IP-SUISSE Fachforum: Neue Wege der Finanzierung von Naturschutzmassnahmen - Niklaus Hofer, IP-SUISSE, Zollikofen - Insect Respect
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IP-SUISSE Fachforum: Neue Wege der Finanzierung von Naturschutzmassnahmen Niklaus Hofer, IP-SUISSE, Zollikofen 1
Bauern fördern Biodiversität – Ein Naturschutz- « standard» im Integrierten Anbau in der Schweiz Übersicht 1. Wer ist IP-SUISSE? 2. Biodiversität: Warum und wie? 3. Punkten mit Biodiversität 4. Vermarktung von Biodiversität 5. Ausblick 2
Wer ist IP-SUISSE • Vereinigung integriert produzierender Bauern und Bäuerinnen (seit 1989; ca. 200 Gründungsmitglieder) • Heute total ca. 18'000 Mitglieder (1/3 der Vollerwerbsbetriebe) • Geschäftsstelle mit 18 Mitarbeitern in Zollikofen und mit Zweigstellen in der Suisse Romandie und im Tessin 3
Ziele/Philosophie der IP-SUISSE • Qualitativ hochstehende Schweizerprodukte mit Mehrwert für Konsument • Qualitativ hochstehende Schweizerprodukte mit Mehrwert für Produzenten • Kontrolle / Rückverfolgbarkeit / Zertifizierung auf der ganzen Kette • Zusammenarbeit mit Partnern auf allen Stufen 4
Anforderungen IP-SUISSE (Mehrwert für Konsumenten) Aufbau der IP-SUISSE Richtlinien Anforderungsstufen Inhalt / Beschreibung Auszeichnungen 2. Labelauszeichnung Programmspezifische Programm- und Labelanforderungen Sektorspezifische Labelauszeichnungen Labelproduktion Fleisch Getreide Kartoffeln Raps Mostobst Allgemeine Biodiversität Labelanforderungen Sicherheit und Schulung Weiterführende gesamtbetriebliche Anforderungen 1. Auszeichnung Gesamtbetriebliche- Ökologischer Leistungsnachweis (ÖLN) QM-Schweizer Fleisch anforderungen Aktuell gültige Gesetzgebung / SUISSE GARANTIE 5
Labelanforderungen IP-SUISSE Tierwohl 1 Mio IP-SUISSE Tiere, die ein artgerechtes Leben führen Anteil IPS von CH: ca. 20% Mit Freilauf Mit eingestreuter Liegefläche Mit permanentem Auslauf PSM Reduktion 30’000 ha IP-SUISSE Brotgetreide mit weniger Pestiziden Anteil IPS von CH: ca. 30 % Ohne Wachstumshormone Ohne Insektizide Ohne Fungizide 6 Seite 6
IP-SUISSE Prämien (Mehrwert für Produzenten) Fleisch Prämie in Rp. / kg SG Kälber RAUS + 90 Rp./ kg SG (T: 80 Rp., T- :20 Rp.) + 60 Rp./ kg SG Raus Mastschweine + 20 – 40 Rp./kg SG Bankvieh + 50 - 70 Rp./kg SG Ackerbau Sorten Prämien in Fr. / 100 kg Getreide je nach Klasse und Sorte 3.75 - 8.60 Speisekartoffeln Diverse Sorten 4.50 / 6.50 Zuckerrüben 40.00 / t Zucker 7
Glaubwürdigkeit der IP-SUISSE Produktezertifizierung nach ISO 17065 Vereinbarung Vereinbarung Abnehmer - Pflichtenheft IP-SUISSE - Grundlagen Zertifizierung - Richtlinien - Pflichtenheft - Kontrollen/Audits - Produkte Kontrollaufträge - Sanktionen - Mengen Agrosolution AG Zertifizierung Akkr. Kontrollstellen Kontrollen IP-SUISSE Audits Produzenten Oberkontrollen Schlachthof, Metzgerei ProCert SA Warenfluss Audits Freigabe Rezepte, Etiketten Verarbeitungsstufe 1 z.B. Zerlegerei, Veredelung Audits Freigabe Rezepte, Etiketten Verarbeitungsstufe 2 z.B. Veredelung Seite 8
Glaubwürdigkeit der IP-SUISSE Produktezertifizierung nach ISO 17065 Vereinbarung Vereinbarung Abnehmer - Pflichtenheft IP-SUISSE - Grundlagen Zertifizierung - Richtlinien - Pflichtenheft - Kontrollen/Audits - Produkte Kontrollaufträge - Sanktionen - Mengen Agrosolution AG Zertifizierung Akkr. Kontrollstellen Kontrollen IP-SUISSE Audits Produzenten Oberkontrollen Schlachthof, Metzgerei ProCert SA Warenfluss Audits Freigabe Rezepte, Etiketten Verarbeitungsstufe 1 z.B. Zerlegerei, Veredelung Audits Freigabe Rezepte, Etiketten Verarbeitungsstufe 2 z.B. Veredelung Seite 9
Warum Biodiversität? Partnerschaft mit Migros TerraSuisse – Bestes vom Schweizer Bauernhof. • MIGROS schafft mit ihren Partnern neue Lebensräume – für Mensch, Tier und Natur – und fördert die landschaftliche und biologische Vielfalt in der Schweiz. • Klares Bekenntnis für eine naturnahe und tierfreundliche Schweizer Landwirtschaft – naturnah und tiergerecht produzierte Schweizer Lebensmittel. • Zusammenarbeit mit unabhängigen Partnern: IP-SUISSE und Schweizerische Vogelwarte Sempach.
Warum Biodiversität? Biodiversität schwindet! • Ackerbegleitflora: > 80% Arten gefährdet oder ausgestorben (Ursache Herbizide) • Feldhase: sehr tiefe Dichte mit 2-4 Hasen/km2 • Bodenbrüter, Beispiel Feldlerche UZL-Leit- und Zielarten Brutvögel
Warum Biodiversität: Anreize über Markt und Staat Label-Richtlinen, erhöhte Anforderungen Anreize Ökologischer Leistungsnachweis Markt (privates Gut): Marktprämien Keine Auflagen Staat (öffentliches Gut): Höhere Direktzahlungen - + ++ Ökologische Leistung Biodiversität, Ressourcenschutz
Warum Biodiversität? Wissenschaftliche Begleitung IP-SUISSE Biodiversitätspunkte- Programm Mit Vielfalt punkten (MVP) – Ein Forschungs- und Umsetzungsprojekt (2009 – 2016)
Wie wird die ökologische Leistung der Landwirte gemessen? • Die Landwirte können aus einem umfangreichen Massnahmenkatalog bestimmte Öko-Massnahmen frei auswählen. • Die ökologischen Leistungen (Massnahmen) werden mit Punkten bewertet (Punktesystem). • Die Landwirte müssen eine klar definierte Mehrleistung erbringen (Pflicht: Minimalpunktzahl für IP-SUISSE Label Produktion). • Die Landwirte erhalten einen Bonus (Marktprämien). Der Massnahmenkatalog besteht aus: • Massnahmen Typ „Biodiversitätsförderflächen“ • Aufwertungsmassnahmen auf Produktionsflächen • Spezifische Massnahmen (Artenschutz, genetische Vielfalt) • Massnahmen zum Schutz der natürlichen Ressourcen Details www.ipsuisse.ch → Biodiversität → Punktesystem
Punkten mit Biodiversität Das Punktesystem… • misst die Biodiversitätsleistung von landwirtschaftlichen Betrieben. • besteht aus 32 Massnahmen welche die Biodiversität fördern. • wurde von Experten aufgrund von Literaturrecherchen, wissenschaftlichen Fakten und Erfahrungswissen entwickelt. =
Beratung Literatur Beratung auf Hof Ausbildungen via agridea Beratung per Telefon (IP-SUISSE) Weiterbildung (Inforama, agridea usw.
Wie Biodiversität erfassen? http://www.ipsuisse.ch/
Punkten mit Biodiversitätsförderflächen Quantität / Grösse Strukturvielfalt Qualität räumliche Verteilung
Ökologische Ausgleichsflächen im Ackerland Bunt- und Rotationsbrache spez. Brachenmanagement extensive Wiese Saum
Aufwertungsmassnahmen auf Produktionsflächen - Ackerland Maiswiese Kleeuntersaat Zwischenfrucht - Gründüngung begrünte Stoppelbrache
Punkten mit Massnahmen auf Produktionsflächen Feldlerchenfenster Obstgärten Sommergetreide Verzicht auf Herbizide alte Landsorten: Emmer/Einkorn
Selbstdeklaration → Kontrolle → Beiträge oder Sanktionen - Checkliste als Ausdruck und Kontrollinstrument - In EDV IPS historisch abgelegt
Mehr Punkte = mehr Biodiversität oder nur Greenwashing?
Mehr Punkte = mehr Biodiversität oder nur Greenwashing? = ?
Facts zur Biodiversität IP-SUISSE 2010 2014 2016 Zunahme 2010-16 Anzahl Betriebe 7’992 9’700 9’237 +16% Punkte je Betrieb 15.2 21.6 23.45 +54% artenreiche Wiesen 3’726 ha 7’654 ha 9’023 ha +142% ungedüngte Wiesen 1’673 ha 10’413 ha 14’550 ha +770% mit Strukturvielfalt Buntbrachen 680 ha 1’027 ha 1’076 ha +58% Hecken 828 ha 1’385 ha 1’506 ha +81% Obstbäume 500’000 700’000 705’151 +41% Stück Stück Stück Lerchenfenster 3’048 ha 4’035 ha 3’845 ha +26% Gülleausbringung 23% 36% 40% +73% mit Schlepp- schlauch 18.12.2018 26
Biodiversitätsprämie IP-SUISSE Jahresbeitrag Biodiversität - Abschöpfung bei IP-SUISSE Produkten beim Abnehmer: ca. 1.5 Mio / Jahr - Beiträge an Produzenten gestaffelt nach Punkten 1 x / Jahr z.B. Ausschüttung Fonds im November 2017 CHF 1.665 Mio. an 9’139 Produzenten 17 – 21 Punkte: Fr. 90.00 pro Betrieb 21 – 26 Punkte: Fr. 180.00 pro Betrieb > 26 Punkte: Fr. 270.00 pro Betrieb 18.12.2018 27
Mehr wertvolle Ökoflächen → höhere Revierdichten (MVP) CH: 2%
Mehr wertvolle Ökoflächen → höhere Revierdichten (MVP) CH: 2% >9% wertvolle Ökoflächen (Brachen + Wiesen mit Qualität) Deutlich höhere Vogel-/Hasen-Dichten
Anteil BFF-Typen (MVP) Chevillat et al. 2017
Punktezahl widerspiegelt eff. Leistung für Biodiversität (MVP) Beispiele: Mit einer Steigerung von 10 auf 20 Punkte steigt die Artenzahl an Pflanzen im Mittel um 26.6 Arten (17%), jene der Vögel um 2.8 Arten. Quelle: FiBL & Vogelwarte
Verstehen Konsumenten den Mehrwert „Biodiversität“?
MIGROS und IP-SUISSE... ... und lancieren 2008 das Label TerraSuisse
Denner und IP-SUISSE... ... und arbeiten ab 2016 gemeinsam Fred: TV_spot_IPS_2016.mp4
Sonderhefte zu den Mehrwerten
Verbraucher gerechte Information aus Migroszeitung 14. April 2008
Positionierung IP-SUISSE : IST 2016 - SOLL 2020 2016 2020 Seite 37
Ausblick Seite 38
Innovationen Hartweizen Polenta Quinoa Seite 39
Ausblick Seite 40
Danke für die Aufmerksamkeit! Fragen?
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