, sich über das
                                wichtige Thema der Schutzimpfung zu informieren und alles
                                über das österreichische Impfkonzept zu erfahren. Als zu-
                                ständiges Mitglied der NÖ Landesregierung für die öffentliche
                                Gesundheit möchte ich Sie ersuchen, im Interesse der Gesund-
                                heit Ihres Kindes von diesem Angebot Gebrauch zu machen und
                                Ihrem Kind den notwendigen Schutz zukommen zu lassen.

                                Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Gesundheit
                                und alles Gute!

                                Ulrike Königsberger-Ludwig
                                NÖ Gesundheitslandesrätin

                                                                                                   Seite 3
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              Das Österreichische Impfkonzept
         Das Österreichische Impfkonzept – ins        zwei Dritteln vom Bund und zu je ei-
         Leben gerufen durch ein verbindliches        nem Sechstel vom Land und dem
         Übereinkommen zwischen der Bun-              Hauptverband getragen; die Honorar-
         desregierung, den neun Landesregie-          kosten für die Impfärztinnen und -ärzte,
         rungen und dem Hauptverband der              die Kostenabgeltung für Großhandel
         österreichischen Sozialversicherungs-        und Apotheken usw. trägt das jeweili-
         träger im Jahre 1997 – beabsichtigt,         ge Bundesland zur Gänze.
         die Durchimpfungsquote der österrei-
         chischen Kinder auf ein von der Welt-        Um Ihrem Kind Unannehmlichkeiten
         gesundheitsorganisation als wün-             soweit wie möglich zu ersparen, wer-
         schenswert erachtetes Niveau anzuhe-         den vorwiegend Kombinationsimpf-
         ben. Die Impfungen im Rahmen des             stoffe verwendet, das heißt Schutz-
         Österreichischen Kinderimpfkonzeptes         impfungen gegen verschiedene Krank-
         sind für Kinder in NÖ für die jeweili-       heiten werden in einem Impfvorgang
         gen Altersgruppen kostenlos. Die             verabreicht. Alle Krankheiten, gegen
         Kosten für den Impfstoff werden zu           die Schutzimpfungen angeboten wer-
                                                      den, sind ernster Natur. Das „Durch-
                                                      machen“ dieser Krankheiten ist we-
                                                      sentlich riskanter und unangenehmer,
                                                      ja zum Teil lebensgefährlich, während
                                                      die Nebenwirkungen der Impfungen in
                                                      den allermeisten Fällen zu vernachläs-
                                                      sigen sind. Darüber hinaus bietet das
                                                      Österreichische Impfschadengesetz
                                                      im Falle ernster Komplikationen bzw.
                                                      Schädigung des Impflings eine Ent-
                                                      schädigung an.

                         Sämtliche personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral gemeint.
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            Nur Impfen schützt – Wichtige Informationen
         Schutzimpfungen gehören heute zur
         wirksamsten Prophylaxe gegen Infekti-
         onskrankheiten. Dies zeigt sich am Bei-
         spiel der Kinderlähmung. Während
         noch in den Jahren 1954 bis 1959 bei
         der letzten Kinderlähmungsepidemie in
         Österreich rund 600 Todesopfer zu be-
         klagen gewesen sind, ist diese Krank-
         heit nun seit mehr als zwanzig Jahren
         bei uns nicht mehr vorhanden. Ein wei-
         teres Ziel der Weltgesundheitsorgani-
         sation ist es, auch die Masern auszu-
         rotten. Wie man am Beispiel der USA,
         aber auch Finnlands, sehen kann, wäre
         das völlige Eliminieren dieser Krankheit
         bei ausreichender Impfbeteiligung kein
         Problem.
                                                      de epidemiologische Situation macht
         Die Entwicklung neuer und die Verbes-        es erforderlich, die Impfempfehlungen
         serung bestehender Impfstoffe ma-            stets den aktuellsten Gegebenheiten
         chen rasante Fortschritte und bieten         anzupassen und zu überarbeiten. Die
         Schutz gegen Krankheiten, denen die          Evidenz-basierten Empfehlungen des
         Menschen früher ausgeliefert waren.          Nationalen Impfgremiums werden jähr-
         Neue Kombinationsimpfstoffe ermögli-         lich im „Impfplan Österreich“ festge-
         chen es, mit einer Impfung gegen             halten.
         mehrere Krankheiten zu schützen –
         dies kommt vor allem unseren Kindern         Der aktuelle Impfplan ist unter
         zugute. Die sich immer wieder ändern-        www.sozialministerium.at erhältlich.

                                                                                         Seite 5
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         Impfkalender des kostenfreien Kinderimpfprogramms
              Säuglinge und Kleinkinder                                                    Details zu weiteren empfohlenen Kinderimpfungen
                                                                                            siehe Österreichischer Impfplan: www.sozialministerium.at

                             Alter →
                                       1. Lebensjahr                                                                                             2.
                                                                                                                                                 Lebens-

       ↓Impfung
                                       7.       3.    5.    6.    7.    8.    9.    10.   11.   12.                                              jahr
                                       Woche    Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat
                                        2 Teilimpfungen ab der 7. Woche
       Rotavirus (RV)
                                       bis zur 24. Woche (Schluckimpfung)
       Diphtherie (DIP)
       Tetanus (TET)                                                                                                           3.
                                                    1.      2.                                                          6-fach-Impfung
       Pertussis (PEA)
                                                 6-fach- 6-fach-                                                              frühestens
       Poliomyelitis (IPV)
                                                Impfung Impfung                                                             6 Monate nach
       Haemophilus infl. B (HIB)                                                                                            2. Teilimpfung
       Hepatitis B (HBV)
                                                                                                                                      3.
                                                   1.        2.                                                                      PNC
       Pneumokokken (PNC)                                                                                                         frühestens
                                                  PNC       PNC
                                                                                                                                6 Monate nach
                                                                                                                                2. Teilimpfung

       Mumps
                                                                                                                                MMR
       Masern (MMR)
                                                                                                                            2 Impfungen*
       Röteln
                                                                                                              Influenza
       Influenza (Virusgrippe)
                                                                                                           Impfung jährlich

       *Impfabstand bei Erstimpfung im 1. Lebensjahr mindestens 3 Monate, dann 4 Wochen.

              Schulkinder
                         Alter →       7.           8.            9.           10.          11.             12.        13.             14.          15.
                                    Lebens-      Lebens-       Lebens-      Lebens-      Lebens-         Lebens-    Lebens-         Lebens-      Lebens-
       ↓ Impfung                      jahr         jahr          jahr         jahr         jahr            jahr       jahr            jahr         jahr
       Diphtherie (DIP)                         nachholen bei Kindern,
       Tetanus (TET)                 4-fach-     die im 7. Lebensjahr                                                   1
       Pertussis (PEA)              Impfung           noch nicht
       Poliomyelitis (IPV)                         geimpft wurden
       Hepatitis B (HBV)                                          Grundimmunisierung (0/1/6 Monate) oder auffrischen
       Mumps
       Masern (MMR)                                                                  MMR nachholen
       Röteln
       Meningokokken
                                                                                                          MEC4
       (MEC4)
       Humane                                                                             HPV                                        HPV2
       Papillomaviren                                                                 2 Impfungen                                2 Impfungen
       (HPV)                                                                        Abstand 6 Monate                           Abstand 6 Monate
                                                                                         Influenza
       Influenza (Virusgrippe)
                                                                                      Impfung jährlich
         Impfkalender des kostenfreien Impfprogramms für Schulkinder
         1 Nachholen bei Kindern, die im 7. bis 9. Lebensjahr nur eine Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Poliomyelitis erhalten haben.
         2 Catch up Programm zu einem vergünstigten Selbstkostenpreis bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.

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         Erklärung
         Kostenfreie Impfungen*
              Rotavirus (Brechdurchfall)                                      2 oder 3x ab der 7. Woche bis spätestens
                                                        Schluckimpfung
                                                                              zur 24. bzw. 32. Woche (je nach Impfstoff)
              Diphtherie
              Keuchhusten (Pertussis)
              Tetanus (Wundstarrkrampf)                 6-fach-Impfung        3., 5. und 11.–12. Lebensmonat
              Poliomyelitis (Kinderlähmung)
              Hämophilus influenzae Typ B
              Hepatitis B
                                                                              2 Impfungen, Impfabstand bei Erstimpfung
              Masern, Mumps, Röteln                     MMR-Impfstoff         im 1. Lebensjahr mindestens 3 Monate, dann
                                                                              4 Wochen

              Pneumokokken                                                    3., 5., 12.–14. Monat, für Risikokinder bis
                                                                              zum vollendeten 5. Lebensjahr kostenfrei

              Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio 4-fach-Impfung               7. – 9. Lebensjahr (Auffrischung)

                                                                              spätestens bei Schulaustritt (für Kinder, die
                                                                              vorher nur eine Diphtherie-Tetanus-Polio
              Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio                              Impfung erhalten haben wegen fehlender
                                                                              Pertussiskomponente (Keuchhusten))
              Hepatitis B                                                     ab 7. bis 15. Lebensjahr Auffrischung

                                                                              vollendetes 10. bis vollendetes
              Meningokokken (A,C,W,Y)                                         13. Lebensjahr

                                                                              ab vollendetem 9. bis vollendetem 12. Lj.
              Humane Papillomaviren (HPV)                                     (2 Teilimpfungen)

              Influenza (Virusgrippe)                                         ab dem 7. Lebensmonat jährlich

         Folgende Impfungen sind nicht kostenfrei, werden aber empfohlen
          Meningokokken C (MEC-C): Für Kleinkinder wird möglichst früh im 13. Lebensmonat einmalig eine Imp-
          fung mit einem konjugierten Impfstoff gegen Meningokokken der Gruppe C empfohlen. Nachholimpfun-
          gen sind bis zum vollendeten 10. Lebensjahr empfohlen
          Meningokokken B: ab dem 3. Lebensmonat (Impfschemata je nach Alter unterschiedlich)
          Varizellen (Windpocken)-Impfung: Empfohlen wird eine zweimalige Impfung ab dem vollendeten 1. Le-
          bensjahr oder frühestens ab dem vollendeten 9. Lebensmonat, eventuell als Vierfachimpfstoff Masern-
          Mumps-Röteln-Varizellen.
          Impfung gegen humane Papillomaviren für Mädchen und Buben ab dem vollendeten 12. Lebensjahr bis
          zum vollendeten 18. Lebensjahr (2 bzw. 3 Teilimpfungen) als Nachholimpfung empfohlen.
          Impfungen gegen: FSME . . . . . . . . . . . . . ab 2. Lebensjahr
                           Hepatitis A . . . . . . . . 2 x im 2. Lebensjahr

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         Warum impfen?                                schmerzen, Mattigkeit, Müdigkeit,
         Infektionskrankheiten werden heute           Übelkeit, Schwellung der regionären
         unterschätzt, obwohl es bei vielen die-      Lymphknoten und Unwohlsein für die
         ser Krankheiten keine wirksame Be-           Dauer von 1–3 Tagen sind generell
         handlung gibt. Die durch Impfung ver-        Ausdruck der normalen Auseinander-
         meidbaren Krankheiten können mit             setzung des Organismus mit dem
         schweren Komplikationen einherge-            Impfstoff. Da es sich bei Impfstoffen
         hen, eventuell bleibende Schäden ver-        um immunologisch wirksame Arznei-
         ursachen und oft sogar tödlich verlau-       mittel handelt, treten diese Symptome
         fen. Durch Schutzimpfungen können            im Rahmen der Immunreaktion auf.
         diese Risiken weitgehend vermieden           Impfstoffe können wie Medikamente,
         werden.                                      Nahrungsmittel oder Stoffe aus der
                                                      täglichen Umgebung sehr selten auch
         Wie schützt die Impfung?                     allergische Reaktionen hervorrufen.
         Durch eine Impfung kommt der Orga-           Besonders Lebendimpfstoffe können
         nismus mit abgetöteten oder abge-            Nebenwirkungen hervorrufen, die der
         schwächten Krankheitserregern bzw.           „Impfkrankheit“ ähneln, wie z.B. ein
         mit ihren Bestandteilen in Kontakt und       Hautausschlag und/oder Gelenks-
         bildet dagegen Abwehrstoffe (Antikör-        schmerzen nach der Masern-, Mumps-,
         per). Diese Abwehrstoffe bewirken bei        Röteln- bzw. Varizellen-Impfung. In der
         einer nachfolgenden Infektion, dass die      Regel sind diese Beschwerden
         Krankheit nicht oder nur in abge-            vorübergehender Natur und klingen
         schwächter    Form    zum     Ausbruch       rasch und folgenlos ab.
         kommt.                                       Auffällige Nebenwirkungen sind nach
                                                      der Impfung, spätestens rechtzeitig vor
         Welche Nebenwirkungen                        der nächsten Impfung, dem Impfarzt
         haben Impfungen?                             zu melden.
         Lokal- und Allgemeinreaktionen, wie
         z.B. Rötung, Schwellung, Schmerzen           Wer soll geimpft werden?
         an der Injektionsstelle, Temperaturer-       Jeder, der sich und seine Familienan-
         höhung/Fieber, Kopf- und Glieder-            gehörigen (Kontaktpersonen) schützen

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         will, soll sich impfen lassen.               Rezept mit der Aufschrift „Kinder-
         Entsprechend der UN-Konvention vom           impfkonzept“. Mit dem Rezept bezie-
         20.11.1989 haben Kinder das Recht            hen Sie in Ihrer Apotheke kostenlos
         auf beste Gesundheitsversorgung. Da-         den Impfstoff.
         zu gehört auch der Schutz vor Erkran-        Auf die Einhaltung der vom Apotheker
         kungen, die durch Impfung vermeidbar         empfohlenen Temperatur für Transport
         sind. Den Eltern obliegt es, die Schutz-     bzw. Lagerung ist unbedingt zu achten.
         impfungen bei ihren Kindern durchfüh-        Temperaturen über 25°C sowie direkte
         ren zu lassen.                               Sonneneinwirkung sind strikt zu ver-
                                                      meiden.
         Wann soll geimpft werden?                    Den Impfstoff bringen Sie (am besten
         Um rechtzeitig geschützt zu sein, soll       noch am selben Tag) zu Ihrem Arzt und
         jedes Kind möglichst früh geimpft wer-       lassen Ihr Kind impfen (ebenfalls kos-
         den. Das im Impfplan angegebene Al-          tenlos). Damit die Impfung ordnungs-
         ter stellt die Empfehlung für den bes-       gemäß vom Impfarzt dokumentiert
         ten Zeitpunkt dar. Versäumte Impfun-         werden kann, bringen Sie unbedingt
         gen sollen zum nächstmöglichen Ter-          den Impfpass Ihres Kindes mit!
         min nachgeholt werden. Im Einzelnen
         sind die Impftermine mit dem Arzt zu          Lassen Sie in Ihrem eigenen
         besprechen. Bei Frühgeborenen und             Interesse und im Interesse Ihres
         bei Kindern mit Störungen in der Ent-         Kindes alle Impfungen sorgfältig
         wicklung sollte vom Arzt der geeignete        in einen Impfpass sowie in die
         Impfzeitpunkt festgesetzt werden.             Impfdatenbank eintragen. Auf
                                                       diese Weise können Sie und Ihr
         Wie kommen Sie zur (Gratis-)                  Arzt jederzeit überprüfen, ob und
         Impfung Ihres Kindes?                         wann eine Auffrischungsimpfung
         Sie bekommen mit der Anmeldung der            notwendig ist.
         Geburt Ihres Kindes bei Ihrer Gemein-
         de oder auch in der ersten Mutterbera-        Der Impfpass ist – ein wichtiges
         tung dieses Impf-Informationsheft.            Dokument – sorgfältig aufzu-
         Von Ihrem Arzt bekommen Sie ein               bewahren!

                                                                                             Seite 9
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            Impfungen im Rahmen des Gratis-Impfkonzeptes
             (alphabetisch geordnet)
          Diphtherie                                  Die Toxine (Giftstoffe) der Diphtherie-
         Die Diphtherie ist heute infolge der ho-      bakterien verbreiten sich über den gan-
         hen Impfbeteiligung der Bevölkerung           zen Körper und können schwere Schä-
         bei uns eine sehr seltene Krankheit ge-       den hervorrufen. Es kann zu Atemnot,
         worden. In osteuropäischen Ländern            Herz- und Kreislaufstörungen, zu Läh-
         hingegen kommt es zu ausgedehnten             mungen und zu Nierenschädigungen
         Diphtherie-Epidemien sowohl bei Kin-          kommen. Auch heute noch enden
         dern wie auch bei Erwachsenen. Die            5 – 20 % der Diphtherieerkrankungen
         Krankheit kann jederzeit auch bei uns         tödlich.
         wieder eingeschleppt werden. Diph-            Die Diphtherie-Impfung wird im Rah-
         therie verläuft trotz der modernen Be-        men der Sechsfachimpfung (siehe
         handlungsmethoden sehr bedrohlich.            weiter) im Säuglingsalter verabreicht.
         Sie ist eine Infektion der Nase und des       Im Schulalter wird die Kombinations-
         Rachens, gelegentlich auch der Haut.          impfung Diphterie, Tetanus, Pertussis
                                                       und Polio im 7. bis 9. Lebensjahr wie-
                                                       derholt.

                                                        Haemophilus influenzae Typ B

                                                       Der Haemophilus influenzae Typ B ist
                                                       ein Keim, der für kleine Kinder sehr ge-
                                                       fährlich werden kann. Vor Einführung
                                                       der HiB-Impfung war dies der häufigs-
                                                       te Erreger einer eitrigen Hirnhautent-
                                                       zündung bei den Kindern. Er kann auch
                                                       eine Entzündung des Kehldeckels her-
                                                       vorrufen. Beides sind lebensgefährli-
                                                       che Erkrankungen, die innerhalb weni-
                                                       ger Stunden zum Tode führen können.

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         Die Impfung gegen H. influenzae wird
         im Rahmen der Sechsfachimpfung
         (siehe weiter) im Säuglingsalter verab-
         reicht. Mit Ausnahme von bestimmten
         Risikopersonen wird diese Impfung
         nach dem 5. Lebensjahr derzeit für
         nicht mehr notwendig erachtet.

          Hepatitis B

         Die Hepatitis B wird durch Blut und an-
         dere Körperflüssigkeiten (z.B. Sperma,
         Vaginalsekret, Speichel) übertragen,          sucht, hellem Stuhl, dunklem Urin,
         sowohl durch direkten Kontakt (ein-           Juckreiz, flüchtigem Exanthem, Ge-
         schließlich Geschlechtsverkehr), wie          lenksbeschwerden, druckempfindli-
         auch indirekt durch kontaminierte Ge-         cher und vergrößerter Leber, Fieber
         genstände verschiedenster Art (Zahn-          einhergehen. Im mitteleuropäischen
         bürsten, Rasierklingen, kontaminierte         Raum verläuft etwa 1 % der Infektio-
         Instrumente wie z.B. Kanülen, Täto-           nen dramatisch mit tödlichem Aus-
         wierbestecke). Auch infizierte Mütter         gang.
         können das Virus bei der Geburt auf           Infektionen bei der Geburt führen in et-
         das Neugeborene übertragen.                   wa 90% der Fälle zum Zustand des le-
         Bei der Hepatitis B handelt es sich um        benslangen Virusträgers. Mit zuneh-
         eine Erkrankung mit unterschiedlichs-         mendem Alter nimmt die Häufigkeit ei-
         tem Verlauf. So kann die Infektion oh-        ner chronischen Infektion ab. Bei Er-
         ne äußere Symptome ablaufen, mit              wachsenen liegt das Risiko eines
         Gelbsucht einhergehen, schwerste              chronischen Verlaufs bei etwa 5 %. Die
         Verlaufsformen zeigen oder chronisch          Entwicklung schwerwiegender Spätfol-
         werden. Die ersten Anzeichen wie Mü-          gen hängt von mehreren Faktoren ab,
         digkeit, Appetitlosigkeit und Übelkeit        es kann jedoch geschätzt werden,
         sind uncharakteristisch. Die Erkran-          dass mindestens 25 % der chroni-
         kung selbst kann mit Erbrechen, Gelb-         schen Virusträger vorzeitig an Leber-

                                                                                            Seite 11
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         zirrhose oder Leberkrebs sterben.             munisierung bekommen haben, haben
         Eine aktive und passive Immunisierung         die Möglichkeit sie nachzuholen.
         gegen Hepatitis B wird bei Neugebore-         Spätestens bis zum 15. Lebensjahr
         nen von HBsAg-positiven Müttern               sollten alle Kinder gegen Hepatitis B
         sofort nach der Geburt durchgeführt.          geimpft sein, da das Ansteckungsrisiko
         Die Hepatitis B- Impfung wird allge-          für diese Krankheit in den Jahren nach
         mein für alle Kinder ab dem 3. Lebens-        der Pubertät sehr stark ansteigt.
         monat empfohlen. Die sogenannte               Regelmäßige Auffrischungsimpfungen
         Grundimmunisierung erfolgt mit                bzw. Titerkontrollen werden nur für
         3 Teilimpfungen im 3., 5. und 11. bis         Risikopersonen, wie bspw. medizini-
         12. Lebensmonat mit dem Sechsfach-            sches Personal und Kontaktpersonen
         Kombinationsimpfstoff.                        von Hepatitis-B-Infizierten, empfohlen.

         Der hexavalente Impfstoff, auch
         Sechsfachimpfstoff genannt, ist ein
         allgemein gut verträglicher Impfstoff,
         der per intramuskuläre Injektion bei
         Säuglingen und Kleinkindern zur Immu-
         nisierung gegen sechs unterschiedli-
         che Infektionskrankheiten eingesetzt
         wird: Diphtherie, Tetanus, Keuchhus-
         ten, Haemophilus influenzae Typ B,
         Kinderlähmung und Hepatitis B.

         Zwischen 7. und 15. Lebensjahr ist            Für die Impfung von Kindern ab dem
         eine Auffrischungsimpfung gegen               2. Lebensjahr steht auch (nicht kosten-
         Hep. B empfohlen. Diese Impfung wird          los) ein Zweifach-Kombinationsimpf-
         als kostenlose Schulimpfung mit ei-           stoff (HBV-HAV) zur Verfügung, der
         nem monovalenten Hepatitis B-Impf-            gleichzeitig gegen Hepatitis A schützt.
         stoff angeboten.                              Das genaue Impfschema hängt vom je-
         Schulkinder, die noch keine Grundim-          weils verwendeten Impfstoff ab.

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          HPV-Humane Papilloma Viren

         Die Impfung mit dem 9-valenten Impf-
         stoff schützt gegen die häufigsten            Zum Stand 2022 ist die Impfung gegen
         HPV-Stämme, die für einen Großteil            HPV für Mädchen und Buben zwischen
         der HPV assoziierten Karzinome ver-           9 und 12 Jahren (2 Teilimpfungen) so-
         antwortlich sind: bis zu 90 % der Ge-         wohl bei niedergelassenen Ärzten als
         bärmutterhalskarzinome, 80 % der              auch bei den Bezirksverwaltungsbe-
         HPV-assoziierten Vulva-und Vaginalkar-        hörden/Gesundheitsämtern kostenfrei
         zinome und deren Vorstufen, 80 % der          erhältlich. Ab dem vollendeten 12. Le-
         Analkarzinome/Vorstufen sowie einen           bensjahr bis zum vollendeten 18. Lebens-
         großen Teil der Karzinome im Rachen.          jahr ist die Impfung zum Selbstkosten-
         Männer werden durch die Impfung vor           preis (derzeit EUR 65 pro Teilimpfung) in
         der Entstehung der HPV assoziierten           den niederösterreichischen Bezirksver-
         Analkarzinome, sowie Karzinome im             waltungsbehörden/Gesundheitsämtern
         Mund und Rachenraum geschützt und             oder stark vergünstigt bei niedergelas-
         haben somit auch einen direkten Nut-          senen Ärzten (derzeit EUR 75 pro Teil-
         zen von der Impfung.                          impfung) erhältlich. Ab dem vollende-
         Außerdem schützt der 9-valente Impf-          ten 15. Lebensjahr sind 3 Teilimpfungen
         stoff in bis zu 90 % vor Genitalwarzen.       erforderlich. Für Personen ab dem vollen-
         Der größte Nutzen der Impfung bzw.            deten 18. Lebensjahr bis zum vollende-
         Wirksamkeit tritt ein, wenn diese zu          ten 26. Lebensjahr wird die Impfung auch
         einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem noch          in den niederösterreichischen Landeskli-
         kein Kontakt mit HPV stattgefunden            niken ermäßigt angeboten (derzeit EUR
         hat.                                          100 pro Teilimpfung).
         Die gebildeten Antikörper können ein          Abgesehen von der Impfung wird aber
         Eindringen der Viren in die Körperzellen      auch weiterhin dringend angeraten, die
         und somit die Infektion optimal verhin-       regelmäßigen PAP-Abstriche (gynäko-
         dern. Daher ist die kostenfreie Impfung       logischen Vorsorgeuntersuchungen)
         zum frühestmöglichen Zeitpunkt, mit           durchführen zu lassen, da die Impfung
         dem abgeschlossenen 9. Lebensjahr             vor den häufigsten und gefährlichsten,
         vorgesehen.                                   aber nicht vor allen HPV-Typen schützt.

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          Influenza (Virusgrippe)

         Die Influenza-Erkrankung beginnt meis-
         tens plötzlich mit hohem Fieber (oft bis
         41°C). Typische Symptome sind
         Schnupfen, Heiserkeit, Reizhusten,
         Halsschmerzen, Schüttelfrost,
         Schweißausbrüche, insbesondere
         Muskel- und Gliederschmerzen sowie
         Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit. Zu
         den gefährlichen Komplikationen zäh-
         len Lungenentzündung, Mittelohrent-
         zündung sowie Entzündung des Herz-            Die Impfung ist Jeder/Jedem zum
         muskels. Es können schwere Erkran-            Schutz vor der Influenza zu empfeh-
         kungen des Herz-Kreislauf-Systems             len. Besonders ist sie empfohlen für
         wie Herzrhythmusstörungen, Herzver-           chronisch kranke Personen (unabhän-
         sagen, Lungenödem, Kreislaufschock            gig von deren Alter), Schwangere, Kin-
         oder auch eine Gehirnentzündung ent-          der ab dem 7. Lebensmonat, Men-
         stehen.                                       schen über 50 Jahren, für Betreuungs-
         Der Impfstoff gegen die durch Viren           personen von Säuglingen, Kleinkindern
         ausgelöste Influenza, wird immer wie-         oder älteren Menschen, Personen mit
         der den sich laufend, ändernden Virus-        häufigem Publikumskontakt, generell
         typen angepasst.                              für Reisende, etc.
         Daher die Empfehlung – die Grippe-            Für Kinder ist auch ein nasaler Impf-
         Impfung jährlich zu wiederholen!              stoff (Impfstoff wird in Form eines
         Die Influenza-Impfung schützt nicht vor       Sprühstoßes in die Nase zugeführt)
         Infektionen, die durch andere als Influ-      verfügbar, der ab dem vollendeten
         enza-Viren verursacht werden. Fast je-        2. Lebensjahr bis zum vollendeten
         des Jahr kommt es zu einer Epidemie,          18. Lebensjahr verabreicht werden
         welche in Österreich zu einer Über-           kann und bis zum vollendeten 15. Le-
         sterblichkeit von mehr als 1000 Perso-        bensjahr kostenlos zur Verfügung ge-
         nen führt.                                    stellt wird.

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          Keuchhusten (Pertussis)                      Kinderlähmung (Poliomyelitis)

         3–12 Tage nach der Ansteckung                 Die Übertragung der Polioviren erfolgt
         kommt es vor allem nachts zu schwe-           fäkal-oral (sog. Schmierinfektion).
         ren Hustenanfällen. Die einzelnen Hus-        Die Erkrankung beginnt mit Fieber,
         tenstöße erfolgen immer rascher hin-          Übelkeit und Erbrechen sowie Glieder-
         tereinander. Das Kind droht zu ersti-         schmerzen. Die Lähmungserscheinun-
         cken, bis eine ziehende Einatmung             gen setzen erst später ein und begin-
         folgt, die wiederum zu einigen Husten-        nen meist an den Beinen. Sie können
         stößen führt. Nach 4–6 Wochen lassen          im fortschreitenden Stadium auf die
         Schwere und Anzahl der Hustenanfälle          Arme und schließlich auf die Atem-
         nach und klingen im Verlauf der darauf        muskulatur übergreifen. Nach Abklin-
         folgenden Wochen völlig ab. Säuglinge         gen der akuten Phase der Kinderläh-
         sind besonders gefährdet, weil bei ih-        mung bleiben oft Dauerschäden. Mus-
         nen statt der typischen Hustenanfälle         keln, die zu diesem Zeitpunkt gelähmt
         mitunter Atemstillstand eintreten kann,       sind, werden selten wieder vollkom-
         der zum plötzlichen Tod führt. Bei            men funktionstüchtig.
         Keuchhusten können auch Komplika-             Die Kinderlähmung kommt in Ländern
         tionen wie Mittelohrentzündung, eitri-        mit schlechten hygienischen Verhält-
         ge Bronchitis oder Lungenentzündung           nissen noch vor und kann jederzeit bei
         auftreten.                                    uns eingeschleppt werden. Im Falle ei-
                                                       ner Einschleppung der Krankheit kann
         Die Schutzimpfung gegen Keuchhus-             jeder Nicht-Geimpfte daran erkranken.
         ten ist ab dem 3. Lebensmonat mit
         dem Sechsfachimpfstoff (siehe oben)           Die Impfung gegen Kinderlähmung er-
         möglich.                                      folgt mit dem Sechsfachimpfstoff im
         Besonders für Schwangere ist eine             3., 5. und im 11. bis 12. Lebensmonat
         aufrechte Immunität gegenüber                 (sog. Grundimmunisierung, siehe oben).
         Keuchhusten sehr wichtig.                     Die Auffrischungsimpfung erfolgt zu-
                                                       sammen mit der Impfung gegen Diph-
                                                       therie, Tetanus und Keuchhusten

                                                                                             Seite 15
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         (Vierfachimpfstoff) zwischen dem              sklerosierende Panenzephalitis), die
         7. und 9. Lebensjahr.                         unheilbar ist und immer tödlich endet.
         Für vollständig grundimmunisierte Per-        Fast alle Nicht-Geimpften erkranken im
         sonen werden in weiterer Folge Auffri-        Laufe ihres Lebens an Masern. Bei Er-
         schungsimpfungen gemeinsam mit                wachsenen verläuft die Krankheit be-
         Diphterie-Tetanus-Pertussis alle              sonders schwer. In vielen Ländern
         10 Jahre empfohlen (ab dem 60. Le-            Europas (Ausnahme Nordeuropa) sind
         bensjahr alle 5 Jahre).                       bei unzureichender Durchimpfung
                                                       (< 95 %) Masern-Ausbrüche häufig.
         Masern – Mumps – Röteln                       Wegen der hohen sog. Kontagiosität
          Masern                                      (d.h. Ansteckungskraft bzw. Übertra-
         Die Masern gelten fälschlicherweise           gungsfähigkeit des Erregers) ist eine
         als harmlose Kinderkrankheit. Sie ge-         95%ige Durchimpfungsrate der
         hören zu den schwersten der sog. Kin-         Bevölkerung mit 2 Teilimpfungen
         derkrankheiten. Es gibt keine spezifi-        notwendig!
         sche Therapie. Gewöhnlich treten              Derzeit ist die Impfung für Kinder
         Schnupfen, Husten, hohes Fieber, trä-         und Jugendliche vor dem 15. Ge-
         nende Augen und ein Hautausschlag             burtstag kostenfrei. Für Jugendliche
         auf. In 20% der Maserninfektionen             über 15 Jahren und Erwachsenen ist
         kommt es zu Komplikationen wie Lun-           der Impfstoff kostenfrei, die Verab-
         genentzündung oder Mittelohrentzün-
         dung. Etwa bei 0,1% der erkrankten
         Kinder tritt als besonders ernste Folge-
         erkrankung von Masern eine Gehirn-
         entzündung (Enzephalitis) auf, die
         Krämpfe, Schwerhörigkeit, körperliche
         oder geistige Behinderung nach sich
         ziehen kann. Eines von einer Million
         Kindern mit Masern entwickelt Jahre
         später eine schleichende, das Gehirn
         zerstörende Erkrankung (subakute

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         reichung der Impfung muss aber bei            übersehen werden. Es kommt zu einer
         niedergelassenen Ärzten bezahlt               Lymphknotenschwellung, charakteris-
         werden (in den Gesundheitsämtern              tisch ist die Schwellung der Lymphkno-
         ist auch die Verabreichung der Imp-           ten im Nacken. Besonders bei erwach-
         fung kostenfrei).                             senen Frauen sind Gelenksbeschwer-
                                                       den häufig. Die Rötelninfektion kann
          Mumps                                       oft auch unbemerkt verlaufen.
         Mumps verursacht Fieber, Kopfschmer-          Bei Rötelninfektionen bis zur
         zen sowie eine Entzündung und                 17. Schwangerschaftswoche kann es
         Schwellung der Speicheldrüsen. Auch           zu schweren Embryopathien (Taubheit,
         Bauchspeicheldrüsenentzündungen               Katarakt, Herzfehlern, Missbildungen
         kommen vor. Bei 10% der Erkrankten            an Gehirn, Augen und anderen Organ-
         treten Entzündungen der Hirnhäute auf.        defekten) kommen.
         Bei männlichen Jugendlichen und Er-           Alle Kinder – Mädchen und Buben –
         wachsenen verursacht Mumps häufig             sollen schon ab dem vollendeten
         eine schmerzhafte Schwellung und Ent-         9. Lebensmonat zwei Masern-
         zündung der Hoden. Bei Mädchen und            Mumps-Röteln-Impfungen (MMR)
         Frauen kann eine Eierstockentzündung          erhalten.
         auftreten. Diese Krankheitszustände           Bei Erstimpfung im 1. Lebensjahr
         können sowohl bei Männern als auch            sollte die 2. Dosis nach 3 Monaten,
         bei Frauen Unfruchtbarkeit verursachen.       bei Erstimpfung nach dem 1. Le-
         Die meisten nicht geimpften Personen          bensjahr sollte die 2. Dosis frühest-
         machen in ihrem Leben eine Mumpser-           möglich, mit einem Mindestabstand
         krankung durch.                               von 4 Wochen, verabreicht werden.

          Röteln                                       Meningokokken

         Begleitet von leichtem Fieber tritt zu-       Die Meningokokken werden durch
         nächst ein flüchtiger Ausschlag im Ge-        Tröpfcheninfektion übertragen. Die In-
         sicht auf, der sich auf den Körper aus-       kubationszeit einer durch Meningokok-
         breitet. Dieser Ausschlag kann wegen          ken hervorgerufenen Infektion beträgt
         seiner Geringfügigkeit sehr oft auch          1–10 Tage, meist weniger als 4 Tage.

                                                                                          Seite 17
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         Die Erkrankung kann innerhalb weniger         gendliche und junge Erwachsene sind
         Stunden aus voller Gesundheit zum             sowohl Impfungen gegen Meningo-
         Tod führen.                                   kokken B als auch Impfungen gegen
         Invasive Meningokokken-Infektionen            Meningokokken C bzw. A, C, W135, Y
         können als Sepsis (sog. Blutvergiftung)       allgemein empfohlen.
         mit einer 30%igen Letalität (Todesfol-
         ge), als Meningitis (eitrige Hirnhautent-     IMPFUNG GEGEN MENINGOKOKKEN
         zündung) oder als Kombination von bei-        DER GRUPPEN A, C, W135 UND Y
         dem auftreten.                                Die einmalige Vierfach-Impfung ist
                                                       vom vollendeten 10. Lebensjahr bis
                                                       zum vollendeten 13. Lebensjahr im
                                                       kostenfreien Impfprogramm enthalten,
                                                       da vor allem Jugendliche vor Eintritt in
                                                       Gemeinschaftswohneinrichtungen
                                                       (Schüleraustausch, Sprachreisen in
                                                       Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko,
                                                       Schüler-, Lehrlings- und Studenten-
                                                       wohnheime, Kasernen, etc.) geschützt
         Meningokokken sind weltweit verbrei-          sein sollen.
         tet. Je nach Geographie treten ver-           Diese Impfung wird aufgrund der der-
         schiedene "Serotypen" auf: während in         zeitigen epidemiologischen Situation in
         Europa und Nordamerika hauptsächlich          Österreich im Kleinkindalter nicht allge-
         Meningokokken der Gruppen B und C             mein empfohlen, sehr wohl jedoch,
         verbreitet sind, dominieren im Menin-         wenn Reisen in Risikogebiete geplant
         gitisgürtel Afrikas und im Nahen Osten        sind, in denen die entsprechenden Se-
         eher die Gruppen A, C, W, Y. In Öster-        rogruppen vorkommen.
         reich werden jährlich zwischen 20 und
         100 Erkrankungen, davon zirka                 MONOVALENTE IMPFUNG GEGEN
         50–74% durch Meningokokken B und              MENINGOKOKKEN DER GRUPPE C
         10–30% durch Meningokokken der                Für Kleinkinder wird möglichst früh im
         Gruppe C registriert. Für Kinder, Ju-         13. Lebensmonat einmalig eine Imp-

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                                                        Pneumokokken

                                                       Pneumokokken besiedeln die Schleim-
                                                       haut des Nasen- und Rachenraumes
                                                       und lösen von dort ausgehend endogene
                                                       (d.h. im Körper selbst entstandene)
                                                       Infektionen aus. Es werden über 90 ver-
         fung mit einem konjugierten Impf-             schiedene Serotypen unterschieden.
         stoff gegen Meningokokken der                 Pneumokokken verursachen bei Säug-
         Gruppe C empfohlen. Nachholimpfun-            lingen und Kleinkindern schwere inva-
         gen sind bis zum vollendeten 10. Le-          sive Erkrankungen (Blutvergiftung,
         bensjahr empfohlen.                           Hirnhautentzündung), Lungenentzün-
         Die Impfung ist NICHT im kostenfrei-          dung und häufig Mittelohrentzündung.
         en Impfprogramm enthalten.                    Die Pneumokokken-Meningitis verläuft
                                                       in etwa 10 % tödlich. Etwa 30 % der
         IMPFUNG GEGEN MENINGOKOKKEN B:                daran erkrankten Kinder wiesen noch
         Meningokokken der Gruppe B können             nach 6 Monaten persistierende neuro-
         einen sehr schweren, auch tödlichen           logische Spätschäden auf. Bei älteren
         Krankheitsverlauf verursachen. Überle-        Menschen verursachen Pneumokok-
         bende leiden häufig an gravierenden,          ken-Infektionen schwerwiegende
         lebenslangen Krankheitsfolgen.                Atemwegserkrankungen.
         Säuglinge und Kleinkindern sowie Ju-          Der Altersgipfel der Pneumokokken-
         gendliche sind am häufigsten betroffen.       Meningitis liegt im 2. Lebenshalbjahr.
         Derzeit sind 2 Impfstoffe in Österreich       Seit 2012 ist die Pneumokokken-Imp-
         zugelassen, einer ab dem vollendeten          fung in das Gratis-Kinder-Impfpro-
         2. Lebensmonat und einer ab dem voll-         gramm aufgenommen worden.
         endeten 10. Lebensjahr.                       Die Impfung mit dem Konjugatimpf-
         Die Impfschemata unterscheiden sich           stoff wird nach dem 2+1 Schema im
         je nach Alter und eingesetztem Impf-          3., 5. und 12. bis 14. Lebensmonat
         stoff.                                        durchgeführt. Für Risikokinder steht
         Die Impfung ist NICHT im kosten-              die Gratisimpfung bis zum vollendeten
         freien Impfprogramm enthalten.                5. Lebensjahr zur Verfügung.

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          Rotavirus-Brechdurchfall                    zur 24. Lebenswoche bzw. bis zur
            (Gastroenteritis)                          32. Lebenswoche verabreicht werden.
         Rotaviren sind die häufigsten Erreger         Er kann gleichzeitig mit den anderen
         vom Brechdurchfall bei Säuglingen und         für diese Altersgruppe empfohlenen
         Kleinkindern; sie verursachen fast die        Impfungen eingesetzt werden.
         Hälfte aller Durchfallerkrankungen in
         dieser Altersgruppe. Rotaviren sind            Wundstarrkrampf (Tetanus)

         weltweit verbreitet und Ursache zahllo-       Tetanuserreger befinden sich in ganz
         ser Todesfälle bei Kindern wegen des          normaler Erde ebenso wie in den Aus-
         Flüssigkeitsverlustes.                        scheidungen von Pferden, Schafen und
         In Österreich wurden vor Verfügbarkeit        Kühen. Als Eintrittsstelle von Tetanu-
         der Schutzimpfung bis zu 4000 Kinder          serregern kommen alle Arten von Ver-
         jährlich wegen Rotavirus-Brechdurch-          letzungen und Wunden in Frage, insbe-
         fall ins Spital eingewiesen. Nach Ein-        sondere kleinere Verletzungen durch
         führung der Schluckimpfungen ist es           Holzsplitter und Dornen. Schließlich
         zu einer Senkung der diesbezüglichen          können auch Verbrennungswunden in-
         Krankenhausaufenthalte um 90% ge-             fiziert werden. Die Erkrankung beginnt
         kommen.                                       meist allmählich, oft mit allgemeiner
         Zur Vermeidung des von Rotaviren ver-
         ursachten Brechdurchfalls und den da-
         mit möglicherweise verbundenen
         schweren gesundheitlichen Komplika-
         tionen wird die generelle Anwendung
         eines oralen Rotavirus-Impfstoffes für
         alle Säuglinge ab der 7. Lebenswoche
         empfohlen.
         Für die Immunisierung sind zwei bzw.
         drei Schluckimpfungen (je nach Impf-
         stoffart) im Mindestabstand von 4 Wo-
         chen notwendig. In Abhängigkeit des
         verwendeten Impfstoffes kann er bis

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         Mattigkeit, Frösteln und Kopfschmer-           Covid-19

         zen. Später kommen Muskelverstei-             Für Kinder ab 5 Jahren und Jugendli-
         fungen, vor allem im Nacken und in der        che gibt es, zusätzlich zu den Impfun-
         Kaumuskulatur (Kiefersperre) dazu. Im         gen des Kinderimpfkonzepts, eine zu-
         weiteren Verlauf kommt es zur anfalls-        gelassene und kostenfreie Corona-
         weisen krampfartigen Starre des gan-          Schutzimpfung. Diese Altersgruppe er-
         zen Körpers. Absolut lebensbedrohend          krankt zwar im Vergleich zu Erwachsenen
         sind die Krämpfe der Atemmuskulatur,          selten schwer an Covid-19, aber den-
         weil der Tod durch Ersticken droht.           noch sind auch bei Kindern schwere
         Durch die heutigen Behandlungsmög-            Krankheitsverläufe und Todesfälle so-
         lichkeiten haben sich zwar die Erfolge        wie Langzeitfolgen wie beispielsweise
         bei der Tetanusbehandlung verbessern          Konzentrations- und Gedächtnisproble-
         lassen, doch muss man immer noch              me oder eingeschränkte Belastbarkeit
         damit rechnen, dass 20 – 30 % der an          beobachtet worden. Die Impfung bie-
         Tetanus Erkrankten sterben.                   tet einen guten Schutz vor schweren
         Die Grundimmunisierung ist ab dem             Krankheitsverläufen und verringert
         3. Lebensmonat mit dem Sechsfach-             auch das Risiko einer Ansteckung von
         impfstoff möglich.                            Personen im Umfeld der Kinder, wel-
                                                       che nicht geimpft werden können (z.B.
                                                       jüngere Geschwister) oder bei denen
                                                       eine Impfung aufgrund schwerer Vor-
                                                       erkrankungen nicht wirkt oder nicht
                                                       durchgeführt werden kann.
                                                       Kinder zwischen 5 und 11 Jahren sol-
                                                       len 2 Impfungen im Abstand von
                                                       21 Tagen erhalten, für Jugendliche ab
                                                       12 Jahren wird eine 3. Impfung min-
                                                       destens 6 Monate nach der 2. Impfung
                                                       empfohlen. Derzeit wird eine Covid-19
                                                       Impfung für Kinder unter 5 Jahren
                                                       nicht empfohlen.

                                                                                              Seite 21
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            Nicht im Gratis-Impfkonzept inkludierte empfohlene
             Impfungen (alphabetisch geordnet)
          FSME (Frühsommer-Meningo-                   nach verwendetem Impfstoff). Die ers-
             Enzephalitis)                             te Auffrischungsimpfung erfolgt 3 Jah-
         In Österreich ist kein Bundesland             re nach der Grundimmunisierung, die
         FSME-frei, daher ist die Impfung für al-      weiteren dann alle 5 Jahre. Nach dem
         le in Österreich lebenden Personen zu         60. LJ reduziert sich das Impfintervall
         empfehlen.                                    dann wieder auf 3 Jahre. Wie versäum-
         Die Impfung gegen die durch Zecken-           te Impfungen (z.B. wegen Krankheit)
         stich übertragene Gehirnentzündung            später nachgeholt werden können, ent-
         ist ab dem vollendeten 1. Lebensjahr          scheidet der Arzt.
         möglich. Bei besonderem Risiko kann           Im Falle einer Erkrankung leiden 75 %
         die Impfung auch bereits frühestens ab        der Erkrankten an Spätfolgen. Da eine
         dem 7. Lebensmonat durchgeführt               FSME-Impfung nur einen Individual-
         werden.                                       schutz und keine Herdenimmunität bie-
         Der Impfschutz wird nach drei Teilimp-        tet, haben korrekte Impfabstände gro-
         fungen erreicht: Die ersten beiden Tei-       ße Bedeutung.
         limpfungen erfolgen im Abstand von            Achtung! Die FSME-Impfung schützt
         1 bis 3 Monaten, die dritte Teilimpfung       nicht vor einer Infektion mit Borrelien,
         5–12 Monate nach der zweiten (je              welche ebenfalls durch Zeckenstich

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         übertragen werden. Infektionen mit
         diesen Bakterien können zu Lähmun-
         gen und Gehirnhautentzündung füh-
         ren, bei frühzeitiger Erkennung kann
         man aber diese Erscheinungen mit An-
         tibiotika sehr gut behandeln. Da Infek-
         tionen mit Borrelien sehr häufig sind,
         sollte bei Auftreten einer „wandern-
         den“ Rötung im Bereich eines Zecken-
         stichs ein Arzt aufgesucht werden. Es
         gibt derzeit noch keine Impfung gegen
         Borreliose.
                                                       idealerweise vor Eintritt in eine Ge-
          Hepatitis A                                 meinschaftseinrichtung (z.B. Kindergar-
         Die Hepatitis A (infektiöse Gelbsucht)        ten). Der Impfschutz wird nach zwei
         wird fäkal-oral durch den Genuss von          Teilimpfungen im Abstand von mindes-
         verunreinigtem Wasser oder Nah-               tens 6 Monaten erreicht. Für Perso-
         rungsmitteln übertragen und ist in süd-       nen, die auch noch nicht gegen Hepati-
         lichen Ländern stark verbreitet.              tis B geimpft sind, steht ein Kombinati-
         Gegen Hepatitis A gibt es eine sehr           onsimpfstoff gegen Hepatitis A+B zur
         wirksame und gut verträgliche Imp-            Verfügung.
         fung. Sie ist allen Personen zu empfeh-       Hepatitis A-Impfung ist nicht bloß ei-
         len, die einem erhöhten Risiko ausge-         ne Reiseimpfung, auch in Österreich
         setzt sind. Dies gilt z.B. für Reisende in    kommt es immer wieder zu Ausbrü-
         Länder mit niedrigem Hygienestandard          chen von sog. „Kleinepidemien“, be-
         und für Personen, die durch ihre beruf-       sonders in Kindergärten, Schulen, Hei-
         liche Tätigkeit einem höheren Anste-          men, etc.
         ckungsrisiko ausgesetzt sind.
         Diese Impfung wird generell allen Kin-         Tollwut

         dern ab dem 1. Geburtstag bis zum             Routinemäßig wird eine vorbeugende
         vollendeten 10. Lebensjahr empfohlen,         (präexpositionelle) Tollwutschutzimp-

                                                                                               Seite 23
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         fung bei Personen mit großem Risiko                                Impfstatus). Europa ist nicht frei von
         – wie Laborpersonal in bestimmten In-                              Fledermaus-Tollwut. Obwohl es in
         stituten, Tierärzte, Jäger, Tierhändler,                           Österreich bis dato noch keinen einzi-
         Tierpfleger und deren Mitarbeitern,                                gen dokumentieren Fall von Tollwut
         Höhlenforscher, Entwicklungshelfer                                 Übertragung von Fledermäusen auf
         und andere Personen – die in Tollwut-                              Menschen gibt, gelten Bisse von Fle-
         gebieten tätig sind empfohlen und                                  dermäusen auch in Österreich als Indi-
         durchgeführt. Die Impfung ist gut ver-                             kation für eine postexpositionelle Toll-
         träglich. Sie wird auch als Reiseimpfung                           wutimpfung. Sollten Sie/Ihr Kind mit ei-
         in bestimmten Gebieten empfohlen.                                  ner Fledermaus direkt in Berührung
         Postexpositionelle Impfungen (Imp-                                 kommen bzw. gebissen werden, so
         fung nach einem Biss): Da die Tollwut                              nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihrem
         in Österreich bei Hunden praktisch                                 Hausarzt zur Abklärung der Indikation
         ausgerottet ist, ist eine postexpositio-                           für eine postexponentielle Impfung auf.
         nelle Impfung in Österreich nach Hun-
         debissen sehr selten indiziert (z.B. bei                            Varizellen (Windpocken,

         importierten Hunden mit unklarem                                      Feuchtblattern)
                                                                            Windpocken sind keine harmlose In-
                                                                            fektionskrankheit, da sie nicht selten
                                                                            von schweren Verläufen begleitet sind.
                                                                            Diese Tröpfchen- und Schmierinfektion
                                                                            ist äußerst ansteckend. Das klassische
                                                                            Krankheitsbild sind ein juckender
                                                                            Hautausschlag mit wasserklaren Bläs-
                                                    ©iStock/alexandr_1958

                                                                            chen und Fieber. Gefürchtete Kompli-
                                                                            kationen sind Meningoencephalitis,
                                                                            Pneumonien, Hepatitis und bakterielle
                                                                            Superinfektionen.

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         Die Impfung kann ab dem vollen-
         deten 9. Lebensmonat verabreicht
         werden, bevorzugt im 2. Lebens-
         jahr als zweimalige Impfung im Ab-
         stand von vorzugsweise 6 Wo-
         chen, bei einem Mindestabstand
         von 4 Wochen. Erfolgt die Imp-
         fung bereits vor dem vollendeten
         1. Lebensjahr im Alter von 9 bis 12
         Monaten, soll der Abstand zwi-
         schen den beiden Impfungen min-
         destens 3 Monate betragen. Die
         Impfung wird besonders für 9 bis
         17-Jährige, die noch nicht erkrankt
         waren, als Nachholimpfung emp-
         fohlen.
         Ein Vierfach-Impfstoff gegen Masern,          Durch lebenslangen Verbleib des VZV
         Mumps, Röteln und Varizellen steht            nach der Varizellen-Erkrankung kommt
         ebenfalls zur Verfügung.                      es bei Reaktivierung des Virus nach
         Diese Impfung ist nicht im kostenfrei-        Jahren oder Jahrzehnten zum
         en Impfprogramm enthalten.                    Krankheitsbild der Gürtelrose (Herpes
         In seltenen Fällen kann eine Varizellen       zoster).
         Virusinfektion innerhalb der ersten 20        Eine Impfung gegen Herpes Zoster
         Schwangerschaftswochen zu Fehlbil-            wird für Personen ab dem vollendeten
         dungen beim Ungeborenen führen.               50. Lebensjahr empfohlen. Es ist keine
         Daher ist allen Frauen im gebärfähigen        Prüfung des Immunitätsstatus vor der
         Alter, die keine Antikörper gegen Vari-       Impfung notwendig.
         zellen haben, eine Varizellen-Impfung
         zu empfehlen.

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               SCHWANGERSCHAFT & IMPFUNGEN
         Manche Infektionskrankheiten können,          Unbedingt zu empfehlen ist die Über-
         wenn sie während der Schwanger-               prüfung des Impfschutzes gegenüber
         schaft auftreten, zur Schädigung oder         Keuchhusten. Eine Auffrischungsimp-
         Fehlbildung des Kindes führen, unter          fung gegen Keuchhusten soll in jeder
         Umständen sogar zu einer Fehlgeburt.          Schwangerschaft durchgeführt werden
         Deshalb sollten Mädchen vor dem Er-           (bevorzugt im letzten Drittel).
         reichen des gebärfähigen Alters alle er-
         forderlichen Schutzimpfungen bereits          Da Influenza während der Schwan-
         erhalten haben.                               gerschaft oft schwere Verläufe zeigt,
         Lebendimpfungen (z.B. Masern,                 wird die gut verträgliche inaktivierte
         Mumps, Röteln, Varizellen) dürfen in          Impfung gegen Influenza zum eige-
         der Schwangerschaft nicht verabreicht         nen Schutz und zum Schutz des
         werden. Eine versehentliche Röteln-           Neugeborenen vor und auch noch
         impfung während der Schwanger-                während der Influenzasaison emp-
         schaft ist jedoch keine Indikation für ei-    fohlen. Die Influenzaimpfung wird
         nen Schwangerschaftsabbruch.                  dringend im 2. oder 3. Trimenon
         Impfungen mit inaktivierten Impfstof-         empfohlen, sollte aber auch bereits
         fen (sog. Totimpfstoffe), wie bspw.           im 1. Trimenon verabreicht werden,
         FSME, Hepatitis, Influen-                                   wenn eine Grippewelle
         za, können durchgeführt                                     unmittelbar bevorsteht.
         werden. Um Bedenken
         zu zerstreuen, ist in die-                                  Besprechen Sie jede
         sen Fällen aber als gene-                                   eventuell erforder-
         relle Vorsichtsmaßnahme                                     liche bzw. beabsichtigte
         ein Verschieben der Imp-                                    Impfung unbedingt mit
         fung auf das zweite oder                                    Ihrem Arzt.
         dritte Schwangerschafts-
         drittel angezeigt.

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            REISEIMPFUNGEN
         Die reisemedizinische Vorbereitung              in Endemie Gebiete, vor Gruppen-
         legt großes Gewicht auf Vorsorgeimp-            und Schul-Veranstaltungen in Län-
         fungen. Folgende Impfungen dürfen im            dern mit erhöhtem Infektionsrisiko,
         Reiseverkehr nicht vernachlässigt wer-          aber auch bei Reisen in Länder mit
         den (in alphabetischer Reihenfolge):            hoher Inzidenz entsprechend den
                                                         dortigen Empfehlungen, z.B. Pilger-
         • Gelbfieber, ausschließlich indiziert          reisen nach Mekka
           bei Reisen in die Endemie Gebiete           • Tollwut, bei erhöhter Expositionsge-
           des tropischen Afrikas und Südame-            fahr durch Reiseland und -art; bei
           rikas. Darf nur in autorisierten              fehlender Prophylaxe dringend not-
           Gelbfieberimpfstellen durchgeführt            wendige postexpositionelle Verabrei-
           werden                                        chung im Urlaubsland unter oft er-
         • Hepatitis A, generell bei Reisen in           schwerten Bedingungen, praktisch
           Länder mit niedrigem Hygienestan-             immer nach einem Biss eines ver-
           dart, insbesondere Rucksack-Touris-           dächtigen Tieres – Hund, Katze,
           ten, beruflich Reisende, diplomati-           Fuchs, Fledermaus, aber auch ande-
           scher Dienst und Entwicklungshilfe            rer Wildtiere, die ein ungewöhnli-
           in Endemie Gebieten;                          ches, zutrauliches Verhalten zeigen
         • Japanische Enzephalitis, aus-               • Typhus abdominalis, bei Reisen in
           schließlich indiziert bei Reisen in die       Entwicklungsländer mit deutlich er-
           Endemie Gebiete Asiens                        höhtem Typhusrisiko und bei gleich-
         • Malaria-Prophylaxe für Reisende in            zeitig gefährdetem Reisestil (Ruck-
           Risikogebiete, vor allem als Verhü-           sacktourismus)
           tung von Insektenstichen, Medika-
           mente zur Chemoprophylaxe und               Über entsprechend notwendige
           zur Behandlung im Notfall (Stand-by-        Reise-Impfungen informieren Sie
           Therapie), je nach Reiseziel und            sich unbedingt rechtzeitig vor der
           Risikograd                                  geplanten Reise bei Ihrem Arzt oder
         • Meningokokken ACWY, für Reisen              Apotheker.

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                                      „Amt der NÖ Landesregierung“
                                        Landessanitätsdirektion NÖ
                                          Tel: 02742/9005-12906
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