Jüdische Volkshochschule - Frankfurt am Main - Frühjahrssemester 2022
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Jüdische Volkshochschule Frankfurt am Main Abb.: John Elsas (1851-1935), Bild 22640 vom 25.8.1934, Collage, Privatbesitz Frühjahrssemester 2022 21. Februar bis 24. Juni 2022
Grußwort Liebe Freund*innen der Jüdischen Volkshochschule, lebenslanges Lernen bzw. „Volksbildung“ sind seit jeher inte- graler Bestandteil des Judentums. Sie manifestiert sich bei der Befassung mit der jüdischen Religion im kontinuierlichen Lesen, Deuten, Diskutieren, also dem Studium der Torah. In dieser Tradition hat auch bei säkular lebenden Jüdinnen* Juden das Lernen höchste Bedeutung. Daher verwundert es Sie als Freund*innen der JVHS sicherlich nicht, wenn Sie an dieser Stelle lesen, dass bereits von 1906 bis 1930 ein Jude, nämlich Wilhelm Epstein, Geschäftsführer des Frankfurter Bunds für Volksbildung war und dass seine Ehefrau Else, Überlebende des KZ Ravensbrück, nach dem Krieg dessen Wiederaufbau organisierte. Seit 1988, anlässlich des 50. Jahrestages der Judenpogrome, wie es in der Geschichte der VHS der Stadt Frankfurt am Main nachzulesen ist, wird das Programm der Jüdischen Volkshochschule im VHS-Programm mit abgedruckt. Dieses Angebot nutzt die JVHS weiterhin und weist mit der jewei- ligen Semestervorschau auf ihr Angebot hin. Dies sind vor allem die beliebten Hebräisch- und Jiddisch-Sprachkurse. Erstmals ab 2022 werden wir in Kooperation mit dem Insti- tuto Cervantes, über die wir uns sehr freuen, auch Ladino anbieten, die Sprache der sephardischen Juden, vergleich- bar mit dem Jiddisch der vornehmlich (ost-)europäischen Juden. Neben einer Exkursion in eine der drei nunmehr zum UNESCO-Welterbe gehörenden SchUM-Städte, führt Dorothea Putziger, Nachfahrin einer deutsch-jüdischen Kaufhausdynastie, die nach Lateinamerika fliehen musste, durch Limburg – auf den Spuren der Geschichte und ihrer Familie. Weiterhin werden Friedhofs-, Stadt- und Synagogenführun- gen für Erwachsene und Familien, ebenso Expert*innen- vorträge in diesem Semester angeboten, zum Beispiel die spannende Geschichte von John Elsas, einem Frankfurter 2
Bankier, der zum Künstler wurde und zu Unrecht relativ un- bekannt ist. Eine Arbeit dieses Künstlers durften wir zur Ge- staltung des Covers dieses Semesterprogramms nutzen. Ein weiterer zur Geschichte der alten jüdischen Gemeinden in Frankfurt, vorgestellt von Dr. Roman Fischer, dem Fachmann schlechthin für die Geschichte der jüdischen Gemeinden und langjähriger Mitarbeiter des Instituts für Stadtgeschichte. Workshops bzw. Mitmachangebote runden das Angebot ab, darunter Kochkurse – für osteuropäisch-jüdische sowie israelische Küche – und ein neuer Hebräische Kalligraphie- und Handletteringkurs. Lernen Sie die jüdische Kultur kennen! Ihre Jüdische Volkshochschule der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R. Marc Grünbaum Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main & Daniela Lewin mit dem Team der JVHS Marc Grünbaum, Vorstand und Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Die JVHS bedankt sich bei der Stadt Frankfurt am Main für die Förderung. 3
Informationen Online-Anmeldung über ztix.de Alle Anmeldungen erfolgen – auch für kostenfreie Angebote – über das Online- Ticketportal ztix.de (Suchbegriff „Jüdische VHS“). Anmeldung für Sprachkurse bis Fr, 11. Feb. 2022 Sollten Sie bei der Online-Anmeldung Unterstützung benötigen, ist Ihnen das Sekretariat der JVHS telefonisch oder per E-Mail gerne behilflich. Jüdische Gemeinde Frankfurt Sekretariat der JVHS Westendstraße 43, 60325 Frankfurt a.M. Verwaltungsgebäude, IV. Stock Telefonische Sprechzeiten sind: Mo, Mi, Fr, 8.30–13.00 Uhr Frau Oberberger Telefon 069 768036-142 Fax 069 768036-179 E-Mail volkshochschule@jg-ffm.de Internet www.jg-ffm.de --> Kultur & Bildung --> Jüdische Volkshochschule Aktuelle Informationen und das vollständige Programm der JVHS finden Sie auf www.jg-ffm.de --> Kultur & Bildung --> Jüdische Volkshochschule, auf ztix.de und über das Sekretariat der JVHS, ebenso bei der Volkshochschule unter dem Suchbegriff „Jüdische VHS“. Die Ermäßigungen gelten für Schüler*innen, Student*innen und Pensionär*innen. 4
Inhalt Sprachkurse S. 6 Exkursionen & Führungen außerhalb Frankfurts S. 12 Rundgänge & Führungen in Frankfurt S. 14 Vorträge S. 20 Kochen S. 24 Kultur S. 26 Sport S. 28 Das Angebot der JVHS findet unter Einhaltung der aktuell in Hessen geltenden Regelungen zur Bekämpfung der Pande- mie statt. Wenn erforderlich und darstellbar, werden Ange- bote in den digitalen Raum verschoben. Wir informieren Sie entsprechend. 5
Sprachkurse Anmeldung bis Fr, 11.02.2022 Ort: Freiherr-vom-Stein-Str. 30, Eingang neben der Synagoge (Anbau), 2. OG Sollten Sie an einem reinen Digitalkurs interessiert sein, kommen Sie auf uns zu. Ab 5 Teilnehmer*innen bieten wir einen neuen Kurs an. 6
Sprachkurse – Modernes Hebräisch Modernes Hebräisch Iwrith I mit Riki Zaltzman Gerne vermitteln wir In diesem Kurs lernen Sie Ihnen vor einer Anmel- die hebräischen Buchstaben dung einen telefonischen in Druckschrift und in Einstufungstest. Schreibschrift zu lesen Wenden Sie sich unkom- und zu schreiben. pliziert per E-Mail an das Sie schreiben erste Wörter Sekretariat der JVHS. eigenständig und setzen Zei- chen für die Vokale. Kurze Lehrmaterialien werden Texte werden gelesen und von der Kursdozentin kurze Gespräche geführt. mitgebracht. Ein Lehr- Grundlegende Vokabeln buch muss nicht erworben werden vermittelt, ebenso werden. erwerben Sie erste gramma- tische Kenntnisse wie No- men im Singular und Plural, Adjektive, Personalprono- men und Präpositionen. Weiterhin lernen Sie bis zehn zu zählen. Gerne können Sie ein Tablet oder Notebook mitbringen. Di, 22. Feb.–21. Jun., 18.15–19.45 Uhr, 16 Wochen/32 UStd.; € 192, ermäßigt € 160 (Einzelstunde: € 6, ermäßigt € 5) Raum 203 7
Sprachkurse – Modernes Hebräisch Iwrith II mit Riki Zaltzman Iwrith III mit Riki Zaltzman In diesem Kurs lernen Sie, Sie lernen die Formen des Dialoge in Hebräisch zu Infinitivs und die Regeln führen. Kleine Texte werden für dessen Gebrauch gelesen und über diese kennen. Weiterhin üben auf Hebräisch gesprochen. Sie das Lesen hebräischer Sie erlernen die Konjugation Texte und Dialoge, über die der Verben im Präsenz, üben Sie beginnen zu sprechen. das Stellen von Fragen und Die Vergangenheitsform deren Beantwortung. wird eingeführt. Di, 22. Feb.–21. Jun., Do, 24. Feb.–07. Jul., 19.45–21.15 Uhr, 18.15–19.45 Uhr, 16 Wochen/32 UStd.; 16 Wochen/32 UStd.; € 192, ermäßigt € 160 € 192, ermäßigt € 160 (Einzelstunde: € 6, (Einzelstunde: € 6, ermäßigt € 5) ermäßigt € 5) Raum 203 Raum 202 8
Sprachkurse – Modernes Hebräisch Iwrith IV mit Riki Zaltzman Iwrith V mit Ofira Plawner Sie lernen Texte und Dialoge Gearbeitet wird mit dem mit weiteren Deklinationen in Israel erprobten Be’al Pe kennen und lesen Texte in Uvictav Helek Alef. Druckschrift. Der Umfang von kleinen Themen sind die Klasse, Gesprächen zu Themen der Unterricht, das Zuhause des israelischen Alltags in und alltägliche Gespräche. hebräischer Sprache nimmt Sie beginnen, Briefe zu zu, Sie erweitern Ihren Wort- schreiben. schatz. Hinzu kommen neue Verbkonjugationen. Übungen Do, 24. Feb.–07. Jul., mündlich wie schriftlich wer- 19.45–21.15 Uhr, den systematisch erweitert. Dazu kommen jetzt auch 16 Wochen/32 UStd.; Themen wie Uhrzeit und Ka- € 192, ermäßigt € 160 lender, sowie die Unterschei- (Einzelstunde: € 6, dung zwischen männlichen ermäßigt € 5) und weiblichen Zahlen; das Raum 202 Zahlenspektrum wird bis eintausend erweitert. Mi, 23. Feb.–22. Jun., 18.15–19.45 Uhr, 16 Wochen/32 UStd.; € 192, ermäßigt € 160 (Einzelstunde: € 6, ermäßigt € 5) Raum 204 9
Sprachkurse – Modernes Hebräisch Iwrith VI mit Ofira Plawner Iwrith VII mit Ofira Plawner Gearbeitet wird mit dem Gearbeitet wird mit dem in Israel erprobten Be’al Pe in Israel erprobten Be’al Pe Uvictav Helek Alef. Uvictav Helek Alef. Der Umfang und die Komple- Gespräche zu Alltagsthemen xität von kleinen Gesprächen werden nun komplexer. zu Themen des israelischen Hinzu kommen neue Alltags in hebräischer Spra- grammatikalische Konst- che wird nun vertieft. Konju- ruktionen. Mündliche und gationen werden gefestigt. schriftliche Übungen werden Mündliche und schriftliche selbstverständlicher und Übungen werden erweitert freier. fortgesetzt. Di, 22. Feb.–21. Jun., Do, 24. Feb.–07. Jul., 18.15–19.45 Uhr, 18.15–19.45 Uhr, 16 Wochen/32 UStd.; 16 Wochen/32 UStd.; € 192, ermäßigt € 160 € 192, ermäßigt € 160 Raum 204 (Einzelstunde: € 6, ermäßigt € 5) Raum 204 Iwrith Konversation mit und häufig angewandte Hanna Jerusalem Redewendungen. Dazu üben Sie mündlich die bisher er- lernte Grammatik. Gearbeitet wird dem in Israel erprobten Be’al Pe Uvictav Mo, 28. Feb.–4. Jul., Helek Alef. 19.00–20.30 Uhr, In diesem Kurs üben Sie das freie Sprechen und eignen 16 Wochen/32 UStd.; sich dazu das erforderliche € 192, ermäßigt € 160 Vokabular an. Sie gehen mit (Einzelstunde: € 6, gängigen Satzkonstruktionen ermäßigt € 5) um, verwenden Konnektoren Raum 204 10
Sprachkurse – Kompakt Jiddisch – Eine Einführung Althebräisch – in die jiddische Kultur und Eine Einführung mit Sprache Hanna Jerusalem mit Esther Alexander-Ihme Nach einer Einführung in In diesem Blockseminar das Aleph-Bet im Schnell- werden Sie kompakt in die durchlauf geht die Dozentin Grundlagen des Jiddischen auf die Regelungen der eingeführt. Vorgestellt Schreibweisen ein und werden Schrift, Sprache und erläutert die Historie des Alt- ihr Klang. Darüber hinaus hebräischen. Texte aus dem wird die Kulturgeschichte ersten Buch Moses werden der Sprache und in das Werk gelesen, übersetzt und inter- wichtiger Schriftsteller *in- pretiert. nen exemplarisch präsentiert. Do, 24. Feb.–07. Apr., 18.00–19.30 Uhr, Mo, 21. Feb., 18.00–20.00 Uhr (2 Std.) 7 Wochen/14 UStd.; So, 27. Feb., € 84, ermäßigt € 70 11.00–15.00 Uhr (4 Std.) (Einzelstunde: € 6, So, 06. Mrz., ermäßigt € 5) 11.00–15.00 Uhr (4 Std.) Raum 203 3 Termine/10 Std.; € 50 €, ermäßigt € 45 Raum 204 Ladino – Eine Einführung in die Sprache und Kultur In Kooperation mit dem Instituto Cervantes Das Angebot befindet sich noch in der Konzeptions- phase, wird aber rechtzeitig von beiden Partnern auf der jeweiligen Homepage kommuniziert. 11
Exkursionen Exkursion nach Limburg Das Kaufhaus Geschwister Mayer Spaziergang auf den Spuren der Familie Putziger und Sternberg in Limburg an der Lahn mit Dorothea Putziger Großmütter haben wir ja beginnt um 12 Uhr auf dem alle, aber eine die in Bue- Friedhof am Schafsberg, nos Aires wohnt, knallrote führt vorbei an dem Haus Fingernägel trägt und ihr der Familie Putziger in der Leben – und die Geschichte Parkstraße und endet gegen ihrer Familie – kistenweise 14 Uhr in der Altstadt am in Fotos, Briefen, Vasen, Kaufhaus der Familie. Nippes, Büchern und Möbeln um die Welt trägt, hat doch Treffpunkt nicht jede*r. All das papier- Jüdischer Friedhof, ne Material hat ihre Enkel- Am Schafsberg, tochter Dorothea Putziger 65549 Limburg an der Lahn gesichtet und im Jüdischen (am Wald) Museum Frankfurt am Main archiviert. Dorothea Putziger So, 13. Mrz., wird Geschichten erzählen 12.00–14.00 Uhr, von Liebe und Gewalt, von Heimat und Heimatlosig- 1 Woche/2 Std.; keit und von Schmerzen € 16, ermäßigt € 12 und Glück. Der Spaziergang 12
& Führungen Exkursion zu den SchUM-Städten (1/3) – seit 2021 UNESCO-Weltkulturerbe Jüdisches Speyer mit Gabriela Schlick-Bamberger Als eine der sogenannten So, 26. Jun., SchUM-Städte gehörte 08.30–18.00 Uhr, Speyer im Mittelalter zu den bedeutendsten jüdischen 1 Woche/9,5 Std.; Ansiedlungen im deutsch- € 40, ermäßigt € 35 sprachigen Raum. Im Juli 2021 wurden die Überreste Der Treffpunkt und weitere sogar zum UNESCO-Welt- Details werden nach der An erbe erklärt. Wir werden uns meldung bekannt gegeben. auf die Spuren der wechsel- vollen jüdischen Geschichte in Speyer begeben und dabei sowohl die mittelalterlichen steineren Zeugen jüdischen Lebens als auch die in Spey- er gepflegte Erinnerungskul- tur unter die Lupe nehmen. 13
Rundgänge Rundgang: Das jüdische Bockenheim mit Gabriela Schlick-Bamberger Bis 1895 war Bockenheim Der Treffpunkt und weitere eine eigenständige Stadt mit Details werden nach der An- einer bis 1905 eigenständi- meldung bekannt gegeben. gen Jüdischen Gemeinde. So, 13. Mrz., Ihre Mitglieder waren schon 14.00–16.00 Uhr früh den anderen Bocken- heimer*innen weitgehend 1 Woche/2,5 UStd.; gleichgestellt und trugen € 12, ermäßigt € 10 nicht nur maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der kleinen Stadt bis zu ihrer Eingemeindung nach Frank- furt bei. Wir begeben uns auf die Spuren der Geschich- te der Jüdischen Gemeinde, jüdischer Institutionen sowie ausgewählter Bockenheimer Jüdinnen und Juden. 14
& Führungen Auf den Spuren der Frankfurter jüdischen Geschichte Stadtrundgang: Die Altstadt Frankfurts im 19. und 20. Jahrhundert mit Gabriela Schlick-Bamberger Frankfurt am Main galt in Treffpunkt der Vergangenheit lange vor der Paulskirche, als „die jüdischste aller Paulsplatz 11, Städte“. In der Messe und 60311 Frankfurt a.M. Handelsstadt ist seit 1150 eine Jüdische Gemeinde So, 03. Apr., nachgewiesen. Wie sehr sie 14.00–16.00 Uhr, für die Stadt Frankfurt von Bedeutung war – sei es als 1 Woche/2,5 UStd.; politischer Spielball, sei es € 12, ermäßigt € 10 als Steuerzahler – wird an den verschiedenen Statio- nen bei unserem Rundgang sichtbar werden, wie etwa die Tatsache, dass sich die jüdischen Frankfurter*innen ihrer Heimatstadt besonders verpflichtet fühlten und sich bei der Entwicklung von Stadt und Stadtgesell- schaft, aber auch weit darüber hinaus, einbrachten. Der Rundgang führt uns von der Paulskirche durch die Altstadt und die Neu- stadt bis zur Gedenkstätte „Neuer Börneplatz“, um die Geschichte des jüdischen Frankfurts zu erkunden. 15
Führungen Der jüdische Friedhof Bockenheim mit Gabriela Schlick-Bamberger Im frühen 18. Jahrhundert Die Führung dreht sich um angelegt, diente der die Geschichte des Fried- Jüdische Friedhof in der hofs, besondere Persönlich- Sophienstraße den keiten und die sich verän- Bockenheimer Jüdinnen* dernden Ausdrucksformen Juden bis ins 20. Jahrhun- jüdischer Erinnerungskultur dert als Beerdigungsplatz. zwischen dem 18. und dem Auch wenn er heute nach 20. Jahrhundert. den Schändungen vor und während der NS-Zeit nur So, 15. Mai, noch einen Bruchteil der 14.00–16.00 Uhr einstigen Grabsteine auf- weist, erzählt er uns über die 1 Woche/2,5 UStd.; Entwicklung der Jüdischen € 12, ermäßigt € 10 Gemeinde in der Stadt Bockenheim und das Selbst- Treffpunkt verständnis ihrer Mitglieder. Jüdischer Friedhof Bocken- Er gibt uns gewissermaßen heim, Sophienstraße, 60487 einen Einblick in das Private. Frankfurt a.M. 16
Rundgänge Rundgang über den jüdischen Friedhof an der Eckenheimer Landstraße und Vortrag über Beerdigungsbräuche im Judentum mit Majer Szanckower Nach der Begrüßung wird Treffpunkt es zunächst einen kurzen Neuer Friedhof an der Vortrag geben, der sich mit Eckenheimer Landstr. 238, folgenden Fragen auseinan- 60320 Frankfurt a.M., dersetzen wird: Warum gibt vor dem Eingang es in den jüdischen Gemein- zum Verwaltungsbüro den die Beerdigungsbrüder- schaft Chewra Kadischa? So, 12. Jun., Warum erhält jeder Ver- 14.00–16.00 Uhr, storbene einen einfachen unbehandelten Holzsarg? 1 Woche/2,5 Std.; Was ist damit gemeint, Eintritt frei wenn es heißt: Das letzte Hemd trägt keine Taschen? Anschließend wird Majer Szanckower, Leiter der Jüdi- schen Friedhöfe in Frankfurt, bei einem Rundgang die Be- deutung der verschiedenen Gräberfelder des Friedhofs erläutern. 17
Führungen Die Westend-Synagoge Verbunden mit einer Ein- Für Erwachsene führung in die Geschichte der Westend-Synagoge, Mi, 23. Feb., werden die Verbindungs- 18.30–20.00 Uhr linien zwischen Architektur mit Esther Ellrodt-Freiman und Liturgie, die Beziehun- Do, 03. Mrz., gen zwischen Bauweise 18.30–20.00 Uhr und Funktion als G“tteshaus mit Gabriela Schlick- aufgezeigt. In einem his- Bamberger torischen Abriss wird die Mi, 30. Mrz., Geschichte des Frankfurter 19.00–20.30 Uhr Judentums vor dem Hinter- mit Esther Ellrodt-Freiman grund religiöser Symbole in Do, 12. Mai, der Synagoge entwickelt. 17.30–19.00 Uhr mit Gabriela Schlick- Männer werden gebeten, Bamberger eine Kopfbedeckung Do, 09. Jun., mitzubringen. 18.00–19.30 Uhr mit Gabriela Schlick- Treffpunkt Bamberger 15 Minuten vor Beginn; Eingang im Anbau jeweils 2 UStd.; zur Synagoge, € 12, ermäßigt € 10 Freiherr-vom-Stein-Str. 30, 60323 Frankfurt a.M. Für Familien Hinweis So, 20. Mrz., Bei der Führung für Familien 15.00–16.30 Uhr wird die Westend-Synagoge mit Tamara Ikhaev abhängig vom Alter der So, 22. Mai, Kinder spielerisch entdeckt; 16.00–17.30 Uhr besondere Symbole und mit Tamara Ikhaev Orte innerhalb der Synagoge So, 26. Jun., werden anhand von 15.00–16.30 Uhr Geschichten vermittelt. mit Tamara Ikhaev 18
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Vorträge John Elsas – Vom Börsenmakler zum Künstler von Dr. Dorothee Hoppe John Elsas wurde 1851 in Mannheim gezeigt, mit sehr Frankfurt am Main als Sohn positiven Besprechungen in jüdischer Eltern geboren. den Feuilletons. Bei seinem Nach der Schulzeit im Phil- Tod im Jahr 1935 hinterließ anthropin und einer Ausbil- Elsas 25.000 Blätter aus dung zum Handelsmann seinen letzten zehn Lebens- arbeitete er als selbstständi- jahren, die man erst nach ger Börsenmakler und lebte sechzig Jahren wiederent- mit seiner Familie in Frank- deckte. furt. Erst im Alter zeichnete er bunte Bildgeschichten Ort für seine zwei Enkel, später Jüdische Gemeinde entstanden Collagen und Frankfurt am Main, Aquarelle, nun für Erwachse- Westendstr. 43, 5. OG, ne, mit humorvollen und oft 60325 Frankfurt a.M. auch ernsten Versen unter der Darstellung. Noch zu sei- Do, 10. Mrz., nen Lebzeiten wurden Elsas’ 18.30–20.00 Uhr, Bilder auf fünf Ausstellun- gen in den Jahren 1929 bis 1 Woche/2 UStd.; 1931 in Galerien in Berlin, € 9, ermäßigt € 7 Zürich, München und Abb.: John Elsas (1851-1935), Bild 22640 vom 25.8.1934, Collage, Privatbesitz 20
Vorträge Streiflichter zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde Frankfurt von Dr. Roman Fischer Die Frankfurter jüdische Dr. Roman Fischer, langjäh- Gemeinde ist eine der riger Archivar am Institut für ältesten und geschichts- Stadtgeschichte, hat sich trächtigsten Gemeinden intensiv mit der Geschich- nördlich der Alpen. Seit über te der Gemeinde befasst 850 Jahren hat sie eine und alle Dokumente zur fast bruchlose Kontinuität Geschichte der Juden im bewiesen. Ihr Ruhm brachte Stadtarchiv neu gesichtet ihr den Ehrentitel „Jerusa- und verzeichnet. lem am Main“ ein. Nicht nur für die Judenschaft des Ort Heiligen Römischen Reichs, Jüdische Gemeinde sondern auch für die wirt- Frankfurt am Main, schaftliche Entwicklung der Westendstr. 43, 5. OG, Stadt Frankfurt als Messe- 60325 Frankfurt a.M. und Finanzplatz war sie von größter Bedeutung, wovon Do, 31. Mrz., der Name Rothschild zeugt. 18.30–20.00 Uhr, Das Zusammenleben mit der christlichen Umgebung 1 Woche/2 UStd.; war indessen nicht immer € 9, ermäßigt € 7 spannungsfrei, zuweilen kam es zu heftigen Gewalt- ausbrüchen. Der Vortrag behandelt die wichtigsten Stationen der Frankfurter jüdischen Gemeinde seit ihrer Grün- dung anhand von Archivdo- kumenten. 21
Vorträge Einführung in die jüdischen Speisegesetze / Kaschrut mit Rabbiner Avichai Apel Im Judentum werden die Voraussetzungen für die Zubereitung und den Ver- zehr von Speisen Kaschrut genannt. ‚Rein‘ und damit ‚erlaubt‘ sind koschere Speisen – nicht koscher ist bspw. der Genuss von blutigem Fleisch oder der gemeinsame Verzehr von Milch- und Fleischproduk- ten. Einen Überblick über die Vielzahl an Geboten und Vorschriften gibt Rabbiner Apel in diesem Vortrag. Ort Westend-Synagoge Frankfurt am Main, Kidduschraum, Freiherr-vom-Stein-Straße 30, 60323 Frankfurt a.M. Di, 23. Mrz., 19.00–20.30 Uhr, 1 Woche/2 UStd.; € 9, ermäßigt € 7 22
Vorträge Einführung in das Pessach-Fest mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan Im Frühling feiern Jüdinnen* Juden sieben – bzw. acht – Tage lang das Pessachfest, mit dem an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten erinnert wird. In Vorbereitung auf das Fest werden alle Getreideproduk- te aus jüdischen Haushalten entfernt – dieser Brauch erinnert an die ungesäuerten Brote, Mazzen, der Israe- lit*innen. In seinem Vortrag gibt Rabbiner Soussan einen Überblick über die Geschichte und Bräuche des Pessachfestes, wie den Seder-Abend. Ort Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, Westendstr. 43, 5. OG, 60325 Frankfurt a.M. Di, 26. Apr., 18.30–20.00 Uhr, 1 Woche/2 UStd.; € 9, ermäßigt € 7 23
Kochen Koschere Küche Klassiker der jüdisch- Kreative Rezepte aus Israel osteuropäischen Küche mit Chen Jerusalem mit Chen Jerusalem Israel ist ein Melting Pot und Tscholent oder Gefilte Fisch hat eine außergewöhnlich sind wahrscheinlich die diverse Küche entwickelt, bekanntesten osteuropä- die die Vielfalt der aufein- isch-jüdischen Gerichte. andertreffenden Kulturen In diesem Kurs stellt Chen reflektiert. Lernen Sie eine Jerusalem eine Auswahl an Auswahl der häufig ver- jüdischen Küchenklassikern wendeten Gewürze kennen vor. und experimentieren Sie ein wenig mit dem gelernten Kochkurse werden digital Designer und kreativen Koch angeboten, sollte die pande- Chen Jerusalem. mische Lage dies erfordern. Ort (siehe rechte Spalte) Ort Lehrküche der So, 13. Mrz. + 20. Mrz, I. E. Lichtigfeld-Schule im 12.00–14.30 Uhr, Philanthropin, Hebelstr. 17, 60318 Frankfurt a.M. 2 Wochen/7 UStd.; € 40, ermäßigt € 35 So, 08. Mai + 15. Mai, (inkl. € 15 für Zutaten) 12.00–14.30 Uhr, 2 Wochen/7 UStd.; € 40, ermäßigt € 35 (inkl. € 15 für Zutaten) 24
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Kultur Einführung in die israelische Hebräische Kalligraphie Kunst mit der Künstlerin und Handlettering Dr. Ilana Salama Ortar mit Roy Shapira This course will give you a In diesem Kurs lernen Sie brief introduction into the die Grundlagen der Kalligra- vibrant, contemporary Israeli phie, der Kunst der schönen art scene. The block semi- Buchstaben, kennen. Roy nar will be held in English Shapira führt in die Ge- by Ilana Salama Ortar, an schichte der Kalligraphie interdisciplinary visual artist – Ktiva-Tama – ein, stellt die whose work focuses on verschiedenen Werkzeuge issues of migration, vor und zeigt Ihnen die ers- uprooting and exile. ten Grundlagen der Pinsel- Ort Jüdische Gemeinde Frank- furt am Main, Westendstr. 43, 5. OG, 60325 Frankfurt a.M. Di, 22. Feb. + Do, 24. Feb., 12.00–14.30 Uhr, 2 Termine/5 Std.; € 25, ermäßigt € 18 Ilana Salama Ortar, Mère/Mer, 2017, © Manifesta13 26
führung. Im Unterschied Der Ort wird nach der An- zum einfachen Schreiben meldung bekannt gegeben. steht das “handwerkliche” Selbermachen – bspw. von So, 12. Jun. + So, 19. Jun., Grußkarten oder Schildern 12.00–14.30 Uhr, – im Vordergrund und das kunstvolle und kreative Ge- 2 Wochen/7 UStd.; stalten mittels hebräischer € 30, ermäßigt € 20 Buchstaben. (inkl. € 10 für Material) 27
Sport Ganzheitliche Bewegung Feldenkrais-Kurs mit Ruth Jäger Durch die Methode des Ort Feldenkrais wird die Wahr- Jüdisches Museum Frank- nehmung des eigenen Seins furt (Saal), und weitere Aspekte des Bertha-Pappenheim-Platz 1, menschlichen Wesens ver- 60311 Frankfurt a.M. bessert, wie zum Beispiel die Erkenntnis von Um- Mi, 23. Feb.–22. Jun., ständen durch das Nutzen 18.00–19.00 Uhr, der eigenen Sinne. Dabei werden jegliche Facetten 16 Wochen/16 Std.; des menschlichen Körpers € 112, ermäßigt € 80 angesprochen und auf Trab (Einzelstunde: € 7, gehalten. Dadurch werden ermäßigt € 5) Resultate wie eine erhöhte Leistungsfähigkeit, neu er- worbene Kreativität und ein gesteigertes Wohlbefinden erworben. 28
Sport Selbstverteidigungsworkshop Krav Maga mit David Neumann Im Krav Maga geht es sozialer Kompetenzen ist. darum, ein Verständnis für Eine Kooperation von reale Gewalt zu gewinnen. Jüdischer Volkshochschule Dabei geht es neben physi- und dem Turn- und Sport- schen Techniken und deren verein Makkabi Frankfurt. Training, um Aufmerksam- keit und Wachsamkeit im Ort Kontext von Konfliktver- I. E. Lichtigfeld-Schule im meidungsstrategien, das Philanthropin, Hebelstr. 17, richtige Deuten von Körper- 60318 Frankfurt a.M., sprache, das Beurteilen von Sporthalle (beim Pausenhof) anatomischen Parametern und die bewusste Wahrneh- Mi, 23. Feb.–22. Jun., mung und Analyse der Um- 19.45–21.15 Uhr, welt. Zudem fokussiert sich Krav Maga auf die Schulung 16 Wochen/24 Std.; des Durchhaltevermögens, € 168, ermäßigt € 120 welches nicht nur im Kontext (Einzelstunde: € 7, realer Selbstverteidigung ermäßigt € 5) eine Fähigkeit im Rahmen 29
Sport Führung Wir waren die Juddebubbe wann er wollte. Die meiste Der Beitrag jüdischer Frank- Zeit war sein Schreibtisch furter für ihren Sportclub leer.“ am Main. Die Zusammenarbeit, die vor allem der engagierte Walter mit Dr. Matthias Thoma, Neumann pflegte, war in der Leiter des Eintracht Frank- Stadt bekannt. furt Museums im Deutsche So kamen die Fußballer der Bank Park. Eintracht auch zu dem Spitz- namen, der heute noch be- Seit Mitte der 1920er Jahre kannt ist: „Schlappekicker“. wurde die Eintracht von der Diese Unterstützung ermög- Frankfurter Schuhfabrik „J. & lichte den sportlichen Auf- C.A. Schneider“ unterstützt. stieg der Fußballer zu einem Der so genannte „Schlappe- der stärksten Vereine schneider“, welcher von den Deutschlands. jüdischen Geschäftsleuten Fritz und Lothar Adler sowie 1930 gewann die Eintracht dessen Cousin Walter Neu- zum ersten Mal die Süddeut- mann geführt wurde, stellte sche Meisterschaft. neben finanziellen Zuwen- dungen den Fußballern der Ort Eintracht einen Arbeitsplatz Eintracht Frankfurt Museum, zur Verfügung. Mörfelder Landstraße 362, Zu Zeiten des Amateurfuß- in der Haupttribüne des balls war dieser Arbeitsplatz Deutsche Bank Parks ein gewaltiges Faustpfand Siehe rechte Spalte. in Verhandlungen mit neuen Spielern. Di., 21. Jun., Geackert wurde aber haupt- 16.30–18.00 Uhr sächlich auf dem Fußball- platz, wie auch die Ehefrau € 6; ermäßigt € 5 von Franz Schütz zu be- richten weiß: „Der Franz war auch ein JCASianer, aber der ist zur Arbeit gekommen, 30
Sport Vortrag mit Diskussion Wir waren die Juddebubbe Ort Eintracht Frankfurt in der Eintracht Frankfurt Museum, NS-Zeit. Mörfelder Landstraße 362, in der Haupttribüne des Matthias Thoma im Ge- Deutsche Bank Parks spräch mit Alon Meyer, Präsident von Makkabi Di., 23. Jun., Deutschland e.V. Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr Eintracht Frankfurt galt frü- her als „Judenclub“. Daher € 6; ermäßigt € 5 war die Eintracht von der Machtübernahme der Nazis stärker betroffen als andere prominente Fußballvereine. Matthias Thoma, der bereits mehrfach zur Geschichte der Eintracht publizierte und derzeit das Vereinsmuseum mit aufbaut, beleuchtet die- se Phase in seinem Buch in- tensiv. Er verfolgt die Schick- sale insbesondere jüdischer Mitglieder und untersucht die Methoden, wie die NS- Machthaber einen traditio- nell weltoffenen Verein unter ihre Kontrolle brachten. Beide Veranstaltungen in Kooperation mit der Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim 63263 Neu-Isenburg 31
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Impressum Herausgegeber Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R. Westendstraße 43 60325 Frankfurt am Main Tel: +49 69 768036-135 Fax: +49 69 768036-149 www.jg-ffm.de Bildnachweis Cover John Elsas (1851-1935), Bild 22640 vom 25.8.1934, Collage, Privatbesitz S. 3 Marc Grünbaum, © Jens Ihnken S. 6 © Adobe Stock S. 8/9 © Adobe Stock S. 12 © Putziger S. 13 © Klaus Venus S. 14 © Gemeinfrei S. 16 © Adobe Stock S. 19 © Uwe Dettmar S. 20 J ohn Elsas (1851-1935), Bild 22640 vom 25.8.1934, Collage, Privatbesitz S. 22/23 © Adobe Stock S. 25 © Adobe Stock S. 26/27 Ilana Salama Ortar, Mère/Mer, 2017, © Manifesta13 S. 28/29 © Adobe Stock Gestaltung bureau069.de 33
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