Hospiz - Blankeneser Hospiz

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Hospiz - Blankeneser Hospiz
Nummer 2 Sommer 2021

BLANKENESER
 AKTUELL
 hospiz

Katrin Krauß-Brandi und Friedrich Brandi musizieren im Hospiz

Pastor und Künstlerin Liebe Leserin,
 lieber Leser,
Gemeinsames Engagement
 in Hamburg haben die
für die Hospizgäste Sommerferien begonnen.
 Viele Schulkinder sind mit ihren
Eigentlich war der promovierte Pastor Friedrich Brandi im Jahre 2017 Familien weggefahren: Endlich frei
in den Ruhestand gegangen. Eigentlich. Doch weil er seinen Beruf als von Aufgaben und Regeln. Hoffen wir, dass
Berufung verstand, engagiert sich der ehemalige Altonaer Gemeindepastor die Ferien-Sorglosigkeit im Blick auf die
weiter: in der Zirkus- und Schaustellerseelsorge, in der evangelischen schwächer werdende Pandemie im Herbst
Publizistik und seit vier Jahren auch im Emmaus Hospiz. Zu manchen nicht nachträglich gedämp wird. Urlaub
seiner dortigen Gottesdienste begleitet ihn seine Frau, die namhafte und Freiheit machen das Sehnen nach
Blockflötistin Katrin Krauß-Brandi, die sonst in der Elbphilharmonie oder Normalität so groß, und auch im Hospiz
an der Staatsoper auftritt, Konzertreisen nach Japan, Korea oder China wünschen wir uns, dass die Hoffnung auf
unternahm und als Dozentin am Hamburger Konservatorium lehrt. befreite Zeiten nicht unbegründet ist.
 Ich wünsche uns allen sommerliche
Friedrich Brandi interessiert sich für anfangen können. Besonders schön Wochen zum Durchatmen und Au anken
die Menschen am Ende ihres Lebens: und wichtig findet er Gottesdienste und hoffe, dass wir mit Umsicht im Gepäck
»Diese Grenzsituation empfinde ich an hohen Feiertagen wie Ostern unsere Ferien geniessen und unbeschadet
als eine besondere pastorale und und Weihnachten: »Die Menschen und gestärkt der zweiten Jahreshäl e
priesterliche Herausforderung.« Da- in unseren Heimen haben gerade entgegen gehen.
rum lässt er es sich nicht nehmen, ab an solchen Tagen ein Recht auf
und zu Gottesdienste für Gäste und Zuspruch.«
Personal zu halten und dabei in einer Seine Frau ergänzt »An einem
religiösen Sprache zu predigen, mit Heiligabend hat er mich eingeladen Clarita Loeck,
der auch normale Menschen etwas mitzumachen und ich habe sofort Vorsitzende Blankeneser Hospiz e. V.
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ja gesagt, weil ich gern meinen Teil
zu einer so wichtigen Veranstaltung
beitragen wollte.« Einen Vergleich
mit den Konzerten, die sie sonst
in großen Häusern vor viel mehr
Menschen gibt, lässt sie nicht zu:
»Diese Gottesdienste sind außer
Konkurrenz. Das ist ehrenamtliches
Engagement, das ich gern leiste, Einweihung des Hospizes
erst recht zusammen mit meinem am 11. Juli 2017: Schirmherr
 Prof. Fulbert Steffensky (rechts)
Mann.« Noch heute erinnert sie sich
 unterhält sich mit dem
an einen Weihnachtsgottesdienst im hospiz AKTUELL-Redakteur
Wohnzimmer des Hospizes: »Die Pastor Hinrich C. G. Westphal
persönliche Atmosphäre und der
unmittelbare Kontakt zu Hospiz- Die Künstlerin Katrin Krauß-Brandi wollte gern ihren Teil
gästen haben mich mehr angerührt zu den Hospiz-Gottesdiensten beitragen

als anspruchsvolle Konzerte oder
große Festgottesdienste. Die anderen seelsorgerliche Gespräche mit Gästen, ihnen tun das noch heute sehr enga- Schirmherr Steffensky
Weihnachtsveranstaltungen konnten die dem Pastor noch einmal ihr Herz giert und überzeugend. Zusätzlich
mit diesem berührenden Erlebnis ausschütten wollen: »In dem einen ist der Hospizverein jetzt mit einer Leben unter dem Blick der Güte
nicht mithalten.« oder anderen Fall bin ich auch um Pastorin im Gespräch, um den
 Friedrich Brandi freut sich über die Aussegnung und die Trauerfeier gottesdienstlichen und seelsorger-
ihr gemeinsames Engagement, zu- gebeten worden, aber das kann ich lichen Dienst weiter auszubauen. Vor genau 10 Jahren übernahm der bekannte Redner und vielgelesene theologische
mal auch er musikalisch ist und natürlich nicht so oft leisten.« Brandi: »Die Begleitung der Ster- Autor Fulbert Steffensky die Schirmherrschaft über unser »Emmaus Hospiz«.
manchmal seine Bratsche mit zu Gerade darum begann er vor benden gehört zu den grundlegenden Prof. Steffensky, der jetzt in Zürich lebt, hat sich in vielen originellen Publikationen
demm Gottesdienst bringt. Für zwei Jahren, in einem Kurs begabte Aufgaben der Kirche. Hier könnte mit dem ema Älterwerden, Leben und Sterben und der Kraft des christlichen
ihn ergeben sich nach seinen Ehrenamtliche auszubilden, selbst sie ihr Engagement durchaus ver- Glaubens beschäftigt. So schreibt er in seinem Buch Heimathöhle Religion:
Hospizgottesdiensten mitunter auch Andachten zu halten. Manche von stärken.«

Pastor Friedrich Geschenktes Leben
Brandi will mit seiner
 Impressum Menschen können sich das Leben nehmen, aber sie können es sich nicht
religiösen Sprache
auch normale geben. Sie können sich nicht selbst fabrizieren. Sie leben »dank anderen«,
 Blankeneser Hospiz e. V.
Menschen erreichen so sagt es Kurt Marti in diesen Zeilen:
 Willhöden 53, 22587 Hamburg

 Redaktion: Clarita Loeck, Iris Macke, Ich bin, was ich bin, durch andere;
 Hinrich C. G. Westphal (visdP)
 Ich glaube, was ich glaube, dank anderen.
 Gestaltung: Ralf Schnarrenberger, Hamburg
 Druck: Druckzentrum Neumünster Und so,
 Die Rechte der Texte bei Ihren Verfassern. mit jedem Atemzug:
 Foto S. 4: epd-bild/Norbert Neetz; alle Leben aus geselliger Gnade.
 anderen Fotos: Boris Rostami;
 Text Seite 3: Mit Genehmigung des Radius-
 Verlages entnommen aus: Fulbert Steffensky:
 Man ist nicht gezwungen, Meister seiner selbst zu sein. Das ist die Gnaden-
 Heimathöhle Religion. Ein Gastrecht für struktur des menschlichen Daseins. Das Leben ist Geschenk. Das, wovon
 widersprüchliche Gedanken © 2015 by wir wirklich leben, können wir uns nicht selbst gewähren, nicht unsere
 Radius-Verlag, Stuttgart eigene Geburt, nicht die Freundschaft, nicht die Vergebung. Wir können
 uns nicht selbst glauben, wenn niemand uns glaubt. Wir können uns nicht
 selbst annehmen, wenn niemand uns annimmt. Wir können uns nicht
 selbst schön finden, wenn niemand uns schön findet. Wir leben, weil wir
 www.blankeneser-hospiz.de ins Leben gerufen sind vom Blick der Güte.
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Margot Käßmann: »Ich weiß aus vorangegangenen Krisen:
Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand«.

 In Gottes Hand
 Arno Pötzsch war bis zu seinem Tode (vor 65 Jahren)
 Seelsorger an der Cuxhavener Garnisonkirche.Er wur-
 de vor allem durch seine Gedichte und Kirchenlieder
 bekannt. Vier davon stehen noch heute in unsrem Kir-
 chengesangbuch. Etwa:

 Meinem Gott gehört die Welt,
 meinem Gott das Himmelszelt,
 ihm gehört der Raum, die Zeit,
 sein ist auch die Ewigkeit.

 Ein anderes Lied von Pötzsch wurde vor 10 Jahren er-
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 neut aktuell, als Bischöfin Margot Käßmann bei ihrem
 hospiz
 Rücktritt auf der Pressekonferenz sagte: »Ich weiß aus
 vorangegangenen Krisen: Du kannst nie tiefer fallen als
 in Gottes Hand: Für diese Glaubensüberzeugung bin
KONTAKT UND INFORMATIONEN ich auch heute dankbar.« Diese Erkenntnis hatte Arno
Stiftung Emmaus Hospiz Emmaus Hospiz gGmbH Pötzsch in drei Gesangbuchversen ausgedrückt:
Clarita Loeck Andreas Hiller
Willhöden 53 Godeffroystraße 29a
 Du kannst nicht tiefer fallen
22587 Hamburg 22587 Hamburg
 als nur in Gottes Hand,
Telefon 0 40 / 86 49 29 Telefon 0 40 / 780 69 20-0
hospiz@blankenese.de hiller@pflegediakonie.de
 die er zum Heil uns allen
 barmherzig ausgespannt.
 Ein Unternehmen der
 Es münden alle Pfade
 durch Schicksal, Schuld und Tod
 Pflegediakonie doch ein in Gottes Gnade
 trotz aller unsrer Not.
Über eine Spende zur Unterstützung
unserer Arbeit freuen wir uns sehr
 Wir sind von Gott umgeben
Spendenkonto: Stiftung Emmaus Hospiz auch hier in Raum und Zeit
IBAN DE 93 2004 0000 0337 8460 00 und werden in ihm leben
Commerzbank Hamburg und sein in Ewigkeit.

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