LOHNNACHTEILE DURCH MUTTERSCHAFT - Helfen flexible Arbeitszeiten? - Hans-Böckler-Stiftung

 
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REPORT
Nr. 49, Mai 2019

LOHNNACHTEILE DURCH
MUTTERSCHAFT
Helfen flexible Arbeitszeiten?
Yvonne Lott, Lorena Eulgem

AUF EINEN BLICK

Die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Män-           Neben Humankapitalverlusten ist das auf die
nern ist ein wesentliches Hindernis auf dem Weg      negative Signalwirkung von Mutterschaft bzw.
zu Geschlechtergleichstellung. Löhne sind für die    langen Auszeiten zurückzuführen. Mutterschaft
Lebensqualität und soziale Teilhabe entscheidend     und längere Auszeiten signalisieren ein geringes
und bestimmen, wie gut Individuen abgesichert        Arbeitsengagement (Schmelzer et al. 2015). Aber
und im Alter versorgt sind. Die Beseitigung der      nicht nur der Humankapitalverlust und die Stig-
Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist gera-      matisierung von Müttern können zu Lohneinbußen
de in Deutschland eine zentrale Aufgabe. Denn hier   führen. Vereinbarkeitsprobleme von arbeitenden
ist der Gender Pay Gap mit 21 % vergleichsweise      Müttern können die Arbeitsbelastung erhöhen und
hoch.                                                so die Produktivität mindern (Yu und Kuo 2017).
   Mutterschaft ist ein wesentlicher Grund für den   Studien auf Basis US-amerikanischer und kanadi-
Gender Pay Gap, da Frauen aufgrund von Mutter-       scher Daten (Anderson et al. 2003; Fuller und Hirsh
schaft in der Regel weniger verdienen (Budig und     2019) haben gezeigt, dass flexible Arbeitszeiten hier
England 2001; Schmelzer et al. 2015; Sigle-Rushton   Abhilfe schaffen können. So können Mütter Gleit-
und Waldfogel 2007; Waldfogel 1997). Diese so-       zeit für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und
genannte mutterschaftsbedingte Lohneinbuße ist       Familie nutzen, was ihre Produktivität erhöht und
insbesondere in Deutschland hoch (Sigle-Rushton      Lohnnachteile verhindert. Profitieren auch Mütter
und Waldfogel 2007). Vor allem längere Elternzei-    in Deutschland von Gleitzeit und haben mit Gleit-
ten reduzieren die Löhne von Frauen beträchtlich     zeit geringere Lohnnachteile? Dieser Frage geht
(Schmelzer et al. 2015).                             der vorliegende Report nach.
INHALT

                        1      Der Einfluss von Mutterschaft auf Löhne – 2     4   Ergebnisse – 5

                        2      Mutterschaftsbedingte Lohnnachteile im          5   Fazit – 6
                               internationalen Vergleich – 3

                        3      Flexible Arbeits-arrangements und die
                               mutterschaftsbedingten Lohnnachteile – 4

                        1 DER EINFLUSS VON MUTTERSCHAFT
                          AUF LÖHNE
                        Mutterschaft reduziert die Löhne von Frauen (Bu-       2012). Arbeitgeber schätzen die Produktivität von
                        dig und England 2001; Schmelzer et al. 2015; Sig-      Müttern generell als niedriger ein und entlohnen
                        le-Rushton und Waldfogel 2007; Waldfogel 1997).        sie schlechter als kinderlose Frauen (Correll et al.
                        Die Lohneinbuße durch Mutterschaft wird in der         2007). Herrscht in einer Gesellschaft zudem die
                        Fachwelt auch als „Motherhood Wage Penalty“ be-        Erwartung vor, dass Mütter dem Arbeitsmarkt auf-
                        zeichnet, also als mutterschaftsbedingte Lohnein-      grund der Kindererziehung fernbleiben sollen, stel-
                        buße. Ein Grund für deren Entstehen ist der Verlust    len Arbeitgeber Mütter gar nicht oder in schlecht
                        von Humankapital während einer kindbedingten Er-       bezahlten Stellen ein (Correll et al. 2007).
                        werbsunterbrechung. Durch Bildungsinvestitionen           Außerdem reduzieren sich die Löhne von Müt-
                        in Form von Schulbildung, Fortbildung am Arbeits-      tern, da sie beim Wiedereinstig ins Berufsleben
                        platz oder der Ansammlung von Berufserfahrung          häufig in familienfreundlichere, aber schlechter
                        akkumulieren Beschäftigte im Laufe ihrer Karriere      bezahlte Stellen wechseln, die eine bessere Verein-
                        Humankapital und werden dementsprechend ent-           barkeit von Beruf und Familie zulassen (Gangl und
                        lohnt (Becker 1962). Kindbedingte Diskontinuitäten     Ziefle 2009). In dem Fall tauschen sie die bessere
                        im Erwerbsverlauf führen zur Entwertung von an-        Vereinbarkeit gegen niedrigere Gehälter ein (Budig
                        gesammeltem Wissen und Fähigkeiten. Besonders          und England 2001). Bei einem Arbeitsplatzwechsel
                        betroffen sind Mütter mit hohem Bildungsniveau,        verlieren Beschäftigte zudem firmen- bzw. stel-
                        da die Erträge von angeeignetem Wissen und Fä-         lenspezifisches Wissen und verdienen so weniger
                        higkeiten für sie besonders hoch sind, so dass sich    als zuvor (Schmelzer et al. 2015). Auch die Stun-
                        eine Mutterschaft besonders negativ auf ihre Loh-      denreduzierung ist mit geringeren Stundenlöhnen
                        nentwicklung auswirkt (England et al. 2016). So ha-    verbunden (Budig und England 2001). Teilzeit wird
                        ben höher gebildete Frauen mit Kindern nach zehn       oft nur für weniger anspruchsvolle Tätigkeiten bzw.
                        Jahren insgesamt 24 Prozent weniger verdient als       in Positionen ohne Karriereperspektive ermöglicht
                        kinderlose Frauen (Wilde et al. 2010). Mütter mit      (Allmendinger et al. 2014). Darüber hinaus werden
                        niedrigerer Bildung sind hingegen kaum von Lohn-       Teilzeitbeschäftigte häufig stigmatisiert und gelten
                        einbußen betroffen, da sie weniger Humankapital        als nicht vollwertige Arbeitskräfte (Klenner und Lott
                        akkumulieren, das während Erziehungspausen ent-        2016), was auch zu geringeren Löhnen führen kann.
                        wertet werden kann (Anderson et al. 2002; Wilde
                        et al. 2010).
                           Ein weiterer wesentlicher Grund für die mutter-
                        schaftsbedingten Lohnnachteile ist die negative
                        Signalwirkung, die mit Mutterschaft einhergeht
                        (Schmelzer et al. 2015). Müttern wird oftmals we-
                        niger Arbeitsengagement unterstellt und Vorge-
                        setzte bzw. Manager erwarten von ihnen häufig,
                        für ihre Familie beruflich kürzer zu treten (Klenner
                        und Lott 2016). Insbesondere längere Erwerbsun-
                        terbrechungen nach der Geburt eines Kindes gel-
                        ten als Signal für eine geringe Karriereorientierung
                        (Schmelzer et al. 2015) – und zwar unabhängig von
                        ihrem tatsächlichen Arbeitsverhalten (Leslie et al.

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2 MUTTERSCHAFTSBEDINGTE                                gen der landesspezifischen Familien- und Verein-
                                                       barkeitspolitik zu finden. Gemeinsam mit sozialen
  LOHNNACHTEILE IM                                     Normen und Geschlechterbildern beeinflussen die
  INTERNATIONALEN VERGLEICH                            institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes
                                                       das Arbeitsmarktverhalten von Frauen bzw. Müt-
Von zentraler Bedeutung bei der Entstehung der         tern und sind ausschlaggebend für die gesellschaft-
mutterschaftsbedingten Lohnnachteile ist der           lichen Erwartungen, die an Mütter gerichtet wer-
wohlfahrtsstaatliche Kontext. In Deutschland           den (Unterhofer und Wrohlich 2017). Die Länder-
sind die Lohnnachteile durch Mutterschaft mit          unterschiede lassen sich anhand von Deutschland,
am höchsten: Mütter von zwei Kindern haben in          Schweden und den USA besonders gut zeigen, da
Deutschland bis zum Alter von 45 Jahren bis zu         diese Länder als Archetypen für die verschiedenen
42 Prozent weniger verdient als kinderlose Frauen      Wohlfahrtsregime herangezogen werden können.
(Sigle-Rushton und Waldfogel 2007). Auch unmit-           Die vergleichsweise gute Lohnsituation schwe-
telbar nach der Geburt eines Kindes müssen Müt-        discher Frauen mit Kind ergibt sich aus dem Zu-
ter in Deutschland mit Lohneinbußen von bis zu         sammenspiel der positiven gesellschaftlichen
18 Prozent rechnen (Davies und Pierre 2005).           Einstellung gegenüber der Erwerbstätigkeit von
   Konträr dazu ist die Einkommenssituation von        Müttern und dem richtigen Maß an wohlfahrts-
Müttern in den nordischen Ländern kaum negativ         staatlicher Unterstützung (Budig et al. 2012). Weil
durch ihre Mutterschaft beeinflusst. Lohnnachtei-      der Staat sich hier in der Pflicht sieht, jeder Familie
le sind hier meist sehr gering; teilweise kann auch    eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermögli-
gar keine mutterschaftsbedingte Lohneinbuße            chen, sollen Mütter in ihrer Fürsorgepflicht entlas-
gefunden werden (Datta Gupta und Smith 2002;           tet werden. Deshalb hat in Schweden jedes Kind ab
Gash 2009; Harkness und Waldfogel 2003; Sigle-         dem ersten Lebensjahr das Recht auf einen Betreu-
Rushton und Waldfogel 2007). Vor allem negative        ungsplatz in einer öffentlichen Einrichtung. Die In-
Langzeitfolgen einer Mutterschaft gibt es hier nicht   frastruktur an (Klein-)Kinderbetreuung ist flächen-
(Datta Gupta und Smith 2002; Sigle-Rushton und         deckend und zugänglich. Ganzjährige Öffnungszei-
Waldfogel 2007). Die Jahresgehälter von Müttern        ten der Einrichtungen orientieren sich außerdem
in Schweden halbieren sich zwar unmittelbar nach       an den Arbeitszeiten der Eltern. Mütter können
der Geburt des ersten Kindes, sind aber ab einem       also schon kurz nach der Geburt ihres Kindes auf
Alter der Mütter von ca. 40 Jahren sogar höher als     öffentliche Betreuungsangebote zurückgreifen und
die kinderloser Frauen. Mütter von zwei Kindern        müssen ihre Erwerbstätigkeit nicht über einen län-
haben hier bis zu ihrem 45. Lebensjahr insgesamt       geren Zeitraum unterbrechen. Der Humankapital-
nur elf Prozent weniger Lohneinkommen generiert        verlust ist deshalb gering und somit auch die mut-
als Frauen ohne Kinder (Sigle-Rushton und Wald-        terschaftsbedingte Lohneinbuße.
fogel 2007).                                              Auch in Deutschland stellt der Staat Kinderbe-
   Die mutterschaftsbedingten Lohnnachteile in         treuungsangebote zur Verfügung, allerdings weni-
Kanada, Australien und den USA befinden sich           ger flächendeckend als in Schweden. Kleinkinder-
im Vergleich zu Deutschland und den nordischen         betreuung wird in Deutschland außerdem insge-
Ländern weitestgehend im Mittelfeld (Harkness          samt weniger in Anspruch genommen, weil deren
und Waldfogel 2003; Sigle-Rushton und Waldfogel        gesellschaftliche Akzeptanz deutlich geringer ist
2007). In den USA sind die Gehälter von Müttern        als in Schweden (Budig et al 2012). Ausschlagge-
direkt nach der Geburt deutlich geringer als zuvor,    bend für die besonders hohen Lohnnachteile von
gleichen sich aber im Laufe der Zeit wieder etwas      Müttern in Deutschland sind aber vor allem längere
an die Löhne von kinderlosen Frauen an (Sigle-         Erwerbsunterbrechungen nach der Familiengrün-
Rushton und Waldfogel 2007). Im Gegensatz zu           dung. Mit dem Erziehungsurlaub hat die deutsche
den vorangegangenen anglo-amerikanischen Län-          Politik extensive Familienpausen traditionell über
dern schneiden jedoch Mütter in Großbritannien         lange Zeit gefördert. Die Elternzeit wird heute zwar
ebenso wie in Deutschland besonders schlecht           nur noch bis zu zwölf Monate vergütet, die Mög-
ab. In Großbritannien besteht gemeinsam mit            lichkeit einer unbezahlten Verlängerung auf bis zu
Deutschland die höchste mutterschaftsbedingte          36 Monate besteht aber und wird teilweise noch
Lohneinbuße (Davies und Pierre 2005; Gangl und         in Anspruch genommen. Trotz der Elternzeitreform
Ziefle 2009; Gash 2009; Harkness und Waldfogel         und der Ausweitung des Kinderbetreuungsange-
2003; Sigle-Rushton und Wadfogel 2007). In Ost-        bots wird das traditionelle Familienbild durch ge-
europa wurden hingegen keine Lohnnachteile für         setzliche Regularien wie das Ehegattensplitting
Frauen durch Mutterschaft gefunden (Cukrowska-         aufrechterhalten. So wird die Arbeitsmarktparti-
Torzewska 2017).                                       zipation von Müttern gehemmt (Budig et al. 2012;
   Wieso ist die mutterschaftsbedingte Lohnein-        Waldfogel et al. 2007). Die nach wie vor geringe
buße je nach Land unterschiedlich hoch? War-           Akzeptanz (Vollzeit) arbeitender Mütter erzeugt
um schneidet Deutschland dabei so schlecht ab,         darüber hinaus Lohndiskriminierungen (Gangl und
Schweden hingegen besonders gut? Eine Erklä-           Ziefle 2009).
rung dafür ist in den unterschiedlichen Ausrichtun-       Anders in Schweden: Hier liegt die maximal

                                                                                                     WSI Report Nr. 49, Mai 2019   Seite 3
mögliche Elternzeit bei 480 Tagen (entspricht           einhergehende Abhängigkeit von den Kolleginnen
                        16 Monaten). Von der gesamten Elternzeit wer-           und Kollegen die Lohnnachteile von Müttern, eben-
                        den 390 Tage (entspricht 13 Monaten) großzügig          so wie die Arbeit unter hohem Konkurrenzdruck
                        vergütet. 60 Tage der gesamten Elternzeit, die je-      (Yu und Kuo 2017). Konkurrenzdruck am Arbeits-
                        weils einem Elternteil zugesichert werden und bei       platz sorgt für eine höhere Arbeitsbelastung, die
                        Nichtnutzung verfallen, unterstützen außerdem           die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschwert.
                        eine partnerschaftliche Arbeitsteilung. Partnermo-      Dies kann zu geringerer Produktivität von Frauen
                        nate wurden zwar auch in Deutschland eingeführt,        mit Kindern beitragen. Die hohen Leistungserwar-
                        werden aber nur von einem Drittel der Väter in An-      tungen in solchen Arbeitskontexten, in denen oft
                        spruch genommen, die überwiegend bis zu zwei            diejenigen Beschäftigten belohnt werden, die extra
                        Monate in Elternzeit gehen.                             Stunden und extra Anstrengung in die Erwerbsar-
                           Die Stigmatisierung von arbeitenden Müttern          beit investieren, können Mütter häufig nicht erfül-
                        ist in den USA geringer als in Deutschland (Gangl       len bzw. ihnen wird eine solche Leistung nicht zu-
                        und Ziefle 2009) und die Lohnnachteile von Müt-         getraut (Leslie et al. 2012).
                        tern in den USA sind weitestgehend auf fehlende            Betriebliche Vereinbarkeitsmaßnahmen können
                        familienpolitische Wohlfahrtsstaatsregelungen zu-       daher für die Löhne von Müttern ausschlaggebend
                        rückzuführen. In den USA werden weder öffentli-         sein und die mutterschaftsbedingte Lohneinbuße
                        che Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung gestellt,      verhindern oder zumindest minimieren. Betriebli-
                        noch werden bezahlte Elternzeiten nach europä-          che Maßnahmen sind gerade dann zentral, wenn
                        ischem Vorbild ermöglicht (Gornick und Meyers           wohlfahrtsstaatliche Regelungen fehlen, die ar-
                        2004). Frauen müssen zur Finanzierung der Betreu-       beitende Eltern unterstützen. So profitieren in den
                        ung also entweder in Vollzeit tätig bleiben oder den    USA Mütter besonders von flexiblen Arbeitsarran-
                        Arbeitsmarkt zur Kindeserziehung vollständig ver-       gements wie der Gleitzeit (Anderson et al. 2003).
                        lassen. Anders als in Deutschland wird ein Wech-        Mit Gleitzeit können Beschäftigte über die Anfangs-
                        sel in Teilzeit und/oder in eine familienfreundliche-   und Endzeiten ihres Arbeitstages selbst bestimmen.
                        re Arbeitsstelle normativ nicht unterstützt, was zu     Gleitzeit ist daher ein zentrales Vereinbarkeitsinst-
                        niedrigeren Löhnen von Frauen mit Kindern führt         rument. Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und
                        (Gangl und Ziefle 2009). Damit besteht für Mütter       Familie, die Beschäftigte durch Gleitzeit erlangen,
                        in den USA weder der wohlfahrtsstaatliche Anreiz        ist ihrer Produktivität zuträglich und verhindert
                        dem Arbeitsmarkt zu lange fern zu bleiben, wie es       Lohnnachteile (Anderson et al. 2003). Zu ähnlichen
                        in Deutschland lange Zeit der Fall war, noch bieten     Ergebnissen kommen auch Fuller und Hirsh (2019).
                        die USA ausreichende Maßnahmen nach schwe-              Sie zeigen, dass kanadische Mütter mit Gleitzeit
                        dischem Vorbild zur Unterstützung erwerbstätiger        geringere Lohneinbußen haben. Ist Gleitzeit auch
                        Mütter. Die mutterschaftsbedingte Lohneinbuße ist       für Mütter in Deutschland mit geringeren oder kei-
                        damit höher als in Schweden, aber geringer als in       nen Lohneinbußen verbunden?
                        Deutschland.                                               In Deutschland sorgen vor allem lange Elternzei-
                                                                                ten für Lohneinbußen von Müttern, was Schmelzer
                                                                                et al. (2015) auf die Diskriminierung von Müttern
                                                                                mit längeren Auszeiten zurückführen. Es ist aber
                                                                                ebenso anzunehmen, dass vor allem Mütter mit
                        3 FLEXIBLE ARBEITS-                                     Vereinbarkeitsproblemen längere Auszeiten neh-
                                                                                men müssen und aufgrund ihres Vereinbarkeits-
                          ARRANGEMENTS UND DIE                                  problems auch nach der Elternzeit Lohnnachteile
                          MUTTERSCHAFTSBEDINGTEN                                hinnehmen müssen. Gleitzeit könnte gerade dieser
                                                                                Gruppe von Müttern helfen, eine bessere Vereinbar-
                          LOHNNACHTEILE                                         keit von Beruf und Familie zu erlangen und Lohn-
                        Ein weiterer Grund für die Lohnnachteile von Müt-       nachteile zu vermeiden. Auf der anderen Seite ist
                        tern sind – neben dem Humankapitalverlust und           das Stigma von Müttern in Deutschland besonders
                        der negativen Signalwirkung von Mutterschaft –          groß und Vorgesetze bzw. Manager könnten Müt-
                        die Vereinbarkeitsprobleme, die arbeitende Frauen       ter auch ungeachtet flexibler Arbeitszeiten niedri-
                        durch die Doppelbelastung von Beruf und Familie         ger entlohnen. Zudem könnten flexible Arbeitszei-
                        haben. Eine schlechte Vereinbarkeit von Beruf und       ten die Lohneinbußen von Müttern mit langer El-
                        Familie führt oft zu Stress (Schieman 2006), was        ternzeit sogar noch verstärken. Denn Müttern wird
                        die Produktivität mindern kann (Yu und Kuo 2017).       häufig unterstellt, flexible Arbeitsarrangements für
                        Selbstbestimmung in der Arbeit ist daher gerade         außerberufliche Angelegenheiten zu verwenden,
                        für Beschäftigte und vor allem Mütter wichtig, um       was zu Karrierenachteilen führen kann (Leslie et al.
                        die Arbeit mit den familiären Verpflichtungen ab-       2012; Munsch 2016). Kann Gleitzeit den negativen
                        stimmen zu können. Arbeiten Frauen in Arbeitskon-       Effekt von längeren Elternzeiten auf die Löhne von
                        texten, die ihre Selbstbestimmung über die Arbeit       Müttern in Deutschland verringern?
                        einschränken, erfahren sie deutlichere Lohnein-
                        bußen. So verstärken Teamarbeit und die damit

WSI Report Nr. 49, Mai 2019   Seite 4
4 ERGEBNISSE
Als Datengrundlage für die vorliegende Studie dient In dem Beobachtungszeitraum wurden 264 Frauen
das Sozio-ökonomische Panel. Von 2003 bis 2015 beobachtet, die ein Kind bekommen haben. Von
wurde in etwa alle zwei Jahre Gleitzeit erfragt, kon- den 264 Müttern sind 107 innerhalb von 12 Mo-
kret in 2003, 2005, 2007, 2009, 2011, 2014 und 2015. naten und 51 Frauen nach mehr als 12 Monaten
In den Jahren 2010, 2012 und 2013 wurde Gleitzeit in den Arbeitsmarkt zurückgekehrt. Sechs Frau-
nur für ein Sample des Sozio-ökonomischen Pa- en sind direkt nach dem Mutterschutz in den Job
nels beobachtet, das u. a. Haushalte mit Kindern zurückgekommen. Diese werden zur Gruppe der
im Niedrigeinkommensbereich, Alleinerziehende Mütter mit 0 bis 12 Monaten Elternzeit gezählt.
und Mehrkindhaushalte umfasst. Der Effekt dieses         Die linearen Regressionsmodelle, sogenannte
Samples wurde in den statistischen Modellen be- Regressionsmodelle mit fixen Effekten, berücksich-
rücksichtigt. Die Modelle berücksichtigen ebenfalls tigen zeitunveränderliche individuelle Merkmale
die Effekte folgender Merkmale:                       der beobachteten Frauen. Die prozentualen Verän-
                                                      derungen im Stundenlohn, die geschätzt werden,
– Tatsächliche Arbeitszeit (und tatsächliche Ar-      sind damit nicht durch zeitkonstante Persönlich-
   beitszeit zum Quadrat), Überstunden, Führungs- keitsmerkmale verzerrt. Darüber hinaus wird mit
   position, beruflicher Status, Branche, zweiter     diesem statistischen Verfahren Veränderung über
   Job, Befristung, Arbeitgeberwechsel                die Zeit gemessen, d. h. der Wechsel von einem Ar-
– Alter (und Alter zum Quadrat), Anzahl der           beitsarrangement zum anderen. Innerhalb des Be-
   Kinder                                             obachtungszeitraums sind 723 Mütter von festen
– Periodeneffekte                                     Arbeitszeiten zur Gleitzeit gewechselt.

                                                                                                                                                 Tabelle 1‌

Tabelle 1
Lineare Regressionsmodelle mit fixen Effekten für den logarithmierten Stundenlohn in den Jahren 2003 bis 2015

                                                                                        Modell 1                 Modell 2               Modell 3

 Intra-individuelle Effekte
 Rückkehr nach unterschiedlicher Elternzeitdauer
 (Ref. keine Elternzeit)
 0-12 Monate                                                                   -0.067*                 -0.068*                     -0.082*
                                                                               (0.03)                  (0.03)                       (0.04)
 > 12 Monate                                                                   -0.103*                 -0.107*                     -0.058
                                                                               (0.05)                  (0.05)                       (0.07)
 Wechsel von feste Arbeitszeiten zur Gleitzeit                                                         0.046***                     0.047***
                                                                                                       (0.01)                       (0.01)
 0-12 MonateXGleitzeit                                                                                                              0.039
                                                                                                                                    (0.05)
 > 12 Monate XGleitzeit                                                                                                            -0.104+
                                                                                                                                    (0.05)
 Konstante                                                                     1.380***                1.382***                     1.385***
                                                                               (0.16)                  (0.16)                       (0.16)

 R-Quadrat                                                                     0.07                    0.07                          0.07

 Personen-Jahre                                                                22382                   22382                       22382

Anmerkung: Fixed Effects Modelle mit robusten Standardfehlern; Frauen; kontrolliert für Arbeitsplatzmerkmale, individuelle Merkmale und Haushaltsmerkmale.
Abhängige Variable: logarithmierter Stundenlohn; nur erste Geburt und nur erste Unterbrechung wurden beobachtet (mit Lücken)
+p
Tabelle 2 zeigt die vollständigen Regressionsergeb-        Längere Elternzeiten gelten als ein Signal für we-
                         nisse. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse. Die abhän-         niger Arbeitsengagement (Schmelzer et al. 2015).
                         gige Variable ist der logarithmierte Stundenlohn.         Haben Mütter zudem Gleitzeit und damit mehr
                         Die statistischen Modelle ermitteln den Effekt von        Selbstbestimmung über ihre Arbeitszeiten, schei-
                         der Rückkehr in den Arbeitsmarkt nach einer 0 bis         nen sie noch stärker stigmatisiert zu werden. Denn
                        12 monatigen Elternzeit und nach einer Elternzeit,         Beschäftigte und vor allem Mütter, die ihre Flexibi-
                         die länger als 12 Monate (und maximal 46 Mona-            lität für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und
                         te) dauerte. Es wird also die prozentuale Verände-        Familie nutzen oder denen eine solche Nutzung un-
                         rung des Stundenlohns gemessen, wenn Frauen               terstellt wird, werden nicht als ideale Arbeitskräfte
                         nach der Geburt eines Kindes und anschließenden,          gesehen und erfahren daher Karrierenachteile (Wil-
                         unterschiedlich langen Elternzeiten in den Job zu-        liams et al. 2013; Leslie et al. 2012).
                         rückkommen (Tabelle 1, Modell 1). Zudem wird die
                         prozentuale Veränderung des Stundenlohns durch
                         den Wechsel von festen Arbeitszeiten zu Gleitzeit
                         gemessen (Modell 2). Letztlich werden die Effek-
                         te aus der Kombination von Elternzeitdauern und           5 FAZIT
                         Gleitzeit bestimmt (Modell 3).
                            Die Lohneinbuße ist für Mütter, die nach einer         Mutterschaft reduziert die Löhne von Frauen auf-
                         Elternzeit zurückkehren, die länger als 12 Mona-          grund des Humankapitalverlusts durch längere
                         te dauert, größer als für Mütter mit einer bis zu         Auszeiten zwecks Kinderbetreuung, aufgrund des
                        12-monatigen Elternzeit. Die Effekte (-0.067 und           Stigmas, das mit Mutterschaft oft noch einher-
                        -0.068) sind statistisch signifikant (p
ne in Deutschland nicht ab. Im Gegenteil verstärkt
Gleitzeit die Lohneinbuße für Mütter mit längerer
Elternzeit. Müttern, denen Arbeitsengagement auf-
grund längerer Elternzeiten abgesprochen wird,
scheint noch weniger zugetraut zu werden, mit
Gleitzeit produktiv zu sein.
   International vergleichende Studien (z. B. Budig
et al. 2016) zeigen, dass wohlfahrtsstaatliche Re-
gelungen die mutterschaftsbedingte Lohneinbuße
verhindern können. Daher sind folgende Maßnah-
men für Deutschland denkbar, die zu mehr Lohn-
gleichheit zwischen Frauen und Männern beitra-
gen können:

– Abschaffung des Ehegattensplittings. Wer-
  den Gehälter individuell besteuert, ist eine Voll-
  zeitarbeit auch für verheiratete Mütter finanziell
  attraktiv. Bisher setzt das Ehegattensplitting die
  Fehlanreize, dass Mütter entweder dem Arbeits-
  markt fern bleiben oder ihre Arbeitszeit deutlich
  reduzieren.
– Verlängerung der Partnermonate bei der El-
  ternzeit. Eine Verlängerung der Partnermonate
  etwa auf sechs Monate erhöht das Engagement
  von Männern bei der Kinderbetreuung langfris-
  tig (Rege und Solli 2010). Dies kann progressive
  Geschlechterbilder befördern und die Arbeits-
  marktpartizipation von Müttern unterstützen.
– Recht auf Familienarbeitszeit. Die Familien-
  arbeitszeit sieht eine kürzere Arbeitszeit für
  beide Partner vor und fördert damit eine part-
  nerschaftliche Arbeitsteilung bzw. progressive
  Geschlechterbilder.

                                                       WSI Report Nr. 49, Mai 2019   Seite 7
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                                                                      Assessment of the Wage Penalty for              nings in Anglo-American, Continen-
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                        The Wage Penalty for Motherhood,              the United States, Demography 46                Feminist Economics 13 (2): 55-91.
                        American Sociological Review 66 (2):          (2): 341-369.
                        204-255.                                                                                      Unterhofer, Ulrike und Katharina Wrohlich,
                                                                      Gash, Vanessa, 2009: Sacrificing Their          2017: Fathers, Parental Leave and
                        Budig, Michelle J., Joya Misra und Irene      Careers for Their Families? An Ana-             Gender Norms, DIW Discussion
                        Boeckmann, 2012: The Motherhood               lysis of the Penalty to Motherhood in           Papers, 1657, Deutsches Institut für
                        Penalty in Cross-National Perspecti-          Europe, Social Indicators Research              Wirtschaftsforschung, Berlin.
                        ve: The Importance of Work-Family             93 (3): 569-586.
                        Policies and Cultural Attitudes, Social                                                       Waldfogel, Jane, 1997: The Effect of
                        Politics: International Studies in Gen-       Gornick, Janet C. und Marcia K. Meyers,         Children on Women’s Wages, Ame-
                        der, State and Society 19 (2): 163-193.       2003: Welfare Regimes in Relation               rican Sociological Review 62 (2):
                                                                      to Paid Work and Care, Advances in              209-217.
                        Budig, Michelle J., Joya Misra und Irene      Life Course Research 8: 45-67.
                        Boeckmann, 2016: Work-Family Policy                                                           Wilde, Elizabeth Ty, Lily Batchelder und Da-
                        Trade-Offs for Mothers? Unpacking             Harkness, Susan und Jane Waldfogel, 2003:       vid T. Ellwood, 2010: The Mommy Track
                        the Cross-National Variation in Mo-           The Family Gap in Pay: Evidence                 Divides: The Impact of Childbearing
                        therhood Earnings Penalties, Work             From Seven Industrialized Countries,            on Wages of Women of Differing
                        and Occupations 43 (2): 119-177.              Research in Labor Economics 22:                 Skill Levels, NBER Working Paper
                                                                      369-413.                                        Series, Working Paper 16582, Nati-
                        Correll, Shelley J., Stephen Benard und In                                                    onal Bureau of Economic Research,
                        Paik, 2007: Getting a Job: Is There a         Klenner, Christina und Yvonne Lott, 2016:       Cambridge.
                        Motherhood Penalty, American Jour-            Arbeitzeitoptionen im Lebensverlauf.
                        nal of Sociology 112 (5): 1297-1339.          Bedingungen und Barrieren ihrer                 Williams, Joan C., Mary Blair-Loy und Jen-
                                                                      Nutzung im Betrieb. WSI Study 4,                nifer L. Berdahl, 2013: Cultural Schemas,
                        Cukrowska-Torzewska, Ewa, 2017: Cross-        Hans-Böckler Stiftung Düsseldorf.               Social Class, and the Flexibility Stig-
                        Country Evidence on Motherhood                                                                ma, Journal of Social Issues 69 (2):
                        Employment and Wage Gaps: The                 Leslie, Lisa M., Colleen Flaherty Manchester,   209-234.
                        Role of Work-Family Policies and              Tae-Youn Park und Si Ahn Mehng, 2012:
                        Their Interaction, Social Politics: In-       Flexible Work Practices: A Source of            Yu, Wei-hsin und Janet Chen-Lan Kuo, 2017:
                        ternational Studies in Gender, State          Career Premiums or Penalties?, Aca-             The Motherhood Wage Penalty by
                        and Society 24 (2): 178-220.                  damy of Management Journal 55 (6):              Work Conditions: How Do Occupati-
                                                                      1407-1428.                                      onal Characteristics Hinder or Empo-
                                                                                                                      wer Mothers?, American Sociological
                                                                                                                      Review 82 (4): 744-769.

WSI Report Nr. 49, Mai 2019   Seite 8
ANHANG
              Anhang Tabelle 1                                                             Tabelle 2

                                                               Modell 1   Modell 2   Modell 3

Intra-individuelle Effekte

Rückkehr nach unterschiedlicher Elternzeitdauer
(Ref. keine Elternzeit)
0-12 Monate                                                    -0.067*    -0.068*    -0.082*
                                                                (0.03)     (0.03)     (0.04)
> 12 Monate                                                    -0.103*    -0.107*     -0.058
                                                                (0.05)     (0.05)     (0.07)

Wechsel von feste Arbeitszeiten zur Gleitzeit                             0.046***   0.047***

                                                                           (0.01)     (0.01)
0-12 Monate XGleitzeit                                                                0.039
                                                                                      (0.05)
> 12 Monate XGleitzeit                                                               -0.104+
                                                                                      (0.05)
Anstieg tatsächliche Arbeitszeiten                             -0.008**   -0.008**   -0.008**
                                                                (0.00)     (0.00)     (0.00)

Anstieg tatsächliche Arbeitszeiten quadriert                    -0.000     -0.000     -0.000

                                                                (0.00)     (0.00)     (0.00)
Anstieg Überstunden                                            0.018***   0.018***   0.018***
                                                                (0.00)     (0.00)     (0.00)
Wechsel in Führung (Ref. Keine Führung)
Mittlere Führung                                               0.045***   0.044***   0.043***
                                                                (0.01)     (0.01)     (0.01)
Umfassende Führung                                             0.111+     0.108+     0.108+
                                                                (0.06)     (0.06)     (0.06)

Wechsel im beruflichen Status (Ref. Managerin/ hohe Beamtin)

Fachkraft/ Expertin                                            -0.048*    -0.046*    -0.046*
                                                                (0.02)     (0.02)     (0.02)
Technikerin                                                    -0.048**   -0.046*    -0.046*
                                                                (0.02)     (0.02)     (0.02)
Büroangestellte                                                -0.050*    -0.048*    -0.048*
                                                                (0.02)     (0.02)     (0.02)
Servicearbeiterin                                              -0.070**   -0.067*    -0.067*
                                                                (0.03)     (0.03)     (0.03)
Handwerkerin                                                   -0.085*    -0.084*    -0.083*
                                                                (0.03)     (0.03)     (0.03)
Maschienenführerin/ Bandarbeiterin                             -0.087+    -0.083+    -0.083+
                                                                (0.05)     (0.05)     (0.05)
Ungelernt/ angelernt                                           -0.088**   -0.087**   -0.087**
                                                                (0.03)     (0.03)     (0.03)
Branchenwechsel
Öffentlicher Dienst                                            0.031***   0.030**    0.030**
                                                                (0.01)     (0.01)     (0.01)
Dienstleistungen                                                -0.029     -0.028     -0.028
                                                                (0.02)     (0.02)     (0.02)

Quelle: Berechnungen des WSI 2018, © WSI 2018

                                                                                        WSI Report Nr. 49, Mai 2019   Seite 9
ANHANG
                                                                                                                                                 Tabelle 2 Fortsetzung

                                                                                                         Modell 1                Modell 2              Modell 3
                         Branchenwechsel
                         Gesundheit und Erziehung                                                         -0.008                  -0.006                -0.007
                                                                                                          (0.02)                  (0.02)                (0.02)
                         Verkauf                                                                          -0.022                  -0.021                -0.021
                                                                                                          (0.02)                  (0.02)                (0.02)
                         Versicherungs- und Kreditwesen                                                   0.031                   0.030                 0.031
                                                                                                          (0.03)                  (0.03)                (0.03)
                         Metallindustrie                                                                  0.022                   0.020                 0.020
                                                                                                          (0.03)                  (0.03)                (0.03)
                         Chemische Industrie                                                              0.035                   0.032                 0.032
                                                                                                          (0.03)                  (0.03)                (0.03)
                         Elektroindustrie                                                                 0.005                   0.005                 0.005
                                                                                                          (0.02)                  (0.02)                (0.02)
                         Aufnahme zweiter Job                                                             -0.016                  -0.016                -0.016
                                                                                                          (0.02)                  (0.02)                (0.02)
                         Entfristung                                                                     0.064***                0.064***              0.064***
                                                                                                          (0.01)                  (0.01)                (0.01)
                         Arbeitgeberwechsel                                                              -0.031***               -0.031***             -0.030***
                                                                                                          (0.01)                  (0.01)                (0.01)
                         Anstieg Alter                                                                   0.057***                0.057***              0.057***
                                                                                                          (0.01)                  (0.01)                (0.01)
                         Anstieg Alter quadriert                                                         -0.001***               -0.001***             -0.001***
                                                                                                          (0.00)                  (0.00)                (0.00)

                         Wechsel von Anzahl der Kinder (Ref. Keine Kinder)

                         1 Kind                                                                           -0.004                  -0.004                -0.004
                                                                                                          (0.01)                  (0.01)                (0.01)
                         2 Kinder                                                                         0.003                   0.004                 0.003
                                                                                                          (0.02)                  (0.02)                (0.02)
                         3 und mehr Kinder                                                                -0.018                  -0.018                -0.018
                                                                                                          (0.01)                  (0.01)                (0.01)
                         Beobachtungszeitraum
                         2003-2006                                                                          ref                     ref                   ref
                         2007-2011                                                                       -0.075***               -0.075***             -0.075***
                                                                                                          (0.01)                  (0.01)                (0.01)
                         2012-2015                                                                       -0.060***               -0.060***             -0.060***
                                                                                                          (0.02)                  (0.02)                (0.02)
                         Konstante                                                                       1.380***                1.382***              1.385***
                                                                                                          (0.16)                  (0.16)                (0.16)
                         R-Quadrat                                                                         0.07                    0.07                  0.07
                         Personen-Jahre                                                                   22382                   22382                 22382

                                      Anmerkung:
                        Anmerkung: Fixed Effects Modelle mitFixed       Effects Modelle
                                                              robusten Standardfehlern; Frauen      mit robusten Standardfehlern; Frauen
                                      Abhängige
                        Abhängige Variable:                 Variable:
                                            logarithmierter Stundenlohn;     logarithmierter
                                                                         nur erste                       Stundenlohn;
                                                                                   Geburt und nur erste Unterbrechung           nur erste
                                                                                                                      wurden beobachtet           beobachtete
                                                                                                                                        (mit Lücken)
                        +p
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Ausgabe                                                    Kontakt
WSI Report Nr. 49, Mai 2019                                Dr. Yvonne Lott
Lohnnachteile durch Mutterschaft                           Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI)
                                                           der Hans-Böckler-Stiftung
ISSN 2366-7079
                                                           Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf
Produktion
                                                           Telefon (02 11) 77 78-600
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI)
der Hans-Böckler-Stiftung                                  yvonne-lott@boeckler.de
Düsseldorf, März 2019                                      www.wsi.de
Satz: Daniela Buschke

                                                                                                                 WSI Report Nr. 49, Mai 2019   Seite 11
WWW.BOECKLER.DE
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