Jahresrückblick 2020 Blühen und Zwitschern in Dorf und Stadt! - 11'000 Mal mehr Natur in Luzerner Siedlungen
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Jahresrückblick 2020 Blühen und Zwitschern in Dorf und Stadt! 11’000 Mal mehr Natur in Luzerner Siedlungen www.birdlife-luzern.ch
Einleitung In den ersten beiden Umsetzungsjahre konnten total bereits 882 Nisthilfen für Haussperling, Mehl- und Rauchschwalbe sowie Mauersegler im Kanton Luzern aufgehängt werden. Im Rahmen des Projekts wurden zudem rund 3000 Quadratmeter vielfältige Blumenwiese angesät. Dieser tolle Erfolg in den Jahren 2018 und 2019 motivierte uns sehr, uns 2020 voller Elan für mehr Blühen und Zwitschern im Kanton Luzern einzusetzen. Bei den lokalen Sektionen von BirdLife Luzern ist das Projekt dank vielseitiger Information (BirdLife Luzern Info, Vorständetreffen, Besuche an Verein- sanlässen u.v.m.) bekannt. Sie engagieren sich in ihrer Region für die Förderung der Zielarten und blühende Wiesen. Es entsteht ein wertvoller Multiplikationseffekt. Dieser gewann 2020 zusätzlich an Fahrt! Mit dem Projekt «Blühen und Zwitschern in Dorf und Stadt – 11’000-mal mehr Natur in Luzerner Siedlungen» möchten wir die folgenden Ziele erreichen: • Bis 2021 werden im Kanton Luzern total 1000 neue Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalbe, Haussperling sowie Mauersegler angeboten. • Bis 2021 werden im Kanton Luzern 10’000 Quadratmeter artenreiche Blumenwiesen neu ge- schaffen. • Die Bevölkerung im Kanton Luzern wird über Naturthemen informiert und sensibilisiert sowie für ein Engagement für mehr Natur vor der Haustür motiviert. Das Projekt wird von der Firma JTI, der Temperatio Stiftung, der Lovar Stiftung, der Stiftung Hans und Liliane Kiener, der Alice Meyer Stiftung, der Suter-Caduff Stiftung und dem Lotteriefonds des Kantons Luzern unterstützt. Wir danken den Geldgebern ganz herzlich für die grosszügige Un- terstützung. Nur dank dieser Unterstützung und dem Engagement vieler Freiwilligen ist es uns möglich, uns für mehr Natur im Kanton Luzern einzusetzen. 2
1. Nisthilfen Die Nisthilfen für Mauersegler und Haussperling wurden auch 2020 von den Mitarbeitenden der Schreinerei Rütimattli in Sarnen produziert. Aufgrund der Covid-19-Pandemie war die Produktion zeitweise eingeschränkt. Dank der hohen Flexibilität und dem grossen Effort der Werkstattleiten- den war es möglich, die Nisthilfen zu produzieren. Für den Mauersegler liessen wir sowohl eine Va- riante mit Fronteinflug und eine mit seitlichem Einflug produzieren. Damit Stare den Mauerseglern nicht zuvorkommen, ist eine Starenbremse eingebaut. Eine Nistmulde, die eine BirdLife-Sektion im Emmental produziert, erleichtert den Mauerseglern das Brüten. Die Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalbe bezogen wir von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. Diese werden im Kanton Luzern produziert. 2020 konnten im Kanton Luzern total 456 Nisthilfen platziert werden. Diese teilen sich wie folgt auf die zu fördernden Arten auf: • Mehlschwalbe: 192 Nisthilfen • Rauchschwalbe: 36 Nisthilfen • Mauersegler: 121 Nisthilfen (davon 16 als Bausatz) • Haussperling: 100 Nisthilfen Die Mitarbeitenden der Schreinerei Rütimattli produ- zierten die Nisthilfen für Haussperling und Mauerseg- ler. Der Mauerseglerkasten verfügt über eine Staren- bremse und eine Nistmulde, die rein geleimt wird. Foto © Maria Jakober 3
Die über 400 Nisthilfen wurden im ganzen Kanton Luzern aufgehängt. Viele davon wurden über Sektionen von BirdLife Luzern vermittelt und montiert. Total wurden in den drei Umsetzungsjahren 2018–2020 1193 Nisthilfen aufgehängt. Dies ist aus unserer Sicht ein grosser Erfolg! Besonders freut uns, dass für die beiden Schwalben 2020 über 220 Nisthilfen montiert wurden. Diese beiden Arten stehen besonders unter Druck und können mit Nisthilfen erfolgreich gefördert werden. Das Ziel, 1000 Nisthilfen aufzuhängen, haben wir Ende 2020 erreicht. Da die Motivation bei den Sekti- onen und in der breiten Bevölkerung gerade in der Förderung von Mauersegler und den Schwal- ben so richtig an Fahrt aufgenommen hat, werden wir auch 2021 – im letzten Projektjahr – das Angebot und die Beratungen weiterführen. 2019 konnte ein Kontakt zur Immobilienverwaltung des Kantons Luzern hergestellt werden. Die- sen Kontakt pflegten wir 2020 weiter, so gut es aufgrund der eingeschränkten Kontaktmöglich- keiten ging. Bei den Berufsschulen in Sursee und Emmenbrücke konnten weitere Nisthilfen aufge- hängt werden. Zudem wurde ein Projekt zu Aufwertung der Umgebung des Berufsschulhauses in Emmenbrücke lanciert (unabhängig von «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt»). Beim Alpenquai lieferten wir die Nisthilfen als Bausätze, welche die Schülerinnen und Schüler in einer Projektwo- che im Januar 2020 zusammenbauten. Natura Malters konnte am Mehrzweckgebäude in Malters mehrere Nisthilfen für Mauersegler montieren. Foto © Roland Lüthi An der Sälistrasse in Luzern wurden im Rahmen einer Haussanierung 10 Nisthilfen für Mauersegler aufgehängt. Die Stadt Luzern ist ein beliebter Brutstandort. Wir hoffen, dass die Nisthilfen rasch entdeckt und genutzt werden. Foto © Eric Studer 4
2. Samenmischung Blumenwiese Die Samenmischung bezogen wir von der Wildstaudengärtnerei Patricia Willi. 2020 bestellten wir 3000 Säckchen. Ein Säckchen ergibt rund ein Quadratmeter Blumenwiese. Es wurden sowohl einjährige Pflanzen als auch Stauden in die Mischung aufgenommen. Das Saatgut stammt aus dem Kanton Luzern, d.h. auch die Samen, aus denen in der Gärtnerei Pflanzen für die Samen gewinnung produziert wurden, wurden im Kanton Luzern gesammelt. Damit können wir die regio naltypischen Anpassungen erhalten. Die Wildstaudengärtnerei produziert nach den biologischen Richtlinien von Bio Suisse. Die Samenmischungen werden auf eine attraktive Postkarte geklebt, so dass sie einfach abgelöst und die Karte weiterverwendet werden kann. Auf der Rückseite der Postkarte wurde eine kurze Anleitung zur Aussaat abgedruckt. Die Samenmischungen wurden an Anlässen von BirdLife Lu- zern und den Sektionen verteilt und in Versänden beigelegt. Die Samenmischung beinhalten Samen der nachfolgend aufgeführten Pflanzenarten. Agrimonia eupatoria Kleiner Odermenning Leucanthemum vulgare Wiesen-Margerite Agrostemma githago Kornrade Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornkle Aquilegia atrata Dunkle Akelei Melilotus albus Weisser Honig- oder Steinklee Bupleurum rotundifolium Rundblätteriges Hasenohr Melilotus officinalis Echter Honigklee Calamintha menthifolia Wald-Bergminze Onobrychis viciifolia Saat-Esparsette Campanula rapunculoides Acker-Glockenblume Origanum vulgare Echter Dost Campanula rapunculus Rapunzel-Glockenblume Orlaya grandiflora Grossblütiger Breitsame Centaurea cyanus Kornblume Papaver rhoeas Klatschmohn Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Pastinaca sativa Gewöhnlicher Pastinak Daucus carota Wilde Möhre Prunella vulgaris Kleine Brunelle Dianthus armeria Raue Nelke Reseda lutea Gelber Reseda Digitalis lutea Gelber Fingerhut Salvia pratensis Wiesen-Salbei Echium vulgare Gemeiner Natternkopf Scabiosa columbaria Tauben-Skabiose Helianthemum nummularium Gemeines Sonnenröschen Silene dioica Rote Waldnelke Hippocrepis comosa Schopfiger Hufeisenklee Stachys officinalis Echte Betonie Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Tragopogon dubius Grosser Bocksbart Isatis tinctoria Färber-Waid 5
Jeder Quadratmeter zählt! – Werden Sie «biodiversitätig»: feinkrümeliges Saatbeet in magerem Boden vorbereiten. Zur gleichmässigeren Saat das Saatgut mit Sand mischen und auf der Fläche (ca. 1 Quadratmeter) verteilen. Fein einrechen oder walzen, damit die Samen Bodenkontakt haben. Giessen ist nicht nötig. Im ersten Jahr nicht jäten, sondern einen bis mehrere Säuberungsschnitte durchführen sowie blühende Pflanzen versamen lassen. Geduld ist der Schlüssel zum blühenden Paradies: Die Keimzeit kann 1–3 Monate dauern und manche Stauden blühen erst nach 2 Jahren! Mit dem Projekt «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» engagieren sich BirdLife Luzern und die 20 lokalen Natur- und Vogelschutzvereine für 11ʼ000-mal mehr Natur im Kanton Luzern: 1000 Nisthilfen und 11ʼ000 Quadratmeter blühende Insektenparadiese. Melden Sie die gesäten Quadratmeter-Paradiese auch unter www.missionb.ch und gewinnen Sie am Wettbewerb von BirdLife vielfältige Preise: www.birdlife.ch/missionb. BirdLife Luzern 6000 Luzern www.birdlife-luzern.ch © Erika Gussmann Karte, auf deren Rückseite am Rand eine Samenmischung befestigt wurde. In Hitzkirch entwickelt sich in einem Privatgarten eine vielfältige Blumwenwiese! Foto © Martina Schybli 6
3. Öffentlichkeitsarbeit und Information Der Information über die Vielfalt vor unserer Haustür wird in diesem Projekt eine grosse Bedeutung beigemessen. Auf verschiedenen Ebenen und über unterschiedliche Kanäle werden Kenntnisse vermittelt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie konnten 2020 viele Anlässe nicht durchgeführt wer- den. Die Gesundheit aller Naturinteressierten ist für uns ebenso wichtig wie die Vermittlung von Wissen. Deshalb war es für uns klar, die Anlässe 2020 angesichts der höheren Prioritäten in den Hintergrund zu rücken. 3.1. Informationskarten Vögel Zu den Nisthilfen und an Informationsständen geben wir attraktive Postkarten zu den vier Arten Haussperling, Mauersegler sowie Rauch- und Mehlschwalbe ab. Auf der Rückseite vermitteln wir wichtige Informationen zu der jeweiligen Art, Angaben zur Förderung, insbesondere zum Aufhän- gen von Nisthilfen, sowie weitere spannende Hinweise. Mit den Postkarten kann zudem auf das Projekt «Blühen und Zwitschern in Dorf und Stadt» und das Engagement von BirdLife Luzern und den Sektionen aufmerksam gemacht werden. Vielfältige und damit insektenreiche Landschaften mit Hecken und Bächen und extensive Wiesen sind für Mauersegler unentbehrlich. Und genau diese Landschaftselemente verschwinden fast unbemerkt. Auf ausgedehnten Jagdflügen sammeln Mauersegler bis zu 200 Insekten. Ein- bis zweimal pro Stunde fliegen sie zurück zum Nest und übergeben die Futterballen den zwei bis drei Jungen. Mit dem Projekt «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» engagieren sich BirdLife Luzern und die lokalen Natur- und Vogelschutzvereine für 11‘000-mal mehr Natur im Kanton Luzern: 1000 Nisthilfen und 11‘000 Quadratmeter blühende Insektenparadiese. Die Nisthilfen mindestens 3 m ab Boden aufhängen. Mauersegler sind Koloniebrüter. Nistkästen können mit kleinen Abständen oder auch einzeln montiert werden. Wichtig ist, dass die Mauersegler hindernisfrei zu- und wegfliegen können und dass der Platz warm, windstill und nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist. BirdLife Luzern 6000 Luzern www.birdlife-luzern.ch © Michael Gerber Postkarte Mauersegler. In europäischen Städten verschwindet der Haussperling mehr und mehr aus dem Siedlungsalltag: Grünflächen, Insekten und Schlupfwinkel an Gebäuden werden knapp. Dem Spatz fehlen damit Nahrung und Brutmöglichkeiten. Dass «Allerweltsarten» wie der Spatz in Bedrängnis kommen, ist ein Alarmzeichen. Nisthilfen und artenreiche Gärten und Balkons verhelfen dem sympathischen Alltagsbegleiter zum Aufschwung. Mit dem Projekt «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» engagieren sich BirdLife Luzern und die lokalen Natur- und Vogelschutzvereine für 11‘000-mal mehr Natur im Kanton Luzern: 1000 Nisthilfen und 11‘000 Quadratmeter blühende Insektenparadiese. Nisthilfe an Gebäuden in etwa 1,8-3 m Höhe aufhängen. Kasten von der Wetterseite abgewandt und nicht an der prallen Sonne montieren. BirdLife Luzern 6000 Luzern www.birdlife-luzern.ch © Stefan Wassmer Postkarte Haussperling. 7
Fehlende Brutplätze und fehlende Insekten sind Gründe für den Sinkflug der Mehlschwalbe. Ursprünglich baute sie ihr Nest aus Erdmaterial, das sie auf unbefestigten Plätzen mit Pfützen und auf ungeteerten Wegen fand. Vielerorts sind genau diese Flächen längst versiegelt. Mit dem Projekt «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» engagieren sich BirdLife Luzern und die lokalen Natur- und Vogelschutzvereine für 11‘000-mal mehr Natur im Kanton Luzern: 1000 Nisthilfen und 11‘000 Quadratmeter blühende Insektenparadiese. Mehlschwalben brüten in Kolonien an Gebäuden. Am besten werden deshalb mehrere Nester nebeneinander aufgehängt (oben ganz verschlossen). Zum Schutz vor Regen ist es wichtig, dass der Nesteingang mindestens 15 cm überdeckt ist. Der Zu- und Abflugbereich sollte mindestens 3 m unter den Nestern frei von Hindernissen sein. Mehlschwalben tragen Material zum Nest und hinterlassen damit Spuren. Durch die Wahl einer unproblematischen Gebäudeseite und allenfalls der Montage von Kotbrettern unter den Nestern lässt sich die Verschmutzung verringern. BirdLife Luzern 6000 Luzern www.birdlife-luzern.ch © Stefan Wassmer Postkarte Mehlschwalbe. Rauchschwalben aufgereiht auf Freileitungen: Das soll noch lange ein vertrautes Bild bleiben! Fehlende Brutplätze und fehlende Insekten sind Gründe für den Sinkflug der Rauchschwalbe. Ursprünglich baute sie ihr Nest aus Erdmaterial, das sie auf unbefestigten Plätzen mit Pfützen und auf ungeteerten Wegen fand. Vielerorts sind genau diese Flächen längst versiegelt. Mit dem Projekt «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» engagieren sich BirdLife Luzern und die lokalen Natur- und Vogelschutzvereine für 11‘000-mal mehr Natur im Kanton Luzern: 1000 Nisthilfen und 11‘000 Quadratmeter blühende Insektenparadiese. Rauchschwalben brüten vor allem in Ställen. Kennen Sie eine Pferdepension oder einen Landwirtschaftsbetrieb, die keine Rauchschwalben beherbergen? Nehmen Sie Kontakt mit den Betreibern auf und motivieren Sie diese, ihre Gebäude für die Sommerboten zu öffnen. Eine Öffnung von 10 x 10 cm in einer Stalltüre kann bereits genügen. Nisthilfen werden an marder- und katzensicheren Stellen zirka 5 cm unter der Decke montiert. Rauchschwalben sind zänkisch. Deshalb sollen die Nisthilfen so aufgehängt werden, dass die Vögel einander nicht ins Nest schauen können. BirdLife Luzern 6000 Luzern www.birdlife-luzern.ch © Michael Gerber Postkarte Rauchschwalbe. 8
3.2. Abendspaziergänge zu Luzerner Naturjuwelen Für viele ist die Natur vor der Haustür «gewöhnlich» und unspektakulär. Dass oft ganz in unserer Nähe faszinierende Naturwerte entdeckt werden können und diese meist voller Überraschungen sind, soll auf Abendspaziergängen zu Luzerner Naturjuwelen vermittelt werden. An einem rund stündigen Anlass nach Feierabend werden Türen zu versteckten Naturparadiesen geöffnet. Damit auch Leute angesprochen werden, die die Informationen über BirdLife-Anlässe nicht als Mitglied erhalten, machen wir für die Abendspaziergänge immer in lokalen Zeitungen und mittels Plakaten Werbung. 2020 fanden die folgenden Anlässe statt: 13. und 14. Juli 2020: Magisches Leuchten: Glühwürmchen Wie kleine Sterne strahlen die faszinierenden Glühwürmchen in dunklen Sommernächten zwi- schen den Gräberreihen im Friedhof Friedenthal. In unserer Vorstellung sind Friedhöfe dunkle, vielleicht mystische Orte, wo arme Seelen wandeln, sobald es dunkel wird. Deshalb bleiben wir diesen Orten nachts lieber fern. Auf diesem nächtlichen Rundgang entdeckten fast 50 Personen eine leuchtende Seite des Friedhofs: die Glühwürmchen. Thomas Röösli und Anna Glanzmann erzählten Spannendes über diese Leuchtkäfer und erklärten, welche Lebensräume sie besiedeln. Gemeinsam wurden Tiere gesucht und beobachtet. Die nächtliche Exkursion zu den Glühwürmchen im Friedhof Friedenthal in Luzern war so be- liebt, dass sie an zwei Abenden angeboten wurde. Foto © Peter Knaus (oben) und Patrick Stein- mann (unten) 9
21. August 2020: Stimmen in der Sommernacht: Weinhähnchen In der spätsommerlichen Abenddämmerung erklingen im Nordwesten des Kantons Luzern wun- derbare Rufe einer heimlich lebenden Grillenart, jene des Weinhähnchens. Seit ein paar Jahren verleihen diese Stimmen der Gegend ein mediterranes Flair. Die Art breitet sich nämlich von den Weingegenden des Juras in wenig genutzte Gruben, buschreiche Magerwiesen und Brachen, teils auch in Gärten ins luzernische Hügelland aus. Eine Gruppe Interessierte lauschte auf dem Abendspaziergang dem wunderbaren Gesang der Weinhähnchen und weiteren Heuschrecken und erfuhr Spannendes aus deren Leben. Das Weinhähnchen ist eine heimliche Grillenart, die einer Landschaft nachts ein mediterra- nes Flair einhauchen kann. © Foto Karin Schneider 3.3. Faltbroschüren Gemeinsam mit den Kantonalverbänden BirdLife Aargau und BirdLife Zürich erarbeiteten wir eine attraktiv gestaltete Faltbroschüre (A3 auf A7 gefaltet) unter dem Titel «Flink und Flott – Wiesel ohne Grenzen». Thematisch nahm diese das Thema Ökologische Infrastruktur auf. Einerseits wurde das heimlich lebende Wiesel (Hermelin und Mauswiesel) vorgestellt und ihm und seinen Bedürfnissen eine Plattform gegeben. Sehr gut nachvollziehbar kann an den Bedürfnissen des Wiesels gezeigt werden, was Ökologische Infrastruktur konkret bedeutet. Damit gewinnt dieser abstrakte und technische Begriff an Inhalt. Andererseits werden in der Broschüre Ausflugstipps in Wiesel-Land- schaften vermittelt – reich strukturierte, lebendige Landschaften. Sie wird an Anlässen von BirdLife Luzern und den Sektionen verteilt. 10
Faltbroschüre «Flink und Flott – Wiesel ohne Grenzen». 11
4. Finanzen Wenn jemand Mitglied einer Sektion oder von BirdLife Luzern wurde, erhielt er/sie einen Nistkasten geschenkt. Für alle weiteren Nisthilfen fiel ein Unkostenbeitrag von CHF 10 an. Gaben Sektionen Nisthilfen ab, ging der Unkostenbeitrag an die Sektion. Einnahmen und Ausgaben für das Projekt «Blühen und Zwitschern in Dorf und Stadt» 2020. Einnahmen Ausgaben Projektbbeitrag Suter-Caduff Stiftung 1’600.00 Betrag an bezogene Nisthilfen 520.00 Mauersegler-Nester, Rotes Dorf; KriensNatur 2’000.00 Projektbeitrag JTI Dagmersellen 20’000.00 Spendenbeitrag Samentütchen 50.00 Einnahmen 2020 24’170.00 Schwalbennisthilfen, Schweizerische Vogelwarte Sempach 3’845.50 Nistkästen, Stiftung Rütimattli 8’818.55 Faltbroschüre «Flink & Flott» 1’461.20 Samentütchen, Wildstaudengärtnerei Eschenbach 10’500.00 Postkarten, Jordi AG 157.25 Mauersegler Nistmulden, NV Wasen 422.00 Projektleitung, Organisation 3’832.55 Ausgaben 2020 29’037.05 12
5. Dank Ganz besonders danken wir den Geldgebern. Mit der grosszügigen Unterstützung ist es uns mög- lich, uns für vielfältig blühende Lebensräume und zwitschernde Dörfer einzusetzen. Die Freude der Kinder, die Blumenwiesen säen oder das Strahlen in den Augen mancher Landwirte, wenn sie den Schwalben nachgucken, sind unbeschreibliche Momente, die dank diesem Projekt möglich werden. Ein grosser Dank geht an all die Freiwilligen, die sich im ganzen Kanton unermüdlich für Nistplätze einsetzen und die ihre Faszination für eine vielfältige Natur weitergeben. Ihnen allen danken wir ganz herzlich für die unverzichtbaren Beiträge und die unkomplizierte und motivierende Zusammenarbeit: • den Geldgebern für die grosszügige finanzielle Unterstützung; • der Firma Gmür für die Lagerung der Nisthilfen; • den Freiwilligen in den Sektionen und im Vorstand von BirdLife Luzern für das unermüdliche, motivierte und oft fantasievolle Engagement für mehr Natur im Kanton Luzern; • allen, die in ihrem Garten, an und in ihrem Stall, am Haus oder in ihren Obstbäumen Nisthilfen montierten und mit der Samenmischung eine artenreiche Ecke schafften; • den Exkursionsleiterinnen und -leiter der Abendspaziergänge, dass sie uns die Augen für span- nende Naturerlebnisse vor der Haustür öffneten; • den Mitarbeitenden der Vogelwarte für die konstruktive Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht; • allen Fotografinnen und Fotografen, dass sie uns Bilder zur Verfügung stellten; • den Mitarbeitenden der Wildstaudengärtnerei Patrizia Willi fürs Zusammenstellen der Samenmi- schung sowie die Pflanzenbilder und der Schreinerei Rütimattli für die Produktion der Nisthilfen; • Christoph Meyer für seinen Einsatz beim Fundraising. Luzern, Mitte März 2021
BirdLife Luzern 6000 Luzern www.birdlife-luzern.ch www.facebook.com/BirdLifeLuzern www.twitter.com/BirdLifeLU www.instagram.com/birdlife.luzern Spendenkonto: Luzerner Kantonalbank, IBAN CH26 0077 8202 7004 9200 1 Kontakt: Maria Jakober, Tel. 079 718 45 39, maria.jakober@birdlife-luzern.ch
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