Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Eigenschaften - Anforderungen - Anwendungen - Informationsdienst ...

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Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Eigenschaften - Anforderungen - Anwendungen - Informationsdienst ...
Holzfaser-

                                              hol z bau handbu ch | RE I HE 4 | TEIL 5 | F O LG E 3
Wärmedämmverbundsysteme
Eigenschaften – Anforderungen – Anwendungen
Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Eigenschaften - Anforderungen - Anwendungen - Informationsdienst ...
2   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | IMPRESSUM
    holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

    Impressum

    Herausgeber:                                      Bearbeitung 1. Auflage:
    vdnr                                              Dipl.-Ing. Rainer Blum, Feldkirchen
    Verband Dämmstoffe                                Dipl.-Forstwirt (Univ.) Volker Brombacher, Cham
    aus nachwachsenden Rohstoffen e.V.                Dipl.-Holzwirt Christoph Jost, Ober-Ramstadt
    Heinz-Fangman-Straße 2                            Akad.-Dir. Dipl.-Ing. B. Radović †, Knittlingen
    D- 42287 Wuppertal
                                                      Überarbeitung 6. Auflage:
    Telefon + 49 (0)202-769 72 73 - 6
                                                      Dipl.-Ing. F. Förster, Bochum
    Telefax + 49 (0)202-769 72 73 - 7
    info@vdnr.net
    www.vdnr.net                                      Gestaltung 1. Auflage:
                                                      LGS GmbH · Litho /Grafik / Satz · Frankfurt /Main
    Die Wortmarke INFORMATIONSDIENST HOLZ
    ist Eigentum des Informationsverein Holz e. V.,   Satz 6. Auflage:
    Franklinstraße 42, 40479 Düsseldorf,              Schöne Aussichten, Oliver Iserloh, Düsseldorf
    www.informationsvereinholz.de.

    Die technischen Informationen dieser Schrift
                                                      1. Auflage: erschienen 01/ 2010
    entspre­chen zum Zeitpunkt der Drucklegung
                                                      2. Auflage: Korrektur 08 /2010
    den anerkannten Regeln der Technik.
                                                      3. Auflage: Überarbeitung 06/2013
    Eine Haftung für den Inhalt kann trotz
                                                      4. Auflage: Überarbeitung 11/2017
    sorgfältigster­Bearbeitung und Korrektur
                                                      5. Auflage: Korrektur 12/2017
    nicht übernommen werden.
                                                      6. Auflage: Überarbeitung 05/2021
    Hinweise zu Änderungen,
    Ergänzungen und Errata unter:                     holzbau handbuch
    www.holzfaser.org                                 Reihe 4: Baustoffe
                                                      Teil 5: Holzwerkstoffe
                                                      Folge 3: Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme

                                                      ISSN-Nr. 0446-2114
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INHALT | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                3
                                                   holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

Inhalt

Seite 4 1      Einleitung                      Seite 17 3	Eigenschaften der
                                                              Holzfaser-WDVS
     5 2	Systemkomponenten
                                                   17 3.1     Wetterschutz
               und Anforderungen
                                                   17 3.2     Wärmeschutz
     5 2.1     Baurechtliche Grundlagen
                                                   21 3.3     Sommerlicher Hitzeschutz
     8 2.2     Holzfaserdämmplatten
                                                   22 3.4     Schallschutz
     8 2.2.1	Anwendungstyp und
                                                   23 3.5     Brandschutz
               Kennzeichnung
                                                   24 3.6     Mechanische Eigenschaften
     8 2.2.2   Plattenmaße und -formate
                                                   24 3.7     Ökologie/Nachhaltigkeit
     9 2.2.3	Hydrophobierung und
               Holzschutz                          25 4       Anschlüsse und Fugen
    10 2.2.4	Wärmeleitfähigkeit und               25 4.1     Sockelbereich
               andere Eigenschaften                26 4.2     Fensteranschluss
    11 2.3     Befestigung                         28 4.3     Türanschluss
    11 2.3.1   Allgemeines                         28 4.4     Durchdringungen
    11 2.3.2	Holzfaser-WDVS auf                   29 4.5	Fugen im Bereich des
               hölzernen Untergründen                         Geschossstoßes
    13 2.3.3	Holzfaser-WDVS auf                   30 4.6     Dehnfugen
               mineralischen Untergründen
                                                   31 5       Verarbeitung
    13 2.3.3.1	Unmittelbare Befestigung
                                                   31 5.1     Allgemeines
    14 2.3.3.2	Mittelbare Befestigung
                                                   31 5.2	Transport, Lagerung und
               mit vertikalen Hölzern
                                                              Wareneingangskontrolle
    14 2.4     Putz
                                                   32 5.3.	Verarbeitung und
    14 2.4.1   Allgemeines
                                                              Montage der Platten
    14 2.4.2	Unterputz und
                                                   32 5.3.1	Allgemeines
               Armierungsgewebe
                                                   33 5.3.2	Unterer Systemabschluss
               (Bewehrung)
                                                   34 5.3.3	Plattenmontage –
    15 2.4.3   Oberputz
                                                              Holzbau
    16 2.5	Anstriche
                                                   34 5.3.4	Plattenmontage –
               (Egalisationsanstriche)
                                                              mineralischer Untergrund
    16 2.6     Zubehör
                                                   35 5.3.5	Spritzwasserschutz
                                                   35 5.4     Putzarbeiten
                                                   35 5.4.1 Vorbereitung der Putzarbeiten
                                                   36 5.4.2 Aufbringung des Unterputzes
                                                   36 5.4.3 Aufbringung des Oberputzes

                                                   38 6       Wartung der Putzoberfläche

                                                   39		       Abbildungsnachweis

                                                   40		       Literatur
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4   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | EINLEITUNG
    holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

    1 _ Einleitung

    Diese Broschüre richtet sich in erster Linie an     Bauteile. Holz­faser-WDVS mit Dicken bis 240 mm
    Planer und Ausführende. In ihr werden aus-          bewähren sich seit Jahren bei Gebäuden in
    schließlich Holzfaser-Wärmedämmverbund­             Massivholzbau­weise. Holzfaser­dämmplatten
    systeme (im Folgenden Holzfaser-WDVS                werden ebenso zur Dämmung von Wandflächen
    genannt) behandelt. Sie werden hinsichtlich         mit mineralischen Untergründen, wie beispiels-
    ihres Aufbaus, der einzelnen Komponenten,           weise Mauerwerksbauten, eingesetzt. Die Platten
    der baurechtlichen Grundlagen, der Eigen-           werden sowohl in Neubauten wie bei der
    schaften sowie der üblichen Verwendung              Renovierung oder Ertüchtigung von Alt­bauten
    beschrieben. Detaillierte Hinweise zur              verwendet.
    Verarbeitung­­sind nicht Gegen­stand dieser
                                                        Seit Beginn der Entwicklung steigen sowohl
    Broschüre.
                                                        die verbaute Menge wie der Marktanteil der
    Für weiterführende Informationen zu Holz­           Holz­faser-WDVS. Dies ist darauf zurück­zuführen,
    faserdämmstoffen und bauphysikalischen              dass die Systeme über eine Kombination vieler
    Zusammenhängen wird auf die Schriften des           positiver Eigenschaften verfügen.
    holzbau handbuches [01], [02], [03], und [04],
    verwiesen (siehe Literaturverzeichnis S. 40, 41).   Wandauf­bauten mit Holzfaser-WDVS
                                                        – sind wärmedämmend und bieten aufgrund der
    Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
                                                          hohen Rohdichte und Wärmespeicher­fähigkeit
    sind Systeme, mit denen Außenwandkons-
                                                          einen sehr guten sommerlichen Hitzeschutz;
    truktionen einerseits vollflächig gedämmt
                                                        – neigen aufgrund der Wärmespeicherfähigkeit
    und andererseits dauerhaft wirksam vor der
                                                          der Holzfaserdämmstoffe weniger zur Algen­
    Witterung geschützt werden können. WDVS
                                                          bildung;
    bestehen aus einer Dämmung, einer in min-
                                                        – sind diffusionsoffen, können in ihren
    destens zwei Lagen aufgebrachten armierten,
                                                          Kapil­laren temporär anfallende Feuchte
    witterungsbeständigen Putzschicht, einem
                                                          puffern und sind damit für den Einsatz in
    optionalen Schlussanstrich und den für den
                                                          den bauphysikalisch besonders robusten
    Verbund mit dem Untergrund erforderlichen
                                                          diffusionsoffenen Wand­aufbauten geeignet;
    Befestigungsmitteln und Klebern.
                                                        – verbessern aufgrund der hohen Rohdichte
    Ende der 1950er Jahre wurden WDVS auf der             des offenporigen Dämmstoffes die Schall-
    Basis von Polystyrol-Hartschaumdämm­stoffen           dämm­werte von Bauteilen im Vergleich zu
    erstmals eingesetzt. Seither wurden viele             konven­tionellen WDVS;
    WDVS auf der Basis anderer Dämmstoffe ent-          – sind aufgrund ihrer hohen Festigkeit und
    wickelt. Holzfaser-WDVS wurden seit Anfang            Steifigkeit robust gegenüber mechanischen
    der 1990er Jahre zunächst für den Einsatz im          Einflüssen;
    Holzrahmen­bau entwickelt. Bei Anwendung            – basieren auf einem aus nachwachsenden
    auf Holzrahmenbau­­­elementen benötigen               Roh­stof­fen hergestellten, ökologisch
    Holzfaser-WDVS – anders als konventionelle            unbe­denk­lichen Dämmstoff aus nachhaltig
    WDVS – aufgrund ihrer höheren Festigkeit              bewirtschafteten Wäldern;
    keine außenseitige Beplan­kung der Wand­            – ermöglichen Feuer­widerstandsklassen bis F90;
    elemente als Träger­schicht für den Dämmstoff.      – tragen zur Erreichung der Klimaschutz­­ziele
    Sie sind somit kostengünstig und ermöglichen          durch den natürlichen CO2-Speicherungseffekt
    zugleich die Ausführung diffusionsoffener             des nachwachsenden Rohstoffes Holz bei.
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SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                             5
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2 _ Systemkomponenten und Anforderungen

2.1 _ Baurechtliche Grundlagen
Wärmedämmverbundsysteme sind Bauarten,
an die seitens der Bauordnungen Anforde-
rungen an Standsicherheit, Wärme-, Feuchte-,
Schall- und Brandschutz gestellt werden. Bei
Anwendungen im Holzbau muss zudem der
dauerhaft wirksame Wetterschutz des Trag-
werkes gewährleistet werden. Es gibt zwar mit
DIN EN 13171 [05] eine europäische Produkt-
norm für Holzfaserdämmstoffe, aber noch
keine nationale oder europäische Norm für
WDVS mit Dämmstoffen auf Holzfaserbasis.
Deshalb muss der bauaufsichtliche Verwend-
barkeitsnachweis durch eine „allgemeine bau-
aufsichtliche Zulassung (abZ) mit allgemeiner
Bauartgenehmigung“ (aBG), die durch das
Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) erteilt
wird, erbracht werden. Für einzelne Objekte       Allerdings ist bei CE-gekennzeichneten               Abb. 1:
kann auch eine „vorhabenbezogene Bauart­          Systemen­mit ETA immer ein Abgleich zwi-             Einfamilienhaus
genehmigung“ durch die oberste Bauaufsichts-      schen­der ausgewiesenen Leistung und den             mit Holzfaser-WDVS
behörde des jeweiligen Bundeslandes erteilt       nationalen Bauwerksanforderungen notwen-
werden.                                           dig. In Deutschland erteilt das DIBt deshalb
                                                  ergänzend zu der jeweiligen ETA eine allge-          Abb. 2 und 3:
Hinweis: Stand 2021 gibt es noch gültige
                                                  meine Bauartgenehmigung, um beispielsweise           Prinzipielle Aufbauten
allgemeine­­ bauaufsichtliche Zulassungen
                                                  die Gebrauchsklasse gemäß Holzschutznorm             von Holzfaser-WDVS auf
für die Bauart (sogenannte „Anwendungs­
                                                  DIN 68800-2 [06] oder das Brandverhalten             Holz­unterkonstruktionen
zulassungen“). Im Zuge der Novellierung
                                                  nach nationalen bauaufsichtlichen Anforde-           bzw. mineralischen Unter-
der Musterbauordnung [17] und nachfolgend
                                                  rungen auszuweisen.                                  gründen
der Landesbauordnungen werden diese
aber sukzessive durch allgemeine Bauart­
genehmigungen ersetzt oder laufen aus.

Auf europäischer Ebene werden WDVS als
ETICS (External Thermal Insulation Composite
Systems) bezeichnet und deren Brauchbar-
keit wird durch eine „Europäische Technische
Bewertung“ (European Technical Assessment
– ETA) nachgewiesen.

Die ETA ist ein Produktleistungsnachweis,
der zur CE-Kennzeichnung führt, und kann für
jedes Bauprodukt bzw. jede Bauart beantragt
werden, welche nicht oder nicht vollständig
von einer harmonisierten Norm erfasst ist.
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6    HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN
                             holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                                                             Die nationalen abZ/aBG (hier kurz Zulassungen
                                                                             genannt) werden i. d. R. für jeweils fünf Jahre
                                                                             erteilt und haben folgenden Inhalt:
                                                                             – Beschreibung des WDVS und seines
                                                                               An­wendungsbereichs, wie z. B. zulässige
                                                                               Untergründe;
                                                                             – Beschreibung der Eigenschaften und der
                                                                               Zusammensetzung aller systemrelevanten
                                                                               Komponenten (Dämmstoff, Befestigungs-
                                                                               mittel, Putzkomponenten, Zubehörteile
                                                                               und gegebenenfalls Anstriche);
                                                                             – Herstellung, Verpackung, Transport,
                                                                               Lagerung und Kennzeichnung;
                                                                             – Übereinstimmungsnachweis;
                                                                             – Bestimmungen für Entwurf und Bemessung;
                                                                             – Bestimmungen für die Ausführung;
                                                                             – Vorlage für die Übereinstimmungsbestä­
                                                                               tigung des Unternehmers (siehe Abb. 4):
                                                                             Hinweis: Bei Wänden in Holzbauweise dürfen
                                                                             Wärmedämmverbundsysteme auf Basis
                                                                             von Holzfaserdämmplatten derzeit nicht als
                                                                             dauerhafte Knick- und Kippaussteifung der
                                                                             Holzrippen sowie nicht zur Aufnahme und
                                                                             Weiterleitung von Lasten aus dem Gebäude
                                                                             angesetzt werden.

                                                                             Die nationale Zulassung führt zum Überein-
                                                                             stimmungszeichen (Ü-Zeichen), welches an
                                                                             den Systemkomponenten bzw. Beipackzetteln
                                                                             oder Lieferscheinen auszuweisen ist.

                                                                             Die Zulassungen enthalten u. a Bestim­mun­
Abb. 4:                                                                      gen­für die Verarbeitung, die stets verbindlich
Muster für die Überein­stimmungsbestätigung                                  sind. Die Verarbeitungshinweise der
des ausführenden Fachbetriebes                                               Her­steller­­können jedoch ergänzend auf
                                                                             Teile der DIN 55699 [07] verweisen.
                                                                             Mit dieser natio­nalen Norm wurde bereits die
                                                                             Ver­arbeitung von WDVS mit anderen Dämm-
                                                                             stoffen ge­regelt. WDVS auf der Basis von
                                                                             Holzfaserdämmstoffen sollen künftig durch
                                                                             eine europäische Norm geregelt werden.
Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Eigenschaften - Anforderungen - Anwendungen - Informationsdienst ...
SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                           7
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Bei den Zulassungen für WDVS handelt
es sich um sogenannte System-Zulassun-
gen, d. h. dass das Gesamtsystem bestehend
aus Dämmstoff, Putzkomponenten,
Be­festigungsmitteln, Zubehör­­teilen und
gegebenenfalls Anstrichen geregelt wird.
Es dürfen daher nur die in der jeweiligen
Zulassung geregelten Kom­ponenten­ver-
wendet werden. Werden systemfremde­
Komponenten verwendet, so ist dies bau-
rechtlich unzulässig und es erlischt zudem
der Gewähr­leistungs­anspruch gegenüber
dem Zulassungs­in­­­haber.­ Das ist auch der
Fall, wenn systemfremde Komponenten
verwendet werden, die für andere WDVS
zugelassen sind.

Nicht zuletzt aus diesem Grunde sind die
Systemgeber verpflichtet, alle system­
relevanten Informationen zur Verfügung zu
stellen. Die Zulassungen der verwendeten
Systeme müssen den Planern und Ver-
wendern vorliegen und werden von den
Systemanbietern bereitgestellt. Der Ver-
arbeiter hat diese Informationen zu berück-
sichtigen, darüber hinaus eine Überein­
stimmungsbestätigung gemäß Zulassung
über die sachgerechte Ausführung des
WDVS anzufertigen und dem Bauherren zu
übergeben. Vorlagen für die Übereinstim-
mungsbestätigung finden sich als Anhang
in den Zulassungen oder sind, in erweiterter
                                               Abb. 5:
Form, bei den System­haltern erhältlich.
                                               Beispiel für das Deckblatt einer
                                               allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung /
                                               allgemeinen Bauartgenehmigung
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                               2.2 _ Holzfaserdämmplatten                                                  Weitere Hinweise zu den Produkteigen-
                               2.2.1 _ Anwendungstyp und Kennzeichnung                                     schaften und der CE-Kennzeichnung der
                               Für Holzfaser-WDVS werden im Nass- oder                                     Holzfaserdämm­platten enthält [01].
                               Trockenverfahren hergestellte, hydrophobierte
                               Holzfaserdämmplatten gemäß harmonisierter                                   2.2.2 _ Plattenmaße und -formate
                               europäischer Produktnorm DIN EN 13171 [05]                                  Für die Verwendung in Holzfaser-WDVS
                               verwendet. Die Platten müssen mit dem                                       werden, je nach gewünschtem Wärmedurch­
                               CE-Kennzeichen gemäß DIN EN 13171                                           gangskoeffizienten der Wand, Holzfaser­
                               ge­­kennzeichnet­sein (siehe Abbildung 6,                                   dämmplatten mit Gesamtdicken zwischen
                               oben rechts) und den Anforderungen gemäß                                    40 mm und 300 mm verwendet. Im Holz­
                               der Systemzulassung entsprechen. Die Über­                                  rahmenbau kommen i. d. R. Dicken bis
                               einstimmung mit der Systemzulassung ist an                                  ca. 160 mm zum Einsatz. Für die kleinflächige
                               dem Übereinstimmungs­zeichen des Holz-                                      Überdämmung von Anschlussbereichen,
                               faser-WDVS (siehe Abb. 6, unten rechts) zu                                  wie z. B. an Fenstern und Türen, stehen
                               erkennen. In der Regel erfüllen diese Platten                               Laibungsdämmplatten bis 40 mm Dicke zur
                               die Anforderungen des An­­wendungstyps                                      Verfügung.
                               WAP gemäß DIN 4108-10 [08] – WAP =
                                                                                                           Im Nassverfahren hergestellte Holzfaserdämm­
                               Außen­dämmung der Wand unter Putz.
                                                                                                           platten für die Verwendung in WDVS werden
                               Auf den Holzfaserdämmplatten finden sich                                    ohne Zugabe von Bindemitteln in Dicken von
                               Stempelungen, die eine exakte Zuordnung                                     üblicherweise 20 mm produziert und mittels
                               zum Systemgeber ermöglichen.                                                feuchtebeständiger Klebstoffe zu dickeren

Abb. 6:
Muster eines Beipack­zettels
                                    Handelsbezeichnung g      MUSTERtherm®- Holzfaserdämmplatten
für Holzfaser­dämmplatten                     Hersteller g    Musterwerk GmbH, Musterhausen
                                   Herstelldatum / Werk g     29.02.2021 / Werk I
zur Verwendung in
                                        Brandverhalten g      Klasse E nach EN 13501-1
einem Holzfaser-WDVS                      Nennwert RD g       RD = 2,50 m²·K/W                           011-7D000
                                          Nennwert lD g       lD = 0,040 W/(m·K)
                                                                                                       Keymark-Zeichen Konformitätszeichen
                                             Nenndicke g      Dicke 100 mm                                (freiwillig)
                                     Nennlänge, -breite g     Länge 1.300 mm, Breite 600 mm
                                     Verpackungsinhalt g      44 Stück = 34,32 m²
                                   Bezeichnungsschlüssel g    WF — EN 13171 — T5 — DS(70,90)3 — CS(10\Y)100 — TR10 — WS1,0 — MU4
                                         nach EN 13171
                                                               g

                                                                           g

                                                                                       g

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                                                                                                                                        g

                                                                                                                                                   g

                                                                                                                                                                g

                                                             Zeichen  Nummer      Grenz- Dimensions-                     Druck-    Zugfestigkeit Kurz-   Wasser-
                                                               für     dieser    abmaße    stabilität                  spannung    senkrecht zur zeitige  dampf-
                                                              Holz- europäischen für die (Temperatur                    bei 10%       Platten-   Wasser- diffusion
                                                              faser    Norm       Dicke und Feuchte)                   Stauchung       ebene aufnahme

                                                              Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit                        Dämmplatten für das                 Musterwerk
                                                                                                                                                                 GmbH
                                                              gemäß DIN 4108-4: lB = 0,042 W/(m·K)                         MUSTERtherm®- WDVS
                                                                                                                                                               Z-33.47-XXXX
                                                              Baustoffklasse gemäß DIN 4102-1: B2                          Trocken, plan liegend und vor

                                                              Anwendungsgebiet gemäß DIN 4108-10:
                                                                                                                           Beschädigungen geschützt            MPA
                                                                                                                           lagern. Diesen Beipackzettel         Musterland
                                                              WAP-zh                                                       aufbewahren.
                                                                   g

                                                                                                                                       g

                                                                                                                                                                    g

                                                              Kurzzeichen für das Anwendungsgebiet                            Handelsname des WDVS         Übereinstimmungs-
                                                              „Außendämmung der Wand unter Putz“                                       und                 zeichen (Ü-Zeichen)
                                                              mit Eigenschaftskurzzeichen (hier: Hohe Zugfestigkeit)          Lagerungsbedingungen            für das WDVS
Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Eigenschaften - Anforderungen - Anwendungen - Informationsdienst ...
SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                              9
                                                       holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

Holz­faserdämmplatten verklebt. Der mehr-
lagige Aufbau erlaubt die Kombination von
Holzfaser­dämmplatten unterschiedlicher
Eigenschaften, z. B. von Platten unterschied-
licher Rohdichte.

Im Trockenverfahren hergestellte Holzfaser­
dämm­platten für die Verwendung in WDVS
werden unter Zugabe von formaldehydfreien
Binde­­mitteln in einem Arbeitsgang in Dicken
bis zu 300 mm hergestellt. Eine Verklebung
mehrerer Lagen kann daher entfallen. Es kön-
nen­sowohl Platten mit einem über die Platten-
dicke unterschiedlichen Rohdichteprofil als
auch Platten mit über die Dicke gleichförmigen
Eigenschaf­ten hergestellt werden.

Für die bauseitige Montage werden üblicher-
weise kleinformatige und damit handliche
Platten eingesetzt. Dabei kommen Platten mit
einer Nut-und-Feder Kantenprofilierung für
die Direktbefestigung an Holzständern zur
Anwendung, die eine Verlegung mit „fliegen-
den­Stößen“ ermöglichen. Auf Massivwän-
den und vollflächigen Verlegeuntergründen
im Holzbau können Dämmplatten ohne
Kantenprofilierung verlegt werden. Für die
werksseitige Vorfertigung im Holzbau stehen
großformatige Platten zur Verfügung, die z. B.
geschosshohe Beplankungen ohne Horizontal-
stoß erlauben.

2.2.3 _ Hydrophobierung und Holzschutz
Die in WDVS verwendeten Holzfaserfaser­-
dämm­platten sind hydrophobiert. Eine
Behandlung mit vorbeugenden chemischen           Abb. 7 und 8:
Holzschutz­mit­teln ist nicht erforderlich.      Holzfaserdämmplatten mit und ohne Kantenprofilierung
Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Eigenschaften - Anforderungen - Anwendungen - Informationsdienst ...
10    HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN
                              holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                                                              2.2.4 _ Wärmeleitfähigkeit
                                                                              und andere Eigenschaften
                                                                              Die Wärmeleitfähigkeit sowie die Druck-
                                                                              festigkeit und Biegesteifigkeit der Holzfaser-
                                                                              dämmplatten hängt im Wesentlichen von der
                                                                              Rohdichte der Platten ab. Alle Werte steigen
                                                                              mit der Rohdichte an.

                                                                              Bei Holzfaser-WDVS auf Holzständerwänden
                                                                              werden tendenziell eher Platten mit höherer
                                                                              Rohdichte und damit besseren Festigkeits­­-
                                                                              wer­ten, aber etwas höheren Wärmeleitfähig­
                                                                              keiten ein­gesetzt.

                                                                              In Holzfaser-WDVS ver­­wendete Holz­faser­
                                                                              dämm­platten haben Rohdichten von
                                                                              110 kg/m³ bis 265 kg/m³ bei Bemessungs­
                                                                              werten der Wärme­leit­­fähigkeit von
                                                                              0,039 W/(m · K) bis 0,055 W/(m · K).
Abb. 9a:
Befestigung von Holzfaserdämmplatten –                                        Holzfaserdämmplatten sind diffusionsoffen
einlagige Befestigung auf Holzständer                                         und können Feuchte puffern und wieder
                                                                              abgeben. Mit Holzfaser-WDVS können daher
                                                                              robuste, diffusionsoffene­Wandaufbauten
                                                                              ausgeführt werden, die sich mittlerweile seit
                                                                              Jahrzehnten bewährt haben.

                                                                              Informationen zu weiteren Produkteigen-
                                                                              schaften und zu der Herstellung von Holzfaser-
                                                                              dämmplatten enthält die Broschüre „Holz-
                                                                              faserdämmstoffe“ aus der Schriftenreihe des
                                                                              holzbau handbuches Reihe 4, Teil 5, Folge 2
                                                                              [01].

Abb. 9b:
Befestigung von Holzfaserdämmplatten –
ein- oder mehrlagige Befestigung auf Holzmassivwand
SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                            11
                                                      holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                                                                                      Abb. 10 und 11:
                                                                                                      Befestigung von
                                                                                                      Holzfaserdämmplatten
                                                                                                      auf Holzkonstruktionen

2.3 _ Befestigung
2.3.1 _ Allgemeines
Die für das jeweilige System zulässigen Ver­
bin­dungsmittel werden in der Zulassung des
Holzfaser-WDVS benannt. Die aus Gründen der
Standsicherheit einzubauende Mindestanzahl
der Befestigungsmittel sowie die geometrische
Anordnung ist den Verarbeitungshinweisen
der Systemanbieter zu entnehmen. Sie wird
anhand der Gebäudehöhe/Windlast bzw.
Platzierung­(Fläche/Randbereich) definiert.

Werden die Holzfaserdämmplatten in zwei
Lagen aufgebracht, so kann die erste Lage mit
einer reduzierten Anzahl von Befestigungs-
mittel fixiert werden. Die statisch tragende
Befestigung beider Platten­lagen erfolgt durch   2.3.2 _ Holzfaser-WDVS auf
die Decklage hindurch.                                  hölzernen Untergründen
                                                 Im Holzbau werden Holzfaser-WDVS über­
Alle Verbindungsmittel, die unmittelbaren
                                                 wiegend direkt auf der Holzkonstruktion
Kontakt mit Putzkomponenten haben,
                                                 montiert. Zur Befestigung können, Breit­
müssen aus nichtrostendem Stahl bestehen,
                                                 rückenklammern, Tellerbefestiger oder Spezial-
um Rost­stellen zu vermeiden.
                                                 schrauben verwendet werden.
12   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN
                                  holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

Abb. 12:
Als Systemkomponenten
verwendete Verbindungs­
mittel für die Befestigung
von Holzfaser-WDVS:
a) Breitrückenklammern
                                   a)                                          b)                                          c)
b) Tellerbefestiger
c) Spezialschraube

                                  In den meisten Fällen werden aus Zeit- und                         Tabelle 1 enthält beispielhaft eine Übersicht
                                  Kostengründen Breitrückenklammern einge-                           über die erforderlichen Parameter. Weiter-
                                  setzt. Diese werden mit pneumatisch betriebe-                      gehende Informationen für die Anord-
                                  nen Klammergeräten eingetrieben. Alternativ                        nung der Befesti­gungsmittel können den
                                  und in von der Dämmstoffdicke werden Teller-                       Systemdokumenta­tionen entnommen werden.
                                  befestiger oder Spezialschrauben eingesetzt.
                                                                                                     Die Verankerungstiefen und Randabstände
                                  Tellerbefestiger und Spezialschrauben sind                         der Verbindungsmittel sind den Zulassungen
                                  so konzipiert, dass sie die Wärmeausleitung                        der Holzfaser-WDVS zu entnehmen. Tabelle 1
                                  aus dem Gebäudeinneren reduzieren. Die                             enthält eine beispielhafte Übersicht über
                                  Spezial­schrauben besitzen zudem einen ver-                        die üblicherweise erforderlichen Parameter.
                                  gleichsweise kleinen Schraubenkopf, womit
                                  die Gefahr von späteren Dübelabzeichnungen
                                  reduziert wird.

Tab. 1:
Beispielhafte Anzahl,                                             Anzahl            min. Eindring- bzw.      maximaler                Abstand senkrecht
Eindring- bzw.                                                    pro               Einschraubtiefe          Abstand                  zur Faser in der
                                                                  Fläche            in der hölzernen         untereinander            Holzunterkonstruktion
Ein­schraubtiefe in der
                                                                  [1/m²]            Tragstruktur [mm]        [mm]                     [–]
höl­zernen Trag­struktur
und maximaler Abstand
                                        Breitrückenklammern       16 – 20           30                       70 – 150                 5 d ¹)
von system­konformen
Breitrücken­klam­mern,
                                        Tellerbefestiger          4 – 11            25  –  40                200 – 300                5 d k ²)
Teller­­be­fes­ti­gern
und Spezial­schrauben.­
                                        Spezialschrauben          6 – 14            30                       150                      5 d k ²)

                                   ¹) Abstand bezieht sich auf den äußeren Klammerschenkel, wobei die Breitrückenklammer wie zwei Nägel betrachtet wird

                                   ²) Kerndurchmesser
SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                           13
                                                     holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

2.3.3 _ Holzfaser-WDVS auf                     In jedem Fall sind mindestens 40 % der Platten­
mineralischen Untergründen                     fläche mit dem Untergrund zu verkleben.
2.3.3.1 _ Unmittelbare Befestigung
                                               Nach dem Abbinden des Klebers wird das
Auf flächigen mineralischen Untergründen
                                               Holzfaser-WDVS mit Tellerdübeln befestigt.
wie Mauerwerk und Beton können Holzfaser-
                                               In der Regel handelt es sich um Spreizdübel,
WDVS mit einem i. d. R. mineralischen Mörtel
                                               die einen Dübelteller mit etwa 60 mm
zunächst mit dem Untergrund verklebt und
                                               Durchmesser haben. Die Tellerdübel müssen
anschließend mit Tellerdübeln verdübelt
                                               oberflächenbündig eingebaut werden (siehe
werden.
                                               Abb. 14b). In seltenen Fällen werden die
Die Verklebung gleicht leichte Unebenheiten    Teller versenkt und mit einem Holzfaserrondell
im Untergrund aus. Mit dem sogenannten         oberflächenbündig abgedeckt.
Punkt-Wulst-Verfahren (siehe Abb. 13) wird
eine Hinterlüftung des Dämm­stoffs und somit
ein konvektiver Feuchteeintrag vermieden.
Eine vollflächige Verklebung ist ebenfalls
zulässig.

Abb. 13:
Kleberauftrag im Punkt-Wulst-Verfahren          a)

                                                b)

                                               Abb. 14:
                                               Tellerdübel zur Befesti­gung von Holzfaser-WDVS
                                               auf mineralischen Unter­grün­den:
                                               a) Tellerbefestiger
                                               b) Tellerbefestiger ober­flächenbündig eingebaut
14   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN
     holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

     2.3.3.2 _ Mittelbare Befestigung
     mit vertikalen Hölzern
     Eine zweite Möglichkeit der Befestigung von
     Holzfaser-WDVS auf mineralischen Unter­
     gründen besteht darin, zunächst vertikale
     Hölzer auf den mineralischen Untergrund
     aufzudübeln und die Zwischenräume zwischen
     den Hölzern zu dämmen. Danach werden
     Holzfaserdämmplatten mittels Klammern
     befestigt. Die weitere Ver­arbeitung erfolgt
     dann analog zur Verarbeitung auf Unter­
     gründen des Holzbaus (siehe Abschnitt 2.3.2).

                                                            Abb. 16:
                                                            Beispiel der Kennzeichnung von Putzkomponenten

                                                            2.4.2 _ Unterputz und
                                                            Armierungsgewebe (Bewehrung)
                                                            Möglichst unmittelbar nach der Montage der
                                                            Holzfaserdämmplatten wird ein mineralisch
                                                            gebundener Werk­trockenmörtel aufgetragen.
     Abb. 15:
                                                            Dieser Unterputz, auch als Armierungsputz
     Befestigung eines Holz­faser-WDVS auf einem minera-
                                                            oder Armierungsschicht bezeichnet, wird in
     lischen Untergrund mittels aufgedübelter verti­kaler
                                                            einer systemkonformen Schicht­dicke
     Kanthölzer kombiniert mit Einblasdämmung
                                                            zwischen 5 und 8 mm aufgetragen. Manche­
                                                            Anbieter empfehlen das Aufbringen in
                                                            zwei Arbeitsgängen, um die erforderlichen
     2.4 _ Putz                                             Schicht­dicken einzuhalten und den Verbund
     2.4.1 _ Allgemeines                                    mit der Holzfaserdämm­platten­oberfläche zu
     Die verwendeten diffusionsoffenen Putz­                verbessern. Werkseitig vorbeschichtete Platten
     systeme sind speziell auf die Verwendung               stehen bei Bedarf zur Verfügung.
     in Holzfaser-WDVS und in der jeweiligen
                                                            In das äußere Drittel der Schichtdicke des
     Zulassung geregelten Systemkompo­nenten
                                                            Unter­putzes wird das aus kunststoffummantel-
     abgestimmt.
                                                            tem Glasfasergewebe gefertigte Armierungs-
                                                            gewebe eingebettet. In Stoßbereichen muss
                                                            das Gewebe mindestens 100 mm überlappen.
SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                             15
                                                       holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

Der Unterputz ist u. a. Bestandteil des           Schichtdicke erleichtern. Die besonders im
Wetter­schutzes­ der Holzfaserdämmplatten         Denkmal­schutz häufig eingesetzten Silikat­
und schützt die Platten vor mechanischen          putze besitzen Eigen­schaften, die zwischen
Einflüssen.                                       denen der mine­ralischen Putze und der Silikon-
                                                  harzputze liegen.
In Abhängigkeit vom Oberputz und nach
längerer Standzeit sollte vor dem Auftragen       Oberputze gibt es in verschiedenen Strukturen.
des Oberputzes auf dem Unterputz eine             Man unterscheidet zwischen Kratzputzen
Grundierung­als Haftvermittler und/oder           und Rillenputzen mit Korngrößen von 1 bis
Aufbrennverhinderer auf­getragen werden.          4 mm. Daneben werden sogenannte Fein-
                                                  oder Model­lierputze angeboten.
Eingefärbt im Farbton der Schlussbeschichtung
verhindert diese Grundierung zudem ein            Grundsätzlich können die Putze auf Kunden­
Durch­­­scheinen des Armierungsputzes bei         wunsch werksseitig eingefärbt werden.
Beschädigungen des Oberputzes.
                                                  Es ist jedoch zu beachten, dass dunkle Farb­
                                                  töne aufgrund der größeren Aufheizung im
2.4.3 _ Oberputz
                                                  Sommer zu höheren thermischen Spannun-
Der Oberputz komplettiert den Wetterschutz.
                                                  gen in der Fassade führen und gegenüber
Darüber hinaus ist der Oberputz ein gestalte­
                                                  UV-Strahlung weniger stabil sind. Deshalb
risches Element. Oberputze können bereits
                                                  empfehlen die meisten Putzhersteller auch für
werksseitig farblich nach Kundenwunsch abge-
                                                  Putze auf anderen Dämmstoffen Hellbezugs-
tönt werden. Durch Körnungen werden unter-
                                                  werte über 20. Die Anwendung von Putzen
schiedliche Oberflächenstrukturen ermöglicht.
                                                  mit niedrigeren Hell­bezugswerten ist in jedem
Die Putze können mit Wirkstoffen gegen Algen
                                                  Fall mit dem System­anbieter abzustimmen.
bzw. Schimmelpilze ausgestattet werden.

Für den Oberputz kommen mineralische Putze,                                                            Abb. 17:
Silikatputze oder Silikonharzputze zum Einsatz.                                                        Typischer Schichtaufbau
                                                                                                       eines Holzfaser-WDVS,
Silikonharzputze werden in Gebinden verar­
                                                                                                       Unterputz mit Armierungs-
beitungsfertig angeliefert. Vorteilhaft ist die
                                                                                                       gewebe, Oberputz und
höhere Elastizität der Silikonharzputze gegen-
                                                                                                       Anstrich (systemabhängig)
über Mineralputzen, die zu einer geringeren
Empfindlichkeit gegenüber Stoßbelastungen
führt.

Mineralische Putze besitzen eine höhere
Sorpti­onsfähigkeit und sind diffusionsoffener.
Mit dem notwendigen Anstrich wird dennoch
ein guter Witterungsschutz erreicht. Je nach
Zuschlag­stoffen wird von einem mineralischen
Putz oder von einem Mineralleichtputz gespro-
chen. Dem Mineralleichtputz sind leichte
Zuschlagstoffe zugegeben, die die Verarbeit-
barkeit und die Ein­haltung der erforderlichen
16   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN
                                holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                2.5 _ Anstriche                                     Da Holzfaser-WDVS i. d. R. Bestandteil diffu-
                                Ein Anstrich verbessert das Erschei­nungsbild,      sionsoffener Wandaufbauten sind, ist bei allen
                                den Wetterschutz, verzögert den witterungs-         Anstrichen auf den Diffusionswiderstand des
                                bedingten Substanzverlust der Putz­oberfläche       Anstrichs zu achten, um Feuchteschäden im
                                und kann die Verschmutzungs­anfälligkeit            Bauteil zu vermeiden. Die Hersteller benen-
                                durch eine Reduzierung der Oberflächen­             nen geeignete Anstrichsysteme und geben
                                porigkeit vermindern.                               erforderlichenfalls die diffusionsäquivalente
                                                                                    Luftschichtdicke sd der Anstrich­systeme vor.
                                Ein funktionstüchtiger Anstrich muss bei
                                                                                    Grund­sätzliche Informationen zur Auswahl
                                mineralischen Putzsystemen in einem zwei-
                                                                                    geeigneter Egalisationsanstriche­enthält z. B.
                                fachen Auf­trag erfolgen.
                                                                                    das Merkblatt des BFS [09].
                                Silikonharzputze müssen nicht übergestrichen­
                                                                                    Bei Fassadenanstrichen auf Holzfaser-WDVS
                                werden. Grundsätzlich stellt jedoch ein
                                                                                    sollten die schon in Abschnitt 2.4.3 genannten
                                Anstrich einen zusätzlichen Schutz der Fassade
                                                                                    Hellbezugswerte nicht unterschritten werden.
                                dar. Der Einsatz von biozid ausgerüsteten
                                Anstrichmitteln kann sinnvoll sein, wenn
                                                                                    2.6 _ Zubehör
                                aufgrund der Aus­richtung oder Lage des
                                                                                    Die Hersteller von Holzfaser-WDVS bieten
                                Gebäu­­des (z. B. Lage am Waldrand oder
                                                                                    Zube­hörteile, wie Abschlussschienen oder
                                starke Bewitter­ung einzelner Gebäudeteile)
                                                                                    Anschluss­profile im System an. Alle Zubehör-
                                eine erhöhte Verschmutzungs­gefahr durch
                                                                                    teile müssen mindestens normal entflammbar
                                Algen- und/oder Pilzbefall ge­­­­­­­­­­geben ist.
                                                                                    und mit dem verwendeten Putz verträglich
                                Bei einer Farbgebung nur über den Anstrich          sein. Alle bewitterten oder mit dem Putz
                                ist zu bedenken, dass ein Abplatzen einzel-         unmittelbar in Kontakt stehenden Zubehör­
                                ner Putzkörner optisch wahrnehmbar ist.             teile müssen aus nichtrostendem Stahl, Alu­
                                Insbeson­dere bei mechanisch beanspruchten          minium oder Kunst­stoff bestehen.
                                Flächen (z. B. Eingangsbereich) sollte daher
                                ein eingefärb­ter Oberputz eingesetzt werden.

Abb. 18:                                                                            Der Hellbezugswert kennzeichnet die relative Hellig­
Anstrich bzw. Fassaden-                                                             keit der Farbe einer Oberfläche und ist ein Maß
putz mit unterschiedlichem                                                          für die Farbintensität. Ein Hellbezugswert von 100
Hellbezugs­wert                                                                     steht für eine weiße, ein Hell­bezugs­wert von 0
(Circa-Angaben)                                                                     für eine schwarze Ober­fläche. Der Hellbezugswert
Oben: Hellbezugswert 75                                                             ge­färb­ter Putze und von Egalisationsanstrichen wird
Mitte: Hellbezugswert 65                                                            vom Anbieter des Holzfaser-WDVS benannt.
Unten: Hellbezugswert 30
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3 _ Eigenschaften der Holzfaser-WDVS

3.1 _ Wetterschutz                               innen nach außen immer diffusionsoffener.
Holzfaser-WDVS schützen das Bauwerk              Die äquivalente Luftschicht­dicke der raum­
einerseits dauerhaft wirksam vor negativen       seitigen Bauteilschichten ist um den diffusions-
Einflüssen aus der Bewitterung. Andererseits     technisch günstigen Faktor 5 bis 10 größer
bieten sie bei korrekter Ausführung Schutz       als die äqui­valente Luftschichtdicke des Holz­
vor unzulässigem Tauwasseranfall innerhalb       faser-WDVS.
der Wandkonstruk­tion infolge Diffusion und
                                                 Bei Holzbauten, die gemäß den Vorgaben
Konvektion.
                                                 der DIN 68800-2 [06] konstruiert sind, kann
Aufgrund ihrer Hydrophobierung können die        vollständig auf den vorbeugenden chemischen
Holzfaserdämmplatten im Bauzustand über          Holzschutz verzichtet werden.
eine vom Hersteller festgelegte Zeitdauer der
Bewitte­rung ausgesetzt werden. Ein mög-         3.2 _ Wärmeschutz
lichst rascher Auftrag des Putzes auf die nach   Mit WDVS kann der Wärmedurchgang durch
Maßgabe des Herstellers trockene Platte ist      die Wandbauteile erheblich reduziert werden.
anzustreben.                                     Durch die außenseitige Anordnung der Däm-
                                                 mung­kann weitestgehend wärmebrücken-
Die Holzfaserdämmplatten sind mit Diffusions­
                                                 frei konstruiert werden, in die Außenwände
widerstandzahlen μ zwischen 3 ≤ μ ≤ 5 sehr
                                                 einbindende Bauteile wie Innenwände oder
diffusionsoffen. Zusammen mit den ebenfalls
                                                 Decken werden überdämmt, die Tragkons-
sehr diffusionsoffenen Putzbeschichtungen
                                                 truktion wird nicht nur vor der Witterung
können bauphysikalisch robuste diffusions­
                                                 geschützt, sondern auch von thermischen
offene Wandaufbauten mit hohem Feuchte­
                                                 Schwankungen entkoppelt.
abgabe­potenzial ausgeführt werden.
                                                 Für den Neubaubereich sind in Abb. 19a ein
Durch die natürliche Feuchtespeicherfähigkeit
                                                 prinzipieller Aufbau sowie in Abb. 19b typische
der Holzfaserdämmplatten sind Konstruk­
                                                 Varianten in Mauerwerksbauweise mit ihren
tionen ausgesprochen unempfindlich gegen-
                                                 bauphysikalischen Angaben dargestellt.
über Feuchte­einflüssen durch Dampfdiffusion.
Die Abb. 20a und 20b zeigen eine typische
Holzrahmenbau­wand in diffu­sions­offener
Ausführung. Die raumseitige aus­steifende
Beplankung mit Holz­werkstoff­platten bildet
bei geeigneter Ab­klebung zugleich die
raum­seitige Ebene der Luftdichtheit. Auf
den Einsatz von zusätzlichen Dampfbremsen
oder -sperren kann je nach Innenbekleidung
verzichtet werden. Der Wandaufbau wird von
18       HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS
                                  holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                                                                                     Mauerwerk mit Innenputz
                                                                                                     als Luftdichtheitsschicht
                                                                                                     Klebemörtel
                                                                                                     Holzfaserdämmplatte für WDVS
                                                                                                     Armierungsmörtel
Abb. 19a:                                                                                            Armierungsgewebe
Prinzipieller Aufbau einer                                                                           Armierungsmörtel
Außenwand in Mauer-                                                                                  Oberputz, optional mit Anstrich
werksbauweise mit WDVS                                                                               Sockelprofil

                              Abb. 19b:
                                                                                                                    1
                              Regelquerschnitte von
                                                                                                                                        1 Mineralischer Innenputz,
                                                                                                                    2
                              Mauerwerks-Außenwänden                                                                                      gleichzeitig Luftdichtheitsschicht
                              mit Holzfaser-WDVS                                                                                        2 Mauerwerkswand aus
                                                                                                                    3
                                                                                                                                            Kalksandstein, 175 mm
                                                                                                                                            Hochlochziegeln, 240 mm
                                                                                                                    4
                                                                                                                                        3 Mineral. Putz als Oberflächenausgleich nach Erfordernis
                                                                                                                                          (Putz ggf. erforderlich für den Schall- und Brandschutz)
                                                                                                                    5
                                                                                                                                          Wärmedämmverbundsystem, bestehend aus:
                                                                                                                                        4 System-Klebemörtel
                                                                                                                    6                     und
                                                                                                                                        5 Holzfaserdämmplatten, geklebt und gedübelt,
                                                                                                                    2                     und
                                                                      innen                                  außen                      6 Putzsystem, gewebearmiert

                                Beispielhafte bauphysikalische Angaben für die Regelquerschnitte

                                   WDVS**             U-Wert bei            j      U-Wert bei         j                 Wärmeschutz: U-Werte gemäß Tabelle
                                 Dämmschicht          lB = 0,040*                  lB = 0,042*
                                                                                                                                        55
                                      [mm]            [W/(m²·K)]            [h]    [W/(m²·K)]         [h]                                    KfW55-Standard
                                                                                                                                        40
                                                                                                                                             KfW40-Standard
                                          Mauerwerk aus 175 mm Kalksandstein KS 1,8 NM                                                  PH
                                                                                                                                             Passivhaus-Standard
                                      120                0,285           12,5        0,298           13,2
                                       140               0,250              13,6     0,261           14,4               Beim Referenzgebäude nach GEG [10] (vormals EnEV)
                                       160               0,222              14,7     0,232           15,7               wird der orientierende U-Wert für Außenwände von
                                                                 55                          55
                                       180               0,200           15,9        0,209           16,9               neu zu errichtenden, beheizten Wohngebäuden mit
                                       200               0,18255/40 17,0             0,19055         18,1               £ 0,28 W/(m²·K) angegeben
                                                                 55/40                       55/40
                                       220               0,167              18,1     0,174           19,3
                                                                 55/40/PH                    55/40
                                       240               0,154              19,2     0,161           20,6               Hitzeschutz:    Phasenverschiebung j in Stunden
                                          Mauerwerk aus 240 mm Hochlochziegeln HLzT1 1,0 DM                                             gemäß Tabelle
                                      120                0,259              15,6     0,269           16,3
                                       140               0,229              16,7     0,238           17,5               Feuchteschutz: „tauwasserfrei“ gem. DIN 4108-3 [11]
                                                                 55                          55
                                       160               0,206              17,8     0,214           18,7
                                       180               0,18755            18,9     0,19455         20,0               Schallschutz:        Rw bis 55 dB gem. Prüfbericht [12];
                                       200               0,17155/40         20,1     0,17855/40 21,2                                         Rw bis 51 dB gem. Prüfbericht [12]
                                                                 55/40                       55/40
                                       220               0,157              21,2     0,164            22,4
                                       240               0,14655/40/PH 22,3          0,15255/40/PH23,6                  Brandschutz:    bis REI 180 ðoderï / R 180 ðundï
                                                                                                                                        gem. DIN EN 1996-1-2/NA [13]
                                * beispielhafte Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit für die Holzfaser-
                                  dämmplatten;
                                  andere lB-Werte sind hersteller- und produktspezifisch möglich
                                                                                                                        Bei Anforderungen an den Schall- und Brandschutz
                                **beispielhafte, einlagige Dämmschichtdicken zuzüglich Putzsystem;
                                  andere Dämmschichtdicken sind hersteller- und produktspezifisch möglich               sind die Vorgaben in den entsprechenden Normen
                                  und werden in den jeweiligen Zulassungen beschrieben                                  bzw. Prüfzeugnissen zu beachten
EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                                                                                  19
                                                                                       holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                                                                                                    raumseitige Bekleidung,
                                                                                                                    z.B. Gipsplatte
                                                                                                                    Lattung / Installationsebene,
                                                                                                                    optional mit Dämmung
                                                                                                                    aussteifende Beplankung
                                                                                                                    als Luftdichtheitsschicht
                                                                                                                    Holzständer mit Gefachdämmung,
                                                                                                                    z.B. flexibler Holzfaserdämmstoff
                                                                                                                    Holzfaserdämmplatte für WDVS
Abb. 20a zeigt eine typische                                                                                        Armierungsmörtel
Außenwand in Holzrahmen­                                                                                            Armierungsgewebe                                     Abb. 20a:
bauweise und Abb. 20b die                                                                                           Armierungsmörtel                                     Prinzipieller Aufbau
bau­physikalischen Angaben                                                                                          Oberputz, optional mit Anstrich                      einer Außenwand in
für beispielhafte Varianten.                                                                                        Sockelprofil                                         Holzbauweise mit WDVS

 Abb. 20b:
                                                                                  1
 Regelquerschnitt einer tragenden,
                                                                                  2
 raumabschließenden Außenwand                                                                         1 Raumseitige Bekleidung, z.B. aus Gipsbauplatten
                                                                                                      2 Querlattung / Installationsebene,
 in Holzständerbauweise mit
                                                                                  3                       ohne Dämmung
 WDVS-Fassade                                                                                             mit flexiblem Holzfaserdämmstoff, 40 mm
                                                                                  4
                                                                                                      3 Aussteifende Beplankung, z.B. aus Holzwerkstoffplatten,
                                                                                                           mit der Funktion als Luftdichtheitsschicht, sd,i ³ 2 m
                                                                                                      4 Gefachdämmung mit flexiblem oder losem
                                                                                  5                     Holzfaserdämmstoff
                                                                                                        Wärmedämmverbundsystem, bestehend aus:
                                                                                  6                   5 Holzfaserdämmplatten, direkt an Holzständern befestigt,
                                                                                                        und
                                                 innen                        außen                   6 Putzsystem, gewebearmiert, sd,e £ 0,7 m

   Beispielhafte bauphysikalische Angaben für den Regelquerschnitt

   Gefachdämmung WDVS**                                                               Wärmeschutz: mittlere U-Werte Um gem. Tabelle
      lB = 0,038* lB = 0,042*                Um-Wert              j                                   einschließlich ca. 10% Holzanteil
          [mm]              [mm]           [W/(m²·K)]            [h]
                                                                                                      55
                ohne Dämmung der Installationsebene                                                        KfW55-Standard
                                                                                                      40
          120                60               0,21055            11,7                                      KfW40-Standard
                                                                                                      PH
          140                60               0,19355            12,5                                      Passivhaus-Standard
          160                60               0,17855/40         13,2
                                                                                      Beim Referenzgebäude nach GEG [10] (vormals EnEV) wird
          120                80               0,19155            13,2
                                                      55/40                           der orientierende U-Wert für Außenwände von neu zu
          140                80               0,176              13,9
                                                                                      errichtenden, beheizten Wohngebäuden mit £ 0,28 W/(m²·K)
          160                80               0,16355/40         14,7
                                                      55/40                           angegeben.
          120               100               0,175              14,5
                                                      55/40
          140               100               0,162              15,3
                                                                                      Hitzeschutz:    Phasenverschiebung j in Stunden
          160               100               0,15155/40/PH      16,0
                                                                                                      gem. Tabelle für den Gefachbereich
              mit 40 mm Dämmung in der Installationsebene lB= 0,038*
                                                     55/40
          120                60               0,181              13,8
                                                                                      Holzschutz:     GK 0 gem. DIN 68800-2 [06]
          140                60               0,16855/40         14,6
                                                      55/40
          160                60               0,156              15,3                 Feuchteschutz: „nachweisfrei“ gem. DIN 4108-3 [11]
          120                80               0,16755/40         15,2
          140                80               0,15555/40         16,0                 Schallschutz:   Rw ³ 51 dB gem. DIN 4109-33 [14];
          160                80               0,14555/40/PH      16,7                                 Herstellernachweise auf Anfrage
                                                      55/40/PH
          120              100                0,154              16,6
          140              100                0,14455/40/PH      17,3                 Brandschutz:    bis F 90-B / REI 90 ðoderï
          160              100                0,13655/40/PH      18,1                                 gem. Herstellernachweisen

   * beispielhafte Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit in W/(m·K);
     andere lB-Werte sind hersteller- und produktspezifisch möglich                   Bei Anforderungen an den Schall- und Brandschutz sind
                                                                                      die Vorgaben in den entsprechenden Bauteilkatalogen
   **beispielhafte, einlagige Dämmschichtdicken zuzüglich Putzsystem;                 bzw. Prüfzeugnissen zu beachten, z. B. hinsichtlich der
     weitere Dämmschichtdicken, auch doppellagige Kombinationen aus
     verschiedenen Dämmplattentypen, sind hersteller- und produktspezifisch
                                                                                      Beplankungen und Bekleidungen, der Tragkonstruktion
     möglich und in den Zulassungen beschrieben                                       sowie der Dämmstoffe.
20   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS
     holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

     Die Systemanbieter halten Informationen zu
                                                                                                                            		     1
     Details vor, mit denen mit Holzfaser-WDVS                                                                Uneu =
                                                                                                                             1		 dWDVS
     gedämmte Fassaden weitgehend wärme­                                                                                          +
     brückenfrei ausgeführt werden können.                                                                                   Ualt 		 λB-WDVS
     Grundsätzliche Aussagen zu Wärmebrücken
     enthält die Broschüre „Wärmebrücken“ aus                                               Mit:
     der Schriftenreihe des holzbau handbuches,
                                                                                            Uneu          =	Wärmedurchgangskoeffizient Wand
     Reihe 3, Teil 2, Folge 7 [04].
                                                                                                              inklusive WDVS in [W/(m²· K)]
     Hinweis: Bei bestimmten Wettersituationen
                                                                                            Ualt          =	Wärmedurchgangskoeffizient Wand
     im Winter und abhängig von der Wärme-
                                                                                                              ohne WDVS in [W/(m²· K)]
     dämmung der tragenden Wandkonstruktion
     können sich die Befestigungselemente an der                                            dWDVS         =	Dicke der Holzfaserdämmplatte
     Putzoberfläche durch Unterschiede in der Tau-                                                            in [m]
     wasser- oder Reifbildung gegenüber der un­­
                                                                                            λB-WDVS =	Bemessungswert der
     gestörten Wand vorübergehend abzeichnen.
                                                                                                              Wärme­leit­fähigkeit­ für die
     Bei der energetischen Sanierung von Bestands-                                                            System-Dämmplatte
     wänden kann man den Wärmedurchgangs-                                                                     (Kann den Produktinformationen
     koeffizienten Uneu einer mit einem Holzfaser-                                                            der Hersteller entnommen werden)
     WDVS nachträglich gedämmten Wand (ohne
     Berücksichtigung von Fenstern, Türen und
     Wärmebrücken) aus dem Wärmedurchgangs-                                                 Ein Sanierungsbeispiel für eine Mauerwerks-
     koeffizienten Ualt wie folgt abschätzen:                                               wand ist in Abbildung 21 dargestellt.

       Abb. 21:
       Sanierung einer Außenwand aus Vollziegel-Mauerwerk mit Holzfaser-Wärmedämmverbundsystem

       vorher             1    2     3                                                                  nachher    1    2     34 5     6

                                                 1   mineralischer Innenputz, 10 mm
                                                 2   Vollziegel-Außenwand MZ 1400, 300 mm
                                                 3   mineralischer Außenputz, 20 mm
                                                 4   WDVS-Klebemörtel*
                                                 5   WDVS-Holzfaserdämmplatte* lB = 0,042**, 160 mm
                                                 6   WDVS-Putzsystem, gewebearmiert*

                                                 * Mit Verwendbarkeitsnachweis für die Anwendung
                                                 ** Andere lB-Werte sind herstellerspezifisch möglich

                  innen                  außen                                                             innen                           außen

       Wärmeschutz:       U-Wert = 1,177 W/(m²·K)                                             Wärmeschutz:         U-Wert = 0,214 W/(m²·K)
                          Oberflächentemperatur 13,4°C                                                             Oberflächentemperatur 20,4°C
                          (bei 22°C Raumtemperatur)                                                                (bei 22°C Raumtemperatur)
       Hitzeschutz:       Phasenverschiebung j = 11,6 h                                       Hitzeschutz:         Phasenverschiebung j = 22,4 h
                          TAV = 0,0964 (10%)                                                                       TAV = 0,0013 (~0%)
       Schallschutz:      Rw = 59,8 dB gem. DIN 4109-32 [16]                                  Schallschutz:        Verbesserung DRw,WDVS bis +6 dB
       Feuchteschutz: „diffusionstechnisch zulässig“                                                               gem. Forschungsprojekt [12];
                          mit rechnerischem Nachweis gem. DIN 4108-3 [11],                                         Herstellernachweise auf Anfrage
                          aber: Mindestwärmeschutz                                            Feuchteschutz: „tauwasserfrei“
                          gem. DIN 4108-2 nicht erfüllt [15]                                                       mit rechnerischem Nachweis gem. DIN 4108-3 [11]
EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                         21
                                                       holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

3.3 _ Sommerlicher Hitzeschutz
Holzfaserdämmplatten besitzen eine ver-
gleichsweise hohe Rohdichte. Mit Werten von
110 kg/m³ bis zu 265 kg/m³ sind sie deutlich
schwerer als andere Dämmmaterialien, welche
als Systemkomponenten für WDVS zum Ein-
satz kommen. Insbesondere bei den leichteren
Konstruktionen des Holzbaus wirken sich die
höhere Masse und die damit verbundene
höhere Wärmespeicherfähigkeit der Holzfaser­
dämmplatten positiv auf den sommerlichen
Hitzeschutz der Wandkonstruktion aus.
Der Dämmstoff kann so viel Wärmeenergie
speichern, dass die Oberflächentemperatur
der Bauteil­innenseiten deutlich reduziert wird
(sogenannte Amplitudendämpfung) und die
Spitzentempe­ratur zeitverzögert in der Nacht
auftritt (so­genannte Phasenverschiebung), in
der sie durch Nacht­lüftung komfortabel abge-
führt werden kann.

                                                  Abb. 22:
                                                  Beispiel für die Phasenverschiebung und
                                                  Amplitudendämpfung einer mit
                                                  Holzfaserdämmplatten gedämmten Wand
22   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS
                                  holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

                                  3.4 _ Schallschutz                               Weitere Angaben sowie Berechnungsver-
                                  Wiederum aufgrund der hohen Rohdichte,           fahren enthalten die Normenreihe DIN 4109
Abb. 23a und 23b:                 aber auch aufgrund der offenporigen Struk­tur,   sowie die Broschüre „Schallschutz im Holzbau
Bewertete Bau-                    der niedrigen dynamischen Steifigkeit            – Grundlagen und Vorbemessung“ aus der
Schalldämm-Maße einer             (s’ ≤ 50 MN/m³) und des hohen Strömungs­         Schriftenreihe des holzbau handbuches Reihe
Mauerwerkswand (a) ohne           widerstandes (Normwert des längen­               3, Teil 3, Folge 1 [02]. Außerdem stellen die
und (b) mit Holzfaser-WDVS        bezogenen Strömungswiderstandes                  Systemanbieter Nachweise geprüfter Bauteile
(Auszug aus einem                 AFr ≥ 100 kPa · s/m²) werden mit Holzfaser-      zur Verfügung.
Schallprüfzeugnis. Für die        dämmplatten sehr gute Schalldämm-Maße
Bewertung eines Bauteiles         erreicht. So sind im Holzbau Konstruktionen
ist das vollständige Prüf-        bis zu einem bewerteten Schalldämm-Maß Rw
zeugnis zugrunde zu legen)        von 56 dB möglich [02].
EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                         23
                                                          holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

3.5 _ Brandschutz                                    Eine solche, mit Holzfaser-WDVS gedämmte
Nach europäischen Prüfkriterien können Holz-         Außenwand in Holzbauweise behält somit für
faser-WDVS als Komplettsystem bis B-s1,d0            mindestens 1,5 Stunden nach Brandausbruch            Abb. 24:
nach DIN EN 13501-1 [18] klassifiziert werden.       alle wesentlichen Eigenschaften, wie Trag-           Verwendbarkeitsnachweis
Nach deutschem Baurecht wurden diese WDVS            fähigkeit, Raumabschluß und Begrenzung des           in Form eines allgemeinen
allerdings bisher als „normal­entflammbare“          Temperaturdurchgangs. Flucht-, Rettungs- und         bauaufsichtlichen
Baustoffe eingestuft, sodass die Anwendung           Löschmaßnahmen werden dadurch wirksam                Prüfzeugnisses
meist auf die Gebäudeklassen 1, 2 und 3              unterstützt. Und mit geprüften Gebäude­              (Muster für das Deckblatt
(„Gebäude geringer Höhe“) begrenzt war.              abschlußwänden der Klassifizierung F 30-B            eines Prüfzeugnisses.
In einigen Bundesländern sind jedoch Anwen-          von innen und F 90-B von außen (Brandwand-           Für die Bewertung
dungen bei höheren Gebäudeklassen möglich,           ersatzwand bis zur Gebäudeklasse 3) wird vor         eines Bauteiles ist ein
wenn entsprechende Brandschutzkonzepte               der Brandausbreitung zwischen benachbarten           vollständiges Prüfzeugnis
vorliegen.                                           Gebäuden geschützt.                                  zugrunde zu legen)

Mit neu entwickelten Holzfaserdämm­platten,­
welche die nationale Klassifizierung als
„schwerentflammbarer“ Baustoff erreichen,
werden nach Abschluß der laufenden Zerti­fi­
zierung auch Anwendungen bei den Gebäude-
klassen 4 und 5 möglich sein.

Holzfaserdämmplatten verfügen über ein aus­
gesprochen gutmütiges Abbrandverhalten.
Im Brandfall wird der Temperaturdurchgang
aufgrund der hohen Wärmespeicherkapazität
der Holzfaserdämmplatten stark verzögert.
Weiter­hin bildet sich wie bei Massivholz eine
ausgeprägte Verkohlungsschicht, die den
Abbrand des Dämmstoffes hemmt und somit
für lange Volumenbeständigkeit im Bauteil
sorgt. Dadurch wird der Feuerwiderstand
der Außenwand nachweislich verbessert.
Ein Schmelzen oder brennendes Abtropfen/
Abfallen tritt nicht auf. Für mit Holz­­faser-WDVS
gedämmte Holz­bau­konstruktionen liegen
allgemeine bau­auf­sichtliche Prüfzeugnisse
vor, in denen Feuer­wider­standsklassen­bis F90
nach­gewiesen werden.
24   HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | EIGENSCHAFTEN DER HOLZFASER-WDVS
     holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

     3.6 _ Mechanische Eigenschaften                  3.7 _ Ökologie/Nachhaltigkeit
     Die mechanischen Eigenschaften der               Holzfaserdämmplatten werden aus den in
     Holzfaser­dämmplatten sind im Wesentlichen       der Holzindustrie anfallenden Resthölzern
     vom Herstell­verfahren, der Plattendicke sowie   und Hack­schnitzel und Durchforstungsholz
     der Rohdichte abhängig und damit hersteller-     hergestellt. Das Holz stammt aus nachhaltig
     spezifisch.                                      bewirtschafte­ten, häufig gemäß FSC oder
                                                      PEFC zertifizierten heimischen Wäldern. Die
     Die Druckfestigkeit quer zur Plattenebene
                                                      Her­stellung der Dämm­stoffe erfolgt mit einem
     der in Holzfaser-WDVS verwendeten Platten
                                                      großen Anteil erneuerbarer Energien.
     beträgt je nach Hersteller zwischen 40 kPa
     und 200 kPa, die Zugfestigkeit quer zur          Eine Tonne Holzfaserdämmstoff speichert
     Platten­ebene zwischen 5 kPa und 30 kPa.         in Form von Kohlenstoff das Äquivalent von
                                                      1,8 Tonnen CO2. Bei einer thermischen Ver­
     Im Holzrahmenbau können Holzfaserdämm-
                                                      wertung am Ende der Nutzungs­dauer wird
     platten aufgrund ihrer Festigkeitseigenschaf-
                                                      Energie gewonnen und nur soviel CO2 frei­
     ten und ihrer Formstabilität ohne zusätzliche
                                                      gesetzt, wie der Baum während seines­
     Beplan­kungen direkt auf die Rippen befestigt
                                                      Wachstums im Holz eingelagert hat. Zudem
     werden. Je nach Plattentyp und Kantenaus­
                                                      sub­stituieren Holz­faserdämmplatten kon­
     prägung können die Platten endlos mit
                                                      ventionelle Dämm­stoffe, die aus nicht
     „fliegenden“ Stößen verarbeitet werden.
                                                      erneuerbaren Rohstoffen wie Erdöl und oft
     Dabei müssen die Platten nicht auf den Rippen
                                                      mit großem Energieeinsatz hergestellt werden.
     gestoßen werden.
                                                      Sorten­reine, nicht verunreinigte Baustellen­
     Gegen übliche Stöße sind Holzfaser-WDVS sehr     reste können recycelt werden.
     unempfindlich. Sie erfüllen die Anforderungen
     an die Stoßfestigkeit gemäß europäischer
     Prüfvorschriften. Um die Unempfindlichkeit
     der Systeme nachzuweisen, werden der „harte
     Stoß (hard body impact)“ und der „weiche Stoß
     (soft body impact)“ simuliert. Mit dem harten
     Stoß wird ein gegen den Putz gestoßener
     Fahrradlenker­simuliert, mit dem weichen Stoß
     ein gegen den Putz stürzender Mensch.
ANSCHLÜSSE UND FUGEN | HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME                           25
                                                            holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3

4 _ Anschlüsse und Fugen

4.1 _ Sockelbereich
                                                   Der Abstand zwischen OK Gelände und UK
Im Bereich des Sockels ist auf einen sauber
                                                   Schwelle kann auch durch die Anordnung
detaillierten Übergang von der z. T. erdberüh-
                                                   eines Kiesbetts mit mindestens Korngröße
renden Perimeterdämmung zum Holzfaser-
                                                   16/32, einer Mindestbreite von 150 mm und
WDVS zu achten. Zwischen Sockelschiene und
                                                   einem Mindestabstand Außenkante Schwelle
Perimeterdämmung ist ein Fugendichtband
                                                   zur Außenkante Kiesbett von 300 mm oder
anzuordnen. Ohne besondere Maßnahmen
                                                   einem Wasser ableitenden Belag mit mindes-               Abb. 25:
muss der Abstand zwischen Oberkante (OK)
                                                   tens 2 % Gefälle auf 150 mm reduziert werden             Ausführung bei unklarem
Gelände und Unterkante (UK) Schwelle nach
                                                   (siehe Abb. 26 und 27).                                  späteren Geländeverlauf
DIN 68800-2:2012-03, Abschnitt 5.2.1.3. [06]
                                                                                                            und ohne zusätzliche Maß-
mindestens 300 mm betragen, (siehe auch            Mit einer zusätzlichen geeigneten Abdich­
                                                                                                            nahmen
Abb. 25). In diesem Abstand ist ein Sicherheits-   tungs­maßnahme nach DIN 18533 [19]
zuschlag für den Fall des unklaren späteren        kann der Ab­stand auf 50 mm reduziert
                                                                                                            Abb. 26:
Geländeverlaufs enthalten. Bild A.10 der           werden, siehe Abb. 28.
                                                                                                            Ausführung mit Kiesbett
DIN 68800-2 kann entnommen werden, dass
                                                   Weitere Hinweise enthält z. B. der Forschungs-
der Abstand bei gesichertem späterem Gelän-
                                                   bericht [20].                                            Abb. 27:
deverlauf auf 150 mm reduziert werden kann.
                                                                                                            Ausführung mit geneigtem
                                                                                                            wasserableitenden Belag
Abb. 25                                            Abb. 26

                                                                                                            Abb. 28:
                                                                       ≥ 30 cm
                                                                                                            Ausführung mit zusätzlicher
                                                                                                            geeigneter Abdichtung nach
                                                       ≥15 cm

                                                                       ≥ 15 cm
                                                                                                            DIN 18533
   ≥ 30 cm

                                                                                                            Legende für Abb. 25 – 28:
                                                                                                            Sockelbereich mit
                                                                                                            Perimeterdämmung

Abb. 27                                            Abb. 28
                                                                                                                   Abdichtungsmaßnahme
                                                                                                                   Holzschwelle GK0
                                                            15 cm

                                                                                                                   Holzfaser WDVS
                                                                    ≥ 5 cm

                                                                                                                   Perimeterdämmung
   ≥15 cm
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