JAZZ MAL ANDERS: FUTURE WRITERS - WDR

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JAZZ MAL ANDERS: FUTURE WRITERS - WDR
DO 21. MÄRZ 2019 | 19 UHR
KÖLNER PHILHARMONIE

JAZZ MAL
ANDERS:
FUTURE
WRITERS
Ein Konzert der Reihe
         WDR@Philharmonie

musikvermittlung.wdr.de
JAZZ MAL ANDERS: FUTURE WRITERS - WDR
3

PROGRAMM
\ Quincy Jones                \ War/
  The Birth Of A Band           Arr. Vince Mendoza
                                The World Is A Ghetto
\ Charles Mingus/
  Arr. Hendrika Entzian       \ Shannon Barnett/
  Fables of Faubus              Arr. Hendrika Entzian
                                People Don’t Listen To Music
\ Nina Simone/                  Anymore                        WDR BIG BAND
  Arr. Ansgar Striepens
                                                               Was ergeben 17 internationale Profi-Musikerinnen und Musiker mit 17
  Ain’t Got No (I Got Life)   \ Daniel Oetz Salcines
                                                               un­verwechselbaren Timbres? Richtig, die preisgekrönte WDR Big Band –
                                Monk Goes Funk
                                                               das einzige Jazzorchester Europas, das für seine CD-Produktionen gleich
\ Pedro Giraudo
                                                               mehrmals mit einem Grammy Award ausgezeichnet wurde.
  Eir                         \ Paul Simon/
                                Arr. Hendrika Entzian
                                                               Der Sound, den die WDR Big Band auf die Bühne, ins Netz und ins Radio
\ Dejin, Nadine, Samantha/      The Boy In The Bubble
                                                               bringt, ist voller Groove. Egal ob im Konzertsaal oder an außergewöhnlichen
  Arr. Hendrika Entzian
                                                               Orten wie der Zeche Zollverein in Essen: In ihren Programmen reißt die
  Forgive                     \ Toshi Reagon/
                                                               WDR Big Band musikalische Mauern ein und vermischt Jazz mit Pop, Hiphop
                                Arr. Vince Mendoza
                                                               oder Klassik. Deshalb lautet ihr Motto: »Musikalische Grenzen sind musika­
                                No More Will We Run
                                                               lische Herausforderungen.«

                                                               Derzeitiger Chefdirigent ist der amerikanische Jazzmusiker Bob Mintzer.
MITWIRKENDE                                                    Heute Abend steht die Kölner Dirigentin, Bassistin und Komponistin
Shannon Barnett               WDR Big Band                     Hendrika Entzian am Pult der WDR Big Band.
Posaune und Gesang            Hendrika Entzian Leitung
Mette Oskamp
Posaune und Gesang            Isabel Hecker/Johannes Büchs
                              Moderation
                              Marika Liebsch Filme
JAZZ MAL ANDERS: FUTURE WRITERS - WDR
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    HENDRIKA ENTZIAN                                                                  SHANNON BARNETT
    »Meine Musik soll nicht festgeschrieben, sondern für verschiedene                 »Wie meine Musik klingt? Feurig, düster, gespickt mit rhythmischen
    Richtungen offen sein.«                                                           Elementen und schrullig humorvoll.«

    Im Kinderchor entdeckte die 1984 in Kiel geborene Hen­drika Entzian ihre          Wenn die Posaunistin Shannon Barnett zu spielen beginnt, fangen die
    Liebe zur Musik. Doch was macht man, wenn man sich für Klassik, Rock, Pop         Füße ganz von alleine an, zu wippen. 1982 in der australischen Kleinstadt
    und Jazz gleichermaßen interessiert? Man probiert viel aus! Hendrika Entzian      Traralgon in der Nähe von Melbourne geboren, kam sie als Mitglied der
    geht zum Klavier- und Gitarrenunterricht, gründet eine eigene Band, studiert      WDR Big Band vor fünf Jahren nach Köln und prägte das Ensemble mit
    Kontrabass, Jazz und Komposition und tourt mit ihrem eigenen Jazz-Quartett        ihrem typisch dunklen, geschmeidigen Sound. Inzwischen konzentriert
    durchs Land. Mittlerweile ist die WDR Jazzpreisträgerin 2018 als Bassistin,       sich die virtuos durch groovige Posaunenriffs fliegende Musikerin auf ihr
    Komponistin, Hochschuldozentin und Dirigentin unterwegs. Schon während            eigenes Jazz-Quartett – das Shannon Barnett Quartet.
    ihres Musikstudiums in Hamburg und Köln hat sie eigene Stücke geschrie-
    ben. Klare Musik, farbig und voller Energie. Mit Melodien, so lyrisch, dass       Zur Posaune kam Shannon Barnett übrigens als Zwölfjährige. In Austra-
    man sie mitsingen kann. Und mit viel Raum für Improvisation.                      lien gab es ein Schulprogramm, das es jedem Kind ermöglichen sollte,
                                                                                      ein Instrument zu erlernen. Ihr erster Lehrer brachte ihr den Jazz näher.
    Die heutige Bandleaderin ist eine Teamplayerin: Ihr musikalischer Dreh- und       Er bestärkte sie darin, nicht einfach nur das zu spielen, was in den Noten
    Angelpunkt ist das Hendrika Entzian Quartet, mit dem die Wahl-Kölnerin            stand. Sie sollte sich eigene Melodien ausdenken – im freien Spiel. Später,
    bereits zwei Alben veröffentlicht hat. Doch die Arbeit mit einer Big Band reizt   während ihres Posaunenstudiums in Melbourne, gründete Shannon Bar-
    sie schon lange: die faszinierenden und vielseitigen Klangmöglichkeiten und       nett ihr erstes Trio und probierte sich in verschiedenen Formationen aus.
    die Wucht, die entsteht, wenn so ein großes Ensemble spielt.                      Sowohl auf ihrem Instrument als auch mit ihrer Stimme – und sogar als
                                                                                      Zirkusakrobatin (mehr dazu auf S. 10)!
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    METTE OSKAMP                                                                       MAKE MUSIC NOT WAR
    »Ich liebe Musik jeder Art – von Aretha Franklin bis John Mayer.«                  »Musik ist eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht.« (Diana Ross)

    Wie Shannon Barnett spielt die gebürtige Niederländerin Mette Oskamp               Musik hat so viele Facetten und trägt einen enormen Impact in sich: Sie
    nicht nur fantastisch Posaune, sondern hat’s auch stimmlich voll drauf. In         kann uns beruhigen oder in Schwung bringen, ablenken oder fokussieren.
    ihrer Heimatstadt Amsterdam ist die 21-Jährige mit der warmen Gänsehaut-           Musik bringt Dinge und Menschen – auch gesellschaftlich, politisch – in
    stimme längst ein Star der Jazzszene.                                              Bewegung. Davon zeugen zahllose Protestsongs, in denen Künstlerinnen
                                                                                       und Künstler rund um die Welt eine Haltung zum Ausdruck bringen.
    Mit ihrer A-cappella-Gruppe FEMMEvocals schreibt und singt Mette Os-
    kamp Arrangements von Liedern querbeet: von den 1920er-Jahren bis heute.           Es gibt so viele verschiedene Wege musikalisch seine Meinung zu äußern.
    Wichtig ist, dass es gut klingt. Und das tut es. Somit ist es nur eine Frage der   Ob ohne Text, wie in Quincy Jones’ »The Birth Of A Band«, oder mit Text,
    Zeit, bis Mette Oskamp auch als Solokünstlerin international ihren Durch-          wie in dem Song »No More Will We Run« der US-Amerikanerin Toshi Rea-
    bruch feiert.                                                                      gon. Reagon bekam von ihren Eltern – beide musikalisch und politisch ak-
                                                                                       tiv – die Leidenschaft für Protestsongs gewissermaßen in die Wiege gelegt.
    Mette, die von ihren Freunden oft »Metro« genannt wird, weil sie in New
    York lieber die Metro als die U-Bahn nimmt, träumt von einer Musical-              Zehn verschiedene Stücke hören wir heute, darunter Neukompositionen,
    Karriere. Über sich selbst sagt sie übrigens, dass sie immer zu viel und zu        aber auch Klassiker wie Nina Simones »Ain’t Got No (I Got Life)« von 1968.
    laut redet. Heute Abend singt sie »nur«. Dafür aber mit voller Stimme!             Darin singt die US-amerikanische Sängerin und Bürgerrechtlerin von all
                                                                                       den Dingen, die ihr als Afroamerikanerin verwehrt geblieben sind – Bildung,
                                                                                       Jobs, Heimat –, und dem Mut, sich für das, was man ist, nicht zu schämen.
                                                                                       Dazu gibt’s Paul Simons 1986 veröffentlichten Song »The Boy In A Bubble«.
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    Der US-amerikanische Songwriter beschäftigt sich mit der Frage, wie sich       SPIEL MEINE MUSIK!
    der technische Fortschritt auf uns auswirkt – positiv oder zerstörerisch?
                                                                                   Ein Kompositionsprojekt der WDR Musikvermittlung
                                                                                   Musik ist Sprache. Musik ist Ausdruck. Musik bringt Stimmungen und
    Und dann sind da noch aktuelle Stücke, die wichtige Themen unserer Zeit
                                                                                   Gefühle hervor, für die Worte oft nicht ausreichen. Über fünf Monate
    behandeln. Zum Beispiel »Eir«, das der argentinische Jazzmusiker Pedro
                                                                                   haben Mädchen zwischen zehn und 16 Jahren aus Düsseldorf die Sprache
    Giraudo 2018 komponiert hat. Darin geht es um die Gleichberechtigung
                                                                                   der klassischen Musik und des Jazz entdeckt. In wöchentlichen Workshops
    der Geschlechter, ein Thema, bei dem die ganze Bandbreite menschlicher
                                                                                   haben sie überlegt, wie Gedanken und Gefühle in Musik verwandelt werden
    Reaktionsmuster zu beobachten ist: Während die einen genervt abwinken,
                                                                                   können. Sie haben eigene Melodien und Rhythmen erfunden, die WDR Big
    diskutieren sich die anderen in Rage. Pedro Giraudo will mit seiner Musik
                                                                                   Band bei Proben besucht und eine Ausstellung vorbereitet, die ihr im Foyer
    Fronten enthärten, was ganz im Sinne der titelgebenden, eher friedlichen
                                                                                   besichtigen könnt. Mit der kreativen Unterstützung von Ortrud Kegel, freie
    Walküre sehr lyrisch klingt. Kämpfen? Ja – aber mit friedlichen Mitteln!
                                                                                   Musikvermittlerin des Büros für Konzertpädagogik und der Jazz-Musikerin
                                                                                   und Komponistin Hendrika Entzian ist daraus eine eigene Komposition ent-
    Ihr seht schon: Wir blicken heute Abend in ein Klangkaleidoskop, das uns
                                                                                   standen. Sie heißt »Forgive« und erzählt von den Aufs und Abs einer Liebe.
    einen Blick auf die sagenhafte Buntheit engagierter Musik erhaschen
    lässt. Auch mit eigenen Stücken unserer drei Solistinnen Hendrika Entzian,
                                                                                   Das Projekt »Spiel meine Musik!« wurde gefördert durch »Zur Bühne«, das
    Shannon Barnett und Mette Oskamp. Außerdem dürft ihr euch auf »Monk
                                                                                   Förderprogramm des Deutschen Bühnenvereins im Rahmen von »Kultur
    Goes Funk« unseres Fellowship-Studenten Daniel Oetz Salcines freuen.
                                                                                   macht stark. Bündnisse für Bildung«. Es fand in Kooperation mit dem
    Seit 1,5 Jahren geht er einmal pro Woche zum Kompositionsunterricht und
                                                                                   ProMädchen – Mädchenhaus Düsseldorf e. V. und der Freiherr-vom-Stein-
    lernt von internationalen Jazz-Größen, wie man Musik schreibt.
                                                                                   Realschule Düsseldorf statt. Mit viel Herz waren mit dabei: Nadine, Dejin,
                                                                                   Samantha, Virgini, Sofie, Franziska, Chary Angel, Suzy, Sienna, Ramona,
    Also: Es wird bunt, es wird laut, es wird wunderbar! Weil Musik stärker ist.
                                                                                   Fiona, Chayma, Anessa und Nora.
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     WUSSTEST DU SCHON, …                                                         DER NÄCHSTE
     … dass Shannon Barnett nicht nur auf ihrem Instrument Kunststücke
                                                                                  TERMIN
     vollbringen kann, sondern auch auf dem Trapez? In ihrer australischen
                                                                                  DO 28. November 2019
     Heimat hat sie in einer Zirkusband Posaune gespielt, mit dem Kopf
                                                                                  Jazz mal anders: Outta Space
     nach unten hängend!
                                                                                  mit Bildern und Klängen
                                                                                  aus dem Kosmos
     … dass Mette Oskamp ein Faible für lustige Kostüme hat? Beweise?
     Checkt einfach ihren Instagram-Kanal: mettuuuunnnn_
                                                                                  WDR Big Band

     … dass Hendrika Entzian die tollsten Instrumente selber bauen kann?
     Fragt sie doch mal nach ein paar Tipps beim Meet & Greet!

     … dass sich Shannon Barnett für ihre Eigenkompositionen gerne mal
     von Comicserien wie »Family Guy« inspirieren lässt? Hört mal in ihr
     Stück »Speaking In Tongues« rein. (Ihr findet es auf ihrer Website:
     www.shannonbarnett.info) Erkennt ihr Peters »Babadibubi« wieder?

     … dass Nina Simone eigentlich klassische Pianistin werden wollte, genauer
                                                                                  Tickets unter
     gesagt die erste schwarze Konzertpianistin Amerikas? Mit drei Jahren fing
                                                                                  KölnMusik Ticket
     sie an, nach Gehör Klavier zu spielen und galt schnell als Wunderkind.
                                                                                  Tel. 0221 280 280
     Später sagte sie, die Musik von Barockstar Johann Sebastian Bach habe
     sie dazu gebracht, ihr Leben der Musik zu widmen. Allerdings platzte Nina
                                                                                  Weitere Informationen
     Simones Traum, 1950, als sie die Musikhochschule ablehnte. Nicht gut
                                                                                  und Konzertvideos unter
     genug, hieß es. Viele, auch sie selbst, vermuteten eher: nicht weiß genug.
                                                                                  musikvermittlung.wdr.de

                                                                                  Werde Fan auf Facebook
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IMPRESSUM

Herausgeber
Westdeutscher Rundfunk Köln
Anstalt des öffentlichen Rechts
Marketing
Appellhofplatz 1
50667 Köln

Management
Friederike Darius

Redaktion
Katharina Höhne

Texte
Kristin Amme

Februar 2019

Bildnachweise
Titel, S. 11 Publikum © WDR/Fehlauer
S. 3 WDR Big Band © WDR
S. 4 Hendrika Entzian © Lutz Voigtländer
S. 5 Shannon Barnett © Gerhard Richter
S. 6 Mette Oskamp © Hugo Rompa
S. 7 Gesichtscollage © dpa/Donna Grethen
S. 8 Streetart BANKSY © Reuters/Robert Galbraith
S. 9 Klaviertastatur © mauritius images/Eugenio Marongiu/
Alamy Stock Photo
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