Gesundheitsbericht Rheinland 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut

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Gesundheitsbericht Rheinland 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Gesundheitsbericht
Rheinland 2021
Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten
der AOK-versicherten Beschäftigten
Gesundheitsbericht Rheinland 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Impressum:

Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH
im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg
Stabsstelle Reporting
Neumarkt 35-37
50667 Köln

Dr. Thorsten Flach

Tel.: 0221 27180-123
E-Mail: thorsten.flach@bgf-institut.de
Internet: www.bgf-institut.de

Juni 2021
Gesundheitsbericht Rheinland 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Inhaltsverzeichnis

Einleitung.....................................................................    04

Das Wichtigste in Kürze................................................            04

Krankenstand...............................................................        05
    Krankenstand in den Regionen...............................                    06
    Covid-19 in den Regionen........................................               07
    Langzeitkrankenstand in den Regionen..................                         08

Gesundheitsquote........................................................           09

Fallzahlen/Falldauer/Arbeitsunfähigkeitstage.............                          10
    Geschlechtervergleich.............................................             11
    Altersvergleich........................................................        12
    Altersvergleich bei COVID-19..................................                 13

Diagnosen ....................................................................     14

Branchenkrankenstände...............................................               17
    Vorjahresvergleich...................................................          17
    COVID-19 Fallzahlen................................................            18
    Ausgewählte Diagnosegruppen...............................                     19

Angaben zur Population................................................             25

Anhang .........................................................................   26
    Definition der Kennzahlen.......................................               26
    Datenbasis und Erhebungsgrundlage......................                        27

                                             RHEINL AND BERICHT
Einleitung

 Die Jahresbilanz 2020 der Arbeitsunfähigkeitsdaten             Für viele Erwerbstätige und deren Familien stellte das
 zeigt bei den AOK-versicherten Beschäftigten neben             Pandemiejahr 2020 eine große Herausforderung dar.
 der Verbreitung der COVID-19 Erkrankung ein allgemein          Zusätzliche Belastungen durch Homeoffice, Home-
 verändertes Arbeitsunfähigkeitsgeschehen.                      schooling sowie Einschränkungen in Freizeitgestaltung
                                                                und Sport dürften sich zunehmend negativ auf die kör-
 Insgesamt sanken die Fallzahlen im Vergleich zum Vor-          perliche und seelische Gesundheit der Menschen ausge-
 jahr um 12 Prozent - eine so niedrige Fallhäufigkeit gab       wirkt haben.
 es zuletzt in der Weltwirtschaftskrise 2007. Im Gegen-
 satz dazu stieg die durchschnittliche Falldauer um etwa        Das BGF-Institut hat auf die veränderten Anforderungen
 16 Prozent auf einen Wert, der so in dieser Höhe in den        mit neuen Produkten im Rahmen der betrieblichen Ge-
 letzten 20 Jahren noch nicht verzeichnet wurde. Der            sundheitsförderung reagiert und unterstützt Sie gerne
 Krankenstand verhielt sich relativ konstant zum Vorjahr        dabei, negative gesundheitliche Effekte der Pandemie
 und stieg nur geringfügig.                                     abzumildern und Ihre Gesundheit nachhaltig zu stärken.

 Das Wichtigste in Kürze
                      Gesamt-                                             AU-Fälle       AU-Tage        Ø
 Jahr                 krankenstand     ≤ 42 Tage       > 42 Tage          je 100 VJ      je 100 VJ      Falldauer

 2019                 5,76             4,05            1,70               169,21         2.101          12,41

 2020                 5,87             3,99            1,88               148,89         2.144          14,40

 Veränderung in %     2,1              -1,5            10,7               -12,0          2,1            16,0

 Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der AOK-versicherten Beschäftigten im Jahr 2020 enthielten etwa 27.000
 Fälle mit der Diagnose Covid-19. Daraus resultierten insgesamt etwa 253.000 Ausfalltage bei einer durchschnitt-
 lichen Falldauer von 9,4 Kalendertagen.

 COVID-19           AU-Fälle (abs.)   AU-Tage (abs.)      Ø Falldauer

 Rheinland/
                    26.949            253.069             9,4
 Hamburg

 Bei mehr als der Hälfte der betroffenen Beschäftigten wurde der gesicherte Nachweis der Infektion auf der Arbeits-
 unfähigkeitsbescheinigung dokumentiert (55,8 Prozent). Bei den übrigen Fällen wurde Covid-19 nicht durch einen
 Labortest nachgewiesen, sondern aufgrund eines klinischen Kriteriums (wie zum Beispiel typische Corona-Sympto-
 me) und eines epidemiologischen Kriteriums (zum Beispiel enger Kontakt zu einer Person mit bestätigter Infektion)
 als Verdachtsfall dokumentiert.

04                                            RHEINL AND BERICHT
Krankenstand

    Der Krankenstand der 1,2 Million AOK ver-
                                                                                         > 42 Tage           ≤ 42 Tage
    sicherten Beschäftigten hat 2020 mit 5,87 %
    gegenüber 2019 (5,76 %) um etwa zwei Pro-
                                                                                7     Gesamt
    zent zugenommen. Maßgeblich sind dafür die                                                                                         5,87
                                                                                       5,71          5,58         5,73         5,76
    Langzeiterkrankungen verantwortlich:                                        6

    Der Krankenstand der Langzeiterkrankungen                                   5      1,63          1,59         1,62         1,70    1,88
    – also solche mit mehr als 42 Arbeitsunfähig-
                                                                                4
    keitstagen – stieg von 1,70 % im Vorjahr auf
                                                                                       4,08          3,99         4,11         4,06    3,99
    1,88 % im Jahr 2020. Ein Zuwachs von über                                   3
    10 Prozent.
                                                                                2
    Demgegenüber sank der Kurzeiterkranken-
                                                                                1
                                                                      Prozent

    stand (
Krankenstand in den Regionen

                      Gesamt-
 Region               krankenstand

 Remscheid            6,7                Neben Hamburg wiesen Bonn und Köln ebenfalls gerin-
 Kreis Düren          6,7                ge Krankenstände auf. Am westlichen Niederrhein (Kreis

 Mönchengladbach      6,6
                                         Düren, Aachener Umland, Kreis Heinsberg und Mön-
                                         chengladbach) rangierten die Krankenstände dagegen
 Kreis Heinsberg      6,5
                                         im oberen Bereich. Ein Grund: Hier leben Beschäftigte
 ehem. Kreis Aachen   6,4                mit einem Durchschnittsalter von mehr als 41 Jahren.
 Oberhausen           6,4                Zudem wurden hier auch die meisten Arbeitsunfähig-
 Wuppertal            6,4                keitsfälle von den Ärzten attestiert. Ein weiterer mög-
                                         licher Grund war das starke Aufkommen der COVID-19
 Aachen               6,3
                                         Erkrankung in diesen Regionen.
 Solingen             6,3

 Kreis Viersen        6,3

 Kreis Wesel          6,3

 Krefeld              6,1

 Essen                6,1
                                                                                                     HH
                                                        KLE
 Kreis Mettmann       6,1
                                                                    WES
 Rhein-Kreis Neuss    6,1

 Rhein-Erft Kreis     6,0                                                      OB

 Kreis Euskirchen     6,0                                                 DU             E
                                                                                  MH
 Mülheim a.d. Ruhr    6,0                                           KR
                                                         VIE                           ME
 Duisburg             6,0                                                     D               W
                                                              MG                               RS
 Kreis Oberberg       5,9                                           NE                  SG
                                                   HS
 Rhein.-Berg. Kreis   5,6                                                              LEV    GL
                                                                                                         GM
 Leverkusen           5,6
                                                                                    K
                                                                         BM
 Kreis Kleve          5,4

 Rhein-Sieg-Kreis     5,4                        AC            DN                                   SU

 Düsseldorf           5,4                                                                BN

 Köln                 5,3
                                                                    EU
 Bonn                 4,9

 Hamburg              4,8

06                              RHEINL AND BERICHT
Covid-19 in den Regionen

                                                                                                          AU-Fälle
                                                         HH               Region                          je 100 VJ
            KLE
                                                                          Kreis Heinsberg                 6,92
                        WES
                                                                          Duisburg                        3,61
                                   OB
                                                                          Mönchengladbach                 3,33
                              DU             E
                                      MH                                  Düren-Jülich                    3,29
                        KR
             VIE                           ME                             Aachen                          3,18
                                  D               W
                                                                          Oberhausen                      3,10
                  MG                               RS
                        NE                  SG
       HS                                                                 Krefeld                         3,07
                                           LEV    GL
                                                             GM           ehem. Kreis Aachen              3,02

                             BM
                                        K                                 Mülheim an der Ruhr             2,90

                                                                          Wuppertal                       2,87
     AC            DN                                   SU
                                                                          Kreis Mettmann                  2,72
                                             BN
                                                                          Leverkusen                      2,72

                        EU                                                Kreis Euskirchen                2,64

                                                                          Rhein-Sieg-Kreis                2,54

                                                                          Rheinkreis Neuss                2,53

                                                                          Düsseldorf                      2,50

 Neben den wenigen Fällen von Covid-19 am Anfang des                      Kreis Wesel                     2,34
 Jahres 2020 in Bayern und Baden Württemberg erfuhr die                   Rhein-Erft-Kreis                2,25
 Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg große mediale Auf-
                                                                          Bonn                            2,21
 merksamkeit im Zusammenhang mit dem Ausbruch der
                                                                          Remscheid                       2,21
 Epidemie und wurde als Corona-Hotspot tituliert.
                                                                          Solingen                        2,19

 Die Rheinlandkarte zu Covid-19 bedingten Arbeitsunfähig-                 Köln                            2,18
 keitsfällen (AU-Fällen) zeigt eine deutlich höhere Fallzahl              Kreis Viersen                   1,98
 im Kreis Heinsberg sowie den angrenzenden Kreisen und
                                                                          Rhein-Berg-Kreis                1,96
 kreisfreien Städten Düren-Jülich, Städteregion Aachen
                                                                          Hamburg                         1,93
 und Mönchengladbach. Auf einhundert AOK-versicher-
 te Beschäftigte kamen im Kreis Heinsberg sieben Covid-                   Essen                           1,93

 19-bedingte AU-Fälle, in Mönchengladbach, Düren-Jülich                   Kreis Kleve                     1,78
 und der Städteregion Aachen waren es jeweils drei von                    Oberberg                        1,58
 hundert Fällen.

 Eine weitere überdurchschnittlich betroffene Region zeigt              Weniger von Covid-19 bedingter Arbeitsunfä-
 sich im Westen des Ruhrgebietes. In den Städten Krefeld,               higkeit betroffen sind die Regionen im (Ober-)
 Duisburg und Oberhausen entfielen auf hundert AOK-                     Bergischen Land und am nordwestlichen Nie-
 Versicherte im Jahr 2020 ebenfalls drei Fälle auf Covid-19.            derrhein sowie die Stadt Essen.

07                                                       RHEINL AND BERICHT
Langzeitkrankenstand
 in den Regionen

                      Langzeitkranken-
 Region               stand (%)

 Kreis Düren          2,4

 Oberhausen           2,2

 ehem. Kreis Aachen   2,2

 Kreis Wesel          2,2
                                                                                                       HH
 Kreis Viersen        2,2                                 KLE

                                                                      WES
 Kreis Heinsberg      2,1

 Aachen               2,1                                                        OB

 Remscheid            2,1                                                   DU             E
                                                                                    MH
 Rhein-Erft Kreis     2,1                                             KR
                                                           VIE                           ME
                                                                                                W
 Kreis Mettmann       2,0                                                       D
                                                                MG                               RS
                                                                      NE                  SG
 Essen                2,0
                                                     HS
                                                                                         LEV    GL
 Krefeld              2,0                                                                                  GM

 Kreis Euskirchen     2,0                                                             K
                                                                           BM

 Mülheim a.d. Ruhr    2,0
                                                  AC             DN                                   SU
 Rhein-Kreis Neuss    1,9
                                                                                           BN
 Duisburg             1,9
                                                                      EU
 Wuppertal            1,9

 Mönchengladbach      1,9

 Kreis Oberberg       1,9

 Solingen             1,9

 Kreis Kleve          1,8

 Rhein.-Berg. Kreis   1,7

 Leverkusen           1,7

 Köln                 1,7
                                          Wenig Langzeitkranke finden sich in den Großstädten
 Düsseldorf           1,6
                                          längs des Rheins in Bonn, Köln und Düsseldorf sowie in
 Rhein-Sieg-Kreis     1,6                 Hamburg.
 Hamburg              1,6                 Besonders viele Langzeitkranke sind dem westlichen
                                          Rheinland, dem ehemaligen Kreis Aachen und den Krei-
 Bonn                 1,5
                                          sen Viersen, Heinsberg und Düren zuzuordnen.

08                               RHEINL AND BERICHT
Gesundheitsquote
 bei 49 Prozent

 Die Gesundheitsquote zeigt den Anteil der Beschäftig-
 ten ohne Fehlzeit in der Berichtszeit an, das bedeutet,
 dass diese Mitarbeitenden keine AU-Bescheinigung bei
 der AOK Rheinland/Hamburg eingereicht haben.
 Die Gesundheitsquote stieg in den letzten Jahren stetig
 und lag im Jahr 2020 bei 49 Prozent.

                    2016       2017      2018    2019   2020

 Gesundheitsquote   45,0       46,6      46,3    47,4   49,4

 Anzahl der AU-Fälle je Versicherte
 Etwas weniger als jeder fünfte Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg
 war in der Berichtszeit einmal krankgeschrieben, bei rund 12 Prozent der
 Versicherten wurden zwei Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erfasst und
 bei sieben Prozent gingen im Jahr 2020 drei AU-Bescheinigungen bei der
 AOK Rheinland/Hamburg ein.

                                                                            Anteil in %

                                                                                 49,4     0 AU-Fälle

                                                                                 22,6     1 AU-Fälle

                                                                                 12,3     2 AU-Fälle

                                                                                 7,0      3 AU-Fälle

                                                                                 3,9      4 AU-Fälle
                           Anteil in %
                                                                                 2,1      5 AU-Fälle

                                                                                 1,1      6 AU-Fälle

                                                                                 0,6      7 AU-Fälle

                                                                                 0,4      8 AU-Fälle

                                                                                 0,2      9 AU-Fälle

                                                                                 0,1      10 AU-Fälle

09                                              RHEINL AND BERICHT
Kennzahlen des
 Krankheitsgeschehens

 Der Krankenstand im Rheinland wird gebildet durch die Anzahl der Arbeits-
 unfähigkeitsfälle und deren Dauer. Daraus ergibt sich die Gesamtzahl aller
 Ausfalltage.

 Fälle/Dauer/Tage je 100 Versichertenjahr (Zeitverlauf)

                2016         2017           2018            2019         2020

 Fälle          173,33       168,30         172,58          169,19       148,89

 Dauer          12,01        12,10          12,12           12,42        14,40

 Tage           2.082        2.036          2.092           2.100        2.144

 Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle sank im Jahr 2020     Erklärungsversuch 2: Aufgrund der COVID-19 Pan-
 bei den AOK-Versicherten erheblich. Im Vergleich zum        demie vermieden Versicherte, wenn möglich, den
 Vorjahr sank sie um 12% auf 149 Fälle je 100 Versicher-     Ärztebesuch bei „leichteren“ Erkrankungen. Dadurch
 te (Vorjahr: 170 Fälle). Die durchschnittliche Dauer der    entstanden weniger AU-Fälle mit geringer Falldauer. Es
 Arbeitsunfähigkeit stieg um durchschnittlich zwei auf       wären somit Versicherte mit „schwereren“ Erkrankun-
 14,4 Kalendertage. Die Arbeitsunfähigkeitstage haben        gen dominanter in der Krankenstatistik, die höhere Fall-
 sich im Vergleich zu 2020 um zwei Prozent erhöht.           dauer aufweisen.

 Weniger Versicherte suchten im Jahr 2020 einen Arzt         Erklärungsversuch 3: Durch veränderte Verhältnis-
 auf und es wurden dadurch weniger Arbeitsunfähigkei-        se im Lockdown änderte sich einerseits das Verhalten,
 ten attestiert. Für diese Entwicklung des AU-Gesche-        andererseits wurden potenzielle Gesundheitsgefahren
 hens gibt es verschiedene Erklärungsansätze:                (Sport, Straßenverkehrsunfälle) reduziert. Das reduzier-
                                                             te u. a. die Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Ver-
 Erklärungsversuch 1: Die Schutzmaßnahmen gegen              letzungen im privaten Umfeld um 15 Prozent.
 Covid-19 hatten den Nebeneffekt, dass weniger Infek-
 tionen (Durchfallerkrankungen, Grippe, akute Bronchi-
 tis) auftraten. Dies führte zu einem geringeren Bedarf,
 Ärzte aufzusuchen.

10                                        RHEINL AND BERICHT
Geschlechtervergleich

 AU-Fälle je 100 VJ nach Geschlecht

 Jahr           2016            2017           2018            2019        2020

 Männer         170,8           165,7          170,0           166,8       147,1

 Frauen         176,9           171,9          176,1           172,6       151,3

 Gesamt         173,3           168,3          172,6           169,2       148,9

 Ø Falldauer

 Jahr           2016            2017           2018            2019        2020

 Männer         12,0            12,1           12,1            12,3        14,3

 Frauen         12,0            12,2           12,2            12,6        14,6

 Gesamt         12,0            12,1           12,1            12,4        14,4

 Frauen sind häufiger arbeitsunfähig erkrankt als Männer und haben dabei
 im Vergleich durchschnittlich eine längere Krankheitsdauer.

                                                                                                        3,50

                                                                                                        3,00
                                                                                                                      2,90
                                                                                                        2,50
            Geschlechtervergleich bei COVID-19
                                                                                                        2,00   2,23

           Auch bei der Arbeitsunfähigkeit aufgrund von COVID-                                          1,50
                                                                                   AU-Fälle je 100 VJ

           19-Erkrankungen dominierten Frauen die Fallzahlen.
                                                                                                        1,00
           Erkrankten je 100 Männern etwa zwei Männer arbeits-
           unfähig an Covid-19, lagen bei den Frauen fast drei Fälle                                    0,50
           je 100 Erkrankter vor.                                                                       0,00

11                                           RHEINL AND BERICHT
Altersvergleich

   Fallzahlen/Dauer/AU-Tage im Altersvergleich

        Fälle/Dauer/Tage je 100 Versichertenjahr (Altersstufen)

                                     -19                20-29                   30-39             40-49              50-59                               60+

      Fälle                          237,15             174,44                  134,72            136,22             146,45                              149,71

      Dauer                          5,54               7,87                    11,11             14,37              19,91                               26,73

      Tage                           1.314              1.373                   1.496             1.957              2.915                               4.001

   Untenstehende Abbildung verdeutlicht den Zusammen-                                   Ältere versicherte Beschäftigte sind seltener arbeitsun-
   hang von AU-Fällen und AU-Tage im Altersvergleich:                                   fähig als die Gruppe der bis 19-jährigen Beschäftigten.
   Jüngere versicherte Beschäftigte (bis 19 Jahre) sind im                              Die Arbeitsunfähigkeitsfälle haben jedoch eine längere
   Altersvergleich häufiger arbeitsunfähig; insgesamt ent-                              Falldauer von durchschnittlich 26,7 Kalendertagen und
   stehen dadurch aber in der Altersgruppe keine hohen                                  verursachen dadurch insgesamt mehr Arbeitsunfähig-
   Ausfalltage (1.314 AU-Tage je 100 VJ), da die durch-                                 keitstage (4.001 Tage je 100 VJ).
   schnittliche Falldauer mit 5,5 Tagen relativ kurz ist.

         AU-Fälle und AU-Tage im Altersvergleich                                            AU-Fälle je 100 VJ               AU-Tage je 100 VJ

                      280                                                                                                3.500

                      240                                                                                                3.000

                      200                                                                                                2.500

                      160                                                                                                2.000

                      120                                                                                                1.500
 AU-Fälle je 100 VJ

                                                                                                                                     AU-Tage je 100 VJ

                      80                                                                                                 1.000

                      40                                                                                                 500

                        0                                                                                                0
                            bis 19            20 – 29    30 – 39           40 – 49            50 – 59             60 +
                            Jahre              Jahre      Jahre             Jahre              Jahre             Jahre
                                                                Altersklassen

12                                                             RHEINL AND BERICHT
Altersvergleich bei
                                                                 COVID-19

                                                                 Die Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von COVID-19 Erkrankun-
                                                                 gen zeigen ein deutliches Gefälle zwischen den Altersgruppen.
                                                                 Mit deutlichem Abstand heben sich die jüngsten Versicherten
                                                                 von den Älteren ab. Dabei nehmen die Fallzahlen mit steigen-
                                                                 dem Alter in den Gruppen kontinuierlich ab.

                                          5,19     3,05             2,42             2,44             2,28           1,90

                                   6,00

                                   5,00

                                   4,00
 AU-Fälle je 100 VJ bei COVID-19

                                   3,00

                                   2,00

                                   1,00

                                   0,00
                                          bis 19   20 – 29         30 – 39          40 – 49          50 – 59          60 +
                                          Jahre     Jahre           Jahre            Jahre            Jahre          Jahre

13                                                           RHEINL AND BERICHT
Diagnosen

 Die meisten Arbeitsunfähigkeitsfälle sind durch Atem-      Arbeitsunfähigkeitsfall geht auf eine Infektionserkran-
 wegserkrankungen verursacht. 21 Prozent aller Arbeits-     kung zurück. Dahinter verbergen sich in erster Linie
 unfähigkeitsfälle haben eine Diagnose aus diesem           infektiöse Darmkrankheiten (Durchfallerkrankungen).
 Bereich. Jede sechste Arbeitsunfähigkeit (16 %) wird von   Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Anteile der größ-
 muskel-skelettalen Erkrankungen wie Rückenschmer-          ten Diagnosegrup-pen ab. Dagegen ist der Anteil der
 zen, Knie- oder Schulterbeschwerden oder einem Band-       „sonstigen Erkrankungen“ um drei Prozent gestiegen.
 scheibenvorfall verursacht. Etwa jeder zehnte (9 %)        COVID-19 Diagnosen sind unter „sonstige Erkrankun-
                                                            gen“ geschlüsselt.

 Anteil an AU-Fällen in %

                                  22,0 Atemwege                                              20,7 Atemwege

                                  15,5 Muskel/Skelett                                        16,0 Muskel/Skelett

                                  10,1 Infektionen                                           9,1   Infektionen

         Anteil in %              8,4    Verdauung                  Anteil in %              7,7   Verdauung
           2019                                                       2020
                                  6,2    Verletzungen                                        5,9   Verletzungen

                                  5,6    Psyche                                              5,7   Psyche

                                  3,8    Herz/Kreislauf                                      3,6   Herz/Kreislauf

                                  1,3    Neubildungen                                        1,3   Neubildungen

                                  27,1   Sonstige                                            29,9 Sonstige

 Anteil an AU-Tagen in %

                                  21,5 Muskel/Skelett                                        21,4 Muskel/Skelett

                                  11,5 Atemwege                                              14,0 Psyche

                                  13,7 Psyche                                                11,8 Atemwege

                                  9,6    Verletzungen                                        8,9   Verletzungen
         Anteil in %                                                Anteil in %
                                  5,4    Herz/Kreislauf                                      5,2   Herz/Kreislauf
           2019                                                       2020
                                  4,6    Verdauung                                           4,1   Verdauung

                                  4,2    Infektionen                                         4,1   Infektionen

                                  3,5    Neubildungen                                        3,5   Neubildungen

                                  26,0 Sonstige                                              27,0 Sonstige

14                                         RHEINL AND BERICHT
Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage werden durch                            psychischen Formenkreis verursacht. Etwa 11 Prozent
    muskel-skelettale Erkrankungen verursacht. 22 Pro-                          der Ausfalltage resultieren aus Erkrankungen der Atem-
    zent aller Ausfalltage fallen auf diese Diagnosegruppe                      wege. Im Vergleich zum Vorjahr gab es keine bedeutsa-
    zurück. 14 Prozent aller Ausfalltage sind psychisch be-                     men Veränderungen in der Verteilung der AU-Tage über
    dingt und werden somit durch Erkrankungen aus dem                           die Hauptdiagnosegruppen.

             Ausgewählte Hauptdiagnosegruppen im Zeitverlauf

    Drei von fünf ausgewählten Diagnosegruppen stiegen in                       Jahren kontinuierlich an und spielen bei den Krankheits-
    den letzten Jahren stetig an: Die psychischen Störungen                     fällen eine immer wichtigere Rolle. Hierunter fallen auch
    verursachen rund 50 % mehr AU-Fälle als im Jahr 2003.                       die ansteckenden Magen-Darmerkrankungen. Deutlich
    Auch Atemwegserkrankungen treten in den letzten Jah-                        erkennbar im Diagramm ist die deutliche Abnahme der
    ren häufiger als zu Beginn der 2000er Jahre auf. Ebenso                     AU-Fälle im Jahre 2020.
    die Infektionserkrankungen, diese steigen seit einigen

           Veränderung der AU-Fälle

                          Atemwegserkrankungen    Muskel-/Skeletterkrankungen       Verdauung      Psychische Störungen      Infektionen

                          160

                          150

                          140

                          130

                          120

                          110

                          100
 Veränderung in Prozent

                           90

                           80

                           70

                           60
                                2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

15                                                          RHEINL AND BERICHT
Die Top-Ten Diagnosen 2020 –
 AU-Tage je 100 Versichertenjahre

 Rückenschmerzen, Infektionen und die depressive Episode stehen
 als Ursache für die Fehltage nach wie vor an erster Stelle. Es fol-
 gen Belastungs- u. Anpassungsstörungen, deren AU-Tage in den
 letzten Jahren deutlich angestiegen sind.

                     Diagnose (ICD-10)                                                   AU-Tage je
                                                                                         100 VJ

                        Rückenschmerzen                                                  205,37

Akute Infektionen an mehreren oder nicht
  näher bezeichneten Lokalisationen der                                                  148,49
                      oberen Atemwege

                      Depressive Episode                                                 141,84

     Reaktionen auf schwere Belastungen &
                                                                                         98,94
                     Anpassungsstörungen

                                Sonstige
                                                                                         66,93
                    Bandscheibenschäden

                  Sonstige Zustände nach
                                                                                         56,51
                   chirurgischem Eingriff

                         Schulterläsionen                                                53,86

             Diarrhoe und Gastroenteritis,
                                                                                         52,82
              vermutlich infekt. Ursprungs

          Essentielle (primäre) Hypertonie                                               51,50

                          Rezidivierende
                                                                                         48,58
                      depressive Störung

                                             0        50       100     150   200   250

16                                               RHEINL AND BERICHT
Branchenkrankenstände

 Den höchsten Krankenstand wiesen im Jahr 2020 die Beschäftigten in der Ver- und Entsorgungsbranche auf. Mit
 7,86 Prozent lagen sie vor der öffentlichen Verwaltung, welche 2019 noch auf dem ersten Rang lag. Im Auswer-
 tungsjahr reduzierte sich bei den Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung der Krankenstand aber minimal und
 lag bei 7,72 Prozent (2019: 7,74%).

                                                                                                   2019     2020

                   Ver- und Entsorgung                                                             7,64     7,86

               Allg. öffentl. Verwaltung                                                           7,74     7,72

                      Metallerzeugung                                                              7,15     7,46

          Altenheime/ambulante Pflege                                                              7,23     7,40

             Nahrungsmittelherstellung                                                             7,02     7,16

               Herstellung Metallwaren                                                             6,96     7,10

                   Chemische Industrie                                                             6,85     6,85

                       Verkehr/Lagerei                                                             6,30     6,44

            Maschinenbau/Fahrzeugbau                                                               6,22     6,41

                           Baugewerbe                                                              5,59     5,73

                    Gebäudebetreuung                                                               5,50     5,73

                     Gesundheitswesen                                                              5,33     5,54

                            Großhandel                                                             5,58     5,51

                           Einzelhandel                                                            5,33     5,47

               Erziehung und Unterricht                                                            5,00     5,09

                 Handel / Reparatur KFZ                                                            4,64     4,73

         Vermittlung von Arbeitskräften                                                            4,83     4,69

              Finanzen/Versicherungen                                                              4,27     4,06

                          Gastgewerbe                                                              3,66     3,62

              Sonstige Dienstleistungen                                                            3,59     3,62

            Information/Kommunikation                                                              3,65     3,29

                                           0     1   2      3      4     5      6      7      8

 Der mit Abstand geringste prozentuale Anteil an Arbeitsunfähigkeitstagen wurde im Vorjahr in der Informations-
 und Kommunikationsbranche gemessen. Mit 3,29 Prozent lag der Krankenstand in dieser Branche noch deutlich
 unter dem Vorjahreswert (2019: 3,65%). Neben einem relativ geringen Durchschnittsalter der Beschäftigten (2020:
 37,9 Jahre), spielt hier sicher auch eine Rolle, dass branchenübliche Tätigkeiten im Pandemiejahr 2020 größtenteils
 aus dem Homeoffice ausgeübt werden konnten.

17                                             RHEINL AND BERICHT
COVID-19 in den Branchen
 (AU-Fälle je 100 VJ)

                          Branche                                                       AU-Fälle (je 100 VJ) Covid-19

     Altenheime/ambulante Pflege                                                                                  4,25

               Gesundheitswesen                                                                                   3,92

             Erziehung/Unterricht                                                                                 3,54

           Öffentliche Verwaltung                                                                                 3,10

     Metallerzeugung/-bearbeitung                                                                                 2,92

        Nahrungsmittelherstellung                                                                                 2,73

              Chemische Industrie                                                                                 2,57

      Maschinen- und Fahrzeugbau                                                                                  2,54

                        Zeitarbeit                                                                                2,49

              Ver- und Entsorgung                                                                                 2,46

                     Einzelhandel                                                                                 2,46

                      KFZ-Handel                                                                                  2,43

           Metallwarenherstellung                                                                                 2,41

         Finanzen/Versicherungen                                                                                  2,36

                  Verkehr/Lagerei                                                                                 2,23

               Gebäudebetreuung                                                                                   2,12

                     Baugewerbe                                                                                   2,11

                      Großhandel                                                                                  2,03

         Sonstige Dienstleistungen                                                                                1,91

       Information/Kommunikation                                                                                  1,64

                     Gastgewerbe                                                                                  1,22

                                     0,0   0,5     1,0   1,5          2,0   2,5   3,0      3,5      4,0     4,5

 Vor allem Pflegekräfte, aber auch Beschäftigte im Ge-         Im Gastgewerbe ist die Fallzahl dagegen deutlich unter-
 sundheitswesen und in Kindergärten und Vorschulen             durchschnittlich. Ein Grund dafür ist sicher darin zu
 waren im vergangenen Jahr die von Covid-19 am stärks-         sehen, dass diese Branche von den Beschränkungen im
 ten betroffenen Berufsgruppen. In diesen Branchen tra-        Zuge der Corona-Pandemie besonders stark betroffen
 ten jeweils mehr als 3,5 Coronafälle (je 100 VJ) auf.         ist.

18                                               RHEINL AND BERICHT
Ausgewählte Diagnosegruppen
 Atemwegserkrankungen in den Branchen

 Die höchsten Fallzahlen bei den Atemwegserkrankun-         Im Gastgewerbe wurde 2020 die mit Abstand geringste
 gen traten 2020 in Altenheimen, in der ambulanten          Fallzahl gemessen, was u.a. daran liegen könnte, dass
 Pflege, der öffentlichen Verwaltung und bei den Be-        die meisten Hotels und Gaststätten im Pandemiejahr
 schäftigten in Kitas und Vorschulen auf. In diesen Bran-   (größtenteils) geschlossen bleiben mussten.
 chen ist die Übertragungsrate bei Infektionen aufgrund
 unvermeidbar enger Kontakte zu anderen Menschen
 meist deutlich höher.

 Branche                                          Fälle je 100 VJ

 Erziehung und Unterricht                         56,6

 Öffentliche Verwaltung                           54,7

 Altenheime, ambulante Pflege                     51,0

 Gesundheitswesen                                 47,2

 Vermittlung von Arbeitskräften                   47,0

 Chemische Industrie                              46,2

 Metallerzeugung und -bearbeitung                 45,5

 Herstellung von Metallwaren                      45,3

 Maschinen- und Fahrzeugbau                       44,8

 Handel und Reparatur                             43,3

 Ver- und Entsorgung                              42,8

 Finanzen/Versicherungen                          42,5

 Nahrungsmittelherstellung                        40,1

 Einzelhandel                                     39,4

 Großhandel                                       39,0

 Sonstige Dienstleistungen                        37,2

 Verkehr/Lagerei                                  37,0

 Baugewerbe                                       35,4

 Gebäudereinigung                                 33,6

 Information/Kommunikation                        33,2

 Gastgewerbe                                      23,3

19                                        RHEINL AND BERICHT
Muskel-/Skeletterkrankungen
 in den Branchen

 2020 traten in den Zeitarbeitsfirmen (Vermittlung von Arbeitskräften) die meisten
 Fälle von Muskel-/Skeletterkrankungen auf. Fast jeder zweite Beschäftigte der Bran-
 che fiel im Vorjahr aufgrund einer muskuloskelettalen Erkrankung aus.
 Deutlich geringer waren im Auswertungsjahr die Fallzahlen bei Dienstleistungen, in der
 Informations- und Kommunikationsbranche sowie im Banken- und Versicherungswesen.

 Branche                                           Fälle je 100 VJ

 Vermittlung von Arbeitskräften                    45,4

 Metallerzeugung und -bearbeitung                  43,8

 Ver- und Entsorgung                               43,8

 Chemische Industrie                               43,5

 Herstellung von Metallwaren                       42,3

 Nahrungsmittelherstellung                         41,6

 Verkehr/Lagerei                                   40,5

 Maschinen- und Fahrzeugbau                        39,7

 Gebäudereinigung                                  38,4

 Baugewerbe                                        36,4

 Öffentliche Verwaltung                            36,2

 Großhandel                                        33,3

 Altenheime, ambulante Pflege                      33,3

 Handel und Reparatur                              31,6

 Einzelhandel                                      28,3

 Gesundheitswesen                                  24,4

 Erziehung und Unterricht                          21,4

 Gastgewerbe                                       19,9

 Sonstige Dienstleistungen                         16,6

 Information/Kommunikation                         16,0

 Finanzen/Versicherungen                           15,6

20                                        RHEINL AND BERICHT
Psychische Erkrankungen
 in den Branchen

 Bei den Beschäftigten in der stationären und ambulanten Pflege wurde 2020 am
 häufigsten eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Überwiegend waren dies Be-
 lastungsstörungen, Angststörungen, Depressionen oder somatoforme Störungen.
 Überdurchschnittlich häufig traten seelisch bedingte Arbeitsunfähigkeitsfälle auch
 bei den Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen auf.

 Branche                                        Fälle je 100 VJ

 Altenheime, ambulante Pflege                   18,1

 Öffentliche Verwaltung                         16,8

 Gesundheitswesen                               14,6

 Erziehung und Unterricht                       13,9

 Ver- und Entsorgung                            12,7

 Einzelhandel                                   12,7

 Nahrungsmittelherstellung                      12,3

 Chemische Industrie                            12,3

 Herstellung von Metallwaren                    11,8

 Metallerzeugung und -bearbeitung               11,4

 Verkehr/Lagerei                                11,4

 Maschinen- und Fahrzeugbau                     11,3

 Finanzen/Versicherungen                        10,9

 Vermittlung von Arbeitskräften                 10,2

 Großhandel                                     10,2

 Gebäudereinigung                               9,7

 Sonstige Dienstleistungen                      9,2

 Handel und Reparatur                           8,7

 Information/Kommunikation                      8,6

 Baugewerbe                                     7,2

 Gastgewerbe                                    6,8

21                                      RHEINL AND BERICHT
Die Top-3-Diagnosen 2020 – AU-Fälle
 und AU-Tage je 100 Versichertenjahre

 Rückenschmerzen, Atemwegsinfekte und Depressionen waren 2020 die Diagnosen
 mit den meisten Ausfalltagen in den Unternehmen (siehe Diagramm auf S. 16).
 In folgenden Wirtschaftszweigen gab es 2020 die meisten AU-Fälle und -Tage:

 Rückenschmerzen

                                       AU-Fälle                                              AU-Tage
 Branche                               (je 100 VJ)        Branche                            (je 100 VJ)

 Vermittlung von Arbeitskräften        26,68              Nahrungsmittelherstellung          363,05

 Verkehr/Lagerei                       22,37              Ver- und Entsorgung                351,64

 Metallerzeugung und -bearbeitung      22,22              Metallerzeugung und -bearbeitung   337,99

 Chemische Industrie                   21,95              Verkehr/Lagerei                    333,28

 Nahrungsmittelherstellung             21,20              Chemische Industrie                321,88

 Herstellung von Metallwaren           21,18              Gebäudebetreuung                   320,68

 Ver- und Entsorgung                   20,80              Herstellung von Metallwaren        309,56

 Gebäudebetreuung                      20,52              Maschinen- und Fahrzeugbau         285,50

 Maschinen- und Fahrzeugbau            19,64              Altenheime, ambulante Pflege       275,25

 Baugewerbe                            18,23              Baugewerbe                         270,75

 Großhandel                            17,12              Öffentliche Verwaltung             266,00

 Öffentliche Verwaltung                16,17              Vermittlung von Arbeitskräften     259,97

 Altenheime, ambulante Pflege          16,13              Großhandel                         247,44

 Handel und Reparatur von Kfz          16,12              Einzelhandel                       213,67

 Einzelhandel                          14,11              Handel und Reparatur von Kfz       192,31

 Gesundheitswesen                      11,65              Gesundheitswesen                   174,21

 Gastgewerbe                           10,14              Gastgewerbe                        159,28

 Erziehung und Unterricht              9,86               Erziehung und Unterricht           121,97

 Sonst. Dienstleistungen               8,06               Sonst. Dienstleistungen            102,72

 Information/Kommunikation             7,94               Information/Kommunikation          100,37

 Finanzen/Versicherungen               7,07               Finanzen/Versicherungen            95,07

22                                      RHEINL AND BERICHT
Akute Infektionen der Atemwege

                                    AU-Fälle                                         AU-Tage
 Branche                            (je 100 VJ)   Branche                            (je 100 VJ)

 Erziehung und Unterricht           33,3          Öffentliche Verwaltung             251,2

 Öffentliche Verwaltung             31,4          Altenheime, ambulante Pflege       227,9

 Altenheime, ambulante Pflege       29,3          Erziehung und Unterricht           220,6

 Gesundheitswesen                   27,6          Metallerzeugung und -bearbeitung   208,3

 Chemische Industrie                27,4          Chemische Industrie                202,2

 Vermittlung von Arbeitskräften     26,9          Maschinen- und Fahrzeugbau         198,2

 Maschinen- und Fahrzeugbau         26,3          Gesundheitswesen                   195,3

 Metallerzeugung und -bearbeitung   26,3          Ver- und Entsorgung                193,5

 Herstellung von Metallwaren        25,2          Herstellung von Metallwaren        192,3

 Handel und Reparatur von Kfz       25,0          Nahrungsmittelherstellung          189,0

 Finanzen/Versicherungen            24,5          Vermittlung von Arbeitskräften     171,0

 Ver- und Entsorgung                23,8          Handel und Reparatur von Kfz       167,0

 Einzelhandel                       22,4          Finanzen/Versicherungen            165,8

 Nahrungsmittelherstellung          22,3          Einzelhandel                       164,5

 Großhandel                         22,1          Verkehr/Lagerei                    164,4

 Sonst. Dienstleistungen            21,4          Großhandel                         158,2

 Verkehr/Lagerei                    20,4          Gebäudebetreuung                   146,6

 Baugewerbe                         20,3          Sonst. Dienstleistungen            137,3

 Information/Kommunikation          19,2          Baugewerbe                         135,1

 Gebäudebetreuung                   17,8          Information/Kommunikation          122,4

 Gastgewerbe                        12,5          Gastgewerbe                        95,9

23                                   RHEINL AND BERICHT
Depressionen

                                    AU-Fälle                                         AU-Tage
 Branche                            (je 100 VJ)   Branche                            (je 100 VJ)

 Altenheime, ambulante Pflege       5,33          Altenheime, ambulante Pflege       285,70

 Öffentliche Verwaltung             4,62          Öffentliche Verwaltung             251,57

 Gesundheitswesen                   3,89          Nahrungsmittelherstellung          192,61

 Erziehung und Unterricht           3,80          Gesundheitswesen                   192,44

 Nahrungsmittelherstellung          3,55          Herstellung von Metallwaren        191,20

 Chemische Industrie                3,49          Metallerzeugung und -bearbeitung   184,22

 Ver- und Entsorgung                3,47          Ver- und Entsorgung                182,47

 Herstellung von Metallwaren        3,45          Chemische Industrie                181,19

 Metallerzeugung und -bearbeitung   3,30          Einzelhandel                       180,34

 Einzelhandel                       3,25          Erziehung und Unterricht           178,29

 Maschinen- und Fahrzeubau          3,21          Finanzen/Versicherungen            171,34

 Verkehr/Lagerei                    3,12          Maschinen- und Fahrzeugbau         160,88

 Finanzen/Versicherungen            3,09          Verkehr/Lagerei                    151,26

 Großhandel                         2,82          Großhandel                         143,02

 Gebäudebetreuung                   2,79          Gebäudebetreuung                   128,45

 Vermittlung von Arbeitskräften     2,62          Sonst. Dienstleistungen            114,37

 Sonst. Dienstleistungen            2,49          Information/Kommunikation          111,47

 Information/Kommunikation          2,45          Handel und Reparatur von Kfz       102,71

 Handel und Reparatur von Kfz       2,26          Baugewerbe                         93,66

 Gastgewerbe                        2,07          Gastgewerbe                        92,82

 Baugewerbe                         1,83          Vermittlung von Arbeitskräften     80,49

24                                   RHEINL AND BERICHT
Population

 Bei der AOK Rheinland/Hamburg sind mehr Männer versichert als Frauen.
 Der Anteil der Männer liegt bei 59 Prozent. Das Durchschnittsalter liegt bei
 40,6 Jahren. Diese Verhältnisse haben sich in den letzten 5 Jahren nicht we-
 sentlich verändert.

 Anteile Männer / Frauen

                                               Jahr         2016        2017    2018   2019   2020

                                               Frauen       40,9        40,5    40,4   40,6   41,2

                                               Männer       59,1        59,5    59,6   59,4   58,8

               Altersdurchschnitt              Jahr         2016        2017    2018   2019   2020

                                               Frauen       40,5        40,6    40,7   40,8   41,0

                                               Männer       40,8        40,7    40.6   40,7   40,9

                                               Gesamt       40,7        40,6    40,6   40,7   40,9

25                                        RHEINL AND BERICHT
Anhang
     Bezeichnung                Definition                               Erklärung

                                                                         Anteil Langzeitfälle, mit Ablauf der 6. Wochen
     Anteil der Fälle mit AU-   Σ AU - Fälle mit AU – Tagen > 42 * 100   en-det in der Regel die Entgeltfortzahlung
     Dauer > 6 Wochen in %                 AU - Fälle absolut            durch den Arbeitgeber, ab der 7. Woche wird
                                                                         durch die Krankenkasse Krankengeld gezahlt.

                                Über Arbeitsunfähigkeit können nur dann Aussagen getroffen werden, wenn der AOK
                                Rheinland/Hamburg eine ärztliche Bescheinigung vorliegt. Zeiten des Mutterschutzes
     Arbeitsunfähigkeit         oder AU-Kinderkrankengeldes, des Elternurlaubs und Erholungskuren werden nicht als
                                Arbeitsunfähigkeit gezählt. Ebenso werden unbescheinigte Kurzzeiterkrankungen nicht
                                berücksichtigt.

                                                                         Jede AU-Meldung, mit Ausnahme von Verlän-
                                                                         gerungen von Vorangegangenen, wird als ein
                                                                         Fall gezählt. Ein AU-Fall hat einen definierten
     AU-Fälle
                                             Σ AU - Fälle                Anfangs- und Endtermin und kann mehrere Dia-
                                                                         gnosen umfassen. Im Jahr kann ein Versicherter
                                                                         mehrere AU-Fälle haben.

     AU-Fälle je 100 Ver-              AU - Fälle absolut * 100          Die Anzahl der AU-Fälle zu Vergleichszwecken
     sichertenhalbjahre                  Versichertenjahre               auf 100 Versichertenhalbjahre normiert.

                                                                         Anteil der Versicherten mit einem oder mehre-
     AU-Quote                        Σ Versicherte mit AU * 100          ren AU-Fällen im Berichtszeitraum im Verhältnis
                                        Versicherte absolut
                                                                         zu allen Versicherten.

                                                                         Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage, die im Aus-
     AU-Tage
                                             Σ    AU - Tage              wertungszeitraum anfielen.

     AU-Tage je 100 Ver-               AU - Tage absolut * 100           Die Anzahl der AU-Tage zu Vergleichszwecken
     sichertenhalbjahre                  Versichertenjahre               auf 100 Versichertenhalbjahre normiert.

                                                                         Die durchschnittliche Falldauer wird errechnet
     Durchschnittliche                        AU - Tage
                                                                         durch die Anzahl der AU-Tage dividiert durch
     Falldauer                                AU - Fälle
                                                                         die Anzahl der AU-Fälle.

                                                                         Anteil der Versicherten ohne AU-Fall im
     Gesundheitsquote               Σ Versicherte ohne AU * 100          Berichtszeitraum im Verhältnis zu allen
                                        Versicherte absolut
                                                                         Versicherten.

                                                                         Anteil der im Auswertungszeitraum angefal-
                                                                         lenen AU-Tage im Kalenderhalbjahr. Durch die
                                       AU - Tage absoult * 100
     Krankenstand                                                        Versichertentage wird berücksichtigt, dass ein
                                         Σ Versichertentage              Versicherter nicht ganzjährig bei der AOK ver-
                                                                         sichert war.

                                                                         Anzahl der Versichertenjahre aller Versicherten
                                                                         in der untersuchten Gruppe. Dies entspricht
     Versichertenjahre VJ               Σ Versichertentage               der Summe der Versicherungszeiten aller Ver-
                                       365 (Schaltjahren 366)
                                                                         sicherten im Berichtszeitraum geteilt durch die
                                                                         Anzahl der Tage im Zeitraum (Jahr).

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Datenbasis und Erhebungsgrundlage

 Dieser Bericht basiert auf einer Analyse von Daten zur   ren werden nicht als Arbeitsunfähigkeit gezählt. Auch
 Arbeitsunfähigkeit von mehr als 1,1 Millionen erwerbs-   unbescheinigte Kurzzeiterkrankungen werden nicht
 tätigen Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg.          berücksichtigt. Als Basis für die Erfassung der Arbeits-
 Diese Menschen arbeiten überwiegend im Dienstleis-       unfähigkeitstage (AU-Tage) gelten Kalendertage, unab-
 tungsbereich. Die Zuordnung der AOK-versicherten Be-     hängig von Fallbeginn und Fallende. So kann die Dauer
 schäftigten zu den Regionen erfolgt über den Standort    von Langzeiterkrankungen, die im Vorjahr begonnen
 der Arbeitsstätte. Über die Arbeitsunfähigkeit kann      haben, nicht exakt abgebildet werden. Die Bezeichnung
 nur dann eine Aussage getroffen werden, wenn der         der Krankheitsarten erfolgt nach der Internationalen
 AOK Rheinland/Hamburg eine ärztliche Bescheinigung       Diagnoseklassifikation ICD-10.
 vorliegt. Zeiten des Mutterschutzes oder des Kinder-
 krankengeldes, der Elternzeit oder von Erholungsku-

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