Monatsbericht Januar 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Währungen Marktkompass 2021 Marktkompass 2022
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Monatsbericht Januar 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Währungen Marktkompass 2021 Marktkompass 2022
Investmentausblick KONJUNKTUR Die Aussichten für die Konjunktur bleiben grundsätzlich gut, auch wenn das Wachstum höchstwahrscheinlich tiefer aus- fallen wird als im letzten Jahr. Regional erscheinen die USA und Europa am attraktivsten. Treiber sind der Privatkonsum und eine Industrie, die von einer sich verbessernden Liefersituation und den tiefen Lagern profitiert. In Europa kommt eine weiterhin expansive Fiskalpolitik hinzu. In China ist die Ausgangslage weniger gut, weil der wichtige Bausektor schrumpft. Der Privatkonsum sollte aber auch dort weiterwachsen. ANLAGEKLASSEN EINSCHÄTZUNG KOMMENTAR Obligationen Zum Jahresende verkündeten einzelne Notenbanken einen geldpolitischen Staatsanleihen Kurswechsel. Während die US-Notenbank für dieses Jahr mehrere Zins- Unternehmensanleihen schritte ins Auge fasst, lassen sich die EZB und SNB wohl noch länger Zeit. Schwellenländeranl. Wir rechnen für dieses Jahr mit einem weiteren Anstieg der langen Zinsen, schätzen den Aufwärtsdruck aber als begrenzt ein. Aktien Die meisten Aktienmärkte haben sich im Dezember rasch vom Kursrück- Schweiz schlag wegen der Omikron-Variante erholt. Dazu beigetragen hat die Er- Eurozone kenntnis, dass diese zwar ansteckender, aber weniger gefährlich ist als bis- Grossbritannien herige Varianten. USA Intakte Gewinnaussichten und die anhaltend unattraktiven Anleihensrendi- Pazifik ten sprechen auf Sicht der nächsten Monate für leicht steigende Aktienkurse. Schwellenländer Weil das Zins- und Liquiditätsumfeld nicht mehr ganz so positiv ist, dürfte Global Small Caps die Kursentwicklung allerdings ein wenig holpriger werden, insbesondere in teuren Segmenten. Immobilien Schweiz Mit einem «Schlussspurt» zum Jahresende und einem guten Start ins 2022 hievten sich die Kurse der Immobilienfonds nach einer durchzogenen zweiten Jahreshälfte 2021 zuletzt auf neue Höchststände. Mit entsprechend höheren Bewertungen. Die Ausschüttungserträge sind im Vergleich mit den Negativ- renditen von Obligationen aber noch immer attraktiv und stützen die Kurse weiter. Rohstoffe Im Verlauf des Jahres dürfte die weltweite Produktionsmenge weiter zuneh- Öl men. Gleichzeitig ist die Erholung der Ölnachfrage weitgehend abgeschlos- Gold sen. Daraus könnte ein Überangebot folgen. Angesichts dessen scheinen die aktuellen Preise zu hoch. Die angestiegene Teuerung scheint zu weiten Teilen eingepreist und verleiht dem Goldkurs kaum mehr Auftrieb. Zudem wirken höhere Langfristzinsen belastend. Bis auf Weiteres stützen aber die negativen Realzinsen. Währungen vs. CHF Der Euro ist weiterhin unter Druck. Kommt es aus der Eurozone zu positiven EUR Nachrichten zu Pandemie und Inflation, besteht aber Erholungspotenzial. USD Mit dem sukzessiven Rückbau der expansiven US-Geldpolitik wird die Zins- differenz zum Franken weiter ansteigen. Dem Dollar dürfte dies Aufwind ver- leihen. sehr positive Einschätzung der (Sub)Anlageklasse positive Einschätzung der (Sub)Anlageklasse neutrale Einschätzung der (Sub)Anlageklasse leicht negative Einschätzung der (Sub)Anlageklasse negative Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
Konjunktur Nachdem China bereits Mitte 2020 den pandemiebedingten Rückschlag aufholte, erreichten die USA und Europa das Vorkrisenniveau im zweiten bzw. dritten Quartal des letzten Jahres. 2022 dürfte sich das Wachs- tum fortsetzen, allerdings mit abgeschwächtem Tempo. Die US-Wirtschaft profitierte im letzten Jahr erheblich von staatlichen Transferleistungen, wie Checks an Private und grosszü- gigen Arbeitslosenunterstützungen. Das alles fällt dieses Jahr weg und der geplante USD 2'000 Mrd. schwere Build Back Better Plan dürfte nach der Ablehnung im Senat, wenn überhaupt, erst mit Verzögerung und in abgespeckter Form in Kraft treten. Damit wird sich der Konsumboom vom letzten Jahr nicht wiederholen. Unterstützung erhält er aber vom Arbeitsmarkt, wo die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch bleibt. Die Industrie dürfte von einer anziehenden Autoproduktion und dem Aufbau der rekordtiefen Lagerbestände profitieren. Wichtige Impulse erwarten wir auch von der Investitionstätigkeit. Viele Firmen erwei- tern ihre Kapazitäten oder setzen aufgrund des Personalmangels auf Automatisierung. Europa: Wachstumsaussichten intakt In Europa dürfte sich der Privatkonsum als wichtiger Wachstumstreiber herausstellen, vorausgesetzt, es kommt zu keinen grös- seren Lockdowns mehr. Potenzial ergibt sich aus dem Nachholbedarf und dem Abbau der immer noch hohen Sparquote. In der Industrie erwarten wir allen voran in Deutschland eine starke Erholung, wenn sich die Chipversorgung verbessert. Im Unter- schied zu den USA, die ihr Budgetdefizit reduzieren, bleibt die Fiskalpolitik in der EU dieses Jahr ähnlich expansiv wie 2021. Impulse liefert ferner der EU-Recovery Fund. Zusammenfassend präsentieren sich die Aussichten für Europa vielversprechend und ein BIP-Wachstum von mehr als 4% erscheint möglich. China: Unsicherer Ausblick Die wirtschaftlichen Aussichten Chinas sind mit einigen Fragezeichen behaftet. Das Wachstumstempo hängt im Wesentlichen davon ab, wie stark die Regierung stimuliert und wie die Pandemie verläuft. Wenn China nicht von der Nulltoleranzpolitik abweicht, ist immer wieder mit regionalen Lockdowns zu rechnen, die temporär auf den Konsum drücken könnten. Bei den staatlichen Massnahmen rechnen wir lediglich mit einer Mini-Stimulierung und neuen Infrastrukturprojekten. Der Abschwung im Wohnungsbau dürfte sich damit fortsetzen, sollte aber weniger schlimm ausfallen als in den Jahren 2015 und 2016. Der Konsum dürfte dadurch nicht nennenswert beeinträchtigt werden, weil die Immobilienbesitzer dank hohen Anzahlungen relativ wenig verschuldet sind. Bei den Exporten rechnen wir mit einer deutlichen Abkühlung, weil sich im Zuge einer Normalisierung die Nachfrage in den USA und Europa in Richtung Dienstleistungen verschieben wird. Alles in allem erwarten wir für China eine deutliche Wachstumsverlangsamung. Diese wird aber nicht so stark ausfallen, dass sie die ganze Weltwirtschaft in Mitleiden- schaft zieht. BIP 2022 schwächer, aber immer noch solid Deutsche Industrie mit Potenzial (real, in %) (01.2016 bis 10.2021; indexiert; 2015 = 100) BIP-Wachstum: – 2020 Prognosen: – 2021 – 2022 – Industrieproduktion Deutschland Quelle: Bloomberg, SZKB Quelle: Bloomberg, SZKB
Aktien Intakte Gewinnaussichten und die anhaltend unattraktiven Anleihensrenditen sprechen auf Sicht der nächs- ten Monate für leicht steigende Aktienkurse. Weil das Zins- und Liquiditätsumfeld nicht mehr ganz so positiv ist, dürfte die Kursentwicklung allerdings ein wenig holpriger werden und die Nachfrage nach Substanz- werten erhöht sein. Die meisten Aktienmärkte haben sich im Dezember rasch vom Kursrückschlag wegen der Omikron-Variante erholt (vgl. Abb.). Dazu beigetragen hat die Erkenntnis, dass diese zwar ansteckender, aber weniger gefährlich ist als bisherige Varianten (vgl. Abb. rechts). Somit ist die Hoffnung berechtigt, dass auch diese Welle für die Wirtschaft verkraftbar ist und die Pandemie dank Impfstoffen und neuen Medikamenten allmählich in den Hintergrund rückt. Gestörte Versorgung wegen China-Lockdowns? Neben der Gefahr neuer Mutationen besteht ein gewisses Risiko auch darin, dass die chinesische Regierung im Zuge ihrer «Zero Covid» Strategie sehr einschneidende Massnahmen beschliessen muss, um Omikron einzudämmen. Dadurch würde die Güter- produktion beeinträchtigt und die globalen Lieferengpässe würden sich verschärfen – mit potenziell negativen Folgen für die Gewinnaussichten der Unternehmen und die Preisstabilität. Immerhin: Sofern die Störungen der Lieferkette nicht massiv sind oder längere Zeit anhalten, dürfte dies die Aktienmärkte nicht markant belasten. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Unternehmen bisher überraschend gut mit den Versorgungsengpässen zurechtgekommen sind und insgesamt dank starker Nachfrage die Margen gar steigern konnten. Ukraine: Geringes Risiko für die Aktienmärkte Einige Anleger machen sich zunehmend Sorgen wegen des russischen Aufmarsches an der Grenze zur Ukraine. Die Gefahr eines grossen russischen Angriffs ist wohl gering, aber nicht auszuschliessen – schliesslich hat der russische Präsident Putin schon mehrfach mit Militäraktionen überrascht (Tschetschenien 1999, Georgien 2008, Krim 2014, Syrien 2015). Die Besetzung der Krim ab Februar 2014 hatte die westlichen Aktienmärkte kaum belastet (vgl. Abb.). Ob dies auch bei einer neuerlichen Eskalation so wäre, hinge massgeblich davon ab, ob im Zuge von Sanktionen und Gegenmassnahmen die Energie- versorgung Europas ernsthaft beeinträchtigt würde, denn Europa bezieht rund 40% des Erdgases und 30% des Erdöls aus Russland. Träte das unwahrscheinliche Negativszenario ein, stiegen die Energiepreise markant an, worunter insbesondere die Gewinne von energieintensiven Branchen leiden würden. Dazu gehören beispielsweise die Produzenten von Dünger, Zement, Stahl oder Chemikalien. Unter den grossen Schweizer Unternehmen wäre wohl Holcim am stärksten betroffen. Steigen könnten die Kurse von Öl- und Gaskonzernen – ausser, die Konjunkturaussichten würden sich so stark eintrüben, dass die Nachfrage markant litte. Rasche Erholung nach Omikron-Taucher Corona: Fallzahlen und Todesfälle entkoppelt (01.01.2021 bis 06.01.2022; Total Return in CHF; indexiert auf 100) (01.02.2020 bis 05.01.2022; Zahlen pro 1 Mio. Einwohner) Aktien – Schweiz – Eurozone – USA Corona global: – Todesfälle (r.S.) – gemeldete Neuinfektionen Quelle: Bloomberg, SZKB Quelle: Bloomberg, SZKB
Gewinnaussichten und Zinsumfeld konstruktiv Trotz gewisser Restrisiken präsentieren sich die Gewinnaussichten insgesamt weiterhin konstruktiv: Die konjunkturellen Früh- indikatoren sind mehrheitlich positiv. Moderate Zinsen, gute Arbeitsmärkte und hohe Ersparnisse stützen den Konsum. Hin- weise auf die Ertragskraft der Unternehmen werden auch die Jahresresultate und Management-Ausblicke geben, welche in den nächsten Wochen anstehen. Auch das Zinsumfeld ist leicht positiv für Aktien. Zwar hat die US-Notenbank im Dezember be- schlossen, ihre Anleihenskäufe rasch zurückzufahren, und sie signalisiert für das laufende Jahr eine Anhebung der Leitzins- Untergrenze von 0% auf 0.75%. Doch dieses Niveau ist immer noch tief und stimuliert die Konjunktur. Zudem rechnen wir damit, dass der Inflationsdruck etwas nachlässt, sodass die Langfristzinsen nur moderat ansteigen. Somit dürften Anleihen auf absehbare Zeit unattraktiv bleiben, weshalb Anlagegelder eher in Aktien fliessen und deren Kurse gestützt werden. Insgesamt sprechen also die intakten Gewinnaussichten und die anhaltend unattraktiven Anleihensrenditen auf Sicht der nächsten Monate für leicht steigende Aktienkurse. Weil die positive Wirkung des Zins- und Liquiditätsumfelds etwas nachlässt, dürfte die Auf- wärtsbewegung der Aktienindizes allerdings weniger geradlinig verlaufen als im vergangenen Jahr, sondern etwas holpriger werden. Substanzwerte verstärkt gesucht Zudem dürfte es zu einem Favoritenwechsel kommen. Denn seit 2019 haben die Geldpolitik und die tiefen Zinsen mass- geblich zu steigenden Aktienkursen beigetragen. Besonders davon profitiert haben Wachstums- und Qualitätsaktien wie bei- spielsweise die amerikanischen Technologie-Riesen, Lonza oder Partners Group (vgl. Abb.). Denn für solche Unternehmen mit hohem erwartetem Wachstum und stabilen Gewinnen ist bei tiefen Zinsen finanzmathematisch eine deutlich höhere Bewertung gerechtfertigt. Wenn nun die Zinsen steigen und die Liquiditätsschwemme als Treiber nachlässt, werden diese hoch bewerteten Titel dem breiten Markt vorübergehend wohl etwas hinterherhinken. Besser abschneiden dürften für einmal Substanzwerte wie beispielsweise Versicherungen und Banken. Industriesektor profitiert von strukturellen Trends Aus anderen Gründen attraktiv erscheint der Industriesektor. Denn viele dieser Unternehmen dürften auf absehbare Zeit von mehreren positiven strukturellen Faktoren profitieren. Die Nachfrage ist hoch, weil vielerorts in energieeffizientere Anlagen und Gebäude investiert und die Elektrifizierung vorangetrieben wird – massgeblich unterstützt durch den EU-Wiederaufbaufonds. Unter anderem wegen des Arbeitskräftemangels wird zudem weiterhin stark automatisiert, und im Zuge der Digitalisierung werden grosse Datencenter aufgebaut, wovon besonders Schneider Electric als Zulieferer profitiert. Hauptrisiko für den Indust- riesektor wäre eine markante Eintrübung der Konjunkturaussichten, welche zu Zurückhaltung bei Investitionen in neue Anlagen führen würde. Doch derzeit ist eine solche nicht in Sicht. Krim-Besetzung 2014: Westliche Märkte stabil Tech- und Qualitätsaktien stark gestiegen (01.01.2014 bis 30.06.2014; Total Return in CHF; indexiert auf 100) (01.01.2019 bis 06.01.2022; Total Return in Lokalwährung; indexiert) Aktien – Schweiz – Eurozone – USA – Nasdaq 100 – Partners Group – Lonza Quelle: Bloomberg, SZKB Quelle: Bloomberg, SZKB
Zinsen Zum Jahresende verkündeten die US-Notenbank (Fed) und die Bank of England (BoE), mit einer Rücknahme ihrer expansiven Massnahmen zu beginnen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht den Franken wei- terhin als überbewertet und behält ihre Grundposition bei. Mit den geldpolitischen Entscheiden, welche die führenden Notenbanken im Dezember verkündeten, hätte vor ein paar Mona- ten wohl kaum jemand gerechnet. Hauptgrund für den Kurswechsel war vor allem die nachhaltend hohe Inflation, die sich als hartnäckiger als bisher angenommen herausstellte. Die Zinsen entwickelten sich über das Jahr teils widersprüchlich. So kamen zum Beispiel die langfristigen US-Zinsen nach anfänglichem Anstieg genau dann wieder zurück, als die amerikanische Inflation begann so richtig anzusteigen (vgl. Abb.). Baldiges Ende der expansiven Geldpolitik? Im Dezember verkündete die Fed, dass sie ihr monatliches Anleihenkaufprogramm bis im März beenden will und danach meh- rere Zinserhöhungen ins Auge fasst. Aktuell rechnet der Markt mit je drei Erhöhungen in diesem und im nächsten Jahr. Auch die EZB wird ihre expansiven Massnahmen zurückfahren, wenn auch um einiges gemächlicher als ihr amerikanisches Pendant. Sie beendet zwar im März 2022 das Corona-bedingte Notkaufprogramms PEPP, wird aber das allgemeine Kaufprogramm APP aufstocken. Eine Zinserhöhung liegt jedoch gemäss Aussage von EZB-Chefin Christine Lagarde noch in weiter Ferne. Einen anderen Weg ging dagegen die Bank of England: Angesichts der hohen Inflation hob sie im Dezember als erste grosse Noten- bank erstmals seit dem Beginn der Corona-Krise den Leitzins an (vgl. Abb.). Mit diesem Kurswechsel sorgte die BoE für eine Überraschung. Nichts Neues von der SNB Nicht überrascht hat dagegen die Schweizerische Nationalbank: Sie behält ihre Grundposition bei und stuft den Franken nach wie vor als hoch bewertet ein. Die Negativzinsen sieht sie als Notwendigkeit, um eine Höherbewertung des Frankens in Schach zu halten. Bei erhöhtem Aufwertungsdruck wird sie weiterhin am Devisenmarkt intervenieren. Obwohl auch hierzulande die Inflationsrate angestiegen ist, fällt diese im Vergleich nach wie vor moderat aus. Zinsen «gefangen» Corona hängt immer noch wie ein Damoklesschwert über Konjunktur und Märkten. Entsprechend scheinen die langen Zinsen wie «gefangen» zwischen möglichen Verschärfungen der Corona-Lage auf der einen und gutem Wachstum, erhöhter Inflation sowie restriktiverer Gelpolitik auf der anderen Seite. Für dieses Jahr rechnen wir zwar mit einem weiteren Zinsanstieg, sehen aber bei den 10-jährigen US-Treasuries einen nachhaltigen Wert von über 2% als unwahrscheinlich. Eine deutliche Rückkehr der 10-jährigen Eidgenossen ins Positive würde uns auch überraschen. Leichter Renditeanstieg im Dezember Bank of England geht voran (01.01.2021 bis 06.01.2022; in %) (Leitzinsen von 01.01.2015 bis 06.01.2022; in %) 10-Jahresrenditen – Schweiz – Deutschland – USA Leitzinsen – BoE – EZB – Fed Quelle: Bloomberg, SZKB Quelle: Bloomberg, SZKB
Währungen Wenn 2022 einige Notenbanken an der Zinsschraube drehen, werden sich die Zinsgefälle zwischen den Währungsräumen ändern. Dies bringt frischen Wind an den Devisenmärkten. Ob der Franken im Jahresver- lauf merklich abwertet, bleibt jedoch abzuwarten. Die seit Monaten bestehende Schwächephase des Euro zum Franken hat sich auch im Dezember fortgesetzt. Noch am letzten Handelstag 2021 wurde der Jahrestiefststand markiert, ehe das Paar das Jahr nur knapp höher bei 1.038 Franken je Euro schloss. Ein Blick auf die Dreiecksbeziehung zwischen Franken, Euro und Dollar zeigt dabei, dass den Euro für einmal keine Schuld traf. Zum US-Dollar notierte die Gemeinschaftswährung nämlich seit Ende November unverändert. Es war vielmehr eine Frankenstärke, die sich auch gegenüber der US-Valuta zeigte. US-Dollar dürfte sich zum Franken stabilisieren Die SNB wird die Entwicklung weiterhin kritisch beobachten und sieht sich in ihren regelmässigen Devisenmarktinterventionen bestätigt. Denn die Frankenstärke ergab sich vor allem in der zweiten Monatshälfte, als sie sich mit Markteingriffen eher zu- rückgehalten hat (vgl. Abb.). Immerhin scheint der Faktor Zeit im neuen Jahr für die Nationalbank zu spielen. Der Rückbau der expansiven US-Geldpolitik und der damit wachsende Zinsvorteil des Dollars macht die US-Währung für Anleger attraktiver. Eine weitere Aufwertung des Frankens scheint daher wenig wahrscheinlich. Starke Euro-Erholung wenig realistisch Zwischen Franken und Euro ist ein Anstieg der Zinsdifferenz in absehbarer Zeit hingegen nicht zu erwarten. Seitens EZB gilt die hohe Inflation weiterhin als vorübergehend und ist (noch) kein Grund, die expansive Geldpolitik drastisch zu ändern und gar an der Zinsschraube zu drehen. Nach der deutlichen Kursschwäche der letzten Monate besteht allerdings Erholungspotenzial für die Gemeinschaftswährung (vgl. Abb.). Dies dürfte dann voll ausgeschöpft werden, wenn Europa die Pandemie unter Kon- trolle bringt und erneute Lockdowns verhindert werden. Vor allem aber muss für einen stärkeren Euro die Grundprämisse der EZB eintreffen, dass sich die Inflation wieder an den Zielwert von 2% annähert. Unter einem realistischen Szenario, mit mässi- gem Erfolg in der Pandemiebekämpfung und einer vorerst weiter erhöhten Teuerung, dürfte der Euro zum Franken nur leicht ansteigen. Dollar gegenüber Euro im Vorteil Zum Dollar hat sich der Euro seit November stabilisiert, auch hier bestünde nach dem insgesamt schwachen Vorjahr Erholungs- potenzial, falls sich das Umfeld für den Euro bessert. Mit Hinblick auf die sehr unterschiedlichen Tempi in der Geldpolitik – Stichwort Zinsdifferenz – und der höheren wirtschaftlichen Dynamik fällt es allerdings schwer, an eine echte Aufholjagd des Euro zu glauben. Am ehesten dürfte der Euro dann ansteigen, wenn die obigen Bedingungen einträfen und/oder sich die Ziele der Fed als überambitioniert herausstellen sollten. EUR/CHF beendet das Jahr auf dem Tiefststand Euro und Dollar haben Erholungspotenzial (01.01.2020 bis 06.01.2022; in Mio. CHF zur Vorwoche) (01.01.2020 bis 06.01.2022) – Euro in Franken – Veränderung der SNB-Sichtguthaben (l.S.) – Euro in Dollar – Dollar in Franken (l.S.) Quelle: Bloomberg, SZKB Quelle: Bloomberg, SZKB
01.01.2021 bis 31.12.2021 MARKTKOMPASS Kurzübersicht Zinsen & Renditen -1% 0% 1% 2% 3% Aktien 31.12.2021 % Änderung SMI 12875.66 20.3% Bank Zimmerberg DAX 15884.86 15.8% Privatkonto / Kontokorrent 0.00% Euro Stoxx 50 4298.41 21.0% Fix 1 Konto 0.01% Fix 3 Konto 0.01% Dow Jones 36338.30 18.7% Fix 6 Konto 0.03% Nikkei 225 28791.71 4.9% Fix 12 Konto 0.05% CSI 300 4940.37 -5.2% Kassenobligation 5 Jahre 0.125% Kassenobligation 8 Jahre 0.375% Diverse 31.12.2021 % Änderung 4% Eidg 2028 127.42 -5.5% Staatsobligationen Swiss Bond Index 139.34 -1.8% Eidgenossenschaft 10 Jahre -0.15% SXI Real Estate TR 2713.58 6.6% EUR Staatsanleihe 10 Jahre -0.18% Bloomberg Commodity TR 211.80 27.1% USD Staatsanleihe 10 Jahre 1.51% Erdöl Brent 77.78 54.3% Gold 1829.20 -3.7% Obligationen in CHF Obligationen AAA-BBB 0.08% Devisen 31.12.2021 % Änderung Obligationen BBB 0.44% Dollar / Franken 0.9129 3.0% Euro / Franken 1.04 -4.0% Immobilien Schweiz Erträge Immobilienfonds/-aktien 2.38% Pfund / Franken 1.2332 2.1% Euro / Dollar 1.14 -6.9% Aktien Schweiz Yen / Dollar 0.0087 -10.4% Dividenden SMI-Titel 2.44% Renminbi / Dollar 0.16 2.7% Performance (inklusive Zinserträge und Dividenden) verschiedener Anlageklassen für das Jahr 2021 in CHF -20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Aktien Schweiz: SMI 23.7% Aktien Schweiz: KMU ¹ 22.2% Aktien Schweiz: SPI 23.4% Aktien USA: S&P 500 32.5% Aktien Euroraum: Euro Stoxx 50 18.3% Aktien Japan: Topix 4.7% Aktien Schwellenländer: MSCI EM Index -1.9% Schweizer Bundesobligationen ² -4.2% Obligationen CHF ³ -1.8% Unternehmensobligationen Schwellenländer 4 0.9% Staatsobligationen Schwellenländer 5 0.2% 6 Immobilien Schweiz 6.6% 7 Mikrofinanz 1.5% 8 Rohstoffe 30.9% Gold -0.8% Öl 58.9% EUR/CHF -4.0% USD/CHF 3.0% Performance-Bandbreite Effektive Performance inkl. reinvestierter Zinserträge und Dividenden 1 SPI Extra (Small & Mid Caps) 2 Swiss Bond Index Domestic Government TR 3 Swiss Bond Index AAA-BBB TR 4 Morningstar Emerging Markets Corporate Bond Index GR 5 Morningstar Emerging Markets Sovereign Bond Index GR 6 SXI Real Estate Index TR 7 Blueorchard Microfinance Fund 8 Bloomberg Commodity Index TR Letzte Aktualisierung: 17:24:22 Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
Zinsen Verfallrenditen +0.50 +0.75 Die letzten 7 Tage in der Kurzübersicht +0.25 +0.50 +0.00 +0.25 - 0.25 +0.00 - 0.50 - 0.25 - 0.75 - 1.00 - 0.50 - 1.25 - 0.75 01.21 02.21 03.21 04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.21 02.21 03.21 04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 Eidgenosse (10 Jahre) Obligationen AAA Obligationen AA 3M Libor 2J Swap 5J Swap 10J Swap Obligationen A Obligationen BBB Aktienmärkte SMI und Volatilitätsindex 140 13250 135 13000 12750 130 12500 125 12250 120 12000 11750 115 11500 110 11250 105 11000 10750 100 10500 95 10250 90 10000 01.21 02.21 03.21 04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 85 30 80 75 20 01.21 02.21 03.21 04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 10 Europa USA Japan China Indien Brasilien Russland Schweiz 0 Währungen aktuell %1T %5T %1M %3M %2015 Rohstoffe Devisen CHF 12'772 -0.2% -0.8% 18.3 12.0 12.8 USD/CHF 0.9205 0.0% 0.8% -0.6% -0.9% 0.8% 175.00 CHF 385 -0.5% -1.9% 23.7 12.9 EUR/CHF 1.0438 0.4% 0.6% 0.2% -2.7% 0.6% 110 EUR 4'296 -0.7% -0.1% 15.4 17.0 155.00 16.7 GBP/CHF 1.2487 0.3% 1.3% 1.9% -1.3% 1.3% 105 USD 36'206 -0.1% -0.4% 19.1 14.0 135.00 EUR/USD 1.1340 0.4% -0.3% 0.8% -1.9% -0.3% USD 4'674 -0.5% -1.9% 21.3 14.7 15.4 JPY/USD 0.0086 0.1% -0.5% -1.7% -3.5% -0.5% 100 115.00 JPY 28'479 -0.0% -1.1% 17.5 18.0 18.2 SEK/CHF 10.1382 0.7% 0.6% -0.1% -4.1% 0.6% CNY 4'822 +0.1% -2.4% 14.3 18.6 95 95.00 KRW/CHF 0.0766 -0.1% 0.0% -2.5% -1.8% 0.0% INR 59'745 +0.2% +2.6% 26.0 16.1 n.a. DKK/CHF 14.0329 0.4% 0.6% 0.2% -2.7% 0.6% 75.00 90 BRL 101'456 -0.1% -3.2% 7.5 21.7 HKD/CHF 11.8029 0.0% 0.9% -0.7% -1.0% 0.9% USD 1'545 -2.6% -3.2% 5.1 23.6 55.00 85 35.00 80 01.21 03.21 05.21 07.21 09.21 11.21 01.21 02.21 03.21 04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 Bloomberg Commodity Index TR Gold Oz. Öl Brent EUR/CHF USD/CHF JPY/CHF GBP/CHF Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
Fr eit ag, 7. Januar 2022 MARKTKOMPASS Die letzten 30 Tage in der Kurzübersicht Aktuelle Zinsen & Renditen -1% 0% 1% 2% 3% Aktien aktuell %Monat SMI 12771.68 2.1% Bank Zimmerberg DAX 15905.30 0.6% Privatkonto / Kontokorrent 0.00% Euro Stoxx 50 4291.67 0.4% Fix 1 Konto 0.01% Fix 3 Konto 0.01% Dow Jones 36158.30 1.2% Fix 6 Konto 0.03% Nikkei 225 28478.56 0.1% Fix 12 Konto 0.05% CSI 300 4822.37 -4.6% Kassenobligation 5 Jahre 0.125% Kassenobligation 8 Jahre 0.375% Diverse aktuell %Monat 0.5% Eidg 2030 104.71 -2.5% Staatsobligationen Swiss Bond Index 137.95 -2.3% Eidgenossenschaft 10 Jahre -0.03% SXI Real Estate TR 2735.54 4.0% EUR Staatsanleihe 10 Jahre -0.04% Bloomberg Commodity TR 215.95 4.6% USD Staatsanleihe 10 Jahre 1.79% Erdöl Brent 81.71 8.8% Gold 1790.77 0.4% Obligationen in CHF Obligationen AAA-BBB 0.22% Devisen aktuell %Monat Obligationen BBB 0.56% Dollar / Franken 0.9202 -0.7% Euro / Franken 1.0438 0.2% Immobilien Schweiz Erträge Immobilienfonds/-aktien 2.37% Pfund / Franken 1.2481 1.8% Euro / Dollar 1.1343 0.9% Aktien Schweiz Yen / Dollar 0.0086 -1.7% Dividenden SMI-Titel 2.46% Renminbi / Dollar 0.1568 -0.2% Performance (inkl. Zinserträge und Dividenden) verschiedener Anlageklassen in CHF seit 1.1.2022 -3% -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% Aktien Schweiz: SMI -0.8% Aktien Schweiz: KMU ¹ -1.9% Aktien Schweiz: SPI -0.9% Aktien USA: S&P 500 -0.5% Aktien Euroraum: Euro Stoxx 50 0.5% Aktien Japan: Topix -0.8% Aktien Schwellenländer: MSCI EM Index -0.2% Schweizer Bundesobligationen2 -1.3% Obligationen CHF 3 -0.8% Unternehmensobligationen Schwellenländer4 0.0% Staatsobligationen Schwellenländer5 -0.8% 6 Immobilien Schweiz 0.2% 7 Mikrofinanz 0.0% 8 Rohstoffe 2.9% Gold -1.2% Öl 6.1% EUR/CHF 0.6% USD/CHF 0.8% Performance-Bandbreite seit 1.1.2022 Effektive Performance inkl. reinvestierter Zinserträge und Dividenden seit 1.1.2022 1SPI Extra (Small & Mid Caps) 2 Swiss Bond Index Domestic Government TR 3 Swiss Bond Index AAA-BBB TR 4 Morningstar Emerging Markets Corporate Bond Index GR 5 Morningstar Emerging Markets Sovereign Bond GR USD 6 SXI Real Estate Index TR 7 Blueorchard Microfinance Fund 8 Bloomberg Commodity Index TR Letzte Aktualisierung: 17:20:48 Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
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