Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL

 
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Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
3/2020

     Magazin

 Hoffnung für
 Kinder in Not
  » Hoffnung für ein ganzes Dorf
» Wenn Hilfe das Leben verändert
       » Mit Kindern fing alles an
Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
Liebe Leserin, lieber Leser!
                                   Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte; und er nahm es in seine Arme.
                                   (Markus 9,36a)

                                   „Ich habe den ersten Schulunterricht gesehen, wie man im Sand das Alphabet und dann
                                   seinen Namen schreiben lernte. Weil ich das auch lernen wollte, nahm ich an diesem
                                   Unterricht teil und hörte dort das Evangelium.“

                                   Das erzählte Pastor Matthieu aus Dagai (Nord-Kamerun), begeistert über die Missionsar-
                                   beit von EBM INTERNATIONAL. Am 10. Juni 1958 begann der erste Lese- und Schreib-
                                   unterricht unter einem Baum. Es gab weder Bleistifte noch Papier. Von einer Schreibtafel
                                   wurden Buchstaben in den Sand abgeschrieben. Pastor Matthieu lernte auf diese Weise
                                   Lesen und Schreiben – seine erste Lektüre waren die vier Evangelien in der Fulsprache.
                                   Er bekehrte sich und wurde am 23.10.1960 in Dagai getauft. So wurde im Dorf Dagai
                                   die erste Baptistengemeinde im Norden Kameruns gegründet.

                                   In diesem Heft stellen wir Projekte vor, die im Leben von Kindern einen Unterschied
                                   machen. So wie die Schulen im Extremen-Norden Kameruns. Wir unterstützen diese
                                   Projekte als Mission, weil Kinder das Zentrum sind. Ihnen gehört das Himmelreich. Die
                                   Not von Kindern zu lindern ist die Hauptaufgabe unserer Mission. Helft uns dabei!

                                   Euer

                                   Christoph Haus

Impressum
Präsident: Arild Harvik (N)                     MISSIONSKONTEN
Vizepräsident: David Boydell (F)
                                                EBM INTERNATIONAL K.d.ö.R.                   Bitte Verwendungszweck angeben! Für alle
Missionszentrale:                               Spar- und Kreditbank EFG, Bad Homburg        Spenden wird eine Jahresspendenbeschei-
Christoph Haus, Generalsekretär                 IBAN: DE69 5009 2100 0000 0468 68            nigung unaufgefordert ausgestellt. Deshalb
Matthias Dichristin, Teamleiter Promotion und   BIC: GENODE51BH2                             bitte immer vollständige Absenderangaben
Fundraising                                                                                  machen und die Spender­nummer – soweit
                                                Für Österreich:
Grenna Kaiya, Teamleiterin Projekte und                                                      bekannt – angeben! Sollten für ein Einzelpro-
                                                Bund der Baptisten­gemeinden
Programme                                                                                    jekt ausnahmsweise mehr Spenden als dafür
                                                UniCredit Bank Austria AG
Gottfried-Wilhelm-Lehmann-Str. 4                                                             benötigt eingehen, so wird der Überschuss
                                                IBAN: AT86 1200 0006 5316 5100
14641 Wustermark                                                                             einem gleichartigen Zweck zugeführt. Einzel-
Telefon:    033234 74-150                       Für die Schweiz:                             spendenbescheinigungen nur auf Anfrage.
Fax:        033234 74-145                       EBM-Schweizer Zweig, PostFinance AG          Vielen Dank für Euer Verständnis.
E-Mail:     info@ebm-international.org          IBAN: CH95 0900 0000 8000 0234 7
Homepage: www.ebm-international.org
Verantwortlich für den Inhalt:
Matthias Dichristin
Redaktionsassistenz: Antonina Penner
Satz/Layout: J. G. Oncken Nachf. GmbH,
34123 Kassel, www.oncken.de
Druck: Grafische Werkstatt von 1980 GmbH,                               Titelbild: Mädchen
34123 Kassel                                               aus dem Sozialzentrum Diadema

                                                                                                             EBM Magazin 3 /2 0 2 0   | 2
Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
Inhalt                                                     06
06 Licht in der Dunkelheit der Favelas
       Gefährdete Kinder in Brasilien

07 Halt und Hoffnung für gefährdete Kinder
       Weihnachtsopfer 2020

08	Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit
       Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte                                07
09	Ein sicherer Ort für Kinder zum Toben
       Gemeindearbeit in Izmir

10	Poster

16 Bericht über Corona-Hilfsmaßnahmen
       Hilfe über fast 170.000 Euro

18	Voller Hingabe und „Mutter“ für viele
       Zeugnisse aus dem Leben von Isabel Machado

                                                                         18
19 Briefmarken für Kinder in Lateinamerika
       Interview mit Horst Liedtke

20 Unser Team auf der ganzen Welt
       Rückseite des Gebetsposters 2021

                                                                    19

                                                                Post er zum Heraustrenn en!
   HOFFNUNG FÜR
   KINDER IN NOT
   04 Hoffnung für ein ganzes Dorf
           60 Jahre Gemeinde Dagai

   12 Wenn Hilfe das Leben verändert
           Zeugnisse aus Indien

   14 Mit Kindern fing alles an
           Zeugnisse aus Brasilien, Peru und Argentinien

3 | E B M M a g a z i n 3 / 20 2 0
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60 Jahre Gemeinde Dagai

Hoffnung für ein ganzes Dorf
Seine erste Missionsversammlung hielt Pastor Rudolf Kassühlke am zweiten
Sonntag im Februar 1958 in Dagai auf dem Kolaberg. Hier lebte der Dorf-
chef der Kola hinter dem großen Mayo-Louti-Fluss. „Gott schenke es, dass
sein Wort den Durst nach mehr wecken würde“, war das Gebet des Missio­
nars. Gott hat dieses Gebet erhört. Die Dorfbewohner fragten nach einer
Schule und nach einer Krankenstation. All das hat sich in den vergangenen
60 Jahren erfüllt.

                                         Verschiedene Missionare sind in der
                                         Folge in Dagai gewesen. Ab 1977
                                         haben Hildegard und Edgar Lüllau
                                         14 Jahre gemeinsam in Dagai ge-
                                         arbeitet; Hildegard als Kranken-
                                         schwester sogar vorher noch drei
                                         Jahr allein. Damals war eine zentrale      Der Dorfchef ist dem Missionar
                                         Frage, wie der Glaube im Leben der         wohlgesonnen
Rudolf Kassühlke tauft die ersten Men-   Menschen gefestigt werden kann,
schen in Dagai                           die stark in alten traditionell religiö-   • Viel Zeit wurde in das Lesen
                                         sen Hintergründen verwurzelt waren.          der Bibel investiert, um Vorbil-
Pastor Mathieu, den Christoph Haus       Diese Herausforderung hatte ver-             der und Pastoren mit einem le-
bei seiner letzten Reise in die Re-      schiedene Konsequenzen:                      bendigen Glauben zu haben.
gion im Jahr 2019 getroffen hat, war                                                  Viele aus dieser ersten Genera-
einer der ersten Jugendlichen, die                                                    tion haben die gute Nachricht
Lesen und Schreiben gelernt ha-                                                       weit über die Grenzen von Dagai
ben. Die Evangelien waren das Le-                                                     hinausgetragen.
sebuch und so haben manche zum                                                      • Die gute Nachricht wurde immer
Glauben gefunden. Mathieu war                                                         mit dem Einsatz für das Wohl des
einer der ersten Christen in Dagai,                                                   Menschen verbunden: Schulbil-
die Rudolf Kassühlke am 23. Okto-                                                     dung und Gesundheitswesen.
ber 1960 getauft hat. Bis heute ist er                                              • In Dagai wurden im Projekt Sa-
einer der Ältesten in der Gemeinde                                                    hel Vert Bäume gepflanzt, um die
und für viele Menschen zum Segen         Ein imposantes Gebäude in den                prekäre klimatische Situation zu
geworden.                                60er-Jahren                                  bekämpfen.

Edgar Lüllau grüßt die Gemeinde 2014

                                                                                                  EBM Magazin 3 /2 0 2 0   | 4
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Gefährdete Kinder

                                                          ule in Dagai,
   Na  me   n der  Sch   üle rin nen und Schüler der Sch
Im                                                       den Bau dieser
                               RNATIONAL sehr für
danken wir EBM INTE                                        treuung
                                  Schulausbildung und Be
Schule, die uns eine gute                                     ein schönes
       lich t. Wir  sin d  fro h  üb er diese Schule, weil es
ermög                                                      hrerinnen und
   bä ud  e ist , mi t Tis  che  n und Bänken und die Le                              Ehemalige Missionare und Pastoren
Ge
                                                    sind. Die Schulbildung
                       Lehrer immer für uns da                                        unter sich
                                                  anders als die in den
                       hier ist im guten Sinne
                                                    danken den Lehrerinnen            wie die beiden Zeugnisse deutlich
                       staatlichen Schulen. Wir
                                                      TERNATIONAL. Möge               machen (siehe Bild).
                       und Lehrern und EBM IN
                                                    weiter segnen.
                        Gott die Missionsarbeit                                       Seit 2013 leidet die Region um Da-
                                                     i)
                        (Adina, Schülerin in Daga                                     gai unter dem Terror der Boko Ha-
                                                                                      ram Sekte. Besonders Kinder sind
                                                       aus tiefstem                   nachhaltig betroffen, weil die Sekte
                             fte in Dagai danken wir
   Im Namen der Lehrkrä                              rzensdienst,
                                                                                      der Bildungsarbeit den Kampf an-
                            ATIONAL für ihren He
   Herzen EBM INTERN                                  ll und materiell
                                                                                      gesagt hat. Gemeinsam sind die
                             moralisch sowie finanzie
   indem sie uns geistlich,                              Schule vor
                                                                                      Menschen aller Religionen heraus-
                              s seit der Gründung der                                 gefordert für den Frieden und die
   unterstützt hat und da                                      Gehälter
              Ja hr en. Da nk der  Un terstützung können die                          Freiheit aller einzutreten. Der Ge-
    knapp 60                                           werden. Die                    meinde in Dagai, den Projekten und
                             garantiert und gezahlt
    des Teams jedes Jahr                                   Namen                      der Grundschule kommen hier be-
                               Schüler ist effektiv. Im
    Schulausbildung unserer                              chtiger Dank an              sondere Bedeutung zu, sich weiter
                              ristus, geht unser aufri
    unseres Herrn Jesus Ch                               rstützerinnen
                                                                                      für das Wohl und das Heil der Men-
                              Mission und an alle Unte
     das ganze Team in der                                                            schen einzusetzen.
                                                gesegnet in seiner
                       und Unterstützer. Seid                             .
                                                Arbeit und geht in Liebe
                        Gerechtigkeit für eure                                        Nach einem Bericht von Hildegard
                                                den Worten aus Hebräer                und Edgar Lüllau; Zeugnisse aus Da-
                        Und das wollen wir mit                           und
                                                ss der Friede, die Liebe              gai vom 6. Oktober 2020
                        6, 9-10 ausdrücken: Da
                                                  ch sei.
                        die Gnade Gottes mit eu                             i)
                                                 ektor der Schule in Daga
                        (Woulwou Daraudaï, Dir

                                                                                 Spenden
Jahrzehnte in Nordkamerun waren               dieser Projekte durch                                        ulen in Afrika
                                                                                 Mit Eurer Spende für Sch
von Anfang an von ganzheitlicher              EBM INTERNATIONAL                                          un d Jungen in
                                                                                 können u. a. Mädchen
Mission geprägt! Das ist ein wesent-          haben zusätzlich dut-                                          er Äquatorial­
                                                                                 ­Kamerun, Sierra Leone od
licher Wert, der die Missionsarbeit           zende Mitarbeiterinnen                                       sgrundlagen
                                                                                  guinea wichtige Bildung
von EBM INTERNATIONAL auch ak-                und Mitarbeiter ein siche-                                     0
                                                                                  ­erhalten: Projektnr. 4120
tuell ausmacht.                               res Einkommen in einer
                                              der ärmsten Regionen der
Bis heute sind diese Projekte aktiv           Welt. Sie machen einen
und Tausende Kinder und Jugend-               Unterschied in ihrem Um-
liche hatten und haben die Chance             feld und helfen dabei, dass Kinder
auf eine gute Schulbildung in Dagai.          und die gesamte Familie eine Per-
Durch die verlässliche Unterstützung          spektive für ihr Leben bekommen,

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Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
Gefährdete Kinder in Brasilien

Licht in der Dunkelheit der Favelas
Seit 2002 kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialzentrums in Diadema um Kinder und
Jugendliche aus den Favelas: Die Kinder werden nach der Schule betreut, bekommen ein gesundes Essen und
können an zahlreichen Aktivitäten teilnehmen: Nachhilfe, Spiel- und Bastelangebote oder eine Fußballschule ma-
chen Spaß und fördern die Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung. Noch wichtiger aber ist die emotionale
und geistliche Versorgung der Familien.

Diadema, eine Stadt im Sü-                                                             sie in noch größere Verzweif-
den von São Paolo, gilt als                                                            lung, sie nahm immer mehr
eine der gefährlichsten Orte                                                           Rauschgift. Im Delirium bot
Brasiliens: Zwei Drittel der                                                           sie ihren Sohn als Zahlungs-
Stadt sind Favelas, Elendsvier-                                                         mittel für Drogen an: João
tel mit hoher Kriminalitätsrate,                                                        sollte von einem Mann sexu-
in denen Mord, Drogenhan-                                                               ell missbraucht werden. Der
del und Prostitution alltäglich                                                         tapfere Junge konnte noch
sind. Fast 400.000 Menschen                                                             beim Unterhändler fliehen
leben dort, 80.000 davon sind                                                            und fand bei seiner erwach-
Kinder und Jugendliche. Täg-                                                             senen Schwester Zuflucht.
lich erleben sie Gewalt und                                                              Mittlerweile hat sie das Sor-
Missbrauch. Für diese Mäd-                                                               gerecht und die Prozesse
chen, Jungen und ihre Fami-                                                              gegen Joãos Mutter und
lien wurde das Sozialzentrum                                                              die Menschenhändler lau-
vor 18 Jahren gegründet. Die                                                              fen. Das Team des Sozial-
Vision: Durch das Evangelium                                                              zentrums betreut die Fami-
die Würde der Menschen wie-                                                               lie sehr eng, besucht João
derherstellen und ihnen durch                                     jede Woche und trägt alle Beteiligten durch Gebet
praktische Unterstützung neue Lebensperspektiven              und Seelsorge. Der 13-Jährige ist traurig, aber gefasst.
ermöglichen.
                                                              João ist eines von etwa 400 Kindern, die jede Woche
Manchmal erscheint die Dunkelheit im Leben der Mäd-           durch das Sozialzentrum Hilfe erhalten. Die menschli-
chen und Jungen dort übermächtig: Als João (Name              che und geistliche Dunkelheit Diademas wird seit nun-
geändert) vor drei Jahren ins Sozialzentrum kam, wirkte       mehr 18 Jahren vom Licht der Liebe Jesu erhellt: Selbst
der damals Zehnjährige immer fröhlich und nahm gerne          die Corona-Kontaktbeschränkungen haben lediglich
an Aktivitäten teil. Seine Mutter brachte ihn immer mit       die Art der Arbeit verändert: Lebensmittelpakete wur-
dem Fahrrad und holte ihn wieder ab. Doch die Mitar-          den zu den Familien gebracht; Seelsorge, Beratung und
beiterinnen und Mitarbeiter merkten, dass sie häufig          Kinderstunden fanden per Telefon und über soziale Me-
stark alkoholisiert war. Zwischenzeitlich musste João         dien statt. Sogar der 18. Geburtstag des Sozialzentrums
deswegen sogar in einem Heim untergebracht werden.            konnte gefeiert werden: Das Team übergab an der Tür-
Doch dann schien sich die Situation zu bessern.               schwelle Überraschungspakete mit Kuchen an die Kin-
                                                              der und Familien des Stadtteils. Die Dankbarkeit der
Die Folgen der Corona-Pandemie haben die Ärmsten              Menschen in Diadema ist groß. Eine Mutter schreibt:
hart getroffen. So auch Joãos Mutter: Die Armut trieb         „Das Zentrum war schon immer gut für meine Familie

Gemeinschaft erleben und von Jesus hören: Das Sozialzentrum   Geburtstagskuchen und herzliche Begegnung zum 18. Jubi-
ist für viele Kinder wie ein zweites Zuhause                  läum des Sozialzentrums

                                                                                               EBM Magazin 3 /2 0 2 0   | 6
Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
Gefährdete Kinder

und mich. Meine Tochter liebt die Angebote! Als man             Die praktischen Hilfen und die Hoffnung im Glauben
bei mir während der Pandemie Leukämie entdeckte, wa-            stärken die Beziehungen in den Familien. Kinder gehen
ren die Mitarbeiter sofort für mich da: Sie fuhren mich         wieder regelmäßig zur Schule. Konflikte werden gelöst.
zur Chemotherapie oder zum Arzt, versorgten uns mit             Die Gefährdung der Mädchen und Jungen nimmt ab.
Essen und beteten für uns. Ich habe hier keine Ange-            Noch gibt es viel Dunkelheit in Diadema – aber mit je-
hörigen, aber das Sozialzentrum ist wie eine Familie für        dem Tag wird es durch das Licht des Evangeliums heller.
mich. Ich vertraue Gott, dass alles wieder gut wird!“

Halt und Hoffnung für gefährdete Kinder
In etwa 50 Projekten in Indien, Afrika und Lateinamerika        Länder und in anderen Projekten, wie den PEPE-Vor-
stehen wir gefährdeten Kindern und Jugendlichen bei.            schulen oder der Kinderbetreuung in Familien aus Bap-
Das Sozialzentrum in Diadema in Brasilien ist nur eines         tistengemeinden in den MANNA-Projekten.
von ihnen.                                                      In Indien beispielsweise bieten 14 Kinderheime Mäd-
Überall erfahren die Mädchen und Jungen Liebe, Für-             chen und Jungen ein schützendes Zuhause, die Für-
sorge und Sicherheit. Einige Projekte geben den Kin-            sorge einer neuen Familie und Hoffnung im christlichen
dern ein Zuhause oder vermitteln wertvolles Wissen.             Glauben. In Äquatorialguinea erhalten etwa 1.000 Kin-
Dies geschieht in den Schulen unserer Partner, in den           der ganzheitliche Hilfe in den Schulen in Evinayong und
Kinderheimen und Sozialzentren der verschiedenen                Malabo.

Guter Unterricht für Jungen und Mäd-       Die Kinderheime in Indien bieten Schutz   In den PEPE-Projekten werden die jun-
chen in den Schulen in Äquatorialguinea    und Geborgenheit eines neuen Zuhauses     gen Teilnehmer liebevoll betreut

Gemeinsam mit Euch möchten wir den Nöten von gefährdeten
Kindern weltweit begegnen. Schenkt Mädchen und Jungen durch                                                s Erntedank­
                                                                                     Spendet im Rahmen de
Euer Gebet und durch Euer Weihnachtsopfer Hoffnung, Bildung                                                 oder direkt an
                                                                                     opfers Eurer Gemeinde
und ein Zuhause:
                                                                                     EBM INTERNATIONAL:
                                                                                                             G, Bad Homburg
                                                                                     Spar- und Kreditbank EF
  3 2         decken die Kosten für einen jährlichen Bildungszuschuss,
                                                                                                             0000 0468 68
  Euro        durch den zwei Kinder in Äquatorialguinea eine gut                     IBAN: DE69 5009 2100
              ausgestattete Schule besuchen können.                                  BIC: GENODE51BH2
                                                                                     Verwendungszweck:
   50
 1Euro        ermöglichen den PEPE-Projekten in Brasilien, ein Kind ein
              Jahr lang zu unterstützen und es mit warmen Mahlzeiten zu
                                                                                      P10500 Weihnachtsopfe
                                                                                                                r 2020
                                                                                                              nnt Ihr schnell
              versorgen.                                                              Auf unserer Webseite kö
                                                                                                              en, beispiels-
                                                                                      und sicher online spend
   30
 9Euro        finanzieren den Anteil von EBM INTERNATIONAL zu den
              monatlichen Kosten des Kinderheims Chittador in Indien, in
                                                                                      weise per Kreditkarte, Pa
                                                                                                                yPal oder
                                                                                      ­Sofortüberweisung:
              dem 60 Mädchen und Jungen ein Zuhause und Geborgenheit                                          l.org/spenden
                                                                                       www.ebm-internationa
              finden.                                                                                            d Eure Gebete!
                                                                                       Danke für Eure Gaben un
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Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte (Mk 9,36a)

Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit
In diesem Jahr hat die #blacklivesmatter-Bewegung unterschiedliche Aktionen, Demonstrationen und
Diskussionen hervorgerufen. Viele sind gegen Rassismus und für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
auf die Straßen gegangen. Manche meinten jedoch, die Fokussierung auf Schwarze wäre an dieser Stelle
zu kurz gegriffen, weil jedes Leben wichtig sei.

Bei Jesus ist das aber ähnlich, wie bei Black Lives Mat-       Vielleicht antwortest du dann mit einer Spende für ein
ter: Er rückt Einzelne ganz gezielt in den Mittelpunkt. In     Projekt von EBM INTERNATIONAL. Dazu ermutigen wir
diesem Bibelvers aus Markus 9 ist es ein Kind. Dieser          dich ausdrücklich. Aber wer weiß: Womöglich krempelt
Fokus ist im Handeln von Jesus häufig zu finden. Auf           es dein Leben noch viel stärker um: Es geht nämlich auch
mich wirkt das wie eine Aufforderung: Wer für etwas            darum, sich von Jesus im Advent den Kopf waschen zu
streitet, tut gut daran, den Fokus auf ein Anliegen zu         lassen. Wie beim Rangstreit der Jünger, dem die Begeg-
richten. Es geht darum, unterschiedliche Dinge in einer        nung mit dem Kind vorausgeht, ruft Jesus uns mit die-
Diskussion oder gar in einer Demonstration nicht zu ver-       ser Geste entgegen: Nimm dich nicht so wichtig! Schau
mischen, sondern bewusst für eine Sache oder Gruppe            lieber von dir weg auf ein ganz konkretes Anliegen. Leg
zu streiten. Eines ist doch offensichtlich: Schwarze sind      den Finger in eine wunde Stelle und dann setze dich da-
besonders benachteiligt, mehr als andere Gruppen; so           für ein, dass genau dort Gerechtigkeit geschieht.
geht es bei Black Lives Matter eben um Schwarze, die
konkrete Opfer von Polizeigewalt geworden sind.                Rassismus gilt es abzuschaffen. Konsequent. Alle müs-
                                                               sen aktiv werden. Dabei in die #blacklivesmatter-Bewe-
Jesus macht es uns mit diesem einen Kind vor: Mitten           gung miteinzustimmen ist aus meiner Sicht eine richtig
im Rangstreit der Jünger stellt er es in die Mitte und         gute Idee. Schlimm ist es, von konkretem Unrecht abzu-
achtet es in diesem Moment ganz besonders. Nicht,              lenken mit dem Verweis, dass jedes Leben wichtig ist.
weil er sich nur für Kinder interessieren würde oder weil      Das ist wie die vielen hoffnungslos richtigen Aufrufe,
nicht alle möglichen unterschiedlichen Geschichten und         mehr zu beten und mehr in der Bibel zu lesen, wäh-
Wirklichkeiten Bedeutung hätten, sondern weil es rich-         rend konkreter Einsatz für Gerechtigkeit auf der Strecke
tig ist Partei zu ergreifen. Mut haben, sich auf eine Seite    bleibt. So sorgen wir weiter dafür, dass viele Menschen
zu schlagen. Sich angreifbar machen, weil man bedin-           mit unserem Glauben eine Menge Heuchelei verbinden.
gungslos für eine Sache kämpft. Lass dir im Advent fol-        Das muss endlich aufhören. Das Kind in der Krippe, das
gende Fragen stellen: Was will Gott neu ins Zentrum rü-        sinnbildlich für unzählige leidvolle Geschichten steht,
cken? Was legt er dir auf dein Herz? Welche Not muss           will nicht still und leise angebetet werden. Es will durch
neu bei dir ankommen? Wie kannst du für Gerechtigkeit          dich und mich Gerechtigkeit in diese Welt bringen.
im Leben anderer sorgen?
                                                               Matthias Dichristin
© Jacob Lund / stock.adobe.com

                                                                                                 EBM Magazin 3 /2 0 2 0   | 8
Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
Gemeindearbeit in Izmir

Ein sicherer Ort für Kinder zum Toben                                                                    GEMEINDEENTWICKLUNG

Auf einer Bastmatte auf dem Boden sitzen wir in einer Art Garage, die sich in zwei kleine Räume aufteilt.
Es ist ein sehr altes Gemäuer mit einem kleinen Garten. Kissen und Decken sehen wir nicht. Wir fragen
uns, wo und mit welchen Decken die Kinder wohl schlafen. Im Sommer ist das noch kein ganz großes
Problem, aber was passiert im Winter, wenn es auch hier empfindlich kalt wird?

Eine Mitarbeiterin sorgt für ausgelassene Momente             Gespanntes Warten auf das Kinderprogramm

So herausfordernd sind die Lebens-        Cousinen und Cousins ersten Gra-       dann, wenn sie aus den streng isla-
situationen vieler Familien, die wir      des heiraten. Türkische Familien mit   mischen Familien kommen. Liberale
bei unseren Besuchen sehen. Ende          kurdischem Hintergrund, die auf der    muslimische Familien feiern an Sil-
September verteilten wir wieder           Suche nach Arbeit aus dem Osten        vester fast genauso wie wir Christen
viele Nahrungspakete, besonders an        der Türkei in den Westen geflohen      an Weihnachten mit Geschenken,
syrische Flüchtlingsfamilien. Einige      sind, haben meist mehr als drei Kin-   einem Weihnachtsbaum und Fei-
dieser Familien haben zehn Kinder.        der. Viele warten nach dem fünften     erlichkeiten. Die Bedeutung von
Wir sehen Kinder im Alter zwischen        oder sechsten Mädchen immer noch       Weihnachten kennen in der Türkei
einem und 18 Jahren. Oft sind da-         darauf, dass endlich der ersehnte      jedoch sehr wenige Menschen.
runter auch Zwillinge. Die Kinder         „kleine Prinz“ kommt. Syrische
schauen uns an, als kämen wir vom         Flüchtlingsfamilien haben mindes-      Als Gemeinde bieten wir diesen
Mond. Erst wenn wir Luftballons           tens vier Kinder und teilweise noch    Kindern einen Begegnungsort. Je-
und Wasserspielzeuge zeigen, tauen        viel mehr. Kinder werden als großer    den Samstagabend spielen sie auf
sie langsam auf. Drei Mädchen ver-        Segen in der Kultur angesehen.         unserem Hof der Kirche. Viele kom-
stecken sich bei einem unserer Be-                                               men aus syrischen, aber auch kur-
suche in einem Nebenraum und              Immer wieder merken wir bei un-        dischen Familien. Für ihre Eltern
schauen verschüchtert immer wieder        seren Besuchen, dass viele Flücht-     gestalten wir in dieser Zeit immer
nur kurz hervor.                          lingskinder kaum nach draußen          einen Gottesdienst und auch die
                                          kommen und wohl auch noch nie          Kinder bekommen ihr eigenes Pro-
Fünfzig Prozent der Menschen in           einen Spielplatz gesehen haben.        gramm. Für die Kinder ist dies eine
der Türkei sind unter 20 Jahren. Wir      Während in manchen anderen Woh-        einzigartige Gelegenheit sicher und
sind ein junges Volk. Moderne tür-        nungen Schulhefte schon vorbe-         in Ruhe zu spielen. Aus sehr ärmli-
kische Familien haben nur ein oder        reitet sind und Kinder dort bereits    chen Wohngebieten kommend nut-
zwei Kinder. Es ist vielen Familien       besser integriert sind, sieht man in   zen sie hier die Gelegenheit, sich
ein großes Anliegen, dass ihre Kin-       vielen „Wohnzimmern“ nur einen         mal so richtig auszutoben.
der sicher aufwachsen, gute Mög-          uralten Fernseher. Wie diese Kinder
lichkeiten haben und später eine          dann überhaupt etwas lernen sollen,    Marlene und Ertan Cevik
ordentliche Ausbildung erhalten.          wenn Schulen in der Türkei wegen       Leitende Missionare in der Türkei
Iranische Flüchtlingsfamilien haben       der Pandemie schließen müssen,
in der Regel sehr wenige Kinder. Sie      weiß keiner.
warten noch damit Kinder zu be-
kommen, weil es ihr großer Traum          Weihnachten                                         & Spenden
                                                                  PROJEKTPATENSCHAFT
ist, noch weiter nach Europa oder         kennen die Kin-                                   in der Türkei könnt Ihr
                                                                  Für die Gemeindearbeit
sogar Amerika zu gelangen. In die-        der aus islami-                                     dazu unter:
                                                                  ­Projektpate werden! Infos                        n
sen Familien gibt es auch vermehrt        schen Ländern                                    l.org/projektpate-werde
                                                                   www.ebm-internationa                           0
Kinder mit einer geistigen Behin-         und ihre Familien                                  der Projektnr. 3500
                                                                   Spenden könnt Ihr unter
derung, da es sehr gängig ist, dass       nicht, besonders
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Seid barmherzig,
wie auch euer Vater
barmherzig ist!
Lukas 6, 36

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Zeugnisse aus Indien

Wenn Hilfe das Leben verändert
Die Vielfalt der Projekte unserer Partner in Indien ist wirklich beeindruckend: Wie ganzheitlich
Menschen geholfen und im Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die verändernde Liebe
Gottes deutlich wird, ist in allen Berichten zu lesen. Menschen erleben durch konkrete Angebote,
Fürsorge, medizinische Versorgung oder Ausbildung einen Perspektivwechsel: raus aus Not und
Verzweiflung und hinein in Möglichkeiten, die nur Gott schenken kann.

Tony Yeguri leitet ein Bildungspro-                                                     dankbar für die Unterstützung von
gramm, in dem Kinder und Jugend-                                                        EBM INTERNATIONAL, die es ihm
liche sich außerhalb der Schule wei-                                                    ermöglicht im Heim zu leben und
terentwickeln können. Dazu werden                                                       zur Schule zu gehen. So kann er die-
konkrete Nachhilfeangebote gege-                                                        sem Traum einen Schritt näherkom-
ben und Kinder bekommen ganz                                                            men. Er nimmt außerdem aktiv an
praktische Hilfe mit Schulmateria-                                                      den Veranstaltungen der Gemeinde
lien. Die 13-jährige Neha* erzählt                                                      teil und hat angefangen an Jesus zu
begeistert, wie sich ihre Schulleis-      Neha (li) freut sich, dass sich ihre Schul-   glauben. Auch sein jüngerer Bruder
tungen durch das Programm verbes-         leistungen verbessert haben. Preeti ist       lebt im Heim. Der Vater ist vor ei-
sert haben und wie sehr Kleinigkei-       dankbar für die Arbeit von Tony Yeguri        nigen Jahren an den Folgen seiner
ten, wie die täglichen Essenssnacks       und seinem Team.                              Alkoholsucht gestorben und hat die
ihr dabei helfen, konzentriert lernen                                                   Mutter mit Schulden hinterlassen.
zu können. Ihr Vater ist als Fischer      Gemeinde trifft sich aktuell eine
oft monatelang unterwegs, um die          Gruppe von zehn Menschen, die im
Familie zu versorgen. Auch ihre Mut-      Glauben wachsen. Sonntags kom-
ter arbeitet und so muss Neha viel        men 45 Kinder aus den 60 Haushal-
Verantwortung für ihre jüngeren Brü-      ten in dem Dorf zur Sonntagschule.
der übernehmen. Ohne die Hilfe            Diese Kinder erhalten unter der Wo-
von Tony Yeguri und seinem Team           che auch regelmäßig Milch und ein
könnte sie die Schulbildung nicht         Ei als Nahrungsergänzungsmittel.
gut schaffen. Auch Preeti* erzählt,       Diese Arbeit öffnet vielerorts die
wie schwer die Schule für sie ist: Ihre   Herzen der Menschen.
Mutter und ihr Vater können nicht
lesen und schreiben und so war            Vani hat eine Nähschule unter der
sie oft alleine mit den Schulaufga-       Leitung von Dr. Voola in Nellore be-
ben überfordert. Im Projekt hat sie       sucht. Ihre Schwester Lakshmi ist
nicht nur an dieser Stelle Hilfe be-      eine der Lehrerinnen, die an der
kommen, sondern durch Spiel- und          Schule unterrichtet. Vani hat die Zeit
Sportangebote ganz neue Lebens-           des Lockdowns in Indien genutzt,
freude entwickelt. Beide sind dank-       um das Nähen zu erlernen. „Das
bar, dass sie sich durch die Unter-       Programm hat mir Hoffnung gege-
stützung von EBM INTERNATIONAL            ben und ich hoffe nun, dass ich mit
in ihrer Persönlichkeit so gut weiter-    meiner Ausbildung für den Lebens-
entwickeln können.                        unterhalt meiner Familie sorgen
                                          kann“, sagt Vani. Ihr Mann hat wäh-
David Sudhir unterstützt in der Re-       rend der Pandemie immer weniger
gion rund um Kakinada verschie-           Arbeit gehabt und so will sie nun
dene Menschen, die in sehr entle-         selbst mehr beitragen können, um
genen Gebieten eine schwere und           für die beiden Teenagertöchter zu
beeindruckende Arbeit machen. Er          sorgen.
erzählte von Pastor Jayaraju, der ei-
nige Monate lang theologisch aus-         Das Kinderheim Ananda Nilayam
gebildet wurde und nun unter ganz         (Echte Hoffnung) von CREAM in
schweren Bedingungen das Evan-            Tallarevu bewahrt Kinder vor Ar-
gelium in entlegenen Gebieten pre-        mut und Ausbeutung und gibt ih-
digt. Zum Teil läuft er 25 Kilometer,     nen die Möglichkeit zur Schule zu
um die Menschen zu besuchen, mit          gehen. Rahul* ist 15 Jahre alt und
denen er arbeitet. In seiner kleinen      möchte gerne Polizist werden. Er ist
                                                                                                    EBM Magazin 3/ 2 0 2 0   | 12
Allein in den 13 Kinderheimen in
                                                                                   Indien werden unzählige solcher
                                                                                   Geschichten geschrieben und Gott
                                                                                   krempelt mit der Hilfe von EBM IN-
                                                                                   TERNATIONAL und den vielen Mit-
                                                                                   arbeiterinnen und Mitarbeitern das
                                                                                   Leben vieler Kinder um.

                                                                                   *Namen geändert

Durch die Ausbildung kann Vani jetzt      Rahul träumt davon Polizist zu werden
ihre Familie unterstützen
                                          er durch den Ein-
Der große Bruder von Rahul hat            satz von Dr. Sa-
                                                                                                & Spenden
auch einige Jahre im Heim gelebt.         muel Sagar und             PROJEKTPATENSCHAFT
                                                                                            Indien könnt Ihr Projekt-
Nun konnte er mit Aushilfsarbeiten        seinem Team                Für die Kinderheime in
                                                                                              unter:
die Schulden der Mutter begleichen        von CREAM die              pate werden! Infos dazu                          n
                                                                                             l.org/projektpate-werde
und möchte wieder zur Schule ge-          nötige Unterstüt-          www.ebm-internationa
                                                                                               der Projektnr. 80030
hen. Die Chancen stehen gut, dass         zung erhält.               Spenden könnt Ihr unter

Hier versammelt sich die kleine Gemeinde von Pastor Jayaraju

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Zeugnisse aus Brasilien, Peru und Argentinien

Mit Kindern fing alles an
Seit mehr als 50 Jahren sorgen unzählige Projekte in Lateinamerika dafür, dass Menschen in Not geholfen wird.
Neben der Hoffnung, die viele Kinder in den Kinderheimen, Sozialzentren und anderen Projekten erhalten,
wächst beständig auch die Gemeinde Jesu. Menschen kommen zum Glauben und mit der Unterstützung von
EBM INTERNATIONAL breitet sich die segensreiche Arbeit an unterschiedlichen Orten aus. Hier sind drei kleine
Beispiele, wie die gute Nachricht das Leben von Menschen verändert.

Im CAIS-Zentrum in Ijuí/Brasilien gibt es seit mittler-   Hochzeitskleides über die Dekoration bei der Feier bis
weile 16 Jahren eine Arbeit mit gehörlosen Kindern und    hin zur Gestaltung des Gottesdienstes waren sie an vie-
Jugendlichen und deren Angehörigen. Jair ist ein jun-     len Stellen beteiligt. Heute liest Jair nicht nur mit seiner
ger Mann, der von Anfang an die Angebote des Zen­         Frau regelmäßig in der Bibel, sondern sie treffen sich
trums besuchte. Im letzten Jahr hat er seine Frau Vivi-   auch noch mit einem weiteren Ehepaar zum Bibelstu-
ane geheiratet und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter   dium. Dieses befreundete Ehepaar hat bereits Leute aus
von CAIS haben bei der ganzen Planung und Durch-          dem Team von CAIS und der Gemeinde in Ijuí getrof-
führung der Hochzeit geholfen. Von der Auswahl des        fen, weil sie sich im nächsten Jahr taufen lassen wollen.
                                                          „Es ist erstaunlich zu erleben, wie Gott immer wieder
                                                          Wunder im Leben von Menschen tut, die von der Ge-
                                                          sellschaft oftmals ausgeschlossen werden. Bei CAIS und
                                                          in der Baptistengemeinde in Ijuí werden sie mit Respekt
                                                          aufgenommen und können die Liebe Gottes und seine
                                                          Annahme erfahren“, schreibt die Projektleiterin Silvia da
                                                          Costa fröhlich.

                                                          Aus Peru berichtet Adrián Campero immer wieder von
                                                          zwei unterschiedlichen Seiten: Zum einen erlebt die Ar-
                                                          beit unter den Ketschua große Aufbrüche und viele Ge-
                                                          meinden entstehen. Zum anderen ist aber auch immer
                                                          wieder zu hören, dass es schwierig ist, die Herzen der
Brasilien: Jair und Viviana bei ihrer Hochzeit            Menschen in der Andenregion zu erreichen. So war es
                                                                                            EBM Magazin 3/ 2 0 2 0   | 14
© Bettina Frank

                                                                         Peru: Adrián Campero (re.) mit Anacleto Córdoba – Im Hinter-
                                                                         grund ist Paccaypata

auch mit der Arbeit, die in Paccaypata in Mariscal Ga-                   Auch in Argentinien geht die Arbeit der vielen Gemein-
marra gestartet ist. Anacleto Córdoba ist der Missionar,                 degründungsprojekte während der Pandemie weiter.
der an dem Ort heute Gemeinde baut. Er sagt von sich                     Die Gemeinde in Miraflores in der Region Impenetrable
selbst, dass er zunächst „gegen das Evangelium unter-                    hat die Zeit genutzt, um für das Vorschulprojekt der Ge-
richtet hat“. Im Jahr 2012 konnte er allerdings Hilfe von                meinde einen weiteren Klassenraum einzurichten. Auch
EBM INTERNATIONAL erhalten, als seine Familie nach                       die anderen Räumlichkeiten der Gemeinde wurden re-
einer Flut alles verloren hatte. „Mit dieser Erfahrung                   noviert und seit August werden wieder Gottesdienste
konnte ich dem Evangelium, dass sie predigten nicht                      im kleinen Rahmen durchgeführt. Während der Pan-
mehr widerstehen.“ Mittlerweile kommen immer mehr                        demie konnten 38 Menschen im Umfeld der Gemein-
einflussreiche Menschen in der Stadt zum Glauben und                     den mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Die Hilfe für
Anacleto ist dankbar für alle Unterstützung, die Gebete                  Menschen in Not gehört mit zu den Kernanliegen der
und ist sich heute sicher: „Das Wort Gottes kehrt nicht                  Gemeindearbeit. In den letzten Monaten haben die
leer zurück!“ Die kleine Gemeinde konnte auch ein Ge-                    Menschen in der Region zusätzlich unter großer Dürre
bäude bauen, das sie nun für die Arbeit nutzt.                           gelitten. Mit Hilfe des Frauenwerkes des Baptistenbun-
                                                                         des AGA im Land konnten ein Wassertank und zwei
                                                                         Brunnen entstehen. Fast 200.000 Liter Wasser wurden
                                                                         auf diese Weise an Menschen in der Region verteilt.

                                                                                      SPENDEN
                                                                                                                er regelmäßi­
                                                                                      Mit Eurer einmaligen od
                                                                                                                  gesamte
                                                                                      gen Spende könnt Ihr die
                                                                                                                amerika fördern:
                                                                                      ­Missionsarbeit in Latein
                                                                                       Projektnr. 11000
Peru: Die Gemeinde in Paccaypata

15 | E B M M a g a z i n 3 /2 0 2 0
Hilfe über fast 170.000 Euro

Bericht über die Corona-
HilfsmaSSnahmen
Das Sars-Cov 2 Virus hat große Einschnitte auf der ganzen Welt mit sich gebracht.
Viele Projekte von EBM INTERNATIONAL konnten sehr flexibel ihre Arbeit anpas-
sen und so Hilfe und Hoffnung zu vielen benachteiligten Menschen bringen.

Aus unseren Einsatzländern
                                Südafrika
                                Unser Missionar Johann Vollbracht berichtet, dass die Baptisten-
                                gemeinde in Mamelodi, in der er Mitglied ist, regelmäßig mehr als
                                200 Menschen mit Essen versorgt hat, die von den Folgen der Pan-
                                demie stark betroffen sind. Zusätzlich dazu hat die Gemeinde mehr
                                als 50 Opfer einer Flutkatastrophe während des gesamten harten
                                Lockdowns in den Gemeindegebäuden beherbergt. Im Juli hat die
                                Kirche dann Material für 23 einfache Häuser gekauft und diese ge-
                                baut, damit Familien dort einziehen können.

Brasilien
Das Sozialzentrum in Diadema ist ein Beispiel dafür, wie flexibel viele Pro-
jekte auf den Lockdown reagiert haben. Unter Einhaltung der Abstandsrege-
lungen wurden durchgängig 700 Menschen wöchentlich mit Essen, Hygie-
neprodukten und Hausbesuchen versorgt. Das Team hat auch engen Kontakt
mit den Kindern gehalten, indem sie kleine Andachten per WhatsApp ver-
schickt haben. Zusätzlich bekamen alle Geburtstagskinder einen Kuchen und
ein kleines Geschenk.

                                                                               EBM Magazin 3/ 2 0 2 0   | 16
Kuba
                                                                                  7.9%
Spendensumme:                                         Africa PPE
                                                        22.5%

168.700 Euro                                                                                 Malawi
                                                                                             18.2%

Wir bedanken uns bei Euch für alle Spenden und
Gebete. Mit Eurer Hilfe konnten wir an unter-
schiedlichen Orten in Afrika, Lateinamerika, In-       Indien
dien und der Türkei mit 168.700 Euro helfen, die       17.6%
                                                                                               Sierra Leone
von Covid-19 stark betroffen sind.                                                                16.8%

                                                                   Zambia
                                                                             Südafrika
                                                                    7.1%
Einige Blitzlichter                                                            9.9%

Indien                                              Sambia
Für 15.000 Euro wurden Essenspakete und Seife       7.200 Euro halfen dabei, 600 Menschen mit Essen
an fast 1.000 Familien in Nellore, Chhattisgarh,    zu versorgen und Hygieneartikel für Schulen mit
Uppada und Chembur verteilt. Zusätzlich erhiel-     insgesamt 3.000 Schülern zu kaufen.
ten Menschen Hilfe, die mit HIV und AIDS in einer
medizinischen Einrichtung in Hyderabad leben.       Südafrika
11.000 Euro wurden für PPE-Masken und medizi-       10.000 Euro wurden gegeben, um 200 Menschen
nische Materialien verwendet.                       über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten
                                                    kontinuierlich mit Essen zu versorgen.

                                                    Peru
                                                    Einer unserer Gemeindegründer konnte sein
                                                    christliches Radioprogramm auf fünf Tage in der
                                                    Woche ausdehnen. So wurden viele Tausend
                                                    Menschen in verschiedenen Regionen erreicht.

                                                    Türkei
                                                    Viele Tausend Essenspakete wurden an Flücht-
                                                    linge verteilt, die aufgrund der Pandemie in noch
                                                    schwierigere Lebensumstände geraten sind.

Malawi
7.500 Euro halfen 170 benachteiligten Haushalten
Essensrationen zu erhalten. Mit 8.100 Euro konn-
ten 64 Studierende am Theologischen Seminar in
Malawi trotz ihrer Einkommensverluste durch die
Pandemie ihr Studienjahr beenden und qualifi-
ziert ihre Gemeinden leiten in dieser Zeit.

Sierra Leone
Mit 7.000 Euro konnten 147 Familien in drei ar-
men Gegenden mit Reis versorgt werden. 100
mobile Wascheimer wurden für Familien besorgt,
                                                                BETEN & SPENDEN
die keinen Zugang zu Wasser haben.                                                    e Projekte in
                                                                Eure Spenden für unser
                                                                                        machen einen
                                                                der Gesundheitsfürsorge
                                                                                         in Zeiten der
                                                                nachhaltigen Unterschied
                                                                                        300
                                                                Pandemie: Projektnr. 10

17 | E B M M a g a z i n 3 /2 0 2 0
Zeugnisse aus dem Leben von Isabel Machado

Voller Hingabe und „Mutter“ für viele
                                                   Maria Isabel Fontes Machado wurde am 29. Juli 1939 in Viseu/
                                                   Portugal als siebtes und jüngstes Kind der Gründer des Kinder-
                                                   heims in Porto geboren und starb am 8. September 2020. Ihr
                                                   ganzes Leben lang diente sie dem Herrn und ihren Nächsten
                                                   mit äußerster Hingabe und ohne sich jemals zu beklagen. Sie
                                                   bleibt vielen als liebevolle, zärtliche, geduldige und fürsorgliche
                                                   Frau im Gedächtnis und wurde eine „Mutter“ für viele.

                                                   die richtigen Worte in den     „Sie hat immer hinter mir gestan-
                                                   Mund legte, die ihre Hörer     den. Ich denke immer an die Liebe
                                                   entsprechend zur Mitar-        und Zärtlichkeit, die sie mir während
                                                   beit motivierten.              meiner über 20 Jahre im Heim ge-
                                                   Ihr größter Wunsch und         schenkt hat. Ich werde nie verges-
                                                   das Hauptziel des Heims        sen, was für eine gute Mutter sie
                                                   war, dass Kinder eine neue     war.“
                                                   Lebensrichtung finden, in-
                                                   dem sie ihr Leben Jesus        „So lebte sie ... so extrem glücklich,
                                                   übergaben. Das war auch        wie nur das Vertrauen auf Gott einen
                                                   der Hauptzweck der täg-        machen kann! Ich bin so dankbar für
                                                   lichen Nahrung: Brot für       ihr Beispiel als jemand, die ihr gan-
                                                   den Körper, aber auch für      zes Leben ihren ‚Kindern‘ gewidmet
                                                   den Geist. Einige der Kin-     hat und ihnen so die Liebe Got-
„Meine Schwester Isabel Machado          der aus dem Heim wurden später           tes vorgelebt hat, welcher über sie
kam auf die Welt, als ich zehn Jahre     auch Pastoren und Missionare. Ob-        selbst sagte: ‚Das ist meine geliebte
alt war. Ich kannte kaum ein Kind,       wohl Isabel zum Wohl des Dienstes        Tochter, über die ich mich von Her-
das wie sie war. Sie war nie wütend      auf eine eigene Familie verzichtete,     zen freue!‘“
oder eigensinnig. Immer machte sie,      wurde sie die „Mutter“ vieler Kinder,
was man sie bat. Sie war sehr fried-     die heute in verschiedenen Ländern       „Ich bin für immer dankbar, wie sehr
fertig und liebevoll, ständig froh und   wohnen. Alle wurden von ihr geliebt      sie mein Leben geprägt hat und was
lächelte immer. Selbst als sie grö-      und geehrt. Und alle liebten sie sehr.   das Kinderheim für die meisten von
ßer wurde, blieb sie immer zärtlich,     Bei einem Interview sagte sie ein-       uns bedeutete. Sie hat meine Kind-
gütig und freundlich zu allen Men-       mal: ‚Im Nachhinein kann ich sagen,      heit erhellt, und ich wäre gerne wie-
schen um ihr herum. Als Kind wurde       dass ich alles genauso wiederholen       der ein Kind, um sie zu umarmen.
sie schwer krank; erst als sie 16 war,   würde. Trotz der vielen Schwierigkei-    Vielen Dank für alles, Mama!!!!“
ging es ihr langsam besser. Da sie       ten, die natürlich in so einer Arbeit
etwas von Buchhaltung verstand,          liegen, war ich im Dienst meines         „Ich war vier Monate alt, als ich ins
bat unser Vater, Papa Machado, sie       Herrn sehr glücklich.‘“                  Kinderheim kam. Gott hat es so ge-
im Heim zu arbeiten, und ihr gefiel      Lídia Machado (älteste Schwester)        wollt. Und so begann meine große
die Arbeit sehr. Es war nur kein Geld                                             Bewunderung und Liebe zu den lie-
für Gehälter verfügbar. Zu Beginn        Weitere Zeugnisse                        bevollsten, selbstlosesten und zärt-
der Arbeit vom Heim, das 1948 ge-        „Isabel war eine der wunderbarsten       lichsten Menschen, die mich vom
gründet wurde, halfen auch andere        Menschen, die ich jemals gekannt         ersten Augenblick an aufgenom-
ehrenamtliche Schwestern. Meine          habe. Sie war liebevoll und reizend      men und geliebt haben. Was für ein
Schwester jedoch lernte weiter und       und diente ihr ganzes Leben lang         großer Segen war es für mich, das
studierte am Britischen Institut, was    hunderten von Kindern und Jugend-        Vorrecht zu haben, Isabel ‚Mama‘
für das Heim aufgrund der ausländi-      lichen mit voller Liebe.“                nennen zu dürfen. Was für eine Mut-
schen Kontakte sehr wichtig wurde.                                                ter! Was für eine Frau! Was für eine
Als Vertreterin des Heimes reiste        „Eine unglaubliche Frau. Sie sorgte      Dienerin! Was für ein Beispiel! Isa-
Isabel ins Ausland und zu verschie-      für hunderte Kinder und Jugend-          bel war eine Frau mit außerordentli-
denen Gemeinden in Portugal. Von         liche und brachte ihnen Güte,            chem Glauben! Was für ein Vorrecht
dort kamen dann die notwendigen          Schlichtheit, Hingabe, Freude, Liebe     war es, von ihr zu lernen, wie man
Mittel. Nur durch viele tägliche Ge-     bei. Oft hatte sie trotz Müdigkeit       Gott über alles lieben, anbeten und
bete war es möglich, zeitweise bis       Platz für mehr als ein Kind auf dem      ehren soll.“
zu 120 Kinder zu versorgen. Zurück-      Schoß und schenkte allen die glei-       Nach einem Bericht ihrer Schwester
schauend merke ich, dass Gott ihr        che Zärtlichkeit und Wärme.“             Lídia Machado
                                                                                               EBM Magazin 3/ 2 0 2 0   | 18
Interview mit Horst Liedtke

Briefmarken für Kinder in Lateinamerika
Im Missionshaus von EBM INTERNATIONAL denken wir bei jeder Briefmarke, die wir von unserer
Eingangspost ausschneiden, an Horst und Karin Liedtke. Jeden Monat! überweisen sie uns 1.000
EUR für notleidende Kinder in Lateinamerika. Das ist der Verkaufserlös von Sammlern für die Marken.
Wir schätzen ihre wertvolle Arbeit, die sie so treu und mit Ausdauer, Liebe und Verbundenheit seit
vielen Jahren machen. In einem Interview mit Horst Liedkte (HL) erfuhren wir mehr darüber.

HL: Ich bin 63 Jahre alt, verheira-     für Kinder zu engagieren. Die Ar-
tet mit Karin. Wir haben drei Kin-      beit von EBM INTERNATIONAL für
der im Alter von 16 bis 25 Jahren.      Kinder in Lateinamerika finde ich
Seit zwei Jahren bin ich im Ruhe-       enorm wichtig. Auch unsere Ge-
stand – nach 46 Jahren Arbeit in der    meinde engagiert sich dafür, z. B.
Stadtverwaltung. Nun habe ich Zeit      beim jährlichen Weihnachtsmarkt.
für mich – zum Beispiel zum Lesen
und natürlich auch für meine private    EBM: Was hat sich im Laufe der 17
Briefmarkensammlung. Von Kind-          Jahre verändert?
heitstagen an sammle ich Briefmar-
ken. Ich bin Mitglied in einem Ver-     HL: Anfangs übernahm ich die
ein, gehe auf Briefmarkenmessen         Vertriebswege meiner Vorgänger,
und zu Tauschabenden.                   merkte aber schnell: Da muss mehr
                                        Geld rauszuholen sein, mit weniger
                                        Aufwand. So entwickelte ich über
                                        die Jahre ein eigenes System. Ich
                                        kam in Kontakt mit etlichen Samm-        Karin und Horst Liedtke erhalten jährlich
                                        lern, die mich regelmäßig um Mar-        viele Pakete voller Briefmarken bei der
                                        ken bitten. Ich führe seit drei Jahren   Bundesratstagung des BEFG
                                        Buch über die Posteinsendungen: In
                                        diesem Jahr erhielt ich weniger als      schon geahnt, dass du das jahrzehn-
                                        in den Vorjahren: 680 Sendungen.         telang machen würdest?
Diese schön gestempelten Marken brin-   Ich selbst verkaufe die Marken nur
gen zehn Euro ein                       noch als Kiloware und nehme nicht        HL: Na ja, bis zu Beginn der Rente
                                        mehr jede einzelne Briefmarke in         wollte ich das auf jeden Fall machen
EBM: Wie bist du darauf gekom-          die Hand. Meine Frau Karin dage-         und dann weitersehen, was dran
men, Briefmarken für „einen guten       gen hat sich auf den Einzelverkauf       ist für mein Leben. Und nun bin ich
Zweck“ zu sammeln?                      spezialisiert, insbesondere aktuel-      auch als Rentner nach wie vor da-
                                        ler Marken sowie den Verkauf an          bei und will auf keinen Fall damit
HL: 2003 las ich in der Zeitschrift     Stammkunden. Der Großteil von            aufhören.
„DIE GEMEINDE“, dass die Brief-         unseren Erlösen kommt durch ihre
marken-Sammel-Aktion für EBM            Ebay-Verkäufe zustande. Nach wie         EBM: Hast du Hilfe oder schon ei-
INTERNATIONAL in Lateinamerika          vor sammeln Menschen Briefmar-           nen Nachfolger im Blick?
(damals noch MASA) eingestellt          ken – alte wie junge. Schon zu Be-
werden müsse, weil der Mitarbeiter      ginn meiner Aufgabe erhielt ich          HL: Wie gesagt, macht Karin mit.
verstorben war. Mir kam die Idee,       Sammlungen von Verstorbenen.             Einen Nachfolger brauche ich noch
dass das etwas für mich wäre. Ich       Diese sind jetzt noch mehr gewor-        nicht, aber unsere Kinder haben
sprach mit meinem Vor-vorgänger         den. Der Wert von Briefmarken sinkt      kein Interesse daran, diese Arbeit
darüber und mir blieb bis heute sein    aber leider seit Jahren ständig, und     weiterzuführen.
Satz hängen: „Weißt du, auf was du      viele Sammler sind enttäuscht, wenn
dich da einlässt? Bis zu 1.000 Kilo     sie ihr „Lebenswerk“ schätzen las-       EBM: Vielen Dank für das Gespräch!
im Jahr kommen per Post zu dir!“ Er     sen. Das gute Ergebnis aus dem
hatte Recht (lacht)!                    Jahr 2017, mit 17.000 Euro Erlös,
                                        lässt sich vermutlich nicht wie-
EBM: Warum engagierst du dich für       derholen. Wir hoffen, jährlich
                                                                                                     UNGEN
Kinder in Lateinamerika?                12.000 Euro einnehmen zu                 BRIEFMARKENZUSEND
                                        können.                                  Horst Liedtke
HL: Kinder sind mir ein Herzensan-                                               Ober-Seemer-Str. 24
liegen und es lohnt sich immer, sich    EBM: Hattest du zu Beginn                63688 Gedern
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