Höhere Experimentalphysik I - Wintersemester 2020/21 Institut für Angewandte Physik
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Höhere Experimentalphysik I Institut für Angewandte Physik Goethe-Universität Frankfurt am Main Wintersemester 2020/21 1. Teil / 9. Vorlesung 12.02.2021
Höhere Experimentalphysik 1 Zusammenfassung • Diamagnetismus • Induktion • Maxwell‘scher Verschiebungsstrom https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ea/Bewegter_Leiter_im_Feld.s vg/999px-Bewegter_Leiter_im_Feld.svg.png https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Early_induction_hob_co oker_(Rankin_Kennedy,_Electrical_Installations,_Vol_II,_190 9).jpg https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:2007-03-21_B_59_n_-_6.JPG
Höhere Experimentalphysik 1 IAP Goethe-Universität Frankfurt am Main HEX I & II - Überblick Theorie und Experimente zur: 1. Elektrodynamik im Vakuum J.C. Maxwell 2. Elektrodynamik in Metallen 3. Plasmaphysik I. Langmuir 4. Thermodynamik M. von Laue Was verbindet diese Disziplinen?
Höhere Experimentalphysik 1 Das Ampere-Maxwellsche Gesetz Ein elektrischer Strom oder ein veränderlicher elektrisches Fluss durch eine Oberfläche produziert ein zirkulierendes magnetisches Feld um jeden Pfad der diese Fläche begrenzt. Integralform: Differentielle Form:
Höhere Experimentalphysik 1 Das Ampere-Maxwellsche Gesetz Ein veränderliches elektrisches Feld erzeugt ein veränderliches Magnetfeld auch wenn keine Ladungen vorhanden sind und kein Strom fließt. Durch diesen Mechanismus (d.h. veränderliche elektrische Felder induzieren Magnetfelder, veränderliche Magnetfelder induzieren elektrische Felder usw.) können elektromagnetische Wellen selbst durch ein perfektes Vakuum propagieren. Das Einbeziehen des Verschiebungsstroms in das Amperesche Gesetz war der bedeutende Schritt, der es Maxwell erlaubte die bekannten elektromagnetischen Gleichungen zu einer Wellengleichung zu kombinieren und somit „eine dynamische Theorie des elektromagnetischen Feldes“ zu entwickeln. Das Magnetfeld einer freien elektromagnetischen Welle rührt nur vom Verschiebungsstrom!
Höhere Experimentalphysik 1 Elektromagnetische Wellen Nachdem Maxwell die Existenz von elektromagnetische Wellen vorhergesagt hatte, gelang um 1860 Heinrich Hertz erstmals die Erzeugung von Radiowellen und der Nachweis, dass sie sich mit der Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.
Höhere Experimentalphysik 1 Das Amperesche Gesetz - Erweiterung Leitungsstrom in den Kondensator: Wenn man nun auf der rechten Seite von den von der elektrischen Feldstärke abhängigen sogenannten Verschiebungsstrom addieren, erhalten wir in beiden Fällen dieselbe magnetische Feldstärke. Der Verschiebungsstrom ist allgemein gegeben durch Integration über E dA:
Höhere Experimentalphysik 1 Sender • Meissner Schaltung typische Senderbauweise kapazitiver Rückkopplung an das Gitter G der Triode, deren Strom die Verlustenergie des Kreises nachliefert
Höhere Experimentalphysik 1 Sender Zusätzlich zur Gleichspannung wird auf das Gitter eine Wechselspannung gelegt • Triode U G= U G ,0+a⋅ cos(ωt ) Somit wird der Anodenstrom moduliert I A = I A ,0 +b⋅ cos(ωt) Die Elektronen werden vom Emitter ausgesandt und vom Kollektor aufgefangen. Mit der Basis kann man die Größe des Stromes zwischen Emitter und Kollektor steuern.
Höhere Experimentalphysik 1 Experiment
Höhere Experimentalphysik 1 12.02.2021
Höhere Experimentalphysik 1 Erzeugung von EM-Wellen – Hertzscher Dipol Felder sind zunächst im Inneren von Kondensator bzw. Spule konzentriert. Allerdings ändert sich das mit Form des Schwingkreises und die Felder reichen weit nach außen.
Höhere Experimentalphysik 1 Die Wellengleichungen Mit den Lösungsansatz einer transversal ebene Welle zeigt sich, dass das elektrische Feld und das magnetische Feld am gleichen Ort und zur gleichen Zeit ihr Maximum erreichen d.h. E und B sind in Phase. Fernfeld Nahfeld E- und B-Feld in Phase E- und B-Feld phasen- verschoben um 90° Bildquelle: http://de.sci.physik.narkive.com/s0TWg3yW/nah-und-fernfeld-von-dipolstrahlung-phasenverschiebung:i.1.1.full Bildquelle: http://www.meteo.physik.uni-muenchen.de /lehre/crewell/vorles/FE_vorles/FE_29okt04.pdf
Höhere Experimentalphysik 1 Elektromagnetische Wellen Aus der Theorie des Hertzschen Dipols folgt: Nahfeld Fernfeld E- und B-Feld phasen- E- und B-Feld in Phase verschoben um 90° Bildquelle: http://www.meteo.physik.uni-muenchen.de /lehre/crewell/vorles/FE_vorles/FE_29okt04.pdf Bildquelle: http://de.sci.physik.narkive.com/s0TWg3yW/nah-und-fernfeld-von-dipolstrahlung-phasenverschiebung:i.1.1.full Magnetfeld erzeugt durch Strom im Dipol Magnetfeld durch Verschiebungsstrom
Höhere Experimentalphysik 1 Abstrahlcharakteristik eines Hertzschen Dipols Betrag der mittleren Energiestromdichte q p0 ω2 2 (θ) = sin(θ) sin(ωt− kr )→ ∝ p0 ω 2 2 4 πϵ 0 c2 r r2 p20 ω4 Gesamte abgestrahlte Leistung: P= 12πϵ 0 c3 Folgerungen: 1) Abstrahlungscharakteristik eines Dipols: ∝ sin2θ Keine Abstrahlung in Richtung des Dipols 2) Abstandsgesetz: S ∝1/r2 3) Frequenzabhängigkeit: ∝ ω4, 1/λ4
Höhere Experimentalphysik 1 Abstimmung zwischen Sender und Empfänger Ein optimaler Empfang ist gewährleistet, wenn Empfänger und Sender in Resonanz sind: 1 1 ωres= wobei l√ϵr √L' C' L = l .L / l = l . L’ (L’ Induktionsbelag) und C = l . e. C / l = l . e . C’ (C’ Kapazitätsbelag). L1 L2 Abstimmung erfolgt also über die Länge von Empfänger und Sender oder die Dielektrizitätskonstante.
Höhere Experimentalphysik 1 12.02.2021
Höhere Experimentalphysik 1 Beispiel: Abstrahlcharakteristiken Polar Plot Polar Plot Polar Plot 90 90 90 1,0 0,5 1,0 120 60 120 60 120 60 0,8 0,4 0,8 0,6 0,3 0,6 150 30 150 30 150 30 0,4 0,2 0,4 0,2 0,1 0,2 180 0,0 0 180 0,0 0 180 0,0 0 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 0,2 0,1 0,2 0,4 0,2 0,4 210 330 0,6 210 330 210 330 0,3 0,6 0,8 0,4 0,8 240 300 1,0 240 300 240 300 270 0,5 1,0 270 270 Die rechte Antenne eilt um T/2 nach Die rechte Antenne eilt um T/4 nach Schwingen in Phase
Höhere Experimentalphysik 1 Energiedichte einer elektromagnetischen Welle Die Energiedichte w der Welle setzt sich aus einem elektrischen und einem magnetischen Anteil zusammen: Wegen folgt Energiestromdichte S ist gegeben durch und zeigt ebenfalls räumlich periodische Schwankungen wie E und B.
Höhere Experimentalphysik 1 Poynting-Vektor Der Poynting-Vektor (abgeleitet für eine ebene Welle) zeigt in die Ausbreitungsrichtung und sein Betrag gibt die Intensität der elektromagnetischen Welle an: Ganz allgemein gibt der Poynting Vektor den Energiestrom im elektromagnetischen Feld wieder.
Höhere Experimentalphysik 1 Glasfaser Wellentransport Funkverkehr
Höhere Experimentalphysik 1 Lecher Leitung Elektromagnetische Wellen können sich auch entlang elektrisch leitenden Drähten ausbreiten. Wenn der Drahtabstand d klein gegenüber der Wellenlänge λ ist, interferieren die von beiden Leitern erzeugten elektromagnetischen Wellen destruktiv, so dass die Abstrahlungsverluste klein sind. Strom- und Spannungsverteilung auf der Lecherleitung Ist das zweite Ende offen, gibt es dort Knoten in der Stromverteilung und Bäuche in der Spannungsverteilung.
Höhere Experimentalphysik 1 12.02.2021
Höhere Experimentalphysik 1 Telegraphengleichung I+DI R‘ L‘ U+DU U G‘ C‘ z z+Dz R‘=R/z Widerstandsbelag L‘=L/z Induktionsbelag C‘=C/z Kapazitätsbelag G‘=G/z Ableitungsbelag → Verluste im Isolator durch Wechselfelder
Höhere Experimentalphysik 1
Höhere Experimentalphysik 1 Schönes Wochenende!
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