KLASSIK MAL ANDERS: BEATHOVEN - WDR
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FR 24. JANUAR 2020 | 19 UHR KÖLNER PHILHARMONIE KLASSIK MAL ANDERS: BEATHOVEN Ein Konzert der Reihe WDR@Philharmonie musikvermittlung.wdr.de
PROGRAMM \ Gordon Hamilton Foonf \ Stefan Behrisch Beethoven bewegt \ Stefan Behrisch Beethoven 5 recomposed MITWIRKENDE WDR Funkhausorchester Gehörlose, hörgeschädigte und hörende Schüler*innen aus NRW Wayne Marshall Leitung Tanz Marc Romboy electronic schnellebuntebilder instruments Visuals/Lichtdesign Kassandra Wedel Tanz und Moderation Katharina Höhne Idee und Konzept Isabel Hecker Moderation Annechien Koerselman Regie Elisabeth Brichta Gebärdensprach- dolmetscherin und Co-Trainerin youtube.com/wdrklassik facebook.com/wdrfunkhausorchester
3 WDR FUNKHAUSORCHESTER Great Entertainment – dafür steht das WDR Funkhausorchester. Mit wenigen Tönen löst es beim Publikum den »Kino-im-Kopf«-Moment aus und holt Luke Skywalker, James Bond oder Super Mario live in den Konzertsaal. 1947 gegründet ist das WDR Funkhausorchester eines der wenigen Orches- ter in Europa, das sich immer wieder auf musikalische Experimente einlässt. Neben guter Unterhaltung widmet es sich einer Musik, die für ein klassi- sches Sinfonieorchester alles andere als typisch ist: Gaming-Musik, Electro und sogar Hip-Hop. Doch genau das macht die Musiker*innen des WDR bis heute weit über Köln hinaus bekannt. Neben Konzerten im In- und Ausland steht es regelmäßig für CD-Aufnahmen, Rundfunk- und Onlineproduktionen im Studio. Derzeitiger Chefdirigent des WDR Funkhausorchesters ist der gebürtige Brite Wayne Marshall. Er begeistert sein Publikum nicht nur als Dirigent, sondern ist auch als Organist und Pianist für seine grandiosen Improvisa- tionskünste bekannt. Außerdem darf er sich stolzen ECHO-Gewinner und Ehrendoktor der Bournemouth University nennen.
4 MARC ROMBOY Alleine hinter dem Pult, während die Menge feiert? DJs wie Marc Romboy sind meist lonely fighters. Mit einem ganzen Orchester auf der Bühne zu stehen, ist daher auch für einen alten Hasen im Techno-Geschäft etwas Besonderes. Schon während seines Medizinstudiums hat sich Marc lieber in Technoclubs herumgetrieben, bis es ihm so sehr in den Fingern juckte, dass er das Skalpell gegen die Knöpfe eines Mischpults austauschte. Heute produ- ziert er Musik und hat noch lange nicht genug vom Auflegen, ob im Berliner Club Berghain oder in der Kölner Philharmonie. SCHNELLE BUNTE BILDER Sie sind kreativ, ein bisschen nerdig und ihre Köpfe sind voll von Bildern. schnellebuntebilder, ein Studio für Interaktion und Animation. 2011 haben sie sich in Berlin gegründet, inzwischen arbeiten sie im Kollektiv an künst- lerischen Installationen, Virtual Reality Ausstellungen, Animationsfilmen und allem, was eben schnelle, bunte Bilder braucht. Heute Abend machen sie die Visuals – alles live. Dafür haben sie im Voraus ein Programm entwi- ckelt, das die Töne der Instrumente und des DJs in Lichtsignale umwandelt.
5 LUDWIG VAN BEETHOVEN Er war ein Rebell, ein Popstar, ein Revoluzzer: Ludwig van Beethoven. Der Zeit immer ein Stückchen voraus war er bestrebt, alles anders zu machen, als es bisher üblich war. Damals wurde er dafür oft kritisiert, heute jedoch gefeiert. Wenn Ludwig nicht gerade komponierte, machte er sich für die Ziele der französischen Revolution stark: Freiheit. Gleichheit. Brüderlichkeit. Ideale, die das BEAThoven-Tanzprojekt begleitet haben, weil sie heute genauso aktuell sind wie damals. Mit 31 Jahren – noch bevor Ludwig seine größten Meisterwerke schrieb – war er fast vollständig gehörlos. Das, was er liebte und wofür er lebte, war verstummt. Er hörte Musik nicht mehr, er »sah« sie nur noch. Manchmal spürte er sie auch. Vor allem aber erinnerte er sich, wie Musik klang und welche Wirkung sie auf den Menschen haben konnte. Darum machte er weiter. Er konnte gar nicht anders. Außerdem wollte er, dass seine Musik eine Bedeutung hat. Auch dann noch, wenn er eines Tages nicht mehr da ist. Und weil vielen Menschen bei »Ta-Ta-Ta-Taaaa« sofort seine berühmte 5. Sinfonie in den Kopf kommt, kann man eigentlich nur sagen: Ludwig, mission accomplished.
6 BEATHOVEN – DAS TANZPROJEKT Ludwig van Beethoven kannte keine Grenzen. Was hätte er also mehr gewollt, als dass alle Menschen gleich sind und dass alle Menschen seine Musik erleben können? Mit diesem Ziel vor Augen haben sich hörende, gehörlose und hörgeschädigte Schüler*innen aus Nordrhein-Westfalen unter der Leitung von Kassandra Wedel und Elisabeth Brichta auf die Suche nach ihrem ganz persönlichen Ausdruck von Ludwigs Musik gemacht. Dabei ging es weniger um das, was die Ohren wahrnahmen. Sondern um das, was Musik in ihnen auslöste. Wie Haut und Haare, Herzen und Hände auf säuselnde Melodien oder wummernde Bässe reagierten. In nur drei Monaten wuchsen die 30 Jugendlichen, die sich zunächst fremd waren, zu einem Team zusammen. Ihr Antrieb: mit Neugier und Mut einander zu begegnen, die eigenen Grenzen kennenzulernen und schließlich zu überwinden. Das inklusive Tanzprojekt »BEAThoven« wurde gefördert durch »Zur Bühne«, das Förderprogramm des Deutschen Bühnenvereins im Rahmen von »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung«.
7 Wir bedanken uns für das große Engagement unserer Kooperations- partner*innen, der LVR-Johann-Joseph- Gronewald-Schule, dem Fritz- von Waldthausen Internat für hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler des Diakoniewerks Essen und der Rheinisch-Westfälischen Realschule Dortmund sowie beim Albertus-Magnus Gymnasium Köln und dem Wilhelm Remy Gymnasium Bendorf. Und natürlich allen Tänzer*innen, die heute mit viel Herz und Freude auf der Bühne Götterfunken regnen lassen. Das Beethoven Experiment Das heutige WDR@Philharmonie-Konzert ermöglicht nicht nur eine außergewöhnliche Begegnung mit der Musik Ludwig van Beethovens, es ist auch seine Geburtstagsparty! Der Komponist wäre dieses Jahr 250 Jahre alt geworden. Darum feiern alle neun Landesrundfunkanstalten der ARD vom 20. bis 26. Januar 2020 »Das Beethoven Experiment – Die ARD-Woche der Musik«. Durch ganz Deutschland klingt Ludwigs Musik und lädt alle zu Workshops, Konzerten und Projekten ein. Wenn euch nach diesem Konzert die Tanzfreude packt, könnt ihr die Choreographie zum »Beethoven- Experiment feat. Flying Steps« lernen. Tutorials findet ihr auf Instagram, YouTube oder unter beethovenexperiment.de.
8 STEFAN BEHRISCH Stefan Behrisch ist Komponist, Arrangeur und Dirigent. Für das heutige Konzert holt er Beethovens Musik ins 21. Jahrhundert und kreiert gemein- sam mit DJ Marc Romboy und den Visual Artists von schnellebuntebilder einen Augen- und Ohrenschmaus für euch. In »Beethoven 5 recomposed« stecken Stefans Lieblingsstellen aus Ludwig van Beethovens berühmter 5. Sinfonie. Dafür hat er das, was ihn an Ludwigs Musik am meisten fasziniert, weitergesponnen und zu etwas Eigenem gemacht. Besonders wichtig ist für Stefan, Ludwigs Schicksal in seine Musik einzu- weben. Denn obwohl Ludwig sehr unter seiner Gehörlosigkeit litt, drückt er in seiner 9. Sinfonie pure Freude aus. Diese Freude hat Stefan mit Ludwigs letztem Streichquartett und einigen anderen Werken verbunden. Entstanden ist daraus »Beethoven bewegt« – extra für dieses Konzert! Eine große Herausforderung, wie er sagt, denn die Musik soll für die hörenden und gehörlosen Jugendlichen tanzbar sein. Wenn Stefan nicht in seinem Studio sitzt und komponiert, macht er Free-Jazz mit seinem kleinen Sohn.
9 KASSANDRA WEDEL Kassandra Wedel ist gehörlos. Aber still ist es in ihrem Leben deshalb noch lange nicht. Kassandra sieht die Musik, sie spürt sie. Vor allem ihre Rhyth- men. Sie werden schon früh zu ihren Begleiterinnen – erst, als sie anfängt Ballett zu tanzen, später, als sie ihre Leidenschaft für Hip-Hop entdeckt. Die wummernden Bässe und den pulsierenden Sound verwandelt Kassandra mit ihrem Tanz in persönliche Geschichten und ihre eigene Sprache. Sie tanzte sich zur zweifachen deutschen Meisterin und zweifachen Weltmeis- terin im Hip-Hop und steht seither weltweit als Tänzerin auf den großen Bühnen. Ihre Leidenschaft gibt die Künstlerin auch als Tanztrainerin und Choreographin weiter. Beim Tanz gibt es keinen Unterschied zwischen Gehörlosen und Hörenden. Das beweist Kassandra in ihrer eigenen Tanzgruppe Nikita Dance Crew, die ebenfalls aus Gehörlosen und Hörenden besteht, wie auch in zahlreichen Workshops. Dass sich mehr Menschen durch und mit dem eigenen Körper ausdrücken, das ist ihr Ziel. Darum wünscht sie sich, dass auch in Deutsch- land mehr Hörende Gebärdensprache lernen.
10 WUSSTEST DU SCHON, … … dass Stefan Behrisch mit zahlreichen Popstars zusammengearbeitet hat? Lena Meyer-Landrut, Max Mutzke und Helene Fischer sind nur einige davon. … dass schnellebuntebilder die Eröffnung der Elbphilharmonie mit einer furiosen Lichtshow begleitet haben? Zur Musik haben sie die Außenfas- sade mit ihren Visuals zum Leuchten gebracht. … dass das WDR Funkhausorchester alleine bei dem Stück »Beethoven 5 recomposed« 61.752 Noten spielt? Und dass schnellebuntebilder zu jeder einzelnen Note einen visuellen Trigger programmiert haben? … dass Marc Romboy ein großer Fan von »Powernaps« ist? Wenn er erst um 4.00 Uhr nachts auflegt, macht er davor noch ein 20-minütiges Nickerchen, um fit zu sein. … dass Kassandra Wedel schon im »Tatort« zu sehen war? Sie ist nämlich nicht nur Tänzerin, sondern auch Schauspielerin. Auch an der Oper Wuppertal hatte sie eine Hauptrolle als Gebärdensolistin.
DER NÄCHSTE TERMIN DO 27. Februar 2020 Klassik mal anders: Liebe wagt mit dem WDR Sinfonieorchester, Livezeichnern und Tua El-Fawwal, die die Geschichte von »Romeo und Julia« neu erzählt. Tickets unter KölnMusik Ticket Tel. 0221 280 280 Weitere Informationen und Konzertvideos unter musikvermittlung.wdr.de youtube.com/wdrklassik facebook.com/wdrfunkhausorchester
IMPRESSUM Herausgegeben von Westdeutscher Rundfunk Köln Anstalt des öffentlichen Rechts Marketing Appellhofplatz 1 50667 Köln Management Corinna Rottschy Redaktion Mirjam von Jarzebowski Texte Lorna Bowden Januar 2020 Bildnachweise Titel, S. 11 Publikum © WDR/Fehlauer S. 3 WDR Funkhausorchester © WDR S. 4 Marc Romboy © Natascha Romboy; schnellebuntebilder © schnellebuntebilder S. 5 Ludwig van Beethoven © WDR/Chinzilla Filmsw S. 6 Tanzprojekt BEAThoven © Katharina Höhne S. 7 Beethoven Experiment © WDR S. 8 Stefan Behrisch © Johannes Püschel S. 9 Kassandra Wedel © Nicolas Priso
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