"I bin nit alluan" - 10 | 2021 LanaMonatszeitschrift für Lana und Umgebung - Familien- und Seniorendienste Lana
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Lana 10 | 2021 Monatszeitschrift für Lana und Umgebung 34. Jahrgang – Einzelpreis 2,00 € Filiale Bozen erscheint monatlich TAXE PERCUE - POSTE ITALIANE SPA – VERSAND IM POSTABONNEMENT 70% - FILIALE BOZEN GEWINN- SPIEL Seite 60 „I bin nit alluan“ 50 Jahre Familien- und Seniorendienste Lana und Umgebung
10 | 2021 Titelthema „I bin nit alluan“ 50 Jahre Familien- und Seniorendienste Sozialgenossenschaft feiert runden Geburtstag. 2020 wurde die Familien- und Se- Eine großartige Pfarre und die Gemeinde. Im Alten- niorendienste Sozialgenossenschaft Pionierleistung heim Lorenzerhof wurde z.B. bereits 50 Jahre alt. Corona-bedingt wird das ab 1985 eine Tagesstätte für Badehilfe, besondere Jubiläum heuer begangen. Fußpflege und Wäschereinigung an Dabei wird auf ein halbes Jahrhundert Bedürftige eingerichtet. Um die Fa- Dienst am Nächsten zurückgeblickt. milienhelferinnen pünktlich bezah- len zu können, musste Geld von der „Es isch ollm schian, Bank geliehen werden, für das Präsi- wenn jemand kimp“ dent Dr. Glöggl und Rosa Franzelin persönlich bürgten. „Es isch ollm schian, wenn jemand kimp.“ So oder ähnlich äußern sich Frau Edith Huber leitete 17 Jahre lang „Nicht klein beigeben“ viele Betreute über die Familien- und ehrenamtlich den Dienst. Seniorendienste. Dies ist wohl der schönste Lohn für die Mitarbeite- Die Anfänge der Familien- und Al- rInnen und Freiwilligen, die sich seit tenhilfe Lana reichen ins ferne Jahr über 50 Jahren um die Pflege und 1970 zurück. Damals wurde von Edith Betreuung unserer älteren Mitbür- Huber, Rosa Franzelin, Dr. Anton ger und unserer Familien kümmern. Glöggl und Dekan Albert Wieland Heute wird diese Form der ambulan- die Pfarrcaritas ins Leben gerufen, ten Betreuung als das Zukunftsmodell um Familien und Einzelpersonen in in der Altenfürsorge angesehen. Als Notsituationen unter die Arme grei- Rosa Franzelin gehörte zu den man in Lana damit im Jahre 1970 star- fen zu können. Landesweit standen Gründungsmitgliedern des Vereines. tete, war es etwas völlig Neues. So ist nur in Bozen, Meran und Gröden es angebracht anlässlich dieses Jubilä- Familienhelferinnen zur Verfügung, 1970 ergab sich die Möglichkeit eine ums allen zu danken, die vor 50 Jahren deren Tätigkeit von der Pfarrcaritas Familienhelferin anzustellen, da Rosa den Mut und den Weitblick hatten, Bozen koordiniert wurde. Der Aufbau Pircher vom Platnerhof ihre diesbe- sich dieser neuen Herausforderung dieses Dienstes in Lana stellte des- zügliche Ausbildung abgeschlossen zu stellen. Und die diesen wertvollen halb eine Pionierleistung dar. Präsi- hatte. Am Tage der Einstellung wurde Dienst bis heute fortgeführt haben. dent der Vereinigung wurde der Arzt aber festgestellt, dass der Familienver- Die Familien- und Seniorendienste ist Dr. Anton Glöggl. Das Herz und die band in Lana keine juridische Person ein Musterbeispiel dafür, wie ehren- gute Seele des neuen Dienstes war war und somit nicht die Möglichkeit amtliches Engagement und hohe Pro- Edith Huber. 17 Jahre lang übte sie bestand als Arbeitgeber die Familien- fessionalität zusammenwirken und ehrenamtlich die wichtige Funktion helferin anzustellen. „Ich war als Ge- dadurch das gewährleisten, was wir der Einsatzleiterin aus. Sie war rund meinderätin bei diesem Treffen dabei uns alle wünschen: einen effizienten um die Uhr erreichbar. Die erste Fa- und wollte nicht klein beigeben. Ich Dienst mit menschlichem Antlitz. milienhelferin war Rosa Pircher, der argumentierte: Wenn die Caritas in mit Olga Menghin, Maria Theresia Bozen bislang als Arbeitgeber fun- Gasser, Roswitha Leiner und Irmgard gieren konnte, so könnten wir wohl Kollmann tüchtige Fachkräfte folg- die Pfarrcaritas in Lana gründen, was ten. Die Familienhelferinnen halfen dann am 2. 10.1970 auch geschah“. bei Geburt und Krankheit, Ehekrisen und Armut, Vernachlässigung und Aller Anfang ist schwer Behinderung. Unterstützt wurde die Da aufgrund neuer Landesgesetze Arbeit des jungen Vereines durch die die Einsatzleitung hauptberuflich Beate Profanter bei einem Arbeitsbesuch in Grundfürsorge, das Altenheim Lo- ausgeübt werden musste, löste 1987 Burgstall 2008. renzerhof, den Vinzens-Verein, die Dorothea Weiss Gruber Edith Huber 4 Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung
10 | 2021 Titelthema in dieser Funktion ab. Im selben Jahr wurde eine zusätzliche Altenhelfe- rin angestellt und der Dienst auf die Gemeinde Ulten ausgedehnt. 1988 konnte im Pfarrheim ein Raum mit Telefon als Büro bezogen werden, wo neben der Einsatzleiterin eine Sekre- tärin in Teilzeit arbeiteten. Es wurden zwei Dienstautos für Lana und Ulten angekauft. Der Dienst wurde auf die Gemeinden Tisens und St. Pankraz ausgedehnt. Als 1990 in Lana in der Franz-Höfler-Straße der erste Sozial- und Gesundheitssprengel Südtirols 1987 wurde das erste Dienstfahrzeug eingeweiht. Links im Bild Gründungspräsident Dr. Anton Glöggl eröffnet wurde, übersiedelte das Büro der Familien- und Altenhilfe dorthin. in den umliegenden Gemeinden auf- der Bezirksgemeinschaft Burggrafen- Im selben Jahr konnten auch Dank gebaut. Anfänglich gestaltete sich die amt abgeschlossen. Mit der Gründung des Einsatzes von Annemarie Cico- Arbeit mühsam: es gab kein Büro, es des Gesundheits- und Sozialsprengels lini Pajatto die ersten Meerferien für gab keine Dienstautos, keine Handys Lana im Jahre 1990 bekamen alle an- Senioren organisiert werden. 1991 - für die heutige Zeit kaum vorstell- geschlossenen Gemeinden das An- kamen die Gemeinden Burgstall und bar. Viele Jahre mussten die Mitarbei- recht auf einen Hauspflegedienst. Tscherms dazu. 1998 erfolgte zum ers- terInnen mit ihren Privatautos den 1993 bis 1995 traten auch die Gemein- ten Mal die Essenszustellung durch Dienst versehen. de Gargazon sowie die Deutschnons- Freiwillige („Essen auf Räder“). Dorothea Weiss Gruber berger Gemeinden Laurein, Proveis und U. L. Frau i. Walde/St. Felix bei. Der Dienst bewährt sich Damit waren 1995 alle zehn Gemein- 1993 übernahm Toni Nock vom Grün- den im Einzugsgebiet des Sprengels dungspräsidenten Dr. Anton Glög- Mitglied der Genossenschaft, die da- gl den Vorsitz. Im selben Jahr wurde mit für 21.000 Einwohner, davon 2.885 aufgrund neuer gesetzlicher Bestim- über 65 Jahre, zuständig war. Senio- mungen die Pfarre Lana als bisheri- renturnen-, tanzen- und schwimmen ge Trägerin des Dienstes durch die wurde angeboten. Die damals geleis- Gründung der Sozialdienste Lana tete Aufbauarbeit kann man auch an Gen.m.b.H. abgelöst. Zur Führung der der Anzahl der MitarbeiterInnen able- Dienste wurde eine Konvention mit sen. 1993 standen eine Einsatzleiterin, Anfangs wurde sogar die Essenszustellung von den MitarbeiterInnen mit ihren Privatautos bewerkstelligt. Kein Büro, keine Dienstautos, kein Handy „Als ich vor 33 Jahren die Einsatzlei- tung von Frau Huber Edith übernahm, brach die Zeit der großen Veränderun- gen an. Hatte die Pfarrcaritas Lana bis 1987 die Familien- und Altenhilfe nur Unter der Obmannschaft von Toni Nock, rechts im Bild mit Frau Edith Huber, Rosa Franzelin und in Lana mit einer Altenhelferin ange- Moritz Schwienbacher ging der Dienst von der Pfarrcharitas an die neugegründeten Sozialdienste boten, so wurde nun der Dienst auch Lana über. Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung 5
10 | 2021 Titelthema eine Sekretärin und neun Mitarbei- terInnen im Außendienst zur Verfü- gung, welche über acht Dienstautos verfügten. Als Toni Nock im Jahr 2000 den Vorsitz an den neuen Obmann Moritz Schwienbacher übergab, zähl- te der Dienst 20 MitarbeiterInnen und zahlreiche freiwillige Helfer für die Essenszustellung. Die Anzahl der Dienstautos war auf 13 gestiegen. Teamarbeit Präsident Moritz Schwienbacher baute die Zu Beginn der Amtszeit von Präsident Dienstleistung zielstrebig aus. Thomas Weiss übersiedelten die Dienste in den neuen Gesundheits- und Sozialsprengel in ter als Vorsitzender gegründet. Wel- die Andreas-Hofer-Straße. cher damals die Mitarbeiter bei der Zustellung von rund 10.000 Essen auf ten war es ein großes Anliegen die bis- Rädern sowie bei der Betreuung von her auf mehrere Standorte verteilten 220 Mitbürgern unterstützte. Durch Strukturen der Familien- und Senio- die Errichtung von Tagesstätten in rendienste unter einem Dach zu ver- den angeschlossenen Gemeinden einen. Die Möglichkeit dazu bot sich konnten die Dienste vor Ort wesent- nach der Fertigstellung des neuen Ge- lich verbessert werden. 2004 fanden sundheits- und Sozialsprengels beim Dorothea Weiss Gruber leitete den Dienst die ersten Bergferien statt. 2005 wurde Kapuzinerkloster, wo seitdem die 33 Jahre lang. Claudia Egger zur Koordinatorin des Dienste zentral untergebracht sind. Vereines der Freiwilligen ernannt. Das Einen Meilenstein stellt auch die Um- „Man arbeitete im Team. Das Be- Projekt „Gemeinsam Wachsen- Be- stellung auf mobile Datenerfassung rufsbild des Familien- und Altenhel- treuung von Kindern mit Beeinträch- und Tourenplanung dar, welche eben- fers wurde zum Sozialbetreuer, un- tigung“ 2005–2008 konnte erfolgreich falls 2011 erfolgte. Noch im Jahr zuvor terstützt von KrankenpflegerInnen, abgehalten werden. übernahm die Genossenschaft in Bie- ErzieherInnen, SozialassistentInnen. 2007 erfolgte die Namensänderung tergemeinschaft mit der Caritas auch Die Familien- und Seniorendienste in „Familien- und Seniorendienste Hauspflegedienste in der Stadtge- entwickelte sich auch als Sozialgenos- Sozialgenossenschaft“. Neue Statu- meinde Meran. Um für die wachsen- senschaft weiter. Ferienaufenthalte für ten wurden genehmigt. Das Projekt den Herausforderungen gerüstet zu Senioren und gesundheitsfördernde „Selbsthilfegruppe für pflegende An- sein, wurde Dr. Klaus Zitt aus Vorarl- Kurse wurden angeboten. Auch haben gehörige“ wurde gestartet. berg mit der Beratung für Organisa- wir den Wert der freiwilligen Tätigkeit Großen Wert legte Präsident Moritz tionsentwicklung und Supervision be- erkannt. Es gelang uns, Freiwillige für Schwienbacher auf eine kontinuier- auftragt und ein neues Organigramm den Dienst für Senioren zu begeis- liche und qualifizierte Fortbildung erstellt. An Projekten wurden 2010– tern. Die Anzahl der Freiwilligen ist der MitarbeiterInnen. Auch der Ver- 2015 eine Selbsthilfegruppe für pfle- dann sehr schnell angestiegen und waltungsrat traf sich immer wieder gende Angehörige, ab 2013 „Giamer 2001 wurde ein eigenständiger Verein zu Klausurtagungen, bei denen die zu Mittog“ am Deutschnonsberg, gegründet. Arbeit der Genossenschaft evaluiert 2014–2017 ein Mittagstisch für den Dorothea Weiss Gruber und künftige Ziele ins Auge gefasst Sommerkindergarten und für Schü- wurden. ler sowie ab 2014 „Wandern und Kul- Neue Aufgaben tur“ ein Gemeinschaftsprojekt mit kommen hinzu Übersiedelung in den dem Verein Freiwillige Familien- und neuen Sprengel Seniorendienste EO in Angriff ge- Im Jahre 2000 übernahm Moritz nommen. 2018/2019 wurden erstmals Schwienbacher von Toni Nock die Prä- Im Jahre 2010 löste Thomas Weiss zwei Elektroautos angekauft und ein sidentschaft. Im Jahr darauf wurde der Moritz Schwienbacher als Präsident Sponsoringvertrag mit der Landes- Verein der Freiwilligen mit Karl Trat- ab. Schon dem bisherigen Präsiden- versicherungsanstalt ITAS – Agentur 6 Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung
10 | 2021 Titelthema Lana abgeschlossen. 2020 bzw. 2021 schen Hilfsmitteln. Alle Daten werden 90 Jahren im Bett auf mich wartet. Ich erfolgte die Vertragsverlängerung mit zwischen den Handys der Mitarbeite- habe einen Haustürschlüssel, begrüße der Bezirksgemeinschaft Burggrafen- rInnen und den Computern der Ein- sie und frage nach ihrem Befinden. amt und der Stadtgemeinde Meran. satzleitung direkt ausgetauscht. Ich helfe ihr aus dem Bett und bin ihr Die Pandemie bedeutete auch für die Die pflegerischen Leistungen werden behilflich bei der Körperpflege und Familien- und Seniorendienste eine am Wohnort und in den Tagesstät- beim Anziehen. Anschließend beglei- große Herausforderung, die Dank der ten erbracht. 243 Freiwillige liefern te ich sie auf die Toilette, inzwischen großen Einsatzbereitschaft der Mitar- im Jahr über 15.000 Mahlzeiten aus. bereite ich das Frühstück vor. Danach beiterInnen positiv bewältigt werden Neben der Hauspflege werden ver- gebe ich ihr die Medikamente, mache konnte. schiedene gesundheitsfördernde Kur- das Bett. Danach fahre ich 1 km wei- se sowie Kuraufenthalte, Meer- und ter zu Herrn Martin, der bereits alles Die Familien- und Bergferien organisiert. vorbereitet hat für die tägliche Fuß- Seniorendienste heute behandlung. Ich massiere seine Füße, polstere seine schmerzenden Zehen Die Familien- und Seniorendienste mit Druckschutz ab und ziehe ihm Sozialgenossenschaft sieht ihre Auf- die Stützstrümpfe an. Nach dieser gabe nach wie vor darin, hilfsbedürf- entspannten Pflege fühlt er sich wohl tigen, kranken und alten Menschen zu und freut sich, wenn wir uns nebenbei Hause ein möglichst langes Verblei- unterhalten. Weiter geht es zu Frau ben in ihrem gewohnten Umfeld zu Klara, sie wartet schon auf meine Hil- ermöglichen, Anregungen und Hilfe- fe bei der Morgentoilette und beim stellungen zur Selbsthilfe zu geben, Anziehen. Während sie frühstückt, die Angehörigen beratend und beglei- bereite ich die Medikamente für die tend zu unterstützen und Familien in ganze Woche vor, und beziehe ihr Bett Notsituationen zu unterstützen. Seit neu. Frau Klara bewegt sich nur lang- 1993 wird die Hauspflege im Sprengel Imgard Pircher in Aktion bei der täglichen sam und schwer mit einem Gehstock Lana im Auftrag der Bezirksgemein- Arbeit. fort. Sie lebt mit ihrem Bruder allein schaft Burggrafenamt durchgeführt. und hat keine Angehörigen. Deshalb Die Familien- und Seniorendiens- Ein Arbeitstag heute kümmern wir uns um fast alles was sie te betreuten zuletzt 274 Personen zu von Irmgard Pircher brauchen z.B. Badehilfe in der Tages- Hause im Sprengeleinzugsgebiet von „Mein Wecker klingelt um 5.45 Uhr. stätte, Behördengänge, Wäsche versor- Lana. Damit decken sie rund ein Vier- Ich genieße noch mein Frühstück, be- gen, Einkaufen usw. Ich motiviere sie tel der Hauspflege im Burggrafenamt vor ich um 7 Uhr meinen Arbeitstag auf den Balkon zu gehen. Diese Frau ab. 31 hauptberufliche MitarbeiterIn- beginne, wo ich schon seit 28 Jahren betreuen wir schon seit 25 Jahren. nen, SozialbetreuerInnen und Pflege- arbeite. Mein Dienstauto steht in der Nächste Betreuung ist Herr Fritz. Er helferInnen stehen täglich im Einsatz. Tiefgarage in St. Nikolaus in Ulten. ist über 80 Jahre alt, lebt allein ohne Die Hälfte von ihnen sind länger als Zu meiner täglichen morgendlichen Unterstützung von Angehörigen. Herr zehn Jahre, 15 sogar schon länger als Routine gehört eine saubere Schürze Fritz ist sehr vergesslich, ich frage ihn, 15 Jahre tätig. Ausgestattet sind die Handhygiene und Mundschutz. Dann ob er sich gewaschen und gefrüh- MitarbeiterInnen mit vielen techni- starte ich zu Frau Eva, die mit über stückt hat, ansonsten helfe ich ihm da- bei, kontrolliere im Wochenspender, ob er seine Medikamente genommen hat, wenn nicht gibt es manche Dis- kussion bis er einverstanden ist sie zu nehmen. Ich bemerke eine Wunde am Unterarm, versorge diese und verstän- dige den Krankenpflegedienst, dass sie die Wunde behandeln. Durch die gute Zusammenarbeit verschiedener Dienste (Sozialassistenten, Kranken- pfleger und Arzt) sind die Betreuten bestens versorgt. Ich gehe für ihn ein- Der heutige Verwaltungsrat. Auch in Corona-Zeiten garantieren MitarbeiterInnen und Verwaltung kaufen, danach nehme ich noch eine funktionierende Dienste. Tasche schmutzige Wäsche mit in die Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung 7
10 | 2021 Titelthema Tagesstätte zum Waschen. Jetzt fahre ihr noch den Blutdruck und trage Gewissheit nicht alleine zu sein, kann ich 15 Minuten nach Kuppelwies zu ihn in die Pflegemappe ein. Nun be- sie ein klein wenig lindern.“ Frau Maria, die in jungen Jahren ei- eile ich mich weiter zu Frau Olga, die (alle Namen und Richtungsangaben nen Schlaganfall erlitt. Seitdem ist sie bettlägerig und fast blind ist. Frau aus Privacy Gründen geändert) auf unsere Hilfe beim Duschen ange- Olga ist über 90 und lebt mit ihrem wiesen. Sie genießt es sehr, wenn ich Sohn allein. Ich mache ihr die tägli- Arbeitsschwerpunkte ihr helfe und anschließend ihre Haare che Körperpflege und Hautpflege mit der Familien- und föhne. Heute ist auch die Nagelpflege Schutzsalbe, was sehr wichtig ist zur zu machen. Ich motiviere sie immer Dekubitusprophylaxe. Zeige auch ih- Seniorendienste wieder, dass sie sich viel bewegen soll, rem Sohn einige hilfreiche kinästhe- was sie nicht immer macht. Ich messe tische Lagerungen und Polsterungen. Frau Olga redet gerne und erkundigt sich nach Neuigkeiten im Dorf. Es ist Eine Angehörige schon Mittagszeit und ich muss wei- ter zu Frau Agnes, welche das Essen erzählt auf Rädern bekommt, das ich für sie zerkleinere, damit sie es ohne Zähne essen kann. Dort angekommen be- grüße ich sie, bringe ihr das zerklei- nerte Essen und etwas zum Trinken bete mit ihr das Tischgebet, was für sie sehr wichtig ist. Nach 45 Minuten fahre ich nach Hause, um selbst eine Mittagspause zu machen. Danach fah- re ich 5 km auf den Larcherberg zu Kofler Waltraud Einsatz vor Ort (2016) Frau Rita, um einen kleinen Spazier- gang zu machen. Sie freut sich sehr > Hauspflege 2 X in der Woche mit mir zu reden, > Essen auf Rädern spazieren zu gehen und anschließend > gesundheitsfördernde Kurse einen Kaffee zu genießen. Meine letz- > Kuraufenthalte, Meer- und Bergferien te Betreuung ist eine Fußpflege zu Hause bei Herrn Klaus. Er ist gehbe- Wir sind eine Familie in Laurein am hindert, jedoch sehr gesprächig und Nonsberg. 2006 erlitt unsere damals unterhält sich während der Fußpflege 79-jährige Mutter einen Schlaganfall. gerne mit mir. Es war heute ein inten- Die Folge, sie war blind. Zum Glück siver Arbeitstag mit vielen Eindrücken war der Vater bei bester Gesundheit. Geschichten und Gefühlen aber auch Doch bald merkten wir, dass wir Hil- mit Dankbarkeit verbunden. Mir ist es fe brauchten. Unbürokratisch und sehr wichtig auf die Wünsche Bedürf- schnell wurde uns vom Hauspfle- nisse Gewohnheiten und Eigenheiten „Essen auf Rädern“ gedienst Unterstützung angeboten. der Bereuten eizugehen und so gut es Stets pünktlich und immer freundlich möglich ist, diese zu erfüllen. Zu un- Weitere Leistungen funktionierte die Betreuung. Sehr serem Dienstalltag gehört dazu, dass für Senioren: gerne nahm auch unsere Schwester, wir bei jedem Wetter und schlechten die behindert war, die Aufmerksam- Straßen z.B. Schnee und Eis zu unse- > Ferien keiten und Dienste an. Nun nach ren Betreuten fahren. Sehr hilfreich > Gymnastik 15 Jahren brauchen wir erneut helfen- ist unsere gute Zusammenarbeit im > Wassergymnastik de Hände bei der Pflege unseres mitt- Team, da wir immer allein arbeiten. > Tanz lerweile 93-jährigen Vaters. Wir dan- Der Austausch untereinander gibt uns > Gedächtnistraining ken dem Hauspflegedienst für diesen den nötigen Rückhalt. Nach all den > Fußpflege unbezahlbaren und sehr wertvollen Jahren, die ich in der Hauspflege ar- >Gemeinschaftsprojekt mit dem Dienst an unseren lieben Menschen. beite, wurde mir eines klar: die größte Verein Freiwillige Familien- und Familie Staffler Not der meisten älteren Menschen ist Seniorendienst EO „Wandern und die Einsamkeit. Unser Besuch und die Kultur“ 8 Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung
10 | 2021 Titelthema Seniorenturnen Wassergymnastik Meerferien Bergferien Wandern und Kultur Aktiv im Alter durch die vielfältigen Angebote der Familien- und Seniorendienste Wer führt den Dienst aus? Pflege zu Hause tigung bei psychischer Problematik > SozialbetreuerInnen Fachgerechte Betreuung von pflege- bzw. Erkrankung, Abhängigkeitser- > FamilienhelferInnen und Altenpfle- bedürftigen Personen: krankungen u. dgl.) gerInnen > Körperpflege (z.B. Badehilfe, Haar- > Aktivierung und Animation (Förde- > PflegehelferInnen pflege, Fußhygiene und Nagelpflege) rung der Eigeninitiative u. Selbsthilfe) > Hilfskräfte > Sozialpädagogische / Sozialgeragogi- > Transport, Begleitung (z.B. Arztvisi- > Freiwillige sche Arbeit (Hilfe zur Alltagsbewäl- ten, Behördengänge usw.) Die Körperpflege spielt eine wichtige Rolle Das größte Kapital der Familien- und Seniorendienste stellen die kompetenten und einsatzfreudigen in der Tätigkeit der Familien- und Senioren- MitarbeiterInnen dar. dienste (2013). Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung 9
10 | 2021 Titelthema > Medizinische Behandlungspflege Die MitarbeiterInnen der Familien- und Seniorendienste (z.B. Blutdruckmessungen, Blutzu- Sozialgenossenschaft: ckermessungen, Medikamenten- kontrolle, Wechseln von einfachen MitarbeiterInnen Dienstjahre Stand 2021 Verbänden, Bewegungsübungen) Breitenberger Michael 5 Jahre - gemäß den Vorgaben oder unter der Supervision der Krankenpflege- Ferdigg Caroline 15 Jahre rInnen Fleischmann Egger Claudia 22 Jahre > Familienhilfe: Aufrechterhaltung Forti Claudia seit März 2021 und Weiterführung des Familienall- Fuchsberger Martina seit März 2021 tages in Notsituationen > Essen auf Rädern Greif Anja 2 Jahre Helfer Waltraud 18 Jahre Der Verein der Freiwilligen Hofer Angelika 16 Jahre Kofler Waltraud 25 Jahre Lochmann Verena seit November 2020 Mairhofer Rita 18 Jahre Nicolazzo Sara seit Januar 2021 Ortwein Eva 2 Jahre Paris Andrea Renate 20 Jahre Pircher Irmgard 28 Jahre Pircher Sabrina 4 Jahre Pixner Marlis 28 Jahre Die ehrenamtlichen Helferinnen stellen im Jahr Profanter Beate 17 Jahre über 15.000 „Essen auf Rädern“ zu. Schwienbacher Maria Theresia 28 Jahre Schwienbacher Sabina 9 Jahre Der "Verein Freiwillige Familien- und Seniorendienst EO“ wurde im De- Sieradzka Monika Marta 10 Jahre zember 2001 im Jahr des Ehrenamtes Stauder Hubert 17 Jahre mit der ursprünglichen Bezeichnung Steckholzer Gertrud 13 Jahre Verein „Freiwillige in der Familien- Stuefer Anja seit März 2020 und Altenhilfe Lana“ gegründet. Der Verein ist in allen 10 Gemeinden Ungerer Ilse 25 Jahre des Sprengels Lana tätig. Vetturelli Doris 2 Jahre Inzwischen hat der Verein über Vieider Britta Maria 16 Jahre 260 aktive Mitglieder. Weiss Andrea 22 Jahre Der Verein arbeitet eng mit der Fami- lien- und Seniorendienste Sozialge- Winkler Brigitte 10 Jahre nossenschaft zusammen und bildet Zöggeler Martina 10 Jahre neben der Hauspflege und der Prä- Zöschg Carmen 6 Jahre vention die dritte Säule im Familien und Seniorendienst. Präsident des Vereines ist Karl Tratter, die Anzahl der Einsatzleitung Koordination der Dienste führt Clau- MitarbeiterInnen Huber Edith: 1970–1987 dia Egger durch. Weiss Dorothea: 1987–2009 MitarbeiterInnen im Jahr 1980: 2 Hillebrand Ulrike: 2009–2011 Ein Mensch fühlt oft sich MitarbeiterInnen 1990: 11 Vieider Britta: 2011 bis heute wie verwandelt, sobald man MitarbeiterInnen im Jahr 2000: 20 MitarbeiterInnen im Jahr 2010: 31 Dienstleitung menschlich ihn behandelt MitarbeiterInnen im Jahr 2020: 31 Weiss Dorothea: 2009–2020 (Eugen Roth) MitarbeiterInnen im Jahr 2021: 31 Stuefer Anja: 2020 bis heute 10 Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung
10 | 2021 Titelthema Dienstleistungen im Jahr 2020 nach Gemeinden 2020 Pflege zu Hause Sprengelgebiet Lana Tagesstätte Essen auf Räder Leistungen in Leistungen Leistungen Gemeinden Kunden Kunden Betreute Essen Stunden in % insgesamt 2020 2020 2020 Burgstall 420 2,63 19 13 24 6 735 Gargazon 424 2,66 14 20 43 9 1.050 Lana 6.259 39,20 102 106 282,75 47 4.513 Laurein 798 5,00 7 6 76,25 3 629 Proveis 54 0,34 3 4 15 0 - St. Pankraz 664 4,16 23 19 42,25 9 866 Tisens 1.772 11,10 25 18 172 20 2.143 Tscherms 2.155 13,50 27 16 56 19 1.424 U.lb.F./St.F. 451 2,82 9 3 14 5 1.022 Ulten 2.970 18,60 45 28 95 24 4.222 Insgesamt 15.967 100 274 233 820,25 142 16.604 Täglich zurückgelegte Kilometer: ca. 600 Übersicht Dienste in allen Gemeinden: Angebote der Hauspflege Unsere Tagesstätten auf einen Blick: in den Tagesstätten: Gargazon: Haus der Altenwohnungen, Gartenstraße 8 - Fußpflege Lana: Sprengelgebäude, Andreas-Hofer-Str. 2 - Haarpflege Laurein: Arztambulatorium, Zentrum 2 -B ad/Dusche mit Betreuung (je nach Proveis: Arztambulatorium, Kirchbichl 34 Ausstattung der jeweiligen Tagesstätte) U.L. Frau i. Walde/St. Felix: Grundschule, Holzweg 12 - Waschen und Bügeln der Wäsche St. Pankraz: Gemeindehaus, Dörfl 64 St. Nikolaus/Ulten: Schulhaus 105 St. Walburg/Ulten: Stiftung Altenheim, St. Walburg 223/A Tisens: Alters- und Pflegeheim,Tisens 33 A Tscherms: Seniorenheim, „St. Sebastian“, Trojenweg 4 post@tischlerei-pomella.com, Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung 11
10 | 2021 Titelthema Präsidenten, Verwaltungsräte, Präsident Thomas Weiss: vertreterin Mitglieder: 2010 bis heute Paris Angelika Tratter Karl 1970 Pfarrcaritas Lana: Präsident Dr. Präsident Stellvertreter-in: Anton Glöggl, Mitglieder Dekan Al- Obmann-Stellvertreterin Cicolini Frühere Verwaltungs- bert Wieland, Dr.Anton Glöggl, Frau Annemarie Pajatto: 1993–1996 ratsmitglieder: Edith Huber geb. Weger, Frau Rosa Obmann-Stellvertreterin Schönegger Franzelin geb. Werth Anna Warger: 1996–2000 Amerio Marisa Santer: 1999–2002 Präsident-Stellvertreter Nock Anton: Cicolini Annemarie Pajatto: 1993–1996 23.12.1992 "Sozialdienste Lana 2000–2002 Egger Pircher Erna Maria: 2014–2019 Gen.m.b.H." Präsident-Stellvertreter Ganterer Franzelin Andreas: 1999–2002 Gründungsmitglieder: Ganterer Peter Peter Sebastian: 2002–2021 Gamper Erna Holzner: 1996–1999 Sebastian , Glöggl Dr. Anton, Gruber Präsident-Stellvertreterin Gufler Ganterer Peter: 2003 bis heute Mathias , Hafner in Schwarz Maria Zita Kuprian: 2021 Glöggl Anton: 1993–1996 ,Lantschner Pater Peter, Nock Anton Götsch Günther: 1999–2000 ,Schönweger Robert ,Trafoier Wal- Aufsichtsrat Gufler Christoph: 2011 bis heute traud Schwienbacher, Weger Edith Präsident Ganterer Peter Sebastian: Gufler Zita Kuprian: 2002 bis heute Huber, Werth Rosa Franzelin 1993–2002 Gruber Matthias: 1996–1999 Umbenennung 29.04.2004 Fami- Präsident Mair Urban: 2002–2005 Innerhofer Albert 1990–1995 lien- und Seniorendienste Lana Präsident Stellvertreter Dr. Anton Mair Urban: 2005–2014 Gen.m.b.H. (ONLUS) - Gründung Glöggl: 1993–1999 Nock Anton: 1996–2002 Sozialgen. 25.10.2007 Familien- und Egger Franz: 1996–2002 Pircher Notburga Friedl: 2002–2008 Seniorendienste Sozialgenossenschaft Schönweger Robert: 1993–2005 Schönegger Anna Warger: 1996–2010 Schrefler Gertrud Lösch: 1996–2004 Schönweger Robert: 2005–2008 Präsidenten: Tratter Karl: 1999–2002 Schwienbacher Moritz: 1999–2014 Obmann Dr. Anton Glöggl: Weiss Thomas: 2002–2005 Staffler Reinhard: 2008–2011 1970–1992 Tratter Karl: 2002 bis heute Obmann/ Präsident Anton Nock: Heutiger Verwaltungrat Ungerer Oswald: 1999–2011 1993–2000 Präsident Weiss Thomas Weger Edith Huber: 1996–1999 Präsident Moritz Schwienbacher: Ganterer Peter Sebastian Weiss Thomas: 2005 bis heute 2000–2010 Gufler Christoph Werth Rosa Franzelin: 2008–2011, Gufler Zita Kuprian Präsident Stell- 1993–1999 Ihr Anliegen ist unsere Herzenssache! Familien- und Seniorendienste Sozialgenossenschaft Sozialsprengel Lana, Andreas-Hofer-Str. 2, 39011 Lana www.fsd-lana.it / info@fsd-lana.it Öffnungszeiten: Montag–Freitag 8:00–12:00 Uhr Dienstleiterin: Stuefer Anja 0473 553032 Hauspflege: Informationen, Vormerkungen und Gesuche Vieider Britta Maria 0473 553030 Einsatzleiterin für Hauspflege und Essen auf Rädern Hauspflege: Weiss Andrea 0473 553031 Tarifberechnung u. Fakturierung Verwaltung Ortwein Eva 0473 553037 Informationen und Anmeldungen für Kurse Prävention: Hofer Angelika 0473 553034 und Ferien, Koordinatorin Vormerkungen für Fußpflege 12 Nr. 09 – Oktober 2021 | Lana – Monatszeitschrift für Lana und Umgebung
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