Magazin - Hoffnung für Kinder in Not " Hoffnung für ein ganzes Dorf " Wenn Hilfe das Leben verändert " Mit Kindern fing alles an - EBM INTERNATIONAL
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3/2020 Magazin Hoffnung für Kinder in Not » Hoffnung für ein ganzes Dorf » Wenn Hilfe das Leben verändert » Mit Kindern fing alles an
Liebe Leserin, lieber Leser! Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte; und er nahm es in seine Arme. (Markus 9,36a) „Ich habe den ersten Schulunterricht gesehen, wie man im Sand das Alphabet und dann seinen Namen schreiben lernte. Weil ich das auch lernen wollte, nahm ich an diesem Unterricht teil und hörte dort das Evangelium.“ Das erzählte Pastor Matthieu aus Dagai (Nord-Kamerun), begeistert über die Missionsar- beit von EBM INTERNATIONAL. Am 10. Juni 1958 begann der erste Lese- und Schreib- unterricht unter einem Baum. Es gab weder Bleistifte noch Papier. Von einer Schreibtafel wurden Buchstaben in den Sand abgeschrieben. Pastor Matthieu lernte auf diese Weise Lesen und Schreiben – seine erste Lektüre waren die vier Evangelien in der Fulsprache. Er bekehrte sich und wurde am 23.10.1960 in Dagai getauft. So wurde im Dorf Dagai die erste Baptistengemeinde im Norden Kameruns gegründet. In diesem Heft stellen wir Projekte vor, die im Leben von Kindern einen Unterschied machen. So wie die Schulen im Extremen-Norden Kameruns. Wir unterstützen diese Projekte als Mission, weil Kinder das Zentrum sind. Ihnen gehört das Himmelreich. Die Not von Kindern zu lindern ist die Hauptaufgabe unserer Mission. Helft uns dabei! Euer Christoph Haus Impressum Präsident: Arild Harvik (N) MISSIONSKONTEN Vizepräsident: David Boydell (F) EBM INTERNATIONAL K.d.ö.R. Bitte Verwendungszweck angeben! Für alle Missionszentrale: Spar- und Kreditbank EFG, Bad Homburg Spenden wird eine Jahresspendenbeschei- Christoph Haus, Generalsekretär IBAN: DE69 5009 2100 0000 0468 68 nigung unaufgefordert ausgestellt. Deshalb Matthias Dichristin, Teamleiter Promotion und BIC: GENODE51BH2 bitte immer vollständige Absenderangaben Fundraising machen und die Spendernummer – soweit Für Österreich: Grenna Kaiya, Teamleiterin Projekte und bekannt – angeben! Sollten für ein Einzelpro- Bund der Baptistengemeinden Programme jekt ausnahmsweise mehr Spenden als dafür UniCredit Bank Austria AG Gottfried-Wilhelm-Lehmann-Str. 4 benötigt eingehen, so wird der Überschuss IBAN: AT86 1200 0006 5316 5100 14641 Wustermark einem gleichartigen Zweck zugeführt. Einzel- Telefon: 033234 74-150 Für die Schweiz: spendenbescheinigungen nur auf Anfrage. Fax: 033234 74-145 EBM-Schweizer Zweig, PostFinance AG Vielen Dank für Euer Verständnis. E-Mail: info@ebm-international.org IBAN: CH95 0900 0000 8000 0234 7 Homepage: www.ebm-international.org Verantwortlich für den Inhalt: Matthias Dichristin Redaktionsassistenz: Antonina Penner Satz/Layout: J. G. Oncken Nachf. GmbH, 34123 Kassel, www.oncken.de Druck: Grafische Werkstatt von 1980 GmbH, Titelbild: Mädchen 34123 Kassel aus dem Sozialzentrum Diadema EBM Magazin 3 /2 0 2 0 | 2
Inhalt 06 06 Licht in der Dunkelheit der Favelas Gefährdete Kinder in Brasilien 07 Halt und Hoffnung für gefährdete Kinder Weihnachtsopfer 2020 08 Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte 07 09 Ein sicherer Ort für Kinder zum Toben Gemeindearbeit in Izmir 10 Poster 16 Bericht über Corona-Hilfsmaßnahmen Hilfe über fast 170.000 Euro 18 Voller Hingabe und „Mutter“ für viele Zeugnisse aus dem Leben von Isabel Machado 18 19 Briefmarken für Kinder in Lateinamerika Interview mit Horst Liedtke 20 Unser Team auf der ganzen Welt Rückseite des Gebetsposters 2021 19 Post er zum Heraustrenn en! HOFFNUNG FÜR KINDER IN NOT 04 Hoffnung für ein ganzes Dorf 60 Jahre Gemeinde Dagai 12 Wenn Hilfe das Leben verändert Zeugnisse aus Indien 14 Mit Kindern fing alles an Zeugnisse aus Brasilien, Peru und Argentinien 3 | E B M M a g a z i n 3 / 20 2 0
60 Jahre Gemeinde Dagai Hoffnung für ein ganzes Dorf Seine erste Missionsversammlung hielt Pastor Rudolf Kassühlke am zweiten Sonntag im Februar 1958 in Dagai auf dem Kolaberg. Hier lebte der Dorf- chef der Kola hinter dem großen Mayo-Louti-Fluss. „Gott schenke es, dass sein Wort den Durst nach mehr wecken würde“, war das Gebet des Missio nars. Gott hat dieses Gebet erhört. Die Dorfbewohner fragten nach einer Schule und nach einer Krankenstation. All das hat sich in den vergangenen 60 Jahren erfüllt. Verschiedene Missionare sind in der Folge in Dagai gewesen. Ab 1977 haben Hildegard und Edgar Lüllau 14 Jahre gemeinsam in Dagai ge- arbeitet; Hildegard als Kranken- schwester sogar vorher noch drei Jahr allein. Damals war eine zentrale Der Dorfchef ist dem Missionar Frage, wie der Glaube im Leben der wohlgesonnen Rudolf Kassühlke tauft die ersten Men- Menschen gefestigt werden kann, schen in Dagai die stark in alten traditionell religiö- • Viel Zeit wurde in das Lesen sen Hintergründen verwurzelt waren. der Bibel investiert, um Vorbil- Pastor Mathieu, den Christoph Haus Diese Herausforderung hatte ver- der und Pastoren mit einem le- bei seiner letzten Reise in die Re- schiedene Konsequenzen: bendigen Glauben zu haben. gion im Jahr 2019 getroffen hat, war Viele aus dieser ersten Genera- einer der ersten Jugendlichen, die tion haben die gute Nachricht Lesen und Schreiben gelernt ha- weit über die Grenzen von Dagai ben. Die Evangelien waren das Le- hinausgetragen. sebuch und so haben manche zum • Die gute Nachricht wurde immer Glauben gefunden. Mathieu war mit dem Einsatz für das Wohl des einer der ersten Christen in Dagai, Menschen verbunden: Schulbil- die Rudolf Kassühlke am 23. Okto- dung und Gesundheitswesen. ber 1960 getauft hat. Bis heute ist er • In Dagai wurden im Projekt Sa- einer der Ältesten in der Gemeinde hel Vert Bäume gepflanzt, um die und für viele Menschen zum Segen Ein imposantes Gebäude in den prekäre klimatische Situation zu geworden. 60er-Jahren bekämpfen. Edgar Lüllau grüßt die Gemeinde 2014 EBM Magazin 3 /2 0 2 0 | 4
Gefährdete Kinder ule in Dagai, Na me n der Sch üle rin nen und Schüler der Sch Im den Bau dieser RNATIONAL sehr für danken wir EBM INTE treuung Schulausbildung und Be Schule, die uns eine gute ein schönes lich t. Wir sin d fro h üb er diese Schule, weil es ermög hrerinnen und bä ud e ist , mi t Tis che n und Bänken und die Le Ehemalige Missionare und Pastoren Ge sind. Die Schulbildung Lehrer immer für uns da unter sich anders als die in den hier ist im guten Sinne danken den Lehrerinnen wie die beiden Zeugnisse deutlich staatlichen Schulen. Wir TERNATIONAL. Möge machen (siehe Bild). und Lehrern und EBM IN weiter segnen. Gott die Missionsarbeit Seit 2013 leidet die Region um Da- i) (Adina, Schülerin in Daga gai unter dem Terror der Boko Ha- ram Sekte. Besonders Kinder sind aus tiefstem nachhaltig betroffen, weil die Sekte fte in Dagai danken wir Im Namen der Lehrkrä rzensdienst, der Bildungsarbeit den Kampf an- ATIONAL für ihren He Herzen EBM INTERN ll und materiell gesagt hat. Gemeinsam sind die moralisch sowie finanzie indem sie uns geistlich, Schule vor Menschen aller Religionen heraus- s seit der Gründung der gefordert für den Frieden und die unterstützt hat und da Gehälter Ja hr en. Da nk der Un terstützung können die Freiheit aller einzutreten. Der Ge- knapp 60 werden. Die meinde in Dagai, den Projekten und garantiert und gezahlt des Teams jedes Jahr Namen der Grundschule kommen hier be- Schüler ist effektiv. Im Schulausbildung unserer chtiger Dank an sondere Bedeutung zu, sich weiter ristus, geht unser aufri unseres Herrn Jesus Ch rstützerinnen für das Wohl und das Heil der Men- Mission und an alle Unte das ganze Team in der schen einzusetzen. gesegnet in seiner und Unterstützer. Seid . Arbeit und geht in Liebe Gerechtigkeit für eure Nach einem Bericht von Hildegard den Worten aus Hebräer und Edgar Lüllau; Zeugnisse aus Da- Und das wollen wir mit und ss der Friede, die Liebe gai vom 6. Oktober 2020 6, 9-10 ausdrücken: Da ch sei. die Gnade Gottes mit eu i) ektor der Schule in Daga (Woulwou Daraudaï, Dir Spenden Jahrzehnte in Nordkamerun waren dieser Projekte durch ulen in Afrika Mit Eurer Spende für Sch von Anfang an von ganzheitlicher EBM INTERNATIONAL un d Jungen in können u. a. Mädchen Mission geprägt! Das ist ein wesent- haben zusätzlich dut- er Äquatorial Kamerun, Sierra Leone od licher Wert, der die Missionsarbeit zende Mitarbeiterinnen sgrundlagen guinea wichtige Bildung von EBM INTERNATIONAL auch ak- und Mitarbeiter ein siche- 0 erhalten: Projektnr. 4120 tuell ausmacht. res Einkommen in einer der ärmsten Regionen der Bis heute sind diese Projekte aktiv Welt. Sie machen einen und Tausende Kinder und Jugend- Unterschied in ihrem Um- liche hatten und haben die Chance feld und helfen dabei, dass Kinder auf eine gute Schulbildung in Dagai. und die gesamte Familie eine Per- Durch die verlässliche Unterstützung spektive für ihr Leben bekommen, 5 | E B M M a g a z i n 3 / 20 2 0
Gefährdete Kinder in Brasilien Licht in der Dunkelheit der Favelas Seit 2002 kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialzentrums in Diadema um Kinder und Jugendliche aus den Favelas: Die Kinder werden nach der Schule betreut, bekommen ein gesundes Essen und können an zahlreichen Aktivitäten teilnehmen: Nachhilfe, Spiel- und Bastelangebote oder eine Fußballschule ma- chen Spaß und fördern die Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung. Noch wichtiger aber ist die emotionale und geistliche Versorgung der Familien. Diadema, eine Stadt im Sü- sie in noch größere Verzweif- den von São Paolo, gilt als lung, sie nahm immer mehr eine der gefährlichsten Orte Rauschgift. Im Delirium bot Brasiliens: Zwei Drittel der sie ihren Sohn als Zahlungs- Stadt sind Favelas, Elendsvier- mittel für Drogen an: João tel mit hoher Kriminalitätsrate, sollte von einem Mann sexu- in denen Mord, Drogenhan- ell missbraucht werden. Der del und Prostitution alltäglich tapfere Junge konnte noch sind. Fast 400.000 Menschen beim Unterhändler fliehen leben dort, 80.000 davon sind und fand bei seiner erwach- Kinder und Jugendliche. Täg- senen Schwester Zuflucht. lich erleben sie Gewalt und Mittlerweile hat sie das Sor- Missbrauch. Für diese Mäd- gerecht und die Prozesse chen, Jungen und ihre Fami- gegen Joãos Mutter und lien wurde das Sozialzentrum die Menschenhändler lau- vor 18 Jahren gegründet. Die fen. Das Team des Sozial- Vision: Durch das Evangelium zentrums betreut die Fami- die Würde der Menschen wie- lie sehr eng, besucht João derherstellen und ihnen durch jede Woche und trägt alle Beteiligten durch Gebet praktische Unterstützung neue Lebensperspektiven und Seelsorge. Der 13-Jährige ist traurig, aber gefasst. ermöglichen. João ist eines von etwa 400 Kindern, die jede Woche Manchmal erscheint die Dunkelheit im Leben der Mäd- durch das Sozialzentrum Hilfe erhalten. Die menschli- chen und Jungen dort übermächtig: Als João (Name che und geistliche Dunkelheit Diademas wird seit nun- geändert) vor drei Jahren ins Sozialzentrum kam, wirkte mehr 18 Jahren vom Licht der Liebe Jesu erhellt: Selbst der damals Zehnjährige immer fröhlich und nahm gerne die Corona-Kontaktbeschränkungen haben lediglich an Aktivitäten teil. Seine Mutter brachte ihn immer mit die Art der Arbeit verändert: Lebensmittelpakete wur- dem Fahrrad und holte ihn wieder ab. Doch die Mitar- den zu den Familien gebracht; Seelsorge, Beratung und beiterinnen und Mitarbeiter merkten, dass sie häufig Kinderstunden fanden per Telefon und über soziale Me- stark alkoholisiert war. Zwischenzeitlich musste João dien statt. Sogar der 18. Geburtstag des Sozialzentrums deswegen sogar in einem Heim untergebracht werden. konnte gefeiert werden: Das Team übergab an der Tür- Doch dann schien sich die Situation zu bessern. schwelle Überraschungspakete mit Kuchen an die Kin- der und Familien des Stadtteils. Die Dankbarkeit der Die Folgen der Corona-Pandemie haben die Ärmsten Menschen in Diadema ist groß. Eine Mutter schreibt: hart getroffen. So auch Joãos Mutter: Die Armut trieb „Das Zentrum war schon immer gut für meine Familie Gemeinschaft erleben und von Jesus hören: Das Sozialzentrum Geburtstagskuchen und herzliche Begegnung zum 18. Jubi- ist für viele Kinder wie ein zweites Zuhause läum des Sozialzentrums EBM Magazin 3 /2 0 2 0 | 6
Gefährdete Kinder und mich. Meine Tochter liebt die Angebote! Als man Die praktischen Hilfen und die Hoffnung im Glauben bei mir während der Pandemie Leukämie entdeckte, wa- stärken die Beziehungen in den Familien. Kinder gehen ren die Mitarbeiter sofort für mich da: Sie fuhren mich wieder regelmäßig zur Schule. Konflikte werden gelöst. zur Chemotherapie oder zum Arzt, versorgten uns mit Die Gefährdung der Mädchen und Jungen nimmt ab. Essen und beteten für uns. Ich habe hier keine Ange- Noch gibt es viel Dunkelheit in Diadema – aber mit je- hörigen, aber das Sozialzentrum ist wie eine Familie für dem Tag wird es durch das Licht des Evangeliums heller. mich. Ich vertraue Gott, dass alles wieder gut wird!“ Halt und Hoffnung für gefährdete Kinder In etwa 50 Projekten in Indien, Afrika und Lateinamerika Länder und in anderen Projekten, wie den PEPE-Vor- stehen wir gefährdeten Kindern und Jugendlichen bei. schulen oder der Kinderbetreuung in Familien aus Bap- Das Sozialzentrum in Diadema in Brasilien ist nur eines tistengemeinden in den MANNA-Projekten. von ihnen. In Indien beispielsweise bieten 14 Kinderheime Mäd- Überall erfahren die Mädchen und Jungen Liebe, Für- chen und Jungen ein schützendes Zuhause, die Für- sorge und Sicherheit. Einige Projekte geben den Kin- sorge einer neuen Familie und Hoffnung im christlichen dern ein Zuhause oder vermitteln wertvolles Wissen. Glauben. In Äquatorialguinea erhalten etwa 1.000 Kin- Dies geschieht in den Schulen unserer Partner, in den der ganzheitliche Hilfe in den Schulen in Evinayong und Kinderheimen und Sozialzentren der verschiedenen Malabo. Guter Unterricht für Jungen und Mäd- Die Kinderheime in Indien bieten Schutz In den PEPE-Projekten werden die jun- chen in den Schulen in Äquatorialguinea und Geborgenheit eines neuen Zuhauses gen Teilnehmer liebevoll betreut Gemeinsam mit Euch möchten wir den Nöten von gefährdeten Kindern weltweit begegnen. Schenkt Mädchen und Jungen durch s Erntedank Spendet im Rahmen de Euer Gebet und durch Euer Weihnachtsopfer Hoffnung, Bildung oder direkt an opfers Eurer Gemeinde und ein Zuhause: EBM INTERNATIONAL: G, Bad Homburg Spar- und Kreditbank EF 3 2 decken die Kosten für einen jährlichen Bildungszuschuss, 0000 0468 68 Euro durch den zwei Kinder in Äquatorialguinea eine gut IBAN: DE69 5009 2100 ausgestattete Schule besuchen können. BIC: GENODE51BH2 Verwendungszweck: 50 1Euro ermöglichen den PEPE-Projekten in Brasilien, ein Kind ein Jahr lang zu unterstützen und es mit warmen Mahlzeiten zu P10500 Weihnachtsopfe r 2020 nnt Ihr schnell versorgen. Auf unserer Webseite kö en, beispiels- und sicher online spend 30 9Euro finanzieren den Anteil von EBM INTERNATIONAL zu den monatlichen Kosten des Kinderheims Chittador in Indien, in weise per Kreditkarte, Pa yPal oder Sofortüberweisung: dem 60 Mädchen und Jungen ein Zuhause und Geborgenheit l.org/spenden www.ebm-internationa finden. d Eure Gebete! Danke für Eure Gaben un 7 | E B M M a g a z i n 3 / 20 2 0
Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte (Mk 9,36a) Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit In diesem Jahr hat die #blacklivesmatter-Bewegung unterschiedliche Aktionen, Demonstrationen und Diskussionen hervorgerufen. Viele sind gegen Rassismus und für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung auf die Straßen gegangen. Manche meinten jedoch, die Fokussierung auf Schwarze wäre an dieser Stelle zu kurz gegriffen, weil jedes Leben wichtig sei. Bei Jesus ist das aber ähnlich, wie bei Black Lives Mat- Vielleicht antwortest du dann mit einer Spende für ein ter: Er rückt Einzelne ganz gezielt in den Mittelpunkt. In Projekt von EBM INTERNATIONAL. Dazu ermutigen wir diesem Bibelvers aus Markus 9 ist es ein Kind. Dieser dich ausdrücklich. Aber wer weiß: Womöglich krempelt Fokus ist im Handeln von Jesus häufig zu finden. Auf es dein Leben noch viel stärker um: Es geht nämlich auch mich wirkt das wie eine Aufforderung: Wer für etwas darum, sich von Jesus im Advent den Kopf waschen zu streitet, tut gut daran, den Fokus auf ein Anliegen zu lassen. Wie beim Rangstreit der Jünger, dem die Begeg- richten. Es geht darum, unterschiedliche Dinge in einer nung mit dem Kind vorausgeht, ruft Jesus uns mit die- Diskussion oder gar in einer Demonstration nicht zu ver- ser Geste entgegen: Nimm dich nicht so wichtig! Schau mischen, sondern bewusst für eine Sache oder Gruppe lieber von dir weg auf ein ganz konkretes Anliegen. Leg zu streiten. Eines ist doch offensichtlich: Schwarze sind den Finger in eine wunde Stelle und dann setze dich da- besonders benachteiligt, mehr als andere Gruppen; so für ein, dass genau dort Gerechtigkeit geschieht. geht es bei Black Lives Matter eben um Schwarze, die konkrete Opfer von Polizeigewalt geworden sind. Rassismus gilt es abzuschaffen. Konsequent. Alle müs- sen aktiv werden. Dabei in die #blacklivesmatter-Bewe- Jesus macht es uns mit diesem einen Kind vor: Mitten gung miteinzustimmen ist aus meiner Sicht eine richtig im Rangstreit der Jünger stellt er es in die Mitte und gute Idee. Schlimm ist es, von konkretem Unrecht abzu- achtet es in diesem Moment ganz besonders. Nicht, lenken mit dem Verweis, dass jedes Leben wichtig ist. weil er sich nur für Kinder interessieren würde oder weil Das ist wie die vielen hoffnungslos richtigen Aufrufe, nicht alle möglichen unterschiedlichen Geschichten und mehr zu beten und mehr in der Bibel zu lesen, wäh- Wirklichkeiten Bedeutung hätten, sondern weil es rich- rend konkreter Einsatz für Gerechtigkeit auf der Strecke tig ist Partei zu ergreifen. Mut haben, sich auf eine Seite bleibt. So sorgen wir weiter dafür, dass viele Menschen zu schlagen. Sich angreifbar machen, weil man bedin- mit unserem Glauben eine Menge Heuchelei verbinden. gungslos für eine Sache kämpft. Lass dir im Advent fol- Das muss endlich aufhören. Das Kind in der Krippe, das gende Fragen stellen: Was will Gott neu ins Zentrum rü- sinnbildlich für unzählige leidvolle Geschichten steht, cken? Was legt er dir auf dein Herz? Welche Not muss will nicht still und leise angebetet werden. Es will durch neu bei dir ankommen? Wie kannst du für Gerechtigkeit dich und mich Gerechtigkeit in diese Welt bringen. im Leben anderer sorgen? Matthias Dichristin © Jacob Lund / stock.adobe.com EBM Magazin 3 /2 0 2 0 | 8
Gemeindearbeit in Izmir Ein sicherer Ort für Kinder zum Toben GEMEINDEENTWICKLUNG Auf einer Bastmatte auf dem Boden sitzen wir in einer Art Garage, die sich in zwei kleine Räume aufteilt. Es ist ein sehr altes Gemäuer mit einem kleinen Garten. Kissen und Decken sehen wir nicht. Wir fragen uns, wo und mit welchen Decken die Kinder wohl schlafen. Im Sommer ist das noch kein ganz großes Problem, aber was passiert im Winter, wenn es auch hier empfindlich kalt wird? Eine Mitarbeiterin sorgt für ausgelassene Momente Gespanntes Warten auf das Kinderprogramm So herausfordernd sind die Lebens- Cousinen und Cousins ersten Gra- dann, wenn sie aus den streng isla- situationen vieler Familien, die wir des heiraten. Türkische Familien mit mischen Familien kommen. Liberale bei unseren Besuchen sehen. Ende kurdischem Hintergrund, die auf der muslimische Familien feiern an Sil- September verteilten wir wieder Suche nach Arbeit aus dem Osten vester fast genauso wie wir Christen viele Nahrungspakete, besonders an der Türkei in den Westen geflohen an Weihnachten mit Geschenken, syrische Flüchtlingsfamilien. Einige sind, haben meist mehr als drei Kin- einem Weihnachtsbaum und Fei- dieser Familien haben zehn Kinder. der. Viele warten nach dem fünften erlichkeiten. Die Bedeutung von Wir sehen Kinder im Alter zwischen oder sechsten Mädchen immer noch Weihnachten kennen in der Türkei einem und 18 Jahren. Oft sind da- darauf, dass endlich der ersehnte jedoch sehr wenige Menschen. runter auch Zwillinge. Die Kinder „kleine Prinz“ kommt. Syrische schauen uns an, als kämen wir vom Flüchtlingsfamilien haben mindes- Als Gemeinde bieten wir diesen Mond. Erst wenn wir Luftballons tens vier Kinder und teilweise noch Kindern einen Begegnungsort. Je- und Wasserspielzeuge zeigen, tauen viel mehr. Kinder werden als großer den Samstagabend spielen sie auf sie langsam auf. Drei Mädchen ver- Segen in der Kultur angesehen. unserem Hof der Kirche. Viele kom- stecken sich bei einem unserer Be- men aus syrischen, aber auch kur- suche in einem Nebenraum und Immer wieder merken wir bei un- dischen Familien. Für ihre Eltern schauen verschüchtert immer wieder seren Besuchen, dass viele Flücht- gestalten wir in dieser Zeit immer nur kurz hervor. lingskinder kaum nach draußen einen Gottesdienst und auch die kommen und wohl auch noch nie Kinder bekommen ihr eigenes Pro- Fünfzig Prozent der Menschen in einen Spielplatz gesehen haben. gramm. Für die Kinder ist dies eine der Türkei sind unter 20 Jahren. Wir Während in manchen anderen Woh- einzigartige Gelegenheit sicher und sind ein junges Volk. Moderne tür- nungen Schulhefte schon vorbe- in Ruhe zu spielen. Aus sehr ärmli- kische Familien haben nur ein oder reitet sind und Kinder dort bereits chen Wohngebieten kommend nut- zwei Kinder. Es ist vielen Familien besser integriert sind, sieht man in zen sie hier die Gelegenheit, sich ein großes Anliegen, dass ihre Kin- vielen „Wohnzimmern“ nur einen mal so richtig auszutoben. der sicher aufwachsen, gute Mög- uralten Fernseher. Wie diese Kinder lichkeiten haben und später eine dann überhaupt etwas lernen sollen, Marlene und Ertan Cevik ordentliche Ausbildung erhalten. wenn Schulen in der Türkei wegen Leitende Missionare in der Türkei Iranische Flüchtlingsfamilien haben der Pandemie schließen müssen, in der Regel sehr wenige Kinder. Sie weiß keiner. warten noch damit Kinder zu be- kommen, weil es ihr großer Traum Weihnachten & Spenden PROJEKTPATENSCHAFT ist, noch weiter nach Europa oder kennen die Kin- in der Türkei könnt Ihr Für die Gemeindearbeit sogar Amerika zu gelangen. In die- der aus islami- dazu unter: Projektpate werden! Infos n sen Familien gibt es auch vermehrt schen Ländern l.org/projektpate-werde www.ebm-internationa 0 Kinder mit einer geistigen Behin- und ihre Familien der Projektnr. 3500 Spenden könnt Ihr unter derung, da es sehr gängig ist, dass nicht, besonders 9 | E B M M a g a z i n 3 / 20 2 0
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Zeugnisse aus Indien Wenn Hilfe das Leben verändert Die Vielfalt der Projekte unserer Partner in Indien ist wirklich beeindruckend: Wie ganzheitlich Menschen geholfen und im Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die verändernde Liebe Gottes deutlich wird, ist in allen Berichten zu lesen. Menschen erleben durch konkrete Angebote, Fürsorge, medizinische Versorgung oder Ausbildung einen Perspektivwechsel: raus aus Not und Verzweiflung und hinein in Möglichkeiten, die nur Gott schenken kann. Tony Yeguri leitet ein Bildungspro- dankbar für die Unterstützung von gramm, in dem Kinder und Jugend- EBM INTERNATIONAL, die es ihm liche sich außerhalb der Schule wei- ermöglicht im Heim zu leben und terentwickeln können. Dazu werden zur Schule zu gehen. So kann er die- konkrete Nachhilfeangebote gege- sem Traum einen Schritt näherkom- ben und Kinder bekommen ganz men. Er nimmt außerdem aktiv an praktische Hilfe mit Schulmateria- den Veranstaltungen der Gemeinde lien. Die 13-jährige Neha* erzählt teil und hat angefangen an Jesus zu begeistert, wie sich ihre Schulleis- Neha (li) freut sich, dass sich ihre Schul- glauben. Auch sein jüngerer Bruder tungen durch das Programm verbes- leistungen verbessert haben. Preeti ist lebt im Heim. Der Vater ist vor ei- sert haben und wie sehr Kleinigkei- dankbar für die Arbeit von Tony Yeguri nigen Jahren an den Folgen seiner ten, wie die täglichen Essenssnacks und seinem Team. Alkoholsucht gestorben und hat die ihr dabei helfen, konzentriert lernen Mutter mit Schulden hinterlassen. zu können. Ihr Vater ist als Fischer Gemeinde trifft sich aktuell eine oft monatelang unterwegs, um die Gruppe von zehn Menschen, die im Familie zu versorgen. Auch ihre Mut- Glauben wachsen. Sonntags kom- ter arbeitet und so muss Neha viel men 45 Kinder aus den 60 Haushal- Verantwortung für ihre jüngeren Brü- ten in dem Dorf zur Sonntagschule. der übernehmen. Ohne die Hilfe Diese Kinder erhalten unter der Wo- von Tony Yeguri und seinem Team che auch regelmäßig Milch und ein könnte sie die Schulbildung nicht Ei als Nahrungsergänzungsmittel. gut schaffen. Auch Preeti* erzählt, Diese Arbeit öffnet vielerorts die wie schwer die Schule für sie ist: Ihre Herzen der Menschen. Mutter und ihr Vater können nicht lesen und schreiben und so war Vani hat eine Nähschule unter der sie oft alleine mit den Schulaufga- Leitung von Dr. Voola in Nellore be- ben überfordert. Im Projekt hat sie sucht. Ihre Schwester Lakshmi ist nicht nur an dieser Stelle Hilfe be- eine der Lehrerinnen, die an der kommen, sondern durch Spiel- und Schule unterrichtet. Vani hat die Zeit Sportangebote ganz neue Lebens- des Lockdowns in Indien genutzt, freude entwickelt. Beide sind dank- um das Nähen zu erlernen. „Das bar, dass sie sich durch die Unter- Programm hat mir Hoffnung gege- stützung von EBM INTERNATIONAL ben und ich hoffe nun, dass ich mit in ihrer Persönlichkeit so gut weiter- meiner Ausbildung für den Lebens- entwickeln können. unterhalt meiner Familie sorgen kann“, sagt Vani. Ihr Mann hat wäh- David Sudhir unterstützt in der Re- rend der Pandemie immer weniger gion rund um Kakinada verschie- Arbeit gehabt und so will sie nun dene Menschen, die in sehr entle- selbst mehr beitragen können, um genen Gebieten eine schwere und für die beiden Teenagertöchter zu beeindruckende Arbeit machen. Er sorgen. erzählte von Pastor Jayaraju, der ei- nige Monate lang theologisch aus- Das Kinderheim Ananda Nilayam gebildet wurde und nun unter ganz (Echte Hoffnung) von CREAM in schweren Bedingungen das Evan- Tallarevu bewahrt Kinder vor Ar- gelium in entlegenen Gebieten pre- mut und Ausbeutung und gibt ih- digt. Zum Teil läuft er 25 Kilometer, nen die Möglichkeit zur Schule zu um die Menschen zu besuchen, mit gehen. Rahul* ist 15 Jahre alt und denen er arbeitet. In seiner kleinen möchte gerne Polizist werden. Er ist EBM Magazin 3/ 2 0 2 0 | 12
Allein in den 13 Kinderheimen in Indien werden unzählige solcher Geschichten geschrieben und Gott krempelt mit der Hilfe von EBM IN- TERNATIONAL und den vielen Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern das Leben vieler Kinder um. *Namen geändert Durch die Ausbildung kann Vani jetzt Rahul träumt davon Polizist zu werden ihre Familie unterstützen er durch den Ein- Der große Bruder von Rahul hat satz von Dr. Sa- & Spenden auch einige Jahre im Heim gelebt. muel Sagar und PROJEKTPATENSCHAFT Indien könnt Ihr Projekt- Nun konnte er mit Aushilfsarbeiten seinem Team Für die Kinderheime in unter: die Schulden der Mutter begleichen von CREAM die pate werden! Infos dazu n l.org/projektpate-werde und möchte wieder zur Schule ge- nötige Unterstüt- www.ebm-internationa der Projektnr. 80030 hen. Die Chancen stehen gut, dass zung erhält. Spenden könnt Ihr unter Hier versammelt sich die kleine Gemeinde von Pastor Jayaraju 13 | E B M M a g a z i n 3 /2 0 2 0
Zeugnisse aus Brasilien, Peru und Argentinien Mit Kindern fing alles an Seit mehr als 50 Jahren sorgen unzählige Projekte in Lateinamerika dafür, dass Menschen in Not geholfen wird. Neben der Hoffnung, die viele Kinder in den Kinderheimen, Sozialzentren und anderen Projekten erhalten, wächst beständig auch die Gemeinde Jesu. Menschen kommen zum Glauben und mit der Unterstützung von EBM INTERNATIONAL breitet sich die segensreiche Arbeit an unterschiedlichen Orten aus. Hier sind drei kleine Beispiele, wie die gute Nachricht das Leben von Menschen verändert. Im CAIS-Zentrum in Ijuí/Brasilien gibt es seit mittler- Hochzeitskleides über die Dekoration bei der Feier bis weile 16 Jahren eine Arbeit mit gehörlosen Kindern und hin zur Gestaltung des Gottesdienstes waren sie an vie- Jugendlichen und deren Angehörigen. Jair ist ein jun- len Stellen beteiligt. Heute liest Jair nicht nur mit seiner ger Mann, der von Anfang an die Angebote des Zen Frau regelmäßig in der Bibel, sondern sie treffen sich trums besuchte. Im letzten Jahr hat er seine Frau Vivi- auch noch mit einem weiteren Ehepaar zum Bibelstu- ane geheiratet und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dium. Dieses befreundete Ehepaar hat bereits Leute aus von CAIS haben bei der ganzen Planung und Durch- dem Team von CAIS und der Gemeinde in Ijuí getrof- führung der Hochzeit geholfen. Von der Auswahl des fen, weil sie sich im nächsten Jahr taufen lassen wollen. „Es ist erstaunlich zu erleben, wie Gott immer wieder Wunder im Leben von Menschen tut, die von der Ge- sellschaft oftmals ausgeschlossen werden. Bei CAIS und in der Baptistengemeinde in Ijuí werden sie mit Respekt aufgenommen und können die Liebe Gottes und seine Annahme erfahren“, schreibt die Projektleiterin Silvia da Costa fröhlich. Aus Peru berichtet Adrián Campero immer wieder von zwei unterschiedlichen Seiten: Zum einen erlebt die Ar- beit unter den Ketschua große Aufbrüche und viele Ge- meinden entstehen. Zum anderen ist aber auch immer wieder zu hören, dass es schwierig ist, die Herzen der Brasilien: Jair und Viviana bei ihrer Hochzeit Menschen in der Andenregion zu erreichen. So war es EBM Magazin 3/ 2 0 2 0 | 14
© Bettina Frank Peru: Adrián Campero (re.) mit Anacleto Córdoba – Im Hinter- grund ist Paccaypata auch mit der Arbeit, die in Paccaypata in Mariscal Ga- Auch in Argentinien geht die Arbeit der vielen Gemein- marra gestartet ist. Anacleto Córdoba ist der Missionar, degründungsprojekte während der Pandemie weiter. der an dem Ort heute Gemeinde baut. Er sagt von sich Die Gemeinde in Miraflores in der Region Impenetrable selbst, dass er zunächst „gegen das Evangelium unter- hat die Zeit genutzt, um für das Vorschulprojekt der Ge- richtet hat“. Im Jahr 2012 konnte er allerdings Hilfe von meinde einen weiteren Klassenraum einzurichten. Auch EBM INTERNATIONAL erhalten, als seine Familie nach die anderen Räumlichkeiten der Gemeinde wurden re- einer Flut alles verloren hatte. „Mit dieser Erfahrung noviert und seit August werden wieder Gottesdienste konnte ich dem Evangelium, dass sie predigten nicht im kleinen Rahmen durchgeführt. Während der Pan- mehr widerstehen.“ Mittlerweile kommen immer mehr demie konnten 38 Menschen im Umfeld der Gemein- einflussreiche Menschen in der Stadt zum Glauben und den mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Die Hilfe für Anacleto ist dankbar für alle Unterstützung, die Gebete Menschen in Not gehört mit zu den Kernanliegen der und ist sich heute sicher: „Das Wort Gottes kehrt nicht Gemeindearbeit. In den letzten Monaten haben die leer zurück!“ Die kleine Gemeinde konnte auch ein Ge- Menschen in der Region zusätzlich unter großer Dürre bäude bauen, das sie nun für die Arbeit nutzt. gelitten. Mit Hilfe des Frauenwerkes des Baptistenbun- des AGA im Land konnten ein Wassertank und zwei Brunnen entstehen. Fast 200.000 Liter Wasser wurden auf diese Weise an Menschen in der Region verteilt. SPENDEN er regelmäßi Mit Eurer einmaligen od gesamte gen Spende könnt Ihr die amerika fördern: Missionsarbeit in Latein Projektnr. 11000 Peru: Die Gemeinde in Paccaypata 15 | E B M M a g a z i n 3 /2 0 2 0
Hilfe über fast 170.000 Euro Bericht über die Corona- HilfsmaSSnahmen Das Sars-Cov 2 Virus hat große Einschnitte auf der ganzen Welt mit sich gebracht. Viele Projekte von EBM INTERNATIONAL konnten sehr flexibel ihre Arbeit anpas- sen und so Hilfe und Hoffnung zu vielen benachteiligten Menschen bringen. Aus unseren Einsatzländern Südafrika Unser Missionar Johann Vollbracht berichtet, dass die Baptisten- gemeinde in Mamelodi, in der er Mitglied ist, regelmäßig mehr als 200 Menschen mit Essen versorgt hat, die von den Folgen der Pan- demie stark betroffen sind. Zusätzlich dazu hat die Gemeinde mehr als 50 Opfer einer Flutkatastrophe während des gesamten harten Lockdowns in den Gemeindegebäuden beherbergt. Im Juli hat die Kirche dann Material für 23 einfache Häuser gekauft und diese ge- baut, damit Familien dort einziehen können. Brasilien Das Sozialzentrum in Diadema ist ein Beispiel dafür, wie flexibel viele Pro- jekte auf den Lockdown reagiert haben. Unter Einhaltung der Abstandsrege- lungen wurden durchgängig 700 Menschen wöchentlich mit Essen, Hygie- neprodukten und Hausbesuchen versorgt. Das Team hat auch engen Kontakt mit den Kindern gehalten, indem sie kleine Andachten per WhatsApp ver- schickt haben. Zusätzlich bekamen alle Geburtstagskinder einen Kuchen und ein kleines Geschenk. EBM Magazin 3/ 2 0 2 0 | 16
Kuba 7.9% Spendensumme: Africa PPE 22.5% 168.700 Euro Malawi 18.2% Wir bedanken uns bei Euch für alle Spenden und Gebete. Mit Eurer Hilfe konnten wir an unter- schiedlichen Orten in Afrika, Lateinamerika, In- Indien dien und der Türkei mit 168.700 Euro helfen, die 17.6% Sierra Leone von Covid-19 stark betroffen sind. 16.8% Zambia Südafrika 7.1% Einige Blitzlichter 9.9% Indien Sambia Für 15.000 Euro wurden Essenspakete und Seife 7.200 Euro halfen dabei, 600 Menschen mit Essen an fast 1.000 Familien in Nellore, Chhattisgarh, zu versorgen und Hygieneartikel für Schulen mit Uppada und Chembur verteilt. Zusätzlich erhiel- insgesamt 3.000 Schülern zu kaufen. ten Menschen Hilfe, die mit HIV und AIDS in einer medizinischen Einrichtung in Hyderabad leben. Südafrika 11.000 Euro wurden für PPE-Masken und medizi- 10.000 Euro wurden gegeben, um 200 Menschen nische Materialien verwendet. über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten kontinuierlich mit Essen zu versorgen. Peru Einer unserer Gemeindegründer konnte sein christliches Radioprogramm auf fünf Tage in der Woche ausdehnen. So wurden viele Tausend Menschen in verschiedenen Regionen erreicht. Türkei Viele Tausend Essenspakete wurden an Flücht- linge verteilt, die aufgrund der Pandemie in noch schwierigere Lebensumstände geraten sind. Malawi 7.500 Euro halfen 170 benachteiligten Haushalten Essensrationen zu erhalten. Mit 8.100 Euro konn- ten 64 Studierende am Theologischen Seminar in Malawi trotz ihrer Einkommensverluste durch die Pandemie ihr Studienjahr beenden und qualifi- ziert ihre Gemeinden leiten in dieser Zeit. Sierra Leone Mit 7.000 Euro konnten 147 Familien in drei ar- men Gegenden mit Reis versorgt werden. 100 mobile Wascheimer wurden für Familien besorgt, BETEN & SPENDEN die keinen Zugang zu Wasser haben. e Projekte in Eure Spenden für unser machen einen der Gesundheitsfürsorge in Zeiten der nachhaltigen Unterschied 300 Pandemie: Projektnr. 10 17 | E B M M a g a z i n 3 /2 0 2 0
Zeugnisse aus dem Leben von Isabel Machado Voller Hingabe und „Mutter“ für viele Maria Isabel Fontes Machado wurde am 29. Juli 1939 in Viseu/ Portugal als siebtes und jüngstes Kind der Gründer des Kinder- heims in Porto geboren und starb am 8. September 2020. Ihr ganzes Leben lang diente sie dem Herrn und ihren Nächsten mit äußerster Hingabe und ohne sich jemals zu beklagen. Sie bleibt vielen als liebevolle, zärtliche, geduldige und fürsorgliche Frau im Gedächtnis und wurde eine „Mutter“ für viele. die richtigen Worte in den „Sie hat immer hinter mir gestan- Mund legte, die ihre Hörer den. Ich denke immer an die Liebe entsprechend zur Mitar- und Zärtlichkeit, die sie mir während beit motivierten. meiner über 20 Jahre im Heim ge- Ihr größter Wunsch und schenkt hat. Ich werde nie verges- das Hauptziel des Heims sen, was für eine gute Mutter sie war, dass Kinder eine neue war.“ Lebensrichtung finden, in- dem sie ihr Leben Jesus „So lebte sie ... so extrem glücklich, übergaben. Das war auch wie nur das Vertrauen auf Gott einen der Hauptzweck der täg- machen kann! Ich bin so dankbar für lichen Nahrung: Brot für ihr Beispiel als jemand, die ihr gan- den Körper, aber auch für zes Leben ihren ‚Kindern‘ gewidmet den Geist. Einige der Kin- hat und ihnen so die Liebe Got- „Meine Schwester Isabel Machado der aus dem Heim wurden später tes vorgelebt hat, welcher über sie kam auf die Welt, als ich zehn Jahre auch Pastoren und Missionare. Ob- selbst sagte: ‚Das ist meine geliebte alt war. Ich kannte kaum ein Kind, wohl Isabel zum Wohl des Dienstes Tochter, über die ich mich von Her- das wie sie war. Sie war nie wütend auf eine eigene Familie verzichtete, zen freue!‘“ oder eigensinnig. Immer machte sie, wurde sie die „Mutter“ vieler Kinder, was man sie bat. Sie war sehr fried- die heute in verschiedenen Ländern „Ich bin für immer dankbar, wie sehr fertig und liebevoll, ständig froh und wohnen. Alle wurden von ihr geliebt sie mein Leben geprägt hat und was lächelte immer. Selbst als sie grö- und geehrt. Und alle liebten sie sehr. das Kinderheim für die meisten von ßer wurde, blieb sie immer zärtlich, Bei einem Interview sagte sie ein- uns bedeutete. Sie hat meine Kind- gütig und freundlich zu allen Men- mal: ‚Im Nachhinein kann ich sagen, heit erhellt, und ich wäre gerne wie- schen um ihr herum. Als Kind wurde dass ich alles genauso wiederholen der ein Kind, um sie zu umarmen. sie schwer krank; erst als sie 16 war, würde. Trotz der vielen Schwierigkei- Vielen Dank für alles, Mama!!!!“ ging es ihr langsam besser. Da sie ten, die natürlich in so einer Arbeit etwas von Buchhaltung verstand, liegen, war ich im Dienst meines „Ich war vier Monate alt, als ich ins bat unser Vater, Papa Machado, sie Herrn sehr glücklich.‘“ Kinderheim kam. Gott hat es so ge- im Heim zu arbeiten, und ihr gefiel Lídia Machado (älteste Schwester) wollt. Und so begann meine große die Arbeit sehr. Es war nur kein Geld Bewunderung und Liebe zu den lie- für Gehälter verfügbar. Zu Beginn Weitere Zeugnisse bevollsten, selbstlosesten und zärt- der Arbeit vom Heim, das 1948 ge- „Isabel war eine der wunderbarsten lichsten Menschen, die mich vom gründet wurde, halfen auch andere Menschen, die ich jemals gekannt ersten Augenblick an aufgenom- ehrenamtliche Schwestern. Meine habe. Sie war liebevoll und reizend men und geliebt haben. Was für ein Schwester jedoch lernte weiter und und diente ihr ganzes Leben lang großer Segen war es für mich, das studierte am Britischen Institut, was hunderten von Kindern und Jugend- Vorrecht zu haben, Isabel ‚Mama‘ für das Heim aufgrund der ausländi- lichen mit voller Liebe.“ nennen zu dürfen. Was für eine Mut- schen Kontakte sehr wichtig wurde. ter! Was für eine Frau! Was für eine Als Vertreterin des Heimes reiste „Eine unglaubliche Frau. Sie sorgte Dienerin! Was für ein Beispiel! Isa- Isabel ins Ausland und zu verschie- für hunderte Kinder und Jugend- bel war eine Frau mit außerordentli- denen Gemeinden in Portugal. Von liche und brachte ihnen Güte, chem Glauben! Was für ein Vorrecht dort kamen dann die notwendigen Schlichtheit, Hingabe, Freude, Liebe war es, von ihr zu lernen, wie man Mittel. Nur durch viele tägliche Ge- bei. Oft hatte sie trotz Müdigkeit Gott über alles lieben, anbeten und bete war es möglich, zeitweise bis Platz für mehr als ein Kind auf dem ehren soll.“ zu 120 Kinder zu versorgen. Zurück- Schoß und schenkte allen die glei- Nach einem Bericht ihrer Schwester schauend merke ich, dass Gott ihr che Zärtlichkeit und Wärme.“ Lídia Machado EBM Magazin 3/ 2 0 2 0 | 18
Interview mit Horst Liedtke Briefmarken für Kinder in Lateinamerika Im Missionshaus von EBM INTERNATIONAL denken wir bei jeder Briefmarke, die wir von unserer Eingangspost ausschneiden, an Horst und Karin Liedtke. Jeden Monat! überweisen sie uns 1.000 EUR für notleidende Kinder in Lateinamerika. Das ist der Verkaufserlös von Sammlern für die Marken. Wir schätzen ihre wertvolle Arbeit, die sie so treu und mit Ausdauer, Liebe und Verbundenheit seit vielen Jahren machen. In einem Interview mit Horst Liedkte (HL) erfuhren wir mehr darüber. HL: Ich bin 63 Jahre alt, verheira- für Kinder zu engagieren. Die Ar- tet mit Karin. Wir haben drei Kin- beit von EBM INTERNATIONAL für der im Alter von 16 bis 25 Jahren. Kinder in Lateinamerika finde ich Seit zwei Jahren bin ich im Ruhe- enorm wichtig. Auch unsere Ge- stand – nach 46 Jahren Arbeit in der meinde engagiert sich dafür, z. B. Stadtverwaltung. Nun habe ich Zeit beim jährlichen Weihnachtsmarkt. für mich – zum Beispiel zum Lesen und natürlich auch für meine private EBM: Was hat sich im Laufe der 17 Briefmarkensammlung. Von Kind- Jahre verändert? heitstagen an sammle ich Briefmar- ken. Ich bin Mitglied in einem Ver- HL: Anfangs übernahm ich die ein, gehe auf Briefmarkenmessen Vertriebswege meiner Vorgänger, und zu Tauschabenden. merkte aber schnell: Da muss mehr Geld rauszuholen sein, mit weniger Aufwand. So entwickelte ich über die Jahre ein eigenes System. Ich kam in Kontakt mit etlichen Samm- Karin und Horst Liedtke erhalten jährlich lern, die mich regelmäßig um Mar- viele Pakete voller Briefmarken bei der ken bitten. Ich führe seit drei Jahren Bundesratstagung des BEFG Buch über die Posteinsendungen: In diesem Jahr erhielt ich weniger als schon geahnt, dass du das jahrzehn- in den Vorjahren: 680 Sendungen. telang machen würdest? Diese schön gestempelten Marken brin- Ich selbst verkaufe die Marken nur gen zehn Euro ein noch als Kiloware und nehme nicht HL: Na ja, bis zu Beginn der Rente mehr jede einzelne Briefmarke in wollte ich das auf jeden Fall machen EBM: Wie bist du darauf gekom- die Hand. Meine Frau Karin dage- und dann weitersehen, was dran men, Briefmarken für „einen guten gen hat sich auf den Einzelverkauf ist für mein Leben. Und nun bin ich Zweck“ zu sammeln? spezialisiert, insbesondere aktuel- auch als Rentner nach wie vor da- ler Marken sowie den Verkauf an bei und will auf keinen Fall damit HL: 2003 las ich in der Zeitschrift Stammkunden. Der Großteil von aufhören. „DIE GEMEINDE“, dass die Brief- unseren Erlösen kommt durch ihre marken-Sammel-Aktion für EBM Ebay-Verkäufe zustande. Nach wie EBM: Hast du Hilfe oder schon ei- INTERNATIONAL in Lateinamerika vor sammeln Menschen Briefmar- nen Nachfolger im Blick? (damals noch MASA) eingestellt ken – alte wie junge. Schon zu Be- werden müsse, weil der Mitarbeiter ginn meiner Aufgabe erhielt ich HL: Wie gesagt, macht Karin mit. verstorben war. Mir kam die Idee, Sammlungen von Verstorbenen. Einen Nachfolger brauche ich noch dass das etwas für mich wäre. Ich Diese sind jetzt noch mehr gewor- nicht, aber unsere Kinder haben sprach mit meinem Vor-vorgänger den. Der Wert von Briefmarken sinkt kein Interesse daran, diese Arbeit darüber und mir blieb bis heute sein aber leider seit Jahren ständig, und weiterzuführen. Satz hängen: „Weißt du, auf was du viele Sammler sind enttäuscht, wenn dich da einlässt? Bis zu 1.000 Kilo sie ihr „Lebenswerk“ schätzen las- EBM: Vielen Dank für das Gespräch! im Jahr kommen per Post zu dir!“ Er sen. Das gute Ergebnis aus dem hatte Recht (lacht)! Jahr 2017, mit 17.000 Euro Erlös, lässt sich vermutlich nicht wie- EBM: Warum engagierst du dich für derholen. Wir hoffen, jährlich UNGEN Kinder in Lateinamerika? 12.000 Euro einnehmen zu BRIEFMARKENZUSEND können. Horst Liedtke HL: Kinder sind mir ein Herzensan- Ober-Seemer-Str. 24 liegen und es lohnt sich immer, sich EBM: Hattest du zu Beginn 63688 Gedern 19 | E B M M a g a z i n 3 /2 0 2 0
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