Ostern 2018 - Deutschsprachige katholische Gemeinde
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rafaelsbote Ostern 2018 Inhalt Liebe Gemeinde! ............................................................................................................................................................................................................... 3 Unsere Fastenkollekte ................................................................................................................................................................................................... 4 Ökumenischer Kreuzweg ................................................................................................................................................................................................ 4 Kar-und Ostertage .......................................................................................................................................................................................................... 5 Gottesdienste .................................................................................................................................................................................................................... 6 Termine für Jugendliche, Kinder und Eltern .......................................................................................................................................................... 9 Erstkommunion am 22. April in St. Rafael .............................................................................................................................................................. 9 Firmung .............................................................................................................................................................................................................................. 15 Pfarrversammlung ............................................................................................................................................................................................................ 15 FreitagsFrauenFrühstück ........................................................................................................................................................................................... 16 Rückblicke ......................................................................................................................................................................................................................... 18 Sternsinger-Aktion 2018 ........................................................................................................................................................................................... 18 Kurs Buße und Versöhnung ...................................................................................................................................................................................... 19 Bischofsbesuch .............................................................................................................................................................................................................. 20 Alt und Jung .................................................................................................................................................................................................................... 22 Wallfahrt nach Kevelaer............................................................................................................................................................................................... 23
Ostern 2018 3 Liebe Gemeinde! Dieser Rafaelsbote erscheint pünktlich zur Fastenzeit. 40 Tage vor Ostern beginnt sie, die Sonntage sind ausgeschlossen. Selbst „Nichtchristen“ kennen den Begriff Fastenzeit. Doch was heißt er eigentlich für mich? Fasten ist mehr als auf Süßkram oder das Feierabendbier zu ver- zichten. Wer im religiösen Sinne fastet, will nicht nur Körpergewicht loswerden, sondern seelischen Ballast. „Die Seele beugen“ - so lässt sich das hebräische Wort für Fasten übersetzen. Oder ein anderes sehr schönes Bild wie ich finde: „Die Seele verneigt sich“. Dieses Verneigen hat nichts zu tun mit Unterdrückung oder Unter- tanen sein. Es geschieht freiwillig, als eine Geste des Respekts - vor Gott. Denn: Gott ist immer mindestens eine Nummer größer als ich. Wer fastet, gönnt sich „Urlaub vom Ego“. Wer fastet, schraubt die eigenen Bedürfnisse eine Zeitlang zurück, um mehr auf die Bedürfnisse von anderen zu achten – und auch auf die Bedürfnisse Gottes. Oftmals wurde oder wird das Fasten leider als eine Leistung verstanden, mit der man Gott „um den Finger wickeln“ wollte: „Schau her, lieber Gott, wie toll ich bin! Da musst Du mir doch geben, was ich mir wünsche!“ Und so musste schon der Prophet Jesaja erklären, wie Fasten richtig geht. Dazu lässt er Gott sagen: „Ist das ein Fasten, wie ich es liebe, wenn man zankt und streitet, Geschäfte macht, den Kopf hängen lässt? Nein! Ein Fasten, wie ich es liebe, ist, wenn du die Fesseln des Unrechts löst, jedes Joch zerbrichst, die Versklavten freilässt, an die Hungrigen dein Brot austeilst, die obdachlosen Armen in dein Haus aufnimmst - und dich deinen Verwandten nicht entziehst.“ (vgl. Jes 58,3ff) Das ist fromm. Und das ist politisch. Befreiung von Selbstaus- beutung und von Zwängen. Gütergemeinschaft. Teilhabe. Liebevoll miteinander umgehen. Ich wünsche Ihnen und euch eine erfüllte Fastenzeit Ihre Hildegard Schmidt
4 rafaelsbote Unsere Fastenkollekte Wir unterstützen die Sozialarbeit der Ordensschwestern Notredame „Unserer Lieben Frau“ in Passo Fundo/Brasilien, die sich mit den Ärmsten der Armen beschäftigen. Im Einzelnen unterstützen wir die Jugendgruppe „Bombeiros Mirim“, die 13-17jährige Jungen von der Straße holt und ihnen Bildungs- und Freizeitaktivitäten sowie eine tägliche Mahlzeit anbietet. Das Projekt wird nicht nur von den Ordensschwestern getragen, sondern auch von der Stadtverwaltung, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, und von der lokalen Feuerwehr, die Betreuer stellt. Die Jungen bekommen in verschiedenen Kursen und Aktivitäten akademische Unterstützung und Ausbildungskurse (Tischler, Schreiner, Mechaniker, usw.). Das Projekt ist ziemlich erfolgreich. Die Teilnehmer der ersten Gruppe sind mittlerweile Mitte 20. Viele der Jungen schafften und schaffen es, Bildungsabschlüsse, auch an Fachhochschulen, zu machen. Sie haben eine echte Chance, aus Armut und Drogensumpf in die Mittelschicht Brasiliens vorzustoßen. Fastenessen am 18. Februar nach der Messe Auch der Erlös des Fastenessens am 1. Fastensonntag ist für die Bombeiros Mirim bestimmt. Ökumenischer Kreuzweg Es ist schon fast Tradition, dass wir am Freitag vor Palmsonntag gemeinsam mit der deutschen evangelischen Gemeinde die ökumenische Kreuzwegandacht halten. Herzliche Einladung an Alt und Jung Freitag, 23. März um 20.00 Uhr in St. Rafael, Badhuisweg 35 A
Ostern 2018 5 Kar-und Ostertage Ganz besonders möchten wir einladen zum gemeinsamen Feiern der Kar- und Osterliturgie. Wir beginnen die Karwoche mit dem Palm- sonntag und der Palmweihe im Garten des Rafaelshauses. Am Grün- donnerstag um 19.30 Uhr feiern wir miteinander Abendmahl und gedenken der Angststunde Jesu in Getsemani. Die Karfreitagslitur- gie ohne Orgel und Glocken ist geprägt durch die Passion und die stille Kreuzverehrung. Am Karsamstag um 20.30 Uhr beginnen wir die Feier der Osternacht mit dem Osterfeuer im Garten, ehe wir mit der entzündeten Osterkerze in die dunkle Kirche einziehen. Die 3maligen Liedrufe: Lumen Christi (Christus das Licht) und das darauf folgende Osterlob lassen die Freude der Auferstehung er- ahnen. Nach der so berührenden Liturgie der Osternacht sind alle zur Begegnung bei Wein, Brot und Ostereiern in den Gemeindesaal eingeladen. Den Ostersonntag begehen wir mit einem Familien- gottesdienst um 10.30 Uhr mit anschließendem Osterfrühstück. Alle Kinder sind zum Ostereiersuchen rund um das Rafaelshaus ein- geladen. Herzliche Einladung an alle, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Von Herzen wünschen wir Ihnen ein gesegnetes Osterfest Bruder Kornelius Maria Hildegard Schmidt Jürgen Keil (PGR)
6 rafaelsbote Gottesdienste 10.30 Uhr Gottesdienst, anschl. Fastenessen 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst
Ostern 2018 7 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst mit Palm- prozession Gründonnerstag, 19.30 Uhr Abendmahl Karfreitag, 19.30 Uhr Karfreitagsliturgie Karsamstag, 20.30 Uhr Osternacht 10.30 Uhr Familien- gottesdienst, anschl. Osterfrühstück
8 rafaelsbote 10.30 Uhr Gottesdienst, anschl. Pfarr- versammlung 10.30 Uhr Gottesdienst 10.30 Uhr Gottesdienst Erstkommunion 10.30 Uhr Gottesdienst
Ostern 2018 9 Termine für Jugendliche, Kinder und Eltern Jugendliche und Kirche für Kinder und Kleinkindbetreuung: jeden Sonntag während der Messe. Eltern-Kind-Gruppe: jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr im Rafaelshaus, Badhuisweg 35 A Kontakt über krabbelgruppedenhaag@gmail.com Erstkommunion am 22. April in St. Rafael Auch in diesem Jahr bereiten sich 18 Jungen und Mädchen mit viel Eifer und Freude auf ihre Erstkommunion vor. Die nächsten Termine im Rafaelshaus: 16.03. 16 – 19 Uhr KokiVorbereitung Familiengottesdienst mit Vorstellung der 18.03. 10.30 Uhr Kommunionkinder 22.03. 20.00 Uhr Elternabend 23.03. 16 – 19 Uhr KokiVorbereitung KokiVorbereitung mit anschl. 29.03. 16 – 21 Uhr Abendmahlsgottesdienst 30.03. 19.30 Uhr Karfreitagsliturgie 31.03. 20.30 Uhr Osternacht oder 01.04. 10.30 Uhr Osterfamiliengottesdienst 05.04. 20.00 Uhr Elternabend KokiVorbereitung mit anschl. 13.04. 16 – 19 Uhr Übernachtung im Rafaelshaus 20.04. 16 – 19 Uhr KokiVorbereitung 21.04. 10.00 Uhr Probe 22.04. 10.30 Uhr Erstkommunionfeier
10 rafaelsbote Die Erstkommunion war schon immer eines der größten Feste im Leben eines katholischen Kindes. Es ist in der Regel das erste Sakrament, das das Kind bewusst empfängt. In den folgenden Berichten erwachsener Gemeindemit- glieder erfahren wir einiges aus dem früheren Erleben. LEO VAN DRAANEN Kurz nach meiner Geburt 1948 wurde ich in Indonesien evangelisch getauft. 1955 bin ich auf Grund von Umständen in den Niederlanden katholisch geworden und, obwohl die Taufe von beiden Kirchen akzeptiert wird, wurde ich nochmals gemeinsam mit meiner Mutter, die auch konvertiert war, getauft. Am 10. Mai 1956 empfing ich dann, nachdem ich gemeinsam mit meiner Mutter ein Jahr lang vom Pfarrer unterrichtet worden war, in St. Bonifatius Amsterdam die Erstkommunion. TESSY SCHWARZ-NOORDERMEER Mijn eerste heilige Communie heb ik op 18mei 1949 ontvangen nadat wij op 7jarige in de eerste klas door de pastoor waren voorbereidt. Zaterdags 17 mei gingen we voor de eerste keer biechten, onze ouders kwamen ons ophalen met een witte bloem als teken van reinheid. Thuis gekomen wilde ik zo vlug mogelijk naar bed om ja niet nog te zondigen. Zondag ochtend zijn we vroeg op gestaan, ontbijten mocht niet, wij moesten nuchter de heilige Communie ontvangen. Ik weet nog dat ik erg nerveus was. Nadat ik aangekleed was en mijn haren met pijpensteel krullen gekapt was gingen we met z n allen naar de kerk waar de eersteklassers van de meisjes en jongensschool samen kwamen om de heilige Communie te ontvangen. Na de kerk gingen we terug naar huis. Onderweg strooide mijn zusjes bloemetjes voor mij uit. O wat was ik trots. Thuis was de tafel feestelijk gedekt en hebben we een heerlijk ontbijt gehad. Mijn oma en peetouders waren er ook. Als cadeautjes kreeg ik een ketting met een kruisje, een rozenkrans kerkboek. S middags mocht ik met mijn ouders alleen met een taxi naar het westeinde ziekenhuis, waar mijn tante Thadee in het klooster was. Ik werd er onthaald als een
Ostern 2018 11 prinses en kreeg van moeder overste een lichtje om voor een Mariabeeldje te zetten. Weer thuis gekomen kwam de kapelaan nog feleiciteren. Om 17 uur was er in de kerk nog een dankdienst als afsluiting van een onvergetelijke dag. Een dag die men nooit vergeet! MARLIS HÜBNER Es ist 1970, ich bin 9, gehe in Köln-Mitte zur Schule, und dieses Jahr zur Erstkommunion. Wir gehen eigentlich jeden Sonntag in die Kirche. Wenn wir in der Kindermesse der Herz-Jesu-Kirche sind, sitze ich mit mindestens 20 anderen ganz vorne. Ich darf übrigens, seit ich 7 bin, selber bestimmen, ob ich mitgehe, denn, wie meine Eltern sagten, ich wäre im Sinne der Kirche „mündig“. Ganz selten gehe ich nicht. Nur so als Test - den meine Eltern immer bestehen. Den Kommunionunterricht haben wir bei einer Frau Schäfer (ein prima Name für den Job). Im Kommunionheft gibt es viel zu malen. Die schönste Seite bildet ganz groß den Hahn ab, der dreimal krähen sollte, also den aus der Leidensgeschichte. Hier hab ich wirklich alle Farben benutzt. Über den Ablauf der Messe lernen wir etwas, wie man Fürbitten schreibt und hält – wir sprechen sogar mit Mikrofon in der Kindermesse - und schöne Lieder lernen wir kennen. Das Meiste ist irgendwie bekannt. Etwas Neues ist aber die Beichte für mich, obwohl ich schon erlebt habe, dass meine Eltern beichten. Wir sollen überlegen, was wir Gott sagen möchten, was wir lieber besser gemacht hätten und was uns Leid tut. Da fällt mir viel ein. Es gibt so viele Menschen, die mir wichtig sind und Dinge, für die ich mich verantwortlich fühle. Ich habe einen Wellensittich, den ich nicht immer gut versorge (aus Faulheit), ich habe Mitschüler, die ich nicht immer rücksichtsvoll behandele, meinen Eltern mache ich nicht nur Freude, und meinen geliebten 4jährigen Bruder (geb. am 24.12.) finde ich manchmal anstrengend, „...und so was hab ich mir zu Weihnachten gewünscht!“. Nach der ersten Beichte waren meine beste Schulfreundin Gabriele und ich uns einig, dass wir uns innerlich so sauber und frei fühlten wie noch nie. Ich erinnere mich, dass wir uns das auf dem Heimweg erzählt haben, vor Freude nur so herumgehopst sind und uns angestrahlt haben. Der Kommuniontag - die andere Geschichte...: Das mit viel Geduld und Liebe (mein Vater) und ebensoviel Zähneknirschen (meine Mutter und ich) ausgewählte Kommunionkleid (immerhin passt‘s) musste ja auch noch mit Blumenkränzchen auf dem Kopf (dämlich),
12 rafaelsbote weißen Handschühchen (nicht warm), weißer Strumpfhose (furchtbar!), weißen Schuhen (unbequem!) und einem kleinen nutzlosen weißen Beutelchen, in das nicht mal mein neues Gebetbuch passte, komplettiert werden. 50 Pfennig Opfergeld und ein weißes Taschentuch waren drin (brauch ich nicht). Ganz zu schweigen von der großen Taufkerze, die auch noch getragen werden musste. Was für ein Aufwand! Alles in weiß, das konnte nicht gutgehen. Nicht bei meiner großen inneren Freude über alles. Auf dem Weg zur Kirche, den wir wie immer zu Fuß mach- ten, rumpelte ich fröhlich gegen eine Autostoßstange, die ich übersah. Damit war die Strumpfhose verdreckt. Meine Mutter sagte erleichtert: „Na Gott sei Dank, jetzt ham wir das gehabt, jetzt pass aber auf.“ In der Kirche verlief wohl alles so wie es sollte, daher weiß ich davon nichts mehr. Danach wurde gegessen. Zuhause. In der kleinen Wohnung mit der ganzen bäuerlichen Verwandtschaft. Am Tapeziertisch. Mit Betttüchern als Tisch- decken. Meine Mama hatte gekocht, alle sagten „Oh“ oder „Ah“, als die Rinderzunge aufgetischt wurde. Für mich das grauslichste Essen, das ich mir damals vorstellen konnte. Ich maulte denn auch für meine Verhältnisse ziem- lich merkbar herum, das wäre doch wohl an „meinem wichtigen Tag“ nicht nötig gewesen. Später aber - echt eine Überraschung – gab es viele Geschenke. Und die ersten Glückwunschkarten meines Lebens. Manche in Sütterlin beschriftet. Zum Glück konnte mein Papa das lesen. Ich war beinah überwältigt. Eine Armbanduhr bekam ich, ein goldenes Kreuzchen von meiner Oma, und das Tollste war ein großer von innen beleuchtbarer Globus. Die Geldgeschenke fand ich eher befremdlich, weil ich ja gar kein Geld brauchte, und ich fragte meine Eltern, ob wir das nicht opfern könnten. Mein Vater sagte, es sei meine Entscheidung, aber Teilen wäre auch gut, was dann gemacht wurde. Schließlich gingen wir alle an den Aachener Weiher und meine Mama legte sich zum Mittagsschlaf. GERALD ROSSKOGLER Meine Erstkommunion fand zu Christi Himmelfahrt 1983 statt. Es war warm und ich weiß noch, dass ich mich in meinem Festgewand nicht besonders wohl in der Haut fühlte. Aus meiner Schulklasse waren bis auf zwei evangelische Mitschülerinnen alle dabei, da in dem steierischen Dorf damals so gut wie alle katholisch waren. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Vorbe- reitungsstunden mit unserem Pfarrer und einer Mutter, in den wir Geschichten zum Teilen und zum freundschaft- lichen Miteinander hörten und besprachen. Auch an die
Ostern 2018 13 erste Beichte vor der Erstkommunion kann ich mich gut erinnern und insbesondere an das Gefühl der Erleichterung danach. Nach dem Festgottesdienst gab es eine Agape, bei der wir Kinder Kuchen und Kakao bekamen und der örtliche Musikverein sorgte für Unterhaltung. Es war ein sehr schöner Tag der Begegnung mit Gott und den Menschen, die mir lieb waren. ANGELA ASSIES-TROMM Der Tag der Ersten Heiligen Kommunion ist heute wie früher ein sehr wich- tiges Ereignis im Leben eines Kindes. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass wir uns an jenem Sonntag Morgen, am 25. April 1965, in der Schule versammelten, bald die uns zugewiesenen und bereits eingeübten Plätze in der Prozession einnahmen, um dann gemeinsam mit dem Priester, den Messdienern und den Fahnenträgern in die Kirche einzuziehen. Wir waren damals in dem kleinen emsländischen Dorf Rhede weit über 40 Kommunion- kinder, die alle gemeinsam mit den jeweiligen Eltern zum ersten Mal am Abendmahl teilnahmen. Damals musste jeder Gottesdienstbesucher grund- sätzlich, wenn er zur Kommunion gehen wollte, nüchtern sein, d.h. es durfte an diesem Morgen nichts gegessen werden. Jahre später erzählte mir eine Freundin von einem Drama, das sich am Tag ihrer Erstkommunion in ihrem Hause zugetragen hatte, da sie „aus Versehen“ morgens etwas gegessen hatte. Ihre Mutter, tiefgläubig und voller Angst, habe in ihrer Not den Pastor angerufen und um Hilfe gebeten, der sie mit der Aussage beruhigen konnte, dass es nicht so dramatisch sei, da es ohne böse Absicht geschehen sei. Heute können wir darüber lachen, aber früher geriet mancher Gläubige in Panik, wenn die Regeln nicht eingehalten wurden. Viele Verwandte reisten an, die auch am Gottesdienst teilnahmen, und da- nach gingen alle mit mir nach Hause, wo meine Tante bereits seit dem frühen Morgen dabei war, ein aufwändiges dreigängiges Menü zu kochen, später unter Mithilfe meiner Mutter, nachdem wir aus dem Gottesdienst zurückge- kommen waren. Jetzt wurden zunächst die Geschenke überreicht, mit denen ich im Großen und Ganzen zufrieden war. Wir haben noch sehr lange über einen viel zu großen Unterrock gelacht und gelästert. Es war eine Gesellschaft von ca. 40 Personen, darunter allerdings 20 Kinder, die an Nottischen weit weg von den Erwachsenen abgespeist wurden. Nur ich als die wichtigste Person saß mit meinen Verwandten in der sogenannten guten Stube an meinem Ehrenplatz, den meine Schwester mit Blumen geschmückt hatte. Ich trug ein weißes Kleid, das bereits meine ältere Schwester getragen hatte und nach mir noch 2 meiner drei jüngeren Schwestern trugen. Nach dem Essen wurde ein Nachbar gerufen, da er schon einen Fotoapparat besaß. Ein paar Fotos wurden gemacht und dann mussten wir uns schon wieder auf den Weg
14 rafaelsbote machen zur Nachmittagsandacht. Hier wurde uns auch die Gelegenheit gege- ben, die religiösen Geschenke segnen zu lassen. Also nahm ich meine Rosen- kränze mit. Ich hatte insgesamt drei bekommen, einen habe ich heute noch. Auch der Pfarrer hatte ein Geschenk für uns. Jeder bekam ein Bild mit dem letzten Abendmahl. Lange schmückte dieses mein Zimmer. Wo es dann schließlich abgeblieben ist, weiß ich nicht mehr richtig, aber ich glaube schon, dass ich es noch irgendwo verstaut habe, denn in meinem späteren Leben habe ich es immer noch als Erinnerungsstück gesehen und aufbewahren wollen. Einige Gäste blieben bis zum Abendessen, andere gingen früher, weil sie eventuell noch an einer anderen Kommunionfeier teilnehmen mussten. Damals im Emsland hatten die Familien 5 bis 10 Kinder, sodass dieser Tag für manche sehr hektisch werden konnte. Am Montag danach hatten die Kom- munionkinder schulfrei, mussten aber nochmals in die Frühmesse. Dafür trugen die Mädchen ein dunkelblaues, zusätzlich neu gekauftes Kleid, die Jungen aber noch einmal ihren Anzug. Später änderte sich dieser Brauch, sodass auch die Mädchen noch einmal in ihren weißen Kleidern loszogen. In den folgenden Wochen statteten uns dann die Nachbarn ihre Besuche ab, meistens in Grüppchen. Dieser Tag war damals für mich wirklich ein sehr großes und schönes Ereignis, aber ebenso die Erstkommunion meiner sechs Geschwister; ich erinnere mich noch an jede einzelne Feier und habe es als Kind immer sehr genossen, wenn viele Besucher im Haus waren. Meistens ging irgendetwas schief, sodass wir diese Ereignisse bis zum heutigen Tage immer wieder auffrischen und immer wieder lachen können. Viele Glückwunschbriefe kamen auch per Post an, die ich noch sehr lange aufbewahrt habe.
Ostern 2018 15 Firmung durch Weihbischof Karl Borsch (Aachen) am 1. Juli 2018 Firmvorbereitung in diesem Jahr mal etwas anders. Nach einem Schnuppertreffen im Dezem- ber haben sich 18 Jungen und Mädchen unserer Gemeinde zur Vorbereitung auf die Firmung an- gemeldet. Eine intensive Vorbereitung auf dieses Sakra- ment der Mündigkeit findet im Kloster Gerlewe vom 29. April bis 4. Mai statt. Nach der Messe am 29. April fahren wir in Fahrgemeinschaften los und kehren am 4. Mai nach dem Frühstück zurück. Zur Gruppenfindung finden auch jetzt schon einige Treffen statt: 17. Februar und 24. März am Nachmittag im Gemeindesaal zum Fußball- schauen und anderen gemeinsamen Aktivitäten. 18. Februar und 25. März um 10:30 Uhr bei der Heiligen Messe und danach im Jugendraum. 23. März, 20.00 Uhr, Kreuzwegandacht Pfarrversammlung Für Sonntag, den 8. April laden wir Sie wieder herzlich zu unserer Pfarr- versammlung ein, die im Anschluss an den Gottesdienst im Gemeindesaal über der Kapelle stattfinden wird. Die Pfarrversammlung ist das oberste Be- schlussorgan unserer Gemeinde. In ihr legt der Pfarrgemeinderat der Ge- meinde gegenüber Rechenschaft über seine Arbeit ab und berichtet über die Geschehnisse und die Haushaltsentwicklung des vergangenen Jahres. Gleich- zeitig ist die Pfarrversammlung das richtige Gremium, um Ihre Beobach- tungen, Anregungen oder auch Kritikpunkte vorzubringen, mit denen Sie möglicherweise auf die Entwicklung unserer Gemeinde Einfluss nehmen möchten. Dies ist die vorläufige Tagesordnung der Pfarrversammlung: o Begrüßung o Bericht über die Aktivitäten der Gemeinde im letzten Jahr o Bericht über die Finanzen der Gemeinde und Entlastung der Kassenführung o Wahlen o Sonstiges Jürgen Keil
16 rafaelsbote FreitagsFrauenFrühstück Das FFF ist wieder „auferstanden“... Herzliche Einladung zum nächsten Treffen am Freitag, 9. März, 10.00 Uhr im Rafaelshaus Weltgebetstag 2018 in Den Haag Der diesjährige Gottesdienst zum Weltgebetstag mit anschließendem Essen findet am Freitag, 16. März 2018 in der Deutschen Evangelischen Gemeinde, Bleijenburg 3a statt. Beginn ist um 18 Uhr. Herzliche Einladung dazu.
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18 rafaelsbote Rückblicke Sternsinger-Aktion 2018 Am 14. Januar war es wieder soweit: feierlich wurden während der Sonntagsmesse unsere Sternsinger ausgesandt. Moment mal. Am 14. Januar? Machen sich die Sternsinger nicht traditionell am 6. Januar auf den Weg? Darum heißt dieser Feiertag doch nicht nur Erscheinung der Herren, sondern auch Dreikönigsfest? Vielleicht sollten wir das mal erklären. Als Auslandsgemeinde verbringt ein Großteil unserer Mitglieder die Weihnachtsfeiertage zu Hause, was oft Deutschland, aber auch Österreich, Frankreich, Spanien, Portugal, Polen, jedenfalls nicht die Niederlande bedeutet. Wenn die paar Sternsinger, die am 6. Januar überhaupt in Den Haag bereit zum Singen wären, auszögen, würden wir an der Gemeinde vorbei singen. Daher machen wir es schon seit vielen Jahren so, dass die Sternsinger sich am ersten Sonntag nach den Ferien auf den Weg machen, da der Schulbeginn bekanntlich alle wieder aus den Ferien zurückholt. Es waren bei uns diesmal 5 Gruppen mit jeweils vier Sängern unterwegs: es gab jeweils einen Sternträger und drei Könige. Und es ist gut, dass wir in den vergangenen Jahren immer so viele Gruppen aussenden konnten, da unsere Gemeindemitglieder im ganzen Großraum Den Haag verstreut leben. Es gibt Gruppen, die sich im Statenkwartier ganz klassisch zu Fuß von Tür zu Tür singen können. Andere Gruppen haben das Kamel gegen einen fahrbaren Untersatz eingetauscht und sind damit dann umher gefahren, um Segen spenden und Geld für die Projekte gegen Kinderarbeit in Indien sammeln zu können. Die weiten Reisen haben sich dann aber auch wirklich gelohnt, denn neben einem gezelligen Nachmittag, wie die Niederländer sagen würden, für alle Beteiligten, haben unsere Sternsinger wieder über 1800 Euro eingesammelt. Mögen Geber und Empfänger ein wahrlich segensreiches Jahr 2018 erfahren!
Ostern 2018 19 Kurs Buße und Versöhnung Vom 19. bis 20. Januar bereiteten sich die Kommunionkinder 2017 auf die Beichte vor. Ebenso konzentriert und engagiert wie sie auch den Kommunionkurs durchlaufen waren, machten sie das auch bei der Beichtvorbereitung. Schon erstaunlich, wenn man in Ruhe über sein Leben reflek- tiert und zur Erkenntnis kommt, dass alles nicht unbedingt so läuft wie Jesus es uns vorgelebt hat, und wie gut es dann tut, es abgeben zu können mit dem Willen zur Reue und dem Vorsatz, es besser zu machen. Beeindruckt hatte sie auch die Erzählung von Bruder Kornelius Maria, dass es viel Schweigezeit im Kloster gibt. Deshalb waren die Kinder er- staunlich motiviert, wäh- rend der Beichtzeit (ca. 1 Stunde) auch zu schwei- gen. Nachdem die Kinder das Sakrament der Versöhnung empfangen hatten, und auch einige Eltern sich zur Beichte entschlossen, folgte noch ein kleines Fest mit Eltern und Geschwistern.
20 rafaelsbote Bischofsbesuch
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22 rafaelsbote Alt und Jung Ü60-Adventsfeier
Ostern 2018 23 Wallfahrt nach Kevelaer Herzliche Einladung zur Wallfahrt nach Kevelaer am 17. März 2018 Hier das geplante Programm: 9.00 Uhr 1. Statio in der Rafaelskapelle anschl. Abfahrt in Fahrgemeinschaften 11.00 Uhr 2. Statio in der Gnadenkapelle Kevelaer anschl. Mittagspause 13.30 Uhr 3. Statio Kreuzweg anschl. Kaffeepause Gegen 17.00 Uhr Hl. Messe in Kevelaer anschl. Rückfahrt Abschluß in der Kapelle St. Rafael und gemeinsames Abendessen im Rafaelshaus Ein genaues Programm und Anmeldeformulare werden nach dem 2. Fastensonntag in der Kapelle ausliegen und per Mail verschickt. Hildegard Schmidt Jürgen Keil
Deutschsprachige Katholische Gemeinde in den Niederlanden Den Haag St. Rafael Scheveningen Pastoralreferentin Hildegard Schmidt Badhuisweg 35A 2587CB Den Haag Homepage: http://www.katholischekirche-denhaag.nl Telefon: (070) 3554240 e-Mail: rafaelshaus@ziggo.nl Bankverbindung für Beiträge und Spenden: Konto: 47.33.18.652 Name: Kerkgen Deutschsprach Ka Bank: ABN AMRO IBAN: NL11ABNA0473318652 BIC: ABNANL2A Pfarrgemeinderat: Jürgen Keil, Tel. (070) 3062783 Die evangelische Schwestergemeinde: www.evangelischekirche-denhaag.nl Telefon: (070) 3465727 Redaktion: H. Schmidt
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