Kompakt - Katholische Kirche Steiermark
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FOTOS: GERD NEUHOLD (2), WONDERLANE/UNSPLASH Kaum verblasst die Corona-Pandemie, bricht der Krieg in der Ukraine über uns alle herein, mit dem verglichen alle Sorgen rund um Corona klein erscheinen. Machtlosigkeit, ja Ohnmacht trifft uns alle und man ist versucht, ähnlich Jesus am Kreuz zu klagen: „Mein Gott, warum hast Du uns verlassen?“ Trotz allem, was uns bedrückt, brauchen gerade wir Christinnen und Christen nicht zu verzagen, denn für uns gilt stets: Der Herr ist unser Hirte und an nichts wird uns mangeln. Selbst wenn rund um uns die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, gibt es für uns Zuversicht und Hoffnung. Ostern ist das beste Beispiel dafür. Jesus, die große Hoffnung für eine bessere Zeit, stirbt am Kreuz. Der Himmel verdunkelt sich, Furcht greift um sich. Doch das ist nicht das Ende. Christus kommt aus dem Reich der Toten zurück, sorgt für ein Aufleben unter seinen Anhängern und pflanzt jene göttliche Hoffnung in das junge Christentum ein, welche die größte Glaubensgemeinschaft der Welt bis heute nicht verzagen lässt. Auf Gott und seine Zuwendung vertrauend wünsche ich Ihnen gesegnete Ostern. Wilhelm Krautwaschl, Diözesanbischof 2 aufleben
Editorial Aufatmen – aufleben H aben Sie diesen den, je näher die Karwoche Licht und Leben. Ostern kann Frühling auch schon rückt, schlichter ausgestattet, beides schenken. Auf dem sehnlich erwartet? Fastentücher verhüllen Kreuze Weg dorthin darf ich mich fra- Oder lassen Sie den Winter und Altäre. Die Bildsprache gen: Woran habe ich schwer und den Schnee nur ungern der katholischen Tradition zu schleppen? Was kann ich ziehen? Die langen, dunklen verdichtet sich besonders vertrauensvoll loslassen? Tage haben wir hinter uns. an den drei Tagen bis zur Aber auch: Was geschieht an Das Zuhause-Sitzen auch. Osternachtfeier. Vom letz- Gutem? Was stärkt mich? Und Mein Drang, in die Natur zu ten gemeinsamen Essen, das dann, allem Schweren zum gehen und Frühlingsluft zu Jesus zusammen mit seinen Trotz, mit der erwachenden atmen, wird täglich stärker. Jünger:innen einnimmt, über Natur: aufatmen. Und mit Auch wenn ich beim Beob- die Todesangst, die er vor der Zusage von Ostern der achten eines Windstoßes, der seiner Verhaftung durchlebt, Dunkelheit entkommen und: durch die blühenden Bäume zum Weg der Schmerzen bis aufleben! l fährt und Pollenwolken auf- zum Tod am Kreuz. wirbelt, allen Allergiker:innen still mein Beileid ausspreche. Doch im Dunkel des Todes wird ein Licht entzündet. Dass die Dunkelheit im Leben Eine Kerze vermag die Nacht nicht das letzte Wort hat, zu erhellen. Jesu Auferste- feiern wir Christ:innen passen- hung strahlt in diese Welt, in derweise auch im Frühling. mein Leben. Im dritten Jahr Die Vorbereitungszeit auf das der Pandemie, wo manches Osterfest enthält Elemente der schon Gewohnheit geworden Reinigung und des Mini- ist, inzwischen aber Anderes Katharina Grager malismus. Menschen üben und auch Neues die Gemüter ist Theologin und R edakteurin in der Fastenzeit bewussten belastet, spüre ich in mir eine beim Sonntagsblatt für Verzicht, Kirchenräume wer- noch größere Sehnsucht nach Steiermark. aufleben 3
Hoffnung geben In diesen Tagen schickte uns Taline Kechichian dieses klare und lichte Hoffnungsbild mit den Worten: „Der heilige Franziskus zeigt uns, dass wir in dieser Welt nur für kurze Zeit leiden und Kreuze tragen. Jesus, das Licht, wartet auf uns. Im Licht Jesu und nur dort werden wir frei, ohne Krieg und ewig leben.“ Es ist eine mutmachende Botschaft aus ihrer Heimat, dem Libanon, in dem die Menschen schwer erschüttert, in großer Bedrängnis und Unfreiheit leben. Auch aus der Ukraine und anderen Krisen- und Kriegsregionen der Welt erreichen uns Bilder, die uns bewegend vor Augen führen, wie Menschen in größter Gefahr und Dunkelheit zusammenstehen, auf Gott vertrauen und den Glauben an das Gute nicht verlieren. Unsere Geschwister in Not zeigen uns damit zutiefst berührend, was es heißt, offenzubleiben und aufs Äußerste füreinander da zu sein. TEXT: GERTRAUD SCHALLER-PRESSLER BILD: TALINE KECHICHIAN, „San Francesco“(2021), Druck grafik Linoldruck, als Wandbild ursprünglich aus Dankbarkeit für die St.-Franziskus-Kirche in Zahlé/Libanon gemalt. aufleben 5
Krieg in der Ukraine Den Albtraum üb Die Diözese Graz-Seckau unterstützt über das Welthaus seit mehr als zwanzig Jahren Menschen in der Ukraine. Projektreferentin Agnes Truger koordiniert diese Hilfe und berichtet über das vom Krieg gebeutelte Land. A ls ich am 1. Novem- nen Donezk und Lugansk und ber 2013 den Flug erklärten sie für unabhängig. von Kiew zurück nach Österreich Diese Ereignisse haben die Uk- nahm, war mir nicht bewusst, raine nachhaltig destabilisiert: dass sich die Ereignisse in Fast zwei Millionen Menschen der Ukraine wenig später mussten aus dem Osten in überschlagen würden: Die andere Landesteile flüchten. Nichtunterzeichnung des Das Minsker Friedensabkom- Abkommens mit der EU führte men im Jahr 2015 hat die zu Massenprotesten, einer Gewalt zwar eingedämmt, der Versorgt. Pakete mit Lebensmitteln u Regierungsumbildung und Prä- Konflikt konnte aber nicht be- sidentenwahlen. Als Antwort friedet werden. „Wir leben seit darauf annektierte Russland im acht Jahren mit dem Krieg. wissend, wie wichtig diese Frühjahr 2014 die Halbinsel Fast täglich gibt es Berichte Entscheidung sein würde. Krim. Separatisten besetzten über Grenzverletzungen, mit russischer Hilfe die Regio- Verletzte und Tote. Kann man Hilfe. Die Ereignisse im sich je daran gewöhnen?“ Februar 2022 markieren einen Bereits im Jänner 2022 war die Wendepunkt in der Geschich- Verzweiflung in der Stimme te Europas: Nach der TV-An- unserer Projektpartnerin nicht sprache Putins am 21. Februar zu überhören. Die ausufern- konnten viele Ukrainer:innen de Wirtschaftskrise und die nicht mehr zur Ruhe kom- Belastungen durch die Pan- men. Drei Tage später wurden demie brachten die Ukraine sie durch Detonationen aus schon 2021 an den Rand einer dem Schlaf gerissen. Ein bruta- humanitären Katastrophe. ler Krieg nahm seinen Anfang. Als Reaktion darauf beschloss Unsere Projektpartner:innen Welthaus, Hilfspakete mit im Nordosten waren in ihrer Engagierte vor Ort packen Lebensmitteln und Hygiene- Stadt eingekesselt. Im März Hilfspakete. FOTO: WELTHAUS artikeln zu finanzieren – nicht konnten sie zumindest noch 6 aufleben
berstehen WO TANKE ICH HOFFNUNG? Die letzten Jahre waren ein Schock für uns. Wie schafft man es, weiterzuleben? Wir beten die ganze Zeit und reden mit Gott, und Er hört uns und fühlt mit uns. Er stärkt uns. Wir loben Ihn auch in Schwierigkeiten, wie wir Ihn gelobt haben in Frieden und Gesundheit. Er lässt uns nicht vor Hunger sterben, wir danken Ihm mit einem dankbaren Herzen. Die Situation ist oft ganz nd Hygieneprodukten helfen der notleidenden Bevölkerung. FOTO: WELTHAUS schwer, wir können es nicht alleine tragen. alte und kranke Menschen so- und Freund:innen zu helfen, Aber: Er ist mit uns. Unsere wie Familien mit Kleinkindern diesen Albtraum zu über Hoffnung kommt vom mit Lebensmitteln unterstüt- stehen. l Himmel. zen. Im Westen des Landes müssen hunderttausende Agnes Truger ist Referentin für die Und es ist unglaublich, Flüchtlinge versorgt werden. Ukraine und die Slowakei im Welt- wie unser lieber Vater im haus der Diözese Graz-Seckau. Welthaus hilft hier über die Himmel kleine und große Projektpartner:innen in Ivano- Zeichen schickt. Frankivsk. Sie möchten helfen? Sie sagen mir: „Wir wünschen uns, es möge Spendenkonto: Habt keine Angst, AT79 2081 5000 0191 3300 nur ein Albtraum sein, der ICH bin mit euch! Kennwort: Ukraine vergeht. Leider wachen wir am Online-Spenden & Infos: Morgen auf und der Albtraum graz.welthaus.at/ukraine ist unser reales Leben“, schil- Taline Kechichian, Libanon, dert unsere Projektpartnerin Weitere Möglichkeiten, wie Sie Ostern 2022, aufgezeichnet die aktuelle Lage. Welthaus helfen können, finden Sie unter von Gertraud Schaller-Pressler versucht, den Partner:innen caritas-steiermark.at. taline-kechichian.com aufleben 7
aufleben einüben Durch- und wachgerüttelt Was bleibt, wenn das Leben gesiebt wird? Perspektiven von Krisen- und Lebenserfahrungen. SABINE PETRITSCH I ch muss stark sein, dann schaffe ich das. „alles wird“, möglicherweise nur ein bisschen Alle sagen: Du bist ein Stehaufmanderl. anders, und nicht alles liegt in unserer Hand. Ich frage vorsichtig zurück, was das nun für ihn bedeute, stark zu sein, als Mann, Aussieben. Ich möchte dem Wort „Krise“ auf der schwer erkrankt ist. Er erwidert, ja, einfach die Spur kommen. Im Herkunftswörterbuch gewisse Gefühle nicht zulassen. Diese sind Ohn- „Kluge“ steht u. a.: Entscheidung, urverwandt macht, Verwundbarkeit, Ausweglosigkeit. Dann mit dt. Reiter, Sieb. Ist das nicht eine wun- fragt er mich als Krankenhausseelsorgerin, ob derbare Definition? Ein Sieb reitert ein paar es denn nicht stimme, dass man eine Krise als Elemente heraus. So erlebe ich es bei vielen Chance nützen müsse? Menschen und bei mir selbst, wenn wir in In der Geistlichen Begleitung fragt mich eine der Krise sind. Wir werden durchgeschüttelt. junge Frau, ob ich ihr helfen könne, ihre spiritu- Oft dringt etwas an die Oberfläche: Fragen, elle Ader wiederzubeleben. Es stellt sich heraus, Gefühle, Sehnsüchte. Und was hilft nun, Spiritualität soll ihr über gewisse Momente der daran nicht zu zerbrechen, wieder in Form zu beruflichen und familiären Überforderung hel- kommen? fen – möglichst effektiv. Sie will daraus lernen. Es gibt so viele furchtbare Ereignisse im Leben, die stark verformen und Menschen mit einer Der Satz, die Krise biete eine große Chance, hat offenen Wunde leben lassen. Wie eine Frau, die sich eingeschrieben, genauso die Überzeugung, ihr einziges Kind vor fünfzig Jahren verloren mit Stärke, Widerstandskraft und erlernbaren hat, während ihr ganzes Umfeld nicht versteht, Strategien wird „das alles“ schon wieder. Sie warum sie denn noch immer daran so hängt. merken, ich bin ein wenig skeptisch, und doch Erzählen kann sie keinem mehr davon. Sie sagt, wieder nicht. Ich glaube nämlich schon, dass es tut weh, aber es ist mein Schmerz, der mich IMPRESSUM: inpuncto kompakt ist das Magazin des Sonntagsblatt für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz. Geschäftsführung: Heinz Finster. Medieninhaber und Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Graz-Seckau, Bischofplatz 4, 8010 Graz. Herstellung: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn. Verantwortlich für die Redaktion dieser Ausgabe: Helmut Schmidt (Leitung), Tamara Häusl (CvD), Das Österreichische Umweltz Marlies Prettenthaler-Heckel, Inge Lang, Heinz Finster, alle: Sonntagsblatt für für Druckerzeugnisse, UZ 24, Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz. Grafik: Franz Pietro/DigiCorner, 8010 Graz. Ferdinand Berger & Söhne G Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheber rechtsgesetz, sind vorbehalten. Die Offenlegung gemäß MedienG §25 Abs. 2 ist Das Österreichische Umweltzeichen unter www.sonntagsblatt.at/impressum/inpuncto abrufbar. für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 8 inpuncto-Gesamtauflage: 225.000 Exemplare. aufleben Ferdinand Berger & Söhne GmbH. Unbenannt-1 1
Blickwinkel. Wenn die eigene Welt plötzlich Kopf steht, sieht man manches klarer. FOTO: CLAUDIA SCHEUCHER leben lässt. Das Ausgesiebte da noch was gibt. Meinen Sie Manchmal treffen Menschen kann zum kostbaren Teil wer- Gott?, zögere ich. Ja, so was bewusste Entscheidungen, den. Im Laufe des Gesprächs Ähnliches. Er teilt mit mir die manchmal auch nicht. Ich frage ich vorsichtig, ob es noch Erfahrung, dass sich, wenn er persönlich glaube, hilfreich was gibt. Ja, Sommerkleider. komplett schmerzfrei ist, eine sind Menschen, die anderen Sie liebt den Sommer und die gelassene Freiheit einstellt, die Nähe bieten und sich nicht Kleider, da fühlt sich das Leben sich anfühlt, als sei sie nicht so schnell erschrecken lassen ganz anders an und strahlt. Wir von dieser Welt. Ich schweige, von dem, was da alles aus- beide lachen über alle Maßen. denke an die Auferstehung. Er gesiebt worden ist, begleitet Überrascht über seine Dia- schweigt, antwortet, vielleicht von einer Hoffnung für die gnose, nun den Tod so knapp sind wir und alles, was es so andere und den anderen. Als vor Augen zu haben, sagt ein gibt, aufgehoben. Ich meine, ich einem Bekannten erzähl- Mann, ich hab jetzt genau ja, darauf vertraue ich schon. te, ich werde Seelsorgerin, zwei Freunde, mit denen ich Für mich heißt das Ostern. sagte er, das kannst du nur, sprechen kann. Früher hatte er wenn du an das Leben für den stattlich viele. Ich bin neugie- Fürchte dich nicht. Müs- anderen glaubst. Ohne billige rig: Was zeichnet diese beiden sen wir die Krise als Chance Vertröstung, aber in großem aus? Mit denen kann ich auf nützen? Zunächst ist die Krise Vertrauen. Und so jemanden ein Bier gehen, wir lachen und bitter, man entkommt ihr brauchen wir alle. l alle hatten schon einmal die nicht. Und dann gibt es Mög- Erfahrung, dem Tod knapp lichkeiten, wie es weitergeht, Sabine Petritsch ist Theologin, entkommen zu sein und und jedes einzelne Leben zeigt Krankenhausseelsorgerin und irgendwie schon auch, dass es einen Weg. Geistliche Begleiterin. aufleben 9
aufleben einüben gehimmelt und geerdet sein Wenn die innere Stabilität ins Wanken kommt, kann bewusstes Atmen helfen, wieder zur Ruhe zu kommen. MARLIES PRETTENTHALER-HECKEL V ieles bedrängt uns: die Verbindung. Ein wichtiges im Hier und Jetzt und mit geopolitische Lage, Instrument dafür ist unser Himmel und Erde verbinden: Kriegsbilder, die Folgen Atem. Einatmen – ausatmen – aufstehen, bewusst atmen, den der Pandemie, persönliche das passiert ohne unser aktives Atem aus dem Himmel holen Krisen. Da können die innere Tun. Das Leben atmet in uns, und beim Ausatmen die Him- Stabilität und das Vertrauen ist Geschenk. Die Luft strömt melskraft in mir verteilen, den ins Gute abhandenkommen. in uns ein und wir lassen sie Atem aus der Erde holen und Ein stärkendes Ritual gegen wieder gehen, nicht ohne uns beim Ausatmen die Erdkraft in Angst und Verunsicherung genährt zu haben. Nehmen mir verteilen; mich als Wesen kann in solchen Situationen wir uns öfters Zeit für solche zwischen Himmel und Erde helfen, sich wieder mit dem Atempausen. gesegnet fühlen – gehimmelt tragenden Lebensstrom zu Die Ritualgestalterin Johan- und geerdet sein – auch ande- verbinden und so verbunden na Neußl beginnt ihre Rituale re segnen.“ Mit Gesten kann zu bleiben mit der Hoffnung mit einem Bewusstwerden dieses Atemholen verstärkt und der Zuversicht. dieses Atems: „Mich verorten werden. l (Neu-)Aus- richtung. Stabil mit den Füßen am Boden stehen, die Hände in den Himmel strecken und durchatmen kann dabei helfen, Blockaden zu lösen. FOTO: PRICILLA DU PREEZ/UNSPLASH 10 aufleben
ATEMPAUSEN FÜR DIE SEELE MEDITATION Ignatianische Einzelexerzitien was uns verbindet Exerzitien sind ein geistlicher, beglei- teter Übungsweg, um dem Leben manchmal fehlende worte vertieft auf die Spur zu kommen. Äu- manchmal der schmerz ßere Stille, durchgehendes Schweigen manchmal die ausweg- und Beten mit Texten aus der Bibel losigkeit sind Elemente, die Gotteserfahrungen manchmal der ärger ermöglichen. Das Haus der Frauen manchmal die anklage bietet von 1. bis 6. Mai 2022 Ignatia- manchmal nichts nische Einzelexerzitien unter Beglei- was uns verbindet tung von Sr. Amata Rindler SDS an. www.hausderfrauen.at manchmal ein hoffnungs- schimmer manchmal eine erfahrung von sinn Fastenwanderwoche manchmal ein berührtsein Das Fasten ist ein wunderbarer Weg, von schönheit um wieder zu sich selbst zu finden. manchmal eine wertvolle Im Rahmen einer Fastenwoche von 1. erinnerung bis 8. Mai 2022 im Stift St. Lambrecht manchmal eine gewissheit finden Körper, Geist und Seele wieder manchmal eine liebe ihre Balance – durch viel Bewegung Marlies Prettenthaler-Heckel an der frischen Luft, Meditationen, Wyda-Übungen (europäisches Yoga) u. v. m. Gefastet wird nach der soge- nannten Buchinger-Methode. www.stift-stlambrecht.at/ schule-des-daseins Freude und Kreativität FOTOS: PIXABAY, STIFT ST. LAMBRECHT, HAUS DER STILLE als Lebenspraxis Im Haus der Stille entdecken Sie von 25. bis 29. Mai Ihre eigene Freude und Kreativität neu. Ausgewählte Texte des Religionsphilosophen Mar- tin Buber, sanfte Körperarbeit und gemeinsames Singen öffnen das Herz. Übungen zur Selbstwahrnehmung und achtsame Gespräche vertiefen das Erlebnis. www.haus-der-stille.at aufleben 11
Pilgern Leichtes Gepäck. Pilgern kann dabei helfen, persönlichen Ballast abzulegen. FOTO: REINHARD STIKSEL Aufbrechen zum (Auf-)Leben S ich gemeinsam auf den reflektieren und die eine oder Geschöpfen. Auch Kraft und Weg machen, um ein andere Neuausrichtung reifen Orientierung aus den religi- Ziel zu erreichen, das zu lassen. Das kann im wahrs- ösen Wegschriften der Bibel, erstrebenswert ist, ist für mich ten Sinn Schritt für Schritt aus dem gemeinsamen Singen der Kern des Pilgerns. Vom gelingen. Zugleich fördert das und Feiern. Letztlich ist Pil- Ziel her erschließt sich der Unterwegssein in der Natur gern immer ein Stück Antwort Weg. Er führt zum Ziel und und nur mit eigener Kraft die auf die tief in uns wohnende birgt viele bereichernde As- Erfahrung der Verbundenheit Sehnsucht nach dem Mehr. pekte in sich: auf das Wesent- mit dem Urgrund unseres Gemeinsam dorthin auf dem liche konzentrieren, Ballast Seins. Vom Boden her mit Weg zu sein ist ein Geschenk abwerfen, das Ziel nicht aus unseren Wurzeln und vom und lässt aufleben. l den Augen verlieren, Grenzen Himmel her mit dem Wachs- überwinden, in der Gruppe tumspotential, das in uns geborgen und getragen sein, grundgelegt ist. Thomas Bäckenberger ist Zeit für sich haben … Pilgerbegleiter und Spartenleiter Für religiöse Menschen be- Pilgern der Diözesanen Sport All diese Aspekte können deutet das die Verbindung mit gemeinschaft (DSG). helfen, das eigene Leben zu dem Schöpfer und mit allen www.dsg.at 12 aufleben
Neue Horizonte W er pilgert, lässt sich Perspektiven. Diese Er- wird auch explizit vom Pilgern auf das Fremdsein, fahrungen sind es auch, gesprochen: Jerusalem und Gastfreundschaft die biblische Texte zutiefst andere Kultorte waren Ziele und Begegnungen ein. prägen. Menschen machen von Pilgerfahrten (1 Sam 1; Während die gewohnten sich auf die Suche, brechen Ps 122) und der Pilger selbst Sicherheiten und Bequem- gewollt oder ungewollt aus wird zur Symbolfigur: Weil er lichkeiten des Alltags für ihrem gewohnten Umfeld auf den Machtstrukturen seiner eine beschränkte Zeit in den und gewinnen in vielfältigen Umgebung fremd bleibt und Hintergrund rücken, öffnen Begegnungen neue Perspekti- seine Ziele weiter gesteckt sich neue Horizonte vor den ven auf die Welt. Und letztlich sind, als es die Gesellschaft Augen. Im täglich neuen wird von Gotteserfahrungen vorgibt, wird er zum Beispiel Aufbruch gelingt es, offen zu erzählt, die Menschen und ihr für frühe Christ:innen (vgl. werden für Neues. Die Suche Leben nachhaltig verändern. 1 Petr 2,11). l nach dem richtigen Weg wird Die Bibel steckt also voller Im- zum Symbol einer Sinnsuche pulse und spirituellem Provi- Reinhard Stiksel ist Referent im in Umbruchssituationen der ant, der heutigen Pilger:innen Bibelwerk Linz und Autor des eigenen Biografie. Kraft auf dem Weg gibt. Doch Buches „Pilgern mit der Bibel“ Im Hier und Jetzt sein E inmal pro Jahr nehmen befindet, ergibt sich meistens wir, mein bester Kumpel von alleine. Wir möchten uns und ich, uns ein paar weder zeitlich noch örtlich Tage Zeit, um uns auf den wirklich einengen. Besondere Weg zu machen, um über die Plätze, Kraftplätze, sind bei Gesellschaft nachzudenken, uns Kirchen, Berge, Strände, um über unser eigenes Leben also Plätze, die eine gewisse nachzudenken und gar nicht Magie auf uns ausüben, die zu denken, zumindest nicht uns zum Träumen animieren, ergebnisorientiert. Letzteres die uns zum Nachdenken und war für mich persönlich meine Philosophieren bringen. größte Herausforderung, im Dieses Unterwegssein mit Hier und Jetzt zu sein, meine leichtem Gepäck – im besten FOTO: BERND KINDERMANN Umwelt bewusst wahrzuneh- Fall lasse ich auch meine Sor- men, sich Zeit für das Essen gen zuhause – schafft wieder zu nehmen, zu schmecken, zu eine Verbindung zwischen riechen, zu sehen, zu hören. meinem Körper, meinem Wir planen unsere Wege Geist und meiner Seele. Dieses eigentlich sehr pragmatisch. Unterwegs nenne ich Pilgern, Bernd Kindermann ist Geschäfts- Start- und Zielort legen wir und, nebenbei erwähnt, ich führer der Diözesansportgemein- fest, alles, was sich dazwischen bin mit dem Rad unterwegs. l schaft (DSG) Steiermark. aufleben 13
Aufblühen Du erntest, was du säst! In diesen vertrauten Worten steckt sehr viel Lebensweisheit. Dieser glorreiche Satz dient auch als herrliche Brücke vom Garten ins Leben. ANGELIKA ERTL Blütenpracht. Biogärtnerin Angelika Ertl sieht die Natur als Vorbild für das eigene Leben. FOTO: GERD NEUHOLD J eder einzelne Same und jede Pflanze ist reine Schöpfungsgeschichte und darf mit ganz viel Sorgfalt be- schauen wir uns den Samen jetzt einmal genau an: Welcher Same ist es, um wachsen zu können? Schenke ich dem Samen genügend Aufmerksamkeit und kümmere ich mich um ihn? hütet werden. Der Brücken- den ich säe? schlag zum eigenen Leben ge- Wie gut ist seine Q ualität Die Brücke zum eigenen Leben lingt eigentlich ganz einfach, und seine Intention? ist hier schnell geschlagen: denn das Leben ist grundsätz- Wie gut achte ich auf ihn lich einfach! Wir machen es und hat er genügend Licht, Habe ich mir genau überlegt, nur kompliziert – deswegen Wasser und Nährstoffe, was ich neu in mein Leben 14 aufleben
pflanzen möchte? Schaue ich Sie vernetzen sich untereinan- und Sinnvolles beiträgt? drauf, achte ich drauf und der, geben Weisheit und Wis- Bin ich auf Augenhöhe mit pflege ich die Situation, den sen weiter, spenden Nahrung den anderen, mit den Kleinen Menschen, das Ereignis? und Schatten. So gerne würde und den Alten, oder habe Richte ich meine Aufmerk- ich ihnen lauschen können, ich noch das Steinzeitbild samkeit darauf oder denke was sie untereinander sich der Hierarchie in mir? ich mir: Ach, das wird schon, mitteilen. Sie sprechen anders das klappt schon, das muss miteinander, sie kommunizie- Heruntergebrochen auf das funktionieren, aber ich habe ren auf ihre Art und Weise und Wesentliche sind wir doch alle zu wenig Zeit dafür ... doch sind so viele Parallelen auf Augenhöhe und sollten Eine Beziehung zu einem zum Wald, zu den Bäumen zu uns auch so begegnen. Menschen, eine gewünschte sehen, die unser Leben berei- Situation, ein Projekt ...: chern können. Der Garten als Spiegel Welchen Samen habe ich gesät Auch der Garten, den wir Men- und mit welcher Intention schen uns angelegt haben, und Aufmerksamkeit? spiegelt so viel von uns wider. Schauen Sie in Ihren Garten: Zum Aufblühen braucht es Aufmerksamkeit, Licht, Hin- Zum Aufblühen Ist er total durchdesignt, oder gabe, Energie und Anliegen. braucht es ist im Garten Platz für Spiel und Freiheit, neuen Dingen Wald, WURZELN, Weisheit Aufmerksamkeit, Platz und Raum zu geben? Alleine der Wald ist schon Vor- Will ich alles kontrollieren und bild für ein ganzes Leben. Das Licht, Hingabe rupfe ich jedes Unkraut aus? Miteinander, das Sich-Speisen und Energie. Oder lasse ich der Natur die und Nähren. Das Früchte-Tra- eine oder andere Chance, sich gen und das Vergehen. Wenn auszubreiten, neue Blumen zu ich durch den Wald gehe, frage bringen durch Samenflug? ich mich: Wo darf ich Wissen vermitteln? Habe ich die Sinnhaftig- Wo darf ich mein Wissen keit und Wirksamkeit von Was hat das mit meinem weitergeben und wem „Unkraut“ erkannt oder Leben zu tun? könnte es nützen? stemple ich alles, was ich nicht Betrachte ich die alten Bäume Will ich immer was dafür gepflanzt habe, als Feind ab? mit Respekt, mit Ehrfurcht, oder schenke ich mal, ohne Gebe ich den Tieren oder denke ich mir – etwas zu bekommen? Nahrung und Raum? sie sind einfach nur alt? Wo muss ich loslassen und wo Energie reingeben? So viel kann man aus dem Oder denke ich mir: Wie dank- Welchen Radius speise ich Garten lesen: Zeig mir deinen bar ich doch bin, dass es alte mit meiner Energie oder Garten und ich sage dir, wer du Bäume gibt. Sie verbinden das halte ich bewusst zurück? bist. l WWW des Bodens, sind das Was mache ich für m eine WLAN des Bodens, beherber- Gemeinschaft? gen Pilze und Mikroorganis- Wer ist meine G emeinschaft, Angelika Ertl ist Biogärtnerin, men und sprechen in ihrer ei- die nur dann gut ist, Gartengestalterin, ORF-Garten genen Sprache untereinander. wenn jeder was Ehrliches expertin und Autorin. aufleben 15
Denk dich neu GOTTESDIENSTE FINDEN www.gottesdienste.at Überraschend dabei Täglich werden in ganz Österreich tausende Gottesdienste gefeiert. Auf der neuen Webseite www. gottesdienste.at finden Sie einen guten Überblick über Was haben Star-DJs wie Kygo und Don Diablo Gottesdienstübertragungen mit der katholischen Kirche gemeinsam? Sie in Radio und Fernsehen. alle sind am Electric Love Festival vertreten! Wenn Sie Gottesdienste Nicht der einzige überraschende Ort, an dem nicht nur via TV- oder Radio-Übertragung bzw. Kirche erlebt werden kann. per Live-Stream online HELMUT SCHMIDT mitfeiern wollen, sondern gemeinsam mit einer Ge- E meinde vor Ort, so können in Festival ist mehr Festival vertreten. Die Kirche Sie auf dieser Webseite als ein paar Konzerte. beim Electric Love Festival? nach Gottesdienstangebo- Beim Campen, Feiern, ten in Ihrer Nähe suchen. Flirten, Zuhören „Wir sind da für die leisen Geben Sie dazu einfach und Tanzen findet Leben in Zwischentöne, wenn bei all Ihre Postleitzahl oder seiner Buntheit sehr kompri- der Freude und Ausgelassen- Adresse ein. miert statt. Dabei können die heit negative Gefühle hoch- Emotionen auch schon mal kommen, man seine Sorgen, Glauben.Leben-App eine Achterbahnfahrt erleben. seinen Kummer loswerden Neben Acts von DJ-Megastars möchte, dann haben wir ein Die Glauben.Leben-App wie Kygo oder Don Diablo ist offenes Ohr für die Men- der Katholischen Kirche kommenden Juli auch die Kir- schen“, sagt Florian Baumgart- Österreich bietet ebenfalls che wieder beim Electric Love ner, Referent für Festivalseel- eine Gottesdienstsuche für ganz Österreich. Darüber hinaus finden Sie dort Informationen zu den jeweiligen Namenstagen Annehmen. bzw. Heiligen des Tages Um relevant sowie die Lesungen und zu sein, das jeweilige Evangelium. muss Kirche Die App, die als spirituel- von jungen ler Tagesbegleiter dienen Menschen kann, ist in den App-Stores lernen. FOTO: DARIO verfügbar. BRÖNNIMANN 16 aufleben
Mittendrin. Die Festivalseelsorge teilt Freude und Kummer mit den Feiernden. FOTO: KRISTS LUHAERS sorge der Katholischen Jugend Österreich. Das aus dem öffentlichen Leben über Gott und die ökumenische Team, junge Seelsorgerinnen und Welt. Wir wollen damit einen Einblick hinter Seelsorger aus verschiedenen Diözesen, sieht die Kulissen dieser Personen ermöglichen und das Festival als eine Chance, nahe bei den Men- Gespräche anregen. schen zu sein. „Hier können wir ihre Freude und Hoffnung sowie ihre Sorgen und Nöte mit Kirche neu denken ihnen teilen“, so Baumgartner. Auch die Kirche muss sich vom Motto „Denk dich neu“ angesprochen fühlen: Wie können Ins Gespräch kommen wir Kirche neu denken, damit die Lebens- und Unter dem Label „Denk dich neu“ finden in Glaubensweisen junger Erwachsener wieder den kommenden Monaten Aktionen in ganz relevant werden in den Vollzügen der Kirche? Österreich statt. Ziel ist, mit jungen Leuten an Was können wir von jenen lernen, die wenig überraschenden Orten oder Gelegenheiten über oder keinen Kontakt zur Kirche haben? Was Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen können wir von ihnen über Gott erfahren? und Beziehung zu ermöglichen. In der Regel treffen wir dabei auf Menschen, die mit Kirche „Denk dich neu“ ist ein gemeinsamer Lern- keinen oder wenig Kontakt haben. Die Idee ist, prozess. Er schafft Raum und Zeit für neue dass im Gespräch beide Seiten erkennen, dass Erfahrungen, sowohl bei jungen Leuten wie bei sie einander bereichern können. Dazu müssen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. sich beide öffnen und vorgefasste Prinzipien Bewusst hinhören, sich kritisch anfragen lassen und Vorurteile überwinden. sind wesentlich. Wir wollen durch unser Da- Sein einen Teil von Kirche erlebbar machen. l Ein Beispiel dafür ist „Milch & Zucker“, das am 13. April in Graz stattfindet. Im Café Erde Nähere Informationen: reden wir mit prominenten Persönlichkeiten www.denkdichneu.at aufleben 17
Karwoche & Ostern Rituale zum Aufleben Karwoche Fünf stärkende und Ostern in TV, Alltagsrituale als Radio & Online: Vorbereitung auf Übersicht unter Ostern. katholische-kirche- steiermark.at/ ostern I n allen Kulturen prägen große Feste das Jahr. Das christliche Osterfest fei- ern wir heuer unter dem Schatten des Kriegsgesche- hens. Neben konkreten Hilfs- und Solidaritätsinitiativen können bekannte Abläufe, alte Rituale und Bräuche dem All- tag Struktur und eine gewisse Sicherheit geben: Palmbu- schen schmücken, besondere Speisen am Gründonnerstag essen, Fasten am Karfreitag, Grabesruhe am Karsamstag, Osterspeisensegnung, Oster- Kleine Momente des In-Ruhe-zu-sich-Kommens abseits des feuer in der Osternacht und Alltags stärken Körper, Geist und Seele. FOTO: KAJA REICHARDT/UNSPLASH die Freude des Ostersonntags beim Finden des Osternesterls. ben, die Sie alleine, gemein- situation – zu einer Zeit des Kraft schöpfen. Bräuche sam in der Familie oder mit Auflebens wird und die Ge- und Rituale lassen Sinn und Freunden gestalten können. staltung ihrer Feiern zuhause Verbundenheit erfahren. Es geht nicht um die perfekte und in der Gemeinschaft der Das tut besonders nach den Planung. Wichtiger ist es, sich Kirche zu einem stärkenden Pandemiejahren gut und kann mit Leib und Seele Zeit für Erlebnis werden. l Kraft für einen Neustart geben. einige vom Alltag herausgeho- Mit einem aktuellen Zugang bene Momente zu nehmen. Inge Lang und Marlies Pretten können diese Rituale unsere Wir wünschen Ihnen, dass thaler-Heckel (Fachbereich Oster-Erfahrungen vertiefen. Ostern dadurch für Sie – trotz Pastoral & Theologie, Diözese Auf den folgenden Seiten sind der verunsichernden und für Graz-Seckau), Johanna Neußl fünf einfache Rituale beschrie- so viele bedrohlichen Krisen- (freie Ritualbegleiterin) 18 aufleben
in der Karwoche Palmsonntag: Gründonnerstag: Jesus zieht in Jerusalem ein. Jesus feiert das letzte Abendmahl. Willkommen heißen. Gemeinsam essen. Angenommen sein. Verbindung spüren. • Stellen Sie sich aufrecht hin. Spüren Sie den • Überlegen Sie: Was gibt mir Energie und Boden unter Ihren Füßen. Achten Sie auf den Kraft? Welche Geschenke aus der Natur Atem, der Sie belebt. bereichern mein Leben? Was schmeckt mir? • Überlegen Sie: Welche Menschen haben mich in meinem Leben willkommen geheißen? • Gönnen Sie sich heute bewusst ein besonders Wer hat mich immer wieder angenommen, schmackhaftes Nahrungsmittel. Verkosten Sie so wie ich bin? dieses mit allen Sinnen – riechen, schmecken, langsam kauen. • Sprechen Sie sich folgenden Satz zu: „Ich bin willkommen.“ Genießen Sie das • Überlegen Sie: Mit wem bin ich besonders gute Gefühl und die Freude. Verweilen Sie verbunden? In welcher Gemeinschaft fühle ein wenig dabei. ich mich besonders wohl? • Überlegen Sie: Wem habe ich das Gefühl • Laden Sie jemanden zum Essen ein, mit gegeben, willkommen zu sein? dem Sie sich verbunden fühlen. Decken Sie dafür den Tisch besonders schön. A chten • Formen Sie mit Ihren Händen eine Scha- Sie auf die Qualität der Lebensmittel. le. Stellen Sie sich einen lieben Menschen Im Gespräch können Sie erzählen, warum vor und sprechen Sie in diese Schale hinein: Ihnen die Gemeinschaft mit diesem „Schön, dass du da bist. Willkommen in Menschen wichtig ist. Beim Kochen muss meinem Leben.“ Sie können dem Menschen es nicht um Perfektion gehen – auch bei in der nächsten Zeit diese Willkommens einem Stück Brot und einem Glas Saft oder botschaft auch direkt zusprechen. Wasser ist es möglich, Gemeinschaft und • Schließen Sie diese besondere Zeit mit Verbindung zu erleben. einem Dank ab. Sie können auch auf kleine Bänder schreiben, was Ihnen jetzt wichtig geworden ist, und diese auf die Palmzweige hängen. FORTSETZUNG AUF SEITE 20 aufleben 19
Karwoche & Ostern Rituale zum Aufleben FORTSETZUNG VON SEITE 19 Karfreitag: Karsamstag: Jesus stirbt am Kreuz. Jesus ist tot. Er liegt im Grab. Abschied nehmen. Still und leer sein. Den Schmerz aushalten. Nichts tun. • Setzen Sie sich aufrecht hin. Spüren Sie, • Gehen Sie an einen Ort, an dem Sie ruhig welche Stellen Ihres Körpers die Sitzfläche werden können. Stellen Sie sich vor, in Ihnen und den Boden berühren. Mit Ihrem ganzen ist ein kostbarer, weiter Raum. Dieser innere Gewicht sind Sie von der Erde getragen und Raum ist leer und bereit, mit Neuem gefüllt gehalten. Nehmen Sie ein paar tiefe Atem- zu werden. züge. • Zeichnen Sie ein Ei oder nehmen Sie ein Ei in • Überlegen Sie: Wovon möchte ich Abschied die Hand. Nehmen Sie es als Fruchtbarkeits nehmen? Was habe ich in meinem Leben symbol mit allen Sinnen wahr. schmerzlich verloren? • Überlegen Sie: Welche Sehnsucht spüre ich in • Betrachten Sie eine Schale mit Wasser. Legen mir? Was möchte Neues in mir und um mich Sie gedanklich Verlorenes hinein. Lassen Sie herum entstehen? Was ist noch im Verbor- Verlorenes ziehen und nehmen Sie Abschied genen, will sich möglicherweise zeigen? davon, indem Sie langsam das Wasser aus der • Vielleicht möchten Sie das Ei schmücken und Schale fließen lassen. Das Wasser kann zum aufhängen. Gießen verwendet werden – so wird neues Leben möglich. • Machen Sie einen Spaziergang und achten Sie bewusst auf alles, was in der Natur neu • Überlegen Sie: Wer oder was hält und trägt erwacht und aufblüht. mich in schwierigen Zeiten? Wem war ich eine Stütze im Schmerz? • Legen Sie sich ein Tuch um Ihre Schultern, das Sie wie eine liebevolle Umarmung wärmt. Schreiben Sie auf oder reden Sie mit jemandem darüber, was Ihnen in dieser Zeit wichtig geworden ist. 20 aufleben
Ostersonntag: Das Grab ist leer. Jesus ist auferstanden. An Wunder glauben. OSTERN IN GEMEINSCHAFT ERLEBEN Auferstehung ist möglich. Hier können Sie Ostern in einer • Stellen Sie sich aufrecht hin. Nehmen Sie den Gemeinschaft mitfeiern: Kontakt zum Boden und die Verbindung zum Himmel wahr. Sie sind zwischen Himmel und Ostertreffen im Haus der Stille Erde ausgespannt. Spüren Sie Ihren Atem, 13.–17. April 2022 der Sie belebt. Mit jedem Atemzug wächst Im Zentrum des Ostertreffens steht die Vor- das Vertrauen ins Leben. bereitung und die Feier der Liturgie dieser • Überlegen Sie: Was freut mich? Was gelingt Tage: mit Jesus den Weg des Lebens gehen: mir gut? Was bereichert mein Leben? Was Spirituelle und musikalische Impulse, persön- will neu aufleben? liche Stille, biblische Texte und die Liturgien • Formen Sie Ihre Hände zu einer Schale. ermöglichen und deuten eigene Lebens- und Legen Sie Ihre Dankbarkeit für alles hinein, Glaubenserfahrungen. was Ihnen kostbar und wertvoll ist. Nehmen www.haus-der-stille.at/kursangebot Sie diese Schale an Ihre Brust und füllen Sie Ihr Herz mit Dankbarkeit und Freude. Ostern im Stift St. Lambrecht feiern 14.–17. April 2022 • Zünden Sie eine Kerze oder ein Osterfeuer In einer besonderen Dramaturgie entwickelt an. Feiern Sie kleine und große Ereignisse, sich die Liturgie vom Palmsonntag durch die die Sie aufleben lassen. Erzählen Sie die Karwoche, vom Dunkel zum Licht, hin auf die kleinen und großen Wunder weiter! Feier der Osternacht zu. Die gesamte Litur- FOTOS: TIMON WANNER/UNSPLASH, GERD NEUHOLD gie ist geprägt von eindrucksvollen Texten und Symbolen. Um die Feier der Gottesdienste und das gemeinsame Chorgebet vertieft erleben zu können, bieten Vorträge und Gespräche eine fundierte Hinführung dazu. www.stift-stlambrecht.at/schule-des-daseins Ein offenes Ohr für Ihre Anliegen & Sorgen: Telefonseelsorge – Notruf 142 (365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag erreichbar) aufleben 21
Familie Es grünt und blüht: Der Frühling ist da! Der Winterschlaf ist vorbei. Das Leben summt und brummt, singt und lacht ... EIN IMPULS AUS DER „FAMILIEN FEIERN FESTE“-BOX S o sehr wir uns über den Winter und den dazuge hörigen Schnee freuen, so wohltuend ist es, wenn der Schnee langsam schmilzt und der Frühling ins Land zieht. Langsam, aber sicher endet der Winterschlaf und die Schöpfung erwacht zu neuem Leben: Guter Gott, wie wunderbar Die ersten Gänseblümchen recken ihre Köpfe zur S onne. Die Vögel zwitschern und es wird früher hell. Die W iesen bunt deine werden langsam grün, manchmal auch einfach über Nacht. Wo das Auge hinblickt, wird neues Leben sichtbar. Schöpfung ist! Gerade im Frühling Aber nicht nur die Blumen und Sträucher blühen auf, sondern auch wir Menschen. Wir spüren neue Energie, kann ich es sehen. fühlen uns leichter und zeigen dies auch in unserer Kleidung. Die schweren Winterjacken werden gegen bunte Dankeschön! Kleidung getauscht und die Sonnenbrillen entstaubt. Im Frühling können wir nur staunen: Ohne dass jemand einen Knopf gedrückt hat und ohne unser Zutun beginnt alles wieder zu wachsen und zu blühen. Fast schon verschwenderisch in seiner Vielfalt, wunderschön und bunt. Manche Tiere und viele Pflanzen brauchen die Winterruhe und die Eiseskälte. Auch wenn manche wie erstarrt und abgestorben aussehen, beginnt das Wunder des Lebens von vorne. Ein- fach so. So kann es auch bei uns Menschen sein. 22 aufleben
Mach mit! Wie riecht der Frühling? Du weißt es nicht? Nimm dir Zeit und lass deine Nase arbeiten: Was riechst du? Schnapp dir ein Blatt Papier und Wasserfarben, Bunt- oder Filzstifte, Ölkreiden … und male ein Frühlingsbild. Setz dich dazu am besten ans Fenster und schau, wie alles immer bunter wird. Spitze deine Ohren: Hörst du die Vögel zwitschern? Achte beim Spielen im Garten oder bei einem Spazier- gang ganz genau darauf, wie sich die Natur verändert. Wenn du magst, nimm ein Notizbuch mit und schreibe auf, was du beobachtest. Erwecke deinen Garten aus dem Winterschlaf: Bemale mit Wasser- oder Acrylfarben Tontöpfe und pflanze darin bunte Blumen ein. Kaufe mit deinen Eltern kleine Setzlinge oder säe Samen und ziehe sie auf der Fensterbank groß, bis du sie im Garten pflanzen kannst. Du kannst sie dabei täglich beobachten und schnell sehen, wie sie wachsen. DIE „FAMILIEN FEIERN FESTE“-BOX Familien besondere Momente im Alltag zu schenken und sie durch die Ereignisse des Jahres zu begleiten – das ist der Gedanke hinter der „Familien feiern Feste“-Box. 32 bunte Impulskarten geben Ideen für die gemeinsam verbrachte Zeit. Die Jahreskarten eignen sich als Ein- stimmung auf das Fest oder als Erinnerung daran. Die Lebenskarten greifen verschiedene Lebenssituationen und wichtige Ereignisse im Alltag auf. Die Box kostet 12 Euro und kann beim Familienreferat der Katholischen Kirche Steiermark bestellt werden: www.familienreferat.online aufleben 23
EI STE S Gaben G „Gaben des Heiligen Geistes“ stärken und machen Mut. Sie können frischen Wind in unser Leben bringen. Schätze heben mit dem für Steiermark Im Frühjahr 2022 entdecken Sie mit der 7-teiligen Serie „GEISTES.Gaben aus FRAUEN.Sicht“, wie bekannte Werte zu einem gelingenden Leben führen können. Weisheit – unterscheiden lernen | Einsicht – den Durchblick einüben | Rat – lernfähig bleiben | Erkenntnis – sich ein eigenes Bild machen | Stärke – mutig vertrauen | Frömmigkeit – Freude am Glauben haben | Gottesfurcht – dankbar sein für das Geschenk Leben Kurz-Abo_Frühjahr 2022 24. April bis 5. Juni 2022 7 Ausgaben um 10 Euro + Buch „zwischen den zeilen“ Informationen und Bestellung: Sonntagsblatt für Steiermark 8010 Graz, Bischofplatz 2 | Tel. 0316/8041-225 | service@sonntagsblatt.at | www.sonntagsblatt.at/abo steirisch katholisch vielfältig Kraft fürs Leben
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