Leitlinien zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 - Fachbereich Histopathologie Alexandar Tzankov
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Leitlinien zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Fachbereich Histopathologie Alexandar Tzankov Institut für Medizinische Genetik und Pathologie, Universitätsspital Basel
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 1 1
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 INHALTSVERZEICHNIS I. ALLGEMElNE HINWEISE FÜR DlE MAKROSKOPISCHE BESCHRElBUNG VON OPERATlONSPRÄPARATEN 4 II. ALLGEMEINES ZUR BESCHREIBUNG HISTOLOGISCHER PRÄPARATE 4 III. SONSTIGE ALLGEMEINE HILFEN 5 III.1. Bestimmung von Tumorvolumina 5 III.2. Reihenfolge der makroskopischen Beschreibung 5 III.3.1. Topographische Bezeichnungen 6 III.3.2. Lage- und Richtungsbezeichnungen an den Zähnen 8 III.3.3. Topographische Regionen am Ohr 8 IV. KLEINCHIRURGIE 10 IV.1. ABORTMATERIAL 10 IV.2. APPENDIX 10 IV.3. ARTERIA TEMPORALIS 11 IV.4. BRONCHUS-/LUNGENBIOPSIE 11 IV.5. BURSA 11 IV.6. CHOLESTEATOM 11 IV.7. CURETTAGEMATERIAL 12 IV.8. DARM- ODER MAGENPOLYP 12 IV.9. DISKUSMATERIAL 13 IV.10. ENDOMETRIUMPOLYP 13 IV.11. EXTRAUTERINE GRAVIDITÄT 14 IV.12. FISTELGANG 14 IV.13. FREMDKÖRPER 14 2 IV.14. GALLENBLASE 14 IV.15. GANGLION 15 IV.16. GEFÄSSE (AORTA) 15 IV.17. GEHÖRKNÖCHELCHEN 15 IV.18. GELENKBIOPSIEN 16 IV.19. HARNBLASENBIOPSIE UND TUR 16 IV.20.1. HAUT 16 IV.20.2. HAUT, OHRKEILEXZISATE 19 IV.20.3. HAUT BEI FRAGE NACH ALOPEZIE 20 IV.21. HÄMORRHOIDEN 20 IV.22. HERZBIOPSIE 20 IV.23. HIRNBlOPSlEN 20 IV.24. HODENBlOPSlE 21 lV.25. KlEFERHÖHLE 22 IV.26. KNOCHENBIOPSIE 22 IV.27. KNOCHENMARKBIOPSIE 22 IV.28. KNORPEL 23 IV.29. LEBERBIOPSIE 23 IV.30. LIPOM 23 lV.31.1. LYMPHKNOTEN, FRAGE NACH LYMPHOM 23 IV.31.2. LYMPHKNOTEN, SENTINEL 24 IV.32. MAGEN-DARM BlOPSIE 25 IV.33. MAMMABlOPSlE 25 IV.34. MUSKELGEWEBE 25 IV.35. NAGEL 26 2
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.36. NASENPOLYP 26 IV.37. NERV 26 lV.38. NlERENBlOPSlE 26 IV.39. PLEURA-/PERITONEUMBIOPSIE 27 lV.40. PROSTATABIOSPIE UND TUR 27 lV.41. SCHLElMHAUT 27 lV.42. TONSlLLEN 27 IV.43. TUBENTElLSTÜCKE BEI STERILISATIONSWUNSCH 28 IV.44. URETERABGANGSSTENOSE 28 lV.45. VAS DEFERENS 28 lV.46. VAGINA-/VULVA-/PORTlOBIOPSIE 28 IV.47. VORHAUT (PRAEPUTIUM), ZIRKUMZISION 29 lV.48. WElCHTElLEXZlSATE 30 IV.49. ZAHNZYSTEN 30 lV.50. ZYSTEN 30 IV.51. OPHTHALMO-KLElNCHlRURGlE 31 V. OPERATlONSPRÄPARATE 34 V.1. ADNEXEKTOMIE, OOPHOREKTOMIE, SALPINGEKTOMIE 34 V.2. AMPUTATE 35 V.3. FEMURKOPF 36 V.4. HARNBLASENRESEKTAT, ZYSTEKTOMIE 36 V.5. HERZKLAPPEN 37 V.6. HODEN, SEMIKASTRATION 38 V.7. KNOCHENTUMORRESEKTATE 38 V.8. KOLONRESEKTATE 40 V.9. LARYNGEKTOMIE 43 3 V.10. LEBERRESKTAT, HEMI- UND HEPATEKTOMIE 44 V.11. LUNGENRESEKTATE 45 V.12. MAGENRESEKTATE 49 V.13. MAMMARESEKTATE 51 V.14. MENISKUS 55 V.15. MILZRESEKTAT, SPLENEKTOMIE 55 V.16. NECK DISSECTION 56 V.17. NIERENRESEKTATE 57 V.18. ÖESOPHAGEKTOMIE 60 V.19. PANKREATEKTOMIE 61 V.20. PENEKTOMIE 62 V.21. PLAZENTA 64 V.22. PROSTATARESEKTATE UND -EKTOMIEN 67 V.23. SAKRALDERMOID, SNUS PILONIDALIS 68 V.24. SCHlLDDRÜSENRESEKTAT, THYREOIDEKTOMIE 69 V.25. SONSTlGE ENDOKRlNE ORGANE (NEBENNlERE, NEBENSCHlLDDRÜSE) 70 V.26. SONSTIGE KOPF-/HALS- UND KIEFERTUMORRESEKTATE 70 V.27. SPEICHELDRÜSENRESEKTATE 71 V.28. THYMEKTOMIE 72 V.29. UTERUSRESEKTATE 73 V.30. VULVEKTOMlE, KOLPEKTOMIE 75 V.31. WEICHTEILRESEKTATE 76 Vl. HISTOCHEMISCHE FÄRBUNGEN FÜR AUSGEWÄHLTE FRAGESTELLUNGEN 78 3
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 l. ALLGEMElNE HINWEISE FÜR DlE MAKROSKOPISCHE BESCHRElBUNG VON OPERATlONSPRÄPARATEN 1. Aus der Makrobeschreibung müssen die Fragen des Klinikers zu beantworten sein 2. Anhand der Makrobeschreibung muss sich der mikroskopierende Arzt ein klares Bild machen können 3. Aus der Makrobeschreibung müssen die für die endgültige Diagnose notwendigen Elemente ablesbar sein 4. Die Makrobeschreibung ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit: was der Makroassistent übersieht, ist meistens für immer übersehen 5. Die goldene Regel des Makroassistenten heisst, den zuständigen OA/LA lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zu rufen: was einmal zerschnitten ist, ist oft nicht mehr rekonstruierbar 6. Bei jedem ungewöhnlichen/unvollständig verstandenem Präparat muss der Organspezialist bzw. der zuständige OA/LA kontaktiert werden 7. Die Beschreibung der Präparate sollte so kurz wie möglich und so lang wie nötig sein. Bei der Einarbeitung in die Makrobeschreibung neigt man anfangs zu einem zu ausführlichen Stil, dies kann man am besten und schnellsten wie folgt korrigieren: a. wenn man sich bei der Korrektur der Makrotexte fragt, ob wirklich jedes Wort notwendig ist b. wenn man im Telegrammstil diktiert und nicht in ganzen Sätzen c. wenn man das Präparat erst sorgfältig betrachtet, vermisst, sich über die wesentlichen Veränderungen klar wird und dann die ganze Makrobeschreibung in einem Zug herunterdiktiert 8. In der Laborlegende müssen die Blöcke/Kapseln so bezeichnet werden, dass auch nach Jahren eine einwandfreie Rekonstruktion der Fälle, insbesondere der Resektionsränder möglich ist 9. Jedes komplexe Operationspräparat sollte fotografiert werden. In den Fotos müssen die jeweiligen Seiten (L/R), Gewebsentnahmen und Bezeichnungen angegeben werden; obligat ist die Fotodokumentation bei totalen mesorektalen Exzisionen, Weichteil- und Knochentumoren, Schilddrüsen, Pankreatektomien und sonstigen komplexen Resektaten 10. Alle Massangaben müssen einheitlich in mm oder cm erfolgen 4 11. Tumordurchmesser dürfen nicht auf die nächste runde Zahl aufgerundet, sondern so exakt wie möglich bestimmt werden, insbesondere gilt es zu vermeiden die Grössenangaben den TNM-Schwellenwerten anzugleichen; bei Vorliegen multipler Tumoren, sollen die Abstände zu den Resektionsrändern von allen Einzelherden angegeben werden Il. ALLGEMEINES ZUR BESCHREIBUNG HISTOLOGISCHER PRÄPARATE 1. Um die Schreibarbeit erleichtern und die Lesbarkeit der Berichte erhöhen zu können, sollte so wenig wie irgendwie möglich histologisch beschrieben werden 2. Histologische Beschreibungen sollten in der Regel nur in folgenden Fällen gemacht werden: a. alle Fälle mit wesentlichen Diskrepanzen zwischen klinischer und histopathologischer Diagnose b. Fälle mit histopathologischen Besonderheiten c. Fälle bei denen versicherungsrechtliche Fragen im Spiel sind (SUVA) d. seltene Tumoren e. Metastasen bei unbekanntem Primärtumor f. vieldeutige, komplexe Krankheitsbilder oder komplex zusammengesetzte Organe (z.B. Knochenmark) 4
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Ill. SONSTIGE ALLGEMEINE HILFEN III.1. Bestimmung von Tumorvolumina Maligne Tumoren: je cm Tumordurchmesser mindestens 1 Block einbetten Alle Masse in 3 Ebenen (Länge/Breite/Höhe) und in einheitlicher Grösse (mm oder cm) angeben; für Berechnung des Tumorvolumens gilt: V=4/3 x x L x B x H Binks et al. J Clin Pathol 1996;49:654-656 III.2. Reihenfolge der makroskopischen Beschreibung Die Präparatbeschreibung erfolgt immer in der Reihenfolge: 1. Grösse: einheitlich in mm oder cm 2. Form 3. Farbe 4. Konsistenz 5. Oberfläche 6. Markierungen 5 7. Schnittfläche 8. Distanz zu den Resektionsrändern Merke 1. Zuerst schauen, dann palpieren, dann schneiden 2. Fotokopie oder Foto, wenn topographische Angaben über die Entnahmestellen gemacht werden müssen 3. Bei jeder Unklarheit den Organspezialisten bzw. den zuständigen OA/LA fragen 4. Transurethrale Harnblasen- und Prostataresektate nach Gewicht einbetten 5. Masse immer in der Reihenfolge: Länge (ventrodorsal) x Breite (mediolateral/transversal) x Höhe (craniocaudal) (Dicke/Tiefe) 6. Von jedem malignen Tumor zusätzlich zu den Blöcken pro 1 cm Tumordurchmesser, soll ein max. 3.5mm dickes, gut fixiertes Gewebefragment ohne Resektionsränder eingebettet werden. Dieses ist für allfällige immunhistochemische oder molekularbiologische Untersuchungen gedacht. 5
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 III.3.1. Topographische Bezeichnungen, Achsen und Ebenen palmar/ ventral cervical ulnar cranial/ radial oral thoracal ventral/ vorderseits proximal dorsal/ rückwärts lateral medial distal abdominal proximal dorsal 6 pubisch lateral aboral/ caudal inguinal medial fibulär tibial distal dorsal plantar/ ventral https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Human2.svg 6
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Steinbrück, Baumhoer, Henle: Intensivkurs Anatomie, Elsevier 2008 aboral: vom Mund weg anterior: vorne aurikulär: zum Ohr hin axial: entlang der Längsachse caudal (aboral): schwanzwärts 7 coronal (frontal): von oben nach unten, parallel zur Stirn cranial: kopfwärts distal: vom Rumpf weg dorsal: rückseitig frontal frontal: zur Stirn hin fibulär: wadenbeinwärts rostral inferior: unten occipital infra(orbital): unter (der Augenhöhle) lateral: seitlich medial: mittelwärts nasal: zur Nase hin nasal temporal occipital: zum Hinterkopf hin oral: mundwärts palmar: handflächenwärts plantar: fusssohlenwärts posterior: hinten prae(auriculär): vor (dem Ohr) proximal: zum Rumpf hin radial: speichenwärts retro(aurikulär): hinter dem Ohr caudal sagittal: von vorne nach hinten (wie Pfeil) submental submental: unter dem Kinn superior: oben https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/ temporal: schläfenwärts b/b2/Rostralcaudal.svg/2000px-Rostralcaudal.svg.png tibial: schienbeinwärts transversal: in der Schnittbildebene ulnar: ellenwärts ventral: bauchwärts (vorderseitig) 7
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 III.3.2. Lage- und Richtungsbezeichnungen an den Zähnen apical: zur Wurzelspitze hin approximal: zum Nachbarzahn hin buccal: backenseitig cervical: zum Zahnhals hin coronal: zur Zahnkrone hin distal: zum Ende des Zahnbogens hin gingival: zum Zahnfleisch hin, zum Zahnfleisch gehörend interradiculär: zwischen den Zahnwurzeln gelegen incisal: zur Schneidekante hin labial: lippenseitig lingual: zur Zunge hin (Unterkiefer) mandibulär: auf den Unterkiefer bezogen marginal: zum Zahnfleischrand gehörend maxillär: auf den Oberkiefer bezogen mesial: zum Scheitelpunkt (vorn) des Zahnbogens hin occlusal: zur Kaufläche hin palatinal: zum Gaumen hin (Oberkieferbereich) radiculär: von der Zahnwurzel ausgehend vestibulär (labial bzw. buccal): zum Vorhof der Mundhöhle hin (Lippen- bzw. Wangenseite) https://de.fotolia.com/ III.3.3. Topographische Regionen am Ohr 8 https://parlograph.files.wordpress.com/2015/06/schema_ohr_mit_beschriftung1.jpg 8
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 9 9
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV. KLEINCHIRURGIE IV.1. ABORTMATERIAL Standard: Gewebefragmente, ... x ... x ...mm z.T. schwammig, z.T. aus Blutkoagel bestehend; beiliegend eine eröffnete Fruchtblase ... x ...mm mit schwammigem Gewebe, kein Embryo. Ausnahme: Kein schwammiges Gewebe, Vorhandensein von Bläschen und/oder Embryo Besonderheit: Schwammiges Gewebe = Plazentazotten; das schwammige Gewebe und nicht die Blutkoagel einbetten Wenn kein schwammiges Gewebe erkennbar, dann unbedingt mehr (alles) einbetten Diktieren, ob Fruchthöhle eröffnet oder uneröffnet Embryo oder Embryoteilstücke? Bei Embryo in Kleinchirurgie - Paidopatholgen dazu rufen Auf Bläschen im schwammigen Gewebe achten; bei „Verdacht auf Blasenmole/Windei“ erwähnen, wenn keine Bläschen vorhanden Färbungen: HE IV.2. APPENDIX (APPENDEKTOMIE) Standard: Eine ...mm lange Appendix mit wenig anhaftendem Fettgewebe. Serosa glänzend, injiziert. Auf Schnitt max. Durchmesser (Dm) ...mm, max. Wanddicke ...mm. Schleimhaut regulär aufgebaut, Lumen durchgängig. Ausnahme: Entzündung, Perforation, Obliteration, Dilatation, Würmer, Schleimhautwucherung, Polyp/Tumor, Lymphknoten 10 Besonderheit: Anhaftendes Fettgewebe beurteilen, z.B. mit viel/wenig anhaftendem Fettgewebe Serosa beschreiben, z.B. glänzend, braun/grau, injiziert, mit abziehbaren Belägen Allfällig aufgetriebene Bereiche, insb. gelbliche Läsionen (eventuelles Karzinoid) in der Appendixspitze, beschreiben, Lokalisation und Grösse angeben, z.B. im Spitzenbereich auf einer Länge von ...mm aufgetrieben Perforationen beschreiben, Lokalisation und Grösse angeben, z.B. ...mm von der Spitze entfernt findet sich eine ...mm grosse Perforation. Perforation immer separat einbetten Basis (Resektionsrand) zusammen mit der Spitze einbetten und in der Laborlegende aufschreiben Ca. 15mm Spitze abschneiden, längs halbieren und mit der Basis einbetten Insgesamt 3 Querschnitte schneiden (unmittelbar nach der Spitze, nach der Basis und veränderter Bezirk, z.B. Perforation) Restliche Appendix im Abstand von ca. 4mm quer einschneiden, sodass die einzelnen Querschnitte zusammenbleiben Lumen beurteilen z.B. durchgängig, obliteriert Schleimhaut beschreiben, z.B. abgeflacht, vergröbert, blutig mit Ulzerationen Auf Oxyuren achten Auf eventuell vorhandene Lymphknoten im Mesenterialgewebe achten. Wenn vorhanden - immer einbetten Wichtig: Resektionsrand + Spitze und Rest der Appendix in zwei separate Blöcke einbetten Auf neuroendokrinen Tumor (Karzinoid) achten; Lokalisation und Grösse beschreiben. Ein Karzinoid besteht i.d.R. aus gelbem, induriertem Gewebe meist in der Appendixspitze. Appendices von Kleinkindern sowie unauffällige Appendices zur Gänze einbetten. Färbungen: HE 10
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.3. ARTERIA TEMPORALIS Standard: Ein Gefässteilstück, Gewebestrang …mm lang, Dm …mm. Auf lamellierenden Schnitten ist ein haarfeines Lumen erkennbar. Besonderheit: Gewebestrang auflamellieren (2mm) und alle Querschnitte auf Lumen in Gaze einbetten. Immer eilig bearbeiten Färbungen: 2 x HE und 2 x EvG IV.4. BRONCHUS-/LUNGENBIOPSIE Standard: Ein oder mehrere Bröckel, Dm ...mm plus Fetzchen. Besonderheit: Wenn kaum Gewebe sichtbar, dies diktieren, z.B. «In Formalin erhaltene, mehrere kaum sichtbare Fetzchen» (somit ist man sicher, dass das Gewebe nicht für die Zytologie bestimmt war), dann dieses mit Eosin einfärben (erhöht die Sichtbarkeit) und in Mesh- Kassetten zum Entwässern geben, um Verluste beim Entwässern zu vermeiden Eventuell Schleimpartikel noch zentrifugieren und einbetten Färbungen: HE, Alc-PAS, EvG bei Verdacht auf Tumor/Rundherd/Dignitätsfrage: HE, Alc-PAS, EvG, 7 x SF bei Verdacht auf Sarkoidose oder Morbus Wegener: HE, Alc-PAS, EvG, 4 x HE bei Verdacht auf Lymphom: HE, EvG, Alc-PAS, Giemsa, 7 x SF bei Verdacht auf Tuberkulose: HE, Ziehl-Neelsen, Alc-PAS, EvG 11 bei Lungentransplantat/Abstossung/GvHD: HE, Alc-PAS, EvG, Grocott, 4 x HE IV.5. BURSA (BURSEKTOMIE) Standard: Eine bereits eröffnete Bursa ... x ... x ...mm. Auf Schnitt zottenförmige Ausstülpungen. Besonderheit: Bursa beschreiben, ob bereits eröffnet oder uneröffnet; Innenauskleidung beschreiben Mögliche Innenauskleidungen sind: Balkenförmige Ausstülpungen Zottenförmige Ausstülpungen Warzenförmige Ausstülpungen Färbungen: HE IV.6. CHOLESTEATOM Standard: Siehe Kieferhöhle Besonderheit: Alles einbetten Färbungen: HE 11
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV.7. CURETTAGEMATERIAL Standard: Curettagematerial ... x ... x ...mm. Besonderheit: Wenn Schleim dabei, dies diktieren (Schleim kann beim Entwässern verloren gehen). Wenn erkennbare Strukturen dabei sind (z.B. Plazentazotten, bläschenartige Zotten, Embryoanteile, Blutkoagel, nekrotisches Gewebe), diese beschreiben Wenn kein Gewebe bzw. nur kleinste Fetzchen sichtbar, dies diktieren, z.B. Curettagematerial, nur aus Schleim bestehend. Gewebe nicht erkennbar. Alles einbetten. Merke: Wenn sehr viel Curettagematerial vorhanden ist (>5 Blöcke) zuständigen OA/LA fragen, ob alles eingebettet werden muss Färbungen: HE IV.8. DARM- ODER MAGENPOLYP Standard: Gestielter Polyp ... x ... x ...mm, Stiel ...mm lang, max. Dm der Abtragungsfläche ...mm. Mehrere polypoide Fragmente, zusammengestellt ...x...x...mm messend. Besonderheit: Form beschreiben: gestielt, breitbasig Fragmentierung: ja/nein Grösse (Länge x Breite x Höhe), wenn fragmentiert – zusammengelegt messen Maximaler Durchmesser der Abtragungsfläche Stiellänge 12 Auflamellieren Abbildung IV.8.1. Schritt 2 Polyp entlang der Steilachse halbie- ren und auflamel- lieren Schritt 1 Die Abtragungs- fläche (Stiel) parallel abtren- nen und auf die Abtragungsfläche einbetten 12
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Gestielt (Stiel >6mm): Abtragungsrand quer abtrennen und auf die chirurgisch- endoskopische Abtragungsfläche einbetten, Polyp entlang der Stielachse auflamellieren (Abbildung IV.8.1.) Nicht-gestielt: Polyp entlang der Abtragungsflächenachse halbieren (in der Mitte) und mit der Abtragungsfläche zur Seite einbetten In einigen Fällen hängen dem Polypenstiel, ringsherum, Anteile der benachbarten Schleimhaut an. Diese benachbarte Schleimhaut, die den effektiven Resektionsrand darstellt, wird vom Polypen abgetrennt, flach eingebettet und geschnitten (Abbildung IV.8.2.). Man erhält so einen Schleimhautring. Die übrigen Anteile des Polypen werden auflamelliert. Abbildung IV.8.2. 13 Färbungen: HE bei Magenpolypen HE und Giemsa C IV.9. DISKUSMATERIAL Standard: Gewebefragmente, ... x ... x ...mm. Besonderheit: Knochen immer einbetten Färbungen: HE IV.10. ENDOMETRIUMPOLYP Standard: Polyp ... x ... x ...mm und Curettagematerial ... x ... x ...mm. Besonderheit: Wenn Polyp gross genug, diesen entlang der Längsachse halbieren Polyp und übriges Material getrennt einbetten Färbungen: HE 13
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV.11. EXTRAUTERINE GRAVIDITÄT (EUG) Standard: Gewebefragmente ... x ... x ...mm, kein schwammiges Gewebe erkennbar. Besonderheit: Bei Frage nach EUG alles einbetten, ausser wenn schwammiges Gewebe vorhanden, dann dieses einbetten Wenn Tube, dann Präparat in der Makro verarbeiten Färbungen: HE IV.12. FISTELGANG Standard: Hautspindel, … x … x …mm. Oberfläche gelbbraun. Exzentrisch ein ...mm langer, senkrecht zur Haut verlaufender Fistelgang, der bis an den tiefen Resektionsrand reicht. Besonderheit: Fistelgang suchen und dann schauen, ob er sondierbar ist; Fistelgang beschreiben, wie er verläuft, parallel oder senkrecht zur Haut; Beschreiben, ob der Fistelgang bis zum Resektionsrand reicht oder nicht Bei lateralen Halsfisteln und Analfisteln (Abbildung IV.12.), den Fistelgang quer auflamellieren, da der Fistelgang in der Regel sehr dünn ist und nur so darstellbar wird; bedeckende Haut quer auf- 14 lamellieren. Merke: Schnitt aus Fistelgang mit Beziehung zum nächsten Resektionsrand (tiefer Resektionsrand, gestrichelter Viereck an der Abbildung) und Spickelenden einbetten. Abbildung IV.12. Färbungen: HE IV.13. FREMDKÖRPER Standard: Art und Grösse beschreiben, wenn möglich schneiden, ansonsten nur asservieren (z.B. Obstkerne) Färbungen: HE IV.14. GALLENBLASE (CHOLEZYSTEKTOMIE) Standard: Eröffnete Gallenblase ... x ... x ...mm. Der Zystikusabsetzungsstumpf mit einer Länge von …mm, Lumen durchgängig. Neben dem Zystikus ein Lymphknoten, Dm ...mm. Die Schleimhaut braun, narbig mit Steinabdruckstellen. Serosa glatt glänzend, keine Steine. Besonderheit: Ductus cysticus suchen, Zystikusstumpf beschreiben, in Zystikusnähe - Lymphknoten suchen 14
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Beschreiben, ob uneröffnet oder eröffnet, wenn uneröffnet – längs aufschneiden Gallenblase in ausgebreitetem Zustand inkl. Wanddicke messen Schleimhaut beschreiben, z.B. abgeflacht, narbig, aufgeraut, samtartig, teils braun, teils grüngelblich gestippt, ulzeriert, perforiert, tumorös Serosa beschreiben, z.B. glänzend, von Verwachsungssträngen bedeckt, zottig. Wenn Lebergewebe anhaftend, dieses beschreiben und hier einen Block senkrecht von der Gallenblasenschleimhaut zur Leber einbetten Eventuell findet sich im Bereich der Kuppe ein knotiger Bezirk mit zystischem Aufbau, dann beschreiben Steine? Wenn keine Steine, dies diktieren. Wenn Steine, diese beschreiben (Form, Farbe, Grösse). Dann mit einem Knochenmesser einige halbieren und auf Schnitt beschreiben (Farbe, Konsistenz). Merke: Ductus cysticus Resektionsrand in eine separate Kapsel einbetten Bei Karzinom oder Perforation - Gallenblase in die Makro geben Einbetten: 1. Immer die am stärksten pathologisch veränderten Stellen 2. Alle in der Beschreibung erwähnten pathologischen Befunde 3. Ansonsten - 2 Längsstreifen und 1 Resektionsrand, diesen separat einbetten 4. Wenn vorhanden, den regionären Lymphknoten Färbungen: HE IV.15. GANGLION Standard: Gewebsexzisat ... x ... x ...mm. Auf Schnitt mehrere prallelastische zystische Hohlräume, 15 angefüllt mit einer weissen gallertigen Masse, max. Dm ...mm. Besonderheit: Typisch sind Pseudozysten, die mit einer weissen gallertigen Masse angefüllt sind Färbungen: HE IV.16. GEFÄSSE (AORTA, ENDARTERIEKTOMIEN, THROMBEKTOMIEN) Standard: Eröffnetes/uneröffnetes/klaffendes Gefässresektatat …mm lang. Durchmesser …mm. Wandstärke …mm. Einzelne gelbe, weiche, teils minimal verkalkte Wandeinlagerungen. Bis …mm grosse Pseudozysten in der Media. Besonderheit: Längsstreifen mit Läsion(en) in der Mitte und einen Querring einbetten Färbungen: HE, EvG und Alc-PAS IV.17. GEHÖRKNÖCHELCHEN Abbildung IV.17.1. Es gibt (Abbildung IV.16.1.): Hammer Amboss Steigbügel http://www.haveagoodday.ca/25_ Färbungen: HE factsheet/fs50/fs50_earbones.jpg 15
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV.18. GELENKBIOPSIEN Standard: ... x ... x ...mm, teils membranöses Gewebe. Einige Abschnitte sind gräulich-schwärzlich verfärbt und enthalten fein-granuläre knochenharte Partikel. Besonderheit: Gelenkbiopsien bei unklarer (Mon-)Arthritis sind i.d.R. klein und müssen vollständig eingebettet werden Bei Revisionsoperationen zuvor implantierter Prothesen oder bei anderen postinterventionellen Eingriffen (z.B. Z.n. Osteosynthese/Pseudoarthrosen) ist die klinische Fragestellung häufig nach einem low-grade Infekt, für den das Gewebe sehr sorgfältig untersucht werden muss; bei dieser Fragestellung (je nach Biopsievolumen), zunächst Gewebe für max. 3 Blöcke auswählen, wenn histologisch keine Entzündung gefunden wird, muss das Gewebe vollständig aufgearbeitet werden Wenn klinisch oder beim Makrozuschnitt eine Gichtarthropathie verdächtigt wird, muss das Medium beschrieben werden, in dem die Biopsie eingeschickt wurde (idealerweise Alkohol, da sich Harnsäurekristalle in Formalin auflösen); als Spezialfärbung sollte eine Harnsäurefärbung ergänzt werden Abrieb-induzierte Farbveränderungen müssen beschrieben werden, ferner die Beschaffenheit von soliden Partikeln (z.B. Kreide-artige Areale, beim Schneiden knirschender Aspekt) Färbungen: HE IV.19.1. HARNBLASE, TRANSURETHRALE RESEKTATE (TUR) Standard: ... g Gewebe Besonderheit: Gewebe wiegen 16 Bis 5g alles Gewebe einbetten. Ansonsten bis max. 10 Kassetten einbetten. Färbungen: HE IV.19.2. HARNBLASENBIOPSIE (siehe unter Magen-Darm-Biopsien) Besonderheit: Alles einbetten Färbungen: HE IV.20.1. HAUT Standard: Hautspindel ... x ... x ...mm. Zentral aufsitzend ein brauner, scharf begrenzter Knoten, max. Dm ...mm. Minimaler Abstand zu einem seitlichen Resektionsrand ...mm. Besonderheit: Form des Exzisates beschreiben, z.B. spindelig, ovalär Grösse: Länge x Breite x Dicke Hautveränderungen: 16
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Lokalisation, z.B. zentral, exzentrisch Farbe, z.B. braun, weiss, rot oder neben schwarzem Bezirk mehrere kleine bräunliche Flecken Aussehen, z.B. erhabener, abgeflachter, polypös gebauter Bezirk, Knoten Begrenzung z.B. scharf/unscharf begrenzt, polyzyklisch Grösse der Veränderung Minimaler Abstand: o wenn fadenmarkiert – minimalen Abstand zu allen Resektionsrändern (12-3h, 3-6h, 6-9h, 9-12h) und zur Tiefe o wenn nicht markiert – minimalen Abstand zum nächsten seitlichen und zum tiefen Resektionsrand Komplex geformte Präparate, insb. aus dem Gesichtsbereich fotografieren. Zeichnung am Photo bei spezieller Aufarbeitung Das Farbschema der Mammapräparate gilt nicht für die Haut, hier muss die Bedeutung der verschiedenen Farben in der Laborlegende vermerkt werden Wenn nötig, Besonderheiten auf lamellierenden Schnitten beschreiben, z.B. «sichtbarer knotiger Tumor bis 1mm vom tiefen Resektionsrand» Serienschnitttechnik (Exzisate
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 Wenn klein/schmal/nicht-spindelig, wie Exzisate 3cm, Tumor > 3mm vom Resektionsrand entfernt): Randschnitte (Abbildung IV.20.1.1.b) zu allen Seiten und zur Tiefe des Präparates herstellen und auf die tumorfernen Resektionsflächen einbetten (100% der Resektionsränder werden untersucht). Die seitlichen Ränder sinnvoll segmentieren / aufteilen, um eine genaue Angabe zur Lokalisation randbildender Tumoranteile zu ermöglichen (z.B. 12-3 Uhr, 3-6 Uhr...). Bei stark gebogenen Resektionsrändern - Segmente genügend kurz wählen, damit schon beim ersten Anschnitt die ganze Resektionsfläche angeschnitten wird. Resektate mit sehr stark gebogenen Rändern besser mit Serienschnitttechnik aufarbeiten (Abbildung IV.20.1.1.a). Beim Melanom, Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom - nach Möglichkeit beschreiben, was man auf lamellierenden Schnitten sieht. Tumordicke in mm und minimalen Abstand zum tiefen Resektionsrand angeben. Angeben, wo die minimalen Abstände zum Resektionsrand ungefähr lokalisiert sind; z.B. Auf lamellierenden Schnitten findet sich ein unscharf begrenzter braun-grauer Bezirk, max. Dm ...mm, min. Abstand zum tiefen Resektionsrand in der Mitte des Resektates ...mm. Merke: Bei Melanom alles einbetten. Die dickste Stelle des Tumors sollte untersucht werden Alle Hautexzisate >8cm in die Makro Nachresektat Melanom: Falls Primärexzision R1 oder nirgends vermerkt, alles einbetten. Falls Primärexzision R0, dann vom Nachresktat nur noch bis drei Blöcke aus dem Zentrum einbetten. 18 Nachresektat Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom: Vorgehen siehe Abbildung IV.20.1.3. Skizze machen. Tumorfernen Resektionsrand (RR) mit Tusche markieren. Abbildung IV.20.1.3. Färbungen: HE bei Frage nach entzündlichen Dermatosen HE und PAS 18
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.20.2. HAUT OHRKEILEXZISATE Beschreibung: s. 20.1. und III.3.3. Topographische Regionen am Ohr Handhabung: Helix bis 2cm Länge: nachvollziehbar tuschemarkieren, längs auflamellieren und Ränder auf die Resektionsfläche einbetten Resektionsflächen auf Fläche ausgiessen Helix ab 2cm Länge oder Helix bis 2cm Länge mit Tumor nahe am Resektionsrand: nachvollziehbar tuschemarkieren, quer auflamellieren 19 Helix mit Tumor an der konkaven (gebogenen) Seite: nachvollziehbar tuschemarkieren, Tumor- haltigen Teil (A) abtrennen, halbieren und auf die Schnittfläche zur Beurteilung der Tumorinfiltrationstiefe einbetten (C), den Rest (B) – wie oben - quer auflamellieren A: abtrennen, senkrecht halbieren C: die durch die A-Handlungen entsan- denen Fragmente auf die Schnittfläche einbetten B: quer lamellieren Färbungen: HE 19
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV.20.3. HAUT BEI FRAGE NACH ALOPEZIE Beschreibung: s. 20.1. Handhabung: Hautstanzbiopsie längs halbieren Die Hälften längs einbetten Färbungen: HE, EvG, Alc-PAS, HE IV.21. HÄMORRHOIDEN Standard: Ein von Analhaut bedeckter Knoten .... x ... x ...mm. Auf Schnitt von zahlreichen, 20 erweiterten, mit Blut gefüllten Gefässen durchzogen. Ein teils von Schleimhaut, teil von Analhaut bedeckter Knoten... x ...x ...mm. Auf Schnitt von zahlreichen, erweiterten, mit Blut gefüllten Gefässen durchzogen. Färbungen: HE IV.22. HERZBIOPSIE (siehe Magen-Darm-Biopsie) Besonderheit: In RNA later fixiertes Material im Kühlschrank aufbewahren. Wird (je nach Befund) nach Tübingen verschickt oder nachträglich konventionell aufgearbeitet. Färbungen: Eigenherzbiopsie: HE, PAS, Diastase-PAS, CAB, Sirius, FEP, Kongorot, Giemsa, 7 x SF Transplantherz: 10 Schnitte (3 x HE, 1 x Sirius, 4 x HE, 1 x Sirius, 1 x HE) IV.23. HIRNBlOPSlEN IV.23.1. Stereotaktische Biopsiezylinder Standard: (Anzahl) grauweisse Gewebezylinder, bis ...mm lang. Merke: Nur einen Zylinder pro Block einbetten. Bei kleinen Fragmenten Gaze einlegen. Falls 20
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 unfixiert - Neuropathologen wegen allfälliger Asservierung von Nativgewebe fragen. Färbungen: HE und 7 x SF von jedem Block IV.23.2. Tumorresektat aus dem Gehirn Standard: Multiple Gewebefragmente ... x … x ...mm. Merke: Falls unfixiert - Neuropathologen wegen allfälliger Asservierung von Nativgewebe fragen. Falls nicht anders mitgeteilt, alles einbetten. Grössere Fragmente zerschneiden. Färbungen: HE IV.23.3. Hippocampektomiepräparat (oft klinische Angabe "Epilepsie'') Merke: Neuropathologen hinzuziehen; in der Regel - in koronaren Stufenschnitten auflamellieren. Beschreibung wie bei Hirnresektaten. Alles einbetten. Färbungen: HE IV.23.4. Meningeom Merke: Beschreibung wie bei Hirnresektaten. Auflamellieren. Alles einbetten. Falls unfixiert - 21 Neuropathologen wegen allfälliger Asservierung von Nativgewebe fragen. Bei viel Gewebe (>10 Blöcke) und Rücksprache mit Neuropathologen, Gewebe mit anhaftendem Gehirngewebe gezielt suchen (Hirninfiltration?) und vorwiegend solches einbetten. Färbungen: HE IV.23.4. Hypophyse Merke: Beschreibung wie bei Hirnresektaten. Gegebenenfalls auflamellieren. Alles einbetten. Falls unfixiert - Neuropathologen wegen allfälliger Asservierung von Nativgewebe fragen. Färbungen: HE, Gömöri und 12 x SF IV.24. HODENBlOPSlE Standard: Ein teils von feiner Kapsel bedecktes hellbraunes Bröckel, max. Dm ...mm. Besonderheit: FixanzfIüssigkeit diktieren, z.B. Formalin, ggf. Karnovsky Bei Frage nach Fertilität HE, PAS und EvG färben Bei Frage nach Tumor, KZNIS und Entzündung - HE und PAS färben Wenn an Hoden/Nebenhodenbiopsien eine Zyste entdeckt wird, dann Inhalt mit Spritze aspirieren und in die Zytologie geben wegen Differentialdiagnose: Spermatozele/Serosazyste Färbungen: HE, ggf. PAS und EvG 21
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 lV.25. KlEFERHÖHLE Standard: Gewebsfragmente ... x ...x ...mm, z.T. polypös, grauweiss. Konsistenz teils weich, teils knochenhart. Besonderheit: Hartes Gewebe heraussuchen und entkalken Färbungen: HE bei Frage nach Aspergillom/Pilz oder sichtbarem Myzel: HE und Grocott IV.26. KNOCHENBIOPSIE Standard: Ein Knochenzylinder ...mm. Besonderheit: Wenn Präparat als Knochen erkennbar, dies diktieren z.B. zahlreiche Knochenfragmente ... x ... x ...mm Wenn Präparat nicht sicher als Knochen erkennbar, dies diktieren, z.B. mehrere knochenharte Fragmente, ... x ... x ...mm Härtere von den weicheren Fragmenten separieren und getrennt einbetten Merke: Bei osteometabolischer Fragestellung (renale Osteopathie, Osteomalazie) muss das Biopsat unentkalkt in Methylmetacrylat (MMA) eingebettet werden. lm Zweifelsfall mit dem Mikroteam Knochenpathologie Kontakt aufnehmen und weiteres Procedere besprechen. Färbungen: HE, bei Tumorverdacht HE und vG, bei kleinen Zylindern zusätzlich 7 x SF 22 IV.27. KNOCHENMARKBIOPSIE Standard: Zwei Knochenmarkzylinder ... und …mm Besonderheit: Wenn anhaftend oder beiliegend Blutkoagel oder Knorpel, dies diktieren z.B. 1 Knochenmarkzylinder ...mm mit anhaftendem Blutkoagelzylinder ...mm. Wenn Frage nach generalisierter Knochenerkrankung/Osteopathie, renaler Osteopathie, Osteomalazie, Osteoporose oder Morbus Paget des Knochens - MMA. lm Zweifelsfall den Osteopathologen fragen, ob MMA gemacht werden soll. Merke: Die Biopsie so sanft wie möglich behandeln, keine unnötigen Pinzettenhandlungen (auch nicht beim Testen, ob das Gewebe ausreichend entkalkt sei) unternehmen. Biopsien unter 25mm keinesfalls halbieren. Färbungen: HE, PAS, Giemsa, Gömöri IV.28. KNORPEL Standard: Ein oder mehrere weiss-glänzende Bröckel max. ...mm plus Fetzchen. Färbungen: bei Verdacht auf Knorpeltumor HE und vG, ansonsten HE und Alc-PAS 22
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.29. LEBERBIOPSIE Standard: Zwei hellbraune Gewebezylinder ... und ...mm. Besonderheit: Wenn der Gewebezylinder sehr dünn ist, dieses diktieren. Eventuell auch die Form diktieren z.B. Ein teils weisser teils hellbrauner, fadendünner, gebogener Gewebezylinder ...mm. Knipsbiopsien: schauen, ob die Bröckel von Kapsel bedeckt sind, z.B. zwei Bröckel teils von feiner Kapsel bedeckt bis ...mm. Färbungen: HE (2 Stufen), Diastase-PAS, FEP, CAB, Sirius, Orcein bei Frage nach Tumor, HCC, Metastase: 2 x HE und 7 x SF IV.30. LIPOM Standard: Fettgewebsexzisat grösstenteils von feiner Kapsel bedeckt, ... x ... x ...mm. Auf Schnitt groblappiges Fettgewebe. Besonderheit: Auf Kapsel achten (Kennzeichen eines Lipoms ist die Kapsel) und beschreiben, ob die Kapsel das Exzisat ganz oder nur teilweise bedeckt. Auf Farbunterschiede, insb. auf hellere Areale achten, bei Vorhandensein, speziell diese einbetten. Merke: Bei unauffälligem Lipom max. zwei Gewebsstücke einbetten. Färbungen: HE 23 lV.31.1. LYMPHKNOTEN (LK) bei V.a. Lymphom, Tumor, Dignitätsfrage, gilt nicht für Sentinel LK Standard: Lymphknoten, allseits von feiner Kapsel bedeckt... x ... x ...mm, auf Schnitt unauffällig. Besonderheit: Farbe/Konsistenz beschreiben, insb. wenn auffällig z.B.: Fettgewebe, derber Herd, Nekrose Aufarbeitung: Grösstmögliche Schnittfläche entlang der Längsachse herstellen Verarbeitung von LK aus Frischgewebe: 1 dünne Scheibe (3mm) eingekapselt fixieren, sodass am nächsten Tag erste Schnitte vorliegen (von 1 Block LK-Spezialfärbungen) 1 dünne Scheibe (3mm) freischwimmend (nicht eingekapselt) über Nacht fixieren lassen und erst am nächsten Tag einkapseln. Dies erzielt homogenere Fixierung und bessere Resultate in der Immunhistochemie. Daher von diesem Block Leerschnitte für Immunhistochemie anfertigen Material für Tumorbank/Molekularpathologie im Snap-Frost (-80°C) mittels 2- Methylbutan einfrieren lassen Material für Zytologie (mind. ca. 5 x 5 x 5mm unfixiert in NaCl); geht an Zytologie im Haus, z.B. für FISH Verarbeitung von bereits fixierten LK 1 dünne Scheibe (3mm) einkapseln, sodass am nächsten Tag erste Schnitte vorliegen (von 1 Block LK-Spezialfärbungen) 23
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 1 dünne Scheibe (3mm) freischwimmend (nicht eingekapselt) über Nacht nachfixieren lassen und wie oben beschrieben prozessieren Wenn der LK in zwei Teilen kommt (fixiert und unfixiert), vom unfixierten Teil Material für Tumorbank und Zytologie entnehmen, anschliessend nachfixieren lassen und weiter bis zum HE prozessieren, vom fixierten Teil – 1 dünne Scheibe freischwimmend verarbeiten (s. oben) und 1 dünne Scheibe (3mm) eingekapselt fixieren, sodass am nächsten Tag erste Schnitte vorliegen (LK-Spezialfärbungen) Färbungen*: HE, Giemsa, PAS, Novotny, 12 x SF (vom ,,freischwimmenden'' Teil, falls vorhanden) bei Frage nach Tuberkulose: zusätzlich Ziehl-Neelsen *Merke: gilt auch für LK-Stanzbiopsien lV.31.2. LYMPHKNOTEN (LK), SENTINEL Standard: s. IV.31.1.; sichtbare (Makro-)Metastasen suchen, beschrieben und messen; achten und beschreiben, ob diese auf den LK begrenzt sind oder das perinodale Gewebe infiltrieren Besonderheiten: Sentinel-Lymphknoten eines Mammakarzinoms: Wird im Schnellschnitt keine Metastase gefunden oder gelangt der LK ohne Schnell- schnittuntersuchung, erfolgt die Histologisierung so, dass der LK komplett in 300µm Stufen auf SF Objektträger aufgearbeitet wird: • Anschneiden • 2 Serienschnitte auf dem 1. und 2. (SF) Objektträger 24 o 300µm verwerfen • 2 Serienschnitte auf jeden nächsten (SF) Objektträger o 300µm verwerfen • etc. bis das ganze Präparat durchgeschnitten ist. Sentinel-Lymphknoten eines Melanoms: • Auflamellieren des Sentinel LK in Scheiben von ca. 1mm Dicke alles Einbetten • Schneiden, nach jedem Schritt (1., 2., 3. etc. 50μm verwerfen) o 1. Stufe H&E (Anschnitt) o 2. Stufe SF (+50μm) für S100, falls im HE keine Metastase o 3. Stufe SF (+100μm) für Melan A, falls im HE keine Metastase (falls DD Melanom vs. nodaler Naevus: HMB45) o 4. Stufe (+150μm) H&E • NGS Melanom: bei Metastasendurchmesser ≥1mm vom bestgeeigneten Block. Merke: Alle Melanom-Sentinel LK müssen in 2mm dicke Scheiben geschnitten werden und die Scheiben, je nach LK-Grösse, auf einen oder auf mehrere Blöcke aufgeteilt werden. Von allen Blöcken werden 2 HE Stufen (bei „0“ und ca. „150μm“) und 2 Leerschnitte für die Immunhistochemie hergestellt. Sentinel-Lymphknoten eines Merkelzellkarzinoms: • Analog Melanom-Sentinel LK auflamellieren und einbetten • Schneiden, nach jedem Schritt (1., 2., 3. etc. 50μm verwerfen) o 1. Stufe H&E (Anschnitt) o 2. Stufe SF (+50μm) für CK22 und CK20, falls im HE keine Metastase o 3. Stufe (+100μm) H&E 24
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Sentinel-Lymphknoten eines Zervix-, Endometrium- und Vulvakarzinomen (sog. Ultrastaging): Der Lymphknoten muss in 2mm dicke Scheiben makroskopisch zerteilt 1. Stufe HE und SF+ 2. Stufe HE und SF+ (+200μm) 3. Stufe HE und SF+ (+600μm) Insgesamt werden so 3 Stufen geschnitten; ein vollständiges Aufarbeiten des Materials, falls etwas übrigbleibt, ist nicht nötig. Bei fehlendem Metastasen-Nachweis, wird an den SF+ Leerschnitten Immunhistochemie für CK22 durchgeführt. IV.32. MAGEN-DARM BlOPSIE Standard: Ein oder mehrere Bröckel max. ...mm plus Fetzchen. Besonderheit: Wenn weniger Bröckel als auf Einsendeformular angegeben, dann ''nur'' diktieren Fremdmaterial (z.B. Obstkerne) asservieren Orientiert (Schleimhaut auf Kante) einbetten und ausgiessen Merke: Alle Biopsien aus Duodenum unter Lupe betrachten, Tafelaushang zur Zottenbeurteilung Biopsien aus Dünndarm unter Lupe betrachten, wenn V.a. Zottenatrophie z.B. Sprue, Zöliakie, Eisenmangel Färbungen: HE bei Frage nach Amyloidose: HE und Kongorot bei Frage nach Kollagenkolitis/-enteritis/-gastritis: HE und Sirius Duodenum: HE und PAS 25 Magen: HE und Giemsa C Kardia (Cardia) und Ösophagus: HE und Alc-PAS IV.33. MAMMABIOPSIE, STANZBIOPSIE/VAKUUMASSISTIERTE BIOPSIE Standard: Drei Zylinder... ,… und ...mm (Stanzbiopsie) Sechs Gewebezylinder ... x ... x …mm (vakuumassistierte Biopsie) Besonderheit: Zylinder mit Eosin einfärben für besseres Erkennen der Zylinder im Paraffin. Alles einbetten Über Nacht entwässern (bessere FISH Resultate) Färbungen: Stanzbiopsie: 3 x HE Serienschnitte Vakuumassistierte Biopsie: 3 x HE Stufen, dazwischen 25μm verwerfen IV.34. MUSKELGEWEBE Standard: Ein hellbraunes Gewebsexzisat … x … x ...mm. Besonderheit: unfixierte Muskelbiopsien Neuropathologie-Labor, HE + Verfahrensgruppe Histochemie fixierte Muskelbiopsien Neuropathologen fragen, welche Färbungen Färbungen: HE und je nach Info vom Neuropathologe, weitere Färbungen 25
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV.35. NAGEL Standard: Nagel … x …x …mm, dystroph mit bräunlicher …mm durchmessender Läsion am Rand Besonderheit: In separate Gefässe für Natronlaugenbehandlung mit Formalin fixieren. Fixierte Nägel für 1 Stunde mit 10% NaOH zum Weichmachen behandeln. Danach Entwässern. IV.36. NASENPOLYP (siehe Kieferhöhle) Besonderheit: Polypen eventuell halbieren Färbungen: HE IV.37. NERV Standard: Ein Gewebsstrang ...mm. Besonderheit: bei Frage nach Neurom, Ganglion, Sympathektomie – Nerv längs einbetten so halbieren, dass der Knoten/Ganglion/Läsion auf dem HE-Schnitt zur Darstellung kommt bei Frage nach Vaskulitis immer als EILT behandeln und HE sofort abgeben bei Nervenscheidentumoren (Neurinom, Schwannom, Neurofibrom, MPNST, Perineuriom), wenn unfixiert Neuropathologen informieren zur allfälligen Asservierung von Nativgewebe, wenn fixiert und "am Stück": ggf. Tuschemarkierung vor Lamellierung, wenn fragmentiert: grosszügig einbetten (mind. 1 Block/cm Gewebe) 26 bei allen anderen Fragen – Entnahme für EM, dann Entwässern und beim Ausgiessen Querscheibe abtrennen und 1 x längs und 1 x quer Einbetten Färbungen: bei Frage nach Sympathikus-Ganglion, Sympathektomie, Hyperhidrosis, Narbenneurom, Neurom, Morton-Neurom, Schwannom, Neurofibrom, MPNST, Perineuriom: HE bei allen anderen Fragen: HE, Kongorot, Trichrom nach Masson, EvG, FEP, 3 x SF lV.38. NlERENBlOPSlE Standard: Zwei hellbraune Gewebezylinder 13mm und 16mm. Gewebeentnahme für Elektronenmikroskopie. Besonderheit: Wenn Bindegewebe erkennbar, dies diktieren Färbungen: Eigennieren: HE, PAS, EvG, PAS, SFOG, Methenamin, PAS, Sirius, PAS, 9 x Leerschnitte auf geleimte Objektträger, PAS, 3 x SF Transplantnieren: HE, PAS, EvG, PAS, SFOG, Methenamin, PAS, Sirius, HE, EvG, PAS, SFOG, Methenamin, PAS, 3 x SF, 9 x Leerschnitte auf geleimte Objektträger, PAS, 4 x SF Nierenkarzinom: HE, PAS, EvG, 7 x SF, HE 26
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.39. PLEURA-/PERITONEUMBIOPSIE Standard: Drei Bröckel, bis …mm, teils von feiner Kapsel bedeckt. Besonderheit: Schauen, ob Bröckel von Kapsel bedeckt sind Färbungen: HE, EvG, Alc-PAS bei Tumorverdacht zusätzlich 7 x SF IV.40.1. PROSTATA, TRANSURETHRALES RESEKTAT (TUR-P) Standard: ... g Gewebe Besonderheit: Gewebe wiegen Patient unter 80 Jahre: bis 15g - alles einbetten, wenn >15g - die Hälfte des Gewebes einbetten Patient über 80 Jahre: bis 5g - alles einbetten, sonst nur die Hälfte des gesamten Materials einbetten. Nicht mehr als 15 Kassetten Pro Block ca. 1.25g Bei anschliessend entdecktem Prostatakarzinom: alles nach-einbetten Färbungen: HE lV.40.2. PROSTATABIOSPIE 27 Standard: Vier fadendünne, weissgraue Gewebezylinder ..., …, ... und ...mm Wichtig: Prostatazylinder immer einzeln messen Färbungen: HE, HE, HE, 3 x SF, HE, HE lV.41. SCHLElMHAUT (siehe Haut) Standard: Ein ovaläres Schleimhautexzisat, ... x ... x ...mm. Oberfläche hellbraun. Färbungen: HE (Mundschleimhaut: HE und PAS) lV.42. TONSlLLEN Standard: Tonsille, ... x ... x ...mm. Besonderheit: Schnittfläche beschreiben Beide Tonsillen separat einbetten (separate Nummern vergeben) Jeweils eine Scheibe (Hälfte) von den Tonsillen herausschneiden Bei Frage nach Karzinom in die Makro und dort orientiert einbetten Färbungen: HE 27
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 IV.43. TUBENTElLSTÜCKE BEI STERILISATIONSWUNSCH (siehe Vas deferens) Besonderheit: Allfällig anhaftenden Fimbrientrichter beschreiben Färbungen: HE Schritt 2 längs auflam. IV.44. URETERABGANGSTENOSE Standard: Trichterförmiges, wandstarkes Resektat mit auf- geworfener Schleimhaut und angedeutetem Lumen. Wanddicke bis …mm. Kein Tumor erkennbar. Besonderheit: Aufarbeitung und Einbettung nach Schema Schritt 1 Färbungen: HE quer auflam. lV.45. VAS DEFERENS 28 Standard: Ein Gewebestrang ...mm. Auf Schnitt Lumen erkennbar. Besonderheit: Einen Querschnitt einbetten (es reicht ein Querschnitt, da es nur um den Beweis geht, ob es sich um Vas deferens handelt). Immer Lumen beurteilen, also auch Negativaussage z.B. auf Schnitt kein Lumen erkennbar. Färbungen: HE lV.46. VAGINA-/VULVA-/PORTlOBIOPSIE Standard: Ein Schleimhautbröckel, max. ...mm plus Fetzchen. Besonderheit: lmmer alles einbetten, falls Biopsie gross genug diese senkrecht zur Schleimhautoberfläche halbieren und auf Kante einbetten Biopsie, wenn möglich, dritteln Beim Einbetten auf Kante legen (wie Haut) Färbungen: HE 28
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.47. VORHAUT (PRAEPUTIUM), ZIRKUMZISION Standard: Ein unregelmässig texturiertes, stärker pigmentiertes Vorhautexzisat, ... x … x ...mm. Fokal leicht vernarbt, fixiert und depigmentiert. Besonderheit: Meistens stellt das Präparat ein rechteckiges Exzisat dar; gelegentlich ist das Zirkumzisionpräparat ringförmig, in solchen Fällen an der der verdächtigen Stelle gegenüberliegenden Seite den Ring aufschneiden, so dass ein Rechteck entsteht Bei Kindern
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 lV.48. WElCHTElLEXZlSATE Standard: Weichteilexzisat ... x ... x ...mm. Auf lamellierenden Schnitten das Präparat durchzogen von grau/weiss strähnigem Gewebe, nebst groblappigem Fettgewebe. Färbungen: HE IV.49. ZAHNZYSTEN Standard: Ein membranartiges braunes Gewebefragment ... x … x ...mm. Besonderheit: Zahnzysten sind oftmals geöffnet und membranartig gebaut Wenn mit Zahn, diesen beschreiben und asservieren, z.B. Ein einwurzeliger plombierter Zahn ... x ... x ...mm. Der Zahnwurzel anhängend ein ...mm grosser Gewebssaum. Wenn Zahn mit anhaftender Zyste - Beschreiben, wo am Zahn die Zyste anhaftet: Krone Hals Wurzel Färbungen: HE lV.50. ZYSTEN Standard: Eine uneröffnete Zyste ... x ... x ...mm, auf Schnitt entleert sich eine weisse, krümelige Masse. 30 Besonderheit: Bereits eröffnet oder uneröffnet beschreiben Flüssigkeit oder Masse auf Schnitt? Wenn in der Zyste papilläre Strukturen oder tumoröses Gewebe entdeckt wird – Präparate in die Makro geben Färbungen: HE 30
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 IV.51. OPHTHALMO-KLElNCHlRURGlE alle Präparate HE und PAS färben, bei Frage nach Infektion – zusätzlich Gram und Grocott IV.51.1. Bindehaut Standard: Bindehaut ... x ... x ...mm Besonderheit: manchmal schwer zu sehen unbedingt mit Eosin einfärben IV.51.2. Bulbus s. H_AV_Annahme, Einbettung und Schneiden Bulbi IV.51.3. Chalazion oder Hordeolum Standard: Gelbbrauner leicht zerfallender Bröckel Dm ...mm. IV.51.4. Hornhaut, gilt auch für Spenderhornhaut und Spenderring Standard: Hornhaut von …mm Durchmesser. Gewebe wird halbiert, die eine Hälfte wird aufgearbeitet, die andere in Formalin asserviert. Färbungen: HE, vG, HE, PAS, Trichrom nach Masson, PAS, Trichrom nach Masson, 2 x Novotny, HE Spenderhornhaut/Spenderring: HE und PAS 31 Besonderheit: nach der Halbierung der Hornhautpräparate – strikt auf Kante einbetten = nie flach einbetten lV.51.5. Keratoakanthom (siehe Haut) Besonderheit: Im Zentrum befindet sich ein Hornkrater, der Tumorrand ist wulstig IV.51.6. Milium (siehe Zyste/Haut) lV.51.7. Moll'sche Zyste (siehe Zyste und Haut) IV.51.8. Molluscum contagiosum (siehe Haut) Besonderheit: 1-2mm weiche, weisse Knötchen mit zentraler Delle IV.51.9. Pinguecula Standard: Membranartiges Gewebsfragment ... x ... x ...mm. Auf der einen Seite ein gelber, erhabener Bezirk: Dm ...mm. Minimaler Abstand zum Resektionsrand ...mm. 31
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 Besonderheit: Dreieckig mit erhabener, gelber Einlagerung Merke: Präparat längs halbieren und auf Kante stellen lV.51.10. Pterygium Standard: Membranartiges Gewebsfragment ... x ... x ...mm. Auf einer Seite ein gelbweisser, erhabener Bezirk (Pterygiumkopf): Dm ...mm. Besonderheit: Dreieckig, leicht erhaben, oft stark vaskularisiert und/oder mit gelber Einlagerung (Dreieckspitze = Pterygiumkopf) Präparat längs, wenn ersichtlich, durch Pterygiumkopf halbieren und auf Kante stellen (s. Schema) lV.51.11. Xanthelasma (siehe Haut) Besonderheit: Gelbe, bogenförmige, scharf-begrenzte Einlagerungen in der Haut Erhabene Einlagerungen: Xanthelasma planum Polypoide Einlagerungen: Xanthelasma tuberosum IV.51.12. Haut (siehe Haut) Besonderheit: Bei Hautexzisaten mit Tumoren – die tiefe Resektionsfläche mit Tusche markieren 32 IV.51.13. Lidkeilexzisate Besonderheit: Topographie/Orientierung beachten (Abbildung IV.51.11.1.): Ober- oder Unterlid? Rechtes oder linkes Auge? Wo Innenseite (Schleimhaut), Aussenseite (Wimpern)? Nach abgebildetem Schema auflamellieren Resektionsränder temporal und nasal auf Schnittfläche einbetten Resektionsränder bei Unterlid: Temporal Nasal Inferior-temporal Inferior-nasal Resektionsrand bei Oberlid: Temporal Nasal Superior-temporal Superior-nasal Markierungen: Resektionsrand nasal + Resektionsrand inferior (superior)-nasal grün Resektionsrand temporal + Resektionsrand inferior (superior)-temporal schwarz 32
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2021 Abbildung IV.51.11.1. 33 33
Leitlinien der Histopathologie, Universitätsspital Basel, zur makroskopischen Aufarbeitung von Biopsien und Operationspräparaten 2020 V. OPERATlONSPRÄPARATE V.1. ADNEXEKTOMIE, OOPHOREKTOMIE, SALPINGEKTOMIE Beschreibung: Bei der Tube: Länge Maximaler Durchmesser Fimbrientrichter Anhängende Hydatiden (Durchmesser und Anzahl) Auftreibungen, Verfärbungen, Beläge Schnittfläche: Lumen, Tubargravidität (bräunliches, schwammiges Gewebe Anteile einer Fruchtblase, Blutkoagel, Rupturstelle mit Lokalisation und Dm) Kontinuitätsunterbruch (nach Sterilisation) Beim Ovar: Grösse in drei Dimensionen Gewicht (nicht bei unauffälligen Ovarien) Form Oberfläche (glatt, Verwachsungsstränge, Perforation, Tumorknoten, papilläre Strukturen) Falls vorhanden, Tumoren (Grösse, Farbe, Konsistenz Kapseldurchbrüche) Schnittfläche: o Corpora lutea/albicantia o Zysten: Anzahl 34 Durchmesser Inhalt (mit klarer, wasserheller, gelblicher, bräunlicher, weisslich-trüber Flüssigkeit, ev. mit Haaren und gelblicher, weicher Masse gefüllt, etc.) Wandbeschaffenheit (glatt, papillär, Beläge, derbe Gewebsauflagerungen etc.) Strukturen innerhalb der Zystenwand Andere Gewebsbezirke: Grösse, Begrenzung, Farbe, Konsistenz Übriges Ovarialstroma: Farbe, Glanz, Konsistenz Merke: Gewebe für Tumorbank aus den unfixierten Ektomien entnehmen (nota bene - NB: immer Tumor und Normalgewebe paarweise entnehmen) Fehlen bei einem Adnexektomiepräparat Tuben- oder Ovarialanteile, so muss dies in der Beschreibung erwähnt werden Tube immer in Querschnitten lamellieren; wenn makroskopisch unauffällig, drei Querschnitte aus Isthmus, Ampulla und Infundibulum und Fimbrientrichter längs in 1 Block einbetten Bei prophylaktischer Salpingektomie (BRCA), Ovarial-/Tuben-/Peritonealkarzinom Tube komplett in Querschnitten einbetten Ovar längs schneiden; wenn makroskopisch unauffällig und klein (kein Tumorverdacht) - eine Hälfte einbetten Verwachsungsstränge immer histologisch untersuchen Um Tumoren den pT1c1 und c2 Kategorien zuordnen zu können, achten, ob die Tumorkapsel bei zystischen Tumoren intakt ist, falls unklar den Operateur fragen, ob eine allfällige Ruptur noch in situ oder ausserhalb des Körpers (Neugierde, Materialentnahme für Studien, etc.) stattgefunden hat 34
Sie können auch lesen