100 Tage Duque: El presidente que canta y desencanta

 
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100 Tage Duque: El presidente que canta y desencanta
November 2018, Nr. 10/2018

        100 Tage Duque: El presidente que canta y desencanta
    Eine äusserst gemischte Bilanz nach den ersten drei Monaten der neuen
                                  Regierung
                                    Von Stephan Suhner
Nach 100 Tagen ist die Bilanz von Präsident Duque gemischt. Die Bewertungen von Politikern,
Analysten und sozialen Führungspersonen reichen von sehr positiv bis zu absolut vernichtend.
Seine UnterstützerInnen betonen, er habe eine neue Form des Umgangs mit dem Parlament
gefunden, trete vielen auf den Schlips weil er die Korruption bekämpfe, und habe wichtige
Initiativen durch das Parlament gebracht. Duque und sein Kabinett ziehen ebenfalls eine
äusserst positive Bilanz. So betont Duque den deutlichen Rückgang der Kriminalität und den
erfolgreichen Kampf gegen Kleindealer. Unter seiner Regierung seien schon 5000 Parks in
der Nähe von Schulen von Dealern gesäubert worden. Dank der Präsenz der Sicherheitskräfte
habe es in 573 Gemeinden in den ersten 100 Tagen keinen einzigen Mord gegeben. Die
Streitkräfte haben die Zerschlagung von Strukturen des microtráfico intensiviert, sowie den
Kampf gegen illegalen Bergbau verstärkt. Bei 206 Operationen wurden 486 Personen
festgenommen und 184 grössere Maschinen wie Bulldozer und Schwimmbagger zerstört und
damit wesentliche Finanzierungsquellen für illegale Gruppen geschwächt. Die
Sicherheitskräfte haben insgesamt 57‘215 DelinquentInnen festgenommen.
Die Vizepräsidentin betonte den Impuls für Infrastrukturprojekte, die Arbeit für mehr soziale
Gerechtigkeit und Stärkung der Frau im öffentlichen Leben. Das Arbeitsministerium hob den
Sozialen Dialog hervor, mit dem ArbeitgeberInnen, Gewerkschaften/ArbeitnehmerInnen und
der Staat Einigungen für würdige Arbeitsplätze und weniger Informalität erreichen wollen. Das
Innenministerium weist darauf hin, dass es den Kampf gegen die Korruption anführt, und dabei
15 Vorstösse im Kongress einbrachte. Zudem wurde ein separates Kapitel über indigene
Gemeinschaften für den Entwicklungsplan erarbeitet sowie ein spezieller Plan zum Schutz der
sozialen Führungspersonen. Das Landwirtschaftsministerium erreichte, dass das Budget 2019
um fast 70 Prozent erhöht wird, verbreitert die Präsenz der Caja Agraria in mehr Gemeinden
und damit der Zugang zu Bankkonten für die Landbevölkerung, um Wucherkrediten Einhalt zu
gebieten. Ebenso soll der soziale Wohnungsbau auf dem Land gefördert und für 360‘000
KleinbäuerInnen die Lebensqualität verbessert werden. Selbst die Bildungsministerin, deren
Ministerium stark von Protesten betroffen ist, zieht eine positive Bilanz, da sie eine
zehnprozentige Erhöhung des Budgets für 2019 erreichen konnte. Unter anderem sollen mehr
PrimarschülerInnen in der Schule eine Mahlzeit erhalten, mehr armen SchülerInnen soll der
Zugang zu höherer Bildung ermöglicht werden und aus den Royalties sollen Ressourcen für
die qualitative Aufwertung der Bildungsinstitutionen entnommen werden. Erdöl soll weiterhin
eine wichtige Einnahmequelle für die Regierung bleiben, aber wie der Bergbau soll auch die
Erdölförderung immer nachhaltiger geschehen. Zudem sollen 100‘000 Familien zusätzlich an
die Elektrizitätsnetze angeschlossen werden und die krisengeschüttelte Firma Electricaribe
ersetzt werden.
Im Umweltbereich soll die Verwendung und der Import von Quecksilber oder
quecksilberhaltigen Produkten weiter eingeschränkt werden. Die Direktorin des Departements
für Soziale Wohlfahrt versprach eine neue Vorgehensweise um Opfer des Konflikts zu
entschädigen, da ihrer Ansicht nach die Opfer vor allem entschädigt werden wollen. Der
Hochkommissar für Frieden, Miguel Ceballos, brachte seine Tätigkeit auf eine einfache
Gleichung: je mehr Koka, desto weniger Frieden. Die Ausbreitung der illegalen Pflanzungen
100 Tage Duque: El presidente que canta y desencanta
werde die Umsetzung des Friedensprozesses erschweren, genauso wie die Präsenz des ELN,
der die Umsetzung des Abkommens mit der FARC torpediere. Dem ELN warf er zudem vor,
weiterhin Minderjährige zu rekrutieren, und solange das ELN Entführungen vornehme und
Gewalt sähe, werde es keinen Friedensdialog geben. Der Hochkommissar für den Postkonflikt,
Emilio Archila, betont, dass sein Team sich vor allem um die vom Konflikt am meisten
betroffenen Gemeinden kümmern werde. Die Anstrengungen auch mit den PDETs – werden
sich auf 170 Gemeinden konzentrieren, mit einer langfristigen Planung, um Ungleichheiten zu
verringern und diese Territorien zu entwickeln. Zudem seien auch 20‘000 neue Familien ins
Programm zur Drogensubstitution aufgenommen worden.1
                                                                  Trotz      dieser      positiven
                                                                  Sichtweise                   der
                                                                         Regierungsmannschaft
                                                                  selbst ist die Zustimmung für
                                                                  Präsident      Duque       aber
                                                                  beinahe im freien Fall: wurde
                                                                  er mit 53 Prozent der
                                                                  Stimmen gewählt, liegen
                                                                  seine       Zustimmungswerte
                                                                  heute bei unter 27 Prozent.
                                                                  Kaum       je    musste       ein
                                                                  Präsident      einen     derart
                                                                  raschen        Zerfall       der
                                                                  Zustimmung und so scharfe
Kritik und so viele Proteste in den ersten 100 Tagen hinnehmen. Während es im Land brodelt,
singt Duque mit Künstlern wie Carlos Vives im Duett. Viele der Initiativen des Präsidenten sind
im Parlament blockiert, wo die Regierung keine stabilen Mehrheiten findet respektive kein
lösungsorientierter Dialog stattfindet, sagt die Uniprofessorin Socorro Ramírez.2 Zusagen die
Duque abgab, z.B. über die Einhaltung des Abkommens mit den FARC, werden durch den
Kongress und seine eigene Partei, das Centro Democrático, hintertrieben. Duque versucht
Spannungen abzubauen, ging Übergangszonen der FARC-KämpferInnen besuchen und lud
Rodrigo Londoño in den Präsidentenpalast ein, während das Centro Democrático
Kernelemente des Abkommens mit den FARC, wie den Prozess der Wahrheitsfindung und die
Übergangsjustiz demontieren wollen. Selbst Uribe scheint sich von ihm zu distanzieren, als er
den Widerstand gegen die Mehrwertsteuererhöhung bemerkte.
Das Land steht vor vielen drängenden Problemen, ohne dass sich Lösungen abzeichnen, sei
dies im Gesundheitswesen, in der Bildung, bei der Sicherheit oder der sozialen Gerechtigkeit,
und auch die wirtschaftlichen Vorschläge des Präsidenten kommen nicht gut an. Der
ehemalige Wirtschaftsminister Rudolf Hommes sagt, der Entwicklungsplan verdiene den
Namen nicht, es seien nur vage Ankündigungen und Imagepflege, aber keines der Probleme
werde angegangen, so die Entwicklung der Landwirtschaft oder die Industrialisierung. Auch
wird seine Steuerreform kritisiert, da sie Ungleichheiten verschärft, die Mehrwertsteuer erhöht
und den Unternehmen die Steuern weiter senkt. Die Mehrwertsteuer wird auf 80 Prozent der
Güter des Grundbedarfs ausgedehnt, was vor allem ärmere Schichten besonders hart trifft.
Da bald Regionalwahlen anstehen, ist sogar die Regierungskoalition mit dem Centro
Democrático gegen das von Finanzminister Carrasquilla erarbeitete Finanzgesetz. Gegen
Ende 2018 wird sich das Wirtschaftswachstum geringfügig reduzieren und die Inflation etwas
über das Zielband ansteigen. Für 2019 gibt sich Präsident Duque optimistisch und sieht ein
Wachstum von gegen vier Prozent als möglich. Ob dies möglich ist hängt aber von den
Rohstoffpreisen, vom Entwicklungsplan, den Auswirkungen der Steuerreform und den
internationalen Entwicklungen ab. Alvaro Pardo kritisiert die übertriebenen Vorteile, die Erdöl-
und Bergbauindustrie erhalten, sowie mehrere Urteile und Initiativen, die die Mitsprache der

1
  El Tiempo, En estos 100 días hemos puesto la casa en orden’: Duque, 17. November 2018, in:
https://www.eltiempo.com/politica/gobierno/balance-de-los-100-dias-de-ivan-duque-en-la-presidencia-294628
2
  Deutsche Welle, 14. November 2018, https://www.dw.com/es/cien-d%C3%ADas-de-iv%C3%A1n-duque-el-presidente-de-
colombia-que-canta-y-desencanta/a-46295841
Bevölkerung bei Entscheiden über extraktive Projekte limitieren. Pardo sieht den Staat von
Privatunternehmen kooptiert, ein Grossteil der Minister stammt aus Wirtschaftsverbänden und
der Privatwirtschaft.
Präsident Duque sieht sich einer grossen Protestwelle gegenüber, die sich vermutlich noch
weiter intensiviert. In den ersten drei Monaten seiner Präsidentschaft gab es in Kolumbien 348
Proteste und Märsche, 59 Prozent mehr als in der gleichen Periode 2017, als es 219 Märsche
gab. Die Zahl der Proteste nahm 2018 generell zu, einerseits wegen der Wahlkampagne, aber
auch wegen der neuen Regierung. Die Zunahme der Proteste setzte sich mit dem Amtsantritt
von Duque fort. Am meisten Proteste gab es in Bogotá mit 40 Protesten, gefolgt von Antioquia
(37), Valle del Cauca (31), Bolívar (28), Atlántico (22) und Norte de Santander. Die wichtigsten
Themen der Proteste sind die Aggressionen gegen soziale Führungspersonen, die öffentliche
                                                           Bildung und die Substitution der
                                                           Drogenpflanzungen. Allein bei den
                                                           Studentenprotesten, bei denen noch
                                                           keine Lösung ersichtlich ist, kam es
                                                           seit August zu über hundert
                                                           Protesten.3 Die höhere Bildung hat ein
                                                           Defizit von über einer Milliarde US
                                                           Dollar     und     die      öffentlichen
                                                           Universitäten brauchen gut 4,7
                                                           Milliarden US Dollar für Investitionen in
                                                           die Infrastruktur. Daher haben die
                                                           Studenten am 11. Oktober einen
                                                           unbefristeten Streik ausgerufen, dem
                                                           sich        Gewerkschaften           und
                                                           Landbevölkerung            anschliessen
könnten.
Die Sicherheit in den Regionen ist weiterhin sehr kritisch. Einerseits haben in den ersten drei
Monaten der Amtszeit Duques die Operationen der Streitkräfte gegen Dissidenzen der FARC
um 45 Prozent zugenommen.1166 Mitglieder illegaler bewaffneter Gruppen wurden
festgenommen, 312 von dissidenten FARC-Gruppen, 555 vom Clan del Golfo. Die meisten
Armeeoperationen konzentrierten sich im Süden des Landes (Nariño, Caquetá, Putumayo und
Guaviare) sowie in Arauca. Die Operationen gegen das ELN nahmen um 39 Prozent zu,
während die offensiven Aktionen des ELN weitergingen, aber mit geringerer Intensität. Die
humanitäre Situation in diesen Regionen hat sich trotz der Operationen nicht gebessert.
Landesweit stieg die Mordrate um fünt Prozent, aber in Gebieten, die zwischen illegalen
Gruppen umstritten sind, ist die Zunahme allarmierend: Bajo Cauca in Antioquia +245 Prozent,
Putumayo +104 Prozent, Arauca +95 Prozent und Chocó +25,7 Prozent. In den ersten drei
Monaten der Regierung Duque wurden zudem 7‘126 Personen intern vertrieben, eine
Zunahme um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Gravierend ist die Situation für soziale Führungspersonen und Menschenrechtsaktivisten: in
den     ersten    100    Tagen     von    Duque    nahmen     die   Aggressionen    gegen
Menschenrechtsverteidiger um 357 Prozent zu, die Morde nahmen um 143 Prozent zu. Daher
fanden viele Proteste wegen den Übergriffen auf Menschenrechtsverteidiger statt. Auch die
Verzögerungen bei der Implementierung des Integralen Nationalen Planes zur Substitution
illegaler Pflanzungen führen zu vielen Protesten. Zwar hat Duque das Programm mit 87‘000
Familien weiter geführt, und 61 Prozent der Familien haben eine erste Zahlung erhalten, im
Schnitt wurden aber erst drei der zugesicherten sechs Quoten der ersten Phase ausbezahlt.
Das Programm ist zudem klar unterfinanziert. Die Campesinos haben die freiwillige aber
vertraglich zugesicherte Ausrottung der Koka zu 91 Prozent erfüllt (über 40‘000 Hektaren),
Zahlungen des Staates für Nahrungssicherheit und technische Beratung wurden aber erst zu

3
 El Tiempo, En tres meses del actual gobierno van 348 protestas, 16. November 2018, in:
https://www.eltiempo.com/justicia/conflicto-y-narcotrafico/informe-de-la-fundacion-ideas-para-la-paz-sobre-100-dias-de-ivan-
duque-294468
zehn respektive 21 Prozent erfüllt. Die Morde in den Zonen mit Drogensubstitution unter Duque
stiegen um 35 Prozent. Noch ist unklar, wie die Regierung Duque das Kapitel über Drogen
aus dem Abkommen mit den FARC erfüllen will. Allein um den Plan de Atención Inmediata für
die 79‘000 Familien zu erfüllen, braucht es 2019 rund 700 Millionen US Dollar. Zudem müssen
die PDETs finanziert werden, es braucht Erschliessungsstrassen und die Landfrage muss
gelöst werden. Momentan sind gut 50‘000 Familien, die ebenfalls freiwillige Abkommen
unterschrieben hatten, noch nicht formell ins Programm aufgenommen worden, und noch
unter Santos wurde der Abschluss weiterer Pakte angesichts der überraschend grossen
Nachfrage gestoppt. Die NGO Indepaz geht davon aus, dass es noch mindestens 250‘000
weitere Koka-Familien gibt. Indepaz hält aber auch fest, dass dieser Plan, der aus dem
Abkommen mit den FARC entstand, und mit dem Tausende von Kleinbauern mit dem Staat
die freiwillige Ausrottung vereinbarten und dies zu 91 Prozent erfüllten, weltweit eine
einzigartige Erfahrung ist.4
Bei der Umsetzung des Abkommens mit den FARC ist die Richtung der Regierung immer noch
unklar. Klar ist, dass mit dem Abkommen weder der Castrochavismus eingeführt wurde, noch
das Privateigentum angegriffen wurde oder eine gefährliche Genderideologie die Jugend
verdirbt. Expräsident Santos sagte denn auch kürzlich, dass die KolumbianerInnen vor zwei
Jahren von den Gegnern dieses Abkommens Irre geleitet wurden. Nur sind diese Gegner
heute an der Macht und ein Teil davon scheint immer noch auf Rache aus und versucht die
Straflosigkeit zu zementieren. Dies erklärt all die Angriffe und Änderungsanträge bezüglich der
Übergangsjustiz und der Wahrheitskommission. Praktisch überhaupt keinen Fortschritt gab es
beim ersten Agendapunkt, der Landfrage, wo das notwendige Gesetz im Parlament noch
überhaupt nicht behandelt wurde.
Auch wenn es stimmt, dass schon unter Santos die Implementierung sehr zögerlich verlief,
Bürokratie und Schlendrian sowie knappe Mittel die Umsetzung behinderten, so hat sich das
Panorama unter Duque keineswegs aufgehellt. Duque hatte versprochen, die Abkommen mit
den FARC für die demobilisierten Kämpfer zu erfüllen. Der Hochkommissar für die
Stabilisierung, Emilio Archila, sagt aber, dass es ein Defizit gebe, um die Bedürfnisse der Ex-
KämpferInnen zu erfüllen. Das Büro des Hochkommissars für die Wiedereingliederung führt
eine Liste mit 13‘037 Ex-KämpfernInnen der FARC, von denen 12‘631 eine Minimalrente von
703‘000 Pesos bekommen. Erst 85 ehemalige KämpferInnen haben die 8 Millionen Pesos für
ein produktives Projekt bekommen. Erst gerade am 22. November 2018 wurden die ersten 30
individuellen produktiven Projekte für 32 ehemalige KämpferInnen bewilligt, 135 weitere
Projekte befinden sich in Abklärung. Die FARC halten fest, dass bis 31. Oktober 2018 von 24
evaluierten Projekten erst zwei die finanziellen Mittel bekommen haben. Die Mehrheit der
einkommensgenerierenden Projekte wurde z.B. durch Botschaften aus der Europäischen
Union finanziert, nicht durch die kolumbianische Regierung. Der Mangel an
Einkommensmöglichkeiten führt auch dazu, dass nur noch 3‘587 ehemalige Kämpfer in den
Wiedereingliederungscamps leben, während 1200 an neuen kollektiven Orten leben. Ein Teil
der ehemaligen KämpferInnen trat aus Enttäuschung auch einer anderen bewaffneten Gruppe
bei. Für die Wiedereingliederung stehen momentan gut 100 Millionen US Dollar bereit, weitere
knapp 50 Millionen wären aber nötig.5
Immerhin haben die Morde an Ex-Guerilleros unter Duque abgenommen, 11 Fälle von August
bis Oktober, gegenüber 14 Fällen in der Vorjahresperiode. Im Moment gibt es keine
Anzeichen, dass die Regierung von Präsident Duque die Verhandlungen mit dem ELN wieder
aufnehmen könnte. Während das ELN die Verhandlungsequipe in Kuba liess und kürzlich
Gabino zu einem der Verhandlungsführer ernannte, lässt Duque mehrere Anführer – darunter
Gabino, Antonio Garcia und Ramiro Vargas per Interpol Haftbefehl suchen oder verlangt von
Kuba und Venezuela die Festnahme und Auslieferung. Immerhin hat der Kongress am 19.

4
  Camilo González Posso, LOS PLANES DE SUSTITUCIÓN NECESITAN 2,5 BILLONES EN 2019 Y PLANES REGIONALES
DE DESARROLLO HUMANO, 3. Oktober 2018, in: http://www.indepaz.org.co/los-planes-de-sustitucion-necesitan-25-billones-
en-2019-y-planes-regionales-de-desarrollo-humano/
5
  El Colombiano, Los dos años de un acuerdo de paz que camina lento, 26. November 2018, in:
http://www.elcolombiano.com/colombia/paz-y-derechos-humanos/los-dos-anos-de-un-acuerdo-de-paz-que-camina-lento-
EN9708134
November das Gesetz 148 über Öffentliche Ordnung verlängert, das die Grundlage für
Verhandlungen mit illegalen Gruppen bildet.6
Relativ guten Fortschritt macht trotz aller Anfeindungen die Übergangsjustiz JEP, die auf 15
Jahre ausgelegt ist. Die JEP hat 119 Berichte von staatlichen Institutionen und
Opfervereinigungen erhalten, 11‘468 Personen haben sich der JEP unterstellt, 1923 davon
von den Streitkräften. Zudem hat die JEP fünf Untersuchungen gestartet, u.a. über
Entführungen durch die FARC, Falsos Positivos und Gewaltakte in Nariño, Urabá und
Nordcauca. Viel Energie wendete die JEP für Kompetenzstreitigkeiten mit der
Generalstaatsanwaltschaft auf.
Angesichts all der Herausforderungen ist es also dringend notwendig, dass Duque seine
Regierungsmannschaft unter Kontrolle behält und verhindern kann, dass der Kongress und
sogar seine eigene Partei seine Initiativen und Versprechen weiterhin zerzaust. Weiter muss
Duque den Kampf gegen Korruption ernster führen und darf vor schmerzhaften Konsequenzen
nicht zurückschrecken und braucht eine Strategie, um der Unzufriedenheit in der Bevölkerung
zu begegnen, sonst wird das Land bald unregierbar.

6
 Sergio Saavedra, PARES, Pretende el gobierno acabar las negociaciones con el ELN?, 21. November 2018,
https://pares.com.co/2018/11/21/pretende-el-gobierno-acabar-las-negociaciones-con-el-eln/
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