Grundlagen des Forschungsdatenmanagements - Ein Workshop des Digital Learning Lab der Universitätsbibliothek Marburg

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Grundlagen des Forschungsdatenmanagements - Ein Workshop des Digital Learning Lab der Universitätsbibliothek Marburg
Grundlagen des
Forschungsdatenmanagements
Ein Workshop des Digital Learning Lab
der Universitätsbibliothek Marburg

                                        Dr. Birte Cordes
                                             26.01.2021
Grundlagen des Forschungsdatenmanagements - Ein Workshop des Digital Learning Lab der Universitätsbibliothek Marburg
https://uni-marburg.de/eresearch

                                       •   Dr. Thorsten Arendt (HRZ)
                                       •   Dr. Ortrun Brand (FDM)
                                       •   Dr. Birte Cordes (UB)
                                       •   Maria Kiefer (FDM)
                                       •   Dr. Esther Krähwinkel (FDM)
                                       •   Dr. Diana Müller (UB)
                                       •   Paul Münch (UB)
                                       •   Bernd Nicklas (HRZ)

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FORSCHUNGSDATEN
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Was sind Forschungsdaten?

Xu, Hui. (2018, March 25). Plant diseases             Pascal Fontaine, Mizuhito Ogawa, Thomas Sturm, & Vu Xuan Tung.
diagnosis system (Version 1.0). Zenodo.               (2017, June 24). Subtropical Satisfiability. Zenodo.
http://doi.org/10.5281/zenodo.1206995                 http://doi.org/10.5281/zenodo.817615

Vierkant, P. (2015, January 6). Support of Creative
                                                                     Dijkstra, K.-D. B. (2015, December 1). Type Photo 1.
Commons Licenses in German disciplinary and
                                                                     Holotype of Umma gumma sp. nov., RMNH. In: Sixty
institutional open access repositories. Zenodo.
                                                                     new dragonfly and damselfly species from Africa
http://doi.org/10.5281/zenodo.13770
                                                                     (Odonata). Odonatologica. Zenodo.
                                                                     http://doi.org/10.5281/zenodo.35441
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Was sind Forschungsdaten?
Definition des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII)

„Forschungsdaten sind nicht allein die (End-)Ergebnisse von Forschung.
Es handelt sich vielmehr um jegliche Daten, die im Zuge
wissenschaftlichen Arbeitens entstehen, z. B. durch Beobachtungen,
Experimente, Simulationsrechnungen, Erhebungen, Befragungen,
Quellenforschungen, Aufzeichnungen, Digitalisierung, Auswertungen.
Zu Forschungsdaten werden auch solche, nicht selbst gewonnenen
Daten [gezählt], auf die die Wissenschaft zu Forschungszwecken
zugreift (…). Dies ist z.B. gegeben, wenn amtliche Statistiken oder
andere     Behördendaten oder         Produkte    nichtwissenschaftlicher
Dienstleister wissenschaftlich verarbeitet werden. (…)“

                                             http://www.rfii.de/de/themen/#Forschungsdaten
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Was sind Forschungsdaten?

Forschungsdaten sind diejenigen Daten,
            die nötig sind,
    um Ihre Forschungsergebnisse
      nachvollziehen zu können.
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Forschungsdatenmanagement

„umfasst alle […] Maßnahmen,
die getroffenen werden müssen,
um qualitätsvolle Daten zu
gewinnen,
um die gute wissenschaftliche
Praxis im Datenlebenszyklus
einzuhalten,
um Ergebnisse reproduzierbar
und Daten zur Nachnutzung
verfügbar zu machen und
um ggf. bestehenden
Dokumentationsverpflichtungen
Rechnung zu tragen“
http://www.rfii.de/de/themen/#Forschungsdaten;
Aufzählung und Hervorh. durch d. Verf.
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Datenlebenszyklus

                                                 Planen

                           Nach-
                                                             Erheben
                           nutzen

                            Archi-
                                                             Auswerten
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https://www.forschungsdaten.info/themen/info
rmieren-und-planen/datenlebenszyklus/
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Vorgaben von Geldgebern
  DFG-Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis

     Aus Gründen der Nachvollziehbarkeit,
     Anschlussfähigkeit der Forschung und Nachnutzbarkeit
     hinterlegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,
     wann immer möglich, die der Publikation zugrunde
     liegenden Forschungsdaten und zentralen Materialien
     – den FAIR-Prinzipien („Findable, Accessible,
     Interoperable, Re-Usable“) folgend – zugänglich in
     anerkannten Archiven und Repositorien.

DFG, Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis,
September 2019, Leitlinie 13,
https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/rechtliche_rahmenbe
dingungen/gute_wissenschaftliche_praxis/kodex_gwp.pdf
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Vorgaben von Geldgebern

                                   5.2 Umgang mit den im Projekt erzielten
                                   Forschungsdaten
 DFG-Leitfaden für
 die Antragstellung
 (Sachbeihilfe)                    Die Verbesserung des Umgangs mit
                                   Forschungsdaten hat sowohl bei
DFG, Dokument-Nr. 54.01:           nationalen und internationalen
Leitfaden für die Antragstellung
- Projektanträge [02/20],          Forschungsorganisationen, als auch in
http://www.dfg.de/formulare/54
_01/54_01_de.pdf                   der Wissenschaft eine hohe Bedeutung.
                                   Die DFG ist daher bestrebt, durch ihre
Tipp: Erläuterungen zu den
DFG-Leitlinien auf der             Förderung auch zur Sicherung,
Homepage der Uni Kassel
https://www.uni-                   Aufbewahrung und Nachnutzbarkeit von
kassel.de/themen/forschungsd
atenmanagement/forschungsd         Forschungsdaten beizutragen.
aten/anforderungen/dfg-
leitlinien.html
Die Position der Universität

  Grundsätze zum Umgang mit Forschungsdaten an
  der Philipps-Universität Marburg vom 19.12.2017

https://www.uni-marburg.de/de/universitaet/administration/amtliche-mitteilungen/jahrgang-2018/04-2018.pdf
Planen

           Nach-
                                   Erheben
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           Archi-
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DATENMANAGEMENT
PLANEN
Datenmanagement planen

Zunehmend fordern Fördermittelgeber die Erstellung eines
Datenmanagementplans (DMP).
Zudem wird ein DMP explizit genannt in den Grundsätzen zum
Umgang mit Forschungsdaten an der Philipps-Universität Marburg.

„III. Umgang mit Forschungsdaten in Forschungsvorhaben
Forschungsvorhaben erfordern ein strukturiertes Forschungsdaten-
management. Für jedes Projekt soll dazu einen Datenmanagementplan
aufgestellt werden, der u.a. die Zugangsrechte und -beschränkungen auf
die Forschungsdaten darlegt. Dabei gilt es insbesondere auch die
Nutzung der im Projekt erhobenen oder erzeugten Daten nach
Projektende bzw. beim Ausscheiden einzelner Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler zu regeln. Ebenso müssen rechtliche Regelungen (z.B.
Datenschutz und Patentrecht) und ethische Aspekte Beachtung finden.“
Datenmanagementplanungstool: RDMO

• https://rdmo.uni-marburg.de/
• Strukturierter Fragenkatalog zur Planung des Datenmanagements
• Antworten können gespeichert, geteilt, aktualisiert, exportiert werden
Planen

             Nach-
                                     Erheben
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             Archi-
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DATEN ORGANISIEREN
Forschungsdatenmanagement ganz praktisch
Forschungsdatenmanagement beginnt beim alltäglichen
Umgang mit eigenen Daten oder Daten in der Arbeitsgruppe:

• Daten finden

• Daten sortieren

• Daten sichern

• Daten austauschen

• Ältere Daten wiederfinden
  …und verstehen!
Dateibenennung

    • Welchen Dateinamen halten Sie für geeignet?

         – Beispiel 1
           a. 2006-03-24_Anhang
           b. 24 March 2006 Anhang
           c. 240306anh

         – Beispiel 2
           a. labtox_recent_110810_old version.sps
           b. 2010-08-11_bioassay_toxicity_V1.sps
           c. FFTX_3776438656.sps

Beispiele nach: The University of Edinburgh: MANTRA – Research Data
Management Training: Organising data. http://mantra.edina.ac.uk/organisingdata/
Dateibenennung

             • Idealerweise konsistent, informativ und kurz
               (
Dateiorganisation: Ordnerstrukturen

Finden Sie ein geeignetes
System, das Ihren
Arbeitsablauf und wie Sie
Daten erheben und suchen
gut abbildet.
Fachspezifische Standardisierung – Beispiel Brain
  Imaging Data Structure (BIDS)

• Entwickelt für fMRT-Daten,
  mittlerweile „Extensions“ für
  andere Datentypen
• Vorgaben zu Formaten und der
  zu verwendenden Ordnerstruktur
• Daten sind maschinenlesbar
  und können mit standardisierten
  Prozessierungs-Pipelines
  verarbeitet werden
  (BIDS-Apps)
                                    Gorgolewski, K. J., Auer, T., Calhoun, V. D., Craddock, R. C., Das, S.,
• Weitere Informationen:            Duff, E. P., … Poldrack, R. A. (2016). The brain imaging data structure,
                                    a format for organizing and describing outputs of neuroimaging
  http://bids.neuroimaging.io       experiments. Scientific Data, 3, 160044.
                                    https://doi.org/10.1038/sdata.2016.44
Dokumentation von digitalen Daten

                          • Eigenes Verständnis der Daten
                            sicherstellen – auch nach
                            Monaten oder Jahren
                          • Verständnis der Daten durch
                            Außenstehende sicherstellen:
                              • Reproduzierbarkeit
                              • Nachnutzbarkeit
                          • Die eigene Vorgehensweise
                            nachweisen können –
                            z.B. bei Vorwürfen zu
                            wissenschaftlichem Fehlverhalten
Jørgen Stamp, CC BY 2.5
Dokumentationsmöglichkeiten

      • Laborbücher & Experiment-Protokolle
      • Fragebögen, Code-Bücher,
        Data Dictionaries
      • Informationen über
        Geräteeinstellungen & -kalibrierung
      • Software Syntax und
        Ausgabe-Dateien
      • Datenbank-Schemata
      • Provenienz-Information
        (Herkunft der Daten)

Humboldt, Alexander von: Tagebücher der Amerikanischen Reise IX: : Varia.
Obs. Astron. de Mexico a Guanaxuato, ... , [19. Jh.] . Digitalisierte
Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.
Online: http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001527C00000297
Einfache Dokumentationsmöglichkeit:
   README-Dateien

  • Welche Informationen werden Sie in
    drei (fünf / zehn) Jahren benötigen, um
    bestimmte Ihrer Daten zu finden, zu
    verstehen, neu zu bewerten oder
    nachzunutzen?

  • Unterschiedliche README-Dateien
    können auf unterschiedlichen Ebenen
    des Dateisystems abgelegt werden:
        •    Mit welchen Dateien habe ich zu tun?
        •    Wo finde ich X?

Beispiel aus: Kristin Briney (2015): Data management for researchers.
Einfache Dokumentationsmöglichkeit:
     Data Dictionaries

     Dokumentation der Variablen in
     tabellarischen Datensätzen, z. B.:
 •     Variablennamen und -beschreibung
 •     Variablen-Einheiten
 •     Variablen Kodierung und
       Bedeutung
 •     Bekannte Probleme der Daten
       (systematische Fehler, fehlende
       Werte etc.)
 •     Beziehung zu anderen Variablen
 •     Alles weitere, was benötigt wird, um
       die Daten besser zu verstehen
Beispiel aus: Kristin Briney (2015): Data management for researchers.
Muss ich??

     RDM: Research
     data management

 … aber: FDM
 macht es
 einfacher, Daten
 von Beginn eines
 Projekts an
 nachvollziehbar zu
 dokumentieren
Felix Schönbrodt (2018) Changing incentive structures to foster the actual
sharing rate of open data or: Why everybody loves data sharing, but nobody
does it. Vortrag bei der Open Science Conference, Berlin. https://www.open-
science-conference.eu/wp-content/uploads/2018/03/OSC2018_Schoenbrodt.pdf
Zwischenstopp 1

• Forschungsdaten
• Datenlebenszyklus
• Datenmanagement planen

• Daten organisieren
   • Daten so ablegen, dass
     ich sie auch in X Jahren
     noch wiederfinde und
     verstehe
   • README-Dateien
Planen

                Nach-
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DATEN SICHERN
Sicherung von digitalen Daten

                                 • Was passiert…

                                 …wenn Ihre Festplatte
                                 beschädigt ist?
                                 …bei einem Brand an
                                 Ihrem Arbeitsplatz?
                                 …wenn Ihr Laptop
                                 gestohlen wird?

Brian Herzog, CC BY-NC-SA 2.0
Speicher und Backup: 3-2-1-Regel

Speichern Sie…

 • mindestens 3 Kopien Ihrer Daten

 • auf mindestens 2 verschiedenen
  Speichermedien

 • davon mindestens 1 Kopie an einem
  anderen Ort

Motto: Lots of copies keep stuff safe!
                                         Jørgen Stamp, CC BY 2.5
Speicher und Backup: Dienste des HRZs der
Philipps-Universität Marburg

•   Zugriff auf ein Home- (und ggf. auf ein
    Gruppen-) Verzeichnis.
    https://www.uni-
    marburg.de/de/hrz/dienste/fileservice
•   Der Zugriff auf die dort abgespeicherten
    Dateien erfolgt flexibel entweder von
    Arbeitsplatz-Rechnern im Intranet der
    Universität oder aus dem Internet.
•   Die Daten werden täglich gesichert.
•   Sync&Share-Dienst:                         Jørgen Stamp, CC BY 2.5

    https://www.uni-
    marburg.de/de/hrz/dienste/sync-share
Planen

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WERKZEUGE FÜR
FORSCHUNGSDATEN-
MANAGEMENT
Werkzeuge: DataWiz

 Assistenzsystem zur
 Unterstützung des
 Datenmanagements                                 DataWiz ist ein kostenfreies
                                                  Datenmanagementsystem, das dabei hilft,
 des Leibniz-Zentrums
                                                  Forschungsdaten aufzubereiten.
 für Psychologische
 Information und                                  DataWiz ...
                                                  • erleichtert die hochwertige Dokumentation
 Dokumentation (ZPID)
                                                    gemäß aktueller Standards.
                                                  • ermöglicht das kollaborative und verteilte
                                                    Arbeiten an Projekten.
                                                  • stellt die langfristige Nachnutzbarkeit von
                                                    Forschungsdaten sicher.

https://datawiz.leibniz-psychology.org/DataWiz/
Werkzeuge: Taverna

                     https://taverna.incubator.apache.org/introduction/
Werkzeuge: NeurOscientific Workflow Assistance
(NOWA) des SFB/TRR 135

• Informationsinfrastruktur
  (INF)-Projekt im
  SFB/TRR 135
  „Kardinale Mechanismen
  der Wahrnehmung“
  an UMR und JLU
• Ziel: Alle Schritte des
  Forschungsprozesses
  dokumentieren
                              Thorsten Arendt, Ortrun Brand, Christian Krippes, …, (2019)
                              NeurOscientific Workflow Assistance (NOWA)
                              https://doi.org/10.17192/es2019.0002
Werkzeuge suchen
https://www.forschungsdaten.info/praxis-kompakt/tools/
Planen

           Nach-
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FORSCHUNGSDATEN
VERÖFFENTLICHEN
Repositorien

„Repositorien sind Speicherorte       • Sichere Datenablage
für digitale Objekte, die diese für
einen öffentlichen oder               • Dokumentation (Metadaten)
beschränkten Nutzerinnen- oder
Nutzerkreis zur Verfügung stellen.“   • Sichtbarkeit
https://www.forschungsdaten.info/t    • Zitierbarkeit durch PID,
hemen/veroeffentlichen-und-
archivieren/repositorien/                z. B. DOI

                                      • Nachnutzbarkeit: Per Lizenz
Factsheet Repositorien:
                                         oder Kontaktformular
https://dx.doi.org/10.5281/zenodo.
3760348
Forschungsdatenrepositorien
                                                         https://www.re3data.org/
Qualitätsmerkmale für vertrauenswürdige                  https://repositoryfinder.datacite.org/
Repositorien
• Wirtschaftliche / ideologische Unabhängigkeit
  und wissenschaftliche Professionalität der
  bereitstellenden Institution
• Datenpersistenz: Sicherung der Daten für
  mind. 10 Jahre
• Zugänglichkeit: Öffentliche und kostenlose
  Bereitstellung der Daten; gleichzeitig
  Möglichkeit zur Vergabe von
  Zugangsbeschränkungen
                                                                 (Modifiziert nach Pampel et al. 2013)
• Identifizierbarkeit der Daten mittels
                                               Pampel, H., Vierkant, P., Scholze, F., Bertelmann,
  eines persistenten Identifikators (z.B. DOI) R., Kindling, M., Klump, J., … Dierolf, U. (2013).
                                               Making Research Data Repositories Visible: The
• Klärung der Rechte an den Daten              re3data.org Registry. PLoS ONE, 8(11), e78080.
                                                              http://doi.org/10.1371/journal.pone.0078080
Beispiele für Forschungsdatenrepositorien

• Generisch:
     • Zenodo (CERN)
     • data_UMR (Philipps-Universität Marburg)

• Mit fachlichem oder methodischem Schwerpunkt:
 •   SowiDataNet | datorium (GESIS, Sozialwissenschaften)
 •   PsychArchives (ZPID, Psychologie)
 •   Qualiservice (Universität Bremen, qualitative Daten)
 •   OpenNeuro (Universität Stanford, Neurowissenschaften)
 •   GIN (LMU München, Neurowissenschaften)
FAIR-Prinzipien

                                                               Wilkinson et al. (2016), The FAIR Guiding
                                                               Principles for scientific data management
                                                               and stewardship, Scientific Data 3,
                                                               https://doi.org/10.1038/sdata.2016.18

                           CC-BY-SA-4.0 SangyaPundir

   Nach den FAIR Data                                  • Auffindbar
   Prinzipien sollten                                  • Zugänglich
   wissenschaftliche Daten                             • Interoperabel
   folgende Kriterien erfüllen:
                                                       • Wiederverwendbar

Die FAIR-Prinzipien ganz konkret:
https://blogs.tib.eu/wp/tib/wp-
content/uploads/sites/3/2017/09/Die-FAIR-Data-Prinzipien.pdf
Was sind Metadaten?
Definition des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII)

 „Pragmatisch, wenn auch nicht immer trennscharf,
 lassen sich Forschungsdaten von METADATEN
 unterscheiden. Metadaten dokumentieren und
 kontextualisieren den Entstehungsprozess von
 Forschungsdaten. (…)“
                          http://www.rfii.de/de/themen/#Forschungsdaten,

 Metadaten sind „Daten über Daten“, z. B.
                                                                           Jørgen Stamp, CC BY 2.5

     Deskriptiv: Autor/in, Titel, Zusammenfassung, Schlagwörter,…
     Administrativ: Rechte, technische Metadaten über Formate
     Strukturell: Zusammenhang zwischen Dateien
Beispiele für Datenveröffentlichungen
a.   Wolf, Christian, & Schütz, Alexander C. (2017). Earlier saccades to task-relevant
     targets irrespective of relative gain between peripheral and foveal information
     [Data set]. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.160530

b.   E.S. Finn, P.R. Corlett, G. Chen, P.A. Bandettini, & R.T. Constable. (2018).
     ParanoiaStory [Data set]. Openneuro.
     https://doi.org/10.18112/openneuro.ds001338.v1.0.0

c.   Gerlach, P. (2016). The games economists play: Why economics students
     behave more selfishly than others [Data set]. GESIS Data Archive.
     https://doi.org/10.7802/1327

d.   Arikan, B.E., van Kemenade, B.M., Straube, B., Harris, L.R., & Kircher, T. (2017).
     Voluntary and involuntary movements widen the window of subjective simultaneity
     [Data set]. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.809893

e.   T. Nauss, G. Miehe et al. (2019). High-Altitude Rock Shelters and Settlements in
     an African Alpine Ecosystem: The Bale Mountains National Park, Ethiopia [Data
     set]. data_UMR.
     http://dx.doi.org/10.17192/fdr/18
Beispiele für Datenveröffentlichungen

1. Können Sie die Daten herunterladen? Welche Schritte sind dazu
   erforderlich? (Anmeldung, Zustimmung zu Nutzungsbedingungen,
   Anfrage,…)
2. Können Sie die Daten öffnen oder ansehen?
3. Können Sie die Daten (prinzipiell) „verstehen“?
   a. Anhand der Dokumentation im Datenrepositorium?
   b. Anhand des zugehörigen Zeitschriften-Artikels?
4. Sind die Daten Ihrer Meinung nach geeignet, die
   Studienergebnisse nachzuprüfen?
5. Könnten Sie sich ein Szenario für die Nachnutzung der Daten für
   eine andere Forschungsfrage vorstellen?
Daten nachnutzen - Pflichten

Zitieren von Daten-Veröffentlichungen
Zitiervorschlag Zenodo:
         Wolf, Christian, & Schütz, Alexander C. (2017). Earlier saccades to
         task-relevant targets irrespective of relative gain between
         peripheral and foveal information [Data set]. Zenodo.
         http://doi.org/10.5281/zenodo.160530

Nutzungs- bzw. Lizenzbestimmungen beachten
   • Häufig verwendet: creative commons
     Lizenzen
   • Spezielle Nutzungsvereinbarungen
   • Seltener: Alle Rechte vorbehalten
Daten nachnutzen
Bitte sehen Sie sich die Nutzungsbedingungen für folgenden Daten an:
• PsychData:
  Zygar, C., Hagemeyer, B., Pusch, S., & Schönbrodt, F. D. (2018). The dynamics
  of implicit motives in close relationships (Version 1) [Data set]. ZPID Leibniz
  Institute for Psychology Information.
  https://doi.org/10.5160/psychdata.zrce16dy99
• Qualiservice:
  Geissler, Birgit & Oechsle, Mechtild: Lebensplanung junger Frauen. Neue
  Optionen und alte Normalität, Sfb 186 – Statuspassagen und Risikolagen im
  Lebensverlauf, Projekt B2, Universität Bremen.
  https://www.qualiservice.org/de/daten-services/daten-nutzen/daten-nutzen-
  datenbestand.html
• Was müssen Sie tun, um diese Datensätze nutzen zu können?

Beispiel Forschungsdatenzentrum: Nationales Bildungspanel (NEPS):
https://www.neps-data.de/de-de/datenzentrum/datenzugang.aspx
Zwischenstopp 2

• Daten sichern (3-2-1-Regel)
• Werkzeuge für
  Forschungsdatenmanagement
• Datenveröffentlichungen
   • Repositorien
   • FAIR-Prinzipien
   • Daten zitieren
   • Nutzungsbestimmungen

                                CC-BY-SA-4.0 SangyaPundir
Hinweis:                                       Planen
Die folgenden Ausführungen
sollen einen Überblick über         Nach-
                                                            Erheben
betroffene Rechtsbereiche geben     nutzen
und sind ohne Gewähr.
Rechtsverbindliche Auskünfte
kann allein die Stabsstelle Recht
erteilen sowie in Fragen des
                                    Archi-                 Auswerten
Datenschutzes der/die
Datenschutzbeauftragte.             vieren

                                             Publizieren

   FORSCHUNGSDATEN
   UND RECHT
Forschungsdaten und Recht

• Welche Rechte können an Forschungsdaten bestehen?

• Wer entscheidet über die Forschungsdaten?

• Darf ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?

• Welche Lizenzen sind für Forschungsdaten sinnvoll?
Welche Rechte können an Forschungsdaten
bestehen?
                               Literatur

• Urheberrecht und             HeFDI - Hessische
                               Forschungsdateninfrastrukturen. (2020,
  Leistungsschutzrechte        July). Rechtliche Rahmenbedingungen des
                               Forschungsdatenmanagements - Teil 1:
                               Urheber- und Leistungsschutzrechte an
• Verwertungsrechte,           Forschungsdaten; Teil 2:
                               Entscheidungsbefugnis über den Umgang
  vertragliche Bestimmungen,   mit Forschungsdaten. Zenodo.
                               http://doi.org/10.5281/zenodo.3957679
  Auftragsforschung
                               Leibniz Universität Hannover, & Technische
• Datenschutz,                 Informationsbibliothek. (2019, May 28). FAQ
                               zu rechtlichen Aspekten im Umgang mit
  Persönlichkeitsrechte        Forschungsdaten (Version 190517). Zenodo.
                               http://doi.org/10.5281/zenodo.3233508
• Ethik                        Überblick auf forschungsdaten.info:
                               https://www.forschungsdaten.info/themen/re
                               chte-und-pflichten/recht-und-
                               forschungsdaten-ein-ueberblick/
Datenschutz
Personenbezogene
Daten

Philipp Krahn (2018)
Datenschutzrechtliche Vorgaben
für digitale Forschungsdaten.
Vortrag bei der öffentlichen
Workshoptagung „Rechtliche
Aspekte bei digitalen
Forschungsdaten“ am
30.01.2018 an Europa-
Universität Viadrina.
http://www.forschungsdaten.org/i
ndex.php/Datei:Krahn_Datensch
utzrechtlicheVorgabenf%C3%BC
rDigitaleForschungsdaten.pdf
Datenschutz

                             Literatur

• Bei der Arbeit mit         Informationen zum Datenschutz vom
                             Verbund Forschungsdaten Bildung:
  personenbezogenen Daten    https://www.forschungsdaten-
                             bildung.de/info-datenschutz

• Informierte Einwilligung   Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten
                             (RatSWD) (2020).
• Pseudonymisierung,         Handreichung Datenschutz (2. Auflage).
                             https://doi.org/10.17620/02671.50
  Anonymisierung             Diverse weitere Themen beim RatSWD,
                             darunter Datenschutz und Forschungsethik:
• Ethik                      https://www.konsortswd.de/ratswd/themen/
Datenschutz

Wie sind Ihre Erfahrungen?

   • Haben Sie bereits mit personenbezogenen Daten gearbeitet?

   • Haben Sie bereits Daten anonymisiert oder pseudonymisiert?
Praktische Empfehlungen

Quelle: Brettschneider,
https://www.forschungsdaten.info/themen/rechte-und-
pflichten/recht-und-forschungsdaten-ein-ueberblick/
Forschungsdaten und Recht

• Welche Rechte können an Forschungsdaten bestehen?

• Wer entscheidet über die Forschungsdaten?

• Darf ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?

• Welche Lizenzen sind für Forschungsdaten sinnvoll?
Wer hat Rechte an den Forschungsdaten?

Elisabeth Böker, & Peter Brettschneider. (2020, May). Forschungsdaten veröffentlichen -
Organisatorische und rechtliche Fragen. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.3864901
Wer entscheidet über die Forschungsdaten?

                                  Literatur

• Kontext: Wer war an der         HeFDI - Hessische
                                  Forschungsdateninfrastrukturen. (2020,
  Erstellung der                  July). Rechtliche Rahmenbedingungen des
                                  Forschungsdatenmanagements - Teil 1:
  Forschungsdaten beteiligt?      Urheber- und Leistungsschutzrechte an
                                  Forschungsdaten; Teil 2:
  Wurde Software verwendet?       Entscheidungsbefugnis über den Umgang
                                  mit Forschungsdaten. Zenodo.
  Handelt es sich um              http://doi.org/10.5281/zenodo.3957679
  Auftragsforschung? Gibt es
                                  L. Kuschel, Wem „gehören“
  Kooperationspartner? Sind       Forschungsdaten?, Forschung&Lehre 2018
                                  https://www.forschung-und-lehre.de/wem-
  wirtschaftliche Interessen zu   gehoeren-forschungsdaten-1013/
  berücksichtigen?                FAQ des BMBF:
                                  https://www.bmbf.de/de/was-forschende-
                                  und-lehrende-wissen-sollten-9523.html
Forschungsdaten und Recht

• Welche Rechte können an Forschungsdaten bestehen?

• Wer entscheidet über die Forschungsdaten?

• Darf ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?

• Welche Lizenzen sind für Forschungsdaten sinnvoll?
Darf ich die Forschungsdaten veröffentlichen?

Bitte sehen Sie sich diese Publikation an:
Schleußinger, Maurice, & Rex, Jessica. (2019). Forschungsdaten
veröffentlichen?. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.3368293
Forschungsdaten und Recht

• Welche Rechte können an Forschungsdaten bestehen?

• Wer entscheidet über die Forschungsdaten?

• Darf ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?

• Welche Lizenzen sind für Forschungsdaten sinnvoll?
Welche Lizenzen sind für Forschungsdaten
sinnvoll?
                             Literatur

• Lizenzen klären Rechte.    Überblick auf forschungsdaten.info:
                             https://www.forschungsdaten.info/themen/re
                             chte-und-pflichten/forschungsdaten-
• CC-Lizenzen können auch    veroeffentlichen/

  für Forschungsdaten        Creative-Commons-Lizenzauswahl:
                             https://creativecommons.org/choose/
  verwendet werden.
                             Überblick zu Lizenzen für Forschungsdaten
• Für Datenbanken sind die   auf forschungslizenzen.de:
                             http://forschungslizenzen.de/#offen
  Open Data Commons-         Open Data Commons:
  Lizenzen geeignet.         https://opendatacommons.org/licenses/
OPEN SCIENCE
Was ist Open Science?
Open Science ist eine Bewegung mit dem Ziel,
wissenschaftliche Forschung, Daten und
Verbreitung allen Ebenen der interessierten
Gesellschaft zugänglich zu machen.
Nach: https://www.fosteropenscience.eu/taxonomy/term/7,
Übersetzung durch Verf.

                            Prinzipien: Open Science handelt von verbesserter
                            Transparenz, Nachnutzbarkeit, Teilhabe, Kooperation,
                            Verantwortlichkeit und Reproduzierbarkeit von
                            Forschung. Es zielt darauf, durch Prinzipien wie
                            Inklusion, Fairness, Gleichheit und Teilen die Qualität
                            und Verlässlichkeit von Forschung zu erhöhen.
                            Open Science kann betrachtet werden als einfach
                            die korrekte Art, Wissenschaft zu betreiben.
                            Nach: https://open-science-training-handbook.gitbook.io/book/introduction
                            Übersetzung und Hervorh. durch Verf.
Was ist Open Science?

• Open Methodology: das Anwenden von Methoden sowie den
  gesamten Prozess dahinter soweit praktikabel und relevant
  dokumentieren
• Open Source: Quelloffene Technologie (Soft- und Hardware)
  verwenden und eigene Technologien öffnen
• Open Data: Erstellte Daten frei zur Verfügung stellen
• Open Access: In einer offenen Art publizieren, und für jedeN
  nutzbar und zugänglich machen (s. Budapest Initiative (eng))
• Open Peer Review: Transparente und                  Weitere Begriffserklärungen
  nachvollziehbare Qualitätssicherung durch           und Informationen:
  offenen Peer Review                                 • https://www.forschungsdaten.o
                                                         rg/index.php/Open_Science
• Open Educational Resources: Freie und offene        • https://blog.f1000.com/2014/11
                                                         /11/what-is-open-science/
  Materialien für Bildung und in der universitären    • http://openscience.org/what-
  Lehre verwenden                                        exactly-is-open-science/
Was ist Open Science?

        “Open data and content can be
     freely used, modified, and shared
         by anyone for any purpose”
                              https://opendefinition.org/
FAIR ≠ Open

https://www.go-fair.org/fair-principles/
                                                            CC-BY-SA-4.0 SangyaPundir

                      Aus: FOSTER Course „Open and FAIR Research Data“,
                      https://www.fosteropenscience.eu/node/2820
Open Science und COVID-19
Figure 1. Application of open science for COVID-19 vaccine/treatment development.

Tse EG, Klug DM and Todd MH. Open science approaches to COVID-19 [version 1].
F1000Research 2020, 9:1043 (doi: 10.12688/f1000research.26084.1)
Open Science an der Uni Marburg – Beispiele

• Open Access-Beauftragte/r an der Universitätsbibliothek
• Open Access Fonds zur Finanzierung von Autorengebühren bei
  OA-Publikation
• Open Science Initiative
  University Marburg
  (OSIUM)

                                      https://openscienceinitiativeuniversitymarburg.github.io/

• Offene Forschungsdaten des SFB/TRR 135:
  http://www.allpsych.uni-giessen.de/sfb/publikationen.html
• Offene Forschungsdaten im institutionellen Repositorium data_UMR:
  Bsp. https://data.uni-marburg.de/handle/dataumr/39
ABSCHLUSS
Warum Forschungsdatenmanagement?
Wie fange ich an?

• Zu Beginn des Projekts Datenmanagement planen:
    – Was für Daten werden anfallen?
    – Wo werden sie gespeichert und gesichert (Backup)?
    – Wie werden die Daten und ihre Verarbeitung dokumentiert?
• Plan aufschreiben! (z. B. in RDMO)
• Regelmäßig (z. B. 1x jährlich) ansehen und ggf. aktualisieren
• Bei Fragen an das Servicezentrum digital gestützte Forschung
  wenden: eresearch@uni-marburg.de
Weitere Informationen:
Kristin Briney (2015): Data management for researchers:
organize, maintain and share your data for research success.
Exeter, UK: Pelagic Publishing.

Lernmodule Forschungsdatenmanagement (ILIAS)
https://ilias.uni-
marburg.de/goto.php?target=crs_1730142&client_id=UNIMR

forschungsdaten.info, die zentrale Informationsplattform zum FDM

https://www.forschungsdaten.info/

Praxishandbuch Forschungsdatenmanagement.
Online kostenfrei verfügbar:
https://doi.org/10.1515/9783110657807
Forschungsdatenmanagement an der UMR

Das Servicezentrum digital gestützte Forschung unterstützt Sie…
   …beim Erstellen von Datenmanagementplänen
   …bei Drittmittelanträgen
   … bei der Suche nach geeigneten Ablage- und
   Publikationsmöglichkeiten für Ihre Forschungsdaten
   … bei vielen weiteren Fragen zum FDM     eresearch@uni-marburg.de
                                           www.uni-marburg.de/eresearch
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