Klimaänderung und Wasserkraft - Fallstudie Stausee Göscheneralp - Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
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Klimaänderung und Wasserkraft Fallstudie Stausee Göscheneralp Foto: Jan Magnusson / SLF Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Davos und Birmensdorf, August 2011
In Kürze … Wie wird sich die Klimaänderung auf die Wasserverfügbarkeit und die Zuflüsse zu den Stauseen auswirken? Diese Frage wurde am Beispiel des Göscheneralpsees (Kanton Uri) basierend auf den aktuellsten Klima‐ und Gletscherszenarien und mit Hilfe zweier hydrologischer Modelle untersucht. Die Modellergebnisse zeigen eine deutliche Veränderung in der Saisonalität des Zuflusses zum Göscheneralpsee. Die Frühlingsschmelze wird früher einsetzen, so dass sich der maximale Zufluss im Sommer im Mittel um ca. 3 Wochen bis Mitte des Jahrhunderts, bzw. um ca. 6 Wochen bis Ende des Jahrhunderts verschieben wird. Dem zukünftig zusätzlichen Wasserangebot im April bis Juni steht eine deutliche Abnahme des Seezuflusses im Juli bis September gegenüber. Die Konsequenzen auf den Jahresabfluss werden von den beiden hydrologischen Modellen unterschiedlich beurteilt. Während das eine Modell keine Volumenänderungen prognostiziert, berechnet das andere Modell mittelfristige Zunahmen im Gesamtabfluss von bis zu 20%. Bereits heute sind die Zuflüsse im Sommer in extremen Jahren mehr als doppelt bzw. weniger als halb so hoch wie in durchschnittlichen Jahren. Dieses Verhältnis zwischen extremen und normalen Jahren wird sich im wesentlichen auch in Zukunft wenig verändern. Im Vergleich zur natürlichen Variabilität zwischen den Jahren sind die prognostizierten Änderungen im Zufluss relativ klein, so dass die durchschnittlichen Verhältnisse Ende des Jahrhunderts bereits heute in extremen Jahren beobachtet werden können. 1
Einleitung Über das Projekt Über die Fallstudie Göscheneralpsee Die prognostizierte Klimaänderung wird einen Die vorliegende Fallstudie profitiert von Synergien mit dem bedeutenden Einfluss auf Schneedecke und Gletscher, und ETH‐Projekt BigLink (www.cces.ethz.ch/projects/ somit auf die Wasserressourcen in den Einzugsgebieten clench/BigLink), in dessen Rahmen unter anderem die der Wasserkraftwerke haben. Hydrologie im Einflussbereichs des Dammagletschers in 3‐ jähriger Feldforschung untersucht wurde. Dank BigLink Wie gross diese Änderung in der Wasserverfügbarkeit für liegen lokale Messungen zum Abfluss von die Wasserkraftproduktion sein wird und wie genau sich Teileinzugsgebieten, zu meteorologischen Randbedin‐ die Zuflüsse zu den Reservoirs zeitlich (saisonal) und gungen, sowie zur Schneeverteilung im Gebiet vor. Diese mengenmässig verändern werden, ist bisher nur in Messungen ermöglichten über den üblichen Rahmen der Einzelfällen untersucht worden (Beispiel: Mauvoisin). hydrologischen Modellierung hinaus zu gehen. Und so Mit dem Ziel, diesbezüglich für die ganze Schweiz konnte parallel zu einem konventionellen Modell auch ein verbesserte Aussagen machen zu können, hat die Swiss wesentlich komplexeres Modell eingesetzt werden, Electric Research zusammen mit dem Bundesamt für welches die physikalischen Prozesse rund um den Energie‐ Energie im 2008 die vorliegende Studie in Auftrag gegeben. und Wasserhaushalt in alpinen Einzugsgebieten abbildet. Dabei sollen die hydrologischen Auswirkungen der Der Vorteil von physikalisch‐basierten Modellen liegt darin, Klimaänderung für die Wasserkraft in der Schweiz räumlich dass die Übertragbarkeit auf zukünftige klimatische differenziert unter Einbezug der aktuellsten Randbedingungen prinzipiell gegeben ist. Auf der anderen Vorhersagemodelle abgeschätzt werden. Seite benötigen diese Modelle exakte räumlich verteilte Neben einer generellen Analyse der zu erwartenden meteorologische Inputdaten, welche im Anbetracht der hydrologischen Veränderungen in ca. 20 natürlichen heutigen Messnetze nur mit gewissen Vereinfachungen zur Einzugsgebieten der Schweiz mit unterschiedlichen Verfügung gestellt werden können. Und so bieten die in topographischen, geologischen und klimatologischen dieser Fallstudie verwendeten komplementären Voraussetzungen untersucht diese Studie sechs Modelltypen die Möglichkeit (aber auch den Umstand), ausgewählte Fallbeispiele im Detail. In diesen zusätzlich zur Unsicherheit der Klimamodelle auch auf die Fallbeispielen werden für die Zeiträume 2021‐50 (nahe Unsicherheiten durch verschiedene Modellansätze in der Zukunft), resp. 2070‐99 (ferne Zukunft) die lokalen hydrologischen Modellierung einzugehen. meteorologischen Veränderungen und die daraus resultierenden Änderungen in der Vergletscherung, der Schneedecke und im Abfluss simuliert. Abschliessend wird von den betroffenen Kraftwerkbetreibern die Bedeutung dieser hydrologischen Änderungen für ihre Stromproduktion abgeschätzt. Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse der Fallstudie „Göscheneralpsee“ zusammen. Die folgenden Gruppen haben hierzu beigetragen: Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich (klimatologisches Downscaling), Geographisches Institut der Uni Zürich (Gletschermodellierung), Versuchsanstalt für Wasserbau der ETH Zürich (Gletschermodellierung), Eidg. Forschungsanstalt WSL (Schneedecken und Abflussmodellierung), sowie CKW, Riskmanagement und Research (betriebliche Analysen). Abb. 1: Installation einer automatische Kamera zur Überwachung des Flussnetzwerkes welches das Schmelzwasser des Dammagletschers in den Göschernalpsee transportiert. 3
Allgemeine Datengrundlagen d) Als Grundlage für die Gletscherentwicklung dient das World Glacier Inventory: Stand 1973. Dieses wurde als Initiale Gletscherfläche für die Simulation (1985) Für die Fallstudie „Göscheneralpsee“ wurden folgende verwendet und dann kontinuierlich mit dem Daten verwendet: Schrumpfmodell von Paul et al. (2007) angepasst (siehe a) Digitales Geländemodell RIMINI (Arealstatistik, Seite 4). Die Rastergrösse des ursprünglichen Bundesamt für Statistik) mit einer räumlichen Auflösung Gletscherinventars ist 25 m. Für unsere Modellierung wird von 100 m. sie auf 200 m aggregiert. b) Landnutzung – aggregiert in ca. 12 hydrologische e) Schneemessungen des Interkantonalen Mess‐ und Klassen – mit einer räumlichen Auflösung von 100 m, Informationssystems IMIS, sowie Beobachter‐Schneedaten basierend auf der Areal‐Statistik des Bundesamts für des SLF Davos Statistik (GEOSTAT), 1992/97. f) Zufluss‐Messungen (berechnet aus Änderungen des c) Meteorologische Messungen (Stundenwerte; Zeitraum: Seewasserstands) der CKW (Centralschweizerische 1980‐2009) der MeteoSchweiz‐Stationen, welche für das Kraftwerk AG, Luzern) für den Zeitraum 1997‐2009. Einzugsgebiet Göscheneralpsee relevant sind. Wichtige g) Messungen im Teileinzugsgebiet Damma‐Reuss von Stationen sind Gütsch‐ob‐Andermatt, Altdorf, Grimsel 2006‐2010: Abfluss, meteorologische Daten, Hospiz, Titlis und Engelberg. Für die hydrologische Schneeverteilung, Grundwasserpegel, Wasser‐ Modellierung wurden folgende meteorologische temperaturen, und anderes. Messgrössen verwendet: Lufttemperatur, Relative Feuchte, Globalstrahlung, Niederschlag und Windgeschwindigkeit. Abb. 2: Karte des Göscheneralpsee‐Einzugsgebiets und Umgebung. Die nächstgelegenen Messstellen der Meteoschweiz sind markiert. 4
Modellierungsansatz Als Grundlage dafür wurden der Ausgangszustand der Gletscher von 1985 (gemäss World Glacier Inventory) mit einem Schrumpfmodell von Paul et al. (2007) in 5‐Jahres‐ Die Ergebnisse dieser Fallstudie basieren auf regionalen Schritten kontinuierlich reduziert. Die glaziologische Klimamodelldaten des europäischen Projekts ENSEMBLES, Berechnungen basieren dabei auf der einfachen Annahme, welche alle vom IPCC‐Emissionsszenario A1B (moderate dass die Gleichgewichtslinie (GWL) entsprechend der Erwärmung) ausgehen. Um die Bandbreite bzw. Lufttemperaturerhöhung ansteigt. Dadurch wird das Unsicherheit heutiger Klimamodelle widerzuspiegeln, Akkumulationsgebiet des Gletschers kleiner. Die wurden Daten von insgesamt zehn verschiedenen Klima‐ resultierenden Gletscherszenarien für Mitte und Ende des Modellketten als Input für die hydrologische Modellierung 21. Jahrhunderts wurden mit Gletscherszenarien der VAW verwendet. Die Klimamodellketten beinhalten dabei verifiziert, welche auf einem Ansatz von Huss, Farinotti und gekoppelten Berechnungen unterschiedlicher Kombina‐ Bauder basieren. tionen von Globalen Zirkulationsmodellen (GCM) mit Regionalen Klimamodellen (RCM). Um die Klimamodellergebnisse auf die lokalen Verhältnisse Konzeptuelles hydrologisches Modell PREVAH im Untersuchungsgebiet abzubilden, wurden für alle Messstationen der MeteoSchweiz Jahreszeit‐abhängige PREVAH ist ein konzeptuelles hydrologisches Modell, das Temperatur‐ und Niederschlagsänderung für die Zeiträume schweizweit seit über zehn Jahren in zahlreichen 2021‐2050 (nahe Zukunft) und 2070‐2099 (ferne Zukunft) vergletscherten und unvergletscherten Einzugsgebieten relativ zur Referenzperiode 1980‐2009 berechnet getestet worden ist. Für die vorliegende Fallstudie wurde (Bosshard et al., 2011). die neue Gitterversion des Modells (Viviroli et al., 2009a.) Für die hydrologische Modellierung wurden wie bereits für das ganze Einzugsgebiet mit regionalisierten oben erwähnt zwei verschiedene Modelle verwendet. Parametern von Viviroli et al. (2009b und 2009c) Beide Modellansätze verwenden die gemessenen und aufgesetzt. Anhand von gemessenen Zuflussdaten der CKW prognostizierten Temperatur‐ und Niederschlagsdaten der wurden die Modellparameter optimiert. Danach wurden in Messstationen der MeteoSchweiz als primären Input. täglicher Auflösung folgende hydrologischen Grössen Dadurch resultieren für jedes Modell Ergebnisse für die berechnet: Niederschlag, Verdunstung, Schneewasserwert, Referenzperiode (1x) und separate Berechnungen für jede Eis‐ und Schneeschmelze, Bodenwasserspeicher und Klimamodellkette (10x) für beide Perioden in der Zukunft, Abfluss. Als Modellinput wurden die gemessenen bzw. dh. maximal 21 Simulationen über jeweils 30 Jahre. prognostizierten meteorologischen Grössen der Beide verwendeten hydrologischen Modelle sind nicht in nahegelegenen Meteoschweiz‐Stationen auf ein der Lage Gletscherdynamische Prozesse (d.h. Massen‐ Gittermodell des Einzugsgebiet interpoliert. bewegungen) zu simulieren. Da derartige Prozesse über längere Zeitskalen jedoch hydrologisch relevant sind, wurden externe glaziologische Berechnungen als zusätzliche Randbedingung in die Modelle integriert. Abb. 3: Darstellung der Modellierungskette von den globalen Zirkulationsmodellen (GCM) bis hin zum hydrologischen Modell nach Bosshard und anderen (2010). 5
Physikalisch-basiertes hydrologisches Modell Die Landschaft hat alpinen Charakter mit vergletscherten Alpine3D Gebieten in höheren Lagen (Damma‐, Tiefen‐, Chelengletscher, Flachstein‐ und Wallenbuchfirn.). Im 1973 2 betrug die vergletscherte Fläche 24.2 km , was einem Alpine3D ist ein gebirgshydrologisches Modell, welches die Anteil von 25 % entspricht. Durch den Rückzug der Energieaustausch‐ und Wassertransportprozesse zwischen Gletscher wurden in jüngerer Zeit teilweise Atmosphäre, Vegetation, Schnee/Eis und dem Boden vegetationsarme Flächen mit Moränenbedeckung beschreibt. Es benötigt als Input Temperatur, freigelegt. Der geologische Untergrund wird durch die Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Niederschlag Granite und Gneise des Aarmassivs aufgebaut. Unterhalb für jeden Gitterpunkt, welche durch geeignete der nivalen Höhenstufe sind vom Gletscher geschliffene Interpolationsverfahren von den Stationsdaten gewonnen Felsoberflächen und flachgründige Böden mit einfacher wurden. Diese Interpolationsverfahren wurden anhand Vegetation verbreitet, welche zu einer insgesamt geringen lokaler meteorologischer Messungen optimiert und Wasserspeicherkapazität führen. berücksichtigen zB. auch Topographie‐bedingte lokale Umlagerungen von Schneefall in steilem Gelände (s. Gemittelt über das Gebiet fallen pro Jahr im Durchschnitt Magnusson et al. 2010). Kurz‐ und langwellige Strahlung 2330 mm Niederschlag. Diese Summe scheint relativ hoch, werden vom Modell auf das Gelände verteilt, wobei wenn man sie mit den Jahresniederschlägen an den topographische Abschattung oder zB. Rückstreuung von Stationen Gütsch‐Andermatt (1479 mm) oder Kurzwellenstrahlung von Schnee an das umliegende Göscheneralp (1555 mm) vergleicht. Der starke Gelände berücksichtigt werden. Der durch das Modell Niederschlagsgradient mit der Höhe (von ca. 5% pro 100 generierte Abfluss an jeder Gitterzelle wird ähnlich wie in m) ist aber mit verschiedenen ausführlichen Studien von PREVAH mit konzeptuellem Routing zu einem Kormann (2009), Farinotti u.a. (2011) und Magnusson u.a. Gesamtabfluss zusammengerechnet. Berechnungen mit (2011) gut gesichert. Somit ergibt sich für das gesamte Alpine3D benötigen erhebliche Computerressourcen, Einzugsgebiet ein Jahresvolumen von ca. 210 Mio. m3 deshalb war es in dieser Fallstudie nur möglich, die Wasser. Referenzperiode und für die beiden zukünftigen Perioden Die Wasserfassung Urnerloch bei Andermatt und das drei ausgewählte Klimamodellketten zu berechnen. dazugehörige Einzugsgebiet mit den Zuflüssen Furka‐, Mutten‐, Witenwassern‐, Gotthard‐ und Unteralpreuss werden in dieser Studie nicht berücksichtigt. Beschreibung des Einzugsgebiets Das Einzugsgebiet des Stausees Göscheneralp umfasst Beschreibung der Kraftwerkanlage 2 (gemäss Abb. 5) 91.4 km . Aufgrund des digitalen Geländemodells, das für die hydrologische Simulation Das Kraftwerk Göschenen ist seit 1961 in Betrieb. Im 2 3 verwendet wurde, wurde eine Fläche von 96.2 km Stausee Göscheneralp finden 75 Mio m Nutzwasser Platz. berechnet. Darin enthalten sind sowohl das natürliche Von dort gelangt das Wasser durch einen 7 km langen 2 Einzugsgebiet der Göscheneralp (42.3km ) als auch die Druckstollen und einen 900 m langen Druckschacht in die Einzugsgebiete der im Voralpertal und Hinteren Urserental Kavernenzentrale Göschenen (1090m.ü.M.). Die gefassten und zugeleiteten Fliessgewässer (Furkareuss, Gesamtleistung der Turbinen beträgt 4 x 41.2MW. Lochbach, Stockbach, Voralperreuss). Der Stausee liegt auf 1’792m.ü.M. Die höchste Erhebung im Gebiet ist der Dammastock mit 3'630 m ü.M. Abb. 4: Blick von der Staumauer ins Einzugsgebiet des Abb. 5: Karte mit Reservoiren, Zuleitungen (wie hier im Göscheneralpsees Beispiel Göscheneralpsee) 6
Zukunftsszenarien und Modellvalidierung Regionale Klimaszenarien Regionale Gletscherszenarien Wie bereits erwähnt, wurden basierend auf den Unter Annahme prognostizierten Klimaänderungen wird ENSEMLBES Klimamodellketten für alle relevanten ein weiterer Rückgang der Gletscher in der Region Messstationen der MeteoSchweiz Jahreszeitabhängige erwartet. Gemäss Berechnungen des glaziologischen Änderungen für Temperatur und Niederschlag für die Modells soll die vergletscherte Fläche im Einzugsgebiet des Perioden 2021‐2050 (nahe Zukunft) und 2070‐2099 (ferne Göscheneralpsees von 1985 um 25% auf gut 14 % im Jahr Zukunft) relativ zur Kontrollperiode 1980‐2009 berechnet. 2040 zurückgehen. Bis 2085 wird gar eine Reduktion auf Abb. 7 zeigt exemplarisch die erwarteten Veränderungen 6% des Gebiets prognostiziert (siehe Tabelle). Die bis zum für die Station Gütsch‐ob‐Andermatt. Trotz erheblicher Ende des 21. Jahrhunderts verbleibende Gletschermassen Unterschiede zwischen den verwendeten Klimamodell‐ werden sich vor allem auf die Gebiete des Damma‐ und des ketten werden wärmere Temperaturen insbesondere in Tiefengletschers verteilen (siehe Abbildung 6) den Sommermonaten konsistent vorhergesagt. Für den Zeitraum 2021‐50 liegt der Temperaturanstieg im Sommer 1985 2040 2085 2 bei ca. 1.8°C [1.0‐3.5°C] und für den Zeitraum 2070‐99 bei Gletscherfläche (km ) 24.1 13.6 5.8 2 knapp 5°C [3‐7.5°C]. Die projizierten Veränderungen liegen Eisfreie Fläche (km ) 72.2 82.6 90.5 Gletscherfläche (%) 25.1 14.1 6.0 dabei deutlich ausserhalb der natürlichen Variabilität Eisfreie Fläche (%) 74.9 85.9 94.0 (siehe graue Fläche in Abb. 7) und dürfen als signifikant betrachtet werden. Die erwarteten Änderungen im Niederschlag liegen hingegen nicht ausserhalb der beobachteten natürlichen Variabilität, mit Ausnahme einer längerfristigen Abnahme in der Grössenordnung von 20% in den Sommermonaten für 2070‐99. Dafür nehmen die Winterniederschläge im gleichen Zeitraum tendenziell geringfügig zu. Ausführliche Angaben zu diesen Klimaszenarien sind verfügbar unter: www.c2sm.ethz.ch/services/CH2011 Abb. 6: Prognose zum Rückgang des Gletscheranteils Abb. 7: Prognostizierte Änderungen der Temperatur (ΔT, links) und des Niederschlages (ΔP, rechts) für die Station Gütsch‐Andermatt 7 Kontrollperiode 1980‐2009. Die natürliche Variabilität ist als graues für den Zeitraum 2021‐50 (oben) und 2070‐99 (unten), relativ zur Band dargestellt (+/‐ 1 Standardabweichung), Ergebnisse der einzelnen Klimamodellketten sind farbig dargestellt (s. Legende rechts).
Validierung der hydrologischen Modelle Als Untersuchungsgebiet für den kleinräumigen Test wurde 2 das 10km grosse Einzugsgebiet der Dammareuss verwendet. Abflussmessungen werden dort von der Eidg. Als Grundlage für die Validierung können wir die Forschungsanstalt WSL seit 2007 durchgeführt. Ausserdem Modellsimulation für den Zeitraum 1997‐2009 anhand von liegen umfangreiche Arbeiten zur Bestimmung der Seezufluss‐Messungen der CKW, sowie anhand von Massenbilanz des Dammagletschers vor, welcher eine Schneeprodukten des SLF überprüfen. wichtige Komponente in der Abflussdynamik spielt. Im Allgemeinen weisen die Modelle eine gute Automatische Überwachungs‐Kameras liefern tägliche Übereinstimmung mit den Schnee‐ und Abflussmessungen Daten zur Schneebedeckung. Anhand dieser Daten können auf. Die saisonalen Schwankungen, aber auch die wir zeigen, dass Alpine3D trotz interpolierter Unterschiede zwischen wasserarmen und wasserreichen meteorologischer Daten in der Lage ist, saisonalen Jahren werden quantitativ realistisch wiedergegeben Schneefall und dessen Ausaperungsmuster in guter (Abbildung 8). Der Nash‐Sutcliffe‐coefficient (ein in der Genauigkeit wiederzugeben (Abb. 10). Auch die Hydrologie gebräuchliches Gütemass für die Abflussmodellierung weist eine hohe Güte auf. Sogar die Übereinstimmung zwischen modelliertem und durch Schnee‐ und Eisschmelze verursachten gemessenem Abfluss) liegt bei 0.91 (PREVAH), resp. bei tageszeitlichen Schwankungen im Abfluss werden vom 0.85 (Alpine3D), was beiden Modellen eine gute Leistung Modell gut erfasst (Abb. 9). attestiert. Die mittlere Abweichung vom gemessenen Das auch für grössere Einzugsgebiete eingesetzte Modell Zufluss des Göscheneralpsees beträgt ‐2.5% (PREVAH) PREVAH zeigt im Vergleich mit einem operationellen resp. +0.1% (Alpine3D). Schneeprodukt des SLF, dass es auf grosser Skala die Auf kleinerer Skala wurde die Genauigkeit des physikalisch‐ saisonalen Schneewasserressourcen gut zu simulieren basierten Prozessmodells Alpine3D gestestet. Derartige vermag. Simulation für das Reuss‐Einzugsgebiet Tests stellen erschwerte Anforderungen an die Modelle, da veranschaulichen, dass die jährlichen Maxima im die räumliche Variabilität der meteorologischen Schneewasserwert von PREVAH gut mit den Randbedingungen stärker zum Tragen kommt. Ausserdem Beobachtungsdaten des SLF übereinstimmen (Abb. 11). So benötigen Studien wie diese langjährige meteorologische werden beispielsweise besonders schneearme (z.B. 1996, Datenreihen als Input, welche normalerweise lokal nicht 2007) und schneereiche Winter (z.B. 1982, 1999) vom zur Verfügung stehen und über grössere Distanzen (im PREVAH korrekt wiedergegeben. vorliegenden Fall ca. 20km) interpoliert werden müssen. Abb. 8: Simulierter (rot) und gemessener (blau) täglicher natürlicher Zufluss zum Göscheneralpsee für die Jahre 1998‐2010. Simulation mit PREVAH (oben) und Alpine3D (unten). 8
2 Abb. 9: Mit Alpine3D simulierter (Linie) und gemessener (Schattierung) stündlicher Abfluss aus dem nur 10km grossen Teileinzugsgebiet der Dammareuss für das Jahr 2009. Sogar die durch Schnee‐ und Eisschmelze verursachten tageszeitlichen Schwankungen im Abfluss werden vom Modell gut erfasst. Abb. 10: Die mit Überwachungskameras beobachte Schneebedeckung (obere Reihe) und entsprechenden Modellergebnisse (untere Reihe) für das Teileinzugsgebiet der Dammareuss. Die weissen Flächen sind „schneebedeckt“, die grauen Flächen „schneefrei“, und die schwarzen Flächen konnten von der Kamera nicht beobachtet werden. Verwendetes Modell: Alpine3D. Abb. 11: Simulierter (schwarz) und beobachteter (farbig) mittlerer Schneewasserwert des Reuss‐Einzugsgebiets (oberhalb 1‘500 m ü.M.) für den Zeitraum 1976‐2009 (Grün: Abgeleitet von 110 SLF‐Messstationen, Rot: 133 SLF‐Messstationen, Blau 203 SLF‐ Messstationen). 9
Die Messdaten der CKW erlauben für die Periode von Das Modell PREVAH auf der anderen Seite unterschätzt die 1997‐2009 eine detaillierte jahreszeitliche Validierung der Abflüsse in jener Phase in der die Gletscherschmelze am Modellergebnisse (Abb 13, oben). Auch wenn beide meisten zum Gesamtabfluss beiträgt, dies ab Mitte Juli bis hydrologischen Modelle gesamthaft ähnlich gute Anfang September. Das Defizit wird durch überhöhte Ergebnisse aufweisen, gibt es doch kleinere systematische Abflüsse in den Monaten Oktober und November jahreszeitliche und modellspezifische Abweichungen von ausgeglichen. den beobachteten Zuflüssen zum Göscheneralpsee (Abb. Die Relative Differenz der beiden Modelle im Vergleich 13, Mitte). Die Saisonalität der Abweichungen zueinander (Abb 13, unten) basiert im wesentlichen auf unterscheiden sich dabei deutlich zwischen den beiden der Addition der Einzelabweichungen, da die Modell‐ Modellen. spezifischen Abweichungen auf Perioden von 1‐2 Monate Alpine3D unterschätzt vor allem zu Beginn der beschränkt sind, welche sich zeitlich nicht überschneiden. Schneeschmelze die Abflüsse (im Mai) und kompensiert In der Validierungsperiode von 1997‐2009 beträgt die dies durch überhöhte Abflüsse gegen Schluss des Differenz im Gesamtabfluss der beiden Modelle 2.5%, über saisonalen Anstiegs im Sommer (1. Hälfte Juli). Eine die gesamte Referenzperiode von 1983‐2009 nur 0.6%. genauere Analyse zeigt, dass diese Abweichung auf das Timing des Schneeschmelzabflusses zurückzuführen ist, Alpine3D Messung PREVAH welcher im Durchschnitt im Modell um 5 Tage zu spät Abfluss (mm/Tag) 1997‐2009 5.50 5.51 5.37 einsetzt. Der Effekt hat mutmasslich mit dem Rückhalten Relativer Fehler (%) +0.1 ‐‐‐ ‐2.5 von Schmelzwasser in der Schneedecke zu tun: Durch die Abfluss (mm/Tag) 1983‐2009 5.33 ‐‐‐ 5.30 begrenzte räumlich Auflösung des Modellgitters ist die Relative Differenz (%) +0.6 ‐‐‐ ‐0.6 lokale Variabilität der Schneeverteilung im Modell Abb. 12:. Über das Jahr gemittelter Gesamtabfluss, Messungen unterrepräsentiert, was zu einer Verspätung des ersten und Berechnungen im Vergleich. Schneeschmelzabflusses führt. Abgesehen von diesen Phasen (Mai und Anfang Juli) stimmen die Ergebnisse von Alpine3D mit den Messungen gut (Sommer) bis sehr gut (September bis April) überein. ‐‐‐ Modell Alpine3D ‐‐‐ Messungen CKW ‐‐‐ Modell PREVAH ‐‐‐ Differenz Alpine3D ‐ Messung ‐‐‐ Differenz PREVAH ‐ Messung ‐‐‐ Differenz Alpine3D ‐ PREVAH Abb. 13: Abweichungen des simulierten gegen den gemessenen 10Gesamtzufluss zum Göschernalpsee im Jahresverlauf. Die Pfeile bezeichnen den Mittelwert (Kreise) sowie 25% und 75% Percentilen (Pfeilspitzen) der Variabilität zwischen den einzelnen Jahren.
Ergebnisse der hydrologischen Modelle Erwartete Veränderung der Schneedecke Ebenso bedeutend ist der Rückgang des Schneevorrats im Sommer und Herbst. Heute überdauern selbst in Schneearmen Jahren bedeutende Mengen Schnee in den Wie bei den Gletschern, wird die erwartete Erwärmung des höheren Lagen die wärmeren Jahreszeiten. Dies ist vor Klimas im Einzugsgebiet des Göscheneralpsees auch zu allem für die Akkumulationszonen der Gletscher von einer bedeutenden Veränderung der Schneespeicher Bedeutung. Diese Mengen gehen gemäss PREVAH aber führen. bereits gegen Mitte des Jahrhunderts deutlich zurück und Gemäss PREVAH geht der maximale Schneewasserwert versiegen gegen Ende des Jahrhunderts im Normalfall Mitte Winter um 20‐50% für den Zeitraum 2021‐50, bzw. vollends. um 50‐60% für den Zeitraum 2070‐99 zurück (Abb. 14). Qualitativ ähnliche Ergebnisse ergeben Berechnungen des Damit liegen die mittleren Werte gegen Ende des 21. Modells Alpine3D für das Teileinzugsgebiet Dammareuss Jahrhunderts am unteren Ende der natürlichen Variabilität (Abb. 15). Der Winter verkürzt sich in allen Höhenstufen von heute, oder sind anders gesagt extrem Schneearme um 5‐8 Wochen und selbst auf 3500 müM schmilzt der Winter von heute der Normalfall in Zukunft. Schnee für kurze Zeit im Sommer vollständig weg. Abb. 14: Mit PREVAH berechnete Veränderung in der Klimatologie des Schneewasserwerts (mm) für den Zeitraum 2021‐50 (links) und den Zeitraum 2070‐99 (rechts), dargestellt für den Median, das 97.5%‐Quantil und das 2.5%‐Quantil (oben) und den Mittelwert (unten) des gesamten Göscheneralpsee‐Einzugsgebiets. Die schwarze Linie entspricht der Referenz‐Simulation für den Zeitraum 1980‐2009. Abb. 15: Mit Alpine3D berechnete Veränderung der Schneedecke für das Teileinzugsgebiet Dammareuss; Verhältnisse heute (durchgezogene Linie), für den Zeitraum 2071‐2100 gemäss IPCC Szenario A2 (gestrichelte Linie), für den Zeitraum 2071‐2100 gemäss IPCC Szenario B2 (gepunktete Linie); von links nach rechts: Von Schnee bedeckter Flächenanteil im Jahresverlauf (%), saisonaler Schneespeicher [mm], maximaler Schneewasserwert mit der Höhe (mm), Schneevolumen mit der Höhe (mm). 11
Erwartete Veränderung der Verdunstung und Auch bezüglich der im Boden gespeicherten Wassermenge Bodenfeuchte gibt es eine grosse Unsicherheit. Doch angesichts der wenig entwickelten Böden in diesem alpinen Einzugsgebiet kann von einer allgemein geringen Bodenwasser‐ Eine Änderung des Klimas wird auch Auswirkungen auf die speicherung ausgegangen werden. Grundlage für die Verdunstung und die Wasserspeicherung im Boden haben. Berechnung der temporären Bodenwasserspeicherung im Jährlich verdunsten im Göscheneralpsee‐Einzugsgebiet ca. Göscheneralpsee‐Gebiet ist eine angenommene Beziehung 13% des gesamten Jahresniederschlags. Die Berechnungen zwischen Landnutzung und Bodenkennwerten. des Modells PREVAH sind zwar mit grosser Unsicherheit Gemäss den Ergebnissen des Modells PREVAH dürfte die behaftet, weil man immer noch relativ wenig weiss über Bodenwasserspeicherung in Zukunft nur unwesentlich die Verdunstung in alpinen Einzugsgebieten. Die zunehmen. Diese Zunahme ist eine Folge des Grössenordnung stimmt aber recht gut mit Angaben des Gletscherrückgangs und der damit verbundenen Freilegung hydrologischen Atlas der Schweiz (Tafel 4.1). des Gletschervorfelds. Sobald eine vergletscherte Fläche Im Vergleich zur Unsicherheit im Modell und zum Anteil an verschwindet, wird diese durch vegetationslose Schotter der jährlichen Wasserbilanz sind die erwarteten im Modell ersetzt. Solche Böden sind nach wie vor sehr Veränderungen in der Verdunstung gering. Für den speicherarm. Diese vorerst fels‐dominierten Flächen Zeitraum 2021‐50 berechnet das Modell eine Zunahme der entwickeln sich nur über sehr lange Zeit zu feinkörnigen, jährlichen Verdunstung um ca. 15 mm bzw. um 0.6% des speicherfähigen Böden. aktuellen Jahresniederschlags; für den Zeitraum 2070‐99 um ca. 27 mm bzw. um 1.2%. Abb. 16: Mit PREVAH berechnete Veränderung in der Klimatologie der durchschnittlichen Verdunstung (mm/Tag; oben) und Bodenwasserspeicherung (mm; unten) für den Zeitraum 2021‐50 (links) und den Zeitraum 2070‐99 (rechts) gemittelt über das gesamte Einzugsgebiet des Göscheneralpsees. Die schwarze Linie entspricht der Referenz‐Simulation für den Zeitraum 1980‐2009. 12
Auswirkungen auf den Zufluss zum Der Wert des maximalen Abflusses hingegen scheint sich Göscheneralpsee weder in näherer noch in ferner Zukunft stark zu verändern, auch wenn die Unterschiede zwischen den 10 Modelläufen mit zunehmenden Prognosehorizont grösser Als integrales Ergebnis der sich verändernden werden, bzw. die Aussage mit einer grösseren Teilkomponenten der Wasserbilanz wird sich das Ungenauigkeit behaftet ist. Auch die gesamte jährliche Zuflussregime des Göschernalpsees anpassen. Diese Zuflussmenge wird sich gemäss PREVAH in einem Änderungen sind komplex und betreffen Abflussvolumina, Normaljahr gegenüber der Referenzperiode nur Saisonalität, sowie die jährliche Variabilität. Die unwesentlich verändern, und zwar im Mittel um ‐0.6% Modellprognosen unterscheiden sich je nach (±1.8%, 2021‐50), resp. um ‐1.9% (±4.7%, 2070‐99). Die Klimamodellkette, aber teilweise auch zwischen den mittleren Abnahmen sind dabei aber kleiner als die durch beiden verwendeten hydrologischen Modellen. Im die verschiedenen Klimamodelle bedingte Unsicherheit. folgenden werden zunächst die Abflussprognosen der Dem zukünftig zusätzlichen Wasserangebot im April bis beiden hydrologischen Modellen separat vorgestellt, eine Juni steht eine ebenso deutliche Abnahme des Synthese findet sich im abschliessenden Diskussionsteil. Seezuflusses im Juli bis September gegenüber. Das kann in hoher Übereinstimmung unter den einzelnen Simulationen PREVAH bis Ende des Jahrhunderts mehr als 50% des heutigen mittleren Abflusses im August ausmachen. Am offensichtlichsten ist eine Veränderung der Saisonalität Qualitativ übereinstimmend sind auch die einzelnen im Gesamtabfluss (Abb. 17). Das Timing des maximalen Simulationen zur Erhöhung des Abflusses in den Abflusses im Sommer verschiebt sich im Mittel um ca. 3 Wintermonaten (Nov.‐Feb.). Die Zunahme variiert jedoch Wochen bis Mitte, bzw. um ca. 6 Wochen bis Ende des zwischen 0 – 2 mm/Tag je nach Klimamodellkette, Monat Jahrhunderts. Diesbezüglich stimmen Simulationen von der und Prognosehorizont, was bis zu einer Verfünffachung der Hälfte der Klimamodellketten bestens überein, während aktuellen Winterabflüsse bedeuten kann. die anderen Simulationen um ca. 1 – 2 Wochen abweichen. Abb. 17: Mit PREVAH berechnete Veränderung in der Klimatologie des natürlichen Zuflusses (mm/Tag) für den Zeitraum 2021‐50 (links) und den Zeitraum 2070‐99 (rechts), dargestellt für den Median, das 97.5%‐Quantil und das 2.5%‐Quantil (unten) und den Mittelwert (oben) des gesamten Einzugsgebiets. Die schwarze Linie entspricht der Referenz‐Simulation für den Zeitraum 1980‐ 2009. 13
Die Percentil‐Darstellung (Abb. 17, unten) zeigt die grosse Auch die Alpine3D Simulationen zeigen eine deutliche Variabilität im Abfluss zwischen den einzelnen Jahren der Vorverschiebung der Schneeschmelze, dies je nach 30‐jährigen Simulationsperioden. So sind die mittleren Klimamodellkette um 1.5 bis 3.5 Wochen für 2021‐2050, Abflüsse im Sommer in extremen Jahren mehr als doppelt bzw. 4 bis 7 Wochen für 2071‐2100 (Abb. 18). Ähnlich wie bzw. weniger als halb so hoch wie in durchschnittlichen bei der PREVAH Simulationen, ist die Veränderung des Jahren. Dieses Verhältnis zwischen extremen und maximalen Abflusses im Sommer unklar und variiert um ca. normalen Jahren wird sich im wesentlichen auch in Zukunft +/‐ 15% je nach Klimaszenario. Dafür prognostiziert wenig verändern. Die augenfälligste qualitative Alpine3D im Gegensatz zu PREVAH eine klare Zunahme der Veränderung im Bezug auf die Variabilität zwischen mittleren jährliche Zuflussmengen, dies um 6 bis 23% Mitte einzelnen Jahren betrifft die Abflüsse im September und Jahrhundert bzw. um 6 bis 22% Ende Jahrhundert. Bis 2050 Oktober. Hier prognostiziert PREVAH für extrem nehmen in durchschnittlichen Jahren die Abflüsse ab April Abflussreiche Jahren ein 4 bis 5‐fach überhöhten Abfluss bis Mitte Juli stark zu, während in den darauffolgenden relativ zu durchschnittlichen Jahren. Diese Monaten der Abfluss fast unverändert bleibt oder allenfalls Regimeänderung von einem zu zwei saisonalen Abfluss‐ sogar leicht zunimmt. Bis 2100 prognostiziert auch schwerpunkten in Wasserreichen Jahren zeichnet sich Alpine3D gegenüber heute einen Rückgang im Abfluss für bereits in der Periode von 2021‐2050 ab. die Monate Juli und August, dies um ca. 1/3 der heutigen Werte. Die Wintermonate Dezember bis März verbleiben Alpine3D in allen Simulationen mit Alpine3D im Wesentlichen unverändert. Das Verhältnis zwischen extremen und normalen Jahren Wie bereits erwähnt, war es aus Kapazitätsgründen nicht bleibt sehr ähnlich. Wie bei den PREVAH Simulationen möglich, Alpine3D Simulationen für alle 10 Klimamodell‐ zeichnen sich in Wasserreichen Jahren allerdings zwei ketten bereitzustellen. Statt dessen wurden insgesamt 7 saisonale Abflussschwerpunkte statt einem ab, was unter Simulationen für 3 unterschiedliche Klimamodellketten anderem mit dem prognostizierten Rückgang der berechnet, welche gemäss PREVAH Simulationen einem Niederschläge im Juli und August zusammenhängt. mittleren, einem stärkeren und einem moderateren Szenario entspricht. Abb. 18: Mit Alpine3D berechnete Veränderung in der Klimatologie des natürlichen Zuflusses (mm/Tag) für den Zeitraum 2021‐50 (links) und den Zeitraum 2071‐2100 (rechts), dargestellt für den Median, das 97.5%‐Quantil und das 2.5%‐Quantil (oben) und den Mittelwert (unten) des gesamten Einzugsgebiets. Die schwarze Linie entspricht der Referenz‐Simulation für den Zeitraum 1981‐ 2010. 14
Vergleich und Diskussion der Modellergebnisse Vergleich der beiden hydrologischen Modelle Dass die grössten Unterschiede zwischen den Modellen gerade jene Monate betreffen, die von Gletscherschmelze dominiert werden, entspricht den Erwartungen. Das In den Aussagen der beiden hydrologischen Modelle finden physikalisch basierte Modell Alpine3D reagiert wesentlich sich viele Gemeinsamkeiten (Abb. 17 und 18). Dies betrifft stärker auf Veränderungen der Gletscheroberflächen, beispielsweise die um zunächst 3 später 6 Wochen früher welche durch die frühere Ausaperung von saisonalem einsetzende Frühlingsschmelze, während sich gleichzeitig Schnee deutlich länger und intensiver der Sonnenstrahlung der maximale mittlere Abfluss im Sommer kaum verändert. ausgesetzt sein werden. Deshalb zeigt dieses Modell auch Auch sind sich die Modelle im Bezug auf die Variabilität mittelfristig zunächst erhöhten Abfluss im August und zwischen den einzelnen Jahren einig. Doch gibt es auch September, der erst dann zurückgeht, wenn das Unterschiede in den Aussagen der beiden hydrologischen Schrumpfen der Gletscheroberfläche den oben Modelle, ein detaillierter Vergleich ist für jene drei beschriebenen Effekt kompensiert. Klimamodellketten möglich, für welche Simulationen mit Auch allgemein zeigt Alpine3D eine etwas höhere beiden Modellen zur Verfügung stehen (Abb. 19). Sensitivität gegenüber den meteorologischen Einfluss‐ Für die Periode 2071‐2100 stimmt zwar die Saisonalität der faktoren im Vergleich zu PREVAH. Die unterschiede Abflussänderungen gut überein, jedoch zeigen die zwischen den Simulationen mit den 3 Klimamodellketten, Simulationen mit Alpine3D in der Abflussreichen Zeit (April aber auch zwischen den extremen Jahren (2.5 und 97.5 – Oktober) durchwegs höhere Werte als die Berechnungen Percentilen) sind leicht höher in den Alpine3D mit PREVAH. Dies trifft in ähnlicher Weise auch auf die Simulationen. Periode 2021‐2050 zu, beschränkt sich dann aber auf die Zusammengefasst sind die Aussagen der beiden Monate Juli – September. Für diese Monate zeigen die hydrologischen Modelle eindeutig im Bezug auf die Ergebnisse von PREVAH eine Abnahme im Abfluss, jahreszeitlichen Veränderungen, vor allem im Frühling / während Alpine3D keine oder sogar zunehmende Abflüsse Sommer und längerfristig auch im Sommer / Herbst. prognostiziert. Die genannten Unterschiede führen dann Ausserdem wird die Situation im Bezug auf die Variabilität auch dazu, dass der jährliche Abfluss nur gemäss Alpine3D zwischen extreme Jahren übereinstimmend beurteilt. bis zu 20% zunimmt, während PREVAH keine Änderungen Unsicher hingegen ist, ob bzw. um wieviel sich die vorhersieht. mittleren Jahresabflüsse im Verlaufe des aktuellen Jahrhunderts verändern. Abb. 19: Spezifische Änderung des Abflusses im jahreszeitlichen Verlauf bis Mitte Jahrhundert (2021‐50, links), bzw. bis Ende Jahrhundert (2071‐2100, rechts). Mit Alpine3D berechnete Auswirkungen (grün), Ergebnisse mit PREVAH (blau). Die Pfeile bezeichnen den Mittelwert (Kreise) sowie 25% und 75% Percentilen (Pfeilspitzen) der Variabilität zwischen den einzelnen Jahren. 15 für welche Simulationen mit beiden Modellen zur Verfügung Die Auswertung wurde für jene drei Klimamodellketten gemacht, stehen: CRNM‐ARPEGE‐ALADIN (oben), SMHI‐BCM‐RCA (Mitte), ETHZ‐HadCM3Q0‐CLM (unten).
Natürliche Variabilität zwischen den Jahren. denkbar, dass der relativ einfache Ansatz, der für die Berechnung der Gletscherszenarien verwendet wurde, weniger gut mit dem Energie‐Bilanzansatz von Alpine3d Die zu erwartenden Änderungen im Zufluss des kompatibel ist, als das für PREVAH der Fall ist. Ob dieser Göschernalpsees müssen auch im Zusammenhang mit der Effekt zu Unterschieden in den mittleren Jahresabflüssen natürlichen Variabilität zwischen den Jahren gesehen zwischen den beiden hydrologischen Modellen geführt hat, werden. Wie berichtet sind die mittleren Abflüsse im konnte im Rahmen dieser Studie nicht evaluiert werden, Sommer in extremen Jahren mehr als doppelt bzw. wäre aber ein sinnvoller Anknüpfungspunkt für allfällige weniger als halb so hoch wie in durchschnittlichen Jahren. Folgestudien. Im Vergleich dazu sind die prognostizierten Änderungen Trotz all der oben diskutierten Unsicherheiten ergeben sich relativ klein, so dass alle simulierten Jahresganglinien für doch einer Reihe qualitativer und teils auch quantitativer den Abfluss in einem zukünftig durchschnittlichen Jahr Aussagen, die man gemäss aktuellem Stand des Wissens innerhalb der Grenzen der aktuellen Variabilität liegen. Das treffen kann. Das sind insbesondere jene Simulations‐ heisst nicht, dass die Änderungen nicht signifikant oder ergebnisse, die eine hohe Konsistenz zwischen den unbedeutend wären. Aber es bedeutet, dass die Klimamodellketten und den beiden hydrologischen durchschnittlichen Verhältnisse Ende des Jahrhunderts Modellen aufweisen. bereits heute in extremen Jahren beobachtet werden können. Auswirkungen auf den Betrieb Unsicherheitsfaktoren bei der Modellierung. Die CKW AG als Teilhaber der Kraftwerke Göschenen AG ist bisher von einem mittleren Rückgang der Zuflüsse in den Aussagen zur Auswirkungen des Klimawandels sind Göschernalpsee um 7% bis 2035, bzw. um 10% bis 2050 generell mit grösseren Unsicherheiten behaftet. Dies liegt ausgegangen. Diese Werte stammen aus einer Studie des daran, dass gleich eine ganze Kaskade von Modellen mit Bundesamts für Energie BFE aus dem Jahre 2005 (Horton, ihren spezifischen Annahmen und Unsicherheiten 2005), sind allerdings nicht spezifisch für das Einzugsgebiet gekoppelt werden müssen. Das fängt an bei den des Göschernalpsees gerechnet. Die spezifischen Emissionsszenarien, die die Entwicklung der Weltwirtschaft Berechnungen für den Göschernalpsee im Rahmen der und den damit verbundenen Konzentrationen vorliegenden Studie gehen jedoch von keinem Rückgang klimarelevanter Gase abschätzen müssen. Damit (PREVAH) oder gar von einem mittelfristigen Anstieg der verbundene Unsicherheiten können kaum quantifiziert Zuflüsse (Alpine3D) aus. Aufgrund der Unsicherheit werden. Die Emissionsszenarien werden dann von globalen bezüglich der genauen Quantifizierung zukünftiger Zuflüsse Zirkulationsmodellen (GCM) auf deren Auswirkungen auf hat die CKW entschieden, keine detailierten Berechnungen grösserskalige Wetterlagen untersucht. Diese Ergebnisse zur Mehr‐ oder Minderproduktion des Kraftwerks im werden dann mit Hilfe von regionalen Klimamodellen Vergleich zu heutigen Randbedingungen durchzuführen. (RCM) auf konkrete Klimasimulationen für die Zukunft in Änderungen der Produktion sind bei der Art, wie der einer Auflösung von ca. 25 km gerechnet. Mit Hilfe von Stausee heute betrieben wird, jedoch gemäss CKW direkt Downscaling‐Verfahren werden diese Simulationen dann proportional zu Änderungen im Jahreszufluss. auf konkrete Datenserien für einzelne Messstationen Die erwarteten saisonalen Veränderungen im Zufluss des projiziert, welche schlussendlich als Input für die Göschernalpsees wurden mit dem Betriebsmodell der CKW hydrologische Modellierung verwendet werden. Um die detaillierter analysiert. Dazu wurden alle betrachteten mit der Klimamodellierung verbundenen Unsicherheiten Zuflussszenarien auf den aktuellen Jahreszufluss skaliert, mit einzubeziehen, wurden separate hydrologische um nur die Veränderungen in der Saisonalität zu Simulationen auf der Basis von Klimadatenreihen von berücksichtigen. Wenn man den heutigen Energiebedarf unterschiedlichen GCM und RCM gerechnet (Klimamodell‐ und das aktuelle Preisgefüge zu Grunde legt, würden die ketten). Die Streuung zwischen diesen Simulationen ist jahreszeitlichen Änderungen im Zufluss gemäss allen zumindest ein Hinweis auf die mit der Klimamodellierung Modellketten in Fig. 19 bis Mitte Jahrhundert eine deutlich verbundenen Unsicherheiten. Steigerung des Ertrags mit sich bringen. Da aber Speziell an der vorliegenden Fallstudie und mittelfristige Änderungen im Zufluss die Einsatzplanung wissenschaftlich interessant ist, dass zusätzlich zur obigen der Kraftwerke und die Preisdynamik beeinflussen würden, Diskussion auch erstmals die Unsicherheiten durch sind obige Berechnungen nicht besonders aussagekräftig. verschiedenartige Ansätze in der hydrologischen Dies gilt insbesondere, wenn auch andere Stauseen Modellierung beurteilt werden können. Zumindest ähnliche Veränderungen im Zufluss erfahren würden. Für teilweise sind die Unterschiede zwischen den Ergebnissen verbesserte Ertragsprognosen müsste ein neues der beiden verwendeten hydrologischen Modelle Preisszenario entwickelt werden, was aufgrund der mindestens so gross, wie die Bandbreite der Ergebnisse aus komplexen Zusammenhänge zwischen zukünftigem den verschiedenen Klimamodellketten. Dabei ist zu Zufluss, Energiebedarf, Kraftwerksbetrieb und Preis‐ bemerken, dass beide hydrologischen Modelle auf die dynamik schwierig zu ermitteln wäre. extern berechneten Gletscherszenarien abstützen, welche die Entwicklung der Gletscherflächenanteile in den hydrologischen Simulationen steuern. Es ist jedoch 16
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Diese Fallstudie beinhaltet Berechnungen zukünftiger mittelfristig zunächst erhöhten Zufluss im August und Zuflussszenarien für den Göschernalpsee, welcher der September, der erst dann zurückgeht, wenn das Kraftwerke Göschenen AG als Stausee dient. Die Schrumpfen der Gletscheroberfläche den oben Berechnungen basieren auf der Kopplung einer ganze beschriebenen Effekt kompensiert. Dieser Umkehrpunkt Kaskade von Modellen: a) IPCC Emissionsszenarien; b) trifft in den vorliegenden Berechnungen erst gegen ca. Berechnungen von globalen Zirkulationsmodellen (GCM) 2090 ein, was aber stark abhängig ist von den zur Auswirkung der Emissionsszenarien auf grösserskalige vorgegebenen externen glaziologische Berechnungen zur Wetterlagen; c) konkrete Klimasimulationen durch zukünftigen Entwicklung der Gletscherflächen. Es ist regionale Klimamodellen (RCM) auf Skala Europa in einer denkbar, dass der relativ einfache Ansatz, der für die Auflösung von ca. 25 km; d) Projektion dieser Ergebnisse Berechnung der Gletscherflächen verwendet wurde, nicht auf Datenserien einzelner Messstationen in der Region geeignet ist zur Kopplung mit dem Energie‐Bilanzansatz Göschenen / Andermatt durch statistisches downscaling; e) von Alpine3d. Daher sind entsprechende Ergebnisse vom glaziologische Berechnungen zur zukünftigen Entwicklung Modell Alpine3D zum Gesamtjahreszufluss ggf. nur bedingt der Gletscherflächen im Einzugsgebiet des Göschernalp‐ aussagekräftig. Hier wäre für zukünftige Studien sicher sees; f) hydrologische Modellierung für den Stausee unter wünschenswert, volumetrische Gletscherszenarien auf der Verwendung der Ergebnisse von d) und e) mit zwei Basis komplexerer glaziologischer Modelle zur Kopplung unterschiedlichen Modellansätzen. Die Kopplung einer zur Verfügung zu haben. solchen Anzahl von Einzelmodellen mit ihren spezifischen Die zu erwartenden Änderungen im Zufluss des Unsicherheiten verursacht zwangsläufig eine grössere Göschernalpsees müssen auch im Zusammenhang mit der Bandbreite möglicher Ergebnisse. Dennoch konnte für natürlichen Variabilität zwischen den Jahren gesehen einen Teil der Aussagen eine hohe Konsistenz zwischen werden. Bereits heute sind die mittleren Abflüsse im den Berechnungen mit verschiedenen Modellketten Sommer in extremen Jahren mehr als doppelt bzw. (unterschiedliche Kopplungen der Einzelmodelle) erzielt weniger als halb so hoch wie in durchschnittlichen Jahren. werden. Dieses Verhältnis zwischen extremen und normalen Jahren Die offensichtlichste Veränderung betrifft die Saisonalität wird sich im wesentlichen auch in Zukunft wenig des Gesamtzuflusses (Abb. 19). Das Timing des maximalen verändern. Im Vergleich zur natürlichen Variabilität Zuflusses im Sommer verschiebt sich im Mittel um ca. 3 zwischen den Jahren sind die prognostizierten Änderungen Wochen bis Mitte, bzw. um ca. 6 Wochen bis Ende des im Zufluss relativ klein, so dass alle simulierten Jahrhunderts. Gleichzeitig stimmen die hydrologischen Jahresganglinien in einem zukünftig durchschnittlichen Jahr Modelle darin überein, dass sich der maximale mittlere innerhalb der Grenzen der aktuellen Variabilität liegen. Das Abfluss im Sommer kaum verändern wird (Abb. 17 und 18). heisst nicht, dass die Änderungen nicht signifikant oder Dem zukünftig zusätzlichen Wasserangebot im April bis unbedeutend wären. Aber es bedeutet, dass die Juni steht eine deutliche Abnahme des Seezuflusses im Juli durchschnittlichen Verhältnisse Ende des Jahrhunderts bis September gegenüber, dies gemäss PREVAH bereits ab bereits heute in extremen Jahren beobachtet werden 2021‐2050, bzw. gemäss Alpine3D erst ab 2071‐2100 (Abb. können. 19). Die Kraftwerksbetreiber sind bisher von einem mittleren Auch wenn die Saisonalität der Veränderungen im Zufluss Rückgang der Zuflüsse in den Göschernalpsee um 7% bis in den verschiedenen Modelläufen gut übereinstimmt, 2035, bzw. um 10% bis 2050 ausgegangen, basierend auf zeigen die Simulationen mit Alpine3D in der Zuflussreichen einer früheren Studie im Auftrag des BFE, die allerdings Zeit (Mai – September) durchwegs höhere Werte als die nicht spezifisch für das Einzugsgebiet des Göschernalpsees Berechnungen mit PREVAH. Dabei betreffen die grössten gerechnet wurde. Die hier erarbeiteten Zuflussszenarien Unterschiede zwischen den Modellen jene Monate, die von für den Göschernalpsee zeigen jedoch keinen Rückgang Gletscherschmelzwasser dominiert werden. Diese Unter‐ (PREVAH) bzw. sogar einem mittelfristigen Anstieg der schiede führen dann auch dazu, dass der jährliche Zufluss Zuflüsse (Alpine3D). Die erwarteten saisonalen nur gemäss Alpine3D bis zu 20% zunimmt, während Veränderungen im Zufluss des Göschernalpsees wurden PREVAH keine wesentlichen Änderungen prognostiziert. mit dem Betriebsmodell der CKW analysiert. Wenn man Diese Differenzen in den Ergebnissen der beiden den heutigen Energiebedarf und das aktuelle Preisgefüge hydrologischen Modelle sind nicht unerwartet. Das zu Grunde legt, würden die jahreszeitlichen Änderungen physikalisch basierte Modell Alpine3D reagiert wesentlich bis Mitte Jahrhundert eine deutlich Steigerung des Ertrags stärker auf Veränderungen der Gletscheroberflächen, mit sich bringen. Da aber mittelfristige Änderungen im welche durch die frühere Ausaperung von saisonalem Zufluss die Einsatzplanung der Kraftwerke und die Schnee deutlich länger und intensiver der Sonnenstrahlung Preisdynamik beeinflussen würden, sind derartige ausgesetzt sein werden. Deshalb zeigt dieses Modell auch Berechnungen nicht besonders aussagekräftig. 17
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