Gewinnsparen mit Herz und Verstand - profil.bayern

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Gewinnsparen mit Herz und Verstand - profil.bayern
PRAXIS

Gewinnsparen mit Herz und Verstand
Der VR Gewinnsparverein Bayern eV hat seinen Markenauftritt überarbeitet und
positioniert sich künftig als „Lotterie mit Herz und Verstand“. Was das für die
Volksbanken und Raiffeisenbanken bedeutet, erklären die Vorstände Franz Hofmann
und Thomas Pohl im Interview.

Interview: Christof Dahlmann, Redaktion „Profil“
Fotos: Karl-Peter Lenhard, Genossenschaftsverband Bayern

Herr Hofmann, Sie sind seit Mai 2019 Vorstandsvorsitzender des VR
Gewinnsparvereins Bayern. Welche Rolle spielt dieser für die Volksbanken und

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Raiffeisenbanken im Freistaat?

  Was ist Gewinnsparen?

  Helfen, Sparen und Gewinnen ist der Dreiklang beim Gewinnsparen des VR
  Gewinnsparvereins Bayern. Ein Los kostet fünf Euro. Davon werden vier Euro gespart,
  mit einem Euro nehmen die Teilnehmer an den Verlosungen teil. 25 Cent davon gehen
  an soziale und karitative Einrichtungen. Kunden können Gewinnsparlose in den Filialen
  sowie im Online-Banking ihrer Kreditgenossenschaft kaufen.

Franz Hofmann: Wir befinden uns in der schönen Situation, dass sich der VR
Gewinnsparverein Bayern durch eine hohe Kontinuität auszeichnet. Seit seiner
Gründung im Jahr 1952 fördern wir gemeinsam mit den Volksbanken und
Raiffeisenbanken die Sparkultur im Freistaat. Das verbinden wir mit der Chance,
monatlich attraktive Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Aber: Wir sind uns bewusst,
dass wir uns an die veränderten Rahmenbedingungen bei den Kreditinstituten
anpassen müssen. Deshalb entwickeln wir unsere Strategie konsequent weiter.
Schließlich wollen wir auch in Zukunft ein attraktiver Partner für die Volksbanken
und Raiffeisenbanken bleiben.

Was heißt das genau?

Hofmann: In den vergangenen Jahren haben die digitalen Kanäle immer mehr an
Bedeutung gewonnen. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken reagieren darauf,
indem sie ihr Leistungsangebot ausbauen und die verschiedenen Kontaktwege
miteinander verzahnen. Gleichzeitig modernisieren und konsolidieren sie ihr
Filialnetz. Der Gewinnsparverein steht folglich vor der Frage: Wo können die

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Menschen in Zukunft unsere Lose kaufen?

Franz Hofmann.

An welche Orte haben Sie gedacht?

Hofmann: Im Rahmen der Omnikanalstrategie der Volksbanken und
Raiffeisenbanken möglichst überall – in der Filiale genauso wie online. Deshalb
haben wir einiges an Geld in die Hand genommen und gemeinsam mit der Fiducia &
GAD einen Bestellvorgang für das Online-Banking entwickelt.

Thomas Pohl: Auf diese Weise können die Kunden der bayerischen Volksbanken und
Raiffeisenbanken seit Februar 2019 Gewinnsparlose direkt über die Webseite ihrer
Bank kaufen. Das ergänzt bestens das bestehende Angebot in den Filialen.

       „Bereits ein Viertel aller Lose wird online verkauft.“

                                                Thomas Pohl

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Thomas Pohl.

Wie kommt das neue Angebot an?

Pohl: Bereits ein Viertel aller Lose wird online verkauft – und das, obwohl dieser
Vertriebskanal erst seit knapp einem Jahr existiert. Von dem Erfolg sind wir ein
Stück weit selbst überrascht, freuen uns aber umso mehr darüber. Dazu kommt,
dass noch nicht alle bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken Gewinnsparlose
über ihre Webseiten verkaufen, sondern aktuell rund 140. Weitere Kreditinstitute
werden sukzessive angeschlossen. Für die Zukunft sehen wir zusätzliche
Vertriebschancen. Beispielsweise Mailings an alle Kunden, die zwar einen VR-
NetKey besitzen, aber noch keine Gewinnsparlose erworben haben. Unsere
Botschaft ist: Online Gewinnsparlose zu verkaufen bietet großes Potential für die
Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Also geht die Bedeutung der Filialen für den Vertrieb der Gewinnsparlose zurück?

Hofmann: Nein, ganz im Gegenteil! In den Filialen wird nach wie vor ein Großteil
der Lose verkauft und ich sehe nicht, warum dieser Vertriebsweg in den kommenden
Jahren an Bedeutung verlieren sollte.

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Pohl: Die Filiale bleibt weiterhin sehr wichtig. Wir bieten beispielsweise seit diesem
Jahr Schulungen für die Servicemitarbeiter in den Geschäftsstellen an. Denn einigen
von ihnen ist gar nicht bewusst, warum das Gewinnsparen für Kunden attraktiv ist
und sich auch für die Bank lohnt. In Zukunft möchten wir das Fortbildungsangebot
ausbauen. Beispielsweise lassen sich meiner Meinung nach Gewinnsparlose perfekt
über das KundenDialogCenter vertreiben. Das ist ein toller Kanal, um neue Kunden
zu erreichen.

 „Wir treten in Zukunft unter dem Leitmotto ,Gewinnen mit
                         Herz‘ auf.“

                                              Franz Hofmann

Apropos Kunden: Vor allem junge Menschen gehen nicht mehr so häufig wie früher
in die Bankfiliale. Wie wollen Sie diese erreichen?

Pohl: Seit rund einem Jahr bauen wir unsere Präsenz im Social-Media-Bereich
massiv aus. In diesem Rahmen bespielen wie vor allem die Kanäle Facebook,
Instagram und Youtube. Dabei setzen wir auf Emotionalität und positive Erlebnisse.
Ein Beispiel: Im vergangenen Jahr hat ein Kunde ein Porsche Carrera S Cabrio
gewonnen. Überraschungsgast bei der Übergabe des Fahrzeugs war der zweimalige
Rallyeweltmeister Walter Röhrl. Das Video zeigt die Emotionen und diese
einzigartigen Momente, die nur das Gewinnsparen schafft.

Hofmann: Auf diese Weise können wir unser Produkt zeitgemäß darstellen und auch
bei internet-affinen Kunden punkten. Eine weitere Maßnahme: Wir haben unseren
Markenauftritt überarbeitet und treten in Zukunft unter dem Leitmotto „Gewinnen
mit Herz und Verstand“ auf.

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Neue Webpräsenz

  Der Gewinnsparverein Bayern tritt künftig im Internet mit einer neuen Präsenz auf. Die
  Webseite www.gewinnsparen-bayern.de geht voraussichtlich im April 2020 online.

Pohl: Die Kampagne startet im ersten Quartal 2020. Kern der Kundenansprache ist
der Slogan „Ich bin Gewinnsparer mit Herz“ sowie als zentrales Motiv das Bild einer
jungen Dame, die ihre Finger zu einem Herz formt. In der Kommunikation mit den
Bankmitarbeitern verwenden wir den Spruch „Ich bin Wunscherfüller mit Herz“.
Diese Ausrichtung als Lotterie mit Herz ist uns sehr wichtig. Wir haben viel
Leidenschaft in die Entwicklung der Kampagne gesteckt. Um die bayerischen
Volksbanken und Raiffeisenbanken zu unterstützen, stellen wir ihnen
Werbematerialien wie Banner zur Verfügung. Auf diese sind neben dem Slogan und
dem Kampagnenmotiv auch die möglichen Gewinne abgedruckt.

Thomas Pohl: „Wir haben viel Leidenschaft in die Entwicklung der Kampagne gesteckt.“

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Können Sie schon verraten, welche Preise Sie im kommenden Jahr verlosen?

Pohl: 2020 haben wir für die Gewinnsparer erneut eine Menge attraktiver
Hauptgewinne ausgewählt. So verlosen wir jeden Monat zehn Autos, im Juli, August
und September beispielsweise BMW 4er Cabrios. Zusätzlich gibt es 100 Reisen nach
Dubai zur Expo 2020 zu gewinnen, Geldbeträge bis zu 10.000 Euro sowie am
Jahresende einen Porsche Taycan Elektro sowie eine Sofortrente von monatlich
2.500 Euro für die Dauer von fünf Jahren. Alles in allem schütten wir Monat für
Monat rund 2,8 Millionen Euro an Gewinnen aus.

Franz Hofmann (li.) und Thomas Pohl (2. v. li.) übergeben einen Mini an eine glückliche Gewinnerin.
Foto: VR Gewinnsparverein Bayern.

Das Sparen steckt beim Gewinnsparen schon im Namen. Ist das in Zeiten von
Negativzinsen überhaupt noch attraktiv?

Hofmann: Beim Gewinnsparen gibt es für die Kunden seit jeher keine Zinsen – weder
positive noch negative. Die Rendite bemisst sich bei uns nicht am maximal
möglichen Profit, sondern am Helfen und Gewinnen. Was uns aber in der
Kundenkommunikation im aktuellen Niedrigzinsumfeld zugutekommt: Wenn es auf
Tages- oder Festgeld keine oder wenige Erträge gibt, dann ist die Hürde geringer,

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das Geld ins Gewinnsparen zu investieren.

Pohl: Und das gesparte Geld lässt sich sinnvoll investieren. Um die Gewinnsparer
darauf hinzuweisen, haben wir 2019 die Kampagne „Mach mehr draus“ gestartet.
Der Ansatz: Wer zehn Gewinnsparlose mit fortlaufenden Endziffern kauft, hat
einerseits monatlich mindestens einen Gewinn sicher. Andererseits hat er mit dem
angesparten Kapital – bei zehn Losen 480 Euro am Jahresende – verschiedene
Optionen, um mehr aus seinem Sparbeitrag zu machen. Dazu kann er das Geld
beispielsweise in Fonds, Bausparverträge oder in eine Rentenversicherung
investieren. Um die individuell richtige Anlage zu finden, verweisen wir die Kunden
an ihre Berater bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken.

         „Viele Projekte wären ohne die Unterstützung der
               Gewinnsparer nicht möglich gewesen.“

                                                Thomas Pohl

Welche Bedeutung hat das Gewinnsparen für Bayern?

Hofmann: Pro Los gehen monatlich 25 Cent an Menschen in Not sowie soziale und
karitative Institutionen. 2019 sind auf diese Weise rund 15 Millionen Euro an
Spenden zusammengekommen. Das Gewinnsparen ist damit eine wichtige Stütze für
das Ehrenamt und die Vereinsstruktur in Bayern. Denn: Das Geld kommt Initiativen
vor Ort zugute – im Jahr 2019 haben wir gemeinsam mit den Volksbanken und
Raiffeisenbanken über 20.000 Einzelprojekte im Freistaat gefördert.

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„Ich habe den besten Job der Welt – denn ich kann hauptberuflich Menschen glücklich machen“, sagt
Thomas Pohl im Interview mit „Profil“. „Dann habe ich das schönste Ehrenamt der Welt“, ergänzt Franz
Hofmann.

Pohl: Viele der Projekte wären ohne die Unterstützung der Gewinnsparer nicht
möglich gewesen. Die Bandbreite reicht dabei von einer Spende über 250 Euro für
einen Kirchenchor, damit dieser ein Konzert geben kann, bis zur Übergabe eines VR-
mobil! XXL an ein Seniorenheim, damit die dort lebenden Menschen wieder mobil
sein können. Besonders berührt hat mich ein aktuelles Beispiel: Dank einer Spende
haben wir es einem Reiterhof ermöglicht, therapeutisches Reiten anzubieten. Nun
können psychisch kranke Menschen dort auf speziell ausgebildeten Pferden reiten
und dadurch ihre motorischen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten verbessern.

  Ehrenamtlich tätig

  Franz Hofmann und Thomas Pohl wissen aus eigener Erfahrung, wie sehr gemeinnützig
  tätige Einrichtungen auf Spenden angewiesen sind. Hofmann ist Erster Vorsitzender
  des Freundes- und Förderkreises der Jugendsiedlung Traunreut. Die Jugendsiedlung
  fördert die persönliche Entwicklung sowie die berufliche Integration von jungen
  Menschen. Pohl engagiert sich als Sprecher des Pfarrgemeinderats der Pfarrei Mariä
  Himmelfahrt Sinzing.

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Welche Bedeutung hat der VR Gewinnsparverein Bayern für das gesellschaftliche
Engagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Freistaat?

Hofmann: Eine sehr zentrale. Der größte Teil des gesellschaftlichen Engagements
der Volksbanken und Raiffeisenbanken stammt aus dem Zweckertrag des
Gewinnsparens. Als Bankvorstand weiß ich aus der Praxis, dass in so mancher
Mitgliederversammlung bemängelt wird, wenn wir wieder einmal einen großen
Betrag gespendet haben. Da muss man immer noch erklären, dass das Geld nicht
aus dem Gewinn der Bank entnommen wird, sondern aus den Erträgen des
Gewinnsparens stammt.

Pohl: Um das besser zu kommunizieren, werden wir das Thema „Helfen“ in Zukunft
noch stärker in den Vordergrund stellen. Ab kommendem Jahr werden wir bei allen
Auto-Übergaben, die gebündelt stattfinden, jeweils eine Bank auslosen, die
zusätzlich eine Spende von 5.000 Euro verteilen darf. Und die Vertreter der
begünstigten Institutionen laden wir ebenfalls zu der Auto-Übergabe ein. Auf diese
Weise verschenken wir nicht nur Fahrzeuge, sondern vergeben gleichzeitig
Spendengelder an gemeinnützige Institutionen.

Hofmann: An dieser Stelle deshalb ein ganz großes Lob und Dank an die bayerischen
Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir mit dem
Gewinnsparen in Bayern so viele Menschen mit Gewinnen und Spenden glücklich
machen können. Ohne sie würde das nicht funktionieren.

Herr Hofmann, Herr Pohl, vielen Dank für das Gespräch!

WEITERFÜHRENDE LINKS

        Die Webseite des Gewinnsparvereins

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