Haushaltsmodernisierung in Hessen und Hamburg Zwei Wege, ein Ziel - Dr. Walter Arnold
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Haushaltsmodernisierung in Hessen und Hamburg Zwei Wege, ein Ziel Dr. Walter Arnold Mitglied des Hessischen Landtags, Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen a.D.
Neues Management in der öffentlichen Verwaltung • Wandel von Inputsteuerung • (Haushaltsmittel für bestimmte Ausgaben) • zur Outputsteuerung • (Leistungsentgelte für die Erbringung bestimmter Verwaltungsleistungen) • Ð • Steuerung der Erstellung dieser Leistungen/Produkte) • über Leistungsabsprachen (Kontrakte, Zielvereinbarungen) • Ð • Produkt- /Leistungsdefinition (quantitativ und qualitativ) • Ð • Kaufmännische Buchführung + Kosten- und Leistungsrechnung • Ð • Controlling Zusammenführung von Fach- und Ressourcenverantwortung vor Ort © HMdF 2008 2
Grundsätze der Neuen Verwaltungssteuerung • Transparenz der entstehenden Leistungen sowie der Kosten und Erlöse • Steuern auf Abstand durch Zielvereinbarungen / -vorgaben • Individuelle Controllingberichte für » Ressort » Mandant » Erlös-Kosten-Einheit » Kostenstelle • Steuerbarkeit der Produkte durch Controllingberichte zur Erreichung der Mengen- und Erlösvorgaben © HMdF 2008 3
Konzernstruktur Land Hessen Rechnungs- Landtag/Daten- Staatsge- hof schutzbeauftragter richtshof Hessische Landesregierung TK Finanzierung 7 BuKr StK HMdIuS 5 BuKr HKM HMdJ HMdF 10 BuKr 7 BuKr HMWVL 9 BuKr HSM 10 BuKr 6 BuKr HMULV 2 BuKr HMWK 9 BuKr 22 BuKr © HMdF 2008 4
Aufbaustrukturen der Fachverwaltungen und Dienststellen analysieren und gestalten Mandantenbildung im Land Hessen: Hessische Landesregierung Konzern Ministerien mit nachgeordnetem Ressortebene Geschäftsbereich auch Mandant, kleinste bilanzierende Einheit mit Produkt- u. Budgetverantwortung Buchungskreis EKE entsprechen der Erlös-/Kosteneinheit Dienststellenebene bilden die Basis Kostenstellen u. Kostenträger in allen Dienststellen © HMdF 2008 5
Teilkonzerneröffnungsbilanz ¾Erstellung von Teilkonzerneröffnungsbilanzen (zu Übungszwecken; begleitende Prüfung durch den Landtag / Daten- Hessischen Rechnungshof) schutzbeauftragter Staatsgerichtshof Hess. Rechnungshof Finanzierung (EPL 17, 18) HKM Eröffnungs HMdIuS -bilanz HMULV Hess. Landes- regierung des Landes HMdF HMWK (incl. 1 Hessen HMWK (incl. aller Hochschulen) Hochschule) HSM HMWVL HMdJ StK 01.01.2005 01.01.2006 01.01.2007 01.01.2008 01.01.2009 © HMdF 2008 6
Bestandteile des Jahresabschlusses Jahresabschluss Vermögens- Erfolgsrechnung Anhang rechnung (G+V-Rechnung) • Detaillierte (Bilanz) • Aufwendungen Darstellung • Vermögen und Erträge einzelner Posten nach Liquidität der Bilanz und G+V • Gliederung nach • Schulden nach der Staffelform • Hinweise zu Dringlichkeit Bewertungs- methoden Der Jahresabschluss wird durch einen Lagebericht ergänzt, der über den Geschäftsverlauf, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zukünftige Entwicklungen eines Buchungskreises informiert. © HMdF 2008 7
Landesbilanz Hessen Aktiva Bilanz zum 31.12.200x Passiva A. Eigenkapital Mio. € A. Anlagevermögen Mio € I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Gezeichnetes Kapital/Nettoposition 1. Software 2. Gewinnvortrag / Verlustvortrag II. Sachanlagen 3. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 1. Grund und Boden / Gebäude (Ertrag ./. Aufwand) 2. Infrastrukturvermögen (Straßen, Brücken, Wege, Plätze) B. Rückstellungen 3. Waldbestand 1. Pensionsrückstellungen für aktive Beamte 4. Kunstgegenstände 2. Pensionsrückstellungen für pensionierte Beamte 5. Betriebs- und Geschäftsausstattung III. Finanzanlagen C. Verbindlichkeiten 1. Beteiligungen 1. Darlehen 2. Kassenkredite B. Umlaufvermögen I. Vorräte D. Rechnungsabgrenzungsposten II. Forderungen und sonstige Vermögens- gegenstände III. Wertpapiere IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva = Summe Passiva © HMdF 2007 8
Bilanzierungsverbote nach HGB • Länderfinanzausgleich • selbst erstelle immaterielle Vermögensgegenstände (§ 248 Abs. 1 HGB) – Bildung – Öffentliche Sicherheit und Ordnung – Rechtsschutz © HMdF 2007 9
Einführung der Doppelten Buchführung und Aufstellung des Produkthaushaltes ¾ Vom 01.07.2001 bis 31.12.2004 flächendeckende Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens mit Kosten- und Leistungsrechnung in ca. 800 Dienststellen und Schulung von rund 9.500 Landesmitarbeitern im neuen kaufmännischen System ¾ Sukzessive Aufstellung der Produkthaushalte • 2003 = 12 Buchungskreise (Hochschulen) • 2005 = 7 Buchungskreise sowie alle 8 Fördermittelbuchungskreise • 2006 = 10 Buchungskreise • 2007 = 21 Buchungskreise • 2008 = 19 Buchungskreise ¾ Seit 2003 Einführung von insgesamt 75 Buchungskreisen im LRM (ohne Hochschulen): • 57 operative Buchungskreise • 18 technische Buchungskreise © HMdF 2008 10
Grundstruktur des LRM Das Landesreferenzmodell (LRM) bildet einheitliche, landesweit gültige Verwaltungsprozesse ab. Im Rahmen der Einführung wird das LRM den Ressortspezifika angepasst. Personalwesen Rechnungswesen BUKR 1 Teilprojekt n Teilprojekt 3 Teilprojekt 2 Teilprojekt 1 Personalwesen Entwicklungsprojekt n Rechnungswesen Entwicklungsprojekt 3 Personalwesen Entwicklungsprojekt 2 Rechnungswesen BUKR 2 Teilprojekt n Teilprojekt 3 Entwicklungsprojekt 1 Teilprojekt 2 Teilprojekt 1 Landesreferenz- Personalwesen modell Rechnungswesen Teilprojekt n BUKR 3 Teilprojekt 3 Teilprojekt 2 Teilprojekt 1 Personalwesen Rechnungswesen Teilprojekt n Teilprojekt 3 Teilprojekt 2 Teilprojekt 1 BUKR n zentrale Entwicklung © HMdF 2007 Anpassung an dezentrale Spezifika 11
Internes Rechnungswesen Bestandteile der KLR Kostenarten Kostenstellen Kostenträger / Produkte • Personalkosten = bewertetes = abgegrenzter Ort Ergebnis der • Sach- und der Kosten- Leistungser- Betriebskosten entstehung stellung • Kalkulatorische Kosten (Organisations- einheit) Was? Wo? Wofür? © HMdF 2008 12
Zahlen und Fakten zu HCC Aufgaben 27 Mrd. € 200.000* 11.000 Haushaltsvolumen Hessische SAP Anwender Landeshaushalt Landesbedienstete 75 800** Buchungskreise Dienststellen Alle Angaben sind gerundet 350 *Gesamtzahl aller aktiven Mitarbeiter im HCC hessischen Landesbediensteten und Versorgungsempfänger ohne **daneben rund 2000 Hochschulen und Unikliniken Schulen © HMdF 2008 13
HCC - zentraler Dienstleister für die Hessische Landesverwaltung Verwaltungsdienstleistungen Entwicklung Z.B. zentraler Buchungsservice, • SAP – Entwicklungszentrum Finanzservice, Controlling, • Landesreferenzmodell ReWe Berichtswesen, Budget, Bilanz, • Landesreferenzmodell HR Konsolidierung • Business Intelligence Qualifizierung Anwendungsbetrieb - und • Schulung Softwarepflege • Coaching • Administration der Anwendung • Produktivunterstützung • Wartung und Pflege Einführungsunterstützung • Modernes Rechnungswesen Beratung und Betreuung • Betriebs- und Anwender- Beschaffungs- und Support Zentrale Vergabe Finanzdienstleistungszentrum • User Help Desk • Liefer- und • Prozesssteuerung Servicezentrum • Dienstleistungsaufträge für den SAP-Betrieb © HMdF 2008 14
Zielerläuterungs Zielsystem -bogen Wirtschafts- Produkthaushalt plan Kostenträgerrechnung auf Basis der kaufmännischen Buchführung © HMdF 2008 15
Der Wirtschaftsplan als Ergebnis der produktorientierten Haushaltsaufstellung Haushalt Land Hessen Wesentliche Bestandteile: Wirtschaftsplan Leistungsplan (gem.§ 7a LHO) • Im Leistungsplan werden die Produkte mit Mengen, Kosten/ Erlöse sowie die Leistungsplan Produktabgeltung dargestellt. Finanzplan Erfolgsplan Erfolgsplan • Aufwendungen und Erträge ent- sprechen der Gewinn- und Verlust- rechnung (Ergebnisrechnung) Mandanten Finanzplan (in SAP = Buchungskreis) • Finanzmittel für Investitionen (Mittelverwendung und Mittelherkunft) Erlös-Kosten-Einheiten Kostenstellen Der Wirtschaftsplan wird auf Mandanten - bzw. Buchungskreisebene erstellt © HMdF 2008 16
Einführung der Doppelten Buchführung und Aufstellung des Produkthaushaltes Einführung Produkthaushalt 2008 Einführung Staffel 4 SAP Rechnungswesen Staffel 3 Staffel 2 2004 Staffel 1 Staffel 4 Hochschulen Staffel 3 Staffel 2 2003 Staffel 1 Pilot 2001 © HMdF 2008 17
Führungsberichte Ressortbericht © HMdF 2007 18
Der Leistungsplan als Teil des Wirtschaftsplans -Auszug- © HMdF 2008 19
Leistungsplan Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und GeoInformation - Auszug - Anzahl Flurstücke © HMdF 2008 20
Aufbau eines Zielsystems Zielsysteme bestehen beim Land Hessen aus einem Oberziel und mehreren Fachzielen, denen Produkte zugeordnet sind. OZ Oberziel (OZ) FZ 1 FZ 2 FZ 3 FZ 4 … Fachziele (FZ) P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7 … Produkte © HMdF 2008 21
Rollen im Verwaltungscontrolling Rollenteilung im Steuerungskreislauf der Neuen Verwaltungssteuerung Landtag (Budgetrecht) Ressortübergreifendes Landesregierung / MP Controlling Kabinettvorlagen ressortübergreifendes Berichte, Bewertungen strategisches Controlling strategische Vorgaben Budgetvorgaben strategische Vorgaben Fachminister/in Haushaltsminister/in Berichtswesen ressortübergreifendes Ressortcontrolling operatives Controlling Berichte, Prognosen Zielvereinbarungen und -vorgaben Mandant Ressortinternes Mandantencontrolling Controlling © HMdF 2008 22
Controlling-Aufgabe © HMdF 2008 23
Der Produkthaushalt © HMdF 2008 24
Der neue Steuerungsprozess © HMdF 2008 25
Berichtswesen Das Berichtswesen ist das wesentliche Instrument des Controllers zur zeitnahen Bereitstellung - der jeweils entscheidungs- und steuerungsrelevanten Daten - in übersichtlicher und einheitlicher Form - für unterschiedliche Hierarchieebenen in differenziertem Umfang und Zeitabstand - zur Steuerung und Kontrolle der Fachaufgabe und des damit verbundenen Ressourcenverbrauchs. Ziel des Berichtswesens ist es, aus dem großen Umfang der vorhandenen Daten die für die Planungs- und Steuerungsaufgaben der Adressaten jeweils notwendigen Informationen herauszufiltern und aufzuarbeiten. 26 © HMdF 2008
Business Intelligence © HMdF 2008 27
Führungsberichte Übersicht © HMdF 2008 28
Erfahrungen Berichtswesen © HMdF 2008 29
Balanced Scorecard Im Rahmen der Neuen Verwaltungssteuerung werden Kennzahlen mittels der Methode „Balanced Scorecard (BSC)“ ausgeprägt – Die Balanced Scorecard etabliert einen ganzheitlichen Steuerungsansatz, indem sie die qualitativen Kennzahlen mit den finanziellen Messgrößen gleichstellt. – Die Kennzahlen sehen die Abgeordneten im Produktblatt des Leistungsplans. Diese Information ist für die Festlegung der Produktbudgets im Haushalt und damit für die wirkungsorientierte, politische Steuerung von elementarer Bedeutung. – Mit der Balanced Scorecard steht den Controllern ein leistungs-fähiges Steuerungsinstrument zur Verfügung. Durch regelmäßige Soll-Ist- Vergleiche und die Analyse der Ursache-/Wirkungsbeziehungen kann in den Verwaltungen ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess verankert werden. © HMdF 2007 30
Ausprägung der Dimensionen für Produkte im Land Hessen Die Produkt-Scorecards bilden Ziele und Kennzahlen in fünf Dimensionen ab und beantworten dadurch die folgenden Fragestellungen: Welche Wirkung im Sinne der Welche Erfüllung eines gesetzlichen Auftrags Leistungs- oder der Erreichung eines politischen quantitativen wirkung Ziels entfaltet das Produkt ? und qualitativen Merkmale weist Welche Kosten das Produkt auf ? verursacht das Leistungs- Finanz- Produkt? Wie wird merkmale Produkt wirtschaft das Produkt finanziert ? Entstehen Überschüsse oder Defizite? Kunden- Prozess- Wie zufrieden sind zufriedenheit qualität die Empfänger des Produkts ? Wie schnell und effizient wird das Produkt erstellt ? Was ist im Erstellungsprozess maßgeblich für eine hohe Qualität ? © HMdF 2007 31
Budgetbüro bei der Landtagsverwaltung L F Fragen der Parlamentarier A Budgetbüro A Rückkopplung zum Produkthaushalt C mit den H jeweiligen N Fachministerien Technische Hilfe und R über eine Beratung aller Mitglieder E Kopfstelle im des Landtags in den D S HMdF Bereichen S • Haushaltsaufstellung, • Haushaltsvollzug, T O R • Haushaltsrechnung, T • mittelfristiger Finanz- A und Entwicklungsplan G © HMdF 2008 32
Berichterstattung an das Budgetbüro (I) ¾ Beginn einer qualifizierten Ressortberichterstattung an das Budgetbüro des Landtages ab dem 3. Quartal 2006. ¾ Kontinuierliches Ausrollen der qualifizierten Ressortberichterstattung bei im Produkthaushalt befindlichen Mandanten im Jahr 2007 und 2008 ¾ Inhalt der Ressortberichte: unterjähriger Fortschritt zum Leistungs- und Erfolgsplan sowie eine Ergebniskommentierung durch das Controlling © HMdF 2008 33
Berichterstattung an das Budgetbüro (II) Anzahl der durch die Kopfstelle gemeldeten Ressortberichte an das Budgetbüro 35 35 30 27 25 21 21 Anz ahl 20 18 gemeldeter 14 Berichte 15 9 9 10 5 0 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2. Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal Quartal 2006 2006 2007 2007 2007 2007 2008 2008 © HMdF 2008 34
Derzeitige Projekte • Abschluss des Ausrollens der Ressortberichterstattung der noch fehlenden Mandanten • Erweiterung der Ressortberichterstattung um einen Investitions- und Liquiditätsbericht • Konzeption und Abstimmung eines Kostenstellenberichts • Entwurf eines Führungsberichts für die Fördermittelbuchungskreise • Erstellung der Eröffnungsbilanz des Landes Hessen zum 01.01.2009 © HMdF 2008 35
NVS: Produkthaushalt auf der Grundlage einer ergebnisorientierten Mittelzuweisung Steuerung über ? ! Zielvereinbarungen OZ Oberziel (OZ) FZ 1 FZ 2 FZ 3 FZ 4 …Fachziele (FZ) P1 P1 P2 P2 P3 P3 P4 P4 P5 P5 P6 P6 P7 P7 … Produkte Verwaltung erstellt Produkte und Parlament beschließt mandanten- Leistungen bezogene Produktbudgets auf ... das hat Wirkungen !!! Grundlage der Regierungsvorlage Information durch Zielerreichungsmessung © HMdF 2008 und Rechnungslegung 36
Resümee © HMdF 2008 37
Resümee © HMdF 2008 38
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