Lehrer/in werden in Sachsen - Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs Stand: November 2014 - Schule und Ausbildung

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Lehrer/in werden in Sachsen
Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs
Stand: November 2014

Einführung

Sie stehen vor Ihrer Studienwahl und interessieren sich für den Lehrerberuf?
Sie sind sich aber noch nicht sicher, welcher Studiengang und welche Fächer für Sie in
Frage kommen. Oder Sie möchten wissen, ob für den Studiengang und die Fächer, die Sie
­interessieren, auch Bedarf besteht. Dann sind Sie hier richtig, denn auf den folgenden ­
 Seiten finden Sie Hinweise zur Studienorientierung für ein ­Lehramtsstudium auf der Basis
 der ­voraussichtlichen Entwicklung des Lehrer­arbeitsmarktes in Sachsen.

Lehrerinnen und Lehrer begleiten, motivieren und erziehen junge Menschen in einer ­prägen­den
Phase ihres Lebens. Lehrerin oder Lehrer werden heißt also auch, in einem hohen Maße
­gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ein sehr anspruchsvoller Beruf, der durch ein
 hohes Maß an Eigenverantwortung geprägt ist und gleichzeitig wie kaum ein anderer Beruf
 Freude und Erfüllung bringen kann.

Die Entscheidung für den Lehrerberuf sollte vor allem Ihren persönlichen
Neigungen entsprechen: Sie arbeiten gern mit Kindern und Jugendlichen? Sie können
sich für „Ihre“ Fächer begeistern und andere mit dieser Begeisterung anstecken? Sie haben
starke Nerven und eine Portion Humor? Sie sind kommunikativ, belastbar und flexibel?
Sie haben ein gutes Zeitmanagement? Testen Sie sich, um herauszufinden, ob dieser Beruf
der richtige für Sie ist! Verschiedene Möglichkeiten dafür finden Sie unter
       www.lehrerbildung.sachsen.de/15253.htm

Aufgrund des Generationswechsels in der Lehrerschaft werden in den nächsten 15 Jah­
ren zahlreiche junge, gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer an den sächsischen Schulen
­gebraucht: in den verschiedenen Schularten und Fächern. Da alle Schülerinnen und Schü­
 ler in Sachsen beste Bildungschancen erhalten sollen, ­werden diese Lehrkräfte sachsenweit
 ­benötigt. Das unterscheidet den Lehrer­beruf von vielen anderen akademischen Berufen, bei
  denen es für die Absolventen­vor ­allem in den Ballungszentren berufliche Entwicklungs­
  möglichkeiten gibt. ­

Räumliche Flexibilität und die Bereitschaft auch außerhalb einer Großstadt ­­zu arbeiten,
sind deshalb für einen erfolgreichen Berufseinstieg in den Lehrerberuf sehr hilfreich.

                                                                                                1
Rahmenbedingungen  des  Generationenwechsels

Aus dem Schuldienst ausscheidende Lehrkräfte

In den nächsten zehn Jahren wird etwa die Hälfte der ca. 30.000 Lehrerinnen und L­ ehrer­
an den öffentlichen Schulen altersbedingt aus dem Schuldienst ausscheiden. Nach ­einem
­schrittweisen Anstieg der Altersabgänge in den nächsten Jahren ist ab dem Schuljahr
 2017/2018 mit Abgängen von über 1.000 pro Schuljahr, ab dem Schuljahr 2018/2019 mit
 deutlich mehr als 1.500 und ab 2022/2023 mit etwa 1.500 Abgängen pro Jahr zu rechnen.

Prognose der bis zum Schuljahr 2024/25 aus dem Schuldienst
ausscheidenden Lehrkräfte (in Vollzeitäquivalenten)

                                                         1.650                 1.650
                                                                                            1.600
                                                                    1.630                                         1.450
                                                                                                       1.490                 1.470

                                                  1220

                                880

                      730
            640
  540
                                                                                                        2022/23

                                                                                                                   2023/24
                                                                                2020/21

                                                                                                                             2024/25
                                                                                             2021/22
                                                                     2019/20
  2013/14

                                                          2018/19
            2014/15

                      2015/16

                                  2016/17

                                            2017/18

Alle Schularten, Angaben gerundet, Quelle: SMK, 2014

Entwicklung der Schülerzahlen

Gegenwärtig besuchen 382.000 Schülerinnen und                                             382.000                 394.000
­S chüler die öffentlichen Schulen in Sachsen. Bis zum
 Schuljahr 2021/2022 wird mit einem Anstieg um ­
 etwa 12.000 Schülerinnen und Schüler gerechnet.

Danach ist bis zum Jahre 2025 mit einem geringfügigen
Rückgang der Schülerzahlen um insgesamt etwa 2.000
Schüler zu rechnen.                                                                        2014                       2022

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Rahmenbedingungen  des  Generationenwechsels

Unsicherheitsfaktoren der Prognose

Langfristige Vorhersagen über die Entwicklung des Lehrerarbeitsmarktes sind mit vielen
Unwägbarkeiten verbunden. Da zwischen dem Beginn des Studiums und dem Berufseintritt
mindestens fünf Jahre vergehen, können sich in dieser Zeit verschiedene Rahmenbedingungen
und auch das Studierverhalten der „Mitbewerber“ ändern.

Rahmenbedingungen, die Einfluss auf die Entwicklung des künftigen Lehrerbedarfes und der
Lehrereinstellungen haben sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

                      Politische
                   Entscheidungen

 Schülerzahl-                              Gesellschaftliche
 entwicklung                                Entwicklungen

                       Lehrer-
                    einstellungen
                                            Nachfrage und
     Lehrer-                                Qualifikation
  ersatzbedarf                               der Bewerber

Die Abgänge von Lehrkräften aus dem Schuldienst werden insbesondere von den
Möglichkeiten und der Nachfrage nach einem vorzeitigen Einstieg in die Altersrente und
die Altersteilzeit beeinflusst.

Die Schülerzahlentwicklung wird insbesondere von der Entwicklung der Geburtenzahlen und
den Wanderungsbewegungen in der Bevölkerung beeinflusst.

Gesellschaftliche Entwicklungen, die Einfluss auf den Lehrerbedarf haben, betreffen
die demografische Entwicklung im Allgemeinen, aber auch individuelle Entscheidungen zum
Besuch weiterführender Schulen sowie die Nachfrage nach einzelnen Fremdsprachen,
Neigungskursen und Profilen.

Politische Entscheidungen, die zu Veränderungen des Lehrerbedarfs führen, können
zum Beispiel die Gestaltung der Stundenpläne, Regelungen zur Klassen- und Gruppen­bildung
oder auch das inklusive Unterrichten betreffen.

Und schließlich sind die Lehrereinstellungen auch von der Nachfrage und der
Qualifikation seitens der Bewerber abhängig.

Fazit:
Alle Hinweise zum Lehramtsstudium auf den folgenden Seiten haben orientierenden
Charakter. Sie basieren auf den derzeit gültigen Rahmenbedingungen und werden
regelmäßig aktualisiert.

Lehrer/in werden in Sachsen Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs   3
Orientierungen für die Studienwahl

Allgemeine Hinweise

Jeweils etwa ein Viertel der Lehrkräfte wird an den Schularten Grundschule, Mittel-/Ober­
schule und Gymnasium benötigt. In das restliche Viertel teilen sich die Förderschulen und die
berufsbildenden Schulen.

In der folgenden Abbildung sind der schulartspezifische Lehrerbedarf und das aktuelle
Studierverhalten der Lehramtsstudierenden in Sachsen einander gegenübergestellt.
Daran wird deutlich, dass gegenwärtig über Bedarf Lehramt an Gymnasien studiert wird ­
und unter Bedarf insbesondere Lehramt an Mittelschulen und berufsbildenden Schulen
sowie Sonderpädagogik.

               Lehrerbedarf in Sachsen                         Lehramtsstudierende in Sachsen
                    Anteile Schularten                       Anteile Schularten Wintersemester 2013/14

Berufsbildende Schulen                                   Berufsbildende Schulen
                                         Grundschule                                            Grundschule
                     12,5 %
                                                            Förderschule          10 %
                                                                                         21 %
Förderschule                     25 %                                      9%
                12,5 %
                                                                                           13 %
                                                                                                      Oberschule
                  25 %          25 %        Oberschule                        47 %

       Gymnasium                                                  Gymnasium

                   Quelle: SMK 2014                          Quelle: Amtliche Hochschulstatistik 2014

Eine ähnliche Situation ist deutschlandweit zu beobachten: Über Bedarf stehen Absolventen
des Studienganges Lehramt an Gymnasien zur Verfügung und unter Bedarf Absolventen
der Studiengänge Lehramt an berufsbildenden Schulen und Sonderpädagogik. (Quelle: Lehre­
reinstellungsbedarf und -angebot in der Bundesrepublik Deutschland, KMK 2013).

       Bei der Wahl der individuellen Studienfächer wird empfohlen, ihre Anteile am Unterricht
      in der jeweiligen Schulart zu beachten. Wenn mindestens ein Fach mit einem hohen
      ­Stundenanteil am Unterricht gewählt wird, verbessert dies die späteren Einsatzmöglich­
       keiten. Noch größer werden die Einsatzmöglichkeiten, wenn Fächer unterschiedlicher
       Fachbereiche gewählt werden, zum Beispiel ein naturwissen­schaftliches Fach und eine
       Fremdsprache.

      Für die weiterführenden Schulen werden in den folgenden Kapiteln Bedarfshinweise für
      einzelne Fächer aus dem Vergleich des fächerspezifischen Lehrkräftebedarfes mit dem
      aktuellen Studierverhalten und der Situation in den anderen Bundesländern abgeleitet.

      Die sächsischen Universitäten passen die Kapazitäten ihrer Studiengänge und für einzelne
      Fächer an den künftigen Lehrerbedarf in Sachsen an. Im Zusammenhang mit der Nach­
      frage seitens der Studieninteressierten ergeben sich daraus unterschiedliche Zulassungs­
      beschränkungen (lokaler Numerus clausus). Diese Zulassungsbeschränkungen können
      ebenfalls Indikatoren für eine individuelle Studienentscheidung sein.

Lehrer/in werden in Sachsen Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs                      4
Orientierungen für die Studienwahl

Hinweise für den Studiengang Lehramt an Grundschulen

Der Studiengang Lehramt an Grundschulen wird in Sachsen derzeit noch unter Bedarf studiert.
Deshalb haben Bewerberinnen und Bewerber für diese Schulart in Sachsen gute Einstellungs­
chancen. Der Anteil der Studienanfänger in diesem Studiengang hat in den letzten beiden
Jahren jedoch deutlich zugenommen.

Aufgrund des weitgehend universellen Einsatzes von Grundschul­lehrkräften – alle verfügen
über eine Ausbildung in Deutsch, Mathematik und Sachunterricht – ist eine fächerspezifische
Bedarfsanalyse in vertiefter Form entbehrlich. In den so genannten weiteren Fächern sollte
sich die Fächerbelegung der Studierenden an den Anteilen dieser Fächer am Gesamtbedarf in
dieser Fächergruppe orientieren. Ihre Anteile sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

Grundschule – Verteilung der weiteren Fächer
im Schuljahr 2013/2014

     Sport                                                                              28,9 %

     Werken                                                16,6 %

     Musik                                             15,4 %

     Kunst                                    12,9 %

     Englisch                       10,5 %

     Ethik                       9,1 %

                      Evangelische Religion 4,3 %

         Sorbisch 1,0 %

        Sonstige Sprachen 0,7 %

       Katholische Religion 0,6 %

Anteil an der Gesamtzahl an Unterrichstunden in den aufgeführten Fächern; Quelle: SMK

     Durch den steigenden Anteil von Schülern mit einem Migrationshintergrund werden
     in den Grundschulen zunehmend Lehrkräfte mit einer Zusatzqualifikation für Deutsch als
     Zweitsprache (DaZ) benötigt.

     In Ostsachsen gibt es außerdem Bedarf für Sorbisch sprechende Lehrkräfte.

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Orientierungen für die Studienwahl

Hinweise für den Studiengang Lehramt an Mittelschulen

Der Studiengang Lehramt an Mittelschulen wird derzeit in Sachsen unter Bedarf studiert.
Der Anteil der Studienanfänger in diesem Studiengang zeigt eine zunehmende Tendenz,
­entspricht aber noch immer nicht dem künftigen Lehrerbedarf an den Oberschulen (Erläute­
 rung: Schulen der Schulart Mittelschule heißen in Sachsen Oberschulen). Die Einstellungs­
 chancen an dieser Schulart sind deshalb sehr gut.

Die Fächerbelegung der Studierenden sollte sich an den Anteilen der einzelnen Fächer am
gesamten Unterrichtsangebot orientieren. Diese Anteile sind in der Abbildung dargestellt.

Mittel-/Oberschule – Fächerverteilung Grundbereich
im Schuljahr 2013/2014

     Mathematik                                                                             12,5 %
     Deutsch                                                                                12,5 %
     Englisch                                                                      11,5 %
     Sport                                                            8,5 %
     Wirtschaft, Technik, Haushalt/Soziales 5,5 %
     Physik                                 5%
     Informatik                             5%
     Geschichte                     4,5 %
     Geografie                     4%
     Biologie                      4%
     Ethik                 3,5 %
     Musik               3%
     Kunst               3%
     Chemie              3%
                         Weitere Sprachen 2,5 %
                  Evangelische Religion 1,5 %
                  Gemeinschaftskunde 1,5 %
                  Deutsch als Zweitsprache 1,5 %
      Katholische Religion 0,1 %
     Sonstige Unterrichtsangebote                      7,4 %

Anteile der Fächer am Unterricht an den Oberschulen im Grundbereich; Quelle: SMK

Zu den unter „weitere Sprachen“ zusammengefassten Fächern, die an den sächsischen Ober­
schulen unterrichtet werden, gehören Sorbisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Polnisch und
Tschechisch. Dabei wird zurzeit besonders Französisch nachgefragt. Die Bedeutung von Spa­
nisch als zweiter Fremdsprache an den Oberschulen wird absehbar steigen.

    Durch den steigenden Anteil von Schülern mit einem Migrations­hintergrund werden zu­
    nehmend auch Lehrkräfte mit einer Zusatz­qualifikation für Deutsch als Zweitsprache (DaZ)
    benötigt.

    In Ostsachsen gibt es außerdem Bedarf für Sorbisch sprechende Lehrkräfte.

Lehrer/in werden in Sachsen Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs        6
Orientierungen für die Studienwahl

Vergleicht man den fächerspezifischen Lehrerbedarf an den Oberschulen mit dem aktuellen
Studierverhalten, ergeben sich folgende Hinweise:

        In diesen Fächern ist der Anteil der Studierenden seit längerer Zeit deutlich geringer
        als der Anteil des Faches am Gesamtbedarf:
        Mathematik ; Physik; Deutsch; Informatik; Englisch; Biologie; Sport;
        Musik; Wirtschaft, Technik, Haushalt/Soziales; Kunst; Chemie

        Dieses Fach hat zwar hohe Studierendenzahlen, lässt sich aber gut mit einem Fach
        aus dem grünen Ampelbereich kombinieren:
        Geografie

        In diesen Fächern ist der Anteil der Studierenden seit längerer Zeit deutlich höher als
        der Anteil des Faches am Gesamtbedarf:
        Geschichte; Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung

Es wird empfohlen, Fächer, die wegen ihres geringen Anteils am Unterricht nicht in
das ­Ampelsystem einbezogen wurden, mit einem Fach aus dem grünen Ampelbereich zu
kombinieren, welches einen hohen Anteil am Unterricht hat.

Lehrer/in werden in Sachsen Hinweise des Kultusministeriums zur Entwicklung des Lehrerbedarfs     7
Orientierungen für die Studienwahl

Hinweise für den Studiengang Lehramt an Gymnasien

Der Studiengang Lehramt an Gymnasien wird derzeit in Sachsen deutlich über Bedarf ­studiert,
wenn auch mit einer leicht sinkenden Tendenz. Außer in den MINT-Fächern sind deshalb ­die
künftigen Einstellungschancen an dieser Schulart schlechter als an den anderen weiterführen­
den Schulen.

Bei der Wahl der Ausbildungsfächer sollten Studieninteressierte die Anteile der einzelnen
­F ächer an den Stundenplänen und den schulspezifischen Fächerangeboten im Blick haben.
 Diese Anteile sind in der Abbildung dargestellt.

Gymnasium – Fächerverteilung Grundbereich
im Schuljahr 2013/2014

     Mathematik                                                                             12,0 %
     Deutsch                                                                                12,0 %
     Englisch                                                                    10,0 %
     Sport                                                     7,5 %
     Physik                                           6,5 %
     Geschichte                                   6,0 %
     Biologie                                 5,5 %
     Französisch                             5%
     Weitere Sprachen                        5%
     Chemie                          4,5 %
     Kunst                      4,0 %
     Informatik                 4,0 %
     Geografie                  4,0 %
     Musik                   3,5 %
     Ethik                3%
                           Gemeinschaftskunde/Recht/Wirtschaft 2,5 %
                   Evangelische Religion 1,5 %
         Deutsch als Zweitsprache 0,5 %
        Katholische Religion 0,2 %
                                Sonstige Unterrichtsangebote 2,8 %

Anteile der Fächer am Unterricht an den Gymnasien im Grundbereich; Quelle: SMK

Zu den unter „weitere Sprachen“ zusammengefassten Fächern, die an den sächsischen
Gymnasien unterrichtet werden, gehören Sorbisch, Russisch, Latein, Spanisch, Tschechisch,
Italienisch, Polnisch und Griechisch. Es wird damit gerechnet, dass künftig insbesondere
die Bedeutung der Fächer Spanisch und Italienisch zunehmen wird.

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Orientierungen für die Studienwahl

Vergleicht man den fächerspezifischen Einstellungsbedarf an den Gymnasien mit dem
aktuellen Studierverhalten ergeben sich folgende Hinweise:

        In diesen Fächern ist der Anteil der Studierenden seit längerer Zeit geringer als der
        Anteil des Faches am Gesamtbedarf:
        Chemie; Biologie; Informatik; Mathematik; Physik

        Diese Fächer haben zwar hohe Studierendenzahlen, lassen sich aber gut mit einem
        Fach aus dem grünen Ampelbereich kombinieren:
        Deutsch; Englisch; Sport; Geografie

        In diesen Fächern ist der Anteil der Studierenden seit längerer Zeit deutlich höher als
        der Anteil des Faches am Gesamtbedarf:
        Geschichte; Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft; Ethik

Es wird empfohlen, Fächer, die wegen ihres geringen Anteils am Unterricht nicht in
das Ampelsystem einbezogen wurden, mit einem Fach aus dem grünen Ampelbereich zu
kombinieren, welches einen hohen Anteil am Unterricht hat.

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Orientierungen für die Studienwahl

Hinweise für den Studiengang Lehramt an Berufsbildenden Schulen

Der Studiengang Lehramt an berufsbildenden Schulen wird derzeit in Sachsen unter Bedarf
studiert, mit nochmals sinkender Tendenz bei den Studienanfängern in den letzten beiden
­Jahren. Da auch bundesweit Berufsschullehrkräfte gesucht werden, werden sich die Ein­
 stellungschancen für Absolventen dieses Studiengangs in Sachsen in den nächsten Jahren
 ­verbessern. An den berufsbildenden Schulen werden Lehrerinnen und Lehrer mit sehr viel­
  fältigen Qualifikationen benötigt. An der TU Dresden kann Lehramt an berufsbildenden
  ­S chulen in fast allen unten aufgeführten Fachrichtungen studiert werden. Dafür ergeben sich
   folgende Bedarfshinweise:

         In diesen Fachrichtungen ist die Anzahl Studierender deutlich geringer als der
         künftige Lehrerbedarf:
         Elektrotechnik und Informationstechnik; Metall- und Maschinentechnik;
         Bautechnik; Labor- und Prozesstechnik; Farbtechnik, Raumgestaltung und
         Oberflächentechnik; Agrarwirtschaft (nicht in Sachsen studierbar) ;
         Körperpflege (nicht in Sachsen studierbar)

         Diese Fachrichtungen haben ausreichend hohe Studierendenzahlen und sind deshalb
         durch einen Numerus clausus beschränkt:
         Holztechnik; Gesundheit und Pflege; Lebensmittel-, Ernährungs- und
         Hauswirtschaftswissenschaft; Sozialpädagogik

         In dieser Fachrichtung ist die Anzahl Studierender deutlich
         höher als der künftige Lehrerbedarf:
         Wirtschaftspädagogik

         In diesen allgemeinbildenden Fächern ist die Anzahl Studierender
         deutlich geringer als der Bedarf:
         Chemie; Biologie; Informatik; Mathematik; Physik; Deutsch; Englisch; Sport

Es wird empfohlen, Fächer, die wegen ihres geringen Anteils am Unterricht nicht
in das Ampelsystem einbezogen wurden, mit einer beruflichen Fachrichtung aus dem
grünen Ampelbereich zu kombinieren.

    Hinweise zum Fächerangebot und zu möglichen Fächerkombinationen an der
    TU Dresden bei diesem Studiengang finden Sie unter tu-dresden.de/die_tu_dresden/
    zentrale_einrichtungen/zlsb/studium/bbs/110302_faecherbbs

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Orientierungen für die Studienwahl

Hinweise für den Studiengang Lehramt Sonderpädagogik

An den Förderschulen arbeiten Lehrerinnen und Lehrer mit ganz unterschiedlichen
Qualifikationen. Absolventinnen und Absolventen des Studienganges Lehramt Sonder­
pädagogik bieten sich auf Grund der Entwicklung der Inklusion vielfältige Einsatz­
möglichkeiten auch außerhalb der Förderschulen. Der Studiengang Sonderpädagogik
wird an der Universität Leipzig angeboten und gegenwärtig noch unter Bedarf studiert.
Die Anzahl der Studienanfänger hat in den letzten beiden Jahren jedoch deutlich
zugenommen. Da auch bundesweit Sonderpädagoginnen und -pädagogen gesucht werden,
gibt es sehr gute Einstellungschancen für Absolventen dieses Studiengangs.

        Sachsenweit besteht für alle Förderschwerpunkte Bedarf:

        Lernen; Emotionale und soziale Entwicklung;
        Körperliche und motorische Entwicklung; Sprache; Geistige Entwicklung;
        Hören (nicht in Sachsen studierbar) ; Sehen (nicht in Sachsen studierbar)

Ein besonders hoher Bedarf an Lehrkräften besteht bei den Förderschwerpunkten „Lernen“
sowie „Emotionale und soziale Entwicklung“. Deshalb ist einer dieser Förderschwerpunkte
verpflichtend im Studiengang an der Universität Leipzig zu belegen. Weitere Hinweise zu
­diesem Studiengang finden Sie unter
       www.zv.uni-leipzig.de/studium/bewerbung/bewerbung-fuer-lehramtsstudiengaenge/
       staatspruefung-sonderpaedagogik.html

Wird im Rahmen des Studiums auch ein Fach für das Lehramt an Mittelschulen gewählt,
­gelten die fächerbezogenen Hinweise für diese Schulart.

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