Branchenbericht Transport und Logistik 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut

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Branchenbericht Transport und Logistik 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Branchenbericht
Transport und Logistik
2021
Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten
der AOK-versicherten Beschäftigten
Branchenbericht Transport und Logistik 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Impressum:

Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH
im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg
Stabsstelle Reporting
Neumarkt 35 – 37
50667 Köln

Nils Torsten Krüger

Tel.: 0221 27180-119
E-Mail: nils-torsten.krueger@bgf-institut.de
Internet: www.bgf-institut.de

September 2021

Anmerkung:
Da nur 17,7 Prozent der Beschäftigten in der Transport- und Logistikbranche Frauen sind, ist
dieser Branchenbericht in der männlichen Form formuliert. Abweichend von anderen Berichten
wird auf das Gendern der Sprache verzichtet.
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Inhaltsverzeichnis

     Einleitung                                        04

     Branchenstruktur                                  05

     Das Wichtigste in Kürze                           05

     Krankenstand                                      06
         Krankenstand – saisonaler Verlauf             07
         Krankenstand in den Regionen                  08
         Langzeitkrankenstand in den Regionen          09

     Gesundheitsquote                                  10

     Kennzahlen des Krankheitsgeschehens               11
         Geschlechtervergleich                         12
         Altersvergleich                               13

     Covid-19 in der Transport- und Logistikbranche    14
         Geschlechtervergleich bei Covid-19            14

     Diagnosen                                         15
         Ausgewählte Hauptdiagnosegruppen
         im Zeitverlauf                                16
         Top Ten Diagnosen 2020                        18

     Die Transport- und Logistikbranche im Vergleich   20

     Ausgewählte Diagnosegruppen regional              22
         Atemwegserkrankungen                          22
         Muskel/-Skeletterkrankungen                   24
         Psychische Erkrankungen                       26
         Rückenschmerzen                               28

     Angaben zur Population                            30

     Anhang                                            32
         Definition der Kennzahlen                     32
         Datenbasis und Erhebungsgrundlage             33

03                                   BR ANCHENBERICHT
Branchenbericht Transport und Logistik 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Einleitung

 Die Transport- und Logistikbranche ist durch die stetig    Rückenschmerzen, Schäden an den Bandscheiben und
 zunehmende Technisierung und Digitalisierung einem         Schulterläsionen: Beschäftigte bei Postdiensten, Spedi-
 permanenten Wandel unterworfen. Die Beschäftigten,         tionen und in der Logistik leiden vergleichsweise häufig
 vor allem in den Post- und Zustelldiensten, sind auf-      unter Muskel- und Skeletterkrankungen. Neben dem
 grund des boomenden Internethandels immer größeren         Heben und Tragen schwerer Pakete zählen vor allem
 Herausforderungen ausgesetzt. Im Zuge der Corona-          psychische Faktoren zu den höchsten Belastungen in
 Pandemie haben insbesondere die Lockdown-Phasen            dieser Branche: Stress im Straßenverkehr, ein früher
 im Jahr 2020 diesen Trend weiter befeuert; so stieg der    Arbeitsbeginn, Schichtarbeit, häufig mit wechselnden
 Brutto-Umsatz von Waren im Onlinehandel im Vergleich       Zeiten, Arbeiten unter Zeitdruck sowie häufiger Kon-
 zum Vorjahr um rund 23 Prozent.                            takt zu Kund*innen stellen erhebliche gesundheitliche
                                                            Risikofaktoren dar und können seelische Leiden trig-
 Dieser Boom wirkt sich wirtschaftlich unmittelbar auf      gern oder verstärken.
 die Logistikbranche aus und zieht für die Beschäftigten
 größte Belastungen nach sich. Durch das steigende Pa-
 ketaufkommen bekommt das ohnehin schon schwere
 Heben und Tragen in dieser Branche für die Beschäftig-
 ten eine neue Qualität, die in vielen Fällen als gesund-
 heitsgefährdend einzustufen ist.

04                                        BR ANCHENBERICHT
Branchenbericht Transport und Logistik 2021 - Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten - BGF-Institut
Branchenstruktur
 Die Branche ist männlich geprägt – nur 17,7 Prozent
 der Beschäftigten sind Frauen.

                                                                  Branche                Anteil AOK-Mitglieder

                                                                  Lagerei                15,2%

                                                                  Frachtumschlag         1,7%

                                                                  Speditionen            44,6%

                                                                  Post-, Kurier- und     38,5%
                                                                  Expressdienste

 Das Wichtigste in Kürze
 Mit 44,6 Prozent arbeitet fast die Hälfte der Beschäftigten der Branche in Speditionen, weitere 38,5 Prozent bei
 Post-, Kurier- und Expressdiensten. 15,2 Prozent der Beschäftigten sind in der Lagerwirtschaft beschäftigt, im
 Frachtumschlag dagegen nur ein kleiner Anteil von 1,7 Prozent.

 Das Durchschnittsalter war im Frachtumschlag mit 44,6 Jahren am höchsten, gefolgt von den Speditionen mit 43,5
 Jahren, der Lagerei mit 40,5 Jahren und den Post-, Kurier- und Expressdiensten mit 37,6 Jahren.

 Transport- und     Gesamt-                                           AU-Fälle         AU-Tage        Ø
 Logistikbranche    krankenstand      ≤ 42 Tage      > 42 Tage        je 100 VJ        je 100 VJ      Falldauer

 Frauen             7,50              5,11           2,38             177,5            2.736          15,4

 Männer             6,40              4,43           1,97             158,3            2.336          14,8

 Gesamt             6,61              4,56           2,05             162,0            2.412          14,9

05                                           BR ANCHENBERICHT
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Krankenstand

                  > 42 Tage      ≤ 42 Tage

               Gesamt
                                                           6,77                                            6,61
           7                                                         6,55      6,39     6,44      6,47
                                             6,30   6,39
                5,91             5,83
           6              5,69

                                                           2,00      1,88
           5                                 1,78   1,94                       1,83      1,83     1,92     2,05
                1,74      1,67   1,70
           4
                4,18      4,02   4,12        4,52   4,44   4,77      4,67      4,56      4,61     4,55     4,56
           3

           2

           1
 Prozent

           0
                2010      2011   2012        2013   2014   2015      2016      2017      2018     2019     2020

  Der Krankenstand der rund 74.000 AOK versicherten Beschäftig-      Demgegenüber blieb der Kurzzeiterkranken-
  ten lag 2020 bei 6,61 Prozent – ein Zuwachs um rund zwei Prozent   stand (
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Krankenstand – saisonaler Verlauf                       Krankenstand 2019         Krankenstand 2020

                                 9,00
                                 8,00
                                 7,00
 Gesamtkrankenstand in Prozent

                                 6,00
                                 5,00
                                 4,00
                                 3,00
                                 2,00
                                 1,00
                                 0,00

                                        JAN   FEB   MAR   APR   MAI    JUN      JUL       AUG    SEP     OKT        NOV   DEZ

       Ein Vergleich der monatlichen Krankenstände im Jahr 2020 mit den Ergeb-
       nissen im Vorjahr zeigt, dass in den Monaten März und April ein deutlich
       höherer Krankenstand festzustellen ist als im Jahr 2019. Die größte Diffe-
       renz mit 2,0 Prozent Unterschied zum Vorjahr war im März zu erkennen. In
      diesem Monat erreichte der Gesamt-Krankenstand mit rund 8,9 Prozent sei-
       nen Jahreshöchststand.

07                                                         BR ANCHENBERICHT
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Krankenstand
 in den Regionen

                          Gesamtkranken-
     Region               stand in %

     Mönchengladbach      10,80             In Mönchengladbach (10,8 Prozent), im Kreis Heinsberg
     Kreis Heinsberg      8,80              (8,8 Prozent) und im ehemaligen Kreis Aachen (8,0 Pro-
                                            zent) wiesen die Beschäftigten in der Logistikbranche
     ehem. Kreis Aachen   8,00
                                            2020 die höchsten Krankenstände auf. In diesen Regio-
     Kreis Wesel          7,62
                                            nen war das Alter der Beschäftigten im Vergleich zum
     Aachen               7,15              Rheinland überdurchschnittlich, was ein Faktor für die
     Krefeld              7,11              höheren Krankenstände sein kann. Ein weiterer mög-
     Kreis Viersen        6,68              licher Grund könnte u.U. ein deutlich höheres Aufkom-
                                            men von COVID-19 Erkrankungen im Jahr 2020 in diesen
     Wuppertal            6,56
                                            Regionen sein (vgl. Gesundheitsbericht Rheinland 2021).
     Essen                6,55

     Kreis Euskirchen     6,53

     Köln                 6,50

     Rhein-Kreis Neuss    6,47

     Kreis Kleve          6,42                                                                         HH
                                                          KLE
     Duisburg             6,27
                                                                      WES
     Kreis Düren          6,26

     Remscheid            6,17                                                   OB

     Düsseldorf           5,89                                              DU             E
                                                                                    MH

     Rhein-Erft Kreis     5,78                                        KR
                                                           VIE                           ME
     Hamburg              5,76                                                  D               W
                                                                MG                               RS
     Leverkusen           5,59                                        NE                  SG
                                                     HS
     Kreis Mettmann       5,56                                                           LEV    GL
                                                                                                           GM

     Solingen             5,56
                                                                                      K
                                                                           BM
     Oberhausen           5,54
                                                    AC           DN                                   SU
     Rhein-Sieg-Kreis     5,51

     Rhein.-Berg. Kreis   5,32                                                             BN

     Mülheim a.d. Ruhr    5,07
                                                                      EU
     Bonn                 4,55

     Kreis Oberberg       3,92

     AOK RH/HH            6,61

08                                  BR ANCHENBERICHT
Langzeitkrankenstand
 in den Regionen

                                                                                                Langzeit-
                                                                           Region               krank-

                                                                           ehem. Kreis Aachen   3,38

                                                         HH                Kreis Heinsberg      3,00
            KLE
                                                                           Aachen               2,98
                        WES
                                                                           Kreis Kleve          2,91
                                   OB
                                                                           Mönchengladbach      2,84
                              DU             E
                                      MH                                   Wuppertal            2,46
                        KR
             VIE                           ME                              Remscheid            2,35
                                  D               W
                                                                           Kreis Wesel          2,34
                  MG                               RS
                        NE                  SG
       HS
                                                                           Duisburg             2,34
                                           LEV    GL
                                                             GM            Kreis Viersen        2,29

                                        K                                  Oberhausen           2,24
                             BM
                                                                           Köln                 2,07
     AC            DN                                   SU
                                                                           Solingen             2,05
                                             BN
                                                                           Kreis Euskirchen     2,03

                        EU                                                 Krefeld              2,01

                                                                           Rhein-Erft Kreis     1,93

                                                                           Essen                1,92

                                                                           Rhein.-Berg. Kreis   1,92

                                                                           Mülheim a.d. Ruhr    1,88
 Deutlich mehr Beschäftigte mit Langzeiterkrankungen
                                                                           Rhein-Sieg-Kreis     1,86
 finden sich westlich des Rheins, z.B. in Mönchenglad-
 bach, im Kreis Kleve, im Kreis Heinsberg oder der Städ-                   Rhein-Kreis Neuss    1,85

 teregion Aachen.                                                          Kreis Düren          1,83

                                                                           Düsseldorf           1,83
 Wenige Langzeiterkrankungen gab es 2020 im Kreis Ober-
                                                                           Kreis Mettmann       1,83
 berg, in Leverkusen, Bonn und in Hamburg.
                                                                           Hamburg              1,75

                                                                           Bonn                 1,63

                                                                           Leverkusen           1,20

                                                                           Kreis Oberberg       1,05

                                                                           AOK RH/HH            2,05

09                                                           BR ANCHENBERICHT
Gesundheitsquote
 bei über 50 Prozent

 Die Gesundheitsquote zeigt den Anteil der Beschäftigten ohne Fehlzeit an, das be-
 deutet, dass diese Personen in der Berichtszeit keine AU-Bescheinigung bei der AOK
 Rheinland/Hamburg eingereicht haben.

 Die Gesundheitsquote stieg innerhalb der letzten fünf Jahre erkennbar an und lag im
 Jahr 2020 bei 51,6 Prozent. Somit haben im Jahr 2020 mehr als die Hälfte der Beschäf-
 tigten in der Transport- und Logistikbranche keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
 bei der Krankenkasse abgegeben.

 Jahr                    2016      2017              2018      2019          2020

 Gesundheits-
 quote in %              46,2      47,7              47,6      49,6          51,6

 Rund jeder fünfte Versicherte in der Branche
 war in der Berichtszeit einmal krankgeschrieben,
 bei 11,6 Prozent der Versicherten wurden zwei
 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erfasst, bei
 6,5 Prozent gingen im Jahr 2020 drei, bei 9,7 Pro-
 zent sogar mehr als drei AU-Bescheinigungen bei
 der AOK Rheinland/Hamburg ein.

        Fallhäufigkeit 2020      Anteil in Prozent

        Anzahl Fälle 0           51,6

        Anzahl Fälle 1           20,7

        Anzahl Fälle 2           11,6

        Anzahl Fälle 3           6,5

        Anzahl Fälle > 3         9,7

10                                         BR ANCHENBERICHT
Kennzahlen
 des Krankheitsgeschehens

 Der Krankenstand in der Branche wird gebildet durch die Anzahl
 der Arbeitsunfähigkeitsfälle und deren Dauer. Daraus ergibt sich
 die Gesamtzahl aller Ausfalltage.

     Fälle/Dauer/Tage je 100 VJ (im Zeitverlauf)

                  2016               2017           2018              2019            2020

 AU-Fälle         182,8              179,6          182,3             177,7           162,0

 AU-Dauer
 in Tagen         13,1               13,0           12,9              13,3            14,9

 AU-Tage          2.392              2.332          2.353             2.362           2.412

 Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle ist bei den AOK-     Dass im Vorjahr weniger Beschäftigte einen Arzt
 versicherten Beschäftigten in der Transport- und Logis-    aufsuchten, wurde nicht nur in der Transport- und
 tikbranche 2020 merklich gesunken. Im Vergleich zum        Logistikbranche, sondern auch in allen weiteren Wirt-
 Vorjahr verringerte sich die Anzahl um rund 9 Prozent      schaftszweigen    festgestellt    (vgl.   Rheinlandbericht
 auf 162 Fälle je 100 Versicherte (Vorjahr: circa 178       2020). Der entscheidende Grund dafür liegt in der durch
 Fälle). Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähig-    die Corona-Pandemie veränderten Gesundheitslage.
 keit stieg hingegen deutlich auf 14,9 Kalendertage an
 (+ 1,6 Kalendertage). Aufgrund der merklich längeren
 AU-Dauer nahmen auch die Arbeitsunfähigkeitstage im
 Vergleich zum Jahr 2019 um mehr als zwei Prozent zu.

11                                           BR ANCHENBERICHT
Geschlechtervergleich

     AU-Fälle je 100 VJ nach Geschlecht

 Jahr          2016          2017           2018            2019         2020

 Frauen        203,8         197,9          199,7           193,8        177,5

 Männer        177,6         175,1          178,0           173,8        158,3

 Gesamt        182,8         179,6          182,3           177,7        162,0

     Ø Falldauer

 Jahr          2016          2017           2018            2019         2020

 Frauen        12,4          12,7           12,8            13,7         15,4

 Männer        13,3          13,1           12,9            13,2         14,8

 Gesamt        13,1          13,0           12,9            13,3         14,9

 In der Transport- und Logistikbranche sind Frauen häu-      lich häufiger bei Frauen während des Erwerbslebens
 figer arbeitsunfähig erkrankt als Männer. Im Jahr 2020      diagnostiziert als typische Krebserkrankungen bei
 hatten sie dabei im Vergleich zu den Männern auch eine      Männern, die erst nach dem 60. Lebensjahr vermehrt
 im Schnitt um 0,6 Kalendertage längere Krankheitsdauer.     auftreten. Frauen werden zudem auch häufiger wegen
                                                             psychischer Erkrankungen wie etwa Depressionen be-
 Dass Frauen häufiger und länger arbeitsunfähig sind, ist    handelt (vgl. dazu auch Grafik des Monats März 2019 >
 aber kein Phänomen dieser Branche, sondern gilt auch        s. Link). Diese Diagnosen sind meistens mit langen Fehl-
 für das gesamte Rheinland (siehe Gesundheitsbericht         zeiten verbunden.
 Rheinland 2020). Dies ist häufig in der Art der Erkran-
 kung begründet. Brustkrebs wird beispielsweise deut-

12                                        BR ANCHENBERICHT
Altersvergleich

       Fallzahlen/Dauer/AU-Tage im Altersvergleich je 100 VJ

                                     bis 19 Jahre      20-29 Jahre         30-39 Jahre         40-49 Jahre     50-59 Jahre                          über 60 Jahre

    AU-Fälle                         234,2             184,9               162,5               152,9           156,4                                148,2

    AU-Tage                          1.345             1.558               1.859               2.227           3.116                                4.099

    AU-Dauer                         5,7               8,4                 11,4                14,6            19,9                                 27,7

    Untenstehende Abbildung verdeutlicht den Zusammen-                              Ältere Beschäftigte sind dagegen i.d.R. seltener arbeits-
    hang von AU-Fällen und AU-Tagen im Altersvergleich:                             unfähig als die Jüngeren, aber die Dauer der Fehlzeit
                                                                                    ist oft deutlich länger. So ist z.B. die durchschnittliche
    Die unter 20-jährigen Beschäftigten in der Transport-                           Arbeitsunfähigkeitsdauer bei den über 60-Jährigen um
    und Logistikbranche waren 2020 deutlich häufiger                                22 Kalendertage höher als in der jüngsten Altersgruppe
    arbeitsunfähig (rund 234 Fälle je 100 VJ); durch eine                           (bis 19 Jahre: 5,7 Kalendertage; über 60 Jahre: 27,7
    vergleichsweise merklich kürzere AU-Dauer (5,7 Kalen-                           Kalendertage).
    dertage) bleiben die Ausfalltage in dieser Altersgruppe
    aber unterdurchschnittlich (1.345 AU-Tage je 100 VJ).

         AU-Fälle und AU-Tage im Altersvergleich                                         AU-Fälle je 100 VJ             AU-Tage je 100 VJ

                      250                                                                                           5.000

                      200                                                                                           4.000

                      150                                                                                           3.000

                      100                                                                                           2.000
 AU-Fälle je 100 VJ

                                                                                                                                AU-Tage je 100 VJ

                       50                                                                                           1.000

                        0                                                                                           0

                            bis 19           20 – 29    30 – 39           40 – 49          50 – 59        über 60
                            Jahre             Jahre      Jahre             Jahre            Jahre          Jahre
                                                               Altersklassen

13                                                             BR ANCHENBERICHT
Covid-19 in der Transport-
 und Logistikbranche

 Fallzahlen/Dauer/AU-Tage im Altersvergleich
 Zu Beginn der Pandemie befanden sich zahlreiche Unterneh-              Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der
 men im Transport- und Logistiksektor im Krisenmodus, da viele          bei der AOK Rheinland/Hamburg versicherten
 Firmen ihre Produktion heruntergefahren haben. Je nachdem,             Beschäftigten in der Transport- und Logistik-
 welche Waren transportiert und gelagert wurden, zeigte sich            branche umfassten 2020 rund 1.300 Fälle
 relativ zeitnah die Systemrelevanz der Transport- und Logistik-        mit der Diagnose Covid-19. Daraus resultier-
 branche. Zudem boomte wegen vieler geschlossener Geschäfte             ten insgesamt circa 13.450 Ausfalltage bei
 im Lockdown der Internethandel, so dass vor allem Paket- und           einer durchschnittlichen Falldauer von 9,9
 Postdienste deutlich höheren Belastungen ausgesetzt waren.             Kalendertagen.

     Fälle/Dauer/Tage je 100 Versichertenjahre (Altersstufen)

 Covid-19                    AU-Fälle (abs.)     AU-Tage (abs.)   ø Falldauer

 Transport + Logistik-       1.362               13.452           9,9
 branche

     Geschlechtervergleich bei COVID-19

 Den weiblichen Beschäftigten in der Branche wurde mit 3,10
 Fällen je 100 VJ Covid-19 erkennbar häufiger diagnostiziert als den
 Männern (2,45 Fälle je 100 VJ).

 Bei mehr als der Hälfte der betroffenen Beschäftigten wurde der
 gesicherte Nachweis der Infektion auf der Arbeitsunfähigkeits-
 bescheinigung dokumentiert (55,1 Prozent). Bei den übrigen Fäl-
 len wurde Covid-19 nicht durch einen Labortest nachgewiesen,                                        3,50
 sondern aufgrund eines klinischen Kriteriums – wie zum Beispiel ty-
                                                                                                     3,00
 pische Corona-Symptome – und eines epidemiologischen Kriteriums                                                   3,10
 – zum Beispiel enger Kontakt zu einer Person mit bestätigter Infek-                                 2,50
 tion – als Verdachtsfall dokumentiert.                                                                     2,45
                                                                                                     2,00

 Im Vergleich mit den anderen großen Branchen (siehe Gesundheits-                                    1,50
                                                                                AU-Fälle je 100 VJ

 bericht Rheinland 2020) lag die Transport- und Logistikbranche bei                                  1,00
 den Covid-19-Fällen (2,57 Fälle je 100 VJ) im Jahr 2020 damit in der
                                                                                                     0,50
 oberen Hälfte, blieb aber erkennbar unter dem Niveau der Pflege-
 branche (4,25 Fälle) oder des Gesundheitswesens (3,92 Fälle).                                       0,00

14                                             BR ANCHENBERICHT
Diagnosen

 Muskel-/Skelett- und Atemwegserkrankungen            Anteil an AU-Fällen in %
 prägen das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in
 der Branche, was die Arbeitsunfähigkeitsfälle
 betrifft. 2020 hatten 21,1 Prozent aller dia-                                        21,1   Muskel-/Skelett
 gnostizierten AU-Fälle in der Branche einen
                                                                                      18,3 Atemwege
 muskuloskelettalen Ursprung, wie z.B. Rücken-
 schmerzen, Knie- oder Schulterbeschwerden.                                           8,4    Infektionen

 18,3 Prozent waren durch Atemwegserkrankun-                                          7,5    Verdauung
 gen verursacht. Zusammen entfielen also fast                 Anteil in %             5,3    Psyche
 40 Prozent aller Arbeitsausfälle auf diese beiden
                                                                                      4,7    Nerven-/Sinne
 Hauptdiagnosegruppen.
                                                                                      3,9    Herz-/Kreislauf
 Etwa jeder zwölfte (8,4 Prozent) Arbeitsunfä-                                        2,2    Arbeitsunfälle
 higkeitsfall stellt eine Infektionserkrankung dar.
                                                                                      28,6 Sonstige
 Dahinter verbergen sich in erster Linie infektiöse
 Darmkrankheiten (Durchfallerkrankungen).

 Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Anteil der
                                                      Anteil an AU-Tagen in %
 Atemwegserkrankungen etwas ab, während der
 Prozentanteil bei den Muskel-/Skeletterkrankun-
 gen leicht angestiegen ist. Die „sonstigen Erkran-
 kungen“, unter denen z.B. Covid-19 geschlüsselt                                      24,3 Muskel-/Skelett

 ist, blieben etwa auf Vorjahresniveau.                                               11,7 Psyche

                                                                                      10,8 Atemwege

                                                                                      6,1    Herz-/Kreislauf
 Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage in der
 Branche wurden 2020 ebenfalls durch Muskel-/                 Anteil in %             5,2    Nerven-/Sinne
 Skeletterkrankungen verursacht. 24,3 Prozent                                         4,5    Arbeitsunfälle
 aller Ausfalltage fallen auf diese Diagnosegruppe.
                                                                                      4,3    Verdauung
 An zweiter Stelle lagen die psychischen Erkran-
 kungen (z.B. Depressionen oder Belastungsstö-                                        3,8    Infektionen

 rungen), mit einem Anteil von 11,7 Prozent aller                                     29,4 Sonstige
 Ausfalltage. Ein Grund dafür könnte in der großen
 Verantwortung für Sachwerte liegen, darüber hin-
 aus spielt der hohe Anteil an Emotionsarbeit eine
 Rolle. Häufig müssen die Beschäftigten in der
 Branche bei schwierigen Kunden ihre Emotionen
 unter Kontrolle halten. Dieser Zwang zur Freund-
 lichkeit kann zu emotionaler Erschöpfung führen.
 Zudem kann sich auch ein ständiger Termin- und       An dritter Stelle lagen im Vorjahr die Atemwegserkran-
 Zeitdruck negativ auf die psychische Verfassung      kungen, aufgrund dessen knapp 11 Prozent aller Ausfall-
 der Beschäftigten auswirken.                         tage resultierten.

15                                         BR ANCHENBERICHT
Ausgewählte Hauptdiagnosegruppen
   im Zeitverlauf

    Bei den Atemwegserkrankungen und Infektionen gab                            Im Verlauf von zehn Jahren gesehen kam es aber bei
   es von 2019 auf 2020 eine deutliche Abnahme bei der                          allen angegebenen Hauptdiagnosegruppen zu Anstie-
    Fallzahl, während bei den psychischen Störungen und                         gen, am deutlichsten bei den seelischen Leiden (+ 25,6
   den Muskel-/Skeletterkrankungen die Veränderungen                            Prozent), den Infektionen (+21,1 Prozent) und den Mus-
   zum Vorjahr nur marginal waren.                                              kel-/Skeletterkrankungen (+12,8 Prozent).

           Veränderung der AU-Fälle

                          Atemwegserkrankungen    Muskel-/Skeletterkrankungen       Psychische Störungen     Infektionen

                          160

                          150

                          140

                          130

                          120

                          110

                          100
 Veränderung in Prozent

                           90

                           80

                           70

                           60
                                2010    2011     2012      2013      2014        2015      2016      2017      2018         2019   2020

16                                                           BR ANCHENBERICHT
Veränderung der AU-Tage

                          Atemwegserkrankungen    Muskel-/Skeletterkrankungen      Psychische Störungen    Infektionen

                          160

                          150

                          140

                          130

                          120

                          110

                          100
 Veränderung in Prozent

                           90

                           80

                           70

                           60
                                2010    2011     2012      2013      2014       2015     2016       2017    2018         2019   2020

    Die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen haben sich innerhalb der letzten zehn Jahre um fast 58 Pro-
    zent erhöht. Auch wegen Infektionen fehlten die Beschäftigten in der Transport- und Logistikbranche mehr als 30
    Prozent häufiger als im Jahr 2010. Atemwegserkrankungen erhöhten sich um rund 15 und Muskel-/Skeletterkran-
    kungen um circa 12 Prozent.

17                                                           BR ANCHENBERICHT
Top Ten Diagnosen 2020
 in der Transport- und Logistikbranche

 Rückenschmerzen, Atemwegsinfektionen und Magen-Darm-Infekte
 waren die Ursache für die meisten Arbeitsausfälle in der Transport-
 und Logistikbranche im Jahr 2020.

                             Diagnose                                                 AU-Fälle je
                                                                                      100 VJ

                      Rückenschmerzen                                                 25,75

                      Akute Infektionen
                                                                                      22,42
                  der oberen Atemwege

           Diarrhoe und Gastroenteritis                                               10,11

        Essentielle (primäre) Hypertonie                                              4,84

       Spezielles Screening a. infektiöse
                                                                                      4,67
               u. parasitäre Krankheiten

          Bauch- und Beckenschmerzen                                                  4,45

             Viruskrankheit nicht näher
                                                                                      4,39
              bezeichneter Lokalisation

            Sonstige Gelenkkrankheiten                                                4,20

                           Kopfschmerz                                                4,17

                Gastritis und Duodenitis                                              3,84

                                            0      5     10       15   20   25   30

18                                              BR ANCHENBERICHT
Die mit Abstand meisten Fehltage in der Branche wurden ebenfalls von Rü-
 ckenschmerzen verursacht. Mehr als dreieinhalb Tage fiel jeder Beschäftig-
 te im Schnitt im Jahr 2020 wegen dieser Diagnose aus. In den Top-Ten der
 Ausfalltage befinden sich auch drei psychische Erkrankungen (Depressio-
 nen, Belastungsstörungen und andere Angststörungen).

                              Diagnose                                                           AU-Tage je
                                                                                                 100 VJ

                       Rückenschmerzen                                                           363,12

                      Akute Infektionen
                                                                                                 171,87
                  der oberen Atemwege

                     Depressive Episode                                                          155,14

     Reaktionen auf schwere Belastungen
                                                                                                 113,48
              und Anpassungsstörungen

          Sonstige Bandscheibenschäden                                                           101,23

                        Schulterläsionen                                                         95,35

                       Sonstige Zustände
                                                                                                 76,28
              nach chirurgischem Eingriff

             Sonstige Gelenkkrankheiten                                                          72,28

                 Andere Angststörungen                                                           59,09

         Essentielle (primäre) Hypertonie                                                        58,92

                                            0     50   100   150   200   250   300   350   400

19                                              BR ANCHENBERICHT
Die Transport- und Logistikbranche
 im Vergleich

 Im Vergleich zu allen versicherten Beschäftigten der AOK Rheinland/Hamburg (2020: 5,87 Prozent) war der
 Krankenstand in der Transport- und Logistikbranche im Auswertungsjahr mit 6,61 Prozent überdurchschnittlich.

     Branchenkrankenstände

                                                                                                  2019      2020

                   Ver- und Entsorgung                                                            7,64      7,86

                Öffentliche Verwaltung                                                            7,74      7,72

                      Metallerzeugung                                                             7,15      7,46

          Altenheime/ambulante Pflege                                                             7,23      7,40

             Nahrungsmittelherstellung                                                            7,02      7,16

               Herstellung Metallwaren                                                            6,96      7,10

                   Chemische Industrie                                                            6,85      6,85

                 Transport und Logistik                                                           6,47      6,61

            Maschinenbau/Fahrzeugbau                                                              6,22      6,41

                          Baugewerbe                                                              5,59      5,73

                    Gebäudebetreuung                                                              5,50      5,73

                    Gesundheitswesen                                                              5,33      5,54

                           Großhandel                                                             5,58      5,51

                          Einzelhandel                                                            5,33      5,47

               Erziehung und Unterricht                                                           5,00      5,09

                Handel / Reparatur KFZ                                                            4,64      4,73

         Vermittlung von Arbeitskräften                                                           4,83      4,69

              Finanzen/Versicherungen                                                             4,27      4,06

                          Gastgewerbe                                                             3,66      3,62

                Sonst. Dienstleistungen                                                           3,59      3,62

           Information/Kommunikation                                                              3,65      3,29

                                          0    1     2     3      4      5      6     7      8    Werte in Prozent

 Den höchsten Krankenstand wiesen im Jahr 2020 die Beschäftigten in der Ver- und Entsorgungsbranche auf. Mit
 7,86 Prozent lagen sie vor der öffentlichen Verwaltung, welche 2019 noch auf dem ersten Rang lag. Auf dem achten
 Rang – und damit noch in der oberen Hälfte des Rankings – platzierte sich die Transport- und Logistikbranche.

20                                            BR ANCHENBERICHT
21   BR ANCHENBERICHT
Ausgewählte
 Diagnosegruppen
     Atemwegserkrankungen
                                                                         AU-Fälle Atem-
                                                    Region               wege je 100 VJ
 In der Transport- und Logistikbranche ist die
                                                    Mönchengladbach      84,8
 Übertragungsrate bei Atemwegserkrankun-
 gen aufgrund der unvermeidbaren Kontakte           Krefeld              51,4

 zu anderen Menschen vergleichsweise hoch.          Kreis Heinsberg      49,5

                                                    Kreis Wesel          45,4
 Die mit Abstand höchsten Fallzahlen bei den
 Atemwegserkrankungen traten 2020 bei den           Leverkusen           44,8
 Beschäftigten in Mönchengladbach auf. Mit
                                                    Rhein-Kreis Neuss    42,1
 84,8 Fällen (je 100 VJ) waren sie um 65 Pro-
 zent höher als in Krefeld, deren Beschäftigte      Kreis Euskirchen     40,8
 mit 51,4 AU-Fällen auf Rang zwei lagen. Am ge-
                                                    Essen                38,5
 ringsten war die Fallzahl im Vorjahr in Mülheim
 an der Ruhr. Hier wurde nur etwa jedem sieb-       Kreis Viersen        37,8

 ten Beschäftigten eine Atemwegserkrankung          Köln                 37,4
 diagnostiziert.
                                                    Aachen               37,1

                                                    Rhein-Sieg-Kreis     36,8

                                                    Düsseldorf           35,9

                                                    ehem. Kreis Aachen   35,8

                                                    Remscheid            35,7

                                                    Kreis Mettmann       35,4

                                                    Hamburg              35,3

                                                    Kreis Düren          32,7

                                                    Duisburg             31,8

                                                    Wuppertal            31,6

                                                    Kreis Oberberg       31,0

                                                    Solingen             30,3

                                                    Rhein-Erft Kreis     29,1

                                                    Kreis Kleve          28,3

                                                    Bonn                 28,1

                                                    Oberhausen           27,4

                                                    Rhein.-Berg. Kreis   25,6

                                                    Mülheim a.d. Ruhr    14,9

                                                    AOK RH/HH            40,4

22                                         BR ANCHENBERICHT
AU-Tage Atem-
                                                  Region               wege je 100 VJ
 Knapp siebeneinhalb Kalendertage fehlte
                                                  Mönchengladbach      749,6
 ein Beschäftigter der Branche in Mönchen-
 gladbach    wegen    einer   diagnostizierten    Kreis Heinsberg      548,8

 Atemwegserkrankung. In Heinsberg (ca. 5,5        Krefeld              460,1
 Kalendertage) und Krefeld (rund 4,6 Kalen-
                                                  Kreis Wesel          387,9
 dertage), welche auf Rang zwei und drei
 lagen, waren die Ausfallzeiten schon deutlich    Kreis Düren          380,5
 geringer.
                                                  Kreis Kleve          355,6

                                                  Rhein-Kreis Neuss    353,7

                                                  Kreis Viersen        353,6

                                                  Essen                347,9

                                                  ehem. Kreis Aachen   339,1

                                                  Oberhausen           338,2

                                                  Wuppertal            332,4

                                                  Kreis Euskirchen     331,1

                                                  Rhein-Sieg-Kreis     329,4

                                                  Leverkusen           325,4

                                                  Köln                 320,0

                                                  Hamburg              307,0

                                                  Remscheid            299,8

                                                  Aachen               297,3

                                                  Duisburg             296,8

                                                  Düsseldorf           290,6

                                                  Kreis Mettmann       284,1

                                                  Kreis Oberberg       275,0

                                                  Rhein-Erft Kreis     256,7

                                                  Solingen             254,7

                                                  Bonn                 200,7

                                                  Rhein.-Berg. Kreis   200,3

                                                  Mülheim a.d. Ruhr    112,1

                                                  AOK RH/HH            354,0

23                                       BR ANCHENBERICHT
Muskel-/Skeletterkrankungen

                                                                        AU-Fälle Muskel-/
                                                   Region               Skelett je 100 VJ
 Auch die AU-Fälle und Fehltage aufgrund von
                                                   Mönchengladbach      99,7
 Muskel-/Skeletterkrankungen waren in Mön-
 chengladbach im Jahr 2020 mit Abstand am          Krefeld              65,0

 höchsten. Durchschnittlich fiel hier jeder Be-    Kreis Wesel          59,0
 schäftigte der Transport- und Logistikbranche
                                                   Kreis Euskirchen     51,0
 einmal wegen einer muskuloskelettalen Er-
 krankung aus. Im Schnitt fehlte der Beschäf-      Kreis Heinsberg      50,8
 tigte den Unternehmen dann mehr als 15
                                                   Rhein-Kreis Neuss    47,3
 Kalendertage.
                                                   Kreis Viersen        46,0
 Die wenigsten AU-Fälle wurden im Kreis Ober-      Leverkusen           45,0
 berg (27,3 AU-Fälle), in Bonn (28,0 AU-Fälle)
                                                   Essen                45,0
 und in Remscheid (29,0 AU-Fälle) gemessen.
 Die geringsten Ausfalltage gab es im Rhei-        Köln                 44,1
 nisch-Bergischen Kreis (rund 464 AU-Tage)
                                                   Düsseldorf           42,2
 und in Solingen (circa 468 AU-Tage).
                                                   ehem. Kreis Aachen   40,1

                                                   Hamburg              39,8

                                                   Rhein-Erft Kreis     39,4

                                                   Wuppertal            39,0

                                                   Rhein.-Berg. Kreis   36,9

                                                   Kreis Mettmann       36,6

                                                   Rhein-Sieg-Kreis     35,9

                                                   Duisburg             35,3

                                                   Aachen               34,6

                                                   Kreis Düren          34,5

                                                   Oberhausen           32,7

                                                   Kreis Kleve          32,7

                                                   Mülheim a.d. Ruhr    32,7

                                                   Solingen             32,4

                                                   Remscheid            29,0

                                                   Bonn                 28,0

                                                   Kreis Oberberg       27,3

                                                   AOK RH/HH            46,4

24                                        BR ANCHENBERICHT
AU-Tage Muskel-/
              Region               Skelett je 100 VJ

              Mönchengladbach      1544,2

              Kreis Heinsberg      1112,2

              Aachen               1070,2

              Krefeld              946,7

              ehem. Kreis Aachen   919,6

              Oberhausen           879,4

              Kreis Wesel          869,3

              Mülheim a.d. Ruhr    848,9

              Kreis Euskirchen     845,3

              Kreis Kleve          821,3

              Kreis Viersen        781,5

              Rhein-Erft Kreis     774,5

              Remscheid            765,2

              Köln                 756,9

              Rhein-Kreis Neuss    749,8

              Wuppertal            742,5

              Essen                736,1

              Duisburg             722,0

              Rhein-Sieg-Kreis     698,9

              Düsseldorf           696,0

              Kreis Düren          673,7

              Hamburg              669,8

              Kreis Mettmann       656,2

              Leverkusen           648,1

              Kreis Oberberg       583,2

              Bonn                 582,2

              Solingen             468,2

              Rhein.-Berg. Kreis   463,7

              AOK RH/HH            799,1

25   BR ANCHENBERICHT
Psychische Erkrankungen

                                                                        AU-Fälle
                                                   Region               Psyche je 100 VJ
 Die wenigsten psychischen Erkrankungen in
                                                   Mönchengladbach      18,3
 der Transport- und Logistikbranche sind 2020 in
 den rechtsrheinischen Städten Oberhausen und      Düsseldorf           17,5

 Mülheim diagnostiziert worden. Auch der Kreis     Kreis Heinsberg      15,6
 Oberberg hatte deutlich unterdurchschnittliche
                                                   Rhein-Kreis Neuss    13,5
 Werte.
                                                   Köln                 13,2
 In Düsseldorf und Mönchengladbach erkrankte
                                                   Essen                12,0
 im Vorjahr hingegen fast jeder Fünfte an einem
 seelischen Leiden.                                Aachen               11,8

                                                   Kreis Wesel          11,6

                                                   ehem. Kreis Aachen   11,6

                                                   Rhein-Sieg-Kreis     11,5

                                                   Hamburg              11,2

                                                   Kreis Viersen        11,1

                                                   Wuppertal            11,0

                                                   Kreis Euskirchen     10,4

                                                   Kreis Mettmann       9,8

                                                   Rhein-Erft Kreis     9,4

                                                   Leverkusen           9,1

                                                   Krefeld              9,0

                                                   Kreis Kleve          9,0

                                                   Kreis Düren          8,8

                                                   Duisburg             8,7

                                                   Solingen             7,9

                                                   Remscheid            7,9

                                                   Rhein.-Berg. Kreis   7,2

                                                   Bonn                 6,8

                                                   Kreis Oberberg       4,7

                                                   Oberhausen           4,2

                                                   Mülheim a.d. Ruhr    1,9

                                                   AOK RH/HH            11,6

26                                       BR ANCHENBERICHT
AU-Tage
                                                    Region               Psyche je 100 VJ
 2020 fehlte ein Beschäftigter der Transport- und
                                                    Kreis Heinsberg      611,6
 Logistikbranche im Kreis Heinsberg mehr als
 sechs Tage wegen einer psychischen Erkrank-        Mönchengladbach      579,1

 ung. In Mülheim an der Ruhr und im Kreis Ober-     ehem. Kreis Aachen   545,9
 berg lag die Fehlzeit im Schnitt bei weniger als
                                                    Aachen               511,6
 einem Tag.
                                                    Oberhausen           438,9

                                                    Rhein-Kreis Neuss    436,1

                                                    Essen                404,0

                                                    Köln                 403,9

                                                    Rhein-Erft Kreis     385,5

                                                    Kreis Wesel          376,6

                                                    Kreis Viersen        375,9

                                                    Kreis Düren          375,7

                                                    Rhein-Sieg-Kreis     360,1

                                                    Hamburg              348,8

                                                    Wuppertal            341,1

                                                    Rhein.-Berg. Kreis   323,5

                                                    Düsseldorf           319,0

                                                    Kreis Euskirchen     303,5

                                                    Duisburg             295,6

                                                    Kreis Mettmann       286,7

                                                    Krefeld              283,5

                                                    Kreis Kleve          275,6

                                                    Remscheid            252,0

                                                    Leverkusen           247,2

                                                    Bonn                 167,4

                                                    Solingen             163,5

                                                    Kreis Oberberg       55,2

                                                    Mülheim a.d. Ruhr    20,6

                                                    AOK RH/HH            386,4

27                                        BR ANCHENBERICHT
Rückenschmerzen

     Rückenschmerzen
                                                                         AU-Fälle Rücken-
                                                                         schmerzen je
                                                    Region               100 VJ

 Rückenschmerzen waren 2020 die Ursache             Mönchengladbach      54,9
 Nr. 1 für Fehlzeiten in der Branche – dies gilt
 sowohl für die Fallzahl als auch für die Anzahl    Krefeld              40,1

 der Fehltage. (siehe Seite 16 + 17).               Kreis Wesel          34,6

                                                    Kreis Euskirchen     29,1
 Während in der Transport- und Logistik-
                                                    Rhein-Kreis Neuss    26,8
 branche im Kreis Oberberg oder in Bonn nur
 relativ selten die Diagnose Rückenschmer-          Leverkusen           26,2
 zen gestellt wurde, fiel in Mönchengladbach
                                                    Essen                25,1
 mehr als jeder zweite Beschäftigte im Vorjahr
 wegen Rückenproblemen aus.                         Kreis Heinsberg      24,6

                                                    Köln                 24,5

                                                    Düsseldorf           23,4

                                                    Kreis Viersen        23,2

                                                    Rhein.-Berg. Kreis   23,2

                                                    Wuppertal            22,7

                                                    Rhein-Erft Kreis     22,5

                                                    Hamburg              21,8

                                                    Solingen             20,6

                                                    ehem. Kreis Aachen   20,6

                                                    Kreis Mettmann       19,9

                                                    Aachen               19,7

                                                    Duisburg             19,6

                                                    Rhein-Sieg-Kreis     18,3

                                                    Kreis Düren          16,7

                                                    Kreis Kleve          16,4

                                                    Mülheim a.d. Ruhr    15,9

                                                    Oberhausen           15,8

                                                    Bonn                 15,8

                                                    Remscheid            14,5

                                                    Kreis Oberberg       12,2

                                                    AOK RH/HH            25,8

28                                         BR ANCHENBERICHT
AU-Tage Rücken-
                                                                      schmerzen je
                                                 Region               100 VJ

 Das Ranking nach AU-Tagen ergibt ein
                                                 Mönchengladbach      735,5
 ähnliches Bild.
                                                 Krefeld              554,4

                                                 ehem. Kreis Aachen   488,5

                                                 Kreis Heinsberg      436,8

                                                 Kreis Wesel          432,8

                                                 Oberhausen           420,4

                                                 Aachen               408,5

                                                 Kreis Kleve          405,8

                                                 Kreis Euskirchen     387,3

                                                 Kreis Viersen        370,2

                                                 Köln                 344,3

                                                 Rhein-Erft Kreis     339,2

                                                 Remscheid            338,5

                                                 Essen                336,9

                                                 Rhein-Kreis Neuss    335,2

                                                 Düsseldorf           332,0

                                                 Duisburg             316,5

                                                 Bonn                 314,0

                                                 Leverkusen           294,3

                                                 Hamburg              288,7

                                                 Kreis Düren          281,2

                                                 Kreis Mettmann       278,1

                                                 Kreis Oberberg       273,7

                                                 Wuppertal            253,4

                                                 Rhein-Sieg-Kreis     242,2

                                                 Solingen             241,1

                                                 Mülheim a.d. Ruhr    207,3

                                                 Rhein.-Berg. Kreis   204,4

                                                 AOK RH/HH            363,1

29                                      BR ANCHENBERICHT
Population

 In der Transport- und Logistikbranche sind deutlich mehr Männer beschäf-
 tigt als Frauen. Der Anteil der Männer liegt bei rund 82 Prozent. Das Durch-
 schnittsalter in der Branche liegt bei 40,9 Jahren. Diese Verhältnisse haben
 sich in den letzten 5 Jahren nur marginal verändert.

     Anteile Männer / Frauen

                                                Jahr        2016        2017    2018   2019   2020

                                                Frauen      18,6        18,5    18,2   17,6   17,7

                                                Männer      81,4        81,5    81,8   82,4   82,3

               Altersdurchschnitt               Jahr        2016        2017    2018   2019   2020

                                                Frauen      41,1        41,0    41,1   41,4   41,7

                                                Männer      41,4        41,1    40,9   40,8   40,7

                                                Gesamt      41,3        41,1    41,0   40,9   40,9

30                                         BR ANCHENBERICHT
Junge Regionen,
 ältere Regionen

                                                                        Altersdurch-
                                                   Region               schnitt
 Düsseldorf, Essen und Solingen waren mit
                                                   Wuppertal            44,6
 einem Durchschnittsalter von unter 40 Jahren
 die Städte mit den jüngsten Beschäftigten in      ehem. Kreis Aachen   44,4

 der Transport- und Logistikbranche im Jahr        Kreis Kleve          44,3
 2020. Das höchste Durchschnittsalter wiesen
                                                   Kreis Euskirchen     43,8
 Wuppertal mit 44,6 Jahren sowie der ehemali-
 ge Kreis Aachen mit 44,4 Jahren auf. Somit lag    Kreis Viersen        43,8
 der Altersunterschied zwischen der jüngsten
                                                   Aachen               43,6
 und der ältesten Region bei rund 5,5 Jahren.
 Der Altersdurchschnitt im gesamten Bereich        Rhein-Sieg-Kreis     43,1
 der AOK Rheinland/Hamburg lag bei 40,9            Leverkusen           42,8
 Jahren.
                                                   Kreis Düren          42,7

                                                   Mönchengladbach      42,5

                                                   Kreis Heinsberg      42,3

                                                   Köln                 42,1

                                                   Oberhausen           42,1

                                                   Krefeld              41,9

                                                   Duisburg             41,6

                                                   Kreis Mettmann       41,5

                                                   Bonn                 41,4

                                                   Mülheim a.d. Ruhr    41,3

                                                   Rhein-Erft Kreis     41,2

                                                   Kreis Oberberg       41,1

                                                   Remscheid            40,8

                                                   Hamburg              40,6

                                                   Kreis Wesel          40,5

                                                   Rhein.-Berg. Kreis   40,3

                                                   Rhein-Kreis Neuss    40,0

                                                   Solingen             39,8

                                                   Essen                39,7

                                                   Düsseldorf           39,1

                                                   AOK RH/HH            40,9

31                                        BR ANCHENBERICHT
Anhang
     Bezeichnung                Definition                               Erklärung

                                                                         Anteil Langzeitfälle, mit Ablauf der 6. Wochen
     Anteil der Fälle mit AU-   Σ AU - Fälle mit AU – Tagen > 42 * 100   en-det in der Regel die Entgeltfortzahlung
     Dauer > 6 Wochen in %                 AU - Fälle absolut            durch den Arbeitgeber, ab der 7. Woche wird
                                                                         durch die Krankenkasse Krankengeld gezahlt.

                                Über Arbeitsunfähigkeit können nur dann Aussagen getroffen werden, wenn der AOK
                                Rheinland/Hamburg eine ärztliche Bescheinigung vorliegt. Zeiten des Mutterschutzes oder
     Arbeitsunfähigkeit         Kinderkrankengeldes, der Elternzeit oder von Erholungskuren werden nicht als Arbeits-
                                unfähigkeit gezählt. Ebenso werden unbescheinigte Kurzzeiterkrankungen nicht berück-
                                sichtigt.

                                                                         Jede AU-Meldung, mit Ausnahme von Verlän-
                                                                         gerungen von Vorangegangenen, wird als ein
                                                                         Fall gezählt. Ein AU-Fall hat einen definierten
     AU-Fälle
                                               Σ AU - Fälle              Anfangs- und Endtermin und kann mehrere Dia-
                                                                         gnosen umfassen. Im Jahr kann ein Versicherter
                                                                         mehrere AU-Fälle haben.

     AU-Fälle je 100 Versi-             AU - Fälle absolut * 100         Die Anzahl der AU-Fälle zu Vergleichszwecken
     chertenhalbjahre                     Versichertenjahre              auf 100 Versichertenhalbjahre normiert.

                                                                         Anteil der Versicherten mit einem oder mehre-
     AU-Quote                        Σ Versicherte mit AU * 100          ren AU-Fällen im Berichtszeitraum im Verhältnis
                                        Versicherte absolut
                                                                         zu allen Versicherten.

                                                                         Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage, die im Aus-
     AU-Tage
                                               Σ   AU - Tage             wertungszeitraum anfielen.

     AU-Tage je 100 Versi-              AU - Tage absolut * 100          Die Anzahl der AU-Tage zu Vergleichszwecken
     chertenhalbjahre                     Versichertenjahre              auf 100 Versichertenhalbjahre normiert.

                                                                         Die durchschnittliche Falldauer wird errechnet
     Durchschnittliche                          AU - Tage
                                                                         durch die Anzahl der AU-Tage dividiert durch die
     Falldauer                                  AU - Fälle
                                                                         Anzahl der AU-Fälle.

                                                                         Anteil der Versicherten ohne AU-Fall im
     Gesundheitsquote                Σ Versicherte ohne AU * 100         Berichtszeitraum im Verhältnis zu allen
                                         Versicherte absolut
                                                                         Versicherten.

                                                                         Anteil der im Auswertungszeitraum angefal-
                                                                         lenen AU-Tage im Kalenderhalbjahr. Durch die
                                        AU - Tage absoult * 100
     Krankenstand                                                        Versichertentage wird berücksichtigt, dass ein
                                            Σ Versichertentage           Versicherter nicht ganzjährig bei der AOK ver-
                                                                         sichert war.

                                                                         Anzahl der Versichertenjahre aller Versicherten
                                                                         in der untersuchten Gruppe. Dies entspricht der
     Versichertenjahre VJ                Σ Versichertentage              Summe der Versicherungszeiten aller Versicher-
                                        365 (Schaltjahren 366)
                                                                         ten im Berichtszeitraum geteilt durch die Anzahl
                                                                         der Tage im Zeitraum (Jahr).

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Datenbasis und Erhebungsgrundlage

 Dieser Bericht basiert auf einer Analyse von Daten zur   Erholungskuren werden nicht als Arbeitsunfähigkeit
 Arbeitsunfähigkeit von rund 74.000 erwerbstätigen        gezählt. Auch unbescheinigte Kurzzeiterkrankungen
 Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg in der Trans-     werden nicht berücksichtigt. Als Basis für die Erfassung
 port- und Logistikbranche (kumulierte WZ-Schlüssel:      der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) gelten Kalender-
 5210; 5224; 5229; 5310-5320). Die Zuordnung der AOK-     tage, unabhängig von Fallbeginn und Fallende. So kann
 versicherten Beschäftigten zu den Regionen erfolgt       die Dauer von Langzeiterkrankungen, die im Vorjahr
 über den Standort der Arbeitsstätte. Über die Arbeits-   begonnen haben, nicht exakt abgebildet werden. Die
 unfähigkeit kann nur dann eine Aussage getroffen wer-    Bezeichnung der Krankheitsarten erfolgt nach der Inter-
 den, wenn der AOK Rheinland/Hamburg eine ärztliche       nationalen Diagnoseklassifikation ICD-10.
 Bescheinigung vorliegt. Zeiten des Mutterschutzes
 oder des Kinderkrankengeldes, der Elternzeit oder von

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