KAMPF GEGEN MALARIA DDT MUSS UNTER KONTROLLE BLEIBEN - | HINTERGRUNDPAPIER

 
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KAMPF GEGEN MALARIA DDT MUSS UNTER KONTROLLE BLEIBEN - | HINTERGRUNDPAPIER
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      KAMPF GEGEN MALARIA
      DDT MUSS UNTER KONTROLLE BLEIBEN
Impressum

Herausgeber:    Umweltbundesamt
		              Pressestelle
		              Wörlitzer Platz 1
		              06844 Dessau-Roßlau
E-Mail: 		      pressestelle@uba.de
Internet:		     www.umweltbundesamt.de

Stand:		        April 2009

Druck:		        UBA

Titelfoto: 		   © by Yanik Chauvin / Fotolia.de
1. Einführung                                        2. Hintergrund

Anlässlich der 3. Vertragsstaatenkonferenz zum       In einer Pressemitteilung vom 15. Septem-
Stockholmer Übereinkommen zu persistenten            ber 2006 schien die WHO ihrer Strategie zur
(das heißt schwer abbaubaren) organischen            Bekämpfung der Malaria hinsichtlich der An-
Schadstoffen (Persistent Organic Pollutants =        wendung von DDT einen neuen Schwerpunkt zu
POPs)1, die vom 30. April bis zum 04. Mai 2007 in    geben. Seit dem Verbot des Einsatzes von DDT als
Dakar (Senegal) stattfand, gab Maria Neira, Direk-   Pestizid in den 70er Jahren in vielen Industrie-
torin der Abteilung für Gesundheit und Umwelt        ländern, so auch in den USA und in Europa, fand
der Weltgesundheitsorganisation (World Health        dieser Wirkstoff noch in vielen Entwicklungs-
Organization = WHO), eine Erklärung zur Strate-      ländern zur Bekämpfung von Malaria3 Verwen-
gie der WHO zur Anwendung von DDT ab. Darin          dung. Seit Beginn der achtziger Jahre versucht
erklärte sie, die WHO sehe sich auch weiterhin       man, auch diese Ausnahmen zu begrenzen. So
den Zielen des Stockholmer Übereinkommens            empfahl die WHO lange Zeit, den DDT-Einsatz
zur weiteren Verminderung und letztendlichen         im Rahmen der Malaria-Bekämpfung stark zu
Vermeidung des Einsatzes von DDT verpflichtet.       reduzieren und unterstützte dies in konkreten
Gleichzeitig sollen die durch Tiere (Vektoren)       Projekten4. Im September 2006 entstand der Ein-
übertragenen Krankheiten vermindert werden.          druck, die WHO empfehle DDT wieder in größe-
Diese Erklärung hatte besondere Bedeutung, da        rem Maßstab für die Malaria-Bekämpfung, weil
sie den zwischenzeitlich entstandenen Eindruck       es effizient wirke, wenig koste, das Verbot wissen-
ausräumte, dass dieses Ziel nicht mehr im Mittel-    schaftlich nicht gerechtfertigt und ursprünglich
punkt der internationalen Staatengemeinschaft        eine rein politisch motivierte Maßgabe gewesen
stehen würde.                                        sei. Zahlreiche Gesundheits- und Entwicklungs-
                                                     experten befürchteten eine deutliche Steigerung
Dies erfordere aber auch finanzielle und techni-     des weltweiten DDT-Einsatzes, der sich derzeit
sche Unterstützung für die betroffenen Länder,       auf 6.000 bis 7.000 Tonnen jährlich beläuft. Viele
um ein integriertes Vektormanagement einzu-          Massenmedien griffen diese Frage interessiert
führen2. Eine gemeinsame Begleitveranstaltung        auf.
der WHO mit dem Umweltprogramm der Verein-
ten Nationen (United Nations Environment Pro-        Die WHO hält den Einsatz von DDT im IRS-Ver-
gramme, UNEP) bestätigte diese Position. Damit       fahren (IRS = Indoor Residual Spraying, Sprühan-
führte die WHO eine notwendige Klärung ihrer         wendung) in epidemischen5 Malaria-Gebieten,
Haltung zu DDT herbei.                               nicht jedoch in endemischen6 Gebieten für geeig-
                                                     net. Weitere Verfahren ohne DDT zur Malariabe-
Um dem Bedarf nach finanzieller und techni-          kämpfung, wie die Verteilung imprägnierter
scher Unterstützung nachzukommen, wurde              Bettnetze (ITN = Insecticide Treated Nets), die mit
unter dem Stockholmer Übereinkommen inzwi-           anderen Wirkstoffen - etwa Pyrethroiden oder
schen ein Geschäftsplan (Business Plan) entwic-      Permethrin -­ versehen sind, sowie die medika-
kelt, dessen Ziel die Vermeidung von DDT zur         mentöse Behandlung der Malaria sind darüber
Krankheitsbekämpfung bis zum Jahre 2020 ist.         hinaus verbreitet. Bereits im Jahre 2004 stellte
Dieser Geschäftsplan soll bei der bevorstehenden     die WHO7 jedoch fest, dass sie die von DDT aus-
4. Vertragsstaatenkonferenz vom 04. Mai bis zum      gehende Umweltgefahr als realistisch einstuft
08. Mai 2009 in Genf verabschiedet und bekannt       und sich dazu bekennt, die Anwendung von DDT
gemacht werden.                                      zur Malariabekämpfung so gering wie möglich
                                                     zu halten. Diese Position bekräftigte die WHO
                                                     mit der jüngsten Erklärung vom Mai 2007.

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Im Jahre 1998 initiierte die WHO ein Programm         die Gesundheit der Menschen in Malariagebieten
mit dem Namen „Rollback Malaria“8, um diese           aufs Spiel zu setzen. Nötig ist dazu eine effiziente
Krankheit zurückzudrängen. Das Projekt brachte        Strategie.
jedoch nicht annähernd die angestrebten Erfol-
ge, was letztlich wohl an der zu geringen finan-      Die schädlichen Effekte auf die menschliche
ziellen Ausstattung lag. Die Ziele des Programms      Gesundheit und die Umwelt, seine Persistenz11,
sind in der Abujah-Deklaration aus dem Jahr           Bioakkumulierbarkeit12 und das Potenzial zum
2000 definiert, die unter anderem eine Halbie-        weiträumigen Transport waren und sind wichti-
rung der Malaria-Todesfälle bis 2010 und schon        ge Argumente, die Anwendung von DDT soweit
bis 2005 eine 60-prozentige Versorgung mit            wie möglich und vertretbar zu vermindern und
Bettnetzen und eine schnellere Behandlung von         letztlich ganz darauf zu verzichten. Daher sind
Kindern unter fünf Jahren sowie Schwangeren           im weiteren Vorgehen folgende Aspekte zu be-
vorsah9. Die USA begannen deshalb 2005 ein ei-        rücksichtigen:
genes, mit erheblich größeren Budgets ausgestat-      • Verfügbarkeit wirksamer und bezahlbarer al-
tetes Anti-Malaria-Programm („PMI“ = President’s          ternativer Wirkstoffe zur Malariabekämpfung
Malaria Initiative), das Investitionen von 1,2 Mrd.       im IRS-Verfahren13 und ihre Nebenwirkungen,
US Dollar innerhalb von 5 Jahren vorsieht. Dieses     • Wirkungsgrad des IRS-Verfahrens in der jewei-
Programm propagiert - neben der bisher im Vor-            ligen Region im Vergleich zu anderen Maß-
dergrund stehenden technischen und infrastruk-            nahmen zur Senkung der Übertragungswahr-
turellen Unterstützung der betroffenen Staaten            scheinlichkeit,
- auch Sprühaktionen mit DDT in Häusern.              • Möglichkeit eines „integrated pest manage-
                                                          ment (Integriertes Vektormanagement = IPM/
Die Diskussion um DDT gestaltet sich insgesamt            IVM)14“ der DDT-Anwendung und der Alterna-
schwierig und ist emotional belastet, weil Mala-          tiven in Entwicklungsländern,
ria diejenige Infektionskrankheit ist, welche welt-   • Folgen der fortgesetzten Anwendung und ei-
weit die meisten Todesopfer fordert (laut WHO             ner möglichen Nichtanwendung des DDT.
mehr als 1 Million jährlich10). Der Großteil der      Darüber hinaus ist zu prüfen, ob die Alternativen
Massenmedien berichtet nach wie vor, dass DDT         zur DDT-Anwendung auch zur Bekämpfung der
ein für die menschliche Gesundheit und für die        Leishmaniose15-Überträger (Sandmücken) prakti-
Umwelt besonders gefährlicher Stoff sei und ein       kabel sind, da ein beachtlicher Prozentsatz (1000
Anwendungsverbot somit gerechtfertigt bleibe.         t in 2005; 20 Prozent)16 der Einsatzmengen von
Das Bewusstsein über die Gefahren dieses Pesti-       DDT auf diese Indikation entfällt.
zids ist daher in der Öffentlichkeit nach wie vor
in hohem Maße vorhanden.                              4. Sachstand zur Anwendung von DDT

Es gibt allerdings zunehmend Stimmen, die             Produktion und Anwendung von DDT sind in
die Auffassung vertreten, von DDT gehen keine         Deutschland seit 1972 verboten. Das Stockholmer
schädlichen Wirkungen auf Mensch und Umwelt           Übereinkommen von 200117 verbietet Herstel-
aus, und die den Eindruck vermitteln, aus Um-         lung und Einsatz des DDT - mit Ausnahme des
weltschutzgründen sei DDT für die Malariabe-          Einsatzes zur Vektorbekämpfung in Ländern, die
kämpfung nicht mehr verfügbar und somit wür-          diese Notwendigkeit für sich reklamieren. Eine
de ein effektiver Schutz verhindert.                  Produktion von DDT zum Zwecke der Bekämp-
                                                      fung von Malaria-Überträgern darf stattfinden,
3. Handlungsbedarf - Strategie zur Reduktion des      solange wirksame und kostengünstige Alterna-
Einsatzes von DDT                                     tiven nicht ausreichend zur Verfügung stehen.
                                                      Der Jahresverbrauch von DDT zum Zweck der
Nach Meinung des Umweltbundesamtes ist ein            Vektorkontrolle liegt derzeit bei 5.000 Tonnen.
Verzicht auf die DDT-Anwendung möglich, ohne          Die Produktionsmengen sind in den letzten Jah-

4
ren stetig gestiegen; Im Jahre 2007 produzierte      UNEP und der WHO zugrunde.
Indien allein 6.300 Tonnen und ist damit neben
China und Nordkorea weltgrößter Versorger. Chi-      Das Stockholmer Sekretariat sandte allen poten-
na war in der Vergangenheit ebenfalls ein nicht      tiellen DDT-Anwender-Staaten einen umfangrei-
unbedeutender DDT-Produzent mit 4.500 Tonnen         chen Fragebogen zu, in dem die Länder über die
in den Jahren 2000 bis 2004; 80 bis 90 Prozent       tatsächliche Anwendung des Mittels, auftretende
davon wurden jedoch zu dem Pflanzenschutzmit-        Resistenzen und eingesetzte Alternativen be-
tel Dicofol weiter verarbeitet, bei dem man davon    richten sollten. Diese Informationen wertete das
ausgeht, dass es ebenfalls in Zukunft als POP ge-    Sekretariat zur 3. Vertragsstaatenkonferenz im
listet wird.18 China kündigte jedoch inzwischen      Mai 2007 aus. Zur fachlichen Unterstützung tagte
den Ausstieg aus der DDT-Produktion für 2009         eine Expertengruppe vom 21. bis 23. November
an19. Hauptanwender sind Indien (3.188 Tonnen        2006 in Genf. Dort verständigte man sich dar-
in 2007) und Äthiopien (371 Tonnen in 2007)20.       über, dass integrierte Strategien und Verfahren
Schätzungsweise 23 Länder des asiatischen, afri-     zur Vektorbekämpfung unter Vermeidung von
kanischen und pazifischen Raumes nutzen DDT          DDT vorzugsweise anzuwenden sind.
für das Innenraumsprühen. Einige afrikanische
Länder – so Südafrika und Tansania – sind zum        Die 3. Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2007
DDT-Einsatz zurückgekehrt oder planen dies.          beschloss, die Situation auf der Basis dieser Vor-
Etwa 80 Prozent des DDT dient der Kontrolle          gehensweise bis zum Jahre 2009 erneut zu prü-
von Malaria, ansonsten der von Leishmaniosen.        fen. Darüber hinaus sollen UNEP, WHO und das
Über andere, zum Beispiel landwirtschaftliche        Sekretariat des Stockholmer Übereinkommens
Verwendungen des DDT, die das Stockholmer            eine globale Strategie zur Substitution des DDT
Übereinkommen nicht billigt, liegen einzelne,        im Rahmen eines Business-Planes vorbereiten. Bis
ungesicherte Meldungen vor. Vertragsstaaten des      zur 4. Vertragsstaatenkonferenz im Jahre 2009
Stockholmer Übereinkommens, die DDT einset-          sollen die o.g. internationalen Organisationen
zen, müssen dies beim Sekretariat des Stockhol-      einen Bericht über den Status der Anwendung
mer Übereinkommens registrieren. Inzwischen          eines Integrierten Vektormanagements (IVM) er-
haben 163 Staaten das Stockholmer Übereinkom-        stellen.
men ratifiziert, darunter alle Mitgliedstaaten der
EU sowie die Europäische Kommission.                 Um diesem Auftrag und der Anforderung nach
                                                     mehr finanzieller und technischer Unterstützung
Die EU bekennt sich weiterhin zur Nichtanwen-        nachzukommen, hat das Sekretariat des Stockhol-
dung des DDT innerhalb Europas und setzt sich        mer Übereinkommens Mitte 2007 mit deutscher
dafür ein, die Entwicklung von Alternativen für      finanzieller Unterstützung begonnen, einen
die Malariabekämpfung in den Staaten, die DDT        Geschäftplan (Business Plan) zu entwickeln. Als
noch nutzen, voranzutreiben – Ziel ist der völlige   Kernziele sind darin definiert:
Verzicht auf DDT21.                                  • die Wissensbasis für die Entscheidung zu al-
                                                         ternativen Verfahren verbessern,
4.1 Strategie zur Verminderung von DDT nach dem      • Unterstützung für vorhandene Alternativen
Stockholmer Übereinkommen                                mit finanzieller Hilfe, Beratung bei Entschei-
Laut Stockholmer Übereinkommen muss das                  dungen und zur Umsetzung eines integrier-
Sekretariat auf der Grundlage der Angaben der            ten Vektormanagements (IVM),
Vertragsstaaten alle drei Jahre eine Prüfung zum     • Verfügbarmachen neuer Insektizide (In-
Stand der Substitution des DDT vornehmen. Das            verkehrbringen neuer Formulierungen be-
Sekretariat legte zur 2. Vertragsstaatenkonferenz        kannter Pestizide als Alternativen zu DDT,
im Mai 2006 hierzu einen Vorschlag zum Proze-            Forschung zu neuen Pestiziden und ihren
dere vor. Diesem Vorschlag liegen Hintergrund-           Wirkungsmechanismen),
informationen aus gemeinsamen Studien22 der          • Entwicklung chemikalienfreier Ansätze.

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Der Geschäftsplan sieht vor, eine freiwillige       und kam deshalb in großem Umfang in den
Globale Allianz als globale Plattform zum Infor-    50er und 60er Jahren als ein „Wundermittel“
mationsaustausch zu schaffen, um bestehende         gegen Anopheles-Mücken zur Malariabekämp-
Initiativen zu unterstützen, Handlungsbedarf auf-   fung und andere Insekten - insbesondere im
zuzeigen den Einsatz von Best-Praxis-Methoden       Pflanzenschutz - zum Einsatz. Später zeigten sich
zu fördern. Zugleich soll in Zukunft genauer        immer mehr die Folgen des Einsatzes, die bis
verfolgt werden, ob der Einsatz von DDT wirklich    heute andauern. DDT ist extrem persistent und
zurück geht und wie dies gezielt erreicht werden    bioakkumulierend und somit ein großes Problem
kann. Dabei will man sich besser mit bestehen-      für die Umwelt. Wegen seiner Semivolatilität28
den Organisationen und Unterstützungsfonds          breitet sich DDT sehr weiträumig aus und tritt -
abstimmen um Doppelarbeit zu vermeiden.             gemeinsam mit seinen Umwandlungsprodukten
                                                    (Metaboliten) DDD und DDE - in Polargebieten in
4.2 Wirkungen des DDT auf die menschliche Ge-       besonders hohen Konzentrationen auf. Wegen
sundheit und die Umwelt                             der dort herrschenden Kälte kondensieren semi-
                                                    volatile Chemikalien dort bevorzugt.
4.2.1 Wirkungen auf die Gesundheit
DDT ist akut nur wenig giftig, was eine Anwen-      DDT richtete infolge der Anreicherung in der
dung zur Malariabekämpfung in Innenräumen           Nahrungskette, vor allem in der Vogelwelt, er-
möglich macht. Ein Arbeitsdokument eines            heblichen Schaden an. So ist in den 70er Jahren
Konsultationstreffens im Rahmen des Interna-        ein starker Rückgang der Adler in Deutschland29
tionalen Programms zur Chemikaliensicherheit        und auch in den USA30 dokumentiert. Gründe
(International Programme on Chemical Safety,        hierfür sind erstens, dass DDT die Eierschalen
IPCS)23 (Brazzaville, Kongo vom 20. bis 22. Juni    der Vögel brüchig machte, und zweitens, dass
2006) über die Verwendung des DDT für das           die Tiere unfruchtbar wurden. Als Folge des DDT-
Innenraumsprühen in der afrikanischen Region        Anwendungsverbots ging die Belastung in der
enthält eine aktuelle Bewertung der Wirkungen       gesamten Nahrungskette zurück. Der Vogelbe-
des DDT auf die menschliche Gesundheit.             stand konnte sich wieder erholen. Ein weiterer
                                                    Indikator für den Umweltzustand ist auch die
Dieses Dokument bezieht sich auf die letzte in-     geringer werdende Belastung der Muttermilch:
ternationale Bewertung der WHO und der FAO          Die Konzentrationen an – inzwischen nicht mehr
(Food and Agriculture Organization of the UN)       zugelassenen -chlorierten Pflanzenschutzmitteln
aus dem Jahre 2000. Diese Bewertung ermittelte      wie DDT sind rückläufig. 1997 enthielten Mut-
in Tierversuchsstudien ein breites Spektrum to-     termilchproben im Vergleich zu 1980 nur noch
xischer Effekte, einschließlich Reproduktionsto-    circa 5-15 Prozent der vorher gemessenen Kon-
xizität, Entwicklungsstörungen und neuronalen       zentrationen31.
Effekten. Die Bewertung empfiehlt einen vorsorg-
lichen TDI-Wert24 in Höhe von 0,01 mg/kg•Tag25      4.3 Empfehlungen der WHO zur Anwendung von
für den Menschen. Bisher ließen sich die im Tier-   DDT
versuch gezeigten Effekte26 nicht mit epidemio-     Gemäß den Empfehlungen der WHO ist die Nut-
logischen Untersuchungen am Menschen bestäti-       zung des DDT beim Besprühen der Innenwände
gen. IPCS erarbeitet derzeit einen CICAD-Report27   grundsätzlich unter Einhaltung der folgenden
zu DDT (einschließlich der Metabolite DDE/          Bedingungen möglich:
Dichlordiphenyldichlorethen und DDD/ Dichlor-       • ausschließliche Verwendung für das Besprü-
diphenyldichlorethan).                                 hen der Innenwände. Es gibt umfangreiche
                                                       technische Empfehlungen der WHO, wie die-
4.2.2 Wirkungen auf die Umwelt                         se Einsätze sachgerecht durchzuführen sind;
DDT wirkt stark toxisch, vor allem auf Arthropo-    • Herstellung gemäß den Spezifikationen der
den (Gliedertiere, wie Insekten und Kleinkrebse),      WHO;

6
•   funktionierendes Regelwerk und Überwa-             lich 2010 beginnen soll. Das Hamburger Bern-
    chungssysteme zur Sicherstellung der aus-          hard Nocht Institut (BNI) arbeitet dazu mit der
    schließlichen Nutzung zur Malariabekämp-           ghanaischen Forschungsstation des Hamburger
    fung;                                              Tropeninstituts, dem „Kumasi Centre for Colla-
•   Verwendung nur durch speziell geschultes           borative Research in Tropical Medicine“ (KCCR),
    Personal.                                          zusammen.

Gleichzeitig stellte die WHO daneben aber auch         WHO- und UNEP-Experten sprechen sich eindeu-
fest, dass                                             tig für eine integrierte Bekämpfungsstrategie
• erhebliche Probleme bei der Erfassung und            aus, das heißt für die Nutzung aller oben genann-
    im Management der Resistenzen bestehen;            ten, unter den örtlichen ökologischen und öko-
• in den Ländern, die DDT noch einsetzen, oft          nomischen Gegebenheiten effektiv einsetzbaren
    adäquate Leitlinien und Überwachungssyste-         Methoden.
    me zur DDT-Verwendung in der Malariakon-
    trolle fehlen;                                     Die gute Wirkung imprägnierter Bettnetze, vor al-
• die bisherige Berichterstattung der DDT-An-          lem der langzeitimprägnierten Produkte, im Kampf
    wenderstaaten an die WHO und das Sekreta-          gegen Malaria ist unumstritten. Weltweite Er-
    riat zum Stockholmer Übereinkommen große           folge bleiben jedoch vor allem deshalb aus, weil
    Lücken aufweist.                                   noch zu wenige Haushalte über solche Netze
                                                       verfügen. Infektionsepidemiologen erwarten eine
4.4 Alternative Methoden zur Malariakontrolle          wirksame Unterbrechung der Übertragung der
Zu den heutigen Bekämpfungsmöglichkeiten der           Plasmodien – der Malariaerreger – von Mensch
Malaria ohne DDT gehören:                              zu Mensch bei einer Verbreitung der Bettnetze
• mit Insektiziden (Pyrethroide) imprägnierte          im Umfang von 80 Prozent der Bevölkerung in
   Bettnetze; seit kurzem sind spezielle, langfri-     malariagefährdeten Gebieten und mehr. Ein Ver-
   stig wirk-same, imprägnierte Netze erhältlich       gleich der Kosten mit den Nutzen der Netze zum
   (LLIN = long lasting insecticidal Nets), die eine   Innenraumsprühen mit DDT fehlt derzeit. Die
   regelmäßige Nachimprägnierung überflüssig           Kosten eines imprägnierten Bettnetzes belaufen
   machen;                                             sich auf etwa 2 bis 6 US Dollar; gezielte DDT-
• das Besprühen der Hausinnenwände mit in-             Sprühaktionen mit geschultem Personal sind even-
   sektiziden Langzeitwirkstoffen, wie Carbama-        tuell sogar teurer.
   te, Orga-nophosphate, Pyrethroide;
• zur Behandlung bei Erkrankung wurden neue            Resistenzen gegen die angewandten Mittel spie-
   Kombinationstherapien mit Medikamenten              len in wechselnder Ausprägung eine wichtige
   entwi-ckelt, die Artemisine als Wirkstoffe ent-     Rolle: Während in den 50er und 60er Jahren die
   halten;                                             Anopheles-Mücken wegen des massiven Einsatzes
• eine nicht-chemische Bekämpfung der Brut-            von DDT in der Landwirtschaft rasch eine DDT-
   stätten der Malariamücken, zum Beispiel             Resistenz entwickelten (auch in den Brutgebie-
   Trockenle-gung von Sumpfgebieten, Abdec-            ten), können heute aus demselben Grund Resi-
   kung von Wasserreservoiren und Abwasser-            stenzen gegen Pyrethroide zunehmen. Es kommt
   tanks.                                              erschwerend hinzu, dass DDT und Pyrethroide
                                                       bei Verwendung in demselben Einsatzgebiet
Darüber hinaus arbeiten mehrere Forschergrup-          Kreuzresistenzen bei den Schädlingen verursa-
pen an Impfstoffen, die vor Malaria schützen           chen können, weshalb in derart betroffenen Ge-
oder zumindest den Krankheitsverlauf mildern           bieten nur noch wenige Organophosphate und
sollen. Derzeit ist ein Impfstoff in praktischer Er-   Carbamate alternativ zur Verfügung stehen. Die
probung, der einen circa 50 prozentigen Schutz         Anwendung derartiger Wirkstoffe ist für die Per-
bewirkt und dessen Markteinführung voraussicht-        sonen, welche die Mittel ausbringen, wegen der

                                                                                                         7
hohen akuten Toxizität ein erhebliches Gesund-       führen und sie nach den WHO-Vorgaben fach-
heitsrisiko. Die höheren Kosten der Anwendung        lich und institutionell zu unterstützen. Soweit
dieser Mittel im Vergleich zum DDT resultieren       möglich, wird es Gelder für die Verwendung
zum Teil aus den hierfür notwendigen, teuren Ar-     alternativer Wirkstoffe und Ansätze direkt oder
beitsschutzausrüstungen.                             über Dritte (zum Beispiel dem Globalen Fond zur
                                                     Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria-
Der Schwerpunkt der Malariabekämpfung der            GFATM oder die Weltbank) zur Verfügung stel-
letzten 20 Jahre in den betroffenen Gebieten         len. Malariakontrollprogramme, die DDT verwen-
lag in der medikamentösen Behandlung bereits         den, will man als ultima ratio nur in begründeten
infizierter Personen. Diese ging jedoch mit einer    Einzelfällen, und unter vorheriger Festlegung
massiven Resistenzentwicklung der Malaria-Erre-      eines Ausstiegszeitplans, in Betracht ziehen.
ger (Plasmodien) gegen die wenigen verfügbaren
Wirkstoffe einher. Neuentwicklungen (zum Bei-        Folgende Aufgaben sind zu bewältigen:
spiel Artemisine) stehen inzwischen zur Verfü-       • Ermittlung der tatsächlichen Kosten für die
gung. Die WHO gibt für jede betroffene Region            flächendeckende Verteilung von Moskitonet-
- je nach Resistenzstatus - internationale Empfeh-       zen und andere Alternativen im Vergleich
lungen heraus.                                           zu den Kosten von DDT-Sprühaktionen durch
                                                         geschultes Personal,
Es sei auch auf die großen Erfolge der letzten       • Entwicklung der Kriterien, in welchen Fällen
Jahre bei der Malariabekämpfung in Mexiko – ohne         es notwendig ist, DDT tatsächlich anzuwen-
Einsatz von DDT - hingewiesen32: Mexiko verbot           den;
die Anwendung von DDT im Jahre 2000. Zu-             • Stärkung integrierter Bekämpfungsmetho-
gleich gingen die Todesfälle durch Malaria auf           den33 im Gegensatz zur einseitigen Favorisie-
Null zurück. Den Erfolg bewirkte ein integrier-          rung der DDT-Anwendung.
tes Maßnahmensystem, mit dem in ländlichen           Um langfristig Erfolge zu erzielen, sind zusätzli-
Räumen die Brutstätten der Überträgerinsekten        che finanzielle Anstrengungen erforderlich für:
beseitigt und die Bevölkerung systematisch dar-      • Entwicklung neuer umwelt- und gesundheits-
aufhin untersucht wurde, ob die Menschen be-             verträglicher Insektizide zur Bekämpfung der
reits infiziert waren und einer gesundheitlichen         Malaria- (und Leishmaniose-)Überträger,
Behandlung bedurften. Mexiko verfügt allerdings      • Entwicklung und Förderung integrierter Be-
- im Vergleich zu den anderen, von Malaria stark         kämpfungsmethoden ohne DDT,
betroffenen Staaten – über eine erheblich bessere    • Förderung der Entwicklung und Verfügbar-
Infrastruktur des Gesundheitswesens sowie deut-          machung von Arzneimitteln zur Malariabe-
lich mehr finanzielle Mittel.                            kämpfung (Impfstoffe und Medikamente).

5. Empfehlungen für eine weitere Strategie           Hierzu ist aus Sicht des Umweltbundsamtes ein
                                                     wesentlicher finanzieller Beitrag durch die Euro-
Die in Deutschland mit dem Thema befassten           päische Union erforderlich, der eine vergleich-
Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz und        bare Größenordnung wie die President’s Malaria
Reaktorsicherheit (BMU), für wirtschaftliche Zu-     Initiative (PMI) der USA hat; dort sind es 1,2 Mrd.
sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und für           US Dollar innerhalb von 5 Jahren.
Gesundheit (BMG) unterstützen die Beschlüsse
der 3. Vertragsstaatenkonferenz der Stockholm-
konvention in Dakar, Senegal. Das BMZ beabsich-
tigt, mit den Partnerländern bei der Stärkung
von Malariakontrollprogrammen vorrangig einen
Dialog mit den im jeweiligen Land zuständigen
Stellen zu Kontrollmaßnahmen ohne DDT zu

8
1
    Stockholmer Übereinkommen unterzeichnet im Jah-          - WHO, 2005: “The Roll Back Malaria Strategy for Im-
re 2001, ratifiziert von Deutschland im Jahre 2004, in       proving Access to treatment through Management of
Kraft getreten im Jahre 2004, http://www.pops.int            Malaria”

2                                                            9
    Earth Negotiation Bulletin, Vol. 15, No. 151, Wednes-        WHO (2003): The Abuja Declaration and the Plan
day 2 May 2007, http://www.iisd.ca/download/pdf/             of Action. An extract from The African Summit on
enb15151e.pdf                                                Roll Back Malaria, Abuja, 25 April 2000 (WHO/CDS/
                                                             RBM/2000.17) WHO/CDS/RBM/2003.46, http://www.
3
    Malaria (von italienisch mal‘aria „schlechte Luft“) –    rbm.who.int/docs/abuja_declaration.pdf
auch Sumpffieber oder Wechselfieber genannt – ist
                                                             10
eine Tropenkrankheit, die von einzelligen Parasiten               WHO: World Malaria Report 2005, http://rbm.who.
der Gattung Plasmodium hervorgerufen wird. Die               int/wmr2005/
Krankheit wird in den Tropen und Subtropen durch
                                                             11
den Stich einer weiblichen Stechmücke (Moskito) der               Als Persistenz bezeichnet man in der Biologie und
Gattung Anopheles übertragen. Außerhalb dieser               Umweltchemie die Eigenschaft von Stoffen, unverän-
Gebiete lösen gelegentlich durch Flugreisende ein-           dert durch physikalische, chemische oder biologische
geschleppte Moskitos die so genannte „Flughafen-             Prozesse über lange Zeiträume in der Umwelt zu ver-
Malaria“ aus. Hierbei sind alle Personen im direkten         bleiben.
Umfeld von Flughäfen gefährdet, z. B. Flughafenbe-
                                                             12
dienstete oder Anwohner. Bis auf eine Übertragung                 Bioakkumulierbarkeit ist die Anreicherung von Stof-
durch Bluttransfusion oder Laborunfälle ist eine             fen in einem Organismus nach der Aufnahme aus der
Mensch-zu-Mensch-Ansteckung nur gelegentlich von             belebten oder unbelebten Umgebung.
der Mutter auf das ungeborene Kind möglich, wenn
                                                             13
die Plazenta (besonders während der Geburt) verletzt              Siehe Seite 3, Zeile 1.
wird. Der Mensch und die Anopheles-Mücken stellen
                                                             14
das einzige nennenswerte Erregerreservoir humanpa-                Ein Integriertes Vektormanagement bezieht lokale
thogener Plasmodien dar.                                     Gegebenheiten (Vektorbiologie,

4
    WHO: Global Malaria Programme (GMP), http://             Klima, Ressourcen) und optimierte Abstimmung ver-
www.who.int/malaria/ddtandmalariavectorcontrol.              schiedener alternativer Verfahren unter aktiver Be-
html                                                         teiligung der Bevölkerung ein. Die charakteristischen
                                                             Eigenschaften eines IVM sind:
5
    Epidemisch = Krankheit tritt mit zeitlicher und örtli-
cher Häufung innerhalb einer Population auf.                 •     Auswahl der Maßnahmen mit Kenntnis der loka-
                                                                   len Vektorbiologie, der Krankheitsübertragung
6
    Endemisch = Krankheit tritt regelmäßig in einer                und der Morbidität,
Population auf, wobei die Krankheitsursache ständig
präsent ist.                                                 •     Anwendung mehrerer Verfahren in Kombination
                                                                   und unter Nutzung von Synergieeffekten,
7
    WHO: WHO Position on DDT Use in Disease Vector
Control under the Stockholm Convention POPs http://          •     Zusammenarbeit des staatlichen Gesundheitssy-
www.who.int/malaria/docs/WHOpositiononDDT.pdf                      stems mit öffentlichen/privaten Kräften, Einbe-
                                                                   ziehung der örtlichen Bevölkerung und anderer
8
    - Position der WHO: Position of WHO‘s Roll Back                Interessengruppen,
Malaria Department on malaria treatment policy”,
http://www.who.int/malaria/docs/who_apt_position.            •     Sparsamer Einsatz von Insektiziden,
htm
                                                             •     Gute Managementpraxis.

                                                                                                                      9
15
     Eine Leishmaniose ist eine weltweit bei Mensch        prevent disease”, page 6 f.
und Tier vorkommende Infektionserkrankung, die
durch obligat intrazelluläre protozoische Parasiten        Zusätzliche Quelle: Von der WHO vorgestellte Daten
der Gattung Leishmania hervorgerufen wird. Das             anlässlich des Zweiten Meetings der Expertengruppe
Verbreitungsgebiet sind die Tropen, besonders das          zur Bewertung der Produktion und der Nutzung von
östliche Afrika, aber auch der Mittelmeerraum. Die         DDT sowie seiner Alternativen (Genf, 21.-23. Novem-
Übertragung erfolgt durch Sand- oder Schmetterlings-       ber 2006) sowie van den Berg, H. (2006): Preliminary
mücken. In den fünfziger Jahren wurden durch den           report on DDT. Vorgestellte Ergebnisse beim Zweiten
Einsatz von Insektiziden (hauptsächlich DDT) gegen         Meeting der Expertengruppe zur Bewertung der Pro-
Malaria-übertragende Anopheles-Mücken auch die             duktion und der Nutzung von DDT sowie seiner Alter-
Sandmücken (Phlebotominae) stark dezimiert. Heute          nativen (Genf, 21.-23. November 2006)
haben sich die Sandmückenpopulationen jedoch wie-
                                                           21
der auf das Vorkriegsniveau vermehrt, wodurch im                Statement der European Union bei der 2. Vertrags-
Mittelmeerraum auch die Leishmaniosen wieder bei           staatenkonferenz zum Stockholmer Übereinkommen.
Mensch und Tier zunehmen.
                                                           22
                                                                UNEP/POPS/EGDDT.2/4 – Review of the adequacy
16
     Meeting document for COP 4 of the Stockholm           of the process for the reporting, assessment and the
Convention UNEP/POPS/COP.4/INF/28 “Global status           evaluation of the continued use of DDT for disease
of DDT and its alternatives for use in vector control      vector control, http://www.pops.int/documents/meet-
to prevent disease”, page 6. WHO: Dr. M. Zaim, WHO         ings/egddt/meetingdocs/meeting_docs.htm
Pesticide Evaluation Scheme-WHOPES), Zaim, Jambu-
ligam (2004) Global Insecticide use for vector-borne       UNEP/POPS/COP.2/4 – Evaluation of the continued
disease control 2nd Ed.: sowie K. Kishore, V. Kumar,       need for DDT for disease vector control and alterna-
S. Kesari, D.S. Dinesh, A.J. Kumar, P. Das* & S.K. Bhat-   tive strategies to replace DDT, http://www.pops.int/
tacharya (2006): Vector control in leishmaniasis. In-      documents/meetings/cop_2/meetingdocs/default.htm
dian J Med Res 123, March 2006, pp 467-472. http://
www.icmr.nic.in/ijmr/2006/march/0323.pdf                   UNEP/POPS/COP.2/INF/2 – Information from selected
                                                           countries on the DDT data collection and reporting
                                                           processes, http://www.pops.int/documents/meetings/
                                                           cop_2/meetingdocs/29042006/COP2-INF2.pdf
17
     Stockholmer Übereinkommen unterzeichnet im
                                                           23
Jahre 2001, ratifiziert von Deutschland im Jahre 2004,          International Programme on Chemical Safety, IPCS:
in Kraft getreten im Jahre 2004, www.pops.int              Ein Internationales Programm zur Chemikaliensicher-
                                                           heit, das von mehreren internationalen Organisatio-
18
     Meeting document for COP 4 of the Stockholm           nen getragen wird - WHO (World Health Organizati-
Convention UNEP/POPS/COP.4/INF/28 “Global status           on, Weltgesundheitsorganisation), ILO (International
of DDT and its alternatives for use in vector control to   Labour Organisation, Internationale Arbeitsorganisa-
prevent disease”, page 6 f..                               tion) und der UNEP (United Nations Environment Pro-
                                                           gramme, Umweltprogramm der Vereinten Nationen.
19
     Meeting document for COP 4 of the Stockholm Con-
                                                           24
vention UNEP/POPS/COP.4/INF/4 „Information provid-              Der TDI-Wert ist diejenige tolerierbare Menge eines
ed by the Government of China on the specific exemp-       Wirkstoffs, die für einen Menschen bei lebenslanger
tions that it has in accordance with Article 4, Annex A    täglicher Aufnahme als gesundheitlich unbedenklich
and Annex B of the Stockholm Convention“                   gilt. Der Grenzwert wird meist in g/kg/d angegeben,
                                                           also in Mikrogramm Wirkstoff pro Kilogramm Körper-
20
     Meeting document for COP 4 of the Stockholm           gewicht pro Tag.
Convention UNEP/POPS/COP.4/INF/28 “Global status
of DDT and its alternatives for use in vector control to   TDI leitet sich aus dem Englischen ab und steht für

10
„tolerable daily intake“ (= „duldbare tägliche Dosis“).      mer Übereinkommen über persistente organische
                                                             Schadstoffe. http://www.idrc.ca/en/ev-63715-201-1-
25
     Der Codex Alimentarius für Pestizide (WHO/FAO,          DO_TOPIC.html
2002) zitiert noch immer den früher gültigen PTDI-
                                                             33
Wert von 0,02 mg/kg•Tag, der im Jahr 2001 auf 0,01                Siehe Endnote 14
mg/kg•Tag herabgesetzt wurde.

26
     Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucher-
schutz und Veterinärmedizin (BgVV): „DDT-, Lindan-,
Methoxychlor- und Simazin-Rückstände in Futtermit-
teln - Stellungnahme des BgVV vom 06. Juni 2002,
http://www.bfr.bund.de/cm/218/ddt_lindan_methoxy-
chlor_und_simazin_rueckstaende_in_futtermitteln.pdf

27
     Concise International Chemical Assessment Docu-
ments (CICADS): Are the latest in a family of publica-
tions from the International Programme on Chemical
Safety (IPCS) - a cooperative programme of the World
Health Organization (WHO), the International Labour
Organisation (ILO), and the United Nations Environ-
ment Programme (UNEP). CICADs join the Environ-
mental Health Criteria documents (EHCs) as authorita-
tive documents on the risk assessment of chemicals.

28
     Semivolatilität = mittlere Flüchtigkeit: Flüchtigkeit
einer Chemikalie in einem mittleren Bereich zwischen
leichter und geringer Flüchtigkeit.

29
     WWF: „Adler im Aufwind“ 18.11.204, WWF: http://
www.wwf.de/presse/details/news/adler_im_auf-
wind/3032/nb/7/cHash/dc29a4c43c/

30
     http://www.wwf.ch/de/tun/unterstutzen/schen-
ken_2006/dezember.cfm

31
     Bundesinstitut für gesundheitlichen Ver-
braucherschutz und Veterinärmedizin (BGVV)
15/2000, 10.08.2000: „Belastung der Bevölkerung
mit Dioxinen und anderen unerwünschten Stoffen in
Deutschland deutlich zurückgegangen“, Daten aus der
Frauenmilch, http://www.bfr.bund.de/cms5w/sixcms/
detail.php/888

32
     Guerrero Cázare, Hernando (2006): Elimination of
DDT use – the Mexico experience. Vortrag beim Zwei-
ten Meeting der Expertengruppe zur Bewertung der
Produktion und der Nutzung von DDT sowie seiner
Alternativen, Genf, 21.-23. November 2006. Stockhol-

                                                                                                                  11
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