M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 - Umfrage, Juli 2021 - bayme vbm
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UmfrageJuli 2021 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Vorwort Erholung setzt sich fort, Aufschwung wird durch Materialmangel gebremst Die bayerische M+E Industrie erholt sich zunehmend vom tiefen Einbruch der Corona- Krise, der die bereits zuvor begonnene Rezession noch einmal verstärkte. In unserer aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich 302 Unternehmen mit fast 300.000 Beschäfti- gten beteiligt haben, wurde die Geschäftslage erstmals seit Sommer 2019 per Saldo wieder positiv bewertet. Auch für die kommenden Monate sind unsere Unternehmen zuversichtlich und gehen von einem weiteren Aufholprozess aus. Allerdings wird der Aufschwung durch einen zum Teil massiven Mangel an Rohstoffen, Material und Vorprodukten gebremst. Bei fast 90 Prozent der M+E Unternehmen in Bayern wird die Produktion dadurch behindert, bei 22 Prozent sogar in starkem Maße. Wir gehen dennoch davon aus, dass die Produktion in der bayerischen M+E Industrie in diesem Jahr das Niveau von vor der Corona-Krise wieder erreichen wird. Das Vor- Rezessionsniveau von 2018 freilich wird noch ein gutes Stück unterschritten. Der Beschäftigungsrückgang wird sich zunächst fortsetzen und dann zum Jahresende auslaufen. Die Lage ist heterogen. Kurzarbeit auf der einen Seite steht ein Fachkräfte- mangel auf der anderen Seite gegenüber. Angesichts des Transformationsprozesses in der Industrie wird es auch zukünftig eine Parallelität von Stellenabbau in einigen Bereichen und Arbeitsplatzaufbau in anderen Segmenten geben. Damit der Re-Start nach der Krise sowie auch die technologische Transformation gelingen, brauchen die Unternehmen Entlastungen bei den Kosten ebenso wie bei Bürokratie und Regulierung. Es stehen grundlegende Unternehmensentscheidungen an, die auch über die Zukunft unseres Standorts entscheiden. Deshalb brauchen die Firmen jetzt Planungs- sicherheit für attraktive Standortbedingungen. Bertram Brossardt 12. Juli 2021
UmfrageJuli 2021 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021
UmfrageJuli 2021 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Inhalt 1 Geschäftslage und -erwartungen 3 1.1 Geschäftslage 3 1.2 Geschäftserwartungen 4 1.3 Geschäftslage und -erwartungen nach Branchen 6 2 Produktions- und Investitionspläne 7 2.1 Produktionspläne 7 2.2 Investitionspläne 8 3 Ertragslage 10 4 Beschäftigung 11 4.1 Beschäftigungspläne 11 4.2 Kurzarbeit 13 4.3 Offene Stellen und Arbeitskräftemangel 13 5 Zusatzfragen: Materialmangel 15 Ansprechpartner / Impressum 17
UmfrageJuli 2021 3 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Geschäftslage und -erwartungen 1 Geschäftslage und -erwartungen Lagebeurteilung wieder im positiven Bereich Die konjunkturelle Lage in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie erholt sich zuneh- mend. Urteile zur aktuellen Geschäftslage fallen per Saldo wieder positiv aus. Auch bei den Erwartungen überwiegt die Zuversicht. 1.1 Geschäftslage 63 Prozent der befragten Unternehmen bewerteten die inländische Geschäftslage im ers- ten Halbjahr 2021 positiv, nur knapp vier Prozent kamen noch zu einem negativen Urteil. Dies ergibt einen klar positiven Saldo von +59,3 Prozentpunkten. In der Winterumfrage 2020 lag der Saldo noch im negativen Bereich bei -8,8 Punkten (vgl. Abb. 3, S. 4). Abbildung 1 Geschäftslage Inland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße gut befriedigend schlecht 3,8 100% 90% 80% 33,1 70% 60% 50% 40% 30% 63,1 20% 10% 0% Die Bewertung des Auslandsgeschäfts fällt noch etwas besser aus als die der Inlandslage. Das aktuelle Exportgeschäft wurde von fast drei Viertel der Betriebe positiv bewertet, fünf Prozent kamen zu einer negativen Einschätzung. Auch hier hatte der Saldo on der Umfrage vom Dezember 2020 noch unter der Nulllinie bei -5,1 Punkten gelegen, aktuell sind es +69,0 Punkte (vgl. Abb. 2 und 3, S. 4).
UmfrageJuli 2021 4 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Geschäftslage und -erwartungen Abbildung 2 Geschäftslage Ausland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße gut befriedigend schlecht 4,9 100% 90% 21,2 80% 70% 60% 50% 40% 73,9 30% 20% 10% 0% Abbildung 3 Geschäftslage Inland-Ausland – Salden Salden aus positiven und negativen Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße Inland Ausland 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 -20,0 -40,0 -60,0 -80,0 -100,0 1.2 Geschäftserwartungen Die Unternehmen sind auch für die kommenden Monate zuversichtlich. Im Inlandsgeschäft hoffen über 43 Prozent der Betriebe auf eine Verbesserung, fünf Pro- zent befürchten eine Eintrübung. Das ergibt einen im Vergleich zur Winterumfrage exakt identischen Erwartungssaldo von +37,8 Prozentpunkten (vgl. Abb. 4, S. 5 und Abb. 6, S. 6).
UmfrageJuli 2021 5 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Geschäftslage und -erwartungen Abbildung 4 Geschäftserwartungen Inland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße besser unverändert schlechter 5,0 100% 90% 80% 70% 52,1 60% 50% 40% 30% 20% 42,9 10% 0% Bezogen auf den Export hoffen 47,5 Prozent der Firmen auf eine Besserung, gut sechs Pro- zent sind pessimistisch. Der Erwartungssaldo liegt somit bei +41,3 Punkten und ebenfalls ähnlich wie vor einem halben Jahr mir +42,0 Punkten (vgl. Abb. 6, S. 6). Abbildung 5 Geschäftserwartungen Ausland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße besser unverändert schlechter 6,2 100% 90% 80% 70% 46,3 60% 50% 40% 30% 20% 47,5 10% 0%
UmfrageJuli 2021 6 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Geschäftslage und -erwartungen Abbildung 6 Geschäftserwartungen Inland-Ausland – Salden Salden aus positiven und negativen Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße Inland Ausland 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 -20,0 -40,0 -60,0 -80,0 -100,0 1.3 Geschäftslage und -erwartungen nach Branchen Die Geschäftslage wird in allen Branchen der bayerischen M+E Industrie per Saldo positiv bewertet. Besonders zufrieden sind die Hersteller elektrischer Ausrüstungen. Zurückhal- tender sind die Unternehmen des Sonstigen Fahrzeugbaus. Hier sind vor allem die Be- triebe des Luftfahrzeugbaus unzufrieden. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind ebenfalls in allen Branchen von Zuver- sicht geprägt. Deutlich begrenzt ist der Optimismus bei den Herstellern von Metallerzeug- nissen und in der Elektronikindustrie. Abbildung 7 Geschäftslage und -erwartungen nach Branchen Salden aus pos. und neg. Meldungen, gewichtet mit Betriebsgröße, Inlands- und Auslandsgeschäft Geschäftslage Geschäftserwartungen 100,0 85,5 79,6 80,0 72,4 68,7 68,7 61,2 54,7 60,0 52,0 44,8 44,0 35,5 40,0 25,9 12,7 17,4 20,0 0,0 -20,0 -40,0 -60,0 -80,0 -100,0 Metallerzeugnisse Elektronikindustrie elektrische Maschinenbau Automotive Sonstiger IT Ausrüstungen Fahrzeugbau
UmfrageJuli 2021 7 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Produktions- und Investitionspläne 2 Produktions- und Investitionspläne Steigende Produktion, wieder moderat zunehmende Investitionen 2.1 Produktionspläne Die M+E-Produktion in Bayern wird im zweiten Halbjahr weiter steigen. Gut jedes zweite Unternehmen will seinen Output in den kommenden Monaten ausweiten, elf Prozent müssen die Produktion zurückfahren. Das ergibt einen Saldo von +40,2 Prozentpunkten, das ist ein Plus von 12,6 Punkten gegenüber der Dezember-Umfrage (vgl. auch Abb. 9, S. 8). Gebremst wird die Produktion jedoch durch einen Mangel an Rohstoffen, Material und Vorprodukten (vgl. Kapitel 5, S. 15). Abbildung 8 Produktionspläne Inland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße größer unverändert niedriger 11,0 100% 90% 80% 70% 37,8 60% 50% 40% 30% 51,2 20% 10% 0% An den ausländischen Standorten sind die Produktionspläne gegenüber der Umfrage vom Dezember ebenfalls gestiegen. Dort wollen gut 61 Prozent der Firmen den Output stei- gern, eine Produktionsdrosselung ist praktisch nicht geplant. Der Saldo stieg gegenüber Dezember von +29,9 auf +60,7 Prozentpunkte. Damit fällt er auch ein gutes Stück höher aus als der der inländischen Produktionspläne (vgl. Abb. 9, S. 8).
UmfrageJuli 2021 8 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Produktions- und Investitionspläne Abbildung 9 Produktionspläne Inland-Ausland Pläne für das 2. Halbjahr 2021, Anteil der Antworten in Prozent, Salden aus positiven und negativen Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße gewichtet mit Betriebsgröße 100% Inland Ausland 0,6 100 11,0 90% 80 80% 38,1 60 70% 37,8 niedriger 40 60% unverändert 20 50% höher 0 40% -20 30% 61,3 -40 51,2 20% -60 10% -80 -100 0% Inland Ausland 2.2 Investitionspläne Die Investitionspläne der Betriebe sind ebenfalls gestiegen und per Saldo positiv, allerdings weniger expansiv als die Produktionspläne. Gut drei von zehn Firmen wollen in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr investieren, neun Prozent müssen die Investitionen zurückfah- ren. Der Saldo, der vor einem halben Jahr nur bei +2,1 Prozentpunkten lag, verbesserte sich somit auf +21,6 Punkte (vgl. auch Abb. 12, S. 9). Abbildung 10 Investitionspläne Inland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße höher unverändert niedriger 8,9 100% 90% 80% 70% 60% 60,6 50% 40% 30% 20% 30,5 10% 0% Von den geplanten Investitionen entfällt wieder fast ein Viertel auf Erweiterungsinvestitio- nen. Im Krisenjahr 2020 lag der Anteil nur bei 15 Prozent. Etwas höher liegt der Anteil der
UmfrageJuli 2021 9 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Produktions- und Investitionspläne notwendigen Ersatzbeschaffungen, auf Rationalisierungen entfallen gut 17 Prozent der ge- planten Investitionen. Erfreulicherweise stetig hoch ist der Anteil der Investitionen, der auf Produkt- und Prozessinnovationen entfällt, aktuell sind es 21,6 Prozent. Abbildung 11 Investitionsarten Investitionsarten, gewichtet mit Betriebsgröße Sonstige 5,1% Umweltschutz 7,8% Erweiterungen 23,7% Innovationen 21,6% Ersatzbeschaffungen 24,5% Rationalisierungen 17,2% Abbildung 12 Investitionspläne Inland-Ausland Pläne für das 2. Halbjahr 2021, Anteil der Antworten in Prozent, Salden aus positiven und negativen Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße gewichtet mit Betriebsgröße Inland Ausland 100% 3,8 100 8,9 90% 80 80% 60 70% niedriger 40 59,7 60% 60,6 unverändert 20 50% höher 0 40% -20 30% -40 20% -60 36,4 30,5 -80 10% -100 0% Inland Ausland An den Auslandsstandorten sind die Investitionspläne ein gutes Stück expansiver. Jenseits der Grenzen wollen mehr als 36 Prozent der befragten bayerischen M+E Unternehmen die Investitionen erhöhen, weniger als vier Prozent müssen die Investitionen einschränken. Mit +32,6 Prozentpunkten liegt der Saldo um zwölf Punkte höher als im Winter und um elf Prozentpunkte höher als bei den Inlandsinvestitionen.
UmfrageJuli 2021 10 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Ertragslage 3 Ertragslage Noch ein Viertel der Unternehmen im kritischen Bereich Die Gewinnsituation in der bayerischen M+E Industrie hat sich wieder verbessert. Im ver- gangenen Jahr schrieben 35 Prozent der Unternehmen Verluste, insgesamt befand sich über die Hälfte der Firmen in einer kritischen Ertragslage mit Renditen unter zwei Prozent. Gut 47 Prozent der Unternehmen hoffen, im laufenden Jahr eine Nettoumsatzrendite von vier Prozent und mehr zu erreichen. Gleichzeitig befindet sich noch jeder vierte Betrieb in einer kritischen Ertragslage. Fünf Prozent befürchten Verluste, gut neun Prozent kommen über eine schwarze Null nicht hinaus und weitere zwölf Prozent müssen mit einer Netto- umsatzrendite von weniger als zwei Prozent auskommen. Abbildung 13 Erwartete Nettoumsatzrendite 2021 Anteil der Antworten in Prozent Verluste 4,7 0 bis 1 Prozent 9,4 1 bis 2 über 4 Prozent Prozent 12,0 47,2 2 bis 3 Prozent 12,0 3 bis 4 Prozent 14,7
UmfrageJuli 2021 11 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Beschäftigung 4 Beschäftigung Beschäftigungsrückgang geht zu Ende 4.1 Beschäftigungspläne Der Beschäftigungsrückgang in der bayerischen M+E Industrie wird zum Jahresende hin auslaufen, die Pläne der Unternehmen sind per Saldo wieder leicht positiv. Ein Viertel der Firmen will in den kommenden Monaten zusätzliche Arbeitsplätze im Inland schaffen, gleichzeitig befürchten knapp 21 Prozent der Unternehmen, Stellen abbauen zu müssen. Damit ist der Saldo erstmals seit zwei Jahren wieder positiv mit +4,2 Prozentpunk- ten (vgl. auch Abb. 16, S. 12). Abbildung 14 Beschäftigungspläne Inland Anteil der Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße höher unverändert niedriger 100% 90% 20,8 80% 70% 60% 50% 54,2 40% 30% 20% 10% 25,0 0% Die Lage in den einzelnen Branchen der M+E Industrie ist heterogen. Deutlich im Plus lie- gen die Beschäftigungspläne im IT-Sektor. Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen, die Hersteller elektrischer Ausrüstungen und der Maschinenbau weisen positive Salden auf. Dagegen sind die Pläne in der Elektronikindustrie, im Sonstigen Fahrzeugbau sowie in der Automobil- und Zulieferindustrie per Saldo negativ (vgl. Abb. 15, S. 12). An ihren Auslandsstandorten sind die Beschäftigungspläne der bayerischen M+E Unter- nehmen deutlich expansiver als im Inland. Fast 35 Prozent wollen jenseits der Grenzen Be- schäftigung aufbauen, sieben Prozent wollen die Personalkapazitäten im Ausland reduzie- ren. Damit liegt der Saldo bei +27,8 Prozentpunkten, das sind fast 20 Punkte mehr als vor einem halben Jahr (vgl. Abb. 16, S. 12).
UmfrageJuli 2021 12 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Beschäftigung Abbildung 15 Beschäftigungspläne Inland nach Branchen Salden aus positiven und negativen Meldungen, gewichtet mit Betriebsgröße 79,6 80,0 70,0 60,0 50,0 41,0 40,0 30,0 21,8 20,0 17,0 10,0 0,0 -2,0 -2,8 -10,0 -5,3 Metallerzeugnisse Elektronikindustrie elektrische Maschinenbau Automotive Sonstiger IT Ausrüstungen Fahrzeugbau Abbildung 16 Beschäftigungspläne Inland-Ausland Pläne für das 2. Halbjahr 2021, Anteil der Antworten in Prozent, Salden aus positiven und negativen Antworten, gewichtet mit Betriebsgröße gewichtet mit Betriebsgröße Inland 100% 100 6,8 Ausland 90% 20,8 80 80% 60 70% niedriger 40 58,6 60% unverändert 20 50% 54,2 höher 0 40% -20 30% -40 20% -60 34,6 25,0 -80 10% -100 0% Inland Ausland
UmfrageJuli 2021 13 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Beschäftigung 4.2 Kurzarbeit Im Sommer 2021 fährt noch immer ein Fünftel der M+E Betriebe in Bayern Kurzarbeit. Zum Höhepunkt der Krise im Mai 2020 waren es 69 Prozent, vor einem halben Jahr waren es gut 46 Prozent. Im Schnitt rechnen die Unternehmen damit, noch vier Monate kurzar- beiten zu müssen. Gut zwei Prozent der Unternehmen planen für die kommenden Monate Kurzarbeit. In den Betrieben mit Kurzarbeit sind im Schnitt 24 Prozent der Beschäftigten davon betrof- fen. Rechnet man das auf die gesamte M+E Industrie hoch, dann arbeiten noch knapp fünf Prozent der Beschäftigten kurz. Im Mai 2020 war es jeder zweite Beschäftigte. Abbildung 17 Kurzarbeit Anteil der Antworten Umfang der Kurzarbeit 80% Mai 2020 Juli 2020 77,8% Oktober 2020 Dezember 2020 80% Mai 2020 Juli 2020 69,1% 71,9% Oktober 2020 Dezember 2020 Februar 2021 Juli 2021 Februar 2021 Juli 2021 60% 60% 49,7% 40% 40% 24,0% 19,9% 20% 20% 4,8% 2,3% 0% 0% Ja, schon jetzt Wir planen Kurzarbeit Wir haben und planen Anteil der Beschäftigten Anteil hochgerechnet auf keine Kurzarbeit in Kurzarbeit Gesamtbeschäftigung Bei knapp zwei Drittel der Betriebe in Kurzarbeit liegt der Grund weiterhin in der schwa- chen Nachfrage. 20 Prozent müssen kurzarbeiten, weil sie wegen fehlendem Material und fehlender Vorprodukte nicht produzieren können. Bei 13 Prozent sind Teile des Unterneh- mens von Auftragsmangel betroffen und andere Bereiche von Materialmangel. 4.3 Offene Stellen und Arbeitskräftemangel Das Problem des Arbeitskräftemangels war durch die Corona-Krise etwas in den Hinter- grund getreten, ist inzwischen aber wieder virulent. Fast 29 Prozent der befragten M+E Unternehmen sehen ihre Produktions- bzw. Geschäftstätigkeit derzeit durch fehlende Ar- beitskräfte erheblich beeinträchtigt, weitere 48 Prozent verspüren immerhin geringfügige Beeinträchtigungen. Vor einem Jahr lagen die entsprechenden Anteile bei 6,7 bzw. 26,3 Prozent, im Dezember 2020 waren es 12,1 bzw. 40,7 Prozent (vgl. Abb. 18, S. 14).
UmfrageJuli 2021 14 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Beschäftigung Abbildung 18 Produktionsbehinderung durch Arbeitskräftemangel „Unsere Produktions- bzw. Geschäftstätigkeit wird durch fehlende Arbeitskräfte erheblich geringfügig nicht beeinträchtigt.“ Anteil der Antworten in Prozent 100% 90% 23,1 80% 70% 60% 50% 48,2 40% 30% 20% 28,7 10% 0% 72 Prozent der befragten M+E Betriebe haben derzeit offene Stellen zu besetzen, damit hat sich der Anteil gegenüber Dezember 2020 um gut zehn Prozentpunkte erhöht. Bezo- gen auf die bestehende Belegschaft in diesen Betrieben machen die freien Stellen aktuell 1,6 Prozent aus. Vor einem halben Jahr waren es nur halb so viele Prozent. Der größte Teil der freien Stellen entfällt auf den IT-Bereich: ein Fünftel der Stellen ist mit IT-Facherbeitern zu besetzen, weitere 13 Prozent mit Informatikern (Akademiker). Auf In- genieure entfallen ebenfalls 13 Prozent der freien Stellen. Insgesamt sind gut 35 Prozent der Stellen mit Akademikern zu besetzen, fast 47 Prozent mit Personen mit einer abge- schlossenen Berufsausbildung und immerhin knapp 18 Prozent auch mit An- und Unge- lernten. Abbildung 19 Offene Stellen Anteil an allen zu besetzenden Stellen Kaufleute/Betriebswirte Sonstige 5,9% 3,4% Informatiker An- und Ungelernte 17,8% 13,3% Ingenieure 13,2% Facharbeiter Metall 14,6% 4,0% 7,6% Kaufm. Angestellte 20,3% Facharbeiter Elektro Facharbeiter IT
UmfrageJuli 2021 15 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Zusatzfragen: Materialmangel 5 Zusatzfragen: Materialmangel Fehlende Vorleistungen behindern die Produktion Das Fehlen von Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten stellt derzeit ein massives Prob- lem für die M+E Industrie dar. Bei fast zwei Drittel der Unternehmen ist die Produktion derzeit durch fehlendes Material mehr als nur geringfügig beeinträchtigt, bei 22 Prozent sogar stark. Nicht einmal zwölf Prozent der Betriebe verspüren keinerlei Beeinträchtigun- gen. Abbildung 20 Materialmangel - Betroffenheit Die Prduktion ist durch Materialmangel... Anteil der Antworten nicht beeinträchtigt 11,4% stark beeinträchtigt 22,4% geringfügig beeinträchtigt 23,7% beeinträchtigt 42,5% Abbildung 21 Materialmangel – Ausprägungen Anteil der Antworten Betriebe mit mindestens geringfügiger Beeinträchtigung, Mehrfachnennungen möglich 100% 100% 87,9% 90% 90% 80% 71,8% 72,5% 80% 70% 70% 60% 60% 50,5% 50,5% 50% 50% 40% 40% 29,7% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% 0% Vorprodukte Rohstoffe Hilfs- und Verspätete Keine bzw.zu geringe Kostenaufschläge Betriebsstoffe Lieferungen Lieferungen
UmfrageJuli 2021 16 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Zusatzfragen: Materialmangel Betroffen sind vor allem Rohstoffe und Vorprodukte, aber auch bei Hilfs- und Betriebsstof- fen gibt es Lieferschwierigkeiten. Dabei kommt es fast überall zu Lieferverzögerungen. Jedes zweite der betroffenen Unter- nehmen bekommt nicht genügend oder überhaupt keine Teile. Die Hälfte der Betriebe be- richtet auch über spürbare Kostenaufschläge. Probleme gibt es sowohl bei Lieferungen aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Hier betrifft es insbesondere Lieferungen aus der Eurozone und auch aus China. Die Betriebe können im Wesentlichen nur die erste Stufe ihrer Lieferketten beurteilen. Inwieweit Eng- pässe z.B. bei Lieferungen aus der Eurozone ihre Ursache darin haben, dass deren Produ- zenten aus anderen Regionen keine Zulieferungen bekommen, können wir mit dieser Um- frage nicht beurteilen. Abbildung 22 Materialmangel – Lieferländer Anteil der Antworten Betriebe mit mindestens geringfügiger Beeinträchtigung, Mehrfachnennungen möglich Inland 82,8% Ausland 85,7% Eurozone 73,6% China 42,1% USA 12,5% Indien 8,8% UK 7,3% Weitere Länder 3,7% MOE 0,7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%
UmfrageJuli 2021 17 M+E Konjunkturumfrage Bayern Sommer 2021 Ansprechpartner / Impressum Ansprechpartner / Impressum Volker Leinweber Leiter Volkswirtschaft Telefon 089-551 78-133 Telefax 089-551 78-91-133 volker.leinweber@baymevbm.de Johannes Schmid Volkswirtschaft Telefon 089-551 78-422 Telefax 089-551 78-91-422 johannes.schmid@baymevbm.de Impressum Alle Angaben dieser Publikation beziehen sich ohne jede Diskriminierungsabsicht grundsätzlich auf alle Geschlechter. Herausgeber bayme Bayerischer Unternehmens- verband Metall und Elektro e. V. vbm Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. Max-Joseph-Straße 5 80333 München www.baymevbm.de © bayme vbm Juli 2021
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