Gottesdienst-Impuls für zu Hause-11.04.2021- Erster Sonntag n. Ostern (Quasimodogeniti)
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Wochenspruch: 1.Petrus 1,3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Wochenpsalm: Psalm 116 1 Das ist mir lieb, dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört. 2 Denn er neigte sein Ohr zu mir; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen. 3 Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not. 4 Aber ich rief an den Namen des HERRN: Ach, HERR, errette mich! 5 Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. 6 Der HERR behütet die Unmündigen; wenn ich schwach bin, so hilft er mir. 7 Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes. 8 Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. 9 Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen. 13 Ich will den Kelch des Heils erheben und des HERRN Namen anrufen.
Wochenlied I: EG 108 – Mit Freuden zart 1. Mit Freuden zart zu dieser Fahrt / lasst uns zugleich fröhlich singen, / beid, groß und klein, von Herzen rein / mit hellem Ton frei erklingen. / Das ewig Heil wird uns zuteil, / denn Jesus Christ erstanden ist, / welchs er lässt reichlich verkünden. 2. Er ist der Erst, der stark und fest / all unsre Feind hat bezwun- gen / und durch den Tod als wahrer Gott / zum neuen Leben ge- drungen, / auch seiner Schar verheißen klar / durch sein rein Wort, zur Himmelspfort / desgleichen Sieg zu erlangen. 3. Singt Lob und Dank mit freiem Klang / unserm Herrn zu allen Zeiten / und tut sein Ehr je mehr und mehr / mit Wort und Tat weit ausbreiten: / so wird er uns aus Lieb und Gunst / nach un- serm Tod, frei aller Not, / zur ewgen Freude geleiten. Predigttext: Johannes 21,1-14 21 1 Jesus offenbarte sich abermals den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: 2 Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. 3 Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprechen zu ihm: Wir kommen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. 7 Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: "Es ist der Herr", da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See.
8 Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen. 9 Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot. 10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! 11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht. 12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr. 13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, des- gleichen auch den Fisch. 14 Das ist nun das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern of- fenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war. Liebe Gemeinde, „Mensch, ärgere dich nicht“ – eine freundliche und tröstliche Er- mahnung. Nur leider vergeblich. Natürlich ärgert man sich in die- sem Spiel: Da hat man eine Sechs gewürfelt, ist mit seiner Spiel- figur endlich auf dem Weg. Lange läuft es gut, das sichere Ziel hat man schon vor Augen. Dann kommt ein Mitspieler auf das- selbe Feld. Das war es dann mit dem guten Lauf. Jetzt ist man wieder am Anfang, wie vorher. Nein, eigentlich nicht wie vorher am Anfang. Die Mitspieler sind weiter inzwischen. Man ist zurückgefallen. Und dann will einfach keine Sechs fallen, um neu zu starten. Nichts klappt. Da soll man sich nicht ärgern? Von Simon Petrus hören wir nicht, dass er sich geärgert hat. Ich kann es mir aber vorstellen. Am Ende des Johan- nesevangeliums finden wir ihn da, wo er am Anfang war: Am See von Tiberias, besser bekannt als See Genezareth. In seinem al-
ten Beruf als Fischer. Dann geht ihm auch nichts ins Netz. Es war nichts mehr wie vorher. Petrus hatte Grund, sich zu ärgern. Dabei hatte er vorher eine Sechs gewürfelt und war raus- gekommen. Jesus hatte ihn mit einigen anderen aufgerufen, ihm zu folgen. Petrus wurde ein Jünger. Er erlebte eine ganze Men- ge. Nicht nur, dass er mit einer Männer- und Kumpelgruppe un- terwegs war. Er war ganz nahe dran, als dieser Jesus vom Reich Gottes erzählte. Als der mit allerlei Wundern zeigte, wie man sich das Leben in diesem Reich vorzustellen habe: Ohne Hunger, ohne Krankheiten und Leiden. Ja, sogar ohne den Tod. Petrus war dabei, wie die Menschen jubelten, als Jesus in Jeru- salem einzog. Er war nahe dran, als die Soldaten Jesus verhafte- ten. Er hatte so schlimme Angst, dass er Jesus verleugnete, als er nach ihm gefragt wurde. Das hat er bereut. Dann hat er ge- hört, dass Jesus tot sei. Später sah er das offene und leere Grab. Ja, sogar Jesus konnte er sehen. Der lebte. Aber jetzt war Petrus wieder am See und auf dem Fischerboot. Er war wieder am An- fang. So wie weitere sechs der Jünger. Beim Würfelspiel hat man die Chance, noch einmal anzufangen. Irgendwann würfelt man die Sechs. Mit etwas Glück kann man dann noch weit kommen. Am Ende muss man sich gar nicht mehr ärgern. So war für Petrus und seine Kollegen das Fischerboot doch nicht das Ende. Schon gar nicht mit leeren Netzen und leeren Händen. Als die Jünger mit dem Boot anlandeten, war das Netz zum Bers- ten voll mit Fischen. Petrus hatte sich vorher schon ins Wasser geworfen und war zum Ufer geschwommen. Denn dort war eine geheimnisvolle Gestalt, die sie nicht erkannten. Bis einer sagte: „Das ist der Herr. Das ist Jesus.“ Da hielt es Petrus nicht mehr im Boot. Es war wie am Anfang: Jesus kam und zog Menschen mit sich. Auch Petrus machte sich wieder auf den Weg, viel weiter noch als beim ersten Mal. Man erzählt, er sei bis nach Rom gekommen.
Zurück auf Anfang. Und doch war alles ganz anders. Nach Os- tern konnte es nur anders sein. In das ganz normale, alltägliche Leben kam und kommt der auferstandene Jesus. In dieses Leben mit den Erfolgen und Misserfolgen. Leere Netze im übertragenen Sinn ziehen wir auch manchmal ins Boot. Wenn unsere tägliche Arbeit keinen Erfolg hat. Wenn ein toller Plan nicht aufgeht. Wenn wir wieder mal merken, dass Murphys be- rühmtes Gesetz stimmt: „Was schiefgehen kann, wird schiefge- hen.“ In dieses Leben kommt Jesus, zu dem immer noch ganz Grund- legendes gehört. Wie Hunger und Essen. Jesus hielt Frühstück bereit, als die Jünger dann ans Land kamen. Grundlegendes wie Gemeinschaft, Freundschaft, Liebe. Die anderen Jünger fuhren mit Petrus auf den See hinaus. Der Jünger, den Jesus liebhatte, liebte zurück. Deshalb erkannte er als Erster, wer da am Ufer stand. Liebe lässt tiefer blicken. Erkennt auch Gott mitten im All- tag. So ist er auch in unserem Alltag. Oft erkennen wir ihn nicht. Oft verstellen Sorgen, Angst, schlimme Erfahrungen, Krankheiten uns den Blick. Doch Jesus ist da. Gott ist da. Er ist auferstanden in ein neues Leben. Aber er hat uns nicht vergessen in unserem Leben. Er bringt zumindest eine Ahnung vom neuen ins bekann- te Leben. Wenn wir in jedem Frühling neu sehen, wie Leben erwacht und weitergeht. Wenn uns jemand anspricht, mit dem wir seit Jahren kein Wort gewechselt haben. Wenn wir zu jemandem sagen können: „Wollen wir nicht noch einmal anfangen?“ und der ande- re Mensch sagt: „Versuchen wir’s“. Wenn ein Mensch geht und irgendwann merken wir in der Trauer: Ich kann noch Liebe emp- finden. Ich kann noch hoffen, dass auch wieder jemand in mein Leben tritt. Überhaupt, wenn wir lieben und jemand uns liebt. Die Welt und unser Leben sind voll von solchen Lebenszeichen. Wir als Christen dürfen sie lesen als Liebeszeichen Gottes. Als Hinweise auf das Leben, wie es nach Gottes Willen sein soll.
Und sein wird. Auch wenn das jenseits unseres Lebens und un- seres Todes sein wird. Dann aber richtig und eindeutig. Dann gibt es den letzten und größten Neuanfang. Dann starten wir neu. Aber nichts und niemand wird uns noch rausschmeißen und zurück auf „Los“ schicken. Dann können wir, was uns selbst im Würfelspiel schwerfällt: Mensch, ärgere dich nicht. Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. Wochenlied II: EG 117 – Der schöne Ostertag 1. Der schöne Ostertag! / Ihr Menschen, kommt ins Helle! Christ, der begraben lag, / brach heut aus seiner Zelle. Wär vorm Gefängnis noch der schwere Stein vorhanden, so glaubten wir umsonst. / Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden. 2. Was euch auch niederwirft, / Schuld, Krankheit, Flut und Be- ben - / er, den ihr lieben dürft, / trug euer Kreuz ins Leben. Läg er noch immer, wo die Frauen ihn nicht fanden, so kämpften wir umsonst. / Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden. 3. Muss ich von hier nach dort - / er hat den Weg erlitten. Der Fluss reißt mich nicht fort, / seit Jesus ihn durchschritten. Wär er geblieben, wo des Todes Wellen branden, so hofften wir umsonst. / Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden.
Fürbittengebet Gott des Lebens, du hast deinen Sohn Jesus Christus nicht im Tod gelassen, sondern auferweckt, damit auch wir leben. Hab Dank dafür, dass du die endgültige Macht des Todes gebrochen hast. Nun bitten wir dich: Lass uns den Sieg des Lebens spüren und die Kraft der Auferstehung erfahren. Wir bitten dich um offene Ohren, die die Hinweise des Lebens verstehen und recht deuten. Wir bitten dich um wache Augen, dass wir die Spuren der Aufer- stehung auch in unserem Leben finden. Wir bitten dich, dass wir den Wert des Lebens begreifen und es mit unseren Kräften schützen und bewahren. Wir bitten dich, dass wir den Geruch des Lebens wahrnehmen und mit unserer Kraft beitragen, dass es ein Wohlgeruch bleibt. Wir bitten dich, dass wir die Frucht deiner Auferstehung schme- cken in jedem Brot, das wir essen und in jedem Schluck, den wir trinken. Gott des Lebens, du hast deinen Sohn Jesus Christus nicht im Tode gelassen, sondern auferweckt, damit auch wir leben. Ein Segen aus Irland: Gesegnet jeder Augenblick, der dich zur Freude und zum Glück- lichsein verführt. Gesegnet jeder Mensch, der mit Zärtlichkeit und Liebe dein Herz berührt.
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