Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) - Bericht Österreich 2017
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COSI Impressum Herausgeber und Medieninhaber Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF) Radetzkystraße 2, 1030 Wien www.bmgf.gv.at Für den Inhalt verantwortlich Dr.in Magdalena Arrouas, gf. Leiterin der Sektion III, BMGF Adelheid Weber, MSc Bakk., Abteilung III/8, BMGF Autorinnen und Autoren a.o. Univ. Prof Dr. Daniel Weghuber, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg; Obesity Academy Austria, Salzburg Katharina Maruszczak, MSc, Obesity Academy Austria – Qualitätsnetzwerk Übergewicht, Salzburg Priv.Doz.in Dr.in Karin Schindler, PhD, Leiterin Abteilung III/8, BMGF Isabella Sulz, Institut für Medizinische Statistik (IMS), Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme (CeMSIIS), Medizinische Universität Wien Dr.in Anna Elisabeth Purtscher, FH Gesundheit – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH Elisabeth Pail, MSc, MBA, FH JOANNEUM GmbH, University of Applied Sciences Coverbild © Fotolia - Christian Schwier Der vorliegende Bericht steht auf der Website des BMGF unter www.bmgf.gv.at als Download zur Ver- fügung. Irrtümer, Druck und Satzfehler vorbehalten. Wien, September 2017 ISBN 978-3-903099-31-9 2
COSI Tabellen Tabelle 1: Definition von Unter-, Normal-, Übergewicht und Adipositas nach WHO und IOTF in der Altersgruppe 5 bis 19 Jahre .......................................................................................................................... 8 Tabelle 2: Teilnehmende SchülerInnen nach Altersklassen ....................................................................... 13 Tabelle 3: Geschlechterverteilung unter den teilnehmenden 8-jährigen Kindern .................................... 13 Tabelle 4: Anthropometrische Messwerte von 8-jährigen Jungen ............................................................ 15 Tabelle 5: Anthropometrische Messwerte von 8-jährigen Mädchen ........................................................ 16 Tabelle 6: Darstellung der anthropometrischen Messwerte von 9-jährigen Mädchen ........................... 19 Tabelle 10: regionale Ergebnisse anthropometrischer Messwerte für alle Kinder (n=2530) .................... 21 Tabelle 11: regionale Ergebnisse anthropometrischer Messwerte für Mädchen (n=1236) ...................... 21 Tabelle 12: regionale Ergebnisse anthropometrischer Messwerte für Jungen (n=1294) .......................... 21 Tabelle 13: regionale Prävalenz von Übergewicht, Adipositas und morbider Adipositas (gesamt) beider Geschlechter nach IOTF- und WHO-Referenzen ........................................................................................ 22 Tabelle 14: Prädiktoren für Adipositas bei Schulkindern ........................................................................... 27 3
COSI Abbildungen Abbildung 1: Untersuchungs- und Ablehnungsrate der Eltern und Kinder................................................ 14 Abbildung 2: Prozentuelle Beteiligung der Schulen pro Bundesland für gesamt Österreich (Anzahl der Schulen pro Bundesland) ............................................................................................................................ 15 Abbildung 3: BMI (IOTF) Verteilung der 8-Jährigen, nach Geschlecht (Jungen N=574, Mädchen N=638) 16 Abbildung 4: BMI (WHO) Verteilung der 8-Jährigen, nach Geschlecht (Jungen N=574, Mädchen N=638) 17 Abbildung 5: BMI (IOTF) Verteilung bei SchülerInnen älter und jünger als 9 Jahre, nach Geschlecht (9 Jahre Jungen N=715, Mädchen N=587).................................. 19 Abbildung 6: BMI (WHO) Verteilung bei SchülerInnen älter und jünger als 9 Jahre, nach Geschlecht (9 Jahre Jungen N=715, Mädchen N=587).................................. 20 Abbildung 7: regionale Ergebnisse BMI (IOTF)-Verteilung (Ostregion N=551, Westregion N=465, Südregion N=267) ....................................................................................................................................... 22 Abbildung 8: regionale Ergebnisse BMI (WHO)-Verteilung (Ostregion N=551, Westregion N=465, Südregion N=267) ....................................................................................................................................... 23 Abbildung 9: Verfügbarkeit eines Schulbusses als Transportmittel zur Schule (N=97, 100%) ................... 23 Abbildung 10: Einschätzung der Schulwegsicherheit (N=13, 13%) ............................................................ 24 Abbildung 11: Nahversorgung mit Lebensmitteln im Schulumfeld ........................................................... 24 Abbildung 12: Angebot von ausgewählten Speisen und Getränken .......................................................... 25 Abbildung 13: Ernährung als Teil des Unterrichtscurriculums (N=97, 100%) ............................................ 25 Abbildung 14: Angebot von gesundheitsfördernden Projekten in der 3. Schulstufe ................................ 26 Abbildung 15: Angebot von gesundheitsfördernden Projekten in der 4. Schulstufe ................................ 26 4
COSI Inhaltsverzeichnis Tabellen ........................................................................................................................................................ 3 Abbildungen ................................................................................................................................................. 4 Zusammenfassung ........................................................................................................................................ 6 Hintergrund .................................................................................................................................................. 7 Abschätzung von Übergewicht und Adipositas: BMI ................................................................................... 8 Ziel und Zielsetzung ...................................................................................................................................... 9 Studiendesign ............................................................................................................................................... 9 Probandenauswahl ....................................................................................................................................... 9 Methodik .................................................................................................................................................... 10 Ethische Aspekte .................................................................................................................................... 10 Training und Standardisierung ............................................................................................................... 10 Statistische Selektion .............................................................................................................................. 10 Datenerhebung........................................................................................................................................... 11 Andere Daten ............................................................................................................................................. 11 Dateneingabe ............................................................................................................................................. 12 Datenanalyse .............................................................................................................................................. 12 Resultate ..................................................................................................................................................... 13 Stichprobenbeschreibung....................................................................................................................... 13 Anthropometrische Daten und Prävalenz der BMI-Klassen 8-jähriger Kinder ....................................... 15 Anthropometrische Daten und Prävalenz der BMI-Klassen bei unter 9-jährigen und ab 9-jährigen Kindern ................................................................................................................................................... 17 Anthropometrische Daten und Prävalenz der BMI-Klassen aller Kindern nach österreichischen Regionen ................................................................................................................................................. 20 Schulbezogene Determinanten des Ernährungs- und Bewegungsverhalten ......................................... 23 Adipositasprädiktoren ............................................................................................................................ 27 Diskussion ................................................................................................................................................... 27 Stichprobenbeschreibung....................................................................................................................... 27 Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ........................................................................................... 28 Determinanten ....................................................................................................................................... 29 Limitationen................................................................................................................................................ 29 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen .............................................................................................. 29 Danksagungen ............................................................................................................................................ 30 Referenzen.................................................................................................................................................. 31 5
COSI Zusammenfassung Der vorliegende Bericht fasst die erstmalige Teilnahme Österreichs an der Childhood Obesity Sur- veillance Initiative (COSI) der WHO Europa zusammen. Es handelt sich dabei um eine repräsenta- tive, österreichweite Statuserhebung der Übergewichts- und Adipositasprävalenz 8- bis 9-jähriger Kinder sowie ausgewählter schulumfeldspezifischer Determinanten von Übergewicht und Adiposi- tas im Volksschulalter. 97 von 200, per geschichteter Zufallstichprobe, ausgewählten Volksschulen aller österreichischer Bundesländer beteiligten sich. Von den 5135 registrierten Kindern der 3. Schulstufe konnten die Daten von 2510 Kindern (davon 1230 Mädchen) inkludiert werden. Alter, Geschlecht, Größe, Kör- pergewicht, Body Mass Index, Bauch- und Hüftumfang wurden nach einem standardisierten Un- tersuchungsprotokoll zwischen Oktober 2016 und Februar 2017, sowie ausgewählte Adiposi- tasprädiktoren in einem strukturierten Interview mit den jeweiligen SchuldirektorInnen bzw. Leh- rerInnen erhoben. Während österreichweit weitgehend unabhängig von der angewandten Referenz (IOTF vs. WHO) circa 30% der Jungen als übergewichtig, adipös oder morbid adipös eingestuft (gesamt 31,4-32,3% nach WHO, 27,7-28,5% nach IOTF) wurden, konnten bei Mädchen deutliche regionale Unterschie- de im Sinne eines Ost-West- bzw. eines Ost-Süd-Gefälles beobachtet werden (gesamt 20,6-29,1% nach WHO, 21,5-29,5% nach IOTF). Die größte Häufigkeit an morbider Adipositas war bei Jungen der Südregion zu verzeichnen (5,2%). Der Urbanisierungsgrad des Wohnumfeldes (städtisches Umfeld als Risikofaktor) und eine fehlen- de (kostenlose) Verfügbarkeit von Gemüse in der Schule konnten als weitere Prädiktoren für Adi- positas identifiziert werden. Diese Ergebnisse bestätigen, dass eine gezielte Ernährungs-, Bewe- gungs- und Gesundheitsförderung im schulischen Umfeld wesentliche Elemente eines präventiven Gesamtkonzeptes sind. Die Implementierung eines solchen einfachen, effektiven und nachhalti- gen Monitorings ermöglicht die Beurteilung der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Zeitverlauf, die Identifizierung von Risikogruppen und die Evaluierung von bereits etablierten Präventionsstrategien. 6
COSI Hintergrund In den letzten 30 Jahren hat sich die Prävalenz des Übergewichts weltweit um mehr als die Hälfte verdoppelt und hat epidemische Ausmaße angenommen [1]. Auch Europa ist stark betroffen von der steigenden Prävalenz der mit Übergewicht und Adipositas assoziierten „nicht-übertragbaren Krankheiten“ (NCDs), die ein erhöhtes und frühzeitiges Mortalitätsrisiko mit sich bringen [1]. Bei drei von den vier häufigsten nicht-übertragbaren Krankheiten spielt Übergewicht eine kausale Rolle [2]. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Österreicherinnen und Österreicher sind übergewichtig oder adipös. Kinder und Jugendliche sind ebenfalls von der globalen Epidemie betroffen. Laut Schät- zungen der WHO sind weltweit 22 Millionen Kinder unter 5 Jahren übergewichtig [3]. 60% der Kinder, die vor der Pubertät übergewichtig waren, tragen ein erhöhtes Risiko übergewichtig oder adipös im Erwachsenenalter zu bleiben [4]. Übergewicht im Kindes- und Jugendalter erhöht das allgemeine Risiko, an Adipositas und anderen Stoffwechselerkrankungen im Erwachsenenalter zu erkranken. Kinder und Jugendliche mit Übergewicht oder Adipositas leiden zudem überdurch- schnittlich häufig an psychischen Komorbiditäten, was auch schlechtere schulische Leistungen sowie ein reduziertes Selbstwertgefühl zur Folge haben kann [5]. Aufgrund der frühzeitigen Adipositas und deren Folgen senkt sich der Altersschnitt bei Krank- heitsbeginn von nicht-übertragbaren Krankheiten drastisch, was zudem eine erhebliche finanzielle Last für das Gesundheitssystem bedeutet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) - Regionalbüro für Europa hat daher die „Childhood O- besity Surveillance Initiative (COSI)“ zur Überwachung der Veränderungen im Übergewicht bei Kindern im Grundschulalter 2006/2007 etabliert. Österreich hat sich, im Rahmen der Europäi- schen Ministerkonferenz der WHO 2013 zum Thema Ernährung und nichtübertragbare Krankhei- ten, verpflichtet, an entsprechenden Studien teilzunehmen (Vienna Declaration 2012) [6]. Internationale Daten zum europäischen Vergleich der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sind in Österreich nicht bzw. nur eingeschränkt vorhanden. Der Ös- terreichische Ernährungsbericht stellt die Basis der Gesundheitsberichterstattung in Österreich dar und wird als Fundament für die Planung ernährungspolitischer Maßnahmen angesehen. Im bislang rezentesten Ernährungsbericht 2012 [7] wurde berichtet, dass die Prävalenz von Überge- wicht (ohne Adipositas) bei 7- bis 14-jährigen Kindern und Jugendlichen im Zeitraum seit 2008 von 11 auf 17% gestiegen war. Bei einer geschlechterspezifischen Betrachtung wurde bei den Mäd- chen eine Erhöhung der Prävalenz von 10 auf 16% und bei den Jungen von 12 auf 17% berichtet, während die Adipositasprävalenz bei Jungen als stabil (9%) und bei den Mädchen sogar leicht rückläufig (7 auf 5,5%) interpretiert wurde [8]. Aus der sehr kleinen Quotenstichprobe (188 Mäd- chen und 199 Jungen, stratifiziert nach Geschlecht, Altersgruppen und geografischen Regionen (Ost- und Westösterreich), ergeben sich jedoch erhebliche Schwierigkeiten bezüglich der Validität der Daten. Demgegenüber wurde von Mayer et al. [9] eine statistisch repräsentative Stichprobe von 14500 4- bis 19-jährigen Kindern und Jugendlichen untersucht und im Durchschnitt 23% der Jungen und 15% der Mädchen als übergewichtig oder adipös berichtet. Altersbezogene Detailana- lysen wurden jedoch nicht publiziert. Ein Vergleich der unterschiedlichen Daten scheitert hier je- doch an den unterschiedlichen Definitionen von Übergewicht und Adipositas, d.h. an den zugrun- deliegenden Referenzwerten. Die sich aus den oben angeführten epidemiologischen Fakten weltweit ergebende Morbiditäts- und Mortalitätslast hat die WHO dazu veranlasst Maßnahmen zu setzen, um der Ausbreitung die- ser Epidemie entgegenzuwirken [10]. Alle Mitgliedsstaaten, die sich in der Vienna Declaration 7
COSI verpflichtet haben, werden angehalten sich diesem Problem zu stellen und am europäischen Ge- samtprojekt COSI mitzuwirken [6]. Die European Childhood Obesity Group (ECOG) hat Empfehlun- gen und Richtlinien vorgegeben [11], anthropometrische Daten zu messen und zu sammeln, um diese international vergleichbar zu machen und so angemessene Gesundheitsstrategien und prä- ventive Maßnahmen implementieren und evaluieren zu können [12]. Abschätzung von Übergewicht und Adipositas: BMI Weltweit wird der Body Mass Index (BMI) als geeignet angesehen, das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit abzuschätzen. Auch die WHO empfiehlt die Einteilung des Körpergewichtes in Un- tergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas, deren Grenzwerte mit Hilfe des BMI festgelegt werden. Der BMI berechnet sich aus dem Gewicht in kg dividiert durch die Größe in m² [13]. Trotz seiner simplen und praktischen Handhabung hat der BMI auch einige Nachteile, wie zum Beispiel die fehlende Berücksichtigung des Fettverteilungsmusters [14]. Nicht nur in Öster- reich, sondern weltweit resultieren Unterschiede je nach Verwendung eines bestimmten Refe- renzwertes, wodurch adäquate Vergleiche zwischen den Ländern häufig nicht möglich sind. Da es in der Wachstumsphase zu Änderungen der Körperzusammensetzung kommt, unterliegt der BMI bei Kindern und Jugendlichen typischen alters- und geschlechtsspezifischen Veränderungen. Im Wachstumsalter sollte die Bestimmung von Übergewicht und Adipositas daher anhand des alters- bezogenen BMI in Form von populationsspezifischen BMI-Perzentilen erfolgen. Die AGA (Arbeits- gemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter) in Deutschland empfiehlt die Verwendung einheitlicher BMI-Perzentile, die den Alterszeitraum von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr um- fassen [15]. Im deutschsprachigen Raum sind die Grenzwerte mit dem 90. (Übergewicht) und 97. Perzentil (Adipositas) festgelegt [16], andere internationale Referenzwerte empfehlen das 80. und 95. Perzentil [17]. Neue Referenztabellen für österreichische Kinder und Jugendliche wurden von Mayer et al. 2015 [9] entwickelt. International finden häufig die Referenzkurven von Cole et al. Verwendung [18,19]. Ein internationales Expertenteam der International Obesity Task Force hat diese Referenzwerte als Empfehlung übernommen und propagiert diese als Basis zum Vergleich von Übergewicht und Adipositas bei Kinder und Jugendlichen weltweit [20]. Die Weltgesundheits- organisation (WHO) hat 2007 auch neue Referenztabellen für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren veröffentlicht [21]. Jene Referenzwerte wurden aus mehreren weltweiten Stich- proben von gesunden, gestillten Kindern erstellt [11]. Trotz der Unterschiede der IOTF- und WHO- Referenzwerte werden beide zur Beschreibung der Übergewicht- und Adipositas-Prävalenz für Kinder und Jugendliche empfohlen. Tabelle 1: Definition von Unter-, Normal-, Übergewicht und Adipositas nach WHO und IOTF in der Altersgruppe 5 bis 19 Jahre UG NG ÜG AD WHO BMI
COSI Ziel und Zielsetzung Die „Adipositas Überwachungs-Initiative im Kindesalter“ (Childhood Obesity Surveillance Initiati- ve, COSI) ist eine prospektive Studie, die einen systematischen Prozess der Datenerhebung ver- folgt. Die Implementierung eines solchen einfachen, effektiven und nachhaltigen Überwachungs- systems ermöglicht die Beurteilung der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern, die Identifizierung von Risikogruppen und die Evaluierung von bereits etablierten Präventionsstra- tegien. Seit dem Start von COSI im Jahr 2007 wurden bisher drei Erhebungsrunden in unterschied- lichen Altersgruppen 6- bis 9,9-Jährige (2007-2008, 2009-2010, 2012-13) in zuletzt 35 Europäi- schen Ländern durchgeführt. Das Ziel der inzwischen vierten Erhebungsrunde (2016) dieser Initia- tive ist es, Übergewichts- und Adipositastendenzen bei 7- bis 9-jährigen Kindern zu erfassen und die fortlaufende Entwicklung zu dokumentieren, sowie internationale Vergleiche innerhalb der europäischen WHO Region zu ermöglichen. Österreich nimmt in der vierten Runde erstmals an COSI teil. Die Obesity Academy Austria/Qualitätsnetzwerk Übergewicht (c/o Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Salzburg) wurde vom Bundesministerium für Gesundheit und Frau- en beauftragt, national repräsentative Daten, die auch international vergleichbar sind, im Rahmen einer österreichischen COSI Beteiligung zu erheben. Die erhobenen Daten sollen den Grundstein für ein Monitoring des Ernährungsstatus (gemessen am Surrogatparameter Body Mass Index) von österreichischen Schulkindern bilden. Folgende Basisdaten wurden standardisiert erhoben: Körpergröße, Körpergewicht, Body Mass Index (BMI), Hüft- und Bauchumfang. Diese anthropometrischen Daten, die abgeleitete Prävalenz von Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas, sowie Einflussgrößen auf den BMI im schulischen Umfeld wurden in allen österreichischen Bundesländern erhoben. Studiendesign Das Studienprotokoll wurde in Bezug auf Studienfragestellung, Methodik und Zeitplan zwischen den teilnehmenden Partnerländern harmonisiert. Eine strenge Einhaltung des COSI-Protokolls wird vorausgesetzt um in die europäische Datenbank „OpenClinica“ inkludiert zu werden. Die Stichprobe wurde anhand eines geschichteten Zufallstichprobenversuchs ausgewählt. Regionen und Bezirke wurden als Gruppen definiert, innerhalb der Gruppen wurden Gemeinden und Schu- len nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Innerhalb der Schulen wurden Schulklassen im entspre- chenden Alter zufallsmäßig nominiert. Probandenauswahl Die Altersgruppe der Kinder wurde zwischen dem 7,0. und dem 9,9. Lebensjahr festgelegt. Das Hauptaugenmerk liegt bei der aktuellen Erhebungsrunde auf Kindern der 3. Schulstufe, d.h. 8-9- Jährigen. Aufgrund weitverbreiteter Altersunterschiede zum Zeitpunkt der Einschulung in der 3. Schulstufe, zum Beispiel wegen Klassenwiederholungen und vermehrten Integrationsklassen, wurden auch die Daten älterer Kinder miterfasst. Biologisch gesehen ist dieses Altersspektrum vor Eintritt der Pubertät und für die Prädiktion von Übergewicht und Adipositas im späteren Jugendli- chen- und Erwachsenenalter („Tracking“) relevant [20]. 9
COSI Methodik Ethische Aspekte Vor der Datenerhebung wurden Schulen in den Bundesländern per Zufallsprinzip ausgewählt und kontaktiert, informiert und ihr Einverständnis eingeholt. Die innerschulische Verteilung des Infor- mationsblattes und der Einverständniserklärungen in die entsprechenden Klassen wurde durch die Direktion der jeweiligen Schule organisiert. Weiters wurde die schriftliche Zustimmung zur Teilnahme an der Erhebung der Eltern und Kinder eingeholt. Kinder konnten nicht an der Unter- suchung teilnehmen wenn keine unterschriebene Einverständniserklärung zurückgebracht wurde, beziehungsweise eine konkrete Ablehnung der Eltern ausgesprochen wurde. Das Informationsblatt für die Eltern beschreibt den Inhalt, das Ziel, den genauen Ablauf und in- formiert über die erhobenen anthropometrischen Messwerte. Das Einverständnis der Eltern und Kinder beruhte auf Freiwilligkeit. Den Eltern und Kindern wurde die Möglichkeit geboten, bei Fra- gen und Unklarheiten die Projektleitung jederzeit zu kontaktieren. Training und Standardisierung Es wurden 35 fachlich qualifizierte UntersucherInnen rekrutiert. Alle UntersucherInnen wurden, gemäß des WHO Protokolls einem WHO-geleiteten Training unterzogen. Das Training zielte all- gemein auf die adäquate Handhabung der Fragebögen sowie im Speziellen auf die anthropomet- rische Messtechnik ab. Im Detail befasste sich das Training mit der Zielsetzung der Initiative, der standardisierten Handhabung der Fragebögen, Durchführung der Messungen, dem Umgang mit ängstlichen Kindern, der Kalibrierung der Messinstrumente und der adäquaten Dokumentation unter Ausschluss jeglicher Fehlerquellen. Statistische Selektion Es erfolgte eine zufällige statistische Selektion von 200 Schulen aus ganz Österreich, wobei für die statistisch notwendigen 100 Schulen jeweils eine Ersatzschule definiert wurde. Zur Auswahl der Schulen wurde ein stratifiziertes 2-stufiges Clusterstichprobeverfahren angewendet. Stratifiziert wurde nach den 9 österreichischen Bundesländern und deren 98 Bezirken. Bedingung für die Schulauswahl waren zumindest 2 Klassen pro 3. Schulstufe mit durchschnittlich 20 SchülerInnen pro Klasse. 10
COSI Datenerhebung Basierend auf der statistischen Selektion (geschichtete Zufallstichprobe) der Schulen und der Zu- stimmung der jeweiligen Landesschulräte/-rätinnen wurde am 04.10.2016 mit der telefonischen Kontaktaufnahme der ausgewählten Schulen begonnen. Die Termine zur Datenerhebung an den ausgewählten Schulen wurden jeweils individuell verein- bart. Die Terminverfügbarkeit der einzelnen Schulen wurde sehr von Ferienzeiten, schulautono- men Tagen, sowie individuellen Schulprojekten beeinflusst. Der Zeitraum, in dem die Messungen stattfanden, wurde daher sehr schmal gehalten (17.10.2016 bis 31.12.2016, in weiterer Folge ver- längert bis 3.2.2017). Vor der Messung wurde die Anzahl der registrierten SchülerInnen erhoben, das Vorhandensein einer Einverständniserklärung der Eltern überprüft und das Kind nochmals um Einverständnis zur Messung gebeten. Weiters wurde die Anzahl der Kinder, die selbst oder deren Eltern eine Teil- nahme ablehnten, bzw. am Messtag nicht anwesend waren, dokumentiert. Die anthropometrischen Daten (Körpergröße, Körpergewicht, Bauch- und Hüftumfang) wurden anhand eines standardisierten Vorgangs erhoben. Alle Gerätschaften wurden vor der Datenerhe- bung kalibriert. Verwendet wurden SECA 877 Personenwaagen, SECA 201 Maßbänder und SECA 217 Stadiometer (SECA, Hamburg, Deutschland) die von der WHO finanziert wurden. Um die Privatsphäre des Kindes während der Messung zu wahren, wurden alle Messungen in ei- nem separaten Behandlungsraum durchgeführt. Möglichen Stigmatisierungen und Schikanierun- gen bei Kindern mit erhöhtem Körpergewicht sollte so entgegengewirkt werden. Die Messungen erfolgten in Unterwäsche bzw. leichter Kleidung ohne Schuhe. Haarschmuck, Brillen, schwere Ohrringe und Halsketten wurden abgelegt. Das Gewicht wurde in Kilogramm gemessen und auf die nächsten 100 Gram aufgerundet (0,1 KG). Die Personenwaage wurde mit einem Kombinationsgerät vereint, sodass der Stadiometer auto- matisch im rechten Winkel zum Boden fixiert wurde. Das Gerät wurde so gestellt, dass das Stadi- ometer automatisch auf einer flachen, vertikalen Wand auflag. Die Körpergröße der Kinder und der Bauch- und Hüftumfang wurden in Zentimetern gemessen und aufgerundet auf den letzten 1 Millimeter (mm). Die Informationen über die Kinder und deren Messwerte wurden streng vertraulich und anonym behandelt. Die Namen wurden verschlüsselt und die Daten weder an eine andere Organisation noch an Dritte weitergeben; nur das Untersuchungsteam hatte Einsicht in die vollständige Liste der persönlichen Daten der Kinder. Die Aufbewahrung der Originaldaten erfolgt in einem ver- sperrten Dokumentenschrank. Andere Daten Außer den schon genannten Messwerten wurden noch weitere Parameter erhoben, wie zum Bei- spiel Geburtsdatum, Geschlecht, getragene Kleidung bei der Messung, Verzehr einer Mahlzeit vor der Messung, Konsumation eines Frühstücks, Schulname, -adresse, -stufe und -klasse. Die Schulleitung wurde gebeten, einen Fragebogen zur Charakterisierung der Schule auszufüllen. Dieser Schulfragebogen beinhaltet schulumfeldspezifische Informationen wie das Angebot von 11
COSI Süßigkeiten- und Getränkeautomaten, Außen- und Innenspielplätzen, Sportangebote und mögli- che Initiativen oder Schulprojekte, welche einen gesunden Lebensstil propagieren. Dateneingabe Die oben genannten Daten wurden mittels Fragebogen erhoben und in die von der WHO zu Ver- fügung gestellte Datenbank „OpenClinica“ übertragen und zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Datenanalyse Die Daten wurden beim Ausfüllen des Fragebogens sowie bei der Dateneingabe anonymisiert. Die Datenanalyse erfolgte sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene (WHO Europa Re- gion). Die neun österreichischen Bundesländer wurden nach statistischen Gesichtspunkten und nach geographischer Relevanz in 3 Regionen zusammengefasst: Süd-, Ost- und Westregion. Die Südre- gion umfasst die Bundesländer Steiermark und Kärnten, die Ostregion Burgenland, Niederöster- reich und Wien und die Westregion Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. 12
COSI Resultate Stichprobenbeschreibung 200 Schulen wurden aus ganz Österreich ausgewählt, wovon 48,5% teilnahmen. Die Kontaktauf- nahme mit den Schulen erfolgte telefonisch, um eine höchstmögliche Beteiligungsquote zu errei- chen. Mit Schulen, die bei Kontaktaufnahme und Projektvorstellung ihre Teilnahme zusagten, wurde ein Messtermin vereinbart. Die Einverständniserklärungen der Eltern und weitere Projek- tinformationen wurden vorab postalisch den Schulen zugestellt. Die Einverständniserklärungen wurden von den KlassenlehrerInnen an die Kinder mit der Bitte verteilt, diese von den Eltern un- terschrieben schnellst möglich zu retournieren. Am Messtermin selbst wurden die Einverständ- niserklärungen an das Messteam übergeben. Tabelle 2: Teilnehmende SchülerInnen nach Altersklassen Alter Jungen Mädchen Alle N % N % N % 7 1 0 2 0 3 0 8 575 45 643 52 1218 48 9 606 47 501 41 1107 44 10 103 8 77 6 180 7 11 6 0 8 1 14 1 12 0 0 1 0 1 0 Die Stichprobe bestand aus sieben- bis zwölfjährigen Kindern. Die Mehrheit der teilnehmenden Kinder war zwischen 8 und 9 Jahren alt. Eine annähernd gleichmäßige Geschlechterverteilung konnte erreicht werden (Tabelle 2). Tabelle 3: Geschlechterverteilung unter den teilnehmenden 8-jährigen Kindern N % Jungen 575 47 Mädchen 643 53 Alle 1218 100 Aus allen teilnehmenden Schulen waren gesamt 5135 registrierte Kinder eingeladen an der Unter- suchung teilzunehmen (2515 Mädchen, 2620 Jungen). Die Ablehnungsrate betrug 48,65% (23,68% 13
COSI Mädchen, 24,97% Jungen, Abbildung 1). 1,7% der zugesagten Kinder waren am Messtag schulab- wesend. 2510 Kinder (1280 Jungen, 1230 Mädchen; 48,9% aller Kinder) nahmen an der Studie teil. 5135 Kinder registriert 2515 Mädchen 2620 Jungen 19 Kinder verweigerten Untersuchung (0,4%) 9 Mädchen 10 Jungen 5116 Kinder waren einverstanden (99,6%) 2506 Mädchen 2610 Jungen 2498 Eltern verweigerten Teilnahme (48,7%) 1216 Mädchen 1282 Jungen 2618 Kinder mit Zustimmung der Eltern (50,1%) 1290 Mädchen 1328 Jungen 88 Kinder abwesend am Untersu- chungstag (1,7%) 48 Mädchen 40 Jungen Daten von 2530 Kindern in der Studie (49,3%) 1242 Mädchen 1288 Jungen 20 fehlende Angaben zu BMI und/oder Alter (0,4%) 12 Mädchen 8 Jungen 2510 Kinder für die Analyse (48,9%) 1230 Mädchen 1280 Jungen Abbildung 1: Untersuchungs- und Ablehnungsrate der Eltern und Kinder 14
COSI Volksschulen 3039 Ö Gesamt (97 in Studie) 1,7% (3) 4,4% (10) 2,7% (17) 2,9% (16) 2,8% (5) 2,4% (11) 2,4% (9) 4,3% (7) 7,0% (19) BGLD KTN NÖ OÖ SLBG STMK T VLBG W Abbildung 2: Prozentuelle Beteiligung der Schulen pro Bundesland für gesamt Österreich (Anzahl der Schulen pro Bundesland) 3,2% der Volksschulen aus ganz Österreich nahmen am COSI-Projekt teil. Es wurde eine gleichmä- ßige Verteilung der Schulrepräsentativität in den Bundesländern erzielt (Abbildung 2). Die höchste Beteiligung ergab sich im Bundesland Wien mit 7,0%, gefolgt von Kärnten mit 4,4%. Die restlichen Bundesländer vertreten eine Mitbeteiligung zwischen 1,7-2,8%. Anthropometrische Daten und Prävalenz der BMI-Klassen 8-jähriger Kinder Die anthropometrischen Messwerte (Körpergewicht, Körpergröße, Hüft- und Bauchumfang) die- ser Altersgruppe (gesamte Gruppe) sind in Tabelle 4 (Jungen) und 5 (Mädchen) dargestellt. Tabelle 4: Anthropometrische Messwerte von 8-jährigen Jungen MW SD Min Max Gewicht, kg 30,83 6,64 19,60 65,70 Größe, cm 134,48 5,89 113,9 156 Bauchumfang, cm 60,44 7,4 47,5 97,4 BMI, kg/m² 16,9 2,75 12,3 30,92 Hüftumfang, cm 66,96 7,49 51,80 97,30 (Mittelwert, MW; Standardabweichung, SD; Minimalwert, Min; Maximalwert, Max; n=574) 15
COSI Tabelle 5: Anthropometrische Messwerte von 8-jährigen Mädchen MW SD Min Max Gewicht, kg 29,81 6,62 17 59,5 Größe, cm 132,94 5,87 111 152 Bauchumfang, cm 58,93 6,91 42,4 93 BMI, kg/m² 16,71 2,80 11,74 29,99 Hüftumfang, cm 67,21 7,40 67,90 95,00 (Mittelwert, MW; Standardabweichung, SD; Minimalwert, Min; Maximalwert, Max; n=638) Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern in allen Messwerten. Es be- steht ein signifikanter Unterschied zwischen Jungen und Mädchen für Körpergröße (p=0,002) und BMI (p=0,0003). Weiters konnte ein hochsignifikanter Unterschied anhand des Körpergewichts zwischen den Geschlechtern gefunden werden (p=
COSI In Abbildung 4 ist die Klassifizierung der 8-Jährigen nach den WHO-Referenzwerten dargestellt. Die Mehrheit der Prävalenz machen auch hier Normalgewichtige aus (Jungen 55,7%, Mädchen 61,7%). Anhand der WHO Referenzwerte, im Vergleich zu IOTF, werden etwas weniger Mädchen als übergewichtig eingestuft (IOTF 17,4%, WHO 16,8%). Weiters werden nach WHO ähnlich viele Jungen und Mädchen als übergewichtig (>1 Standardabweichung) wie nach IOTF eingestuft, aller- dings mehr Jungen als Mädchen als adipös klassifiziert (WHO: Jungen 9,2%, Mädchen 6%; IOTF: Jungen 5,7%, Mädchen 4,6%). Der Anteil extremer Adipositas ist bei Jungen nach beiden Refe- renzklassen ähnlich, jener der Mädchen nach WHO (>3 Standardabweichungen) etwas niedriger als nach IOTF (1,4% vs. 2,8%). Abbildung 4: BMI (WHO) Verteilung der 8-Jährigen, nach Geschlecht (Jungen N=574, Mädchen N=638) Anthropometrische Daten und Prävalenz der BMI-Klassen bei unter 9-jährigen und ab 9-jährigen Kindern Die graphische Darstellung der BMI-Verteilung nach IOTF zeigt eine deutlich höhere Prävalenz von Adipositas bei älteren im Vergleich zu jüngeren Kindern beider Geschlechter (Abbildung 5). 9- Jährige zeigen bei beiden Geschlechtern eine höhere Prävalenz von Übergewicht (ÜG) und Adipo- sitas (AD) als 8-Jährige. Sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen kommt es zu einem An- stieg des ÜG bei einem Alterssprung von 9 Jahre (9 Jahre: Jungen 18,3% und Mädchen 18,3%). Auch die Adipositasprävalenz steigt bei beiden Ge- schlechtern mit zunehmendem Alter (9 Jahre: Jungen 7,3%, Mädchen 6,8%). Die Prävalenz der extremen Adipositas steigt deutlich bei den Jungen von 9 Jahre, wobei die Prävalenz bei den Mädchen sinkt (Abbildung 5). 17
COSI Tabelle 6: Darstellung der anthropometrischen Messwerte von
COSI Tabelle 9: Darstellung der anthropometrischen Messwerte von >9-jährigen Mädchen MW SD Min Max Gewicht, kg 32,23 7,68 18,98 64,67 Größe, cm 136,36 6,66 120,70 176,80 Hüftumfang, cm 69,78 8,35 54,30 98,40 BMI, kg/m² 17,17 3,02 11,76 28,03 Bauchumfang, cm 61,73 8,27 45,00 89,60 (Mittelwert, MW; Standardabweichung, SD, Minimalwert, Min; Maximalwert, Max; n=587) Abbildung 5: BMI (IOTF) Verteilung bei SchülerInnen älter und jünger als 9 Jahre, nach Geschlecht (9 Jahre Jungen N=715, Mädchen N=587) 19
COSI Abbildung 6: BMI (WHO) Verteilung bei SchülerInnen älter und jünger als 9 Jahre, nach Geschlecht (9 Jahre Jungen N=715, Mädchen N=587) Auch bei Verwendung der WHO-Referenzwerte kommt es zu einer Erhöhung der Prävalenz von ÜG bei dem Alterssprung von 9Jahren (Abbildung 6). Weiters kommt es auch zu einer er- höhten Adipositasrate. Dieser Anstieg ist deutlicher bei den Jungen als bei den Mädchen (9 Jahre: Jungen ÜG 18,7%, AD 11,1%; Mädchen ÜG 17,4%, AD 7,7%). Genau wie nach IOTF ist eine Zunahme der morbiden Adi- positas bei den Jungen im Altersunterschied deutlich sichtbar. Anthropometrische Daten und Prävalenz der BMI-Klassen aller Kindern nach österreichischen Regionen Tabellen 10 bis 13 zeigen die Messdaten der Kinder in den drei Regionen. Insbesondere bei Jun- gen im Osten und Westen zeigt sich hier eine erhebliche Spanne von Untergewicht bis morbider Adipositas. 20
COSI Tabelle 10: regionale Ergebnisse anthropometrischer Messwerte für alle Kinder (n=2530) Region Gewicht, kg n Größe, cm n Bauchum- n Hüftumfang, cm n BMI, kg/m² n (Spanne) (Spanne) fang, cm (Spanne) (Spanne) (Spanne) Osten 31,83 1071 135,12 1071 61,07 1071 67,73 1071 17,25 107 (17-80,7) (113,9-159) (42,4-107) (47,9-109) (11,76-37,55) 1 Westen 31,45 909 135,3 909 61,1 904 68,56 904 17 909 (18,9-77) (114-159,1) (47-98) (53-104,7) (11,74-34,57) Süden 32,13 531 135,9 531 61,31 531 69,45 531 17,2 531 (17,9-69,1) (111-176,8) (48,8- (52,5-98,8) (12,26-30,37) 101,9) Tabelle 11: regionale Ergebnisse anthropometrischer Messwerte für Mädchen (n=1236) Region Gewicht, kg n Größe, cm n Bauchumfang, cm n Hüftumfang, n BMI, kg/m² n (Spanne) (Spanne) (Spanne) cm (Spanne) (Spanne) Osten 31,41 520 134,59 520 60,44 520 67,2 520 17,14 520 (17-64,7) (116,4-154,2) (42,4-93) (47,9-96,5) (11,76-28,32) Westen 30,27 444 134,28 444 60,12 444 67,7 444 16,63 444 (18,9-56) (118,9-151) (47-89,6) (53,6-95,1) (11,74-28,28) Süden 31,39 264 135,02 264 60,17 264 67,9 264 17,03 264 (17,9-61,5) (111-176,8) (48,8-88,2) (52,5-98,4) (12,26-29,99) Tabelle 12: regionale Ergebnisse anthropometrischer Messwerte für Jungen (n=1294) Region Gewicht, n Größe, cm n Bauchumfang, n Hüftumfang, n BMI, kg/m² n kg (Spanne) cm (Spanne ) cm (Spanne ) (Spanne) (Spanne) Osten 32,23 551 135,61 55 61,66 551 65,5 551 17,35 551 (19,6-80,79) (113,9-157,8) 1 (47,5-107) (51,8-109) (12,5-37,55) Westen 32,57 465 136,26 46 62,05 460 67,65 460 17,36 465 (20-77) (113,5-159,1) 5 (47,4-98) (53,0-104,7) (12,3-34,57) Süden 32,86 267 136,76 26 62,43 267 68,3 267 17,36 267 (21,4-69,1) (122,6-159,1) 7 (51,1-101,9) (54,1-98,8) (12,6-30,37) In Tabelle 13 ist die Prävalenz von ÜG, AD und morbider AD (gesamt) in den drei Regionen Öster- reichs bei Jungen und Mädchen dargestellt. Während bei Mädchen ein erhebliches Ost-West- bzw. etwas geringer ausgeprägtes Ost-Süd-Gefälle beobachtet wird, ist dies bei Jungen nicht der Fall. Abbildungen 7 und 8 zeigen die Aufteilung von Untergewicht bis morbider Adipositas beider Geschlechter in den Regionen. Das höchste Maß an morbider Adipositas besteht bei den Jungen in der Südregion (5,2% nach IOTF). Mädchen zeigten in allen Regionen häufiger als Jungen Unter- gewicht. 21
COSI Tabelle 13: regionale Prävalenz von Übergewicht, Adipositas und morbider Adipositas (gesamt) beider Geschlechter nach IOTF- und WHO-Referenzen Jungen Mädchen Ost West Süd Ost West Süd IOTF (%) 28,5 27,7 27,7 29,5 21,5 26,3 WHO (%) 32,3 32,8 31,4 29,1 20,6 25,1 Abbildung 7: regionale Ergebnisse BMI (IOTF)-Verteilung (Ostregion N=551, Westregion N=465, Südregion N=267) 22
COSI Abbildung 8: regionale Ergebnisse BMI (WHO)-Verteilung (Ostregion N=551, Westregion N=465, Südregion N=267) Schulbezogene Determinanten des Ernährungs- und Bewegungsverhalten 21% Ja, für alle Nur für einige Schulstufen 3% 54% Nur SchülerInnen aus ländlichen Wohnbereichen Nur SchülerInnen die 22% weitweg wohnen Abbildung 9: Verfügbarkeit eines Schulbusses als Transportmittel zur Schule (N=97, 100%) SchülerInnen, die im ländlichen Raum wohnen oder einen weiteren Weg („weit weg“ definiert zwischen 1-7 KM) zur Schule haben, wird das Angebot eines Schulbusses meist angeboten (76%). 21% der Schulen bieten all ihren SchülerInnen dieses Angebot an, 3% nur einzelnen Schulstufen. 23
COSI 26,0% 22,9% 16,7% 15,6% 8,3% 5,2% 3,1% 1,0% 1,0% Abbildung 10: Einschätzung der Schulwegsicherheit (N=13, 13%) Obwohl nur 13% der Schulen diese Frage beantwortet haben, konnte ein klarer Trend beobachtet werden, dass die Schulwegsicherheit allgemein als gewährleistet angesehen wurde. Immerhin ca. 15% der Kinder müssen einen Schulweg absolvieren, der als unsicher bis extrem unsicher angese- hen wird (Abbildung 10). Ja Nein WERBUNGSFREI 94,8 5,2 SELBSTBEDINGUNGSAUTOMATEN 6,3 93,8 CAFETERIA 6,3 93,8 SCHULBUFFETT 20,8 79,2 Abbildung 11: Nahversorgung mit Lebensmitteln im Schulumfeld 24
COSI Um die schulischen Einrichtungen als möglichen Prädiktor für Übergewicht und Adipositas auf na- tionaler Ebene vergleichbar zu machen, wurden einige mögliche Einflussgrößen erfragt. Selbstbe- dienungsautomaten und Cafeterien weisen eine sehr geringe Präsenz (6,3%) in den Schulen in ganz Österreich auf. In ca. jeder fünften Schule ist ein Schulbuffet vorhanden. Aushänge („schwar- zes Brett“) wurden in allen Schulen in Hinblick auf mögliche Werbungen für energiearme und/oder nährstoffdichte Lebensmittel, welche die Förderung eines gesunden Lebensstil fördern, bewertet. Nur in wenigen Schulen konnte Werbung und Marketing beobachtet werden (Abbil- dung 11). Um die Verfügbarkeit von verschiedenen Nährstoffgruppen abschätzen zu können, die vor allem im Volkschulalter von Bedeutung sind, wurde deren Zugänglichkeit am Schulgelände überprüft (Abbildung 12). Eine süße Jause ist in 89,6% der Schulen nicht verfügbar und in 10,4% käuflich er- werbbar. Interessant ist das Ausmaß an fehlender Verfügbarkeit von Obst und Gemüse (Gemüse 47,9% und Obst 35,4%). Jedoch wird Obst und Gemüse, wenn vorhanden, meist gratis angeboten (Gemüse 14,6% und Obst 16,7%). Milch und Milchprodukte werden hauptsächlich käuflich ange- boten (57,3%) oder sind nicht verfügbar (39,6%). Gratis Nicht verfügbar Käuflich erwerbbar SÜßE JAUSE 89,6 10,4 GEMÜSE 37,5 47,9 14,6 OBST 47,9 35,4 16,7 MILCH UND CO. 3,1 39,6 57,3 Abbildung 12: Angebot von ausgewählten Speisen und Getränken Ja Nein 72,9 27,1 Abbildung 13: Ernährung als Teil des Unterrichtscurriculums (N=97, 100%) 25
COSI 0% 41% 49% 10% Ja Nein k.A. Abbildung 14: Angebot von gesundheitsfördernden Projekten in der 3. Schulstufe 0% 9% 1% 90% Ja Nein k.A. Abbildung 15: Angebot von gesundheitsfördernden Projekten in der 4. Schulstufe Unterricht oder Projekte zur Förderung eines gesunden Lebensstils wird in den meisten Schulen angeboten. Von allen teilnehmenden Schulen gaben knapp 73% an Ernährungsunterricht als Teil des Schulcurriculums zu haben. 41% der Schulen halten regelmäßig Gesundheitsprojekte in der 3. Schulstufe ab, in der 4. Schulstufe berichten dies lediglich 9% (90% machten dazu keine Angaben). 26
COSI Adipositasprädiktoren In Tabelle 14 sind Prädiktoren von Adipositas (nach WHO) des schulischen Umfeldes dargestellt. Das Alter und Geschlecht der Kinder, der Urbanisierungsgrad des Wohnumfeldes, die (kostenlose) Verfügbarkeit von Gemüse sind signifikante Prädiktoren für Adipositas. Tabelle 14: Prädiktoren für Adipositas bei Schulkindern WHO WHO WHO OR [95% CI] p-Wert VAR-p-Wert Turnsaal Ja Referenz 0,15 Nein 1,83 [0,83;4,06] 0,13 0,15 (IOTF 0,06) Gemüse Gratis Referenz 0,02 Nicht verfügbar 1,50 [1,10;2,03] 0,01 0,02 Kostenpflichtig 1,37 [0,91;2,07] 0,12 0,02 Urbanisierung städtisch Referenz 0,007 Halb-städtisch 0,68 [0,50;0,93] 0,014 0,007 ländlich 0,61 [0,43;0,89] 0,005 0,007 Geschlecht männlich Referenz
COSI ligungsquote war in den Bundesländen Wien und Kärnten zu verzeichnen. Die Mitbeteiligung der Bundesländer war vermutlich auch abhängig von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Unter- sucherInnen pro Bundesland. So konnten in der kurzen Rekrutierungszeit in Wien und in Kärnten mehr UntersucherInnen als in den anderen Bundesländern gefunden werden. Nicht nur das Ver- hältnis Teamgröße zu Schulanzahl pro Bundesland spielte eine relevante Rolle in der Beteiligung, sondern auch das Interesse und die Kapazitäten der per Zufall ausgewählten und sodann ange- fragten Schulen. Die Messungen mussten zwischen Oktober 2016 und Februar 2017 stattfinden. Herbstausflüge, Adventvorbereitungen, diverse Schulprojekte und Schulferien beeinflussten die Beteiligung an COSI. Eine weitere relevante Einflussgröße auf die Stichprobengröße war die Zustimmung der Eltern zur Mitbeteiligung der Kinder. Von 5153 registrierten Kindern stimmten nur knapp die Hälfte der El- tern einer Teilnahme zu. Die Ablehnungsrate der Eltern war bei beiden Geschlechtern vergleich- bar, sodass eine gleichmäßige Verteilung beider Geschlechter gegeben war (Jungen 50,9%; Mäd- chen 49,1%). Ein weiterer möglicher Einflussfaktor bei der Mitbeteiligung war die Sprache. Kinder und deren Eltern mit Migrationshintergrund hatten auf Grund mangelnder Sprachkenntnisse teil- weise Verständnisschwierigkeiten beim Lesen der nur in Deutsch verfügbaren Projektbeschrei- bung bzw. der Einverständniserklärung und lehnten daher möglicherweise die Teilnahme ihres Kindes ab. Prävalenz von Übergewicht und Adipositas Während österreichweit weitgehend unabhängig von der angewandten Referenz circa 30% der Jungen als übergewichtig, adipös oder morbid adipös eingestuft wurden, konnten bei Mädchen deutliche regionale Unterschiede im Sinne eines Ost-West- bzw. eines Ost-Süd-Gefälles beobach- tet werden. Die größte Häufigkeit an morbider Adipositas war bei Jungen der Südregion zu ver- zeichnen (5,2%). COSI ist die bisher größte epidemiologische Studie in der untersuchten Altersgruppe 8- bis 9- jähriger Kinder. Ähnliche Arbeiten wie die von Mayer et al. [9], Greier et al. [23], das HELENA- Projekt [5] oder die HBSC-Studie [22] sind vorhanden, jedoch wurden hier teilweise andere Alters- klassen der Kinder untersucht und nicht nach einem standardisierten Protokoll vorgegangen. In der aktuellen Studie wurden ausschließlich die WHO- und IOTF-Referenzwerte verwendet, um internationale Vergleichbarkeit zu schaffen. Mayer et al. 2014 [9] und der Österreichische Ernäh- rungsbericht 2012 [7] erhoben Prävalenzdaten österreichischer Kinder. Für den österreichischen Ernährungsbericht 2012 [7] wurden österreichweit lediglich 386 7- bis 10-jährige Jungen und Mädchen untersucht, wovon 22,6 bzw. 20,7% als übergewichtig oder adipös eingestuft wurden. Mayer et al. [9] untersuchten dagegen 2014 eine repräsentative Stichprobe 6- bis 9-Jähriger (1397 Jungen, 1237 Mädchen). Die Autoren berichteten eine insgesamt etwas niedrigere Prävalenz von Übergewicht inkl. Adipositas (Jungen 29,3%, Mädchen 25,7% nach WHO; 20,3% vs. 21,2% nach IOTF) als in der aktuellen COSI-Kohorte. Informationen zu den unterschiedlichen Regionen bzw. Informationen aus dem schulischen Umfeld wurden von Mayer et al. nicht berichtet. Die in der aktuellen Studie erhobenen Daten machen erstmalig auch ein internationales Bench- marking nach einheitlichem Studienprotokoll und Referenzen möglich. Im internationalen Ver- gleich mit den in der ersten COSI-Runde 2007/2008 erhobenen Prävalenzdaten befindet sich die nun erhobene Prävalenz im oberen Mittelfeld (Übergewicht inkl. Adipositas: 19,3-49,0% der Jun- gen und 18,4-42,5% der Mädchen in den 12 teilnehmenden Ländern) [19]. 28
COSI Die Gruppe der 9-Jährigen zeigt im Vergleich zu den 8-Jährigen eine deutlich höhere Überge- wichts- und Adipositasprävalenz nach beiden Referenzwerten. Gerade diese Entwicklungsphase wird als besonders kritisch in der kindlichen Entwicklung gesehen [24]. Nicht nur höhere Prävalen- zen allgemein, sondern auch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden in diesem Al- ter schon deutlich. Determinanten Ein logistisches Regressionsmodel wurde herangezogen, um mögliche schulumfeldspezifische De- terminanten für kindliche Adipositas zu evaluieren. Wie bei den Prävalenzdaten beeinflussen die unterschiedlichen Definitionen der Referenzwerte das prädiktive Model. Das Alter und Geschlecht der Kinder, der Urbanisierungsgrad des Wohnumfeldes und die (kosten- lose) Verfügbarkeit von Gemüse konnten als prädiktive Faktoren eruiert werden. Limitationen Limitierend in der vorliegenden Studie waren die hohen Ablehnungsraten der Eltern sowie der Schulen selbst. Die Repräsentativität der Stichprobe kann aufgrund der ausreichenden Fallzahl als gegeben angenommen werden. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Die vorliegenden Daten sind die Basis für ein zukünftiges Monitoring der Übergewichts- und Prä- valenzdaten im Kindesalter in Österreich und erlauben auch einen internationalen Vergleich. Während Jungen österreichweit eine einheitlich hohe Prävalenz aufweisen, sind bei Mädchen deutliche regionale Unterschiede zu verzeichnen, wobei die Prävalenzen in Westösterreich (Vor- arlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich) niedriger als jene im Süden (Steiermark, Kärnten) und Os- ten (Wien, Niederösterreich, Burgenland) sind. Der Urbanisierungsgrad des Wohnumfeldes (städtisches Umfeld als Risikofaktor) und eine fehlen- de (kostenlose) Verfügbarkeit von Gemüse in der Schule konnten als weitere signifikante Prä- diktoren für Adipositas identifiziert werden. Diese Ergebnisse bestätigen, dass eine gezielte Ernährungs-, Bewegungs- und Gesundheitsförde- rung im schulischen Umfeld wesentliche Elemente eines präventiven Gesamtkonzeptes sind. Die Implementierung eines nachhaltigen Monitorings ermöglicht die Beurteilung der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern im Zeitverlauf, die Identifizierung von Risikogruppen und die Evaluierung von bereits etablierten Präventionsstrategien. 29
COSI Danksagungen Die Studie wurde finanziert durch Mittel des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen und der Österreichischen Adipositasgesellschaft. Besonderer Dank ergeht an das COSI Team der WHO unter der Leitung von João Breda: Ana Rito, Jelena Jakovljevic, Liza Jane Villas, Marta Buoncristiano, Gerben Rienk Visser, den teilnehmenden Schulen, insbesondere den Lan- desschulräten und Landesschulrätinnen, dem Bundesministerium für Bildung, denn LehrerInnen, den Kindern und deren Eltern. Der Dank der Studienautoren gilt auch in besonderem Maße den engagierten TeammitarbeiterIn- nen: Dr. Hans Peter Stüger, Olga Röhm, Erwin Schimak, Stefanie Haria, Isabella Förster, Natalie Baumgartner, Alexandra Mystek, Mag. Christian Müller-Guttenbrunn, Sabine Geiersberger, Mar- tina Heigl, Judith Erler (FH Tirol), Alexandra Schweiger, Mag. Karin Löschenbrand, Ewa Johann, Jo- chen Maggale, Yvonne Strugger, Stephanie Scharf, Daniela Klocke, Nina Badstuber, Sylvia Dörfler, Sophie Hanauer, Anna-Lena Aufschnaiter (FH Joanneum Graz), Martina Ritt, Theresa Reischl, Jac Stolk, Natascha Zierer, Isabella Böhm, Fanni Hofer, Christian Brun, Thomas Kaiser und Katja Eich- mann, Dr.in Cäcilia Karitnig-Weiß. 30
COSI Referenzen 1. Global action plan for the prevention and control of noncommunicable diseases 2013-2020. Geneva: WHO; 2013. (http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/94384/1/9789241506236_eng.pdf; Zugriff 13.05.2017) 2. World Health Organization (WHO): Obesity and Overweight: Fact sheet N°311. Version 2013. (http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs311/en/; Zugriff 12.05.2017) 3. The challenge of obesity in the WHO European Region and the strategies for response. Sum- mary. Copenhagen, World Health Organization, Regional Office for Europe, 2007 4. Dietrich S, Phillipp K, Widhalm K “Das HELENA Projekt“ Journal für Ernährungsmedizin 2007; 9 (1), 19-21 5. Strauss RS. Childhood obesity and self esteem. Pediatrics. 2000:105(1) 6. Vienna Declaration on nutrition and noncommunicable diseases in the context of health 2020. Copenhagen: WHO Regional Office for Europe; 2013. (http://www.euro.who.int/data/assets/pdf_file/0005/193253/CONSENSUS-Vienna- Declaration-5-July-2013.pdf; Zugriff 30.04.2017)) 7. Elmadfa I et al. Der Österreichische Ernährungsbericht 2012. 1. Auflage, Wien, 2012. http://www.bmgf.gv.at/home/Gesundheit/Ernaehrung/Rezepte_Broschueren_Berichte/Der_ Oesterreichische_Ernaehrungsbericht_2012; Zugriff 17.05.2017) 8. Bundesministerium für Gesundheit (BMG): G’scheit G’sund Overweight and Obesity in Austri- a. BMG, 2012. https://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/7/1/0/CH1396/CMS1385031886552/whoc onference_factsheet_obesity_final.pdf; Zugriff 24.04.2017) 9. Mayer M, Gleiss A, Haüsler G, Borkenstein M, Kapelari K, Köstl G, Lassi M, Schemper M, Schmitt K, and Blümel P. Weight and body mass index (BMI): current data for Austrian boys and girls aged 4 to under 19 years. Ann Hum Biol, 2015; 42(1): 45–55 10. WHO. European Childhood Obesity Surveillance Initiative. January, 2008. World Health Organ- ization. (http://www.euro.who.int/en/health-topics/disease- prevention/nutrition/activities/monitoring-and-surveillance/who-european-childhood- obesity-surveillance-initiative-cosi ; Zugriff 17.05.2017) 11. Rolland-Cachera MF. 2011. Childhood obesity: current definitions and recommendations for their use. Int J Pediatr Obes 6:325–331. 12. World Health Organization (WHO): BMI Classification. Version 2006. (http://www.euro.who.int/en/health-topics/disease-prevention/nutrition/a-healthy- lifestyle/body-mass-index-bmi ; Zugriff 21.04.2017) 13. Kaspar H. Kapitel „Erkrankung des Stoffwechsels” in Ernährungsmedizin und Diätetik (Elsevier; Hrsg) 10. Auflage, Urban & Fischer, München, 2007; 245-271 14. Federico B, D’Aliesio F, Pane F, Capelli G, Rodio A. 2011. Body mass index has curvilinear rela- tionship with the percentage of body fat among children. BMC Res Notes 4:301. 31
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