UNS GRÜNT DEINE HOFFNUNG - Kreuzweg für Erwachsene - Fastenaktion Misereor

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UNS GRÜNT DEINE HOFFNUNG - Kreuzweg für Erwachsene - Fastenaktion Misereor
Kreuzweg für Erwachsene
UNS GRÜNT
DEINE
HOFFNUNG
UNS GRÜNT DEINE HOFFNUNG - Kreuzweg für Erwachsene - Fastenaktion Misereor
VORBEREITUNG
                         Die beteiligten Frauen haben ihre Kreuz-     Wenn Sie an jeder Station auch eine
                         weg-Stationen sehr persönlich ausgestal-     kurze Passage aus der Bibel vorlesen
                         tet. Immer spielt die eigene Geschichte      möchten, gibt Ihnen diese Übersicht
                         eine Rolle. Deutungen, Gedanken und          eine Orientierung:
                         Akzente haben sie in kurzen Texten zu
                         ihren Bildern festgehalten. Jeder Station    1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
                         ist ein Zitat vorangestellt.                     (Mt 27,11-26)
                                                                      2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf
                         Drei Elemente werden zu jeder Einheit            seine Schultern (Mt 27,27-31)
                         angeboten: das Zitat am Anfang, eine         3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal
                         Betrachtung und ein Gebet. Die Texte             unter dem Kreuz (Jes 35,3-4)
                         sollten verteilt und im Wechsel gelesen      4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter
                         werden.                                          (Lk 2,34-40)
                                                                      5. Station: Simon von Kyrene hilft Jesus
                         Nehmen Sie sich Zeit. Pro Station dauert         das Kreuz tragen (Mt 27,32)
WORKSHOP IN HILLESHEIM   das Betrachten, Lesen, Hören und Beten       6. Station: Veronika reicht Jesus das
                         mindestens fünf Minuten, wenn Sie es in          Schweißtuch (Mt 25,37-40)
                         Ruhe und mit Pausen gestalten. Mit Einlei-   7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal
                         tung und Abschluss sowie einem Wechsel           unter dem Kreuz (Hebr 5,7)
                         zwischen den Stationen werden Sie den        8. Station: Jesus begegnet den
                         Kreuzweg etwa eineinhalb Stunden lang            weinenden Frauen (Lk 23,27-31)
                         begleiten.                                   9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal
                                                                          unter dem Kreuz (Jes 52,13-53,12)
                                                                      10. Station: Jesus wird seiner Kleider
                                                                          beraubt (Mt 27,35)
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EINLEITUNG
11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt   + Kreuzzeichen                                Gott, du Mitfühlende,
    (Lk 23,33-43)                            Wir stehen hier gemeinsam am Beginn           du Barmherziger,
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz           eines Weges, der uns an allen Niederun-       lass uns nicht allein
    (Mt 27,45-51,54)                         gen des Lebens entlangführen wird.            auf diesem Weg,
13. Station: Jesus wird vom Kreuz            Es ist der Weg Jesu Christi, der mit seiner   auf dem wir über unsere eigenen
    genommen und in den Schoß seiner         Verurteilung zum Kreuzestod beginnt.          Schmerzen und Verletzungen
    Mutter gelegt (Joh 19,38)                                                              hinaus darauf blicken,
14. Station: Der Leichnam Jesu wird ins      Gehen wir diesen Weg gemeinsam, um            dass sich in der Geschichte
    Grab gelegt (Mt 27,57-66)                uns zu stärken. Unser eigener Lebensweg       dieser Welt nicht nur
15. Station: Auferstehung (Mt 28,1-8)        birgt Stationen des Leidens und der Hoff-     die Leidensgeschichte
                                             nungslosigkeit, des Unfriedens und der        deines Sohnes abgespielt hat,
                                             Lieblosigkeit. Gemeinsam wollen wir Kraft     sondern sich vieles wiederholt:
                                             schöpfen, um den Frieden im Libanon           Verrat, Gewalt und Machtspiele,
Alternativ eignet sich der Kreuzweg auch     und Syrien, in der ganzen Welt wachsen        Tränen, Blut und Verzweiflung,
zur Betrachtung über einen TV-Monitor        zu lassen.                                    Unversöhnlichkeit, Konflikte
oder per Beamer auf einer Leinwand.                                                        und Krieg.
Die Bilder und Texte stehen zum kosten-                                                    Gib uns deine Kraft,
losen Download bereit:                                                                     das auszuhalten
www.fastenaktion.de/liturgie                                                               und stärke unsere Solidarität.

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weges bestellen Sie bitte kostenfrei über
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1.
STATION
JESUS WIRD ZUM                 Pilatus ist der Richter. Mord, Verrat, Betrug –   Gott, du Mitfühlende,
                               das sind die Verbrechen, die er verhandelt.       du Barmherziger,
TODE VERURTEILT                Gotteslästerung gehört nicht dazu. Jüdische       weil wir unsere weißen Flecken
                               Glaubenspraxis ist überhaupt nicht sein           nicht mit Verantwortung füllen,
Pilatus stiehlt sich aus der   Fachgebiet. Mehr noch: Er ist dafür nicht         werden es blinde Flecken.
Verantwortung und lässt        zuständig. Gegen seinen Willen muss er            Nur du siehst sie.
andere für sich entscheiden.   sich mit jüdischen Angelegenheiten herum-         Wir wollen hinschauen und unsere
Hanne Backes                   schlagen. Er weist die Verantwortung von          Verantwortung wahrnehmen.
                               sich. Vielleicht lässt sich ihm das nicht         Führe unsere Hände,
                               einmal verdenken. Noch dazu warnt ihn             sie zu tragen.
                               seine Frau, denn sie hat schlecht geträumt.
                               Sie sieht in düsteren Farben, wie das Ge-
                               schehen um diesen Angeklagten aus dem
                               Volk der Juden herum weitergehen wird.
                               Auf diesem Grund erscheint die Unschuld
                               des Mannes umso heller.

                               Weiß. Unschuldig bin ich am Tod dieses
                               Menschen, sagt Pilatus. Weiß. Weiß nicht.
                               Wen soll ich freilassen? Was ist gerecht?
                               Was dient dem Frieden im Volk?

                               Weiß. Jesus hat nichts verbrochen. Der an-
                               dere ist schuldig, oder? Weiß. Weiß nicht.
                               Ein weißes Kreuz. Tod ja, aber ohne mein
                               Urteil. Ich wasche von meinen Händen die
                               Verantwortung ab. Wasche sie in Unschuld.
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2.
STATION
JESUS NIMMT                Raum zur Umkehr wäre da. Jesus hat ihn          Gott, du Mitfühlende,
                           eröffnet und dazu eingeladen. „Kehrt um,        du Barmherziger,
DAS KREUZ AUF              glaubt an die frohe Botschaft!“ So war es       um uns die Weite
SEINE SCHULTERN            am Anfang, als er begann, öffentlich zu         deines Himmels zu eröffnen,
                           predigen. Doch der Raum zur Umkehr bleibt       nimmt dein Sohn den Weg
… und all unsere Last.     in all seiner violetten Weite ungenutzt. Er     durch unsere Dunkelheiten auf.
Die Dornenkrone bedeutet   wird zum Raum der Buße.                         Gib uns den Mut und die Einsicht,
mir sehr viel!                                                             jetzt an seiner Seite zu gehen
Doris Palms                Die Menschenmenge am Boden nimmt die            und umzukehren.
                           Gestalt eines dunklen Kreuzes an. Da, am        Wir wollen persönlich, politisch
                           unteren Rand, ist die Uneinsichtigkeit. Hier    und zukunftsorientiert handeln.
                           ziehen Nachbarn Maschendrahtzäune durch         Wir werden erste Schritte zum
                           Gärten. Hier kündigen zwei Großmächte           Frieden hin gehen.
                           Abrüstungsverträge. Hier ist die Unnach-
                           giebigkeit. Wir kennen Familien, die nicht
                           miteinander sprechen, und Völker, die
                           keine Grenze überschreiten, sondern fest in
                           gegenseitigen Vorurteilen verharren. Schwer
                           wiegt das alles.

                           Jesus nimmt das Kreuz auf sich. Das ganze
                           schwere Kreuz. Das Heil wirft seine violetten
                           Strahlen voraus. Sie berühren alle, die am
                           Boden sind.
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3.
STATION
JESUS FÄLLT                    Am Boden. Die ganze Wucht des Holzes              Gott, du Mitfühlende,
                               auf dem Körper. Als wären das noch nicht          du Barmherziger,
ZUM ERSTEN MAL                 genug Lasten, die zu tragen sind, ist dem         dass dein Sohn zusammenbricht
UNTER DEM KREUZ                Kreuz noch mehr aufgeladen: Das große             unter der Last all dessen,
                               und das kleine Kreuz. Den Schmerz durch           wo wir versagen:
Jesus trägt auch den Schmerz   ein großes X ausstreichen! Wer hat ihm das        das wollen wir nicht.
und das persönliche Leid der   aufgebürdet?                                      Vergib uns, wo es geschieht.
Menschen, gekennzeichnet                                                         Vergib uns den Streit
durch die Symbole auf dem      Wir. Das waren wir. Mit unseren Konflikten        und unsere Blindheit für den
Kreuz.                         im Kleinen und den Unversöhnlichkeiten            friedlichen Umgang miteinander.
Doris Landin                   im Großen, die wir nicht in Frieden ver-          Wir wollen den Menschen zur Seite
                               wandeln. Wenn ein Baum verwundet wird,            stehen, die belastet und niederge-
                               dann graben sich die Verletzungen in seine        schlagen sind.
                               Rinde. Spuren des Schmerzes sind tief ein-
                               gezeichnet in die Maserungen des Kreuzes,
                               das Jesus trägt. Spuren des Heute:
                               Bomben in Syrien, Attacken in Beirut, das
                               Leiden der Flüchtenden, Anschläge in vielen
                               Ländern, Gewalt auch bei uns.

                               All das trägt er. Er trägt es und hat alle Last
                               schon in Liebe verwandelt, so rot, und in
                               leuchtende Hoffnung, so gelb und licht.

                               Die Dornenkrone, grün wie die Hoffnung,
                               schwebt himmelwärts, hin zum Frieden.
UNS GRÜNT DEINE HOFFNUNG - Kreuzweg für Erwachsene - Fastenaktion Misereor
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4.
STATION
JESUS BEGEGNET                Die Mutter erlebt alle Schmerzen noch          Da ist er. Ihr Kind trägt das schwere Kreuz.
                              einmal. Ein Kind, geboren in Armut. Flucht
SEINER MUTTER                 aus der Heimat, vor Machtgier und Gewalt.      Der Sohn leidet auf dem Weg. Der Blick
                              Das Kind fest in ihren Armen. Sie haben        der Mutter schenkt Kraft, die am Wegrand
Die zerrissene Dornenkrone,   überlebt. Es wächst die erste Marienblume.     wächst wie die letzte der fünf Marien­
in Herzform angebracht:                                                      blumen.
Maria teilt den Schmerz.      Das große Kind ist unauffindbar. Die Mutter
Rita Ney                      läuft den ganzen Weg zurück zum Tempel.        Gott, du Mitfühlende,
                              Er tut das Unglaubliche: Er erzählt den klu-   du Barmherziger, wir stellen
                              gen Männern, was sie von ihrem Glauben         persönliche Verwundungen
                              noch nicht verstanden haben. Es wächst die     an unseren Wegesrand.
                              zweite Marienblume.                            Lass du daraus Blumen wachsen,
                                                                             zart und schön wie Marienblumen.
                              Jahre später. Ein Hochzeitsfest. Dann der      Dir halten wir unsere Kreuze hin,
                              peinliche Moment: Der Wein reicht nicht.       die eigenen und die der
                              Der Sohn löst sich aus dem Kreis der           zahllosen Mütter und Kinder,
                              Tanzenden. Er schaut sie, die Mutter, an       die Gewalt erleiden.
                              wie eine Fremde: „Was habe ich mit dir zu      Wir wollen dort Frieden und
                              tun?“ Trotzdem sagt sie dem Gastgeber:         Hoffnung schenken, wo Gewalt
                              „Was er euch sagt, das tut.“ Auf ihn hören     herrscht.
                              auch in der Verletzung. Es wächst die dritte
                              Marienblume.

                              Auch noch eine vierte, obwohl er sie gar
                              nicht mehr erst zu sich lässt und zu unbe-
                              kannten Leuten von Gott spricht.
5.
STATION
SIMON VON KYRENE              Nur ein Bildausschnitt: Nur das Kreuz, Hän-       Simon sieht seine Heimat in diesen Augen,
                              de, darauf die Mutter Erde, die uns trägt.        sein Libyen, als einen friedlicheren Ort.
HILFT JESUS DAS               Was drumherum geschieht, sehen wir nicht.         Simon sieht seinen Lebenslauf in diesen Au-
KREUZ TRAGEN                  Doch wir können es uns vorstellen:                gen als eine Geschichte voller Sinn. Simon
                                                                                findet Halt in diesem Blick. Er packt zu und
Auch wenn nicht immer         Es ist Bewegung in der Menschenmenge.             trägt dem das Kreuz, der in seinen Augen
ganz freiwillig, wer hilft,   Manche drängt es nach Hause, manche zu            doch ihn trägt.
der erfährt Dankbarkeit.      anderen Orten. Einer ist auf dem Weg vom
Beate Monzel                  Feld in die Stadt. Seine Heimat: Nordafrika.      Gott, du Mitfühlende,
                              Sein Lebenslauf: Unbekannt. Seine Kondi-          du Barmherziger,
                              tion: Kräftig. Stärker jedenfalls als der Mann,   wir danken dir, denn du schenkst
                              der inmitten der Menschenmenge sein Kreuz         uns die Kraft zu tragen, was uns
                              trägt.                                            und unsere Mit-Welt belastet.
                                                                                Gott unseres Lebens, deine Kraft
                              Du da, wie heißt du?                              und unsere Umkehr
                              Sein Name: Simon. Hier. Pack zu. Pack mit         bringen Licht in die Welt.
                              an. So lautet der Befehl, mit welchem Recht       Wir wollen das Engagement der
                              auch immer.                                       Menschen im Libanon stärken,
                                                                                für eine freie, offene und gerechte
                              Simon packt unter das Kreuz. Simon blickt         Gesellschaft.
                              unter das Kreuz. Simon sieht den Mann,
                              völlig kraftlos, aber mit diesen gütigen
                              Augen.
6.
STATION
VERONIKA REICHT                Veronika knetet ein Tuch zwischen ihren        Sie steht am Wegesrand und sieht, wie sehr
                               Händen. Der Schmerz über den Anblick, den      die Last des Kreuzes Jesus quält. Da fasst
JESUS DAS                      Jesus bietet, muss irgendwohin. Einige Male    sich Veronika ein Herz, läuft mitten auf den
SCHWEISSTUCH                   war Veronika ganz in Jesu Nähe. Sie glaubt     Weg und hält ihm das Tuch hin. Veronika
                               seinen Worten. Mit seiner Art zu leben und     tupft Blut und Schweiß von seinem Gesicht.
Veronika reicht Jesus          zu lieben könnte ihre ganze Umgebung fried-    Tupft sein Gesicht mitten in ihr Tuch.
auf seinem Leidensweg          licher werden, ihr Dorf, das ganze Volk.
ein Tuch, um seine Leiden                                                     Gott, du Mitfühlende,
erträglicher zu machen.        Die Nachricht seiner Verurteilung verbreitet   du Barmherziger,
Auf diesem Tuch bildet Jesus   sich schnell. Veronika klammert sich an das    was uns Schmerz bereitet,
seine Liebe ab.                Tuch, das sie in ihrer Rocktasche trägt. Sie   trägt deine Spuren.
Maria Schneider                hütet dieses Tuch wie einen Schatz. Es war     Was uns heilig ist,
                               im Haus ihrer Großeltern am Rande von          trägt deine Spuren.
                               Jerusalem gewebt worden, noch bevor der        Unsere innigsten Erinnerungen
                               Krieg begonnen hatte, in dem die römischen     an die Liebe, die wir erfahren,
                               Feldherren aus Tempel und Stadt vertrieben     an die Trauer, die wir durchleben:
                               wurden. Ihre Großmutter hatte es über den      Das alles trägt deine Spuren.
                               Krieg gerettet. Das Tuch begleitet Veronika    Wo wir trösten, helfen, lindern,
                               seither durch ihr Leben.                       trägt uns deine Spur.
                                                                              Wir wollen hinschauen und
                                                                              dem Leiden vieler namenloser
                                                                              Menschen ein Gesicht geben.
7.
STATION
JESUS FÄLLT                      So viele Menschen bewegen sich am Stra-         Gott, du Mitfühlende,
                                 ßenrand. Sie johlen. Sie weinen aus Mitleid.    du Barmherziger,
ZUM ZWEITEN MAL                  Sie lachen hämisch und schadenfroh. Sie         bewege unsere Herzen,
UNTER DEM KREUZ                  rufen einander vor lauter Sensationslust. Das   damit wir nicht teilnahmslos
                                 alles wirbelt Staub auf. Am Kreuzweg wird       am Rande bleiben,
Jesus ist tief gebückt,          die laue Frühlingsluft aschfahl und grau.       sondern danach suchen,
sein Leiden ist unvorstellbar.                                                   was wir gegen das Leid tun können.
Michaela Klotz                   Da fällt Jesus fällt zum zweiten Mal.           Jesus steht für uns wieder auf.
                                                                                 Gib uns die Kraft, mit ihm und
                                 Das alles bekommt er mit: die Schaden­          für uns und andere aufzustehen.
                                 freude, den handfesten Streit, die schnei-      Wir wollen mit offenen Augen und
                                 dende Schärfe des Lachens.                      aufrecht durch die Welt gehen.
                                                                                 Wir wollen uns von der Not
                                 Noch etwas, das er vom Boden aus sehen          anrühren lassen und unsere Augen
                                 kann, drückt ihn schwer: Menschen, die teil-    in Krisen nicht verschließen.
                                 nahmslos am Wegesrand stehen. Menschen,
                                 die dem Leiden anderer regungslos zusehen
                                 können. Menschen, die nichts tun, weil sie
                                 nichts tun wollen gegen die Gewalt, gegen
                                 den drohenden Untergang, gegen das Leid.
8.
STATION
JESUS BEGEGNET          Jesus sagt: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint   Gott, du Mitfühlende,
                        nicht über mich; weint über euch und eure      du Barmherziger,
DEN WEINENDEN           Kinder!“ (Lk 23,28)                            du wendest dich uns zu,
FRAUEN                                                                 denn du kennst unseren Schmerz
                        Wir sehen hin: auf die vielen geflüchteten     durch den Schmerz deines Sohnes.
Stärke, Kraft spüren.   Kinder im Libanon. Sie werden in den Stru-     Unter seinem Kreuz
Das Licht ist in Dir.   del von Gewalt hineingezogen. Lassen wir       werden uns die Kreuze
Brigitte Bröhl          uns von ihrer Not betreffen?                   überall in dieser Welt bewusst.
                                                                       Licht vom Licht, so ist er.
                        Wir blicken auf das Kreuz. Es ist ein          Wir wollen Nein zu allem sagen,
                        Stamm, der nicht mehr wächst, an dem           was Menschen das Leben nimmt.
                        Verurteilte gekreuzigt werden. Und doch        Wir wollen klar und entschieden für
                        blüht die Dornenkrone.                         den Weg des Friedens eintreten.

                        Ein Baum braucht Licht zum Leben.
                        Wir brauchen Licht zum Leben.

                        Wir wollen ihn ansehen und Mut schöpfen.
                        Wir versuchen, ihm zu vertrauen.
                        Seine Kraft ist groß und seine Liebe.
9.
STATION
JESUS FÄLLT               Erzählt das Bild von Blumen, von einem           Missgunst und Ausgrenzung, Sklaverei und
                          Kranz auf deinem Haupt? Erzählt es von           Verfolgung, Wüstenwanderung und Land-
ZUM DRITTEN MAL           einem weißen Gewand, von blütenreiner            nahme, Krieg und Gefangenschaft, Unfrieden
UNTER DEM KREUZ           Leichtigkeit am Weg? Nein, so ist es nicht.      und Zersplitterung.

… da in unserem Leben     Das Bild erzählt von einem Sturz. Es erzählt     Wie oft fällst du mit uns, Jesus und verzeihst
ja auch jeder ein Kreuz   von Dornen, die schroff nach außen weisen        uns unsere Schuld!
zu tragen hat.            und nach innen in deine Kopfhaut stechen,
Marianne Koep             bitter und scharf. Das Bild erzählt vom          Du bist geblieben, als der du gesandt warst:
                          Schmerz und der gebeugten Haltung unter          Der mit der Liebe Gekrönte.
                          dem schweren Holz.                               Der mit den Worten meines Gottes.

                          Vor allem erzählt das Bild von elf Geschichten   Gott, du Mitfühlende,
                          am Wegrand. Elf steinige Geschichten, fast       du Barm­herziger,
                          wie um darüber zu stolpern. Elf Menschen,        dein Sohn lässt unser Dunkel zu
                          die dir folgten. Elf Menschen, die den Mut       und stößt es nicht weg.
                          nicht aufbringen, jetzt deinen schweren Weg      Unsere Sehnsucht nach
                          zu begleiten. Elf Menschen, die auf der Stre-    deinem Wort begleitet ihn.
                          cke geblieben sind.                              In unserem Fallen berühren wir in
                                                                           dieser Erfahrung des Velorenseins
                          Nein, es sind zwölf. Einer ist fast nicht mehr   Menschen aller Kulturen.
                          zu sehen. Einer verriet dich. Zwölf sind es,     Wir wollen zusammenstehen und
                          wie die zwölf Stämme des verheißenen             unter uns den Frieden suchen.
                          Landes. Ein Land mit einer Geschichte, die
                          immer wieder auch unsere Geschichte ist:
10.
STATION
JESUS WIRD SEINER          Eine große Hand greift nach den Kleidern,      Gott, du Mitfühlende,
                           die Jesus bedecken. Die Soldaten bereiten      du Barmherziger,
KLEIDER BERAUBT            einen Verurteilten auf seinen Kreuzestod       dein Sohn
                           vor. Routine. Sobald Jesus am Kreuz hängt,     geht den Weg ans Kreuz.
Entblößung, Einsamkeit,    werden sie die Stoffe unter sich aufteilen.    Wir finden ihn
Nacktheit. Das große       Das beste seiner Gewänder werden sie           mitten unter denen,
Ungewisse, was auf Jesus   nicht zerschneiden, weil es aus einem Stück    die schutzlos und
zukommt. Aber hinter der   gewebt ist. Sie werden darum würfeln.          ohne Heimat sind!
Ungewissheit steht meine                                                  Wir wollen ihn
Sehnsucht nach Gott.       Schicht für Schicht wird Jesus schutzloser.    überall da treffen,
Renate Dülberg             Schicht für Schicht wird Jesus dünnhäutiger.   wo Menschen ihre Würde
                           Schicht für Schicht wird er bloß und nackt.    genommen wird.
                           Eine große Hand greift nach dem Leben.
                           Schicht für Schicht wird es schutzloser.
                           Schicht für Schicht wird es dünnhäutiger.

                           Schicht für Schicht wird die Welt schutz-
                           loser, mit jeder Waffe, die den Besitzer
                           wechselt. Schicht für Schicht wird die Welt
                           dünnhäutiger, mit jedem Schusswechsel,
                           in der Wüste oder in einem Supermarkt.
                           Schicht für Schicht liegt die Welt bloß und
                           nackt, offen liegt sie da in den Worten, mit
                           denen Menschen einander verletzen, in Par-
                           lamenten und auf Bühnen, auf der Straße
                           und in Schulen, in Familien und vor Gericht.
11.
STATION
JESUS WIRD AN DAS             „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was       Vergib ihnen, denn sie wissen nicht,
                              sie tun“, das sind die Worte Jesu am Kreuz.     was sie tun.
KREUZ GENAGELT                Wir wissen, was zu tun ist: In dem Moment,
                              in dem wir hören, wie der Hammer mit star-      Gott, du Mitfühlende,
Gemartert für die Menschen,   ker Hand auf die Nagelköpfe geführt wird,       du Barmherziger,
die Opfer physischer Gewalt   wissen wir, was zu tun ist.                     viel zu oft können wir das Leid
sind. Die Zange, die die                                                      nicht verhindern.
Nägel aus dem gemarterten     Wir werden selbst Hand anlegen müssen,          Meist können wir nur
Leib zieht.                   um die Spuren der Gewalt zu lindern. So         Geschehenes lindern.
Angelika Merz                 gut wir das können.                             Hilf uns, zu erkennen,
                                                                              wo wir klug handeln müssen,
                              Kalt ist der Hammer, sein Metall unbarmher-     leise, geräuschlos,
                              zig. Kalt wird auch der Griff der Zange sein.   und zu erkennen, wo es nötig ist,
                              Unsere Kraft für den, der nach der Marter       dass wir die Stimme erheben
                              völlig entkräftet ist. Wir können nicht die     für ein Miteinander der Hautfarben
                              Täter in die Zange nehmen. Das wäre nicht       und der Religionen,
                              mutig, es wäre lebensgefährlich. Es wäre        gegen die Mächtigen.
                              lebensmüde. Sie haben den Hammer, sie           Wir wollen unserer leisen
                              haben die Macht. Sie kontrollieren das Ge-      Kraft vertrauen.
                              schehen. Wir haben nur die leise Kraft, die
                              wir den Opfern schenken. Mehr richten wir
                              nicht aus.

                              Aber auch nicht weniger. Beharrlich finden
                              wir mit leisen Tönen Gehör. Wir müssen
                              nicht laut, wir sollen nur entschieden sein.
12.
STATION
JESUS STIRBT              Die Welt wird löchrig. Der Himmel bekommt       Gott, du Mitfühlende,
                          Risse. Der Vorhang reißt auf. Du stirbst.       du Barmherziger,
AM KREUZ                                                                  durch dein Leiden hindurch
                          Die Welt wird durchlässig. Der Gottessohn im    sehen wir unser Leiden neu.
Provokation und Würde –   Leiden: Wie ein Mensch, wie du und ich. Wer     Du bist da und teilst
Was bleibt und trägt?     gibt für mich sein Leben? Weiß ich jemanden     unsere Erfahrung,
Agnes Brands              in meiner Nähe, um bei mir zu sein, wenn        wo wir Schmerzen erlitten haben,
                          ich leide? Wie gehe ich mit Leiderfahrung       ein Mensch, unser Gott bist du.
                          um? Wer tröstet mich? Deine Freunde sind        Verwandle unsere Wunden
                          geflohen. Ein schmerzvoller und einsamer        in Wunder bei dir,
                          Tod. Und doch hast du ein Leben voller          die niemals enden,
                          Wunder gelebt. Gehütetes Leben. Du bleibst.     und in Trost,
                                                                          der die Welt heil macht
                          Die Welt wird weit. Deine Arme sind aus­        und Hoffnung auf Frieden schenkt.
                          gebreitet. Aufgehoben im Blau des Himmels       Wir trauern um die Menschen im
                          Du vergibst denen, die dir und anderen          Libanon und in Syrien, die Opfer
                          das angetan haben. Blut und Wasser              von Schrecken und Gewalt sind.
                          fließen aus deiner Seite. Hinein in die Welt.
                          Geschenkte Liebe.
13.
STATION
JESUS WIRD          Grau der Himmel. Wir sehen ihn dort liegen      sieht es da, wo vorher noch Dornen seinen
                    im blauen Mantel seiner Mutter, Maria. Grau     Kopf krönten, sieht es da, wo wir Tod sehen
VOM KREUZ           wie der Himmel sind die Reste ihrer Angst.      und Verzweiflung. Die Erde unserer Gräber
ABGENOMMEN UND                                                      mischt sich ins helle Gelb von Gottes Licht.
IN DEN SCHOSS       Grau das Meer. Wir sehen ihn alleine am Ufer    Schon jetzt nimmt Jesus unsere Angst mit in
SEINER MUTTER       liegen. Aylan, drei Jahre, auf der Flucht ge-   die Weite seiner Hoffnung.
                    storben, angespült an den Grenzen Europas.
GELEGT              Kinder sterben in Nordafrika, im Nahen Osten,   Gott, du Mitfühlende,
                    an der Grenze zwischen Süd- und Nordame-        du Barmherziger,
Jesus nähert sich   rika. Manchmal bemerkt von der Öffentlich-      wir bitten dich:
dem Himmel.         keit, meistens unbemerkt. Mütter und Väter      Nimm alle auf, die einen
Rita Monz           bleiben zurück. Werden sie das aushalten?       gewaltsamen Tod gestorben sind.
                                                                    Nimm alle auf,
                    Blau der Horizont. Wir sehen ihn dort ruhig     die als Kinder tot im Schoß
                    schweben, vom Leiden erlöst. Das Blau steht     ihrer Mutter gelegen haben,
                    für Maria, die großes Vertrauen in Gott und     und um die ihre Eltern trauern.
                    den von ihm vorbestimmten Weg hat. Weil         Wir wollen denen beistehen,
                    Maria weiß, was Leiden ist, bringt sie den      deren Hoffnungen auf ein
                    Schmerz der Menschen durch ihren Sohn vor       geschwister­liches Miteinander
                    Gott. Weil sie weiß, wie Gott spricht, hört     zerbrochen sind.
                    sie seine Stimme auch in dieser trostlosen
                    Situation.

                    Weil sie weiß, wie Gott leuchtet, sieht sie
                    sein Strahlen auch an ihrem toten Sohn,
14.
STATION
DER LEICHNAM                 Der Himmel drückt schwer und grau. In die      Gott, du Mitfühlende,
                             weiche Erde legen wir ihn. Wir legen alles     du Barmherziger,
JESU WIRD IN DAS             zu ihm ins Grab, was wir waren in den          wenn wir keine Tränen mehr haben,
GRAB GELEGT                  letzten Tagen und Stunden.                     dann berühre uns,
                                                                            dass wir nicht hartherzig werden.
Drei Frauen stehen am Rand   Wir legen unsere Trauer mit in sein Grab,      Wenn unser Blick ins Leere geht,
und schauen auf das Grab.    bis uns nichts mehr bleibt als der dunkle      dann erfülle uns, dass wir
Sie sind erstarrt, leer,     Himmel. Wir legen unsere Tränen mit            noch sehen können, wo du uns
erschöpft. Sie sprechen      in sein Grab. Unsere Augen sind nun leer-      Möglichkeiten zum Leben eröffnest,
nicht, sie schreien nicht,   geweint.                                       zum Frieden, zur Hoffnung.
haben keine Tränen mehr.                                                    Wenn unsere Liebe
Totenstille.                 Wir legen all unsere Liebe mit in sein Grab,   kein Ende nehmen kann,
Regina Ricken                doch sie wird nicht weniger. Die Liebe         dann bewege uns,
                             bleibt. Sein Leichnam liegt in diesem Grab,    dass sie ihr Ziel findet
                             gesalbt mit Ölen und unserer Liebe, mit        auch über Grenzen hinweg,
                             Binden eingehüllt und mit unserer Liebe.       bis hinein in jede kleine Geste
                                                                            der Versöhnung,
                             Mit unseren leeren Augen blicken wir auf       bis über den Tod hinaus.
                             das Grab, in das wir ihn gelegt haben, und     Wir wollen dein befreiendes
                             können es nicht fassen. Wir suchen ihn,        Handeln neu entdecken.
                             den Lebenden. Müssen wir ihn jetzt wirklich
                             bei den Toten suchen?
15.
STATION
AUFERSTEHUNG                 Es ist Nacht. Tiefblaue Nacht. Alles ist still,   Gott, du Mitfühlende,
                             und doch ist da ein Kreisen um die Mitte.         du Barmherziger,
                             Eine Kraft entspringt dieser Mitte. Der           dein Sohn war tot und lebt.
Auferstehung in lebendiger   nachtkalten Erde erblüht eine Blume, rot          Jesus Christus
Erinnerung und zärtlicher    und voller Samen für neues Leben.                 spricht nicht nur vom Leben,
Liebe und umhüllender                                                          er ist das Leben selbst.
Dankbarkeit, offen fürs      Sein Kreuz steht noch da, aber nun leuchtet       Er dankt nicht nur
Kommende, vertrauend         es: Licht durchbricht die Nacht und breitet       für unsere Gemeinschaft,
weitergehen.                 sich aus. Von der Mitte geht dieses Licht         sondern er ist der,
Agnes Brands                 aus und strahlt in immer größeren Kreisen,        um den wir uns versammeln.
                             alle mit einem gemeinsamen Mittelpunkt,           Er ist unser Frieden,
                             hinein in das Dunkel, hinein in die Welt.         anders, als die Welt ihn gibt.
                                                                               Wir feiern das Leben,
                             Wir erinnern uns daran, wie es war, als           das uns mit ihm und allen
                             Jesus vom Leben sprach. Wir erinnern uns          Menschen verbindet,
                             daran, wie er dem Vater dankte für uns und        seine Auferstehung,
                             für das Brot und für unsere Gemeinschaft.         unsere Auferstehung,
                             Wir erinnern uns daran, wie es war, als er        die er durch sein Kreuz
                             bei uns war.                                      errungen hat.
                                                                               So, wie er dir gedankt hat,
                             Wir müssen uns nicht auf unsere Erinnerung        so danken wir dir.
                             verlassen. Müssen den Lebenden nicht              Amen. Halleluja.
                             bei den Toten suchen. Jesus lebt und bleibt
                             bei uns.

                             Er tritt bei uns ein und begrüßt uns:
                             Friede sei mit euch.
ABSCHLUSS
Lieder, die Sie zum Abschluss gemeinsam       Mit unserem Kreuzweg verändern wir die        Segne die Liebe,
singen können:                                Welt nicht, nicht unsere kleine Welt, nicht   die deinen Sohn seinen Weg
GL 291, Holz auf Jesu Schulter                den Nahen Osten, nicht die Krisengebiete      so unbeirrt gehen ließ,
GL 296, Im Kreuz ist Heil (Kehrvers)          in allen Regionen.                            die Liebe,
GL 475, Verleih uns Frieden gnädiglich                                                      die keine Grenzen kennt,
                                              Wir verändern aber unsere Sicht. Und          die Liebe, die sich als Bild der
Dona nobis pacem (Taizélied)                  daraus kann in uns die Kraft wachsen,         Erinnerung in den Stoff zeichnet.
Herr, wir bitten: komm und segne uns          uns für ein solidarisches und friedliches
(Peter Strauch)                               Miteinander einzusetzen. Wir sind nicht       Segne unsere Hände,
                                              allein. Der Tod ist nicht das letzte Bild,    mit denen wir den Zugriff
Wir haben viele Bilder gesehen. Bilder        das wir sehen.                                der Mächtigen abwehren,
haben uns den Kreuzweg so gezeigt, wie                                                      mit denen wir zupacken
die Malerinnen ihn geschaffen haben. Wir      Sammeln wir alles, was uns bewegt, al-        und helfen, die wir anderen
haben diese Bilder gemeinsam betrachtet.      les, was wir gesehen haben, und bringen       zur Versöhnung reichen.
Daneben haben wir Bilder vor unserem          wir es vor Gott mit der Bitte um Segen:
inneren Auge gesehen, jede*r für sich:                                                      Segne uns, Gott,
Bilder aus der eigenen Lebensgeschichte.      Gott, du Mitfühlende,                         und jeden kleinen Versuch,
Bilder, die uns jeden Tag in den Medien       du Barmherziger,                              friedlich miteinander zu leben
erreichen.                                    segne die Erde, die das Leiden                mit allen Kulturen,
                                              trägt, das Leiden deines Sohnes,              Nationalitäten und Religionen,
Während wir hier stehen, gemeinsam            das Leiden aller Menschen,                    und schenke uns deinen Frieden
beten, gemeinsam schauen, gehen und           die Erde, die fruchtbar und warm              Darum bitten wir im Namen
singen, geschieht weiterhin Unheil in der     zur Grundlage des Lebens wird,                des Vaters, des Sohnes und
Welt. Die Welt ist unfriedlich. Unser Leben   Erde, die wir in unsere Bilder                des Heiligen Geistes.
ist nicht immer nur harmonisch.               einarbeiten.
ANGELA REINDERS                                UWE APPOLD                                   IMPRESSUM
                                                                                            Herausgeber:
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                                                                                            Mozartstraße 9, 52064 Aachen
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                                                                                            MISEREOR in Bayern
                                                                                            Dachauer Straße 50, 80335 München
                                                                                            Tel.: 089/59 82 79, Fax: 089/5 50 38 48
                                                                                            bayern@misereor.de
                                                                                            Texte:
                                                                                            Dr. Angela Reinders, Aachen
                                                                                            Uwe Appold, Flensburg
                                                                                            Alle Bibelstellen: Einheitsübersetzung
Dr. Angela Reinders, geb. 1965 in Aachen,      Uwe Appold, geboren 1942 in Wilhelms-        der Heiligen Schrift, vollständig
hat in Bonn und Münster katholische            haven, ist Designer, Bildhauer und Maler.    durch­gesehene und überarbeitete Ausgabe
                                                                                            © 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart
Theologie studiert. Sie ist Journalistin und   Bis 2006 hatte er einen Lehrauftrag an       Redaktion:
Pastoralreferentin im Bistum Aachen und        der Werkkunstschule Flensburg und in         Dr. Claudia Kolletzki/MISEREOR
                                                                                            Tel.: 0241/442-178
Mutter dreier erwachsener Töchter.             Hangzhou/China. Er gestaltete zahlreiche     claudia.kolletzki@misereor.de
                                               öffentliche Plätze, Schulen, Kirchen und     www.hungertuch.de

VIELEN DANK                                    Industriearchitektur in Schleswig-Holstein   Fotos:
                                                                                            Dieter Härtl/MISEREOR
                                               und darüber hinaus. Zahlreiche Ausstel-      Foto A. Reinders: Ute Haupts
Sehr herzlich bedanken wir uns bei allen       lungen, auch bei der UNO in Genf und auf     Design:
Teilnehmerinnen am Workshop mit Uwe            Kirchen­tagen.                               WWS Werbeagentur, Aachen
Appold in Hillesheim für ihre Bereitschaft,                                                 Herstellung und Vertrieb:
                                                                                            MVG Medienproduktion, Aachen
die Stationen dieses Kreuzweges zu             Uwe Appold lebt in Flensburg.                www.eine-welt-mvg.de
gestalten und sich in kreativer und sehr       Weitere Infos: www.uwe-appold.de             Zu bestellen unter www.misereor-medien.de
persönlicher Weise damit auseinander­                                                       Spendenkonto:
                                                                                            Pax Bank Aachen
zusetzen.                                                                                   IBAN DE75 3706 0193 0000 1010 10
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Vierzehn Frauen malen
fünfzehn Kreuzwegstationen

Die fünfzehnte Station mit der Auferstehung und dem
leeren Grab Jesu darf nicht fehlen. Einige Frauen aus
den Gemeinden in der Eifelregion um Hillesheim kennen
sich. In der Vorstellungsrunde offenbaren sich persön-
liche Lebenslinien, die in die Gestaltung des Kreuzweges
einfließen. Gemeinsam erarbeiten wir die Inhalte des
MISEREOR-Hungertuches 2019 und der Fastenaktion und
verabreden Layout-Regeln.

Die Frauen bringen Ideen und Entwürfe mit. Mitbring-
sel helfen: Textilien, Farbpigmente, selbst geflochtene
Dornenkronen. Leinenstoff der Großeltern, über Genera-
tionen sicher aufbewahrt, wird auf die Leinwand montiert,
darunter quillt Erde vom Familiengrab. Gespräche über
Marienattribute wie das Gänseblümchen oder die rote
Rose ohne Dornen. So entstehen fünfzehn Stationen als
lebendiges Selbstzeugnis des Glaubens und gelegentlich
auch des Zweifelns. Die Frauen lassen einander teilhaben
an ihrem Sein, das ist die Stärke an den entstandenen
Werken: helfend Teilhabe finden an dem Kreuz, das
Andere tragen. So gestaltet sich Zukunft, die ihren
Ursprung am Ostergeschehen vor über 2000 Jahren in
Jerusalem nahm.

Uwe Appold
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