Gesundheitliche Bedeutung von Feinstaub in der Innenraumluft

 
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Bekanntmachung des Umweltbundesamtes

     Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch -
     Gesundheitsschutz 2008 · 51:1370–1378
     DOI 10.1007/s00103-008-0708-1
                                                        Gesundheitliche Bedeutung
     © Springer Medizin Verlag 2008
                                                        von Feinstaub in der
                                                        Innenraumluft
                                                        Mitteilungen der Ad-hoc-Arbeitsgruppe
                                                        Innenraumrichtwerte der Innenraumluft-
                                                        hygiene-Kommission des Umweltbundes-
                                                        amtes und der Obersten Landesgesund-
                                                        heitsbehörden

     1 Einleitung                                       onspapier [2], das die Grundlage der poli-            Die Grenzwerte, die mit der 22. Bundes-
                                                        tischen Entscheidung darstellte, wurden            Immissionsschutz-Verordnung in natio-
     Mit der Richtlinie 1999/30/EG des Rates            im Verlauf der Verhandlungen jedoch nur            nales Recht umgesetzt wurden, gelten für
     vom 22. April 1999 über Grenzwerte für             teilweise umgesetzt mit dem Ergebnis,              die Außenluft. Für die Bewertung von
     Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und               dass der „Kurzzeitwert“ (maximal                   Feinstaub in der Innenraumluft gibt es
     Stickstoffoxide, Partikel und Blei in der          35 Überschreitungen des Tagesmittel-               keine Grenz- oder Richtwerte. Vor dem
     Luft [1] wollte die Europäische Union zu-          wertes für PM10 von 50 μg/m3) nun viel             Hintergrund, dass die Grenzwerte für die
     kunftsorientierte Grenzwerte u. a. für             „strenger“2 war als der auf 40 μg/m3 fest-         Außenluft insbesondere an Verkehrsmess-
     Feinstaub festlegen. Um allen Mitglieds-           gesetzte Jahresmittelwert. Daraus, dass            punkten nicht immer eingehalten werden
     ländern ausreichend Zeit für emissions-            eher die zulässigen Tagesmittelwerte als           und in Innenräumen teilweise höhere
     mindernde Maßnahmen zu gewähren,                   das Jahresmittel überschritten werden,             Feinstaubkonzentrationen als in der Au-
     sollten diese anspruchsvollen Grenzwerte           darf also nicht geschlossen werden, dass           ßenluft auftreten, stellt sich die Frage nach
     bis zum 1. Januar 2005 erreicht werden.            unter gesundheitlichen Gesichtspunkten             der Bewertung der Staubbelastung in In-
     Für die Festlegung der Grenzwerte für              Überschreitungen des Tagesmittelwertes             nenräumen im Hinblick auf deren Aus-
     Feinstaub in der Luft standen Wirkungs-            grundsätzlich schädlicher seien als Über-          wirkung auf die Gesundheit.
     daten vorwiegend für PM10 aus Zeit-                schreitungen des Jahresmittelwertes.3                 Inzwischen liegen Untersuchungen
     reihenuntersuchungen (bezogen auf 24-                                                                 zum Vorkommen von Feinstaub in der
     Stunden-Mittelwerte) und aus wenigen               von einem Bereich von 15–40 μg PM10/m3 für         Raumluft ausgewählter Innenräume u. a.
     Kohortenstudien (bezogen auf Mitte-                den Jahresmittelwert und von 30–100 μg PM10/       auch aus Deutschland vor, die in einem
     lungszeiträume von mehreren Jahren) zur            m3 für den Tagesmittelwert aus. Sie hielt die      erweiterten Bericht für die Länderarbeits-
     Verfügung. Deshalb wurden zwei Grenz-              Festlegung eines absoluten Grenzwertes nicht       gruppe Umweltbezogener Gesundheits-
                                                        für angemessen, sondern empfahl für den
     werte angegeben, definiert über den 24-h-          Tagesmittelwert eine Obergrenze von 50 μg/m3       schutz (LAUG) zusammengestellt sind
     Mittelwert und den Jahresmittelwert. Da-           als 98. Perzentil, d. h. mit etwa 7 Überschrei-    [3]. Auf der Grundlage dieses Berichtes
     mit sollte einerseits die Datenlage zur            tungen pro Jahr. Angesichts eines typischen        hat die LAUG deshalb die Ad-hoc-Ar-
     Wirkung berücksichtigt werden, die sich            Verhältnisses von Tagesmittel zu Jahresmittel      beitsgruppe Innenraumrichtwerte der
     auf diese Mittelungszeiträume bezog, an-           von 2,5 empfahl sie eine Kombination des           IRK des UBA und der Obersten Landes-
                                                        genannten Tagesmittelwertes mit einem Jahres-
     dererseits sollten sowohl kurz- als auch           mittelwert von 20 μg/m3. In den Beratungen         gesundheitsbehörden im September 2007
     langfristige Extremsituationen vermieden           wählte der Rat mit einer zulässigen Überschrei-
     werden. Deshalb sollten der 24-h-Mittel-           tungshäufigkeit von 35 pro Jahr eine Begren-       vom Ministerrat gebilligt wurden, verabschie-
     wert und das Jahresmittel etwa gleichwer-          zung im Bereich des 90. Perzentils.                det: für PM2,5 ab 2010 als Zielwert und ab 2015
                                                        2 Der Jahresmittelwert hätte für eine Gleichwer-   als Grenzwert einen Jahresmittelwert von
     tig sein. Diese Empfehlungen1 im Positi-
                                                        tigkeit etwa 30 μg/m³ betragen müssen.             25 μg/m3, der ab 2020 auf 20 μg/m3 abgesenkt
                                                        3 Die EU-Richtlinie wird derzeit überarbeitet      werden soll. Der PM10-Jahresmittelwert und der
     1 Die Technical Working Group ging für die Bera-   (COM 05/447). Das Europa-Parlament hat am          auf ein Jahr bezogene PM10-Tagesmittelwert
     tungen im Rahmen der Grenzwertfestlegung           10.12.2007 folgende Ziel- und Grenzwerte, die      sollen unverändert bleiben.

1370 |   Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008
1
gebeten, eine Stellungnahme zur Festset-
zung von Richtwerten bis zur nächsten
                                                           0.8
LAUG-Sitzung4 abzugeben. Sie bittet die
Ad-hoc-Arbeitsgruppe ferner um Vor-                                 ET
schläge für die weitere Vorgehensweise                     0.6
unter Berücksichtigung der Aspekte von                                            A
Größe, Morphologie, Inhaltsstoffen des                     0.4
Feinstaubs, deren toxikologischen Wir-
kungsprofilen sowie Dosis-Wirkungs-                                 TB
                                                           0.2
Beziehungen.

2 Physikalisch-chemische                                    0
                                                            0.001          0.01        0.1           1           10          100
Eigenschaften                                                                         Durchmesser in μm

Als Schwebstaub werden feste oder flüs-
                                               Abb. 1 8 Anteil der regionalen Deposition im Atemtrakt des Menschen. ET extrathorakale Re-
sige Teilchen (Partikel) bezeichnet, die
                                               gion; TB tracheobronchiale Region; A alveoläre Region (nach [44])
sich in der Luft gleichmäßig verteilen und
zumindest einige Zeit in der Schwebe blei-
ben. Mit zunehmender Korngröße nimmt           wird immer öfter PM2,5 als „Feinstaub“           tät, Oberflächeneigenschaften) unter-
diese Schwebezeit ab, woraus sich im           (englisch „fine particles“) bezeichnet, und      scheiden sich Staubpartikel auch in ihrer
Schwebstaub eine obere Korngröße von           der Anteil von PM10 zwischen 2,5 und             chemischen und biologischen (Pollen und
etwa 30 (bis maximal 100) μm ergibt. Bei       10 μm (PM10-2,5) gilt als gröbere oder gro-      Pollenbestandteile, Bakterien und Viren)
Partikeln mit einem aerodynamischen            be Fraktion („coarse particles“).                Zusammensetzung.
Durchmesser von 30 μm liegt die Schwe-             In den letzten Jahren nehmen Hinwei-
bedauer im Bereich von Minuten. Kleinere       se zu, dass auch sehr kleine Partikel eine       3 Exposition gegenüber Feinstaub
Partikel, z. B. mit einem aerodynamischen      eigenständige gesundheitliche Bedeutung          in der Innenraumluft
Durchmesser von 0,3 μm, verbleiben hin-        haben können. Diese sogenannten „ultra-
gegen über Tage im Zustand der Schwebe.        feinen Partikel“ (UF) besitzen einen             Innenräume von Gebäuden unterschei-
Je kleiner die Partikel sind, desto eher la-   Durchmesser von kleiner 0,1 Mikrometer           den sich erheblich hinsichtlich ihrer bau-
gern sie sich an andere Partikel an und        bzw. 100 Nanometer (1 Nanometer = 1 nm           lichen Bedingungen, ihrer konkreten
wachsen zu größeren Partikeln zusam-           = 1 millionstel Millimeter). Ultrafeinstäu-      Nutzung, Art und Intensität potenzieller
men, die dann sedimentieren. Partikel          be sind ein Teil des Feinstaubes der Luft.       Innenraumquellen, der Nähe zu Außen-
können direkt emittiert werden („Primär-       Sie tragen viel zur Zahl der Teilchen in der     luftquellen und der Partikelbewegungen
partikel“) oder sich in der Atmosphäre aus     Luft bei, aber wenig zur Masse.                  von außen nach innen und umgekehrt
Gasen bilden („Sekundärpartikel“).                 Die Korngröße entscheidet maßgeb-            sowie der vorherrschenden meteorolo-
   Nach ihrer Korngröße unterscheidet          lich darüber, welche Teile des Atemtraktes       gischen Bedingungen. Wesentliche In-
man verschiedene Schwebstaubfrakti-            ein Staubteilchen erreichen und wo es sich       nenraumquellen sind: Verbrennungspro-
onen, wobei es sich nicht um eine scharfe      ablagern kann [4]. In der . Abb. 1 ist die-      zesse wie das Betreiben von offenen
Trennung handelt. Als PM10 (PM vom             ser Zusammenhang für Erwachsene gra-             Brennstellen (Kamine, Gastherme, Gas-
Englischen „Particulate Matter“) bezeich-      fisch dargestellt. Zu berücksichtigen ist        herde), Abbrennen von Kerzen und ins-
net man Partikel, die einen größenselek-       dabei, dass Kinder z. B. aufgrund ihrer          besondere Rauchen im Innenraum, Ko-
tierenden Lufteinlass passieren, der für       anderen Atemwegsgeometrie und ihres –            chen, der Betrieb elektronischer Geräte,
einen aerodynamischen Durchmesser von          auf das Körpergewicht bezogen – größe-           u. a. Laserdrucker, Heimwerkertätig-
10 μm eine Abscheidewirksamkeit von            ren Atemvolumens eine höhere Partikel-           keiten, das mechanische Auf- und Ver-
50 % aufweist. Mit abnehmender Wahr-           deposition im Atemtrakt zeigen.                  wirbeln von sedimentierten Partikeln
scheinlichkeit werden aber auch noch               Die Staubfraktionen haben teilweise          ebenso wie der Eintrag u. a. von anhaf-
Partikel > 10 μm, bis hin zu ca. 20 μm er-     unterschiedliche Quellen. PM10-2,5 stammt        tenden Stäuben an Schuhen und Klei-
fasst. Die Definition von PM2,5 oder ande-     eher aus mechanischen Prozessen wie              dungsstücken. Vor diesem Hintergrund
ren PM-Fraktionen ist entsprechend.            Bauarbeiten, Resuspension abgelagerter           stellt sich ein zeitlich und räumlich kom-
   Unter „Feinstaub“ verstand man früher       Partikel oder Erosion, während PM2.5 und         plexes Belastungsmuster der einzelnen
PM10. Grobstaub war entsprechend der           kleinere Partikelfraktionen eher mit Ver-        Partikelfraktionen ein. Bei Vergleichen ist
gröbere Anteil des Gesamt-Schwebstaubes        brennungsprozessen (Autoabgase, Holz-            zudem zu beachten, dass insbesondere
(TSP, „total suspended particulate mat-        und Kohlebrand, Tabakrauch) in Zusam-            unterschiedliche Probenahmestrategien
ter“). Seit etwa Mitte der 1990er-Jahre        menhang stehen.                                  und Messmethoden von Partikeln die Er-
                                                   Abgesehen von ihren physikalischen           gebnisse der Messungen stark beeinflus-
4 Voraussichtlich im September 2008            Eigenschaften (z. B. Morphologie, Porosi-        sen können.

                                                                    Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008   | 1371
Bekanntmachung des Umweltbundesamtes
         Tabelle 1

         Konzentration von PM2.5, PM4 und PM10 in der Innenraumluft von Wohnungen in Deutschland und angrenzenden
         Ländern
         Anzahl           Median          Median            Bemerkungen              Probenahmeort und                 Probenahmezeit           Autor
                          [μg PM2.5/m3]   [μg PM10/m3]                               Probenahmezeit                    [h]
             2 (PM2,5)     –              26                                         Zürich, 1996                      48–42                    [6]
             7 (PM10)     18 und 26        –
          40              26*                 –             Basel                    Basel und Prag, 1996–2000         30–32                    [7]
          47              36*                               Prag
          35              14                  –                                      Amsterdam, Winter/Frühling,       24                       [8]
                                                                                     1998/99
          30              13                  –             < 8 °C Außentemperatur   Kopenhagen, 1999–2000             48 (in 4 Jahreszeiten)   [9]
                          10                                > 8 °C Außentemperatur
          60              27 (PM4)            –             Sommer, Nichtraucher     Berlin, Winter 1997/98 und         7–8                     [10]
                          30 (PM4)                          Winter, Nichtraucher     Sommer 2000
          62              57 (PM4)        –                 Sommer, Raucher
                          66 (PM4)                          Winter, Raucher
         126              19                  –                                      Baden-Württemberg, 2001–2002      Wochenmittel             [11]
          19              36              39                                         Antwerpen, 2001–2002              24                       [12]
             7             –               4–63+            Nichtraucher             Großraum München, 2003–2005       Mittel über 1 Woche      [13]
             3             –              13–62+            Raucher                                                    in 4 Jahreszeiten
         105               –              ~48–50            Glatter Bodenbelag       Nordrhein-Westfalen                8                       [5]
                                          ~21–28            Teppichboden
         * Mittelwert, + Mediane der 1-h-Tagesmittelwerte

         Tabelle 2

         Konzentration von PM4 in der Innenraumluft von Kindertagesstätten                                 Umgebung lagen die Gehalte in den In-
                                                                                                           nenräumen insgesamt eher niedriger als
         N           Median               Median               Bemerkungen                   Autor
                                                                                                           in der Außenluft. Hier wurde insbesonde-
                     [μg PM4/m3]          [μg PM10/m3]
                                                                                                           re eine Abhängigkeit vom Rauchen und
         73          54                   –                    Berlin, 2000/2001,            [10]          vom Lüftungsverhalten beobachtet. Eine
                                                               während Betreuungszeit                      Veröffentlichung von Winkens und Prae-
                                                                                                           torius [5] ergab erste Hinweise auf einen
                                                                                                           Zusammenhang zwischen den Raumluft-
         Neben Einzelmessungen wurden in                    nur begrenzt vor. So ergaben Untersu-          gehalten an PM10 und der Art des Boden-
     den letzten Jahren insbesondere in Baden-              chungen Berliner Wohnungen tagsüber in         belags, wobei in diesem Fall unklar bleibt,
     Württemberg, Bayern, Berlin und Nieder-                Raucherhaushalten – in denen während           ob andere Einflussfaktoren berücksichtigt
     sachsen in größerem Umfang ausgewählte                 der Probenahme nicht geraucht wurde –          wurden (. Tabelle 1).
     Innenräume untersucht [3]. Internationa-               PM4-Konzentrationen von 18 bis 787 μg/
     le Studien bestätigen im Wesentlichen die              m3 (Winter) bzw. von 57 bis 140 μg/m3          Kindertagesstätten. Bisher sind aus
     in Deutschland gefundenen Größenord-                   (Sommer). Demgegenüber bewegten sich           Deutschland nur Ergebnisse einer Unter-
     nungen. Im Folgenden werden beispiel-                  die Gehalte in Nichtraucherhaushalten          suchung aus Berlin veröffentlicht worden,
     haft Ergebnisse vorgestellt.                           von 12 bis 47 μg/m3 (Winter) und von 12        bei der in 73 Kindergärten von November
                                                            bis 59 μg/m3 (Sommer). In 126 Woh-             2000 bis März 2001 während der Betreu-
     Wohnungen. Grundsätzlich konnte ge-                    nungen in Baden-Württemberg lagen die          ungszeit PM4-Gehalte zwischen 13 und
     zeigt werden, dass Rauchen der wichtigste              PM2,5-Gehalte zwischen 3 und 209 μg/m3,        128 μg/m3 gemessen wurden (. Tabel-
     Einflussfaktor auf die Feinstaubgehalte in             wobei im Gegensatz zu den Berliner Er-         le 2).
     Wohninnenräumen ist und in etwas ge-                   gebnissen kein statistisch bedeutsamer
     ringerem Maße auch das Staubsaugen, das                Zusammenhang zwischen den Innen-               Schulen. Umfangreichere Untersu-
     Kochen und Abbrennen von Räucher-                      raum- und Außenluftwerten gefunden             chungen liegen aus Baden-Württemberg,
     stäbchen.                                              wurde. Auch ließ sich kein wesentlicher        Bayern und Berlin vor. So bewegten sich
        Veröffentlichte Studien aus Deutsch-                Stadt-Land-Unterschied beobachten. In          z. B. die PM2,5-Gehalte in Baden-Würt-
     land zur Feinstaubbelastung liegen derzeit             einer Studie im Großraum München und           temberg zwischen 5 und 40 μg/m3 und in

1372 |   Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008
Zusammenfassung · Abstract

Bayern von 3 bis 79 μg/m3 (Winter) bzw.        Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2008 · 51:1370–1378
von 4 bis 26 μg/m3 (Sommer). In Berlin         DOI 10.1007/s00103-008-0708-1
                                               © Springer Medizin Verlag 2008
lagen die PM4-Konzentrationen zwischen
24 und 106 μg/m3. Auffällig ist der ausge-     Bekanntmachung des Umweltbundesamtes
prägte Unterschied der Feinstaubbelas-
tung zwischen dem Winter- und dem              Gesundheitliche Bedeutung von Feinstaub in der Innenraumluft.
Sommerhalbjahr. Insbesondere die hohen         Mitteilungen der Ad-hoc-Arbeitsgruppe Innenraumrichtwerte der
Gehalte an gröberen Partikeln deuten da-       Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes und
rauf hin, dass Aufwirbelungsphänomenen         der Obersten Landesgesundheitsbehörden
eine wesentliche Bedeutung zukommt. So
wurde z. B. im Winter in bayerischen Un-       Zusammenfassung
tersuchungen eine Assoziation der Fein-        Bei der gesundheitlichen Bewertung von            und deuten auf eigenständige Quellen im
staubgehalte (PM10) mit der Anzahl und         Feinstaub in der Innenraumluft kommt der          Innenraum bzw. auf zusätzliche Einträge in
Aktivität der Raumnutzer, dem Raumvo-          Dynamik der Innenraumprozesse sowie               den Innenraum hin. Angesichts der im Ver-
lumen und der Raumfläche in Klassen-           der physikalischen, chemischen und bio-           gleich zur Außenluft deutlich unterschied-
räumen beobachtet (. Tabelle 3).               logischen Zusammensetzung des Fein-               lichen Zusammensetzung des gröberen
                                               staubs eine große Bedeutung zu. Die               Feinstaubs und des Fehlens von Ergebnis-
Büros. Bisher liegen nur begrenzt Messer-      Feinstaubfraktion PM2,5 in der Raumluft           sen zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen für
gebnisse aus deutschen Büroräumen und          stammt überwiegend aus der Außenluft.             PM10 in der Innenraumluft lässt sich diese
vergleichbaren Innenräumen vor. So wur-        Nach Ansicht der Ad-hoc-Arbeitsgruppe             Feinstaubfraktion im Innenraum derzeit
den in 25 typischen Büroräumen (Nicht-         Innenraumrichtwerte der IRK und AOLG ist          nicht abschließend bewerten. Eine aus-
raucher) in Berlin PM4-Konzentrationen         es bei Abwesenheit von Verbrennungs-              reichende Lüftung stellt in jedem Fall eine
von 5 bis 120 μg/m3 während der Kernzeit       prozessen (z. B. Tabakrauchen) in Wohn-           unabdingbare Grundlage zur Reduzierung
(Probenahmedauer: 6–7 Stunden, mindes-         räumen angemessen, als Beurteilungswert           der PM-Gehalte in Innenräumen dar. Au-
tens 9–15 Uhr) ermittelt. In einer Pilotstu-   für Feinstaub den Tageswert der Weltge-           ßerdem sollten bekannte Feinstaubquellen
die wurden 63 ausgewählte Büroräume            sundheitsorganisation (2006) von 25 μg            im Innenraum konsequent aufgespürt und
untersucht, in denen Laserdrucker, Foto-       PM2,5 pro Kubikmeter heranzuziehen. Im            minimiert werden.
kopierer und Multifunktionsgeräte auf          Unterschied dazu liegen die Konzentra-
Laserbasis betrieben wurden. Verglichen        tionen an gröberem Feinstaub (PM10) in            Schlüsselwörter
wurde dabei der Ruhebetrieb (nachts bei        Innenräumen wie Schulen, Kindertages-             Feinstaub · Innenraumluft · PM2,5 · PM10 ·
geschlossenen Fenstern und Türen) mit          stätten, Wohnungen usw. deutlich höher            Richtwert · Wirkungen
einem standardisierten Druckbetrieb
(500 Blätter Schwarz-Weiß-Druck bzw.
250 Blätter Farb-Druck mit standardisier-      Health evaluation of fine particulate matter in indoor air
ten Druckvorlagen bei geschlossenen
Fenstern und Türen und ohne Personen           Abstract
im Raum) und dem Arbeitsbetrieb (nor-          When evaluating the health effects of in-         be assumed. Because of the different com-
maler Bürobetrieb). Es konnte ein Anstieg      door air fine particulate matter, the indoor      position of indoor air compared to outdoor
der medianen Partikelkonzentrationen           dynamics as well as the physical, chemical        air and due to the lack of dose-response
von der Ruhebetriebsphase zur Druckbe-         and biological properties of fine particles       relationships of coarse particles in indoor air,
triebsphase und von der Ruhebetriebs-          have to be considered. The indoor air frac-       the health effects of indoor air PM10 can not
phase zur Arbeitsbetriebsphase festgestellt    tion PM2.5 largely stems from outdoor air.        be evaluated yet. Sufficient and consistent
werden. Die aus einer Grafik der Studie        Accordingly, the German Working Group on          ventilation is an indispensable basis to re-
abgelesenen Mediane für PM10 und PM2,5         Indoor Guideline Values of the Federal            duce PM concentrations in indoor spaces.
finden sich in . Tabelle 4.                    Environmental Agency and the States´              Furthermore, known sources of PM indoors
                                               Health Authorities also recommends WHO’s          should be detected consequently and
Gaststätten und Diskotheken. In der In-        (2006) 24-hour mean guideline value of 25         subsequently minimized.
nenraumluft von Gaststätten und ver-           μg PM2,5 per cubic meter for indoor air eval-
gleichbaren öffentlichen Einrichtungen,        uation. In contrast to PM2.5, coarse particles    Keywords
in denen das Rauchen zur Zeit der Probe-       (PM10) in schools, kindergartens and dwell-       particulate matter · indoor air · PM2.5 · PM10 ·
nahme noch nicht eingeschränkt war, lie-       ings show much higher indoor air concen-          guideline value · health effects
ßen sich die höchsten Partikelmassenge-        trations. Additional sources indoors have to
halte von allen Innenräumen nachweisen,
die sehr oft Konzentrationen von einigen
hundert μg/m3 an PM2,5 und PM10 er-
reichten. Untersuchungen aus verschie-

                                                                  Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008             | 1373
Bekanntmachung des Umweltbundesamtes
         Tabelle 3

         Konzentration von PM2.5, PM4 und PM10 in der Innenraumluft von Schulen in Deutschland und angrenzenden Ländern
         N                     Median               Median               Bemerkung                                        Probenahmezeit                  Autor
         (Klassenräume)        [μg PM2.5/m3]        [μg PM10/m3]
             3                  –                   81                   Amsterdam und Wageningen, 1994/95,               24 h                            [14]
                                                                         je 11–15 Messungen
          12                    –                   73*                  Niederlande, 1995                                Wochenmittel                    [15]
          24                   23                    –                   Amsterdam, 1997/1998, je 5–10 Messungen          Unterrichtszeit                 [16]
          54                   13                    –                   Baden-Württemberg, 2001/2002                     Wochenmittel                    [11]
          27                   61*                   –                   Antwerpen, 2002/2003                             12 h tagsüber                   [12]
          33                   60 (PM4)              –                   Berlin, 2003                                     Unterrichtszeit                 [17]
         153                   20                   92                   Winter             München                       Unterrichtszeit                 [18]
                               13                   65                   Sommer             2004/2005
          38                   18                    –                   Baden-Württemberg, 2005/2006                     Wochenmittel, Unterrichtszeit   [19]
         * Mittelwert

         Tabelle 4

         Konzentration von PM2.5, PM4 und PM10 in der Innenraumluft von Büroräumen
         N                          Median                Median              Bemerkungen                                                                 Autor
                                    [μg PM2.5/m3]         [μg PM10/m3]
         55                         26                     –                  Paris, inkl. Raucher (42 Nichtraucher), 1999/2000                           [20]
         25                         29 (PM4)               –                  Berlin, reale Arbeitsbedingungen, überw. natürliche Lüftung, 2001, 6–7 h    [21]
         63 (Ruhebetrieb)           18                    33                  63 Räume an 4 Standorten, 2006                                              [22]
         63 (Druckbetrieb)          23                    40
         63 (Arbeitsbetrieb)        30                    42

         Tabelle 5

         Konzentration von PM2.5 und PM10 in der Innenraumluft von Gaststätten in                                     lich höher als in der Umgebungsluft, z. B.
         Deutschland                                                                                                  wurde in Münchener Bussen ein Innen-
                                                                                                                      luft-zu-Außenluft-Quotient von 1,7 bis 4,0
         N                               Median                Median           Bemerkungen             Autor         beobachtet. Zu beachten ist, dass die Ex-
                                         [μg PM2.5/m3]         [μg PM10/m3]                                           position im Kraftfahrzeuginnenraum
         Restaurants = 37                223*                     –             Deutschland             [23]          durch vielfältige Faktoren, wie z. B. Lüf-
         Cafes = 20                      191*                     –             Betriebszeiten, 2005                  tung, Fahrweise, Verkehrsdichte, Bebau-
         Bars/Kneipen = 10               543*                     –             Kurzzeitmessungen
                                                                                                                      ung und Meteorologie, stark beeinflusst
                                                                                                                      wird. Auch Klimaanlagen und Filtersys-
         Diskotheken = 10                638                      –
                                                                                                                      teme haben, in Abhängigkeit von der Gü-
         Restaurants, Cafes = 11         164                    199             Großraum München        [24]          te und dem Abscheidungsgrad der einge-
         Kneipen, Pubs = 7               203                    219             Betriebszeiten                        setzten Systeme, maßgeblichen Einfluss
         Diskotheken = 10                869                   1014             2005/2006                             auf die Höhe der Gehalte.
                                                                                                                          In Personenwagen der Berliner U-
         * Mittelwerte                                                                                                Bahn beschreibt die einzige deutsche Stu-
                                                                                                                      die sehr hohe PM4-Gehalte von 121–
                                                                                                                      176 μg/m3 im Sommer bzw. 124–169 μg/
     denen anderen Ländern konnten eindeu-                        Verkehrsmittelinnenräume. Aus                       m3 im Winter (. Tabelle 6).
     tig belegen, dass nach dem Inkrafttreten                     Deutschland sind bisher nur zwei Studien
     eines Rauchverbotes in diesen Einrich-                       veröffentlicht, bei denen Feinstäube wäh-
     tungen eine deutliche Reduktion auf übli-                    rend Auto- und U-Bahn-Fahrten in Berlin
     cherweise in Innenräumen zu beobach-                         sowie in Bussen und Straßenbahnen in
     tende Gehalte eintrat (. Tabelle 5).                         München untersucht wurden. In der Re-
                                                                  gel lagen die Konzentrationen innen deut-

1374 |   Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008
Tabelle 6
                                                                                                 werden insgesamt bei PM2,5 deutlicher,
  Konzentration von PM4 und PM10 in der Innenraumluft von Verkehrsmitteln                        während Wirkungen im Atemtrakt eher
  in Deutschland                                                                                 mit PM10 oder PM10-2,5 assoziiert sind.
                                                                                                     Im „Global update 2005“ der Luftgüte-
  N                        Mittelwert     Mittelwert         Bemerkungen             Autor
                                                                                                 leitwerte bekräftigt die WHO [31], dass ein
                           [μg PM4/m3]    [μg PM10/m3]
                                                                                                 großer Teil der Partikelwirkung auf ent-
  14 Buslinien               –            80–236             München, 1993–1996      [25]        zündliche Vorgänge zurückzuführen ist.
  1 Auto über 14 Tage       44 (So)           –              Berlin, Winter und      [26]        Da unerwünschte Wirkungen auch bei
                            43 (Wi)                          Sommer 1995/1996                    den derzeitigen Konzentrationen in städ-
  1 U-Bahn über 14 Tage    153 (So)           –                                                  tischen Gebieten Europas, Asiens und
                           141 (Wi)                                                              Amerikas auftreten und keine Wirkungs-
                                                                                                 schwelle erkennbar sei, können keine
                                                                                                 Grenzwerte angegeben werden, mit denen
4 Kurzübersicht zu gesundheit-                    feststellen. Daher bezieht sich ein großer     die Bevölkerung vor adversen Wirkungen
lichen Wirkungen von Fein-                        Teil der verfügbaren Zeitreihen- und Ko-       (erhöhte Mortalität und mehr Kranken-
stäuben                                           hortenstudien auf Untersuchungen zur           hausaufnahmen, Beeinträchtigungen des
                                                  Mortalität [27] und zu Krankenhausauf-         Herz-Kreislauf-Systems, vermehrtes Auf-
Partikel können als Fremdkörper dort, wo          nahmen, wozu Daten auch für große Kol-         treten von Krankheitssymptomen,
sie sich in den Atemwegen ablagern, je            lektive mit relativ geringem Aufwand er-       schlechtere Lungenfunktionswerte und
nach Löslichkeit eine kurz oder lang an-          hältlich sind.                                 Mehrverbrauch an Medikamenten) mit
haltende Reizwirkung ausüben. Dies führt             Als Risikogruppen bei Feinstaubbelas-       hoher Wahrscheinlichkeit geschützt wer-
zu entzündlichen Veränderungen, wo-               tungen (in der Außenluft) gelten ältere        den könne. Vor diesem Hintergrund gibt
durch wegen des engen funktionellen Zu-           Menschen, Kinder sowie Personen mit            die WHO folgende Luftgüteleitwerte an:
sammenspiels zwischen Atmung und                  bestehenden Atemwegs- und Herz-Kreis-
Blutkreislauf beide Systeme beeinträchtigt        lauf-Erkrankungen sowie Asthmatiker              Tabelle 7
werden können. Je kleiner die Partikel            (Zusammenfassung in [28]).
sind, desto weiter können sie in die Atem-           Eine zusammenfassende Auswertung              Luftgüteleitwerte der WHO [31]
wege vordringen. Partikel über 10 μm              europäischer Zeitreihen- und Panelstu-                               PM10       PM2,5
Teilchengröße kommen kaum über den                dien zu Wirkungen von Partikeln und                                  (μg/m³)    (μg/m³)
Kehlkopf hinaus, nur ein kleiner Teil da-         Ozon aus der Außenluft wurde 2004 für
                                                                                                   Jahresmittelwert    20         10
von kann die kleineren Bronchien und die          die WHO durchgeführt [29]. Dabei erga-
Lungenbläschen erreichen. Ultrafeine              ben sich statistisch signifikante Risiko-        24-Stunden-         50         25
                                                                                                   Mittelwert
Partikel können sogar über die Lungen-            Erhöhungen bei der Gesamt-Mortalität
                                                                                                   (99. Perzentile)
bläschen in die Blutbahn vordringen und           und der Mortalität durch Atemwegs- und
sich über den Blutweg im Körper vertei-           Herz-Kreislauf-Erkrankungen aller Al-
len.                                              tersgruppen sowie bei Krankenhausauf-          Da diese Werte derzeit kaum erreichbar
    Endotoxine, Übergangsmetalle sowie            nahmen älterer Patienten wegen Atem-           sind, nennt die WHO auch „Zwischen-
organische Verbindungen (z. B. Polyzy-            wegserkrankungen. Für Husten und den           ziele“ in drei Stufen, die etwa beim Dreifa-
klische Aromatische Kohlenwasserstoffe)           Verbrauch an Asthma-Medikamenten er-           chen, Doppelten und Anderthalbfachen
bilden wesentliche Bestandteile mit eige-         gaben sich keine statistisch signifikanten     der Leitwerte liegen.
nem toxischem Potenzial. Es ist anzuneh-          Zusammenhänge. Diese Aussagen bezie-
men, dass Partikel aus unterschiedlichen          hen sich jeweils auf PM10; für PM2,5 lagen     5 Zur Übertragbarkeit von
Quellen eine unterschiedliche Toxizität           zu wenige Studien für eine Meta-Analyse        Ergebnissen aus der Außenluft
aufweisen. Dies gilt nicht nur beim Ver-          vor. Ohne Beschränkung auf europäische         auf Innenräume
gleich von Außenluft und Innenraumluft,           Studien gibt die Weltgesundheitsorganisa-
sondern auch beim Vergleich unterschied-          tion (WHO) in ihren Air Quality Guide-         Da sich der Mensch den größten Teil des
lich genutzter Innenräume.                        lines for Europe 2000 [30] auch statistisch    Tages im Innenraum aufhält, stellt sich die
    Die relativen Risiken durch Staub sind        signifikante Risikoerhöhungen für Hus-         Frage, inwieweit die in der Außenluft ge-
für die Gesamtbevölkerung zwar gering,            ten, die Verwendung von Bronchien er-          messene Feinstaubkonzentration ein guter
betreffen aber praktisch die ganze Bevöl-         weiternden Medikamenten und Sym-               Indikator für die tatsächliche Belastung
kerung und sind daher für den umweltbe-           ptome der unteren Atemwege bei Ex-             eines Menschen ist.
zogenen Gesundheitsschutz von Bedeu-              position gegenüber PM 10 an. Die                  In epidemiologischen Studien zur Wir-
tung. Eine Erhöhung des Risikos um eini-          Sekundenkapazität (FEV1) bei Kindern           kung von Feinstaub werden üblicherweise
ge Prozent – wie sie bei „umweltrelevanter“       zeigte bei Langzeitstudien Korrelationen       Korrelationen zwischen den Staubkon-
Feinstaub-Exposition vorliegt – lässt sich        mit PM10 und PM2,5. Korrelationen mit          zentrationen in der Außenluft und ge-
nur mit ausreichend großen Stichproben            Wirkungen am Herz-Kreislauf-System             sundheitlichen Wirkungen untersucht.

                                                                     Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008   | 1375
Bekanntmachung des Umweltbundesamtes

     Hierbei werden die Außenluftkonzentra-           dann zu, wenn in den Innenräumen nicht         der Außenluft. Die mutagene Aktivität
     tionen des Feinstaubs in der Regel an fest       geraucht wurde und keine raumlufttech-         von Stäuben aus beiden Umweltkompar-
     eingerichteten Messstellen ermittelt und         nischen Anlagen vorlagen. So kommen            timenten scheint vergleichbar zu sein.
     den Bewohnern des jeweiligen (oft meh-           z. B. Hoek et al. [34] in einer sehr umfang-   Hingegen zeigen Untersuchungen, dass
     rere Quadratkilometer großen) Einzugs-           reichen Untersuchung in vier europä-           Stäube aus U-Bahnhöfen und Tunneln ein
     gebiets zugeordnet. Damit wird die Expo-         ischen Städten zu dem Ergebnis, dass Au-       deutlich höheres toxisches Potenzial zu
     sition umso besser abgebildet, je homo-          ßenluftmessungen an einer stationären          besitzen scheinen als Außenluftstäube,
     gener die Verteilung ist. Kleinräumige           Messstation auch hinreichend genau die         wahrscheinlich aufgrund der hohen Ge-
     Unterschiede und lokale Quellen werden           Innenraumluftgehalte abbilden. Die Au-         halte an Übergangsmetallen.
     nicht explizit berücksichtigt. Die so ent-       toren merken aber gleichzeitig kritisch an,
     stehenden, nicht systematischen Unschär-         dass vor dem Beginn einer epidemiolo-          6 Gesundheitliche Bewertung von
     fen der Expositionsbestimmung (sog.              gischen Studie die realen Bedingungen          Feinstaub in der Innenraumluft
     „nondifferential misclassification“) wir-        am Studienort überprüft werden sollten.
     ken sich häufig so aus, dass statistische        Auch die WHO kommt zu dem Schluss,             Für die Feinstaubkonzentration in der In-
     Zusammenhänge zwischen Exposition                dass Außenluftmessungen auf Populati-          nenraumluft liegen bisher noch keine ge-
     und gesundheitlichen Effekten abge-              onsebene für Langzeitbeobachtungen ein         eigneten Bewertungsgrundlagen vor. Die
     schwächt werden.                                 gutes Expositionsmaß darstellen [31].          Ad-hoc-Arbeitsgruppe Innenraumricht-
         Manche Untersuchungen arbeiten                   Bisher liegen erst vereinzelt Ergebnisse   werte weist hinsichtlich der Übertragung
     auch mit eher qualitativen Expositions-          aus Studien vor, bei denen versucht wur-       der Ergebnisse aus der Außenluft auf die
     maßen wie der Entfernung der Wohnung             de, explizit die Exposition im Innenraum       Situation in Innenräumen daher auf fol-
     von Hauptverkehrsstraßen. Bei solchem            bzw. ihren Beitrag an der Gesamtexpositi-      gende Einschränkungen hin:
     Vorgehen lassen sich keine Konzentra-            on zu berücksichtigen. So zeigte sich bei      F Die epidemiologischen Studien zur
     tions-Wirkungs-Beziehungen ermitteln,            Unterteilung der gesamten Feinstaubbelas-         Wirkung von Feinstaub basieren weit-
     und die gefundenen Wirkungen können              tung in einen Außenluft- und Innenraum-           gehend auf Daten zur Belastung der
     mit der Feinstaubbelastung, aber auch mit        beitrag in einer Untersuchung mit 16 Pati-        Außenluft mit Feinstaub. Obwohl sich
     anderen verkehrsbedingten Ursachen zu-           enten, dass der Außenluft-, aber nicht der        der Mensch überwiegend in Innen-
     sammenhängen.                                    Innenraumbeitrag des PM2.5 mit kardio-            räumen aufhält (90 % des Tages),
         Mit Expositionsmodellen, die sich auf        vaskulären Effekten und Lungenfunkti-             wurden überzeugende Korrelationen
     Messungen in unterschiedlichen Mikro-            onsveränderungen zusammenhing [35].               zwischen Feinstaubkonzentrationen
     kompartimenten und die Aufenthalts-              Demgegenüber fanden Delfino et al. [36]           in der Außenluft und Auswirkungen
     zeiten in diesen Lebenswelten stützen,           eine inverse Beziehung zwischen Fein-             auf die Gesundheit gefunden. Daraus
     wurde versucht, die „Gesamt“-Exposition          staubkonzentrationen und dem FEV1 bei             kann man folgern, dass der Feinstaub-
     und den Beitrag der einzelnen Komparti-          19 asthmatischen Kindern, wobei die As-           anteil aus der Außenluft im Innen-
     mente besser abzuschätzen. Insgesamt             soziation bei dem personenbezogenen               raum einen wesentlichen Beitrag zu
     zeigen die Ergebnisse einer mittlerweile         PM am engsten war. Auch das exhalierte            den beobachteten Wirkungen leistet.
     größeren Anzahl von Studien einen mo-            Stickoxid (eNO), als Marker eines ent-            Dies wird unterstützt durch die in Ka-
     deraten bis starken Zusammenhang zwi-            zündlichen Geschehens, war verknüpft              pitel 5 beschriebenen Studien.
     schen den Feinstaubgehalten der Innen-           mit der PM2,5-Konzentration im Innen-          F Allerdings ist darauf hinzuweisen,
     raumluft von Wohnungen und den Au-               raum [37].                                        dass es „den Innenraum“ nicht gibt:
     ßenluftgehalten sowie den Ergebnissen                In einer Vielzahl von Tierexperimenten        Die bisherigen Untersuchungen in
     des Personal-Monitoring [8, 9, 32, 33, 34].      und In-vitro-Untersuchungen wurde ver-            Wohnungen, Kindertagesstätten,
     Aufgrund der Verschiedenartigkeit der            sucht, Wirkungen von Reinsubstanzen               Schulen, Gaststätten, Diskotheken
     Studienregionen, der meteorologischen            und typischen Umweltpartikeln aufzuklä-           und Fahrzeuginnenräumen weisen
     und baulichen Bedingungen sowie des              ren, wobei hinsichtlich der Zuordnung             auf sehr stark variable Konzentrati-
     persönlichen Expositionsmusters sind die         von Effekten zu verschiedenen Feinstaub-          onen in Innenräumen hin.
     Unterschiede auf individueller Ebene             fraktionen und Staubinhaltsstoffen noch        F Epidemiologische Studien weisen da-
     groß. Insbesondere für die Partikelfrakti-       erhebliche Wissenslücken bestehen. Dem-           rauf hin, dass Feinstaub aus unter-
     on PM2,5 ergibt sich trotzdem eine gute          gegenüber wurde bisher in nur sehr weni-          schiedlichen Quellen zu unterschied-
     Assoziation, während gröbere Fraktionen          gen Studien ein Vergleich zwischen Stäu-          lichen Gesundheitseffekten führt.
     und auch die Partikelanzahlkonzentrati-          ben aus dem Innenraum und der Außen-              Z. B. scheint vornehmlich Feinstaub,
     onen einen deutlich geringeren Zusam-            luft vorgenommen (Zusammenfassung in              stammend von Fahrzeugabgasen oder
     menhang zeigten. Die Korrelation wird            [3]). Die Ergebnisse aus In-vitro-Tests           von Verbrennungsprozessen, für die
     besser, wenn verbrennungstypische Para-          sind dabei nicht einheitlich und zeigen in        kardiovaskulären Wirkungen verant-
     meter wie Sulfat, Black Smoke oder Ruß           einer Studie stärkere Effekte von Innen-          wortlich zu sein [38, 39, 40, 41].
     einbezogen werden. Die vorgenannten              raumluftstäuben aus Wohnungen und in           F Um Studien einbeziehen zu können,
     Zusammenhänge trafen insbesondere                einer anderen stärkere von Feinstäuben            bei denen PM10 oder PM2,5 gemessen

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wurde, legte die WHO auf der Basis         vielen Innenräumen beitragen werden.            Tagesmittelwerte für Feinstaub in der
  der weltweit verfügbaren Studien ein       Ob dies auch zu einem veränderten               Umgebungsluft können als generelle
  festes Verhältnis von PM10/PM2.5 von       Rauchverhalten in Wohnräumen führen             Beurteilungswerte für die Innenraum-
  2 zugrunde. Die WHO regt jedoch für        wird, bleibt abzuwarten.                        luft verwendet werden.
  den Fall, dass entsprechende Daten            Angesichts der dargestellten Kenntnis-     F In Abwesenheit spezifischer eigener
  vorhanden sind, an, landesspezifische      lücken sieht die Ad-hoc-Arbeitsgruppe           Staubquellen werden die Konzentrati-
  Werte für das Verhältnis von PM10/         folgenden Forschungsbedarf:                     onen an PM2,5 in reinen Wohninnen-
  PM2.5 einzusetzen [31]. Die bisherigen     F Erarbeitung von Strategien zur Mes-           räumen maßgeblich durch Feinstäube
  Messungen zu PM10 und PM2.5 in der            sung von Feinstäuben in Innenräu-            aus der Außenluft bestimmt. Daher
  Innenraumluft unterschiedlicher               men,                                         erscheint es vertretbar, den von der
  deutscher Gebäude zeigen, dass das         F Etablierung von Messverfahren zur             WHO abgeleiteten PM2,5-Tagesmittel-
  Verhältnis von PM10 zu PM2.5 in be-           qualitativen und quantitativen Be-           wert für reine Wohninnenräume
  stimmten Innenräumen (z. B. in                stimmung der Exposition durch In-            ohne spezifische eigene Quellen zur
  Schulen) mit 5 (Tagesmittel) bis 10           nenraumfeinstaubquellen,                     Orientierung heranzuziehen.
  (Einzelwerte) deutlich höher als 2         F Ermittlung relevanter Innenraum-            F Der vorgenannte Bewertungsmaßstab
  liegt, in anderen Innenräumen, wie            quellen und Untersuchung des Ver-            der WHO kann jedoch grundsätzlich
  z. B. Gaststätten, jedoch um 1 (vgl.          haltens von Feinstäuben in Innenräu-         nicht auf andere Innenräume wie Kü-
  . Tabellen 3–6).                              men,                                         chen, Kellerräume, Räume, in denen
F Über die gesundheitliche Bedeutung         F Untersuchung der chemischen und               Bastel- und Hobbyarbeiten ausgeführt
  ultrafeiner Stäube liegt derzeit weder        biologischen Zusammensetzung der             werden, Gemeinschaftseinrichtungen
  für die Außenluft noch für die Innen-         Innenraumfeinstäube, ihrer Korngrö-          oder Verkehrsmittel-Innenräume
  raumluft ausreichendes Wissen vor.            ßenverteilung und morphologischen            übertragen werden.
  Das geeignete Expositionsmaß hierfür          Struktur,                                  F Das derzeitige Fehlen geeigneter Be-
  wäre die Partikelanzahlkonzentration       F Entwicklung von In-vitro-Versuchen            wertungsmaßstäbe, die für alle Innen-
  oder ggf. auch die Partikeloberfläche.        zur Abschätzung des von einer Fein-          räume anwendbar sind, bedeutet je-
                                                staubquelle ausgehenden Risikos,             doch in keinem Fall, dass Feinstaub in
Die WHO hat angekündigt, Innenraum-          F Klassifizierung des von den Innen-            der Innenraumluft als „gesundheitlich
richtwerte für Feinstaub festlegen zu wol-      raumfeinstaubquellen ausgehenden             unbedenklich“ einzustufen ist. So-
len, und dabei auf die bereits vorhandenen      Risikos,                                     lange noch keine gültige Bewertung in
Interims- und Zielwerte für Feinstaub in     F Erarbeitung von Kriterien zur ge-             Form von Richt- oder Grenzwerten
der Umgebungsluft verwiesen [42]. Nach          sundheitlichen Beurteilung von Fein-         möglich ist, sollte auf die üblichen
Ansicht der WHO können die 2006 vor-            stäuben in Innenräumen,                      Maßnahmen zur Verbesserung der
geschlagenen globalen Interims- und          F Untersuchung der Möglichkeiten, die           Innenraumluftqualität verwiesen wer-
Zielwerte für Feinstaub in der Umge-            Feinstaubbelastung zu minimieren.            den. So dürften in vielen Fällen geeig-
bungsluft (siehe auch . Tabelle 7) grund-                                                    nete Lüftungsregime auch zur Minde-
sätzlich auch für Innenraumsituationen       Zur Messmethodik hat sich bereits eine          rung der Feinstaubproblematik
angewendet werden [31], jedoch wird die-     Arbeitsgruppe „Planung von Innenraum-           beitragen. Die Kohlendioxid-Konzen-
se Aussage in dem WHO-Papier primär          luftmessungen“ bei der Kommission               tration der Innenraumluft kann hier-
auf Partikel bezogen, die aus Verbren-       Reinhaltung der Luft im VDI und DIN             bei als geeigneter Luftqualitätsindika-
nungsquellen emittiert werden. Dies sind     etabliert, die eine VDI-Richtlinie „Mes-        tor für die Lüftungssituation
zumeist Partikel der Fraktion PM2.5 oder     sungen von Innenraumluftverunreini-             herangezogen werden. Insofern ist auf
noch kleinere Partikel (z. B. Dieselruß).    gungen – Messstrategie für die Erfassung        die Einhaltung der Richtwerte für
   Verbrennungsvorgänge treten in In-        von Feinstaub“ erarbeitet.                      Kohlendioxid in der Innenraumluft
nenräumen in unterschiedlichem Maße                                                          abzustellen [43]. Darüber hinaus
auf, in manchen Innenräumen (z. B. Klas-     7 Zusammenfassende Bewertung                    könnten innenraumtypische Quellen
senräumen) sind sie von untergeordneter                                                      aufgespürt und ihre Emissionen mini-
Bedeutung. Für viele Innenräume stellt       Vor diesem Hintergrund stellt die Ad-           miert werden.
das Rauchen den wesentlichen Einfluss-       hoc-Arbeitsgruppe Innenraumrichtwerte
faktor auf die Feinstaubbelastung der        fest:                                         8 Anmerkungen
Raumluft dar. Es ist davon auszugehen,       F Weder die Immissionsgrenzwerte der
dass die im 2. Halbjahr 2007 bzw. 2008 in        22. Bundes-Immissionsschutz-Ver-          Der Text dieser Empfehlung wurde feder-
den deutschen Bundesländern wirksam              ordnung, mit der die europäische          führend von Dr. Hermann Fromme, Dr.
werdenden Regelungen zum Nichtrau-               Richtlinie 1999/30/EG [1] in natio-       Norbert Englert und Dr. Helmut Sagunski
cherschutz in öffentlich zugänglichen Ge-        nales Recht umgesetzt wurde, noch         mit Beiträgen von Dr. Thomas Gabrio,
bäuden zu einer wesentlichen Verringe-           die von der WHO [31] vorgeschla-          Thomas Lahrz, Dr. Inge Mangelsdorf und
rung der Feinstaubkonzentrationen in             genen Jahresdurchschnittswerte oder       Friederike Neisel erarbeitet. Die Literatur-

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Bekanntmachung des Umweltbundesamtes

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1378 |   Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 11 · 2008
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