LED - leicht erklärt Know-how zur LED-Technologie in Theorie und Praxis
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LED – leicht erklärt Know-how zur LED-Technologie in Theorie und Praxis RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 1 23.01.15 14:59
Inhalt Kapitel Seite 1.0 Einführung 3 1.1 Was ist LED? 3 1.2 Warum LED? 3 2.0 LED-Technologie 4 2.1 Die Herstellung 4 2.2 Funktion der LED 5 2.3 LED-Typen 5 2.4 LED-Bautypen 6 2.5 Vorteile der LED-Technologie 7 2.6 Qualitätsmerkmale 8 2.7 Konventionelle Technik oder LED? 15 3.0 LED-Anwendung 16 3.1 Wo macht der Einsatz von LED Sinn? 16 3.2 Berechnung Energiepotential Beleuchtung 17 3.3 LED-Leuchtmittel 18 3.4 LED-Leuchten 18 3.5 Spannungsgesteuerte Leuchten / Leuchtmittel 19 3.6 Stromgesteuerte Leuchten / Leuchtmittel 19 3.7 Hochvolt-Leuchten / -Leuchtmittel 20 3.8 Projekte 21 4.0 LED-Planung und Installation 24 4.1 Von konventionell zu LED – Fragen zum Leuchtmittelwechsel 24 4.2 Planung einer LED-Anlage 24 4.3 Dimmen von LED 24 4.4 Einbau und Montage von LED-Leuchten 27 4.5 Elektro-Material AG und Elevite 28 5.0 Neue Technologien 30 5.1 Ausblick OLED 30 5.2 LCC-Technologie 32 6.0 FAQ’s 34 7.0 Lexikon 38 2 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 2 23.01.15 15:00
1.0 Einführung Wir Menschen brauchen Licht zum Leben. Licht ist unser Zeitgeber und steuert unse- ren Schlaf-Wach-Rhythmus. Neben dem natürlichen Sonnenlicht spielt das Kunstlicht eine wesentliche Rolle, denn wir verbringen einen Grossteil unserer Zeit in Innenräumen. Gerade nachts benötigen wir Licht: Für Sicherheit und Orientierung, Arbeit und Vergnü- gen. Das Kunstlicht begleitet uns im Innen- und Aussenraum, im Privat- und Geschäfts- leben. Licht schafft Stimmungen und beeinflusst unser Wohlbefinden. Tag und Nacht. Diese Broschüre bietet Ihnen umfangreiches Fachwissen rund um Technik, Anwendung und Einsatzmöglichkeiten von LED-Leuchtmitteln und -Leuchten. Damit Sie für die Zu- kunft gerüstet sind! 1.1 Was ist LED? LED, die licht-emittierende Diode, bezeichnet ein elektronisches Halbleiter-Bauelement. Fliesst durch die Diode Strom in Durchlassrichtung, so strahlt sie Licht ab. Im Gegensatz zu konventio- nellen Leuchtmitteln sind LEDs elektronische Bauteile: winzige Elektronik-Chips aus Halbleiter- kristallen. LEDs brauchen keine Farbfilter: Ihr Licht wird durch unterschiedliche Halbleitermateri- alien direkt in verschiedenen Farben erzeugt. Bereits 1907 wurde das Leuchten anorganischer Stoffe entdeckt, die Geburtsstunde der industriell gefertigten LED war 1962. Seit Mitte der 90-er Jahre gibt es weisse LEDs. In den vergangenen Jahren hat sich der Wirkungsgrad der LED alle zwei Jahre verdoppelt. Heute werden LEDs in vielfältigen Anwendungen eingesetzt. Sie hat sich zu einer wirtschaftlichen Lichtquelle etabliert, die mit vielen Vorteilen punktet. Basis dafür sind gute Qualität, eine korrekte Installation und Inbetriebnahme sowie Ihr Fachwissen, wann und wo LEDs Sinn machen. 1.2 Warum LED? LEDs sind heute wirtschaftliche Lichtquellen für die Akzent- und Allgemeinbeleuchtung. Dort, wo es Sinn macht, können sie konventionelle Leuchtmittel ersetzen, bei höherer Flexibilität und geringerem Stromverbrauch. Energie benötigt Ressourcen. Um Kosten durch steigende Strom- preise zu reduzieren und die zur Verfügung stehende Energie sinnvoll einzusetzen, bietet sich in vielen Anwendungen der Einsatz von LED-Leuchtmitteln und -Leuchten an. LEDs sind klein, flexibel und dimmbar. Sie sind extrem langlebig und punkten mit hoher Licht- qualität. LEDs können im Innen- und Aussenraum eingesetzt werden. Sie erzeugen weisses und farbiges Licht und schonen sensible Ware. Bei einem konsequenten Einsatz der LED-Tech- nologie und der Nutzung intelligenter Lichtsteuerungen können circa 70 % der Energie für Be- leuchtung eingespart werden. Der Durchbruch in der LED-Technik stellt wohl die grösste Um- wälzung in der Lichttechnik seit Jahrzehnten dar. 3 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 3 23.01.15 15:00
2.0 LED-Technologie 2.1 Die Herstellung LEDs bestehen aus Halbleiterkristallen. Während in konventionellen Leuchtmitteln ein Glühdraht oder ein Gas Licht erzeugt, sind LEDs winzige Elektronik-Chips aus speziellen Halbleiterkristal- len. Mit der LED-Technologie sind wir im Zeitalter der Optoelektronik angekommen. Das Rohmaterial für LEDs bilden Halbleiterkristalle, die auf einem sogenannten Wafer aufge- baut und dann zu Chips geschnitten werden. Die Leuchtdioden bestehen aus einem negativ Herstellung leitenden Grundhalbleiter mit einem Überschuss an Elektronen. Darüber kommt eine sehr dün- Kurze Durchlaufzeiten und hohe Stück- ne, positiv leitende Halbleiterschicht mit einem Mangel an Elektronen, «Löcher» genannt. Unter zahlen zeichnen moderne Produktions- Spannung wandern die überzähligen Elektronen und «Löcher» nun aufeinander zu und rekom- anlagen für Verbindungs-Halbleitermate- binieren in der sogenannten Sperrschicht. Die freigesetzte Energie wird im Halbleiterkristall in rialien aus. Aus einem Wafer erhält man Licht und Wärme umgesetzt. hunderte LED-Chips. Trotz modernster Anlagen verfügen nicht alle Bereiche des Wafers über die gleichen lichttech- nischen Eigenschaften von Lichtstrom und Farbort. Daher fällt der Selektion, dem sogenannten Binning, nach dem Schneiden des Wafers in einzelne LED-Chips eine hohe Bedeutung zu. Da- mit eine konstante Lichtqualität mit gleichem Helligkeitsniveau und einheitlicher Lichtfarbe ge- währleistet ist, müssen die LEDs einer Charge sortiert werden. Sie werden in sogenannte Bins (englisch: Behälter) eingeteilt. Dieser Binning-Prozess ist speziell bei weissen LEDs von grosser Bedeutung. Lesen Sie mehr dazu im Kapitel «Qualitätsmerkmale» auf Seite 8. Um die elektrische Kontaktierung zu vereinfachen und die LED vor Umwelteinflüssen zu schüt- zen, wird sie in eine Silikonlinse gegossen, die zugleich den Lichtaustritt verbessert. Aufbau eines LED-Moduls Modul Linse Bondverbindung Leitkleber oder Lot Chip Träger / Gehäuse Lötstelle Leiterplatte (z. B. zur Leiterplatte) Der kleine Licht erzeugende LED-Chip liegt auf einem grossen Wärmeleitelement für gutes ther- misches Management auf. Die Linse übernimmt die primäre Lichtlenkung. 4 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 4 23.01.15 15:00
Positiv vorgeladene Schicht Übergangsbereich Negativ vorgeladene Schicht 2.2 Funktion der LED Fliesst Strom durch den Halbleiter, beginnt er zu leuchten. Er «emittiert» Licht. In der Lichttech- nik wird dieser Prozess «Elektrolumineszenz» genannt. Schon wenig Energie reicht aus, um das Leuchten anzuregen. Die freigesetzte Energie wird im Halbleiterkristall in Strahlung umgesetzt. Reflektoren und Linsen lenken das Licht. LEDs werden mit Gleichspannung betrieben. Sie benötigen einen Konverter als Spannungs- wandler. Im Gegensatz zu Glühlampen, die ein kontinuierliches Spektrum aussenden, emittiert eine LED Licht in einer bestimmten Farbe. Die Farbe des Lichts hängt vom verwendeten Halb- leitermaterial ab. Überwiegend werden zwei Materialsysteme (AllnGaP und InGaN) benutzt, um LED mit hoher Helligkeit in allen Farben von Blau bis Rot und mittels Lumineszenzkonversion (siehe Seite 8) auch in Weiss zu erzeugen. Dabei sind unterschiedliche Spannungen erforder- lich, um die Diode in Durchlassrichtung zu betreiben. 2.3 LED-Typen High-Power-LEDs, auch Hochleistungs-LEDs genannt, geben am meisten Licht ab. Die kleinste High-Power-LED ist kaum grösser als ein Streichholzkopf und erreicht dabei eine Effizienz von 100 Lumen pro Watt (lm/W). Low-Power-LEDs, stammen aus den Anfangstagen der LED-Technologie. Sie sind drei oder fünf Millimeter gross und verfügen über einen Abstrahlwinkel von 15 bis 30 Grad. Mit der be- drahteten 5-mm-LED begann der Siegeszug der LED; heute werden Low-Power-LEDs vor al- lem in der Signalbeleuchtung noch eingesetzt. Betrieben werden sie mit Strömen von 20 bis maximal 100 Milliampere (mA). Superflux-Modelle, auch Spider oder Piranha genannt, bringen eine stärkere Lichtleistung. Sie werden in der Regel mit 70 mA betrieben und tragen vier Pins. Diese LEDs können auch mehrere Chips im Gehäuse aufnehmen, die unabhängig voneinander gesteuert werden kön- nen. Ihr Abstrahlungswinkel reicht von 90 bis 130 Grad. Superflux-LEDs werden häufig im Au- tomobilbau eingesetzt. 5 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 5 23.01.15 15:00
2.4 LED-Bautypen Bedrahtete LEDs (radiale LEDs) stammen noch aus den ersten Tagen der LED-Technologie. Der innenliegende LED-Chip ist durch eine Kunststoffkappe verkapselt, die vor Schäden schützt. Wegen ihrer meist geringen Lichtleistung werden diese Low-Power-LEDs heute vorwiegend für einfache Signalanzeigen verwendet. Bedrahtete LEDs COB-LEDs (= Chip on Board) werden für besonders leistungsstarke, eng bepackte LED-Modu- le eingesetzt. Bei dieser Bauform werden «nackte», nicht verkapselte LED-Chips direkt auf eine Leiterplatte verklebt und über sogenannte «Bond-Drähte» kontaktiert. Eine aufgeklebte Epoxy- linse, «Bubble» genannt, definiert den Ausstrahlwinkel, der eng- oder breitstrahlend sein kann. SMD-LEDs (= Surface Mounted Devices) sind extrem kleine Standardprodukte für die indus- trielle Fertigung. Sie werden direkt auf einer Leiterplatte verklebt und im Lötbad kontaktiert. Ebenso wie bedrahtete LEDs sind sie bereits verkapselt. SMD-LEDs sind die Bauform, die am häufigsten in Modulen oder Leuchten eingesetzt werden. SMD-Bauformen werden sowohl mit Low-Power-LEDs bestückt als auch mit High-Power-LEDs. Sie ermöglichen die industrielle Pro- duktion leistungsfähiger, flacher und schmaler Module. Hochleistungs-SMD-LED COB-LEDs Quelle: Elbro Gehäuse LED-Chip Anschluss Chip Gehäuse + Fenster Schicht p-dotierte Schicht aktive Schicht (Lichterzeugnis) SMD-LEDs n-dotierte Schicht Metallkern- — platine Kühlkörper Lötpad Querschnitt Querschnitt Quelle: OSRAM Leuchtdioden sind für Beleuchtungsaufgaben erst nutzbar, wenn sie auf Leiterplatten ein Mo- dul bilden. Das Modul kann aus Einzel-LEDs oder mehreren Dioden bestehen. Die Leiterplatte – auch Platine genannt – sorgt für Stromversorgung, Wärmeableitung und die Ansteuerung. Module werden standardisiert hergestellt oder an jeweilige Kundenbedürfnisse angepasst. Es gibt lineare, flexible und flächige LED-Module. 6 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 6 23.01.15 15:00
Lineare LED-Module Quelle: http://assets.sylvania.com/assets/ima- Lineare LED-Module eignen sich besonders für Wandfluter-Effekte und für die Architekturbe- ges/masters/Family%20Image%20HF2NS-%20 leuchtung. Sie geben Fassaden sowie Vouten Kontur und passen in schmalste Auslasskanäle. Seamless%20b9fab4d9-b2c2-4f16-b87b- Mit ihnen lassen sich auch lange Lichtlinien einfach und nahtlos realisieren. e955210f37a4.jpg Flexible LED-Module überwinden besonders einfach Kurven und Kanten. Sie werden ver- wendet, wenn gebogene Flächen hinter- oder beleuchtet werden sollen, zum Beispiel Schrift- züge oder Handläufe. Flächige LED-Module gibt es in der Regel als einsatzfertige LED-Tafeln mit diffusen Glas- oder Kunststoffoberflächen. Sie werden zum Beispiel als Lichtkacheln oder komplette Licht- decken eingesetzt. Mit der entsprechenden Ansteuerung können grossflächige Leuchten oder Displays realisiert werden. 2.5 Vorteile der LED-Technologie Flexible LED-Module Ob im Innen- oder Aussenbereich, ob dekorative oder funktionale Beleuchtung: Mit LEDs sind heute Lösungen möglich, die bis vor kurzem noch nicht denkbar waren. Das völlig neue Prinzip der Lichterzeugung führt dazu, dass sich die LED in vielen Punkten von anderen Lichtquellen unterscheidet. Die Vorteile im Überblick: Extrem lange Lebensdauer und damit quasi Wartungsfreiheit: LEDs in Leuchten und Modulen haben eine Lebensdauer von rund 50’000 Stunden und mehr. LEDs emittieren gerichtetes, nahezu punktförmiges Licht. Linsen erlauben als Primär- optik eine fast verlustfreie Lichtlenkung. LEDs erzeugen von Natur aus farbiges Licht, das in weisses Licht umgewandelt wer- den kann. Die Farbwiedergabe liegt bei Ra > 80 bis Ra > 90. LEDs besitzen eine hohe Effizienz: Die Lichtausbeute von LED-Leuchten kann bereits bei über 100 lm/W liegen. LEDs sind klein und ermöglichen Leuchten mit kompakter Bauform und geringer Ein- Flächige LED-Module bautiefe. Quelle: Osram Das Licht der LED ist frei von direkter IR- und UV-Strahlung und schont empfindliche Objekte. LEDs sind stoss- und vibrationsfest. Dies ist vor allem in Industrieanwendungen, in der Strassenbeleuchtung und bei mobilen Geräten von Vorteil. LEDs geben sofort flackerfreies Licht, sind stufenlos dimmbar und beliebig schaltbar. Mit speziellen Steuergeräten kann die Farbtemperatur von LED-Leuchten verändert werden. Dies ermöglicht viel kreativen Gestaltungsspielraum. LEDs funktionieren problemlos bei kalten Umgebungstemperaturen. LEDs sind quecksilberfrei und sollten als Elektroschrott entsorgt werden. 7 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 7 23.01.15 15:00
2.6 Qualitätsmerkmale LED ist nicht gleich LED. Um die Qualität von LED-Leuchten und -Leuchtmitteln zu vergleichen, helfen Angaben zu Thermomanagement, Betriebsbedingungen, Binning und Farbwiedergabe. Farbtemperatur und Farbwiedergabe Das Licht von LEDs ist von Natur aus farbig. Sie erzeugen eine schmalbandige (monochroma- tische) Strahlung. Das verwendete Halbleitermaterial bestimmt die Wellenlänge und damit die Lichtfarbe: Rot, Grün, Gelb oder Blau. Um weisses Licht zu erzeugen, wird die monochroma- tische Strahlung entweder durch einen Leuchtstoff (Phosphorisierung) umgewandelt oder ad- ditiv nach dem RGB-Prinzip gemischt. Weisses LED-Licht durch Lumineszenzkonversion Das derzeit beste Verfahren nutzt das Prinzip der Lumineszenzkonversion und wird auch bei Leuchtstofflampen eingesetzt. Bei dieser Methode wird oberhalb eines blauen LED-Chips eine hauchdünne Phosphor-Leuchtschicht aufgedampft. Sie wandelt einen Teil des blauen Lichts durch den gelben Phosphor in weisses Licht. Weisses LED-Licht wird in der Regel nach dem Prinzip der Lumineszenskonversion erzeugt: weisses Licht Konversionsschicht Leuchtschicht blaues Licht LED Chip Oberhalb eines blauen LED-Chips wird eine hauchdünne gelbe Phosphorschicht aufgebracht. Sie wandelt das blaue Licht in weisses Licht. Konzentration und chemische Zusammensetzung des Leuchtstoffs müssen sehr genau ge- steuert werden, um die gewünschte Lichtfarbe zu erreichen. Die Farbtemperatur gibt Auskunft darüber, ob eine LED warmes oder eher kühles Licht abgibt. Generell gilt: Je höher die Farb- temperatur, desto kühler das Licht. Eine Farbtemperatur von 2’700 bis 3’000 Kelvin (K) kenn- zeichnet warmweisses Licht, über 3’300 K gilt die Lichtfarbe als neutralweiss, ab 5’300 K ist das Licht tageslichtweiss. 2’700 K entspricht dem gewohnten Glühlampenlicht. 8 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 8 23.01.15 15:00
Spektrum der LED 1 0,8 0,6 Watt 0,4 0,2 0 380 430 480 530 530 630 680 730 Nanometer Mit dem Lumineszenzverfahren kann die Lichtfarbe, deren Einheitlichkeit durch Binning sicher- gestellt wird, genau bestimmt werden. Weitere Vorteile dieser Methode sind relativ hohe Licht- ströme und die gute Farbwiedergabe bis zu Ra 90. Die Farbwiedergabe von warmweissem Licht (2’700 bis 3’300 K) ist oft besser als diejenige neutral- oder tageslichtweisser LEDs. Leider ist aber die Effizienz der warmweissen LED-Chips in der Regel geringer. Umgekehrt gilt: LEDs mit kühleren Lichtfarben sind meist effizienter, ver- fügen aber auch über eine etwas geringere Farbwiedergabe. Eine gute Lösung bietet die Mi- schung von weissem LED-Licht unterschiedlicher Lichtfarben. Sie garantiert hervorragende Farbwiedergabe bei hoher Effizienz. Weisses LED-Licht durch RGB-Farbmischung (additive Farbmischung) Eine andere Möglichkeit, weisses LED-Licht zu erzeugen, ist die Mischung von farbigem Licht unterschiedlicher Wellenlänge. Diese additive Farbmischung von Rot, Grün und Blau (RGB) kann neben Millionen Mischtönen auch weisses Licht produzieren. RGB-Lösungen eignen sich gut für Anwendungen mit farbdynamischer Beleuchtung, z. B. zur Fassadeninszenierung. Für weisses Licht mit RGB-Farbmischung müssen die farbigen LEDs exakt angesteuert wer- den. Dabei ist die Farbwiedergabe des weissen Lichts mit Ra 70 bis 80 weniger gut als beim Lumineszenz-Verfahren. Dynamische Beleuchtungssysteme, bei denen sich das Licht in Intensität und Farbtemperatur verändert, unterstützen unseren biologischen Rhythmus. Nach dem Vorbild des Tageslichts er- möglichen intelligente Leuchten und Steuerungen Farbwechsel von warmweiss zu kaltweiss. Diese Technologie macht zum Beispiel in der Bürobeleuchtung oder in Schulen Sinn, da sich verändernde Lichtstimmungen positiv auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit des Menschen auswirken. Neue Technologien kombinieren für diese Anwendungen farbige Chips mit weissen LEDs. So wird ein dynamisch veränderliches weisses Licht mit guter Farbwiedergabe erzeugt. Die Steu- erung übernimmt ein elektronisches Lichtmanagement. 9 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 9 23.01.15 15:00
Binning Die Qualität von LEDs wird u. a. durch das sogenannte Binning definiert. Bei der industriellen Produktion von LED-Chips kommt es innerhalb unterschiedlicher Fertigungschargen immer zu Abweichungen. Die lichttechnischen Eigenschaften können in Farbe und Leuchtkraft variieren. Damit eine konstante Lichtqualität mit gleichem Helligkeitsniveau und einheitlicher Lichtfarbe gewährleistet ist, müssen die LEDs einer Charge sortiert werden. Sie werden in sogenannte Bins (englisch: «Behälter») eingeteilt. Dieser Binning-Prozess ist speziell bei weissen LEDs von grosser Bedeutung. Wichtige Auswahlkriterien beim Binning sind: Lichtstrom (lm) Farbtemperatur (Kelvin) Farbort Vorwärtsspannung (Volt) Sortierung nach ANSI und MacAdams Heute werden LEDs nach dem ANSI-Standard (ANSI = American National Standards Institute) sortiert. Er definiert Farbwertabweichungen mithilfe der MacAdams-Ellipsen. Die Angabe der MacAdams Ellipse geben dem Nutzer einen Anhaltspunkt, wie weit die Streuung einzelner LED- Module z. B. hinsichtlich der Farbwahrnehmung auseinander gehen. Dies ist für ein gleichmäs- siges Erscheinungsbild von grosser Bedeutung. Quelle: Foto von Tyler Nienhouse In der Theorie spricht man von einer MacAdams sobald ein visueller Unterschied hinsichtlich des Farbwahrnehmens erkennbar ist. Da diese Laborbedingung in normalen Beleuchtungs- anwendungen z. B. durch Reflektionen von farbigen Oberflächen nicht zum Tragen kommen, gelten bereits 3 MacAdams Ellipsen als sehr hochwertig. 2700 K 3000 K 3500 K 4000 K MacAdams-Ellipsen 10 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 10 23.01.15 15:00
Konstantstrom schützt die LED Wichtig für eine lange Lebensdauer der LED sind optimale Betriebsbedingungen. Dazu gehört eine exakte Konstantstromregelung. Dioden besitzen eine exponentiell ansteigende Strom- Spannungskennlinie. Schon kleine Spannungsänderungen können die LED-Chips zerstören. LEDs sollten deshalb niemals direkt an eine Spannungsquelle angeschlossen werden, sondern über sogenannte Konverter betrieben werden. Effizienz Der Leuchtenlichtstrom bezeichnet das Licht, das tatsächlich aus der Leuchte herauskommt. Die Effizienz wird in Lumen pro Watt (lm/W) angegeben. Sie bezeichnet das Verhältnis von Leuchtenlichtstrom zur zugeführten Leistung. Wie viel Energie eine Beleuchtungsanlage mit LEDs tatsächlich spart, hängt jedoch nicht nur von der Lichtausbeute der verwendeten Dioden ab. Entscheidend sind vielmehr: Das Zusammenspiel mit Optiken und Betriebsgeräten Die Lichtlenkung in der Leuchte Die Umgebungsbedingungen Lebensdauer LED-Leuchten und LED-Module haben meist eine Lebensdauer von 50’000 Stunden und mehr. Zum Vergleich: Eine Halogen-Glühlampe arbeitet im Schnitt 2’000 Stunden, eine Leuchtstoff- lampe am EVG betrieben etwa 20’000 Stunden. In der Praxis bedeutet das: Eine LED-Leuchte, die an 250 Arbeitstagen im Jahr jeweils elf Stunden in Betrieb ist, hält rund 18 Jahre lang. Das spart Kosten für Wartung und Leuchtmittelersatz. LED-Leuchtmittel, sogenannte Retrofits, ha- ben aufgrund ihrer für Dioden eher ungünstigen Bauweise eine geringere Lebensdauer. Trotz- dem sind auch sie mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von rund 25’000 Stunden eine gute Wahl. Anders als konventionelle Leuchtmittel fallen LEDs eher selten aus. Stattdessen nimmt ihre Helligkeit langsam ab, u. a. weil das Halbleiterkristall immer mehr Störstellen aufweist. Die- se Alterung, auch Degradation genannt, wird durch folgende Faktoren beeinflusst: Betriebstemperatur Umgebungstemperatur Versorgung mit Konstantstrom Art des Halbleiters Eintrübung der Optiken Temperatur und Thermomanagement Die Temperatur beeinflusst die Effizienz von LED-Leuchten und -Leuchtmitteln. Wie jede Licht- quelle erzeugen auch LEDs Wärme. Im Unterschied zu konventionellen Lichtquellen wird diese nach hinten abgegeben. Eine optimale Wärmeabführung, das sogenannte Thermomanagement, bildet die Grundlage für verlässliche Angaben zu Lebensdauer und Lichtausbeute. Dabei wird die Wärme über Platine und Leuchtengehäuse abgeführt (= passive Kühlung). Eine grossflächi- ge, feste Verbindung von Leiterplatte und Gehäuse fördert die Wärmeableitung. Bei manchen Leuchtenmodellen vergrössern Kühlrippen die Oberfläche und senken so die Temperatur, bei anderen Bautypen werden Luft- oder Wasser für eine aktive Kühlung genutzt. Die thermische Verbindung zwischen Platine und Kühlkörper ist entscheidend für ein funktionierendes Ther- momanagement. Hieran können Sie Qualitätsleuchten von Billigprodukten unterscheiden. Be- achten Sie auch die Herstellerangaben zu den zulässigen Temperaturgrenzwerten für den Be- trieb der Konverter, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. 11 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 11 23.01.15 15:01
Temperaturverhalten von LEDs Die Qualität eines LED-Moduls wird u. a. dadurch bestimmt, wie hoch die Ausfallrate und der Lichtstromrückgang im Laufe der Lebensdauer sind. Eine LED besteht aus zwei Grundkom- ponenten: Der LED Dice (Chip) und der Phosphor-Schicht. Beide sind sehr temperaturemp- findlich. Je höher die Temperatur, desto geringer ist die Effizienz und umso grösser sind Farb- veränderungen. Im Verlauf der Lebensdauer verlieren LED-Module, bedingt durch chemisch-physikalische Ver- änderungen, an Leuchtkraft. Dieser Vorgang (Degradation) wird mit L bezeichnet und beträgt üblicherweise um die 30 %. Somit bleiben nach 50’000 Stunden 70 % des Ausgangslichtstroms erhalten (L70). In unmittelbarem Zusammenhang mit der Grösse L steht die Grösse B. Diese gibt an, wie viel Prozent der Module den Wert für L unterschreiten dürfen. Eine gängige Anga- be ist B50. Somit dürfen 50 % der Module nach 50’000 Stunden den Wert L70 unterschreiten. Nach dem L70-Lebensdauerende bis zur tatsächlichen Unbrauchbarkeit der LED können noch mehrere zehntausend Stunden Betriebszeit vergehen. Die übliche Ausfallrate bei LED-Modulen liegt bei 0,2 % pro 1’000 Stunden. Das heisst, nach 50’000 Stunden dürfen bis zu 10 % der Module ausgefallen sein. Die Ausfallrate wird mit C be- zeichnet. Verknüpft man die Grössen C und B, erhält man F. Mit F werden also die Effekte der Alterung und des Totalausfalls eines LED-Moduls berücksichtigt. Das folgende Beispiel verdeutlicht die Auswirkungen der Temperatur auf Lebensdauer und Lichtstrom einer LED (Spot mit 2000 lm): SLE G4 15 mm 2000 lm 8x0 ADVANCED Betriebs- tp-Tempe- L90 / F10 L90 / F50 L80 / F10 L80 / F50 L70 / F10 L70 / F50 modus ratur 65 ºC 55’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h HE 75 ºC 41’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h 85 ºC 31’000 h 47’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h 65 ºC 49’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h NM 75 ºC 36’000 h 54’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h 85 ºC 27’000 h 41’000 h 58’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h 65 ºC 40’000 h ≥ 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h HO 75 ºC 30’000 h 44’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h 85 ºC 22’000 h 33’000 h 47’000 h > 60’000 h > 60’000 h > 60’000 h HE = High Effiziency; NM = Nominal; HO = High Output Betriebsmodus = Bestromung der LED (beeinflusst Lichtstrom und Degradation) Tp-Temperatur = Temperaturpunkt auf der Platine Zusammengefasst bedeutet das L70/B50: 30 % Lichtstromrückgang / 50 % der LED dürfen L70 unterschreiten L70/C10: 30 % Lichtstromrückgang / 10 % Ausfallrate L70/F10: 30 % Lichtstromrückgang / 10 % Unterschreitung L70 oder Ausfall Achten Sie beim Einsatz von LED-Leuchten auf die Herstellerangaben zu Lichtstromrückgang und Ausfallrate, denn je höher die Qualität der eingesetzten LEDs, desto geringer sind Rekla- mationen und unschöne Lichteffekte. 12 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 12 23.01.15 15:01
Der Lichtstrom in Lumen (lm) ist abhängig von der Höhe des Stroms im Betriebsgerät (Treiber). Gängige Treiberströme sind 350/500/700/1050 mA. Je höher der Treiberstrom, desto grösser der Lichtstrom. Ebenso ist der Lichtstrom abhängig von der Lichtfarbe. Je «kälter» das Licht (hohe Farbtemperatur, z. B. 6’500 K), desto grösser der Lichtstrom. Der Schlüssel zur Lichtqualität Der photometrische Code definiert die Lichtqualität von LED-Leuchten. Die sechs Ziffern definie- ren Farbwiedergabe, Farbtemperatur, MacAdams zu Beginn und nach 25 % der Betriebsdauer sowie den Lichtstrom nach 25 % der Betriebsdauer. MacAdams-Ellipsen dienen zur Bestim- mung von visuellen Farbabweichungen. Bis zu drei MacAdams sind Farbtoleranzen praktisch nicht zu erkennen. Bei grösseren Abweichungen werden Farbunterschiede sichtbar, die sich im Verlauf der Lebensdauer noch verstärken können. Der Schlüssel für den Photometrischen Code, z.B. 830 / 349 2. Stelle u. 1. Stelle 4. Stelle 5. Stelle 6. Stelle 3. Stelle Lichtstrom nach 25 % der Code CRI Betriebsdauer (max. 6’000 h) MacAdams Farbtemperatur MacAdams nach 25 % der Code Lichtstrom 7 67 – 76 in Kelvin x 100 am Anfang Betriebsdauer 7 ≥ 70 % (max. 6’000 h) 8 77 – 86 8 ≥ 80 % 9 87 – ≥ 90 9 ≥ 90 % 100 relativer Lichtstrom (Lumen) in % L90 bei 60’000 h 90 L80 bei 50’000 h 80 70 L70 bei 50’000 h 50 0 0 10’000 20’000 30’000 40’000 50’000 60’000 Betriebsdauer in Stunden Vereinfachte Darstellung Schematische Darstellung des Lichtstromverlaufs über die Betriebszeit. Quelle: ZVEI-Leitfaden «Planungssicherheit in der LED-Beleuchtung» 13 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 13 23.01.15 15:01
Checkliste zur Leuchtenauswahl Achten Sie bei der Leuchten- und Leuchtmittelauswahl auf folgende Parameter: Bemessungsleistung von Leuchten P in Watt Dieser Wert wird für die Planung der Energieaufnahme der Leuchte verwendet und umfasst die Leistungsaufnahme aller in der Leuchte eingebauten und für deren Be- trieb erforderlichen Komponenten (einschliesslich Betriebsgerät). Bemessungslichtstrom von Leuchten v (in lm) Der Bemessungslichtstrom einer Leuchte bezeichnet ihre gesamte Strahlungsleis- tung, die im sichtbaren Bereich in alle Richtungen abgestrahlt wird. Er bezieht sich immer auf den angegebenen Neuwert des Lichtstroms, der von den Halbleiterlicht- quellen in der Leuchte unter festgelegten Betriebsbedingungen emittiert wird. Für den angegebenen Lichtstromwert der gesamten Leuchte wird eine Umgebungstempera- tur von 25 °C zugrunde gelegt, sofern keine anderen Informationen gegeben werden. Leuchten-Lichtausbeute v (in lm/W) Die Leuchten-Lichtausbeute wird als der Quotient aus dem abgegebenen Lichtstrom und der aufgenommenen elektrischen Leistung beschrieben. Lichtstärkeverteilung von Leuchten Die räumliche Verteilung der Lichtstärke einer Lichtquelle wird durch Lichtstärkever- teilungskurven beschrieben. Schnitte durch die senkrechte Achse stellen Lichtstär- keverteilungskurven (LVK) in C Ebenen dar, die in Polarkoordinaten dokumentiert wer- den. Darin sind die Werte der Lichtstärke bei genormten Betriebsbedingungen der Leuchte dargestellt. Sie werden in der Einheit Candela (cd) angegeben. Farbqualität Die Farbqualität von weissem Licht wird durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet: − Die Lichtfarbe, beschrieben durch die ähnlichste Farbtemperatur T in Kelvin (K) − Die Farbwiedergabe, beschrieben durch den Farbwiedergabeindex Ra − Die Farborttoleranz, beschrieben durch die MacAdams-Ellipsen und Binning Bemessungsumgebungstemperatur Das Betriebsverhalten einer Leuchte und Lampe wird durch die Umgebungstempe- ratur beeinflusst. Mit dem Wert wird die höchste Bemessungsumgebungstemperatur festgelegt, bei der die Leuchte unter Einhaltung aller sicherheitsrelevanten Parameter betrieben werden darf. Bei einem Wert von ta = 25 °C ist keine Angabe auf der Leuch- te erforderlich, davon abweichende Werte sind zu kennzeichnen. Lebensdauerkriterien für LED-Leuchten/-Lampen − Bemessungslebensdauer Lx, LED-Leuchten bei welcher der Lichtstrom auf einen Anteil x des ursprünglichen Lichtstroms über einen zuvor definierten Zeitraum zurückgeht Lichtstrom- Totalausfall − Lichtstromrückgang By degradation (L0Cz) Angabe für den Anteil der LED-Leuchten/-Lampen, die am definierten Lebensdau- (L xBy) erende den angestrebten Lichtstrom (siehe x von Lx) unterschreiten; Kriterium nach ZVEI: B50 Lebensdauerkriterien von LED-Leuchten. − Totalausfälle Cz Quelle: ZVEI-Leitfaden «Planungssicher- Anteil der LED-Leuchten/-Lampen, die bis zum Erreichen des Endes der Bemes- heit in der LED-Beleuchtung» sungslebensdauer Lx total ausgefallen sind 14 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 14 23.01.15 15:01
Neu Gradual L x By Abrupt L 0 Cz oder LED-Leuchte Lichtstromgradation Totalausfall 100 % LED-Leuchte LED-Leuchte Darstellung Fehlersituation einer Leuchte (Neuzustand, Degradation und Totalausfall) Quelle: ZVEI-Leitfaden «Planungssicherheit in der LED-Beleuchtung» 2.7 Konventionelle Technik oder LED? Um die Effizienz von Leuchtmitteln und Leuchten zu vergleichen, dient die Lichtausbeute in Lu- men/Watt als Kennziffer. Hierbei muss zwischen reinen Lampenwerten und den finalen Leuch- tenwerten unterschieden werden. Optiken, Filter, Reflektoren etc. haben einen Einfluss auf die Lichtausbeute. Daher ist es wichtig, die richtigen Daten miteinander zu vergleichen. In der professionellen Beleuchtung werden Leuchtenwirkungsgrade (Systemleistung) vergli- chen. LED-Leuchten erzielen durch ihre punktförmige Lichtverteilung in der Regel deutlich hö- here Wirkungsgrade als konventionelle Leuchten. Vergleich der Effizienz von Leuchtmitteln Niedervolt-Halogenlampe QT 12, 75 W 20 lm/W Kompakte Leuchtstofflampe TC-D, 18 W, 840 67 lm/W Kompakte Leuchtstofflampe TC-L, 55 W, 840 87 lm/W Leuchtstofflampe T16, 35 W, 840 (bei 35 °C) 103 lm/W Halogenmetalldampflampe HIT, 35 W, 930 104 lm/W LED-Retrofit, 5 W ca. 50 lm/W LED-Modul ca. 99 lm/W Vergleich der Effizienz von Leuchten (EVG-Betrieb) Downlight mit TC-DEL, 18 W, 840 39 lm/W Wirkungsgrad 66 % Deckeneinbauleuchte mit TC-L, 55 W, 840 62 lm/W Wirkungsgrad 79 % Deckeneinbauleuchte mit T16, 35 W, 840 67 lm/W Wirkungsgrad 72 % Downlight mit LED, 25 W, 940 105 lm/W Wirkungsgrad 97 % Deckeneinbauleuchte mit LED, 44 W, 840 85 lm/W Wirkungsgrad 100 % Der Vergleich zeigt, dass die Effizienz von LED-Leuchten bedingt durch ihren höheren Wirkungs- grad besser ist, als die konventioneller Leuchten. LED-Leuchtmittel weisen in der Regel höhere Leuchtdichten auf als Leuchtstofflampen. Bei ei- nem Leuchtmittelaustausch müssen Blendung und Lichtwirkung überprüft werden. 15 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 15 23.01.15 15:01
3.0 LED-Anwendung 3.1 Wo macht der Einsatz von LED Sinn? Heute macht der Einsatz von LED-Leuchtmitteln und -Leuchten in vielen Anwendungen Sinn. Trotz des häufig vorherrschenden LED-Hype hat die konventionelle Technik oft noch immer ihre Daseinsberechtigung. Mehr als das: In einigen Anwendungen ist der Einsatz von LED unwirt- schaftlich, da zu hohe Kosten entstehen. Leuchtstofflampen und Halogenmetalldampflampen gehören neben der LED zu den effizientes- ten Leuchtmitteln. Die Leuchtstofflampe ist durch ihre Röhrenform prädestiniert für die diffuse und gleichmässige Allgemeinbeleuchtung. Als Punktlichtquelle ist die Halogenmetalldampflam- pe immer noch sehr gefragt, da ihr Licht sehr brillant ist. Allerdings ist sie nicht dimmbar und benötigt einige Zeit, um ihre volle Lichtleistung zu entfalten. Prüfen Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden genau, um das richtige Lichtsystem für optimale Qua- lität und Effizienz zu finden. Der Einsatz von LED ist in den unterschiedlichsten Anwendungen sinnvoll: In der Shopbeleuchtung: Hier überzeugt die LED durch ihre sehr gute Farbwieder- gabe. Materialien werden farbecht wiedergegeben. Da die Wärme bei LED-Leuchten nach hinten abgegeben wird, verringert sich die Temperatur auf der Ware, was einen positiven Einfluss auf die Klimatisierung und das Wohlbefinden der Kunden hat. Das Licht der LED hat keinen UV-Anteil, somit bleicht die Ware nicht aus. In der Museumsbeleuchtung: Hohe Beleuchtungsstärken schädigen empfindliche Objekte. Durch die geringen Leistungen von LED-Leuchten und den sehr geringen IR-Anteil lassen sich Schäden an Kunstobjekten reduzieren. Im Büro und in der Schule: Die Punktlichtquelle kann durch geeignete Optiken blend- freies, flächiges Licht erzeugen. Die hohe Effizienz, lange Lebensdauer und sehr gute Farbwiedergabe sind auch hier von Vorteil. In der Aussenraumbeleuchtung eignen sich LED-Leuchten zur Akzentuierung von Fassaden sowie zur Werbebeleuchtung. An schwer zugänglichen Orten punkten sie mit geringem Wartungsaufwand. Ausserdem haben kühle Temperaturen einen positi- ven Einfluss auf ihre Lebensdauer. Zur farbigen Akzentuierung: Überall dort, wo farbiges Licht effizient erzeugt werden soll, ist die LED klar im Vorteil. Denn sie benötigt für die Erzeugung keine Farbfilter, die den Lichtstrom mindern und damit die Effizienz beeinträchtigen. Die Notbeleuchtung ist ein klassisches Anwendungsgebiet für LED-Leuchten. Durch ihren Sofortstart und ihr flackerfreies Licht mit geringem Energieverbrauch sind sie geradezu prädestiniert für diesen Einsatz. Das Gleiche gilt für den Betrieb am Bewe- gungsmelder. Der Einsatz von LED-Leuchten in der Industrie, zur Strassen- und Sportstättenbeleuchtung muss individuell geprüft werden. Bei hohen Lichtpunkthöhen sind Kosten und Effizienz von LED-Lösungen mit konventionellen Techniken zu vergleichen. Für eine kompetente Argumen- tation empfehlen wir Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die von uns und vielen Herstellern und Lichtplanern angeboten werden. Erst nach genauer Überprüfung aller Einflussfaktoren kann eine verlässliche Aussage gemacht werden. Neben den Investitionskosten für eine Beleuch- tungsanlage sollten der Energieverbrauch über die Lebensdauer, sowie Wartungs- und Perso- nalkosten beurteilt werden. 16 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 16 23.01.15 15:01
3.2 Berechnung Energiepotential Beleuchtung Objekt / Kunde: Elektro-Material AG Datum: 07.10.2013 Aussteller: M. Muster Stromkosten kWh 0.15 CHF / kWh Leuchtdauer pro Tag / in Std. 10 Stunden Tage pro Woche 5 Tage Tage pro Monat 22 Tage Betriebsstunden pro Jahr 2'640 Stunden / Jahr Wartungskosten / Ersatz 90.— CHF / Stunden Wartungszeit / Ersatz 5 Minuten / Stk Bestehende Neue Leuchtmittel; Leuchtmittel; Typ: Halogen Typ: LED Leistungsaufnahme Leuchtmittel 60 Watt 5.5 Watt Anzahl der Leuchtmittel 20 Stück 20 Stück Kosten pro Stück 8.— CHF 39.50 CHF Wartungsinterval Leuchtmittel 3’000 Stunden 50’000 Stunden (Leuchtmittel Lebensdauer) Stromkosten pro Jahr (CHF / Jahr) 475.20 CHF 43.56 CHF Return-On-Invest Berechnung Bestehende Leuchtmittel; Neue Leuchtmittel; Typ: Halogen Typ: LED Total Total Stromkosten pro Jahr 475.20 CHF 475.20 CHF 43.56 CHF 43.56 CHF Kosten Lampen 160.— CHF 790.— CHF Stunden / Jahr 2'640 2'640 Kosten pro Stück 8.— CHF 39.50 CHF Anzahl 20 20 neue Armaturen 0 0 Umbaukosten 0.— CHF 0.— CHF Wartung 132.— CHF 7.92 CHF Ersatzlampen ca. 18 Stk. 140.80 CHF ca. 1 Stk. 41.71 CHF Total 908.— CHF 883.19 CHF Einsparungen Stromkosten 431.64 CHF Einsparung Wartungskosten 124.08 CHF Total 555.72 CHF Investition Stromsparlampen 790.— CHF Umbaukosten 0.— CHF Total 790.— CHF ROI-Monate 17.1 Beim Einsatz der neuen Leuchtmittel: «LED» 17 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 17 23.01.15 15:01
3.3 LED-Leuchtmittel LED-Retrofit-Leuchtmittel ersetzen konventionelle Leuchtmittel, ohne dass die Leuchte ausge- tauscht werden muss. Sie sind mit Schraub- oder Stecksockel versehen. Das Betriebsgerät in- klusive Kühlkörper ist im Leuchtmittel integriert. LED-Leuchtmittel sind in vielen Varianten und Lichtfarben verfügbar, zeichnen sich durch hohe Energieeffizienz und eine gute Farbwiederga- be aus. Je nach System können sie auch gedimmt werden. In klassischer «Birnenform» und Schraub- Der Ersatz von Leuchtstofflampen durch eine LED-Retrofit sollte genau geprüft werden. Auf- sockel E14 oder E27 ersetzen LED-Lam- grund verändertem Lichtstrom und Abstrahlgeometrie verändern sich Beleuchtungsstärke und pen herkömmliche Glühlampen. Mit un- Gleichmässigkeit. Ob und inwieweit Vorschaltgeräte ausgetauscht werden müssen, sollte von terschiedlichen Stecksockeln sind sie einer Fachperson geprüft werden. effizienter Ersatz für Glüh- und Halo- genglühlampen. LED-Leuchtmittel erreichen nicht die Performance kompletter LED-Systeme, da bestehende Leuchten nicht für den LED-Betrieb optimiert sind und das notwendige Thermomanagement bei Retrofits auf kleinstem Raum innerhalb der Lampe gewährleistet sein muss. Als energiesparende Alternative sind sie trotzdem eine gute Wahl für den Privatbereich oder im Kleinbüro: Denn ein warmweisses LED-Leuchtmittel mit 8 Watt erreicht rund 25’000 Betriebs- stunden – das sind bei knapp drei Stunden Betrieb pro Tag immerhin fast 25 Jahre. Damit über- trumpfen LED-Leuchtmittel auch die Energiesparlampe. LED-Leuchtmittel gibt es in diversen Weisstönen und auch als farbige Variante. 3.4 LED-Leuchten Die LED ist eine effiziente Lichtquelle sowohl für die Akzent- als auch für die Allgemeinbeleuch- tung. In der professionellen Beleuchtung werden LEDs mit entsprechenden Optiken für die je- weilige Anwendung versehen. Somit kann das punktförmige Licht blendfrei gestreut werden. Austauschbare Retrofit-LED-Leuchtmittel werden hauptsächlich in der dekorativen Beleuch- tung, also im Hausgebrauch, eingesetzt. Wer zum Beispiel eine ineffiziente 60-Watt- Glühlampe, die mittlerweile nicht mehr Leuchtenhersteller unterscheiden Produkte für die Akzentbeleuchtung, wie Strahler, Einbau- in den Markt gebracht werden darf, downlights und modulare Lichtsysteme, z. B. für die Regalbeleuchtung. Leuchten für die Allge- durch eine LED-Lampe 11 oder 12 Watt meinbeleuchtung umfassen Downlights, Einbauleuchten, Anbau- und Pendelleuchten, Steh- ersetzt, spart 80 % Energie – und ent- und Wandleuchten, Lichtbandsysteme und Aussenleuchten. sprechende Stromkosten. Ein wichtiges Anwendungsgebiet für LED-Leuchten ist die Sicherheitsbeleuchtung. LED-Leuchten werden nach ihrer Ansteuerung unterschieden. Folgende Systeme stehen zur Auswahl: Spannungsgesteuerte Leuchten / Leuchtmittel Stromgesteuerte Leuchten / Leuchtmittel Hochvolt-Leuchten / Leuchtmittel 18 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 18 23.01.15 15:01
3.5 Spannungsgesteuerte Leuchten / Leuchtmittel Die Anzahl der Leuchten pro Betriebsgerät ist abhängig von deren Gesamtleistung. Sie wer- den in der Regel mit 10, 12 oder 24 V angesteuert. Spannungsgesteuerte Leuchten werden in Parallelschaltung miteinander verbunden. Diese Leuchten werden hauptsächlich im dekorati- ven Bereich eingesetzt. Bitte beachten Sie die Angaben zu maximalen Leitungslängen der je- weiligen Hersteller im Verhältnis zum Leitungsquerschnitt. 120 – 240 VAC L N U konstant + U in TALEXX converter + + - U in LCU … - - + P = U x I (Leistung = Spannung x Strom) - U = P/ I I variabel I = P/ U 3.6 Stromgesteuerte Leuchten / Leuchtmittel Die Anzahl der stromgesteuerten LEDs pro Betriebsgerät ist abhängig von der jeweiligen Wat- tage und Spannung, welche das Betriebsgerät zur Verfügung stellt. Die Effizienz ist höher als bei spannungsgesteuerten LEDs. Sie werden in der Regel mit einem Konstantstrom-Netzgerät 350 mA, 500 mA oder 700 mA etc. betrieben. Diese Leuchten werden in Serienschaltung mit- einander verbunden. Bitte beachten Sie die Angaben der Hersteller bezüglich Ausgangsspan- nung zur Sicherstellung des Personenschutzes. Je nach Konverter können Spannungen über die SELV-Spannungsgrenze von 60 V hinausgehen. 120 – 240 VAC L N U variabel + U in TALEXX converter + - U in LCI … - I konstant P = U x I (Leistung = Spannung x Strom) U = P/ I I = P/ U 19 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 19 23.01.15 15:01
3.7 Hochvolt-Leuchten / -Leuchtmittel Diese Leuchten sind einfach zu installieren. Sie sind in der Regel dimmbar. SELV Die Bezeichnung SELV steht für Safety Extra Low Voltage. LED-Leuchten, die mit Konstant- spannung betrieben werden, sind üblicherweise im SELV-Bereich. Grundvoraussetzung für SELV ist neben der Einhaltung der gesetzlichen Spannungs-Obergren- zen ein Konverter mit einer galvanischen Trennung auf der Eingangsseite. Die Lastseite muss vom Netz durch doppelte oder verstärkte Isolierung geschützt werden. Für SELV gilt: Bis 50 V AC RMS und 120 V DC (unberührbar) > oberste Grenze von SELV P Bis 25 V AC RMS und 60 V DC (berührbar) > trockene Umgebung – ohne Isolation oder Berührungsschutz N Bis 12 V AC RMS und 30 V DC (berührbar) > feuchte Umgebung – unterhalb diesen Werten ist kein Schutz notwendig 25 W @ 350 mA (2-74 V) 15 x 3.5 V = 52.5 V 33.7 V + 33.7 V + 33.7 V + 33.7 V 350 mA SELV Non-SELV 135 V 25 W @ 350 mA (2-74 V) 20 x 3.5 V = 70 V 1400 mA 4 x 350 mA SELV SELV Isolation / Berührungsschutz 33.7 V Wird der SELV-Bereich verlassen bzw. bei > 60 V DC SELV, muss Betrieb mehrerer Module an einem Betriebsgerät (SELV) die LED vor jeglicher Berührung geschützt werden. Quelle: Tridonic 20 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 20 23.01.15 15:01
3.8 Projekte EM ecowin Initiative: Neue Leuchtmittel im Kornhauskeller Bern mit grossem Sparpotenzial Die Nachfrage nach Energieeffizienz und Nachhaltigkeit macht auch vor dem Elektro-Instal- lationsmarkt nicht halt. Gerade bei der Beleuchtung gibt es grosses Potenzial, mit effizienten Technologien Energieverbräuche zu reduzieren und somit Kosten einzusparen. Im Mai 2014 hat die Elektro-Material AG die Initiative EM ecowin ins Leben gerufen. Mit jährlichen Fördergel- dern in der Höhe von 1 Million Schweizer Franken setzt EM ein starkes Zeichen zugunsten von effizienten Stromsparmassnahmen. Die Initiative fördert energieeffiziente Geräte und Projekte. Das folgende Projekt zeigt, dass es sich lohnt, über den Energieverbrauch nachzudenken. Für jede eingesparte Kilowattstunde Strom erhält der Bauherr einen Zuschuss. Somit rechnen sich selbst kleine Sanierungsprojekte schnell. Der Kornhauskeller in Bern beherbergt Restaurant, Café und Bar in einzigartiger Atmosphä- re. Das Beleuchtungskonzept ist durch auffällige Kronleuchter geprägt, die die Architektur des 18. Jahrhunderts inszenieren. Stehleuchten und Akzentbeleuchtung werden für zusätzliches Stimmungslicht und zur Beleuchtung der Wandmalereien eingesetzt. Vor der Umrüstung waren Glühlampen und Halogenglühlampen im Einsatz, Temperaturstrah- ler mit hoher Wärmeentwicklung und einem hohem Energieverbrauch. Der Betreiber des Korn- hauskellers hat sich für eine Umrüstung auf LED-Leuchtmittel entschieden. Die Energiebilanz ist erstaunlich: Wo vorher 40 W Leistung pro Glühlampe verbraucht wurden, reichen heute 8 W pro LED-Leuchtmittel aus. Bei einer Belegung an 365 Tagen im Jahr und 13 Betriebsstunden pro Tag kann durch die Umrüstung auf LED-Technologie circa 80 % des Energieverbrauchs 21 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 21 23.01.15 15:01
eingespart werden. Die Paybackzeit, die ohne den EM ecowin Beitrag knapp 4 Jahre be- tragen hätte, wurde durch den Zuschuss deutlich reduziert und machte die Umrüstung für den Betreiber schnell rentabel. Das Stimmungslicht der Stehleuchten wird heute mit dimmbaren LED Retrofits erzeugt, die die Glühlampen mit E27 Sockel problemlos ersetzen. Die Steuerung konnte belassen werden, da die Dimmer auch mit den neuen Leuchtmitteln einwandfrei funktionieren. Ebenfalls wurde die Akzentbeleuchtung auf LED umgerüstet, da die 120 W Halogenleuchtmittel die kostbaren Wand- malereien geschädigt haben. In regelmässigen Abständen mussten Kunstmaler die Malereien restaurieren. Auch bei dieser Umrüstung konnten die eingesetzten Dimmer weiter verwendet werden. Die etwas kühlere Farbtemperatur der LED-Leuchtmittel wird vom Betreiber positiv be- wertet, und für die Gäste ist die Veränderung kaum wahrnehmbar. Neben Stromeffizienz und Kosteneinsparung punktet die LED-Lösung mit langer Lebensdauer und geringer Wartung. Die EM ecowin Fördergelder können bei entsprechend hohen Einsparungen bis zu 50 % der Nettoprojektkosten erreichen. Detailinformationen finden Sie auf der Webseite www.elektro- material.ch/ecowin. Elektro-Material AG bietet im Rahmen der EM ecowin Initiative neben Energie- und Beleuch- tungsberatungen auch Intensivkurse zum Thema Energieeffizienz an. In der Schweiz sind über eine Million Gebäude über 30 Jahre alt. Im Bereich Sanierung und Renovation bietet sich sehr grosses Energieeinsparpotenzial. Nutzen Sie die Chance und machen Sie sich und Ihre Mitar- beiter fit in der Energieberatung. Profitieren Sie von unserem Schulungsangebot, damit Sie die erste Adresse zum Thema Energieeffizienz für Ihre Kunden sind! www.em-ecowin.ch/elektro/schulung Die EM ecowin Fördergelder können bei entsprechend hohen Einsparungen bis zu 50 % der Nettoprojektkosten erreichen. 22 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 22 23.01.15 15:02
Elevite: Beleuchtungssanierung bei der Neuen Zürcher Zeitung Die Redakteure bei der NZZ brauchen vor allem eines: gutes Licht an ihrem Arbeitsplatz. Die bisherige Standardbeleuchtung der Büroräume war nicht arbeitsplatzgerecht, daher hat sich der Verlag für eine Neugestaltung der Redaktion entschieden. Gemeinsam mit Lichtplanern der Elevite wurde ein Beleuchtungskonzept erarbeitet, das den Bedürfnissen der Bildredaktoren und Journalisten gerecht wird. Auch die strukturellen Gegebenheiten des Innenausbaus stell- ten hohe Anforderungen an Planungsteam und Facility Management. Die neue Lichtlösung am Hauptsitz der Neuen Zürcher Zeitung basiert auf LED-Leuchten, die optimale Lichtbedingun- gen für die Arbeit am Schreibtisch sowie am Bildschirm liefern. Die bündig eingebauten De- ckenleuchten mit Hochleistungs-LEDs punkten mit geringer Einbautiefe und minimaler Wärme- emission. Eine intelligente Lichtsteuerung ermöglicht die individuelle Ansteuerung der Leuchten und schafft somit eine Zonierung der Bürofläche. Das tageslichtweisse Licht sorgt für eine an- regende Lichtstimmung mit sehr guter Farbwiedergabe. Durch die hohe Gleichmässigkeit der Beleuchtung werden störende Schatten vermieden und ein sehr guter Sehkomfort erzielt. «Die neue Beleuchtungsanlage überzeugt nicht nur durch Lichtqualität und Einsatz-Flexibili- tät. Mit ihrer Energieeffizienz und dank der attraktiven Preisgestaltung durch Elevite stimmt es auch auf der Kostenseite». Jürg Textor, Leiter Facility Management NZZ 23 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 23 23.01.15 15:02
4.0 LED-Planung und Installation 4.1 Von konventionell zu LED – Fragen zum Leuchtmittelwechsel Möchte Ihr Kunde auf LED-Leuchtmittel umsteigen? Dann helfen Ihnen die folgenden Fragen, das richtige Leuchtmittel zu finden. Welche Fassungen/Sockel sind vorhanden? Welche Lichtfarbe wünscht Ihr Kunde? (Kelvin) Wie soll die Lichtverteilung aussehen? (Bauform des Leuchtmittels und Optik, bzw. Reflektortechnologie) Wie gut sollen Farben wiedergegeben werden? (Ra-Index) Ist die bestehende Anlage dimmbar? Wenn ja, mit welcher Leistung kann der Dimmer betrieben werden? (Minimal- und Maxi- malleistung) Wenn nein, soll mit Dimmern nachgerüstet werden? Wird ein Dimmer gewünscht oder reicht die Double-Click-Funktion (2 Helligkeitsstufen mit herkömmlichem Lichtschalter)? 4.2 Planung einer LED-Anlage Folgende Kriterien sollten Sie bei der Planung einer LED-Anlage berücksichtigen: Definieren Sie die Lichtfarbe: Ist eine einfarbige oder eine farbveränderliche RGB- Anwendung gewünscht? Definieren Sie die Schaltungsart: Wie soll das Licht geschaltet werden: Ein/Aus, Potentiometer, SwitchDim, DALI? Definieren Sie Leuchten und Ihre Leistungen: Welche Leuchten werden eingesetzt? Spannungsgesteuerte oder stromgesteuerte? Definieren Sie die Art der Ansteuerung: spannungs- oder stromgesteuert? Legen Sie Leitungslängen und -Querschnitte fest: Leitungslängen zwischen Netzge- rät und Leuchte, Platzierung der Betriebsgeräte Achten Sie auf die benötige Beleuchtungsstärke (Lux). Klären Sie, welche Stimmung erzeugt werden soll. 4.3 Dimmen von LED Gedimmt werden LED-Leuchten über getrennte Steuereingänge (z. B. DALI) oder durch die Methode der Pulsweiten-Modulation. Pulsweiten-Modulation PWM (Puls-Weiten-Modulation) Dioden können stufenlos bis auf 0 % ihrer Lichtleistung gedimmt werden. Ihre Qualität – Lichtfarbe, Farbwiedergabe, Lebensdauer – 100 % wird dadurch nicht beeinträchtigt. 90 % Bei der Pulsweiten-Modulation (PWM) wird die Helligkeit durch hohe Frequenz digital ein- und ausgeschaltet. Das menschliche Auge kann 30 % den Wechsel nicht wahrnehmen. Durch kürzere «Aus-Phasen» wird das Licht heller, längere «Aus-Phasen» reduzieren die Lichtintensität. 10 % 24 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 24 23.01.15 15:02
Dimmkennlinie der LED Das Verhältnis von elektrischer Leistung zur Lichtmenge ist bei keinem Leuchtmittel exakt pro- portional. Die Dimmkennlinie der LED kommt der idealen Kurve jedoch sehr nahe. Lichtsteuerungen ermöglichen die Lichtregulierung in Abhängigkeit von Präsenz oder Tages- licht. Bei der tageslichtabhängigen Regelung wird das einfallende Licht so weit wie möglich genutzt und der Kunstlichtanteil entsprechend minimiert. Das spart Energie und Kosten. Auch dynamische Lichtlösungen, die sich über den Tagesverlauf verändern sind mit Lichtsteuerun- gen individuell programmierbar. Lichtmenge 100 % 90 % 80 % 25 % Strom 70 % ideale Dimmkurve 10 % Licht 60 % LED 50 % 40 % Leuchtstofflampe 30 % Glühlampe 20 % 50 % Strom 10 % 15 % Licht 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % elektrische Leistung Betriebsgeräte und Dimmer Alle Komponenten des LED-Systems müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein. Nur dann kann das hohe Potenzial der LED auch genutzt werden. Die Arbeitsweise von LED-Modulen wird durch die Strom- und Spannungsversorgung entschei- dend beeinflusst. Elektronische Betriebsgeräte und Konverter sorgen durch exakte Definition der elektrischen Parameter für optimale Lichtausbeute, lange Lebensdauer und bieten Schnitt- stellen für die elektronische Steuerung. Typ und Anwendung der LED-Leuchte bestimmen die Wahl der Betriebsgeräte. Leuchten kön- nen direkt mit Netzspannung versorgt werden oder arbeiten über externe Betriebsgeräte, zum Beispiel mit Schutzkleinspannung. Gedimmt werden LED-Module über getrennte Steuerein- gänge (wie etwa DALI) oder durch die Pulsweiten-Modulation. LEDs sind auf eine gleichmässige Stromversorgung angewiesen. Denn schon kleine Spannungs- änderungen können einen starken Anstieg der Stromstärke bewirken und die LED schädigen. Betriebsgeräte wandeln die Netzspannung und sorgen als Konverter für eine typgerechte Ener- gieversorgung; in der Regel mit Schutzkleinspannung. Betriebsgeräte bieten Schnittstellen für die elektronische Steuerung mit Lichtmanagement-Systemen. Es gibt Leuchten mit integrier- tem Betriebsgerät oder Leuchten mit separaten Komponenten. 25 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 25 23.01.15 15:02
Kompatibilitätsprüfung LED-Betriebsgerät LED-Modul Konstant- Konstant- spannung strom 10 V 24 V Spannungs- SELV? min. – max. bereich? NON SELV? Spannung LED 12 V 350 mA Strom? 500 mA xxx mA 700 mA Zwei Arten von Betriebsgeräten transformieren die Netzspannung LED-gerecht: Betriebsgeräte mit konstanter Ausgangsspannung drosseln die Netzspannung von 230 V AC auf eine stabilisierte Kleinspannung von zum Beispiel 10, 12 oder 24 V. Sie müssen spannungsge- führt angesteuert werden und erlauben nur eine einfache Regelung der Lichtintensität durch «Pul- sen» der Spannung, heisst: ein- oder ausschalten. Bei dieser Betriebsart ist zudem eine zusätzliche Strombegrenzung auf den LED-Modulen notwendig, da die Vorwärtsspannung einzelner LEDs stark streut. Ist die Strombegrenzung falsch ausgelegt, können Dioden und Betriebsgeräte zerstört wer- den. Wichtig ist deshalb, nur speziell auf die LED zugelassene Betriebsgeräte zu verwenden. In der Regel werden LED-Leuchten, die mit weniger als 0,5 Watt arbeiten, spannungsgesteuert betrieben. Betriebsgeräte mit konstantem Ausgangsstrom erzeugen aus der Netzspannung einen stabili- sierten Ausgangsstrom von zum Beispiel 350 Milliampere (mA), 700 oder 1’050 mA. Mit dieser Va- riante können LED-Module ohne zusätzliche Bauteile zur Strombegrenzung betrieben und in Reihe geschaltet werden, was die Leistungsbilanz (Lumen pro Watt) verbessert. Die Dioden können dank stabilem Betriebsstrom nicht überlastet werden; schwankende Vorwärtsspannungen spielen hier keine Rolle. Diese Art der Ansteuerung eignet sich besonders für leistungsstarke Hochstromdioden. 26 RZ_LED_Broschuere_dt_2015.indd 26 23.01.15 15:02
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