Grüne-Ecke - TSV Borgstedt eV

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Grüne-Ecke

  Gesundheitsblog
  August 2020

  Und ein Tag am Meer…

  Die hochsommerlichen Tage werden weniger und die Ferien sind nun leider fast überall vorbei. Nichtsdesto-
  trotz gibt es bei warmen Temperaturen nichts schöneres, als die Zeit im Freibad, im Pool, am See oder an Nord-
  oder Ostsee zu verbringen. Der Sprung ins kühle Nass bringt die erforderliche Abkühlung. In diesem Jahr ist
  durch die Coronavirus-Pandemie vieles anders. Die meisten Bundesbürger bleiben in den deutschen Gefilden
  und verbringen ihren Urlaub hierzulande. Leider hatte der Sommer auch eine Schattenseite. In Deutschland al-
  leine haben wir rund 200 Badetote zu beklagen. Das ist ein trauriger Rekord. Damit das Badevergnügen keine
  unschönen Überraschungen mit sich bringt, haben wir Ihnen ein paar Tipps und Verhaltensregeln für den Tag
  am Wasser zusammengestellt.

  Schwimmen – der perfekte Sport für Ihr Herz-Kreislauf-System
  Dass mehr Bewegung gut für unsere Gesundheit ist, weiß jedes Kind. Die größte Herausforderung im Alltag ist
  oft die Handlung. Es muss aber nicht immer der Gang ins Fitnessstudio sein oder die Hausrunde beim Joggen.
  Schwimmen ist ein sehr gutes Cardiotraining und lässt sich fast in jedem Ort ohne großen Aufwand umsetzen.
  Wie bei fast allem im Leben, ist eine gute Planung die halbe Miete. Packen Sie schon am Vorabend Ihre
  Schwimmtasche. Fahren Sie direkt nach der Arbeit ins Freibad oder zum See. So kommen Sie gar nicht erst in
  die Bredouille durch Störfaktoren vom Schwimmen abgehalten zu werden.

  Das benötigte Equipment ist auch eher minimalistisch. Eine Badehose oder ein Badeanzug, ein Handtuch, Ba-
  delatschen / Flip-Flops, Duschgel und eventuell eine Schwimmbrille. Mehr benötigt man grundsätzlich nicht.
  Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie in Begleitung Ihre Bahnen »ziehen« können und dabei einen sozialen Aus-
  tausch haben können. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Das Treffen mit dem besten Freund oder Freundin kön-
  nen Sie doch auch mal zur Abwechslung ins Schwimmbad verlegen.

  Schwimmen ist im Vergleich zu vielen anderen Ausdauersportarten sehr gelenkschonend. Darüber hinaus
  gibt das Wasser dem Körper einen natürlichen Auftrieb, so dass auch das ein oder andere Kilo zu viel auf den
  Rippen nicht ins Gewicht fällt. Man spürt im Wasser nur circa ein Zehntel des eigenen Körpergewichtes. Es ist
  rückenschonend und kann somit auch prima Rückenschmerzen vorbeugen.

  Schwimmen ist ein Ganzkörpertraining. Neben den Armen und Beinen trainieren Sie auch den kompletten
  Rumpf, die Beweglichkeit und auch die Koordination. Schwimmen stärkt die Herzgesundheit und bringt den
  Kreislauf in Schwung. Es verbessert die Durchblutung im gesamten Körper, trainiert nebenbei noch die Lunge
  und stärkt insgesamt das Immunsystem.

  Im Hochsommer passieren leider immer wieder tödliche Badeunfälle. Damit Sie sich schützen können, gibt
  es ein paar wichtige Verhaltensregeln, an denen Sie sich orientieren sollten. Dann steht dem Badevergnügen
  nichts im Wege.

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Diese Utensilien sollten mindestens, bei einem Ausflug ins Freibad oder an den See, mit in die Tasche gepackt
werden:

       • Badebekleidung
       • Handtuch
       • Picknickdecke/Strandmatte
       • Wasserflasche
       • Proviant
       • Sonnencreme
       • Sonnenbrille
       • Sonnenhut/Mütze
       • Sonnenschirm/Strandmuschel (gerade bei Kindern)
       • Buch/Zeitschrift
       • Mückenspray
       • Warme Oberteile für den Rückweg

Bei Ankunft heißt es dann schnell raus aus den Klamotten und rein ins kühle Nass. Vergessen Sie aber nicht
Ihren Autoschlüssel oder das Handy aus der Badeshorts zu nehmen. Das kann den Heimweg unnötig verkom-
plizieren.

Sie sollten sich generell langsam an das Wasser herantasten. Es kann zu einem akuten Kreislaufversagen kom-
men, wenn Sie ins kalte Wasser springen. Dadurch passieren häufig sogenannte Badeunfälle. Generell sollten
Sie nur ins Wasser springen, wenn Sie das Gewässer kennen, eine freie Sicht auf den Grund haben oder es aus-
gewiesene Sprungtürme sind. Unter der Wasseroberfläche in Flüssen und Seen könnten Steine, spitze Stöcker
und Äste oder andere Gegenstände lauern.
Beim Schwimmen im Freiwasser sollten Sie ohnehin auf besondere Strömungen und Gegebenheiten achten.
Gibt es Bootsverkehr? Wie ist derzeit die Brandung?

Immer wieder kommt es zu Badeunfällen, nicht selten mit tödlichem Ausgang. Viele dieser Unfälle können
durch ein besseres Verhalten und Selbstverantwortung vermieden werden. Der Hauptgrund liegt oftmals an
der fehlenden Schwimmpraxis, aber auch Leichtsinn und Übermut. Nicht selten ereignen sich Badeunfälle
nach dem Alkoholgenuss auf Partys an Ufern von Gewässern. Betrunkene können ihre Grenzen nicht mehr
richtig einschätzen, schwimmen zu weit hinaus, ermüden und sind somit nicht mehr in der Lage an Land zu
schwimmen.

Viele in Not geratene Schwimmer gehen lautlos unter. Entgegen der Annahme, Ertrinkende schreien, winken
und fuchteln wild mit den Armen umher, passiert genau das Gegenteil. Ertrinken sieht nicht nach Ertrinken
aus! Kein panisches Gestrampel, keine Schreie.

Das Ertrinken ist fast immer ein ruhiger und wortloser Vorgang. Der Tod durch Ertrinken ist dabei der zweit-
häufigste Unfalltod (nach Verkehrsunfällen) bei Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren. Das schlimmste
daran: Die meisten Kinder ertrinken in einer Entfernung von unter 20 Metern zu deren Eltern. Die meisten
Erwachsenen können die Notsituation oftmals nicht richtig deuten.

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Folgende Hinweise können auf eine Notsituation hindeuten:

1.     Bei völliger Erschöpfung stellt der Körper auf die Ur-Instinkte um. Das Atmungssystem ist nur
       noch auf das Atmen ausgelegt. Schreien und Rufen wird der Überlebungsform »geopfert«.
2.     Aufgrund der fehlenden Kraftreserven kann der Kopf nur noch selten über Wasser gehalten werden.
       Der Zeitraum ist viel zu kurz, um ausatmen, einatmen und rufen zu können.
3.     Ein Herbeiwinken ist nicht möglich. Instinktiv werden die Arme seitlich vom Körper gehalten um von
       oben auf die Wasseroberfläche zu drücken. Der Körper versucht nicht unterzugehen, um weiter atmen
       zu können.
4.     In dieser lebensbedrohlichen Situation ist es aus physiologischer Sicht nicht möglich, eine bewusste
       und gesteuerte Bewegung zu machen, geschweige denn zu winken.
5.     Das Zeitfenster, in dem sich diese in Not geratene Person befindet, ist mit 20 bis 60 Sekunden enorm
       kurz, bevor diese Person von der Wasseroberfläche verschwindet und untergeht.

Eine Person, die durch Winken und Schreien auf sich aufmerksam machen kann, befindet sich aber trotzdem
in einer akuten Notsituation. Ausgelöst zum Beispiel durch einen Krampf, kann diese Person schnell in einer
lebensbedrohlichen Situation geraten. Meistens können diese Personen sich selbst noch an der Rettungsak-
tion beteiligen.

Weitere Anzeichen fürs Ertrinken:

       • Kopf befindet sich tief im Wasser mit dem Mund auf Höhe der Wasseroberfläche.
       • Kopf ist nach hinten geneigt und der Mund geöffnet.
       • Augen sind glasig und leer und können nicht fokussieren.
       • Augen sind geschlossen.
       • Haare hängen vor der Stirn oder den Augen.
       • Beine werden nicht benutzt – vertikal.
       • Beschleunigte Atmung oder Schnappen nach Luft.
       • Person versucht, in eine bestimmte Richtung zu schwimmen, kommt aber nicht voran.
       • Person versucht sich auf den Rücken zu drehen.

Ein ganz einfacher Trick, um zu erkennen ob jemand in »Seenot« geraten ist Fragen!
»Geht’s dir/Ihnen gut»? Wenn ein »Ja« kommt ist alles prima. Wenn aber nichts kommt und die Person mit
glasigen Augen dahintreibt, haben Sie nur noch wenige Sekunden, bis die Person untergeht.

Ein weiteres Phänomen ist das »Zweite Ertrinken«.
Wenn ein Badeunfall vermeintlich glimpflich ausgegangen ist, kann es trotzdem noch später zu Komplikatio-
nen kommen. Gerade Kinder, die kurzzeitig mit dem Kopf unter Wasser waren und Wasser eingeatmet haben,
können später noch Probleme bekommen die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können. Beim Badeun-
fall ist Wasser in die Lunge gekommen und schädigt die Lungenbläschen. Es bildet sich ein Lungenödem. In
den nächsten Stunden bildet sich aus dem Blut der Kapillargefäße, Flüssigkeit in der Lunge. Dieser Vorgang
braucht Zeit - meist 12 bis 24 Stunden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Atemnot oder zu einem Atem-
stillstand. Wenn Sie also merken, Ihrem Kind geht es nach dem Badevergnügen plötzlich schlechter, es be-
kommt schlecht Luft und wird apathisch, dann rufen Sie sofort die 112.

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Das sekundäre Ertrinken dürfen Sie aber nicht mit dem trockenen Ertrinken verwechseln. Dies wird derzeit in
den sozialen Netzwerken oft vermischt. Beim trockenen Ertrinken kann ein minimaler »Verschlucker« schwer-
wiegende Probleme verursachen. Das eingeatmete Wasser verursacht einen Stimmritzenkrampf (Verkramp-
fung der Stimmbänder). Das Kind bekommt akut keine Luft. Dies ist nicht zu übersehen. Hier sollten Sie einen
Notarzt rufen und versuchen Ihr Kind zu beruhigen, damit sich der Krampf löst.
Beide Notfälle sind aber sehr selten.

Kleinkinder sind besonders gefährdet, da ihr Körperschwerpunkt anders ist. Kinder fallen meist mit dem
Gesicht nach vorne ins Wasser und können sich aufgrund ihrer motorischen Entwicklung noch nicht selbst
aus dieser Lage befreien. Besondere Gefahrenquellen sind Planschbecken, Gartenteiche, Regentonnen und
Wassereimer. Kleinkinder werden magisch vom Wasser angezogen. Lassen Sie Ihre Kinder in Wassernähe nie
unbeaufsichtigt. Selbst in der Badewanne ertrinken Kleinkinder oft.

Sonnenschutz nicht vergessen!
Auch wenn wir uns nun Richtung Spätsommer bewegen, hat die Sonnen noch immer immens Kraft. Der richti-
ge Sonnenschutz ist immer noch besonders wichtig. Damit Sie und Ihre Familie den Tag am Wasser ohne Reue
genießen können, sollten Sie einen Sonnenbrand und eine übermäßige Belastung der Haut durch UV-Strah-
lung vermeiden. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs und vorzeitige Hautalterungen. Tragen
Sie bei Aufenthalten im Freien immer Sonnencreme auf alle unbedeckten Hautpartien auf. Verwenden Sie
einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF). Für empfindliche Hauttypen, die leicht einen Sonnenbrand bekommen,
ist mindestens LSF 30 empfehlenswert. Sie können auch so genannte UV-Kleidung tragen. Die dicht gewebten
Stoffe lassen weniger schädliche UV-Strahlung an die Haut. Eine gute Sonnenbrille schützt Ihre Augen und ein
Hut oder eine Mütze Ihre Kopfhaut.

Empfindliche Kinderhaut muss besonders geschützt werden. Gerade die Haut von Babys und Kleinkinder hat
noch keinen Eigenschutz gegen die UV-Strahlung entwickelt. In ihrem ersten Lebensjahr sollten Babys grund-
sätzlich nicht direkt der prallen Sonne ausgesetzt werden. Sorgen Sie für einen Schattenplatz unter Bäumen
oder einem Sonnenschirm. Kleinkinder sollten durch entsprechende langärmelige UV-Shirts, einem Sonnen-
hut mit Schirm und Nackenschutz und eine lange Hose geschützt werden. Bei Kindern empfiehlt es sich einen
LSF von 50 zu nehmen. Regelmäßiges Nachcremen sollten Sie auch vornehmen. Durch Spielen im Sand und
Wasser reibt sich die Creme ab.

Wir wünschen Ihnen einen herrlichen Spätsommer. Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf und bleiben Sie
gesund.

Wussten Sie schon, dass die atlas BKK ahlmann die Hautkrebsvorsorge bezahlt? Verblüffend besser: Die atlas
BKK ahlmann findet, dass die Untersuchung für alle wichtig ist und übernimmt die Kosten jährlich ab der
Geburt! Die gesetzliche Regelung hingegen, nach der immer noch viele Krankenkassen verfahren, sieht eine
Erstattung erst ab dem 35. Lebensjahr und nur jedes zweite Jahr vor.

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Haben Sie Fragen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement? Sprechen Sie gerne Ihren Ansprechpartner
der atlas BKK ahlmann, Herrn Dominik Busch, in Büdelsdorf an.
(dominik.busch@abkka.de, 04331 3500-69)

Wichtig: Das Informationsangebot der atlas BKK ahlmann dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem
Fall eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Es können grundsätzlich
keine Ferndiagnosen und Therapievorschläge für den Einzelfall gestellt werden. Die bereit gestellten Informationen und
Inhalte dienen der allgemeinen unverbindlichen Unterstützung des Ratsuchenden. Die Auskünfte der jeweiligen Exper-
ten ersetzen nicht den Arztbesuch, sie können aber den Dialog zwischen Patient und Arzt sinnvoll ergänzen und unter-
stützen.
Die atlas BKK ahlmann leistet keinerlei Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die
Anwendung von Medikamenten, sonstigen Gesundheitsprodukten, Diagnose- oder Therapieverfahren. Weiterhin warnen
wir vor Selbstmedikation. Die von der atlas BKK ahlmann zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht zur
Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung bzw. Veränderung oder
Absetzung von Medikamenten, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Heilungsverfahren verwendet werden.
Bitte fragen Sie hierzu immer Ihren Arzt oder Apotheker!

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