Lexikon Musiktherapie - Hans-Helmut Decker-Voigt Eckhard Weymann (Hrsg.) Unter Mitarbeit von Monika Nöcker-Ribaupierre Eric Pfeifer - Amazon AWS
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Lexikon Musiktherapie Hans-Helmut Decker-Voigt Eckhard Weymann (Hrsg.) Unter Mitarbeit von Monika Nöcker-Ribaupierre Eric Pfeifer 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
Lexikon Musiktherapie Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Hans-Helmut Decker-Voigt Eckhard Weymann (Hrsg.) Lexikon Musiktherapie Unter Mitarbeit von Monika Nöcker-Ribaupierre Eric Pfeifer Redaktion Christine Decker-Voigt 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Helmut Decker-Voigt, geb. 1945. Musikstudium in Trossingen, Erziehungswissen- schaft in Lüneburg (Vordiplom), Masterstudium in Expressive Therapy/Psychology am Lesley College Grad.School Cambridge/USA (heute Lesley University). 1973–1978 Fachhochschullehrer Ev. FHS, RWL, Düsseldorf-Kaiserswerth. Seit 1977 Werk-und Forschungsauftrag in der Sozialpsychiatrie der Medizinischen Hochschule Hannover. 1978 Pro- fessor für Musiktherapie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Gründer der Medienpädagogi- schen Werkstatt Lüneburger Heide/Lesley Institute for the Arts. 1985 Leiter des Modellversuchs der Bund-Länder- Kommission „Dipl.-Aufbaustudium Musiktherapie“. 1990–2010 Mitbegründer und Direktor des Instituts für Musiktherapie der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, seitdem dort Leiter der dortigen Forschungsstelle für Künstlerische Therapien. 1994–1996 General Chairman der World Association of Musictherapy zur Vorbereitung des VIII. Weltkongresses für Musiktherapie in Hamburg 1996. 1997 Präsident der Akademie für Künstlerische The- rapien der Herbert von Karajan-Stiftung Berlin bis zu deren Integration in die Salzburger Festspiele 2018. Gastpro- fessuren in USA, China, Japan, Ungarn, Estland, Russland. Herausgebertätigkeit und Autor mit Übersetzungen in 16 Sprachen. Gründungsmitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller und Mitglied der Deutschen Journalistenunion. Ehrendoktor der Kunstwissenschaften und Bibliothekswissenschaften, Ehrendoktor der Medizin u. a. Auszeichnun- gen. www.decker-voigt-archiv.de und www.decker-voigt.de Prof. Dr. sc. mus. Eckhard Weymann, geb. 1953. Musikstudium in Köln, Diplom-Musikpädagoge. Musiktherapie- studium Mentorenkurs Musiktherapie Herdecke/Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Diplom-Musikthe- rapeut. Supervisionsausbildung am Fortbildungsinstitut für Supervision Münster, Supervisor und Lehrsupervisor, Mitglied DGSv. 1986 Gründung des Instituts für Musiktherapie und Morphologie. Seit 1986 nebenberuflich Dozent und seit 1998 nebenberuflicher Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Stellvertretender Di- rektor des Instituts für Musiktherapie (1990–2002). Professor für Theorie und Praxis der Musiktherapie der Fach- hochschule/University of Applied Sciences Frankfurt am Main, Leitung Masterstudiengang Musiktherapie (2005– 2013). Professor für Musiktherapie der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Leitung des Instituts für Musiktherapie (2013–2020). Herausgebertätigkeit und Autor. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Improvisation, Theoriebildung der Musiktherapie, morphologische Musiktherapie, Healing Soundscape, Supervision, Berufsethik. Weitere Informationen unter: www.hfmt-hamburg.de/die-hfmt/lehrende/ und www.praxisweymann.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright-Hinweis: Das E-Book einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Merkelstraße 3 37085 Göttingen Deutschland Tel. +49 551 999 50 0 Fax +49 551 999 50 111 info@hogrefe.de www.hogrefe.de Satz: Mediengestaltung Meike Cichos, Göttingen Format: pdf 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2021 © 1996, 2009 und 2021 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen (E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2836-9) ISBN 978-3-8017-2836-6 https://doi.org/10.1026/02836-000 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Nutzungsbedingungen: Der Erwerber erhält ein einfaches und nicht übertragbares Nutzungsrecht, das ihn zum privaten Gebrauch des E-Books und all der dazugehörigen Dateien berechtigt. Der Inhalt dieses E-Books darf von dem Kunden vorbehaltlich abweichender zwingender gesetzlicher Re- geln weder inhaltlich noch redaktionell verändert werden. Insbesondere darf er Urheberrechtsvermerke, Markenzeichen, digitale Wasserzeichen und andere Rechtsvorbehalte im abgerufenen Inhalt nicht entfer- nen. Der Nutzer ist nicht berechtigt, das E-Book – auch nicht auszugsweise – anderen Personen zugänglich zu ma- chen, insbesondere es weiterzuleiten, zu verleihen oder zu vermieten. Das entgeltliche oder unentgeltliche Einstellen des E-Books ins Internet oder in andere Netzwerke, der Wei- terverkauf und/oder jede Art der Nutzung zu kommerziellen Zwecken sind nicht zulässig. Das Anfertigen von Vervielfältigungen, das Ausdrucken oder Speichern auf anderen Wiedergabegeräten ist nur für den persönlichen Gebrauch gestattet. Dritten darf dadurch kein Zugang ermöglicht werden. Die Übernahme des gesamten E-Books in eine eigene Print- und/oder Online-Publikation ist nicht gestattet. Die Inhalte des E-Books dürfen nur zu privaten Zwecken und nur auszugsweise kopiert werden. Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book gehörende Audiodateien. Anmerkung: Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf be- finden, bereits Bestandteil dieses E-Books. Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
V Vorwort Jedes Jahrzehnt ein Lexikon… Zur Lesart dieser dritten Ausgabe Die erste Ausgabe dieses Lexikons erschien Es handelt sich um ein Musiktherapie-Lexi- zum 8. Weltkongress für Musiktherapie kon. Insofern gilt es, diese Ausrichtung bei 1996 in Hamburg mit 53 Autorinnen und jedem Stichwort mitzudenken. Autoren von 112 Artikeln auf 430 Drucksei- • Beispiel: Kurzzeittherapie. Mitzudenken ten. Die zweite Ausgabe 2009 wies 72 Au- ist „in der Musiktherapie“. torinnen und Autoren mit 123 Artikeln aus • Beispiel: Onkologie meint „Musiktherapie auf 561 Druckseiten. In dieser dritten Aus- in der Onkologie“ usw. gabe 2020 schreiben 82 Autorinnen und Au- Nur ausnahmsweise findet sich die Nen- toren 122 Artikel. Sie erscheint nochmals nung von „Musiktherapie“ im Titel. deutschsprachig in einer ansonsten zuneh- mend englischen Wissenschaftslandschaft. In einigen Bereichen wurden Stichworte aus Musiktherapie in Deutschland, der Schweiz vorigen Ausgaben zusammengefasst. Die und Österreich weisen in Praxis, Wissen- Unterpunkte können über das Sachwortre- schaft und Lehre ein eigenes Profil auf, das gister erschlossen werden. Dieses erfasst – vielfältig international vernetzt ist. ebenfalls mit wenigen Ausnahmen – nur spezifisch musiktherapeutisch geprägte Be- griffe, nicht aber solche, die aus den benach- Etwas Leichtes zu Anfang barten Gesundheitswissenschaften wie Psy- Ein Lexikon birgt immer sowohl generali- chologie, Medizin usw. vertraut sind. sierende Gedanken, Überblicke, Durchbli- Zur Form der Gestaltung einer genderge- cke als auch Spezialwissen. Im Spannungs- rechten Sprachform: Die Gestaltung in ih- feld zwischen Generalisierung und Spezia- ren Artikeln stand jeder Autorin und jedem lisierung entstand auch dieses – scheinbar Autor frei. – leichte Wortspiel, das in dieser Formulie- rung aus der Wissensküche des sog. Gauß- Lehrstuhls der Göttinger Astrophysiker und Inhaltliche Akzente – Astronomen stammt: bisher und hier Ein Generalist weiß von immer mehr immer Lexika, Handbücher, Kompendien spiegeln weniger – bis er schließlich von allem nichts versuchsweise einen Ist-Zustand. Die erste mehr weiß. Ein Spezialist weiß von immer we- Ausgabe vor 24 Jahren spiegelte nicht das niger immer mehr – bis er schließlich von Gesamt der damaligen deutschsprachigen nichts alles weiß. Musiktherapie-Szene, aber überwiegend die damalige Bandbreite vorhandener musik- therapeutischer Praxis und Methodologie sowie die sie begleitenden oder diesen zu- Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
VI Vorwort grunde liegenden Theorien, z. B. aus der ist auch ein eBook, Indikator dafür, dass ei- Psychoanalyse, humanistischen Psycholo- nes Tages lexikalisches Wissen nicht mehr gie, Morphologie und Medizin sowie teil- in Printform, sondern nur noch elektro- weise der Heilpädagogik und Sonderpäda- nisch-digital gesammelt erscheint – in stän- gogik. diger Fluktuation des sich ändernden, er- weiterten, sich überholenden Wissens. Die zweite Ausgabe akzentuierte umge- kehrt: Die Ausgabe gewichtete die weiter sich entwickelnden und hinzugekommenen Ein sechsfacher Dank der Theorie-Gebäude, gefolgt von neuen Me- Herausgeber… thodenansätzen. Musiktherapie profilierte sich nicht mehr durch ihre Anschlussberei- …an das Team, das mit uns inhaltlich arbei- che, sondern aus sich heraus – abzulesen an tete! dem Wachstum der Terminologie für unsere Monika Nöcker-Ribaupierre und Eric Fachwissenschaft. Pfeifer erweiterten unsere Herausgeber- Diese dritte, aktuelle Ausgabe hingegen be- Perspektiven durch Mitauswahl der The- tont die stärkere Bezugssetzung zu den all- men und Einladungen an Autorinnen und gemeinen Diagnosesystemen wie dem ICD Autoren und bearbeiteten die Artikel mit. oder den DSM-Manualen sowie Entwick- Christine Decker-Voigt danken wir für eine lung und Anwendung von musiktherapie- redaktionelle Koordination und Vernet- spezifischen Diagnose-Systemen und For- zung, die uns alle zusammenhielt. schungs- und Evaluationsinstrumenten. Neben etlichen Änderungen und Erweite- Wir danken dem Hogrefe Verlag in Göttin- rungen in der Praxeologie (z.B. Digitale Me- gen, dessen scheidender Verlagsleiter Dr. dien, Palliativmedizin) und neuen Aspekten Michael Vogtmeier noch die Entscheidung wie Berufsethik, Interkulturalität oder neu- der Planung zu dieser Ausgabe mittrug und robiologische Grundlagen zeigen sich auch dessen Nachfolgerin Susanne Weidinger so- in der Theoriebildung neue Akzente: z.B. wie zunächst Jule Leschner und in sämtli- Mentalisierung, Affektregulation, Intersub- chen entscheidenden Schlussphasen Fran- jektivität. ziska Stolz. Ebenso neu sind die Kapitel Bücher, Mono- Die Zusammenarbeit mit den Letztgenann- grafien, Buchreihen und Zeitschriften – ein- ten widersprach der häufigen Autorensicht malige Übersichten, die bald aufgrund der (Herausgebersicht), dass das Verhältnis zwi- Unübersehbarkeit digitaler Medien versin- schen Verlag und Autor von Natur aus ein ken, so aber hier lesbar auf Papier bleiben. gespanntes sei! Auch an der Erweiterung der verfügbaren Formate unterscheidet sich diese aktuelle Hans-Helmut Decker-Voigt Ausgabe von den vorherigen: Das Lexikon Eckhard Weymann Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
VII Inhaltsverzeichnis A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 ADHS Waltraut Barnowski-Geiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Affektregulation Silke Reimer und Gerhard Kupski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ambulante Musiktherapie Christoph Salje . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Anthroposophische Musiktherapie Till Florschütz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Appellspektrum Hans-Helmut Decker-Voigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Assessment Dorothee von Moreau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Atemtherapie Gabriele Engert-Timmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Atmosphäre Jan Sonntag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Ausbildung im deutschsprachigen Raum Hans Ulrich Schmidt und Thomas Stegemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Ausdruckstherapie Hannes Jahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Autismus-Spektrum-Störung Thomas Bergmann und Monika Geretsegger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Berufsethik Thomas Stegemann und Eckhard Weymann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Berufsrecht in Deutschland Christoph Salje . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
VIII Inhaltsverzeichnis Berufsrecht in Österreich Siegfried Böhm-Öppinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Berufsständische Organisationen Melanie Voigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Borderline-Persönlichkeitsstörung Gitta Strehlow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Buchreihen, Monografien und Sammelbände Volker Bernius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Community Music Therapy Tabea Thurn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Demenz Dorothea Muthesius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Diagnostik Hanns-Günter Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Digital Audio Workstation Daniel Börsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Digitale Medien und Musiktechnologien Markus Sommerer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Dokumentation Dorothee von Moreau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 E . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 EBQ – Einschätzung der Beziehungsqualität Karin Schumacher, Claudine Calvet und Silke Reimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Einzelmusiktherapie Susanne Bauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Entwicklungspsychologie Claudine Calvet und Karin Schumacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Entwicklungspsychologisch orientierte Musiktherapie Karin Schumacher und Claudine Calvet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Erwartungshaltungen Katharina Stahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Essstörungen Bernd Reichert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Inhaltsverzeichnis IX Ethnologische Aspekte Tonius Timmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Ethno-Musiktherapie Gerhard Tucek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Evidenzbasierung Thomas K. Hillecke, Alexander F. Wormit und Friedrich-Wilhelm Wilker . . . . . . . . . . . 167 F . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 Forensik Évi Forgó Baer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 Forschung Rosemarie Tüpker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 G . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Geistige Behinderung Maria Becker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Gerontologie und Gerontopsychiatrie Thomas Wosch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Geschichte der Musiktherapie in Deutschland Petra Jürgens und Monika Nöcker-Ribaupierre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 Geschichte der Musiktherapie in Österreich Monika Geretsegger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Geschichte der Musiktherapie in der Schweiz Sandra Lutz Hochreutener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 GIM – Guided Imagery and Music Isabelle Frohne-Hagemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223 Gruppenmusiktherapie Susanne Bauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Harmonikale Forschung Tonius Timmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Healing Soundscape Eckhard Weymann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 Hören – Entwicklung und Bedeutung Monika Nöcker-Ribaupierre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 Hörschädigung und Hörbehinderung Elisabeth Sigron Krausse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
X Inhaltsverzeichnis I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 Improvisation Eckhard Weymann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 Improvisationsanalyse Martin Deuter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 Indikation Isabelle Frohne-Hagemann und Monika Smetana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266 Indikationsspektrum Kindermusiktherapie Bernd Reichert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 Integrative Musiktherapie Josef Moser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277 Interkulturalität Eric Pfeifer, Edith Wiesmüller und Thomas Stegemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282 Intermusiktherapie Inge Nygaard Pedersen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 Intersubjektivität Heike Plitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290 K . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 Konsonanz und Dissonanz Rosemarie Tüpker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297 Körperwahrnehmung und Körperarbeit Hanna Skrzypek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 Kriegstraumata Dorothee Storz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306 Kurzzeittherapie Dorothee Storz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310 L . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 Lehrmusiktherapie Sandra Lutz Hochreutener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 Leiborientierte Musiktherapie Waltraut Barnowski-Geiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319 M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325 MAKS – Musiktherapeutische Ausdrucks- und Kommunikationsskala Dorothee von Moreau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Inhaltsverzeichnis XI Manualisierte Musiktherapie Thomas K. Hillecke, Alexander F. Wormit und Friedrich-Wilhelm Wilker . . . . . . . . . . . 330 Medizinische Leitlinien Annegret Körber und Beatrix Evers-Grewe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336 Mentalisierung Gitta Strehlow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 340 Microanalysis Thomas Wosch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347 Morphologische Musiktherapie Rosemarie Tüpker und Eckhard Weymann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353 Musikalisches Lebenspanorama Josef Moser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360 Musikbegriff Maria Becker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365 Musikermedizin und Musikphysiologie Maria Schuppert und Eckart Altenmüller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372 Musik-imaginative Schmerzbehandlung (Entrainment) Susanne Metzner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379 Musikinstrumente Johannes Oehlmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383 MusikMedizin Ralph Spintge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 390 Musikpsychologie Clemens Wöllner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395 Musiktherapeutische Tiefenentspannung (MTE) Hans-Helmut Decker-Voigt und Eric Pfeifer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 Musiktherapie in pädagogischen Institutionen Karin Holzwarth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 Musiktherapie mit Familien Thomas Stegemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411 Musiktherapie mit Kindern und Jugendlichen Thomas Stegemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418 N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425 Natur und Musiktherapie Eric Pfeifer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425 Neonatologie – Musiktherapie für frühgeborene und kranke neugeborene Kinder Monika Nöcker-Ribaupierre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
XII Inhaltsverzeichnis Neurobiologische Grundlagen Thomas Stegemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 Neurologische Musiktherapie Stefan Mainka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 Neurorehabilitation Monika Baumann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 Nordoff/Robbins Musiktherapie (Schöpferische Musiktherapie) Peter Hoffmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 Onkologie Pia Preißler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 OPD – Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik Hanns-Günter Wolf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465 Orff-Musiktherapie Melanie Voigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 479 Palliativmedizin und Hospiz Sarah Böhmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 479 Persönlichkeitsstörungen Heike Plitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 Prävention und Prophylaxe Andreas Wölfl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492 Praxeologie Sandra Lutz Hochreutener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498 Psychodynamic Movement Inge Nygaard Pedersen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505 Psychodynamische Musiktherapie Marianne Bauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 Psychosomatik Nicola Scheytt-Hölzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 Q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521 Qualitätssicherung Alexander F. Wormit, Thomas K. Hillecke und Friedrich-Wilhelm Wilker . . . . . . . . . . . 521 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Inhaltsverzeichnis XIII R . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 527 Resonanz Barbara Gindl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 527 Rezeptive Musiktherapie Isabelle Frohne-Hagemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532 S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 Salutogenese Rolf Verres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539 Schizophrenie und Musiktherapie in der Psychiatrie Sylvia Kunkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 544 Schmerztherapie Ralph Spintge und Monika Nöcker-Ribaupierre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 548 Schwabe-Musiktherapie Ulrike Haase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 556 Schwerstbehinderung Silke Reimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560 Sehbehinderung – Blindheit Heike Wrogemann-Becker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 565 Settingformen Susanne Bauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 569 Singen und Selbstregulation Elke Wünnenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575 Singende Krankenhäuser Elke Wünnenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 582 Soziale Arbeit Theo Hartogh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 588 Sozialpädiatrie Gudrun Bassarak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594 Spiritualität und Seelsorge Johannes Oehlmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 600 Sprachstörungen Barbara Keller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 606 Stille Eric Pfeifer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610 Suchtbelastung Waltraut Barnowski-Geiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 614 Supervision Eckhard Weymann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 621 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
XIV Inhaltsverzeichnis Synchronisation Karin Schumacher und Claudine Calvet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 628 Systemische Ansätze Tonius Timmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 634 T . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 Trance Jörg Fachner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639 Trauer Bettina Kandé-Staehelin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 646 Trauma Edith Wiesmüller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 652 Trennungskinder und Musiktherapie Nicola Nawe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 657 V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 663 Vokale Musiktherapie Sabine Rittner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 663 W . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669 Weiterbildung und Fortbildung Melanie Voigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669 Wiener Schule der Musiktherapie Elena Fitzthum und Karin Mössler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675 Wirkfaktoren der Musiktherapie Thomas K. Hillecke, Friedrich-Wilhelm Wilker und Alexander F. Wormit . . . . . . . . . . . 681 Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 689 Zeitschriften (Periodika) Volker Bernius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 689 Autorinnen und Autoren des Bandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 697 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 705 Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
ADHS 1 A ADHS Waltraut Barnowski-Geiser Mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hy- italingegner sowie Gegner primär pharma- R peraktivitätsstörung) wird ein Störungsbild kologisch orientierter Behandlung die uner- bezeichnet (Anlehnung an ICD-10), das im forschten Risiken und die nicht unerhebli- Wesentlichen durch drei Merkmale gekenn- chen Nebenwirkungen der einschlägigen zeichnet ist: durch Aufmerksamkeitsstö- Medikamente (Armstrong, 2002; Hüther & rung, Impulsivität und motorische Hyper- Bonney, 2004). Hand in Hand mit der im aktivität. Landläufig ist das Krankheitsbild Kindes- und Jugendalter (inzwischen auch im Bild des Zappelphilipps (ADHS oder hy- Erwachsenenalter) immer häufiger gestell- peraktives Kind) oder Träumers (ADS-Kind) ten Diagnose war der immense Anstieg der bekannt (Aust-Claus & Hammer, 2014). Verschreibung von Ritalin zu beobachten. Befürworter betonen die pathogenetische ADHS gehört zu einer der am häufigsten ge- neuronale Komponente: „ADS ist kein Er- stellten Diagnosen im Kindes- und Jugend- ziehungsfehler und keine gewollte Marotte alter. Die Prävalenzen werden bei Jungen der Kinder. ADS ist eine Störung der Infor- bei 6 bis 17 %, bei Mädchen zwischen 3 bis mationsverarbeitung im Gehirn“ (Aust- 6 % angegeben (Bernatzky & Kreutz, 2015). Claus & Hammer, 2001, S. 20). Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Da die Kinder im Säuglings- und Geschichtlich findet das Phänomen „unru- Kindergartenalter oft nur eine „normale“ higes Kind“ im beginnenden 19. Jahrhun- Verhaltenspalette zu zeigen scheinen und dert Beachtung; nicht zuletzt das Buch „Der noch kaum auffallen, wird die Schulzeit für Struwwelpeter“ mit dem Protagonisten viele eine Zeit des „auffällig Werdens“. Zappelphilipp kann hier als Zeitzeuge gel- ADHS muss als ein kaum noch zu überse- ten. Eine Vielzahl von wechselnden Be- hendes Thema der musiktherapeutischen zeichnungen sind historisch zu beobachten: Psychotherapie als auch der musiktherapeu- vom Minimal brain damage syndrome, Mini- tischen Arbeit in der Heil-/Sonder- und all- mal brain dysfunction oder im DSM-IV als gemeinbildenden Pädagogik eingestuft wer- Attention Deficit Hyperactivity Disorder ist den. Bislang liegen trotz der hohen Präva- ebenso die Rede wie von Nervöser Konstitu- lenz kaum evidenzbasierte Studien für den tion, von Neurasthenie oder gar von affekti- vem und moralischem Irresein (Müller, Can- Einsatz von Musiktherapie bei ADHS vor, drian & Kropotov, 2011). Zu Beginn des 20. wenngleich musiktherapeutische Angebote Jahrhunderts werden ADHS-Kinder in die durchaus im klinischen Behandlungssetting Rubrik der schwer erziehbaren Kinder ge- vorkommen (Bosse et al., 2013). rückt. Die Entdeckung des Methylpheni- Kaum ein anderes Krankheitsbild ist von so dads Mitte des 20. Jahrhunderts löst eine großer gesundheits- und gesellschaftlicher neue Welle pharmakologisch orientierter Relevanz und erfährt vergleichbar kon Behandlungen als auch der hitzigen Diskus- troverse Diskussionen. Als Gründe sehen sionen rund um die Therapie des ADHS aus. Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
2 ADHS Symptomatik und Einordnung Herrschsucht, Widerspenstigkeit, geringes Selbstwertgefühl u. Ä. Zugleich zeigen sich Unterschieden werden laut DSM-5 grund- höhere Prävalenzen für Komorbiditäten, legend drei Typen von Aufmerksamkeits-/ wie beispielsweise Angststörungen, Lern- Hyperaktivitätsstörungen: der vorwiegend störungen, Tic-Störungen oder Störungen hyperaktiv-impulsive Typus, der vorwiegend des Sozialverhaltens. Bei ca. 30 % der Be- unaufmerksame Typus sowie eine Misch- troffenen bleibt die Störung, oft in abgewan- form (American Psychiatric Association, delter Form, bis ins Erwachsenenalter er- APA, 2015). In der ICD-10 wird zudem un- halten. Aus leibphänomenologischer Pers- ter F 98.8 eine Aufmerksamkeitsstörung pektive zeigten die Kinder und Jugendlichen ohne Hyperaktivität beschrieben, diese wird (Baer & Barnowski-Geiser, 2005): oft als ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyn- • Ungerichtet-Sein (ohne „Standpunkt“, drom) bezeichnet. Alters- und Zeitkonti- fehlende Links-rechts-Unterscheidung nuum wird bei der Diagnosestellung als etc.), bedeutsam eingestuft, ebenso wie Verhal- • Diffusität („wie im Nebel“), tenszuschreibungen, die nach Stärke und • Durchlässigkeit (Gefühl des Unge- Auftrittshäufigkeit differenziert werden. Im schützt-Seins), DSM-5 werden als Leitsymptome Unauf- • Filterschwäche (Schwierigkeit, Reize zu merksamkeit, Impulsivität und Hyperakti- gewichten und differenzieren), vität beschrieben. Einige der Symptome • Hochsensibilität (besondere Empfind- müssen dabei, um die Diagnose stellen zu samkeit für Stimmungen und Span- können, bis zum 6. Lebensjahr aufgetreten nungszustände), sein sowie mindestens sechs Symptome von • hohe Erregungskontur, oftmals mit Ver- Unaufmerksamkeit bzw. Hyperaktivität/ lust der Impulskontrolle, Impulskontrolle über einen längeren Zeit- • geringer Selbstwert. raum (in der Regel zwischen 3 bis 6 Mona- ten) gegeben sein. Die Auffälligkeiten müs- Neben den pathogenen Aspekten drohen sen sich in mindestens zwei Bereichen zei- Ressourcen der Kinder oftmals übersehen gen und zu bedeutsamen Beeinträchtigungen zu werden, gerade auch im schulischen Kontext. Zu diesen Ressourcen zählen ne- in sozialen, schulischen oder beruflichen ben anderen vor allem Kreativität und Fan- Funktionsbereichen geführt haben. Differen- tasiereichtum sowie Spontaneität: Aspekte, zialdiagnostisch wird abgegrenzt zu tiefgrei- die begründen mögen, warum sich ADHS- fenden Entwicklungsstörungen, zu Schizo- Kinder in künstlerischen Medien oft gut be- phrenie o. a., teils werden familiäre Belastun- heimatet fühlen. gen nicht genügend in den Blick genommen (Barnowski-Geiser, 2009). Die Objektivität der Diagnosestellung wird kritisch gesehen, Entstehung und Behandlung da die verwendeten Einschätzungen aus dem Entstehungsursachen des ADHS werden sozialen Umfeld individuellen Bewertungen vielschichtig und teils sehr unterschiedlich unterliegen (Baer, 2005), wie etwa: „Platzt gesehen, zahlreiche Faktoren werden als mit den Antworten heraus“, „Kann nur schwer Verursacher gehandelt: biopsychosoziale, abwarten“, „Steht auf, sollte jedoch sitzen blei- genetische, psychodynamische, soziale und ben“. gesellschaftliche, erzieherische, ernäh- Als weitere dem Krankheitsbild zugehörige rungsbedingte Mangelzustände, Umwelt- Verhaltensmerkmale werden beschrieben: gifte etc., wie auch prä-, peri- oder postna- geringe Frustrationstoleranz, Wutanfälle, tale Komplikationen (Salje, 2005). Aus die- Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
ADHS 3 sen unterschiedlichen Menschenbildern Der Maßstab der Störung liegt demnach im und Paradigmen über die Entstehung erge- Kind und seinem Selbsterleben im sozialen ben sich ebenso vielfältige Behandlungsan- Feld begründet. Dieser Zusammenhang von affektivem Klima und individueller Entwick- sätze: Verbreitet sind Psychoedukation, lung bzw. Entwicklungshemmung findet lei- Psychotherapie – hier vor allem kognitive der nicht die ihm gebührende Beachtung. Verhaltenstherapie sowie systemische An- Sollte man hier nicht fairerweise auch von sätze –, Pharmakotherapie und Psychosti- einer Aufmerksamkeitsstörung sprechen? mulanzien. Als effektiv erwiesen sich mul- (Gerspach, 2004, S. 48) timodale Behandlungsansätze von Psycho- therapie, Pharmakotherapie sowie Wie bei anderen psychotherapeutischen Be- familien- und umfeldbezogener Psychoedu- handlungen auch kation (Bosse et al., 2013). Systemische As- […] ist wohl davon auszugehen, dass eine er- pekte zeigten sich als bedeutsam für Auf- folgreiche Psychotherapie zumindest beim rechterhaltung und Verlauf der Krankheit Vorliegen vorgeburtlicher und frühkindlicher (Armstrong 2002; Hüther & Bonney, 2004; Schädigungen nicht in einer „Heilung“, also der völligen Wiederherstellung früherer ge- Barnowski-Geiser, 2009). sunder Zustände besteht, sondern im deutli- Insbesondere der Behandlung mit Methyl- chen Lindern der Befindlichkeit des Patienten phenidad (auch bekannt als Ritalin) sowie und im Einstellen eines neuen psychischen Gleichgewichts, mit dem der Patient ein we- anderen Psychostimulanzien kommt eine niger eingeschränktes Leben führen kann. breite Verwendung zu – Tendenz steigend. (Roth & Strüber, 2014, S. 369) Die Wirkung dieser Medikamente, Dopa- min im synaptischen Spalt freizusetzen bei gleichzeitiger Hemmung der Wiederauf- Musiktherapie bei ADHS nahme, scheint teils zu Vereinfachung der Informationsverarbeitung im Gehirn zu füh- Nicht nur dem musikalisch Geschulten wer- ren, in der Folge zu besserer Aufmerksam- den im Umgang mit Kindern, die die Diag- keit und Selbstregulation sowie zu verbes- nose ADHS tragen, die Parameter Tempo sertem Wohlbefinden (Benkert, Hautzinger und Lautstärke ins Ohr springen. Möchte & Graf-Morgenstern, 2016). Die dauerhafte man diese Kinder in einem Zeitmaß Einnahme der Substanzen kann mit Neben- beschreiben, so werden musikalische Tem- wirkungen einhergehen wie Appetitlosig- pobezeichnungen augenfällig: „presto“ keit, Tic-Störungen, Schwindel etc. Der Ein- (schnell), „vivace“ (lebendig) und das kaum satz von Ritalin ist seit seinem Ersteinsatz noch für möglich gehaltene Prestissimo (äu- umstritten und die Notwendigkeit der Ver- ßerst schnell) als „accelerando“ (beschleu- ordnung in Abhängigkeit der Schwere der nigend). Spielerische Arbeit mit Tempi, hier Erkrankung zu setzen; erst eine genauere durchaus verstanden als Abbild des Seelen- Erforschung der Ursachen des ADHS kann zustands (Roth & Strüber, 2014), kann inte- hier mehr Klarheit verschaffen. Der biopsy- ressante Zugänge zu den Kindern eröffnen. chosoziale Kontext der Kinder scheint teils Nicht nur neurowissenschaftliche Erkennt- vernachlässigt: Hier wird die Erkrankung nisse scheinen die Arbeit mit Musik nahe- etwa als Ausdruck postmoderner Lebens- zulegen, ermöglicht sie doch eine Chance formen eingeschätzt (Geißler, 1999) und auf neue neuronale Bahnungsprozesse (Hü- stärker als ins Stocken geratener Prozess ther & Bonney, 2004; Spitzer, 2003). Mu- denn als Krankheit angesehen. siktherapie eröffnet Chancen auf neuartige Resonanzerfahrungen abseits oder neben Verhaltensfahrplänen. In einem multimo- Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
4 ADHS dalen Ansatz darf Musiktherapie so eine Im ressourcenorientierten Semnos-Konzept Position im Konzert der psychothera (Baer & Barnowski-Geiser, 2005), in dem peutischen und pädagogischen Arbeiten intermediale Arbeit eingesetzt wird, steht beanspruchen. „Musiktherapie bietet dif die Würdigung der Kinder im Fokus. „Un- ferenzierte Möglichkeiten, den Heraus ser zentrales Anliegen besteht darin, Kin- forderungen einer psychotherapeutischen der, die mit ADS/ADHS diagnostiziert wur- Behandlung von Kindern und Jugendlichen den, in ihrer Not und in ihren Fähigkeiten adäquat zu begegnen“ (Bosse et al., 2013, zu würdigen“ (Baer, 2005, S. 9). Die Arbeit S. 19). Nonverbale Aufmerksamkeitsfokus- mit Leibrichtungen („Nicht nur nach vorne sierung und Strukturierungshilfen durch stürmend“/„Hinein statt Hinaus“), mit rhythmisches Erleben scheinen in besonde- „Laut-Stärken“ und „Leise-Schwächen“ rer Weise indiziert für die Kardinalsymp- (Barnowski-Geiser, 2005) sowie mit Selbst- tome Unaufmerksamkeit und Impulsivität. wertproblematiken stehen im Fokus. Auch Gefühle, die im Schatten der vordergründi- Der Vorteil der Musiktherapie liegt in der Möglichkeit, sowohl konkret auf der Verhal- gen Krankheitssymptomatik liegen (sekun- tensebene zu arbeiten und so die primären däre Krankheitsfolgen), werden in den Blick Symptome zu verändern, als auch die seeli- genommen, wie Ängste, Einsamkeits- und schen Aspekte des Störungsbildes auf kindge- Ohnmachtsgefühle. Musikimaginative Im- rechte Weise zu berücksichtigen. Das Maß provisationen, wie das „Raumschiff Galac- zwischen gesetzter Struktur und eigengestal- tika“ (Barnowski-Geiser, 2005), sollen spie- teter Freiheit zu finden, stellt eine besondere lerisch neue Räume des Erlebens schaffen. Aufgabe der therapeutischen Beziehung in der ADHS-Therapie dar. Ebenso müssen Reizqua- lität und -quantität besonders in den Blick ge- Fazit nommen werden, […] die Gefahr einer „Über- reizung“ kann sowohl durch Auswahl der Musiktherapie verfügt anscheinend metho- Instrumente als auch durch Spielangebote und dologisch über geeignete Wirkweisen für Interaktionen besonders in Gruppen gegeben ADHS-Erkrankte, insbesondere im Konzert sein. (Bosse et al., 2013, S. 19) eines multimodalen Therapieansatzes. Da- Bosse und Kollegen (2013) legten eine Aus- bei ist weniger davon auszugehen, dass Mu- wertung zielorientierter Indikationen für sik „an sich“ wirkt, sondern erst bei sorgfäl- Musiktherapie vor. Dabei zeigten sich als tiger Gestaltung des therapeutischen Rah- möglicher Fokus musiktherapeutischer In- mens ihre ureigenen Potenziale und damit dikationen: auch die der Kinder und Jugendlichen ent- • Geborgenheit erleben, falten kann. Grundsätzlich ist anzumerken, • Selbstwirksamkeit erfahren, dass die empirische Nachweislage bzgl. der • Spannungsregulation, Indikation und Anwendung von Musikthe- • Selbstausdruck, rapie bei ADHS bislang auf qualitativer Ein- • Selbst- und Fremdwahrnehmung, zelfallerhebung beruht und keine allge- • Strukturierung, meingültigen Aussagen zulässt. Entschei- • Motivation, dend für den Erfolg der Therapie scheint • positive Gruppenerfahrungen, auch zu sein, dass Musiktherapie nicht ein • Begegnungsräume schaffen, weiteres Schlachtfeld zum Einhalten von • Erfahrung von Stille, Regeln wird, sondern neue Spiel, Erlebens- • Hören lernen. und Verhaltensräume erschafft. Dies setzt Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
ADHS 5 eine besondere klientelspezifische Sensibi- Kinder und Erwachsene aus alkoholbelasteten lisierung und Ausbildung auf Seiten der Familien bewegt. Neukirchen-Vluyn: Semnos. Therapeuten voraus. Benkert, O., Hautzinger, M. & Graf-Morgenstern, M. (2016). Psychopharmakologischer Leitfaden für Psychologen und Psychotherapeuten (3. Aufl.). Berlin: Springer. Literatur Bernatzky, G. & Kreutz, G. (Hrsg.). (2015). Musik und Medizin. Chancen für Therapie, Prävention American Psychiatric Association. (2015). Diag- und Bildung. Wien: Springer. nostisches und Statistisches Manual Psychischer Bosse, J., Stegemann, T., Schmidt, H. U. & Tim- Störungen – DSM-5 (Deutsche Ausgabe heraus- mermann, T. (2013). Dem Aufmerksamkeits- gegeben von Peter Falkai und Hans-Ulrich defizit mit Aufmerksamkeit begegnen – was Wittchen, mitherausgegeben von Manfred die Musiktherapie Kindern und Jugendlichen Döpfner et al.). Göttingen: Hogrefe. mit ADHS-Diagnose bieten kann. Musikther- Armstrong, T. (2002). Das Märchen vom ADHS- apeutische Umschau, 34 (1), 7 – 22. https://doi. Kind. 50 sanfte Möglichkeiten, das Verhalten org/10.13109/muum.2013.34.1.7 ihres Kindes zu verbessern – ohne Zwang und Geißler, K. (1999). Vom Tempo der Welt – am Ende ohne Pharmaka. Paderborn: Junfermann. der Uhrzeit. Freiburg: Herder. Aust-Claus, E. & Hammer, P. M. (2014). Das ADS- Gerspach, M. (2004). Hyperaktivität aus der Sicht Buch. Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Neue der Psychoanalytischen Pädagogik. In M. Konzentrationshilfen für Zappelphilippe und Passolt (Hrsg.), Hyperaktivität (S. 45–71). Träumer (18. Aufl.). Ratingen: Oberste Brink München: Piper. Verlag. Hüther, G. & Bonney, H. (2004). Neues vom Zap- Baer, U. (2005). Semnos – ein Hilfekonzept, das hy- pelphilipp. ADS verstehen, vorbeugen und behan- peraktive Kinder würdigt. Neukirchen-Vluyn: deln. Düsseldorf: Patmos. Semnos. Müller, A., Candrian, G. & Kropotov, J. (2011). Baer, U. & Barnowski-Geiser, W. (2005). Hyper- ADHS – Neurodiagnostik in der Praxis. Berlin: aktive Kinder kreativ: Das Semnoskonzept in Springer. Therapie und Pädagogik. Neukirchen-Vluyn: Roth, G. & Strüber, N. (2014). Wie das Gehirn die Semnos. Seele macht (3. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta. Barnowski-Geiser, W. (2005). Musik in der Ther- Salje, C. (2005). „Ich habe kein Problem – nur alle apie mit hyperaktiven Jugendlichen. Klang- anderen“ – Musiktherapie für Kinder mit Auf- botschaften-Innenansichten-Resonanzen. In merksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung U. Baer & W. Barnowski-Geiser (Hrsg.), Hy- im Rahmen einer ambulanten Behandlung. In peraktive Kinder kreativ: Das Semnoskonzept in C. Plahl & H. Koch-Temming (Hrsg.), Musik- Therapie und Pädagogik (S. 83–123). Neukirch- therapie mit Kindern. Grundlagen-Metho- en-Vluyn: Semnos. den-Praxisfelder (S. 307–317). Bern: Huber. Barnowski-Geiser, W. (2009). Hören, was nie- Spitzer, M. (2003). Lernen. Gehirnforschung und mand sieht. Kreativ zur Sprache bringen, was die Schule des Lebens. Heidelberg: Spektrum. Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
6 Affektregulation Affektregulation Silke Reimer und Gerhard Kupski Definition rungsmodell sind sowohl neurobiologische, psychosoziale und lerntheoretische als auch Als Affektregulation wird die Fähigkeit be- psychodynamisch-interaktionelle Modelle zeichnet, Gefühlszustände so zu modellie- und schließlich achtsamkeitsbasierte Pers- ren, dass die durch äußere oder innere Vor- pektiven zur Affektregulation entwickelt gänge ausgelösten Affekte sowohl psychisch worden. Häufig, besonders aber im Fall der als auch körperlich integriert werden kön- Mentalisierungsbasierten Therapie (MBT), nen. Vor dem Hintergrund der musikthera- die sich als integratives Modell versteht, peutischen und entwicklungspsychologisch kommen entwicklungspsychologische und orientierten Perspektive dieses Beitrags bindungstheoretische Erkenntnisse zur Gel- wird hier dem Begriff Affektregulation vor dem ebenfalls häufig verwendeten Begriff tung. Ansatzübergreifend lässt sich sagen, Emotionsregulation der Vorzug gegeben. dass sowohl die Beziehungsgestaltung zwi- schen Patient und Therapeut als auch thera- peutische Interventionen verstärkt auf Stö- Einleitung rungen der Affektregulation und deren Fol- gen hin ausgerichtet werden. Dies gilt in Die Fähigkeit, Affekte zu regulieren, ist le- besonderem Maße für die Behandlung der benslang von wesentlicher Bedeutung. Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). So angemessen regulierte Affektlage ist aus ent- wird bei aller Unterschiedlichkeit der An- wicklungspsychologischer Sicht die Voraus- sätze der Dialektisch-Behavioralen Therapie setzung für Aufmerksamkeit und Interaktion (DBT), der Übertragunsgfokussierten Psy- und ermöglicht es einem Menschen, sich zu chotherapie (TFP) und der Mentalisierungs- entwickeln und zu lernen. Ist die Fähigkeit basierten Therapie (MBT) und ihren je zur Selbstregulation gestört, so können sich weiligen Interventionen ein unmittelbar für die Betroffenen Schwierigkeiten bei der ursächlicher Zusammenhang zwischen Af- Alltagsbewältigung bis hin zu sozialer Isola- fektregulationsstörung, den in DSM-IV bzw. tion und psychischen Erkrankungen entwi- DSM-5 und ICD-10 beschriebenen Sympto- ckeln. Psychotherapien unterschiedlicher men und gravierenden Beeinträchtigungen Konzeption sowohl psychoanalytischen wie in praktisch allen Lebensbereichen herge- verhaltenstherapeutischen Ursprungs wen- stellt. Das Verbindende aller erwähnten An- den sich seit den 1990er-Jahren vermehrt der sätze ist, dass sich auf Affekte bezogene In- Bedeutung von Affekten und Emotionen zu. terventionen im Medium Sprache bewegen. Dies gilt für die Behandlung affektiver Stö- Doch besteht ein wachsendes Bewusstsein rungen, besonders aber auch von Essstö dafür, dass nonverbale Aspekte des Bezie- rungen, posttraumatischen Belastungsstö- hungsgeschehens wie Körperhaltung, Pro rungen oder Persönlichkeitsstörungen, die sodie, Stimme, mimischer Ausdruck usw. für zunehmend im Licht einer gestörten Affekt- die Qualität der therapeutischen Interaktion regulation betrachtet werden. Dabei beruht von maßgeblicher Bedeutung sein können der Begriff Affektregulation auf teils diver- (Kupski & Schultz-Venrath, 2014, 2017). gierenden, teils einander ergänzenden theo- retischen Grundlagen. Abhängig vom Stö- In der Musiktherapie ist es nicht notwendig, rungsverständnis und dem jeweiligen Erklä- dass Patienten Emotionen oder Affekte ver- Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus H.-H. Decker-Voigt und E. Weymann – Lexikon Musiktherapie (ISBN 9783840928369) © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Sie können auch lesen