Für Sangerhausen Oktober / November 2021

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Für Sangerhausen Oktober / November 2021
für Sangerhausen
                                                             Oktober / November 2021
Ökumenische FriedensDekade 7. bis 17. November

                                                  Oberröblingen
                                                      und
                                                   Edersleben
Für Sangerhausen Oktober / November 2021
2 Auf ein Wort
FriedensDekade 7. - 17.November 2021:
Reichweite Frieden                          kade ein Knotenpunkt: zehn Tage des
                                            Nachdenkens, des Austauschs und der
Der blaue Planet liegt unter einem Netz     Ermutigung.
von Flugbahnen. Weiße Friedenstauben
sind in alle Richtungen unterwegs. Ihnen    Der neue Himmel und die neue Erde, in
ist kein Weg zu weit, selbst unwirtliche    der Gerechtigkeit und Friede sich küs-
Gegenden wie die Arktis und die Antark-     sen, liegen noch vor uns. Unsere Welt ist
tis liegen auf ihrer Bahn.                  noch nicht befreit. Wir stehen in der Ver-
Im Weltkugel-Logo der Friedensdekade        antwortung, sie friedlich und lebensdien-
2021 steckt das Bild eines universalen      lich zu gestalten, indem wir uns an dem
Friedens: einerseits als Aufgabe und Ziel   gewaltfreien     Friedenshandeln     Jesu
für die Weltgemeinschaft und für unsere     Christi ausrichten.
eine Erde, und anderer-                                    Die kirchliche Friedensar-
seits als Zeichen für                                      beit kann mit Methoden der
Gottes uraltes Verspre-                                    gewaltfreien Konfliktbear-
chen eines neuen Him-                                      beitung dazu beitragen.
mels und einer neuen
Erde.                                                     Der blaue Planet unter
                                                          dem Flugbahnennetz der
Gottes     Friedensreich                                  Friedenstauben ist auch
liegt vor uns, und doch                                   ein gutes Symbol für die
ist seine Wirklichkeit                                    Ökumene. Diese ist Institu-
schon jetzt zu spüren!                                    tion, Struktur und Bewe-
Denn Gottes Friede                                        gung zugleich. Gerechtig-
braucht immer Hände                                       keit, Frieden und sichtbare
und Füße, Herzen und                                      Einheit sind ihre Ziele.
Verstand von Men-
schen, die sich in ihrem                                  Christine Busch,
                                                          Aktionsgemeinschaft
Engagement für Frie-
                                                          Dienst für den Frieden
den, Gerechtigkeit und
den Schutz der Schöp-
fung nicht beirren las-
sen. Wo sie dafür arbei-
ten, das Leben friedlicher und gerechter,   FriedensDekade in Sangerhausen:
solidarisch und zukunftsfähig zu machen,
sind sie auf Gottes Spuren unterwegs.       6. 11. (Sa) 18 Uhr in St. Jacobi
                                            „Ich muss raus“. Konzertlesung
Solche Friedensarbeit, die Gerechtigkeit
und Frieden in einer unlösbaren Bezie-      7.11. (So) 10 Uhr Eröffnungsgottesdienst
hung versteht, ist eine Daueraufgabe.       in St. Jacobi
Sie lebt davon, dass sich Menschen und
Verhältnisse durch sie verändern. Sie ist   11.11. (Do) Martinstag
ein dynamischer Prozess, der langen
Atem braucht und in der Regel nicht         17.11. (Mi) 18 Uhr in St. Jacobi
spektakulär daherkommt. Auf diesem          Ökumenischer Gottesdienst zum Ab-
Wege ist die Ökumenische FriedensDe-        schluss der Friedensdekade
Für Sangerhausen Oktober / November 2021
Aktuell 3
 Gemeindekirchenrat mal anders

Der Ulrich-Gemeindekirchenrat traf sich am 10.   „runden“ Geburtstage angestoßen, dann ge-
September auf dem Grundstück von Rainer          meinsam gegessen und bis in den späten
Zeitler, der jüngst als GKR-Mitglied nachberu-   Abend über Gott und die Welt geschwatzt. Es
fen worden ist.                                  war schön, dass solch ein Treffen dieses Jahr
In fröhlicher Runde wurde beraten, auf die       wieder stattfinden konnte.  Juliane Hammer

                                                                                   Foto: Hammer

Zum Auftakt der Friedensdekade:
Ich musste raus. Wege aus der DDR
                                                 Konzertlesung
                                                 Sa, 6.11. - 18 Uhr St. Jacobi
                                                 Eintritt frei
                                                 Flucht ist kein neues Thema. Vor gerade
                                                 einmal 30 Jahren verlief quer durch
                                                 Deutschland eine Grenze, die es für viele
                                                 Menschen unmöglich machte, frei zu
                                                 denken, frei zu handeln, frei zu sein.
                                                 Von innerdeutscher Flucht erzählen der
                                                 Ostberliner Schauspieler Ludwig Bloch-
                                                 berger und der klassische Schlagzeuger
                                                 Stefan Weinzierl: Von Menschen, die
                                                 alles zurückließen und sich auf den le-
                                                 bensgefährlichen Weg machten, in den
                                                 Westen zu fliehen.
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4 Preis für Pflanzentauschbörse
Wettbewerb „Kirchengrün“
Anläßlich der Bundesgartenschau waren
Gemeinden, Schulen und andere Einrich-
tungen aufgerufen, ein Projekt zur Unter-
stützung der Artenvielfalt einzusenden.
Wir hatten im Frühjahr über mehrere Wo-
chen an 6 Standorten eine Samen- und
Pflanzentauschbörse organisiert. Sowohl
am TheO'door in Sangerhausen und der
katholischen Kirche als auch an den Kir-
chen in Hainrode, Pölsfeld, Lengefeld und
Riethnordhausen konnten Pflanzen und
Samen kostenlos abgegeben und mitge-
nommen werden. Wir hatten zudem zu
einer Spende für den NABU aufgerufen.
Die Tauschbörsen boten auch Anlass,
eine Runde spazieren zu gehen und sich
daran zu erinnern: da gibt es Gleichge-
sinnte mit Liebe zur Natur und die ge-
tauschten Pflanzen sind ein Band, das
uns verbindet. Wer wollte, konnte über
einen QR-Code die Herkunft seiner abge-
gebenen Pflanzen eingeben und nachse-
hen, wo seine Pflanze ein neues Zuhause
gefunden hat.
Zur Preisverleihung war ich als Initiatorin
und zwei Ehrenamtliche eingeladen:
Hiltrud Herning aus Hainrode und Antje
Reppin aus Pölsfeld hatten auf ihren Dör-
fern mit viel Engagement gewirkt und die      Was uns bewegt hat
wohl am besten besuchten Börsen be-           Vielleicht ist auch bei Ihnen mehr ge-
treut. Von 23 Einsendungen haben wir          wachsen, als der eigene Garten fassen
letztendlich den 3. Platz belegt.             kann. Sollen die überzähligen Pflanze
Die Bischöfe Ulrich Neymeyr und Fried-        alle auf den Kompost?
rich Kramer gratulierten uns im Kirchen-      "Ich bin Leben, das leben will, inmitten
pavillon am sonnigen 1. September zum         von Leben, das leben will." Albert
3. Platz und 500 € Preisgeld.                 Schweitzers Zitat erinnert uns daran,
Das Geld wollen wir natürlich in ein kirch-   dass auch jede Pflanze ein einzigartiges
liches Projekt für den Naturschutz fließen    Individuum und geliebtes Geschöpf Got-
lassen. Welches - darüber sind wir uns        tes ist. Und wir können es als unsere
noch nicht einig. Haben Sie vielleicht        Aufgabe begreifen, zu helfen und Wege
Ideen? Dann schreiben Sie mir.                zu finden, diesen Geschöpfen ihr Leben
Gemeindepädagogin Dr. Janine Hoffmann         zu schenken. Wir setzen uns damit ganz
                                              praktisch für Gottes Schöpfung ein,
Wir gratulieren herzlich! Übrigens: die       denn wir erhöhen die Artenvielfalt in den
Aktion wurde im September in Sanger-          Gärten, angesichts des Bienensterbens
hausen und Pölsfeld gleich wiederholt!        und der Zunahmen von Schottergärten.
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Aus den Gemeinden 5
Frauenhilfe Edersleben                           keinem festen Plan. So kommt es vor,
                                                 dass es um barocke Gärten in Deutsch-
Einmal im Monat treffen sich die Frauen
                                                 land geht oder auch die Weltreligionen
aus Edersleben und Oberröblingen. Die
                                                 behandelt werden oder ein Gesangbuch-
Frauenhilfe ist bei uns, wie in vielen ande-
                                                 lied mit dem jeweiligen Autor. Eingeladen
ren Gemeinden, der einzige Ort, in dem
                                                 sind zu den Nachmittagen alle Interessier-
seit Jahrzehnten regelmäßig ein Aus-
                                                 ten, so dass auch ab und zu ein neues
tausch über Glaubens- und Lebensfragen
                                                 Gesicht dazukommt.
stattfindet. Viele Jahre hat Pfr. Müller den
                                                 Die nächsten Treffen sind am 20.10. und
Kreis geleitet, inzwischen ist Pfr. Niemann
                                                 am 17.11. jeweils um 14:30Uhr. Herzlich
regelmäßig dabei. In Edersleben geht es
                                                 willkommen.            Klemens Niemann
meist fröhlich zu und wir sprechen über
tagesaktuelle Themen und tauschen uns
                                                 Kirche Edersleben
über biblische Fragen aus. Die kurze An-
dacht zu Beginn und auch ein Liedvers            Danke für die Spenden!
machen deutlich, das wir unser Leben und         Liebe Spenderinnen und Spender, im letz-
den Nachmittag unter Gottes Segen stel-          ten Gemeindebrief haben wir um Spenden
len. Bei Kaffee und Kuchen wird fröhlich         für die Arbeiten im Inneren der Bartholo-
geplaudert über die Neuigkeiten im Ort           mäus – Kirche in Edersleben gebeten.
und anderswo. Bevor sich der Fokus auf           Seither sind einige Spenden eingegangen.
das jeweilige Thema richtet, gibt es nor-        Dafür sei Ihnen an dieser Stelle ganz
malerweise etwas Musik. Welche Themen            herzlich gedankt! Gott segne Geber und
dann vorbereitet werden, richtet sich nach       die Verwendung der Gaben.

Was tun für‘s Klima? Geht doch!                  alle in der Jacobikirche und berichteten von ihren
Der Pilgerweg für Klimagerechtigkeit machte am   Erfahrungen und Aktivitäten..
6. September Station in Sangerhausen und wur-    Danke allen, die Gäste aufgenommen haben!
den gastlich empfangen. Am Abend trafen sich                       Fotos S 4 Hoffmann, S. 5 Steffi Rohland
Für Sangerhausen Oktober / November 2021
6 Kirchenmusik
Brahms-Gesänge und Mozart-Requiem            tern, Seelsorger und viele andere. Wenn
in der Jacobikirche:                         auch Sie das Bedürfnis haben, an einen
In memoriam                                  bestimmten Menschen zu erinnern, kön-
In der Jahresübersicht steht die Veran-      nen Sie vor Beginn des Konzertes eine
staltung am 17. Oktober noch mit einem       Kerze in der Kirche anzünden.
Fragezeichen, und Normalität ist in der      Am Anfang des Konzertes stehen die
Kantorei auch noch nicht eingekehrt.         „Vier ernsten Gesänge“ von Johannes
Doch inzwischen haben wir uns im Chor-       Brahms für Bariton und Orchester. Die
raum der Jacobikirche eingerichtet - mit 2   Texte aus dem Prediger Salomo, Jesus
Metern Abstand zwischen den einzelnen        Sirach und dem Brief des Paulus an die
SängerInnen. Wie gut, dass die meisten       Korinther umkreisen das Thema Tod
Kantoreimitglieder das Mozart-Requiem        und Sterben aus biblischer Sicht. Die
schon gesungen haben. Das gibt Sicher-       Vertonung durch Johannes Brahms gibt
heit für dieses besondere Konzert. Be-       den Texten eine einmalige emotionale
sonders, weil seit dem letzten Konzert       Tiefe. Solist ist der Leipziger Opern- und
fast zwei Jahre vergangen sind. Beson-       Oratoriensänger Daniel Blumenschein.
ders aber auch, weil wir mit dem Pro-        Bei dem anschließenden Mozart-
gramm an alle die erinnern wollen, die in    Requiem ergänzen Stefanie Fels,
der Coronazeit schwer erkrankt oder ver-     Constanze Hirsch und Andre Khamas-
storben sind. An alle, die von ihren Lie-    mie das Solistenquartett. Die Evangeli-
ben unter schwierigen Bedingungen Ab-        sche Kantorei Sangerhausen und das
schied nehmen mussten. Und an alle, die      Mitteldeutsche Kammerorchester musi-
über Monate in einem dauerhaften Aus-        zieren unter der Leitung von KMD Marti-
nahmezustand die Erkrankten begleitet        na Pohl. Durch die Hygienemaßnahmen
haben: Ärzte, Pfleger, Krankenschwes-        ist die Anzahl der Zuhörer begrenzt.
                                                                          Martina Pohl

                                                                        Die Chorprobe
                                                                        beginnt mit
                                                                        Atemübungen
                                                                        und
                                                                        Stimmbildung

                                                                           Foto: W. Steffen
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Kirchenmusik 7
Unsere Konzerte

Fr, 8.10., - So, 10.10.
Orgelfahrt
mit Frauenkirchenkantor
Matthias Grünert, Dresden
Eintritt frei, Spenden erbeten

So, 17.10. - 17 Uhr St. Jacobi
In memoriam
Johannes Brahms: Vier ernste Gesänge
Wolfang Amadeus Mozart: Requiem
Ev. Kantorei Sangerhausen
Mitteldeutsches Kammerorchester
Solistenquartett
Leitung: KMD Martina Pohl
Karten im Vorverkauf (15 € / erm. 12 €)
in der Jacobikirche und in der Genus-
scompany Kolodziej, Bahnhofstr. 17
Abendkasse: 17 € / erm. 14 €
siehe Seite 6

So, 31.10. - 17 Uhr St. Jacobi
Musik und Texte zum Reformationstag
Texte: Klemens Niemann
Orgel: Martina Pohl: Johann Sebastian
Bach und seine Toccaten
Eintritt frei

Sa, 6.11. - 18 Uhr St. Jacobi
Ich musste raus.
Wege aus der DDR
Konzertlesung
Ludwig Blockberger (Rezitation)
Stefan Weinzierl (Percussion)
Eintritt frei
siehe Seite 3
Für Sangerhausen Oktober / November 2021
Trotz Regens (und mit
                   Abstandsregeln) war die
                   Arena gut gefüllt.
                   Im Zentrum des Gesche-
                   hens: der Tanzkreis.

                   Die Kinder bemalen
                   Herzen für alle.

                                             Der Segen wird reihum ökumen
                                             Von links: Pfr. Bahrke (kath), Prä
                                             Herr Hildebrand (ev-freikirchlich
                                             Gemeindereferentin Degenhard
                                             Pfrn. Runge (ev), Frau Hildebran

 Religiöse                                   vorn am Mikrofon: Herr Osterma

 Kinderwoche
 Die Religiöse
 Kinderwoche
                                                                          G
        fand in
  diesem Jahr
                                                                          K
coronabedingt
an drei Stand-
    orten statt.
      Hier: die
    Gruppe im
TheO‘door mit
Pfr. Niemann.
Für Sangerhausen Oktober / November 2021
Gottesdienst
        im Rosarium

                                Ins Herz gesät - so hieß auch unser
                                Rosariumsgottesdienst im BUGA-
                                Außenstandort Sangerhausen.
                                Die Kollekte war für den Verein
                                „Unser Wald e.V.“ bestimmt.
                                712 Euro kamen zusammen!
                                Davon werden Elsbeeren gepflanzt -
                                sie sollen den Wald im Harz verstärken
                                und dem Klimawandel trotzen.

                                                      Fotos: Steffen, Cug,
                                                      Hoffmann

nisch gesprochen.
 ädikant Körnig (ev),
h), Pfr. Juncker (SELK),
dt (kath), Pfr. Niemann (ev),
 nd (ev-freikirchlich),
 ann (neuapostolisch).

Goldene
Konfirmation
           Im August hat es
          mit der Goldenen
          und Diamantenen
               Konfirmation
           endlich geklappt.
           Am Ende gab es
      strahlende Gesichter.
Für Sangerhausen Oktober / November 2021
10 Stolpersteine
Stolpersteine für Therese und Erhard Meyerstein
Jacobigemeinde übernimmt Patenschaft für drei Stolpersteine
Der Gemeindekirchenrat von St. Jacobi       und die Kräfte erschöpft? Oder hat er
hat am 26. Mai 2021 beschlossen, die        sich im letzten Moment das Leben ge-
Patenschaft für drei Stolpersteine zu       nommen, wie viele andere auch?
übernehmen: Der Buchhändler Alban           Seine Frau Therese Meyerstein jeden-
Hess (1891 - 1970, Kylische Str. 31) ist    falls kommt im selben Jahr, 1942, in das
manchen bekannt. Aber wer waren The-        KZ Theresienstadt. Wahrscheinlich ha-
rese Meyerstein und ihren Sohn Erhard       ben sie und ihr Sohn Sangerhausen
Meyerstein. (Kylische Str. 9)?              schon vor dem 27. April 1942 verlassen,
Matthias Meyerstein war ein Kaufmann;       bevor alle in die Hüttenstraße mussten.
für ihn liegt kein Stolperstein. Wahr-      Therese Meyerstein überlebt die Haft in
scheinlich stammte er aus Gröbzig, er hat   Theresienstadt. Sie kehrt 1945 nach
aber wohl auch in Heiligenstadt und Ar-     Sangerhausen zurück und stirbt 1946 im
tern gewohnt. Vielleicht zogen er und       Alter von 71 Jahren.
seine Frau Therese um 1900 nach
Sangerhausen. Hier betrieb er ein Wan-      Erhard Meyerstein ist ein Sohn von
dergeschäft.                                Matthias und Therese. Er wurde am
Seine Frau Therese Meyerstein geb. Fla-     3.3.1898 geboren. Auch er soll Kaufmann
tow wurde am 16.11.1874 geboren. Sie        gewesen sein. Nach 1933 war er in
brachte mehrere Kinder zur Welt, unter      Leipzig gemeldet, zusammen mit Martha
anderem 1898 Erhard. Meyersteins            Schmidt, seiner ersten Frau. Im Februar
wohnten in der Kylischen Straße 9 und       1945 wird er mit einem Transport aus
sollen ruhige und freundliche Leute gewe-   Frankfurt in das KZ Theresienstadt de-
sen sein.                                   portiert. Dort wird er seiner Mutter begeg-
Wahrscheinlich starb Matthias Meyerstein    net sein. Auch er überlebt. Er kehrt zu-
1942 mit Mitte 70.                          rück nach Sangerhausen. Zunächst
                                            wohnt er in der Hüttenstraße 26, dem
1942 erlischt das jüdische Leben in         Haus der Fleischmanns. Ihre eigene
Sangerhausen endgültig.                     Wohnung hatten andere Leute in Besitz
Damals wohnten kaum noch Jüdinnen           genommen – und auch alle Möbel und
und Juden in Sangerhausen. Viele waren      Einrichtung, Kleidung, Geschirr, Betten.
schon 1933 oder 1934 weggezogen. Ihre       Erhard Meyerstein kommt krank zurück.
Geschäfte hatten sie schon lange schlie-    Nach seiner Genesung soll er in ver-
ßen müssen. Die letzten müssen 1942         schiedenen Verwaltungsberufen tätig
ihre Wohnungen verlassen und in die         gewesen sein. Er heiratet ein zweites
Hüttenstraße 26 ziehen. Dort wohnten        Mal, Irmchen, und findet eine Wohnung
Fleischmanns, eine Viehhändler-Familie,     in der Karl-Liebknecht-Straße 57. Am 14.
die ihr Geschäft schon lange zwangsver-     Dezember 1982 stirbt er im Alter von 91
kauft hatte. Am 27. April 1942 werden die   Jahren. Viel mehr ist über die Familie
Sangerhäuser nach Halle abtransportiert     nicht bekannt.
und mit einem Sammeltransport von Halle
aus am 1. Juli in das Vernichtungslager     Therese und Erhard Meyerstein haben
Sobibor. Dort werden sie 2 Tage später      das Konzentrationslager Theresienstadt
ermordet.                                   überlebt. Warum sind sie nach Sanger-
Meyersteins aber waren nicht dabei, auch    hausen zurückgekommen? Sie hatten
wenn Matthias 1942 starb. War er krank      hier ja alles verloren. Vielleicht wussten
Stolpersteine 11
sie nicht, wo sie sonst unterkommen           schen Nachbarn. Hatten sie keine Gewis-
konnten. Und Sangerhausen war ihnen           sensbisse?
vertraut.                                     Wie war es wohl für Mutter und Sohn, an
Freilich: es war alles weg, als sie zurück-   der alten Wohnung vorbeizukommen?
kamen. Wenn jüdische Menschen depor-          Und was ging ihnen durch den Kopf,
tiert wurden, beschlagnahmte der NS-          wenn sie all den Leuten in Sangerhausen
Staat alles. Manches verwendete er für        begegneten - den vielen, die ihnen noch
Soldaten oder Ausgebombte, vieles wur-        vor ein paar Jahren das Leben schwer
de versteigert, einiges an Museen über-       gemacht hatten, und den wenigen, die
geben. Bei den Versteigerungen stand          sie unterstützt hatten?    Margot Runge
die Bevölkerung Schlange, denn die Prei-
se waren niedrig. So kamen viele an zu-       P.S. Wer würde mitmachen, die Stolper-
rückgelassenes Hab und Gut ihrer jüdi-        steine vor dem 9. November zu putzen?

Brennende Synagogen, Morde und Mas-           amim sind jahrhundertealte Ausdrucks-
senverhaftungen – die Reichspogrom-           formen. Daneben bezieht jüdische Erin-
nacht des 9. November 1938 war ein            nerungskultur heute eine Vielfalt anderer
Wendepunkt in der deutsch-jüdischen           Formen ein, wie Zeitzeugenberichte,
Geschichte. Wie gedenkt man der Scho-         Kunstwerke, Namenslesungen. Überle-
ah, der kaltherzig von Menschen began-        bende gedenken anders als die Generati-
genen monströsen Verbrechens, das             on ihrer Enkel oder Zugewanderte aus
unser Verstehen übersteigt? Sachor,           der früheren Sowjetunion. Einig sind sich
Erinnern und Gedenken, gehört zum             alle darin, das „Sachor!“ fortzutragen und
Kern des Judentums. Klagelieder und           lebendig zu halten.
Gebete wie Kaddisch und El Malé Rach-                  Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg
Termine im TheO`door
♥ Kidstreff / Bibel Kids                           ♥ TheO‘door mobil
Di 15 - 17 Uhr (in der Schulzeit)                  In den Herbstmonaten kommen Sanger-
Wir erleben Geschichten aus der Bibel,             häuser Horte zu Projekten ins TheO‘door
gehen Alltagsfragen nach und spielen,              oder es werden Projekte direkt in den
basteln und singen gemeinsam.                      Horten angeboten. Es gibt Hilfe für die
                                                   Vorbereitungen zum Martinstag und erste
                                                   Krippenspielproben. Hier werden wir wie-
                                                   der kreativ sein.
                                                                                    Fotos: TheO‘door

♥ Singing Bibel Kids
im Seminarraum des TheO‘door
Do 16.30 - 17.30 Uhr (in der Schulzeit)

♥ Familienzeit im TheO‘door
Freitag 16 - 18 Uhr                                Gerold Peetz und Janine Hoffmann waren unter
Es stehen Spielgeräte und Bastelange-              anderem mit Jugendlichen aus der Gemeinde zu
                                                   einem mehrtätigen mittelalterlichen Rollenspiel
bote für die Kinder zur Verfügung und              auf der Kaiserpfalz in Tilleda.
für die Eltern und Großeltern Kaffee und
Tee.

Familiengottesdienst zum Schuljahresbeginn        und Emilia, drei Jugendlichen aus der Religiösen
Unterstützt wurden wir diesmal von Mia, Marlene   Kinderwoche und dem Konfirmandenunterricht.
14 Unsere Gottesdienste
2. Oktober            14 Uhr in Oberröblingen Erntedankfest mit Pfr. Niemann
3. Oktober            10 Uhr in St. Jacobi Familien-Gottesdienst zum Erntedankfest
                            mit Pfarrerin Runge und Gemeindepädagogin Dr. Hoffmann
10. Oktober         10 Uhr in St. Ulrici mit Pfarrer Niemann
18. Sonntag nach Trinitatis
17. Okrober            10 Uhr in St. Jacobi mit Pfarrerin Runge
19. Sonntag n. Trinit. 14 Uhr in Oberröblingen mit Pfarrerin Runge
24. Oktober            10 Uhr in St. Ulrici mit Pfarrerin Runge
20. Sonntag n. Trinit.
31. Oktober           10 Uhr in Bornstedt Regionaler Gottesdienst
Reformationsfest      17 Uhr in St. Jacobi Musik und Texte zum Reformationsfest

7. November           10 Uhr in St. Jacobi mit Pfr. Niemann Eröffnung der Friedensdekade
                      14 Uhr in Oberröblingen mit Pfarrer Niemann
13. November ( Sa) 18.30 Uhr im TheO‘door gerade samstags mit David Israel
14. November          10 Uhr in St. Jacobi mit Pfarrer Niemann
Volkstrauertag
17. November          18 Uhr in St. Jacobi Ökumenischer Gottesdienst zum Abschluss
Buss- und Bettag            der Friedensdekade
21. November          10 Uhr in St. Jacobi mit Pfarrerin Runge
Ewigkeitssonntag      14 Uhr in Oberröblingen mit Pfarrer Niemann
                      14.30 Uhr Andacht für die Sternenkinder auf dem Friedhof
28. November          14 Uhr in St. Jacobi Familiengottesdienst
1. Advent                   mit Pfarrer Niemann und Gemeindepädagogin Dr. Hoffmann

Es gelten Abstands- und Hygieneregeln.
Andachten in Pflegeheimen:
Am Rosengarten (AWO): Do, 21.10. + 11.11. - 10 Uhr
DRK-Seniorenzentrum Kyffhäuserblick: Do, 21.10. - 10 Uhr, 18.11. - 15 Uhr
Seniorenhaus Sonnenhof: Do, 7.10. + 4.11. - 10 Uhr

Die Senioren treffen sich im Gemeindehaus im großen Saal und mit Abstand:
Mittwoch, 13.10. + 12.11. - 14.45 Uhr

Hauskreis Rumi: einmal monatlich Mittwoch bei Rumi, Tel. 344422

Edersleben:
Frauenhilfe im Pfarrhaus Edersleben: Mi, 20.10. + 17.11. - 14.30 Uhr

                         Bis Ende Oktober sind die Kirchen
                         in Sangerhausen geöffnet:
                         Mo - Sa 10 bis 12 Uhr
                             und 14 bis 16 Uhr
                         Sonntag 14 bis 16 Uhr
Freude und Leid 15
         Getauft wurden                 Kirchlich bestattet wurden
     am 26. Juni in St. Jacobi                   Pauline Lel
         Amelia Thiele                            82 Jahre
am 19. September in St. Jacobi           Sigrid Kosmehl geb. Lorenz
       Theodoor Tillack                           92 Jahre
                                                Eberhard Rau
 Goldene Hochzeit feierten                        84 Jahre
                                        Anna Schakel geb. Effenberger
   Gudrun und Hermann Jahn
                                                 92 Jahre
Edeltraud und Helmut Kamossa
                                                Günter Hilpert
                                                  88 Jahre
     Diamantene Hochzeit
          feierten
   Christel und Siegfried Thiel

Wohnung zu vermieten
Im Pfarrhaus Alte Promenade 23 wird
eine Wohnung frei.

 4 Zimmer, ca. 99 Quadratmeter
Weitere Informationen erhalten Sie im
Gemeindebüro, Tel. 57 03 34.
16 Anschriften
St. Jacobi:                                               Diakonie-Sozialstation:
Alte Promenade 23                                         Kyselhäuser Str. 2, Tel. 57 22 36
www.jacobigemeinde-sangerhausen.de                        www.dsd-sangerhausen.de
Tel. 57 03 34
                                                          Ökumenische Kindertagesstätte
Gemeindesekretärin Agnes Hartnack
                                                          St. Martin Riestedter Str. 35, Tel. 57 38 76
Dienstag und Freitag 9 -10 Uhr
                                                          www.st-martin-kita.de
St. Ulrich:                                               kita-st-martin@web.de
Riestedter Str. 24
                                                          Arbeits– und Bildungsinitiative (ABI)
www.ulrichgemeinde.de
                                                          Lengefelder Str. 15, Tel. 51 51 97
pfarramt-st.ulrici@gmx.net
                                                          Sangerhäuser Tafel Tel. 26 07 07
hel1@gmx.net (Helmut Loth)
                                                          Diakonie-Laden:
Gemeindesekretärin Brigitte Ilm
                                                          Riestedter Str. 4, Tel. 26 07 05
Tel. 0160 91 65 40 17
                                                          www.abi-sangerhausen.de
Pfarrer                                                   www.moebelboerseabi-sangerhausen.de
Klemens Niemann, Alte Promenade 23
                                                          Superintendenturbüro in Eisleben:
Tel. 57 03 34
                                                          Tel. 03475– 64 86 23 / Fax 64 86 24
klemens.niemann@kk-e-s.de                                 suptur@kk-e-s.de
Pfarrerin                                                 www.kirchenkreis-eisleben-soemmerda.de
Margot Runge, Markt 22                                    Kreiskirchenamt:
Tel. 57 76 63                                             Markt 30, Tel. 24 35-10 / Fax 24 35 17
m.runge@jacobigemeinde-                                   kka.sangerhausen@ekmd.de
sangerhausen.de                                           Öffnungszeiten: Di und Fr 9 -12 Uhr
www.queerpredigen.com
Kirchenmusikdirektorin                                    Kontoverbindung der
Martina Pohl                                              Kirchengemeinden:
Tel. 26 08 22                                             KKA Sangerhausen (Kontoinhaber)
martinapohl@t-online.de                                   IBAN DE77 8005 5008 0390 1081 70
www.kirchenmusik-sangerhausen.de
Gemeindepädagogin
Dr. Janine Hoffmann
Tel. 0176 43 45 62 03
janine.hoffmann@kk-e-s.de
Jugendzentrum TheO’door
Gerold Peetz
Speckswinkel 2a, Tel. 57 84 70 (ab 13 Uhr)
www.theodoor.de       post@theodoor.de
Referentin für Kinder– und Familienarbeit:
Marit Krafcick Tel. 03464 / 5458688
marit.krafcick@kk-e-s.de
Kirchliche Nachrichten
Herausgeber: Ev. Gemeinden St. Jacobi und St. Ulrici
Ev. Kirchspiel Oberröblingen-Edersleben
                                                                                                    Foto: W. Steffen

Redaktion: Pfrn. M. Runge, Pfr. K. Niemann
Erscheinungsweise: 7 Ausgaben im Jahr
Druck: Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen
Auflage: 750 Exemplare
An/Abbestellung: jederzeit bei den Pfarrämtern möglich.
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