Fakten rund um den Feinstaub
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Fakten rund um den Feinstaub Oben blau – unten grau: Diese Wetterlagen sind geprägt Sehr feiner bzw. ultrafeiner Feinstaub, von wenig Wind und einer dicken Nebeldecke. Unterhalb kleiner als 0,1 Mikrometer, stammt des Nebels reichern sich die Luftschadstoffe an – allen mehrheitlich aus Verbrennungspro- voran der Feinstaub. Die Belastung der Luft mit winzigen zessen. Staubteilchen ist eine der grössten Herausforderungen der Luftreinhaltepolitik. Damit wirksame Massnahmen getrof- Warum ist Feinstaub fen werden können, müssen wichtige Fakten rund um den gefährlich? Feinstaub bekannt sein. Feinstaubpartikel gelangen ungehindert in die feinsten Verästelungen der Lun- Feinstaub besteht aus Teilchen, welche prozesse (z. B. Russ) ausgestossen wer- ge und lagern sich dort ab. Die natürli- Lärm einen Durchmesser von weniger als den, durch mechanischen Abrieb von chen Abwehrmechanismen der Lunge, Luft zehn Mikrometer (= 0,01 Millimeter) Reifen, Bremsen, Strassenbelag und zum Beispiel Husten und Auswurf, haben. Man spricht in der Fachwelt von Aufwirbelung entstehen oder aus na- können diese nur schwer herausschaf- PM10. PM steht für «Particulate Mat- türlichen Quellen wie z. B. Pollen und fen. Untersuchungen zeigen, dass die ter» (= Teilchen) und 10 für die zehn Saharastaub stammen. Andererseits be- allerfeinsten Mikrometer Durchmesser. Dieser Staub steht er aus sekundären Partikeln, wel- Teile sogar Franziska Holzer Küng ist so fein, dass er sehr lange in der Luft che sich erst in der Luft aus gasförmi- vom Blut auf- Philippe Baltzer schwebt, ohne sich am Boden nieder- gen Vorläufersubstanzen wie Ammoni- genommen Abteilung für Umwelt zuschlagen. Man spricht deshalb gele- ak, Stickoxiden (NOx), Schwefeldioxid und dadurch 062 835 33 60 gentlich auch von Schwebestaub. und organischen Verbindungen (VOC) überall im bilden. Körper verteilt werden. Die Feinstaub- Feinstaub kann in drei Fraktionen partikel verursachen in der Lunge als Wie ist Feinstaub unterteilt werden: Abwehrreaktionen Entzündungen. Die zusammengesetzt? Grober Feinstaub, zwischen 2,5 und Lunge steht dauernd unter Stress, was Feinstaub setzt sich aus einer Vielzahl 10 Mikrometer gross, stammt mehr- die Immunabwehr schwächt. Der per- von chemischen Verbindungen zusam- heitlich aus Abrieb- und Aufwirbe- manente Hustenreiz verengt die Atem- men. lungsprozessen sowie zu einem klei- wege und führt häufig zu Bronchitis, Einerseits besteht er aus primären Par- nen Teil aus natürlichen Quellen. Asthma und Atemnot. Je höher die tikeln, die direkt durch Verbrennungs- Feiner Feinstaub, zwischen 0,1 und Schadstoffbelastung der Luft, desto kür- 2,5 Mikrometer gross, stammt mehr- zer sind die beschwerdefreien Phasen. heitlich aus sekundären Quellen. Mas- Betroffen sind vor allem Risikogrup- senmässig macht diese Fraktion den pen wie Kranke, Kinder und ältere PM10- und PM2,5-Teilchen Hauptteil am gesamten Feinstaub aus. Menschen. im Vergleich zum menschlichen Haar Haarquerschnitt (70 µm) Foto: Hadorn Gülletechnik PM 2,5 PM 10 (2,5 µm) (10 µm) Güllen mit Schleppschlauch; so werden weniger Vorläufersubstanzen für Sekundärpartikel freigesetzt. U M W E L T A A R G A U Nr. 32 Mai 2006 31
Ist die Gefährlichkeit von Feinstaub belegt? Feinstaub gefährdet die Gesundheit des Menschen. Anfang der 90er-Jahre wur- den in der Schweiz zwei grosse Studien über den Zusammenhang zwischen Luft- verschmutzung und Lungenkrankheiten durchgeführt, die eine – SAPALDIA – an Erwachsenen, die andere – SCAR- POL – an Kindern. Beide Studien ha- ben den Zusammenhang von Luftver- schmutzung und vermehrt auftreten- den Lungenerkrankungen belegt. Sind alle Teilchen Angriffsorte des Feinstaubs in den Atemwegen: Je kleiner die Partikel sind, gleich gefährlich? desto tiefer dringen sie in das Lungensystem ein. Nicht alle Komponenten des Fein- staubs sind gleich gefährlich. Proble- matisch sind vor allem der feine und der sehr feine Feinstaub, der ins Blut gelangen kann. Neben der Grösse der Teilchen spielt auch ihre chemische Zusammensetzung eine Rolle. Beson- ders kritisch für die Gesundheit sind die Feinstaubteilchen aus Dieselmoto- ren. Sie gehören zur feinen und sehr feinen Fraktion und sind Krebs erre- gend. Foto: Franziska Holzer Küng Woher stammt der Feinstaub? Im Kanton Aargau präsentiert sich die Lage wie folgt: Rund 38 Prozent stammen aus In- dustrie und Gewerbe; davon 5 Pro- zent aus der Verbrennung von Diesel, 12 Prozent von Brennstoffen – haupt- Diese Baumaschine ist mit einem Partikelfilter ausgerüstet. sächlich Holz – und 21 Prozent von anderen Industrieprozessen. Rund 32 Prozent stammen aus dem Verkehr; davon 11 Prozent aus der Treibstoffverbrennung – insbesonde- re Diesel – und 20 Prozent aus Auf- wirbelung und Abrieb. Rund 24 Prozent stammen aus Forst- und Landwirtschaft; davon 6 Prozent aus Treibstoffverbrennungsprozessen, 3 Prozent von Brennstoffen – haupt- sächlich Holzverbrennung – sowie 15 Prozent von Aufwirbelungspro- zessen. Rund 7 Prozent stammen aus den Foto: Stefan Binder Haushaltungen, primär aus der Holz- verbrennung. Im Jahr 2005 wurden im Kanton Aar- gau insgesamt 1670 Tonnen Feinstaub ausgestossen. Staub verursachende Tätigkeiten sind unerwünscht. 32 Nr. 32 Mai 2006 U M W E L T A A R G A U
Die verschiedenen Die Feinstaubmengen der einzelnen Quellengruppen Verursacher von Feinstaub unterschieden nach Herkunft 7% (Aufwirbelung und Abrieb, Brennstoff, Treibstoff) 32% 700 24% Emissionen [Tonnen/Jahr] 600 500 350 400 341 300 257 200 197 100 187 42 90 97 109 0 37% Verkehr Industrie/Gewerbe Forst-/ Haushaltungen Landwirtschaft Verkehr Lärm Industrie/Gewerbe Luft Aufwirbelungen und Abrieb Forst-/Landwirtschaft Brennstoff Haushaltungen Treibstoff Gibt es Feinstaub Periode von Grenzwertüberschreitun- Bundesparlament, im Umweltschutz- erst seit diesem Jahr? gen dauerte vier Tage und der höchste gesetz bestimmt. Die Grenzwerte sind Unter Fachleuten ist der Feinstaub schon gemessene Wert lag bei 74 µg/m3. Es so festgelegt, dass bei Belastungen un- lange ein zentrales Thema. Der Grenz- gab im 2005 also nie eine lang andau- terhalb dieser Grenze noch niemand wert für PM10 wurde bereits im Jahr ernde Phase mit hohen Belastungen. Schaden nimmt – auch nicht Kranke, 1997 in die Luftreinhalteverordnung 2006 lag der Messwert allein im Ja- Kinder oder alte Menschen. Die Grenz- aufgenommen, weil Feinstaub als wich- nuar und Februar an der Messstation in werte sind also keine Alarmwerte, bei tige Komponente der Luftverschmut- Suhr bereits 28 Mal über dem Grenz- deren Überschreitung die Gesundheit zung erkannt wurde. Er hat damals ei- wert, die längste Periode an Grenzwert-akut gefährdet ist. Sie sind vielmehr als nen weit unspezifischeren Grenzwert überschreitungen dauerte 14 Tage und verbindliche Zielwerte zu verstehen: für den gesamten Schwebestaub abge- der höchste gemessene Wert lag bei Werden die Grenzwerte eingehalten, löst. 152 µg/m3. sind – nach heutigem Stand der Wis- Der Kanton Aargau hat in seinem im senschaft und der Erfahrung – keiner- 2002 aktualisierten Massnahmenplan Wie sind lei negative gesundheitliche Auswir- Luft den Feinstaubemissionen einen die Grenzwerte zu verstehen? kungen auf Menschen, Tiere und Pflan- hohen Stellenwert zugeordnet und den Die Kriterien für die Immissionsgrenz- zen, ihre Lebensgemeinschaften und Handlungsbedarf aufgezeigt. werte hat der Gesetzgeber, also das Lebensräume zu befürchten. Tatsächlich war aber die Wettersitu- ation in diesem Winter aussergewöhn- lich. In den letzten Jahren kam es in den Wintermonaten nie zu einer derart lang andauernden Inversionslage: Die Inversionslage ist eine Hochdruckwet- terlage mit Hochnebel, bei welcher sich im Mittelland zwischen Alpen und Jura ein Kaltluftsee bildet. Diese Luft bleibt über Tage liegen. Entsprechend reichern sich die von allen Quellen ausgestossenen Luftschadstoffe in die- sem «See» an. Foto: Markus Zumsteg Der Feinstaub-Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3), der im Jahr nur einmal überschritten werden sollte, wurde an der Messsta- tion in Suhr im vergangenen Jahr ins- gesamt 17 Mal übertroffen. Die längste U M W E L T A A R G A U Nr. 32 Mai 2006 33
Die Feinstaubgrenzwerte der Schweiz Bei einzelnen Projekten mit grossen im Vergleich mit anderen Ländern Holzfeuerungen wurde der Emis- sionsgrenzwert für Feinstaub ver- Grenzwerte für Kurzzeitgrenzwert Zulässige Langzeitgrenzwert Zulässige PM10 (Tagesmittelwert) Überschreitung (Jahresmittel) Überschreitung schärft, was nur mit dem Einsatz von [µg/m3]* [Anzahl Tage] [µg/m3]* entsprechenden Filtern erfüllt wer- Schweiz 50 1 20 keine den kann. Fürstentum 50 1 20 keine Liechtenstein Was machen andere EU-Länder 50 35 bzw. ab 40 bzw. ab keine 2010 noch 7 2010 noch 20 Länder gegen den Feinstaub? USA** 150 1 50 keine Feinstaub ist nicht nur in der Schweiz ein Thema, wie die nachfolgenden vier Kalifornien/USA** 50 1 20 keine Beispiele zeigen: * µg/m3: Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft Deutschland unterscheidet zwischen ** Die USA kennen zusätzlich einen Grenzwert für PM2,5. Der Bundesstaat Kalifornien hat auch diesen Luftreinhalteplan und Aktionsplänen. Grenzwert verschärft. Der Luftreinhalteplan enthält länger- fristig angelegte Massnahmen, damit die Grenzwerte eingehalten werden können. Die Aktionspläne liefern Was tun, um die Grenzwerte Ziel ist es, langfristig und nachhaltig kurzfristig zu ergreifende und kurz- einhalten zu können? die Feinstaubbelastung so zu senken, fristig wirksame Massnahmen, um die Gefragt sind in erster Linie dauerhaft dass auch bei ungünstigen Wetterlagen Grenzwertüberschreitungen zu mini- wirksame Massnahmen. Ein Beispiel keine Grenzwerte mehr überschritten mieren. wäre die generelle Pflicht, Dieselmoto- werden. Massnahmen im Bereich Verkehr ren mit Partikelfiltern auszurüsten. Die Der Kanton Aargau hat deshalb ver- sind flüssigere Verkehrsführung, Ver- Filter halten den schädlichen Diesel- schiedene Schritte eingeleitet: kehrsleitsysteme, staubarme Stras- russ beinahe vollständig zurück. Diese Heute sind rund 30 Prozent der Bus- senbeläge, Dieselrussfilter, Erdgas- Massnahme könnte der Bundesrat heu- se im öffentlichen Verkehr (ÖV) mit antrieb, Einführung von Umweltzo- te beschliessen. Ihre volle Wirkung ent- Partikelfiltern ausgerüstet. nen mit Beschränkungen für stark faltet sie aber – wie seinerzeit beim Bis 2009 sollen über 80 Prozent der emittierende Dieselfahrzeuge, Lkw- Katalysator für Benzinmotoren – erst Verkehrsleistung im ÖV von Bussen Durchfahrtsverbote usw. nach ein paar Jahren. Sie ist also keine mit Partikelfiltern erbracht werden. Im Bereich Industrie/Gewerbe gelten Sofortmassnahme. Bei Grossbaustellen wird verlangt, anlagebezogene Vorschriften zur Luft- Sofortmassnahmen, die wir heute um- dass grosse und mittlere Baumaschi- reinhaltung. Der Ausstoss von Schad- setzen können und die das Problem nen mit Partikelfiltern ausgerüstet stoffen ist – nach dem Stand der schlagartig lösen würden, gibt es nicht. sind. Technik – so weit als möglich zu be- grenzen. Foto: Felix Ramisch Was unternehmen unsere Nachbarn? Dieses Postauto fährt mit Russpartikelfilter – sauber für Sie unterwegs im Auf- trag des Kantons. 34 Nr. 32 Mai 2006 U M W E L T A A R G A U
Italien kennt einen Luftqualitäts- Die im Februar 2003 in der Londoner Was bringen Tempo- plan. Er ist das erste Instrument einer Innenstadt eingeführte Maut in der reduktionen auf Autobahnen? regionalen Verwaltung, um eine Be- Höhe von aktuell 7,50 Euro pro Tag Die Tempobeschränkung auf 80 Kilo- standesaufnahme der Immissionen (Ausnahmen für schadstoffarme Fahr- meter pro Stunde (km/h) auf Autobah- zu machen und gefährdete Zonen zu zeuge) hat eine Reduktion der Fahr- nen ist eine Massnahme, um die Fein- bestimmen. Gleichzeitig ermöglicht zeuge in der Mautzone um 15 Pro- staubemissionen kurzfristig zu senken. er – mit den europäischen Gesetzge- zent bewirkt. Zudem gibt es seither Nach Schätzungen reduziert die Tem- bungen als Rückhalt – auf überregi- 30 Prozent weniger Staus. In man- pobeschränkung die Feinstaubmenge onale Schadstoffquellen wie den Tran- chen Bezirken von London ist die auf der Autobahn sofort um fünf bis sitverkehr einzugreifen. Im Luftqua- Einführung von so genannten «low zehn Prozent. litätsplan sind die spezifischen Ak- emission zones» geplant. Das sind Das Durchschnittsauto der Schweizer tionspläne angeführt. besonders belastete oder schutzwür- Fahrzeugflotte stösst bei 120 km/h Im Bereich Verkehr kann Italien dige Gebiete, beispielsweise im Um- 0,0082 Gramm Feinstaub pro Kilome- Fahrverbote (z. B. Sonntagfahrver- kreis von Krankenhäusern, Kinder- ter (g/km) aus. Bei einer Geschwindig- bot), Verkehrsbeschränkungen (z. B. gärten und Altersheimen, die nur von keit von 80 km/h sind es 0,0044 g/km. nur Autos mit geraden bzw. ungera- besonders schadstoffarmen Fahrzeu- Eine Temporeduktion von 120 km/h auf den Nummern), Zutrittsverbote für gen befahren werden dürfen. 80 km/h reduziert folglich den Fein- Lärm «alte» Autos oder Steuererleichte- staubausstoss um rund die Hälfte. Die- Luft rung für Autos mit Partikelfilter ver- ser Vergleich bezieht sich auf die rei- ordnen. Ist die Technik des nen Auspuffemissionen von Personen- Im Bereich Energie sollen alterna- Partikelfilters reif? wagen. Auf schwere Nutzfahrzeuge tive Energieformen forciert werden, Die Hersteller von Personenwagen bie- hat die Tempobeschränkung kaum Ein- beispielsweise Solarenergie, Wind- ten heute – meistens optional, wenn fluss, da für Lastwagen generell Tempo energie und Fernwärme. nicht serienmässig – den Partikelfilter 80 gilt. Liechtenstein: Nach liechtensteini- für Dieselmotoren an. Für grosse und Auf die Feinstaubemissionen, verur- schem Luftreinhaltegesetz (LRG) ist mittlere Baumaschinen gehört der Par- sacht durch Aufwirbelung und Abrieb, ein Massnahmenplan zu erstellen, der tikelfilter mittlerweile ebenfalls zum hat die Massnahme einen geringen Ein- auch Massnahmen im Bereich PM10 Stand der Technik. fluss. beinhaltet. Der Massnahmenplan exis- tiert bislang noch nicht. Aber auch ohne Massnahmenplan besteht nach LRG die Pflicht, die Schadstoffemis- sionen fortlaufend zu reduzieren. Im Bereich Baustellen ist – wie in der Schweiz – eine «Baurichtlinie Luft» in Vorbereitung, die die Parti- kelfilterpflicht für Baumaschinen auf Grossbaustellen vorsieht. Grossbritannien/London: Werden die Immissionsgrenzwerte nicht ein- gehalten, werden so genannte «Air Quality Management Area» definiert, wobei es sich um wenige Strassen- züge oder ein weit grösseres Gebiet handeln kann. In weiterer Folge wird ein «Local Air Quality Action Plan» aufgestellt. Foto: Ulrich Studer Tempo 80 bringt eine Reduktion von 5 bis 10 Prozent. U M W E L T A A R G A U Nr. 32 Mai 2006 35
Diesel oder Benzin, Aktuell gültige Euronormen für Personenwagen was ist besser? Im Zusammenhang mit der Klimadis- Etappe Inkrafttreten Treibstoff Grenzwerte [Gramm pro Kilometer] kussion wird der Einsatz von Diesel Kohlen- Kohlen- Stick- HC+NOx PM10 monoxid wasser- oxide als Treibstoff propagiert. Das ist kein CO stoffe HC NOx Widerspruch zu den Bemühungen der Luftreinhaltung. Denn sowohl der Ben- Euro 3 1. Januar 2001 Diesel* 0,64 – 0,50 0,56 0,050 zin- als auch der Dieselmotor haben Benzin 2,30 0,20 0,15 – – lufthygienisch gesehen Vor- und Nach- Euro 4 1. Januar 2006 Diesel* 0,50 – 0,25 0,30 0,025 teile. Benzin 1,00 0,10 0,08 – – Ein Dieselmotor nach heutigem Stand der Technik – also mit Partikelfilter – * Die Grenzwerte für die Partikelemissionen sind ohne Partikelfilter erreichbar. Durch den Einsatz eines ge- ist bezüglich der Emissionen von Fein- prüften Partikelfilters reduziert sich der Partikelausstoss um etwa 90 Prozent. staub dem Benzinmotor ebenbürtig. In Bezug auf den Treibstoffverbrauch – und damit bei den Emissionen des kli- marelevanten Kohlendioxids (CO2) – hat er Vorteile. Bei dem Stickoxidaus- stoss (NOx) schneidet der Benzinmotor besser ab. Wie viele «Diesler» mit Filter gibt es im Aargau? Im Jahr 2005 waren im Kanton Aargau total 333’536 leichte Motorwagen ge- meldet, davon waren 40’841 Diesel- fahrzeuge. Das ist ein Anteil von 12,2 Prozent. Es ist nicht bekannt, wie viele Foto: Stefan Binder dieser Fahrzeuge mit einem Partikel- filter ausgerüstet sind. Bei den rund 29’000 gemeldeten schwe- ren Nutzfahrzeugen (Lkw, Busse) kann davon ausgegangen werden, dass es sich ausschliesslich um Dieselfahr- zeuge handelt. Nur sehr wenige dieser Die Qual der Wahl: Benzin oder Diesel? schweren Motorfahrzeuge sind mit ei- nem Partikelfilter ausgerüstet. Eine Aus- nahme sind die Fahrzeuge des öffent- lichen Verkehrs: 30 Prozent der Busse haben einen Partikelfilter. Foto: Stefan Binder Rund 12 Prozent der Schweizer Personenwagen fahren mit Diesel. 36 Nr. 32 Mai 2006 U M W E L T A A R G A U
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