Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund

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Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund
Infektionsschutz: Was macht Sinn?
Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund
Definition

• Eindringen von Krankheitserregern
  in den Körper = Infektion
• Meist Abwehr durch eigenes
  Immunsystem
• Entstehung von Krankheitszeichen =
  Infektionskrankheit
Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund
Die häufigsten Infektionen:

• Atemwegsinfektionen (Erkältung, Schnupfen, Grippe)
• Magen-Darm-Infekte
•   Augeninfekte
•   Hautinfekte
•   Ohreninfekte
•   Sexuell übertragbare Erkrankungen
Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund
Erregerarten

•   Viren
•   Bakterien
•   Pilze
•   Parasiten
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Eintrittspforten
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Übertragungswege

•   Tröpfcheninfektion
•   Schmierinfektion
•   Lebensmittelinfektion
•   Infektionen über Wasser
Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund
Tröpfcheninfektion

• Erreger siedeln im Rachenraum oder Atmungstrakt der
  erkrankten Person
• beim Niesen, Husten, Sprechen gelangen winzige Tröpfchen an
  die Luft
• Einatmung oder Aufnahme über die Schleimhäute durch
  zweite Person (z.B. durch Kuss, Benutzung der selben Flasche)
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Tröpfcheninfektion

• Tröpfchen mit Durchmesser > 5 µm
   – Sinken rasch zu Boden
   – Übertragung nur in einer Distanz von ca. 1 m
   – Können dann jedoch über Oberflächen (Hände, Oberflächen) weiter verteilt
     werden
• Tröpfchen von sehr geringer Größe (< 5 µm)
   – Schweben länger in der Luft
   – Übertragung auch über längere Distanzen
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Tröpfcheninfektion

• V.a. virale Erkrankungen, wie z.B. grippale Infekte, die
  „echte“Grippe
• Infektionen, die über eine größere Entfernung luftgetragen
  werden können: Windpocken, Masern (Schutz durch
  Impfungen)
Infektionsschutz: Was macht Sinn? - FH Dortmund
Atemwegsinfektionen
Schmierinfektion = Kontaktinfektion

• Weiterreichung von Erregern über Kette von Berührungen:
  – Mensch zu Mensch (z.B. durch Händeschütteln und dann
    anschließend Berührung der Augen, Mund, Nase)
  – Über Gegenstände (Türgriffe, Armaturen)
• V.a. Durchfallerkrankungen
Magen-Darm-Infektionen
Lebensmittelinfektion

• Anhaften an Lebensmitteln
• Vermehrung in Lebensmitteln (v.a. Salmonellen in rohen Eiern,
  Rohwurst, rohem Fleisch)
• Teilweise Bildung von Giftstoffen (=Toxine) durch Erreger in
  den Lebensmitteln, die Erkrankungen verursachen
  – Erkrankungsbild: meist Erbrechen und/oder Durchfall innerhalb
    weniger Stunden nach Nahrungsaufnahme.
Lebensmittelinfektionen

• In Deutschland verbreitete Bakterien:
   –   Salmonellen
   –   E. coli
   –   Campylobacter
   –   Listerien
• Viren: Noro- oder Rotavirus
• Parasiten: Toxoplasmose-Erreger
Infektionen über Wasser

• Über Trinkwasser (in D eher unwahrscheinlich)
• Beim Baden in verunreinigten Gewässern (v.a. stehende
  Gewässer)
• Durch Wassersprühnebel (Wasserrutschen, Duschen,
  Autowaschanlagen)
Infektionen über Wasser

• Erreger:
  – durch Fäkalien ins Wasser: Salmonellen, Campylobacter, E.coli 
    Durchfallerkrankungen
  – Legionellen grippeartige Beschwerden bis hin zu schweren
    Lungenentzündungen
     • Durch Erhitzung von Wasser auf >55°C Abtötung von Legionellen
Die 10 wichtigsten Hygienetipps

       Regelmäßig Händewaschen
                                       Hände gründlich waschen
 Hände aus dem Gesicht fernhalten
                                       Richtig Husten und Niesen
   Im Krankheitsfall Abstand halten
                                       Wunden schützen
Auf eine sauberes zu Hause achten
                                       Lebensmittel hygienisch behandeln
Geschirr und Wäsche heiß waschen
                                       Regelmäßig lüften
Hygienetipps: Händewaschen

• Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheitserregern
   – Erreger gelangen auf Handflächen (durch Händeschütteln, Kontakt mit
     kontaminierten Flächen)
   – Hände berühren das Gesicht  Erreger gelangen über Schleimhäute in den Körper
• Händewaschen stellt die beste Präventionsstrategie dar  Senken der
  Erregeranzahl auf bis 1/1.000
Hände regelmäßig waschen

Immer nach…                                 Immer vor…
• dem nach Hause kommen                     • Mahlzeiten
• dem Besuch der Toilette                   • Hantieren mit Medikamenten oder
• dem Naseputzen, Husten oder Niesen          Kosmetika
• dem Kontakt mit Abfällen
• dem Kontakt mit Tieren, Tierfutter oder   Immer vor und nach…
  tierischem Abfall                         • der Zubereitung von Speisen sowie
                                              zwischendurch, besonders wenn Sie rohes
                                              Fleisch verarbeitet haben
Hände gründlich waschen

5 Schritte:
1. Hände unter fließendes Wasser halten.
2. Gründlich und mit ausreichend viel Seife einseifen
3. Reiben Sie die Seife an allen Stellen sanft ein. Dauer
   20 – 30 Sekunden
4. Abspülen unter fließendem Wasser
5. Ordentlich Abtrocknen
Hygienetipps: Husten und Niesen

• Durch Husten und Niesen Verteilung der Erreger als Tröpfcheninfektion
• Die richtige Hustenetiquette:
   – Halten Sie beim Husten oder Niesen mindestens 1m Abstand von anderen
     Personen, drehen Sie sich weg.
   – Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch.
   – Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen!
   – Ist kein Taschentuch griffbereit, Husten und Niesen in die Armbeuge.
Hygienetipps: Barrieremaßnahmen

• Enge Kontakte meiden
  – Bleiben sie zu Hause, wenn sie krank sind.
• Verzichten sie aufs Hände schütteln.
• Regelmäßig lüften.
Hygienetipps: Toilettenhygiene

• Verteilung von Erregern über kleinste Stuhlreste durch die Hände =
  Schmierinfektion
• Handelsübliche Putzmittel ausreichend
   – Antibakterielle Mittel nur bei akuter Durchfallerkrankung oder
     Immunschwäche
• Auch Türklinken, Lichtschalter und andere Hand-Kontakt-Flächen regelmäßig
  abwischen.
• Wischlappen immer gut trocknen (Bakterien mögen feuchtes Milieu besonders)
  und bei mindestens 60°C waschen
Hygienetipps: Desinfektionsmittel

• Mikroorganismen sind überall in der Umwelt
  – Überwiegender Anteil ist harmlos bzw. sogar nützlich
  – Nur ein kleiner Teil kann schädlich sein
• In der häuslichen und beruflichen Umgebung sind i.d.R. keine
  Desinfektionsmittel notwendig
  – Ausnahmen: Kliniken, Ambulanzen, Pflegeeinrichtungen,
    Lebensmittelherstellung, Großküchen
Hygienetipps: Desinfektionsmittel

• Desinfektionsmittel können auch schädlich sein
  – Auslösung Allergien, Ekzeme, Hautirritationen  Schaffung von
    Eintrittspforten
• Bildung von Resistenzen durch fehlerhaften Einsatz
• Sinnvoller Einsatz:
  – Bei akuter Erkrankung (Unterbrechung der Infektionskette)
  – Immungeschwächte Menschen (bestimmte chron. Erkrankungen,
    laufende Chemotherapie)
Impfempfehlungen
         Wichtige Impfungen im Erwachsenenalter:
         - Alle 10 Jahre: Tetanus, Diphterie, Pertussis
           (Keuchhusten) und ggf. Polio (bei fehlender
           Grundimmunisierung)
         - Ggf. Masern, falls nicht oder nur einmal in der
           Jugend geimpft
         - Ab dem 60. Lebensjahr: Influenza (jährlich) und
           Pneumokokken (ggf. alle 5 Jahre)
         - FSME in Bayern, Baden-Württenberg, Teile
           Sachsens

         Weitere Impfungen ggf. bei Reisen
Wichtige Quellen:

• https://www.infektionsschutz.de/ (Homepage der Bundeszentrale für
  gesundheitliche Aufklärung)
• https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html (Homepage des Robert-Koch-
  Institutes)
• https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/stiko_node.html (Ständige
  Impfkommission)
• https://www.impfen-info.de/ (Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche
  Aufklärung)
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