Magazin - Gott schenkt neue Hoffnung " 25 Jahre Sozialzentrum Mendoza " Hilfe in Zeiten von Corona " Medizinische Hilfe in Kamerun - EBM INTERNATIONAL
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2/2020 Magazin Gott schenkt neue Hoffnung » 25 Jahre Sozialzentrum Mendoza » Hilfe in Zeiten von Corona » Medizinische Hilfe in Kamerun
Liebe Leserin, lieber Leser! Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. Nehemia 8, 10b Schon das ganze Jahr 2020 beschäftigen wir uns gefühlt nur mit Corona. Seit März hat sich unser Leben dramatisch durch die unterschiedlichen Bestim- mungen und Einschränkungen verändert. Kann man trotzdem Hoffnung in dieser Krise haben? Und wie geht es anderen Menschen in Ländern, die sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich noch viel stärker betroffen sind? Davon könnt Ihr in diesem Heft lesen. Und von der Hoffnung, die zwischen fast jeder Zeile zum Ausdruck kommt. Oft mitten im Leid, in der Trauer und in allen Fragen. Unser Glaube bezeugt, dass wir in Gott Stärke und Zuflucht finden. So ging es schon dem Volk Israel, dass immer wieder von Leid, Flucht und einem Leben im Exil geplagt war. Und so geht es uns auch heute, weil wir einen Gott haben, in dem wir Freude und Hoffnung finden, selbst wenn die Situa- tion noch so ausweglos erscheint. Diese Freude umschließt uns und alle Situ- ationen, in denen wir ganz persönlich stecken. Diese Freude wünschen wir Euch auch beim Lesen und die Erfahrung von Gottes Stärke in Eurem Leben. Christoph Haus Impressum Präsident: Arild Harvik (N) MISSIONSKONTEN Wenn gewünscht, bitte Verwendungszweck Vizepräsident: David Boydell (F) angeben! Für alle Spenden wird eine Jahres- EBM INTERNATIONAL K.d.ö.R. spendenbescheinigung unaufgefordert aus- EBM INTERNATIONAL K.d.ö.R Spar- und Kreditbank EFG, Bad Homburg gestellt. Deshalb bitte immer vollständige Christoph Haus, Generalsekretär IBAN: DE69 5009 2100 0000 0468 68 Absenderangaben machen und die Spender Matthias Dichristin, Teamleiter Promotion und BIC: GENODE51BH2 nummer – soweit bekannt – angeben! Soll- Fundraising Für Österreich: ten für ein Einzelprojekt ausnahmsweise Grenna Kaiya, Teamleiterin Projekte und Bund der Baptistengemeinden mehr Spenden als dafür benötigt eingehen, Programme UniCredit Bank Austria AG so wird der Überschuss einem gleichartigen Gottfried-Wilhelm-Lehmann-Str. 4 IBAN: AT86 1200 0006 5316 5100 Zweck zugeführt. Einzelspendenbescheini- 14641 Wustermark gungen nur auf Anfrage. Vielen Dank für Euer Telefon: 033234 74-150 Für die Schweiz: Verständnis. Fax: 033234 74-145 EBM-Schweizer Zweig, PostFinance AG E-Mail: info@ebm-international.org IBAN: CH95 0900 0000 8000 0234 7 Homepage: www.ebm-international.org Verantwortlich für den Inhalt: Matthias Dichristin Redaktionsassistenz: Antonina Penner Satz/Layout: J. G. Oncken Nachf. GmbH, 34123 Kassel, www.oncken.de Druck: Grafische Werkstatt von 1980 GmbH, 34123 Kassel Medizinische Hilfe in Indien EBM Magazin 2 /2 0 2 0 | 2
Inhalt 06 06 Gott schenkt neues Leben und Hoffnung Gesundheitsfürsorge in Indien 07 Erntedankopfer 2020: Gesundheitsfürsorge 08 Unterstützung für ein Herzensprojekt Projektpatenschaften 07 09 Linda Koroma und Frederik Ngaka verstorben Nachrufe 10 Poster 16 Wenn Zeichen zu Worten werden Unserer Hoffnung Ausdruck verleihen 18 Ganz anders als geplant Freiwilligendienste 14 19 Dekorationen für einen guten Zweck Ehrenamtliches Engagement: Weihnachtswerkstatt Heimlich 20 Material für Missionsgottesdienste Unser Service für Gemeinden 16 Post er zum Heraustrenn en! GOTT SCHENKT NEUE HOFFNUNG 04 25 Jahre Licht der Hoffnung in Mendoza Gott ist und bleibt treu 12 Hoffnung in Zeiten der Pandemie Unsere Regionalrepräsentanten berichten 14 Krankenhaus der Hoffnung in Garoua Neue Arbeitszweige trotzen der Pandemie 3 | E B M M a g a z i n 2 / 20 2 0
Gott ist und bleibt treu 25 Jahre Licht der Hoffnung in Mendoza Als unser Team in Mendoza vor 25 Jahren mit der Arbeit begann, gab es am Eingang des Viertels „12 de Mayo“ viele Hütten, die nur aus Pappe gebaut waren. Vier Kilometer außerhalb der Stadt Mendoza bot sich ein trauri- ges Bild: Die Enge sorgte dafür, dass Gewalt, Alkoholismus und Drogenhandel rasend schnell anstiegen. Um hier ein Hoffnungszeichen zu setzen, entstand das Sozialzentrum Mendoza mit der Vision, der benachteiligten Stadt- bevölkerung, die von wirtschaftlicher und geistlicher Armut geprägt ist, Hoffnung zu bringen. Alles fing im Hof der Familie Araya- Ahumada an. Sie waren arm, aber sie kannten Jesus und er war ihr Reich- tum. Sie hatten ein großes Herz und nahmen sechs verwahrloste Kinder auf: Juana war ein unterernährtes Baby. Heute ist sie eine großartige Frau, die sich in der Arbeit mit Kin- dern einbringt. Sehr schnell begann EBM INTERNATIONAL (damals noch MASA) zu helfen: Ich erinnere mich noch gut, wie nervös ich war, als ich Lebensmittelverteilung für bedürftige Kinder und ihre Familien Dietrich Weiand fragte, ob wir Hilfe bekommen könnten, um Leitungs- „Wie viel würde ein Neubau kos- Wir führten viele geistliche Kämpfe: wasser in die Wohnung zu legen. Ich ten?“ Von diesem Augenblick an war Die Eigentümer der Grundstücke hatte die ganze Woche dafür gebe- EBM INTERNATIONAL immer da. waren im Drogenhandel verwickelt. tet, bevor ich diesen Antrag stellte. Über die Jahre erwarben wir zwei Als alles für die Einweihung der Seine Antwort war ein Nein und die Grundstücke, es entstand ein Speise- PEPE-Vorschulprogramme fertig war, bittere Enttäuschung traf mich für saal und ein Mehrzweckraum und es wurde Feuer gelegt und alles verzö- wenige Sekunden direkt ins Herz. gibt finanzielle Hilfe für die Mitarbei- gerte sich. Wir waren fassungslos! In Dann fragte er mich umgehend: terinnen und Mitarbeiter. der Folge ergab sich ein Kontakt mit EBM Magazin 2 /2 0 2 0 | 4
Gefährdete Kinder Pastorenehepaar Alberto und Natalia Sozialzentrum Mendoza: Zufluchtsort für die Kleinsten den Behörden der Provinz, die be- Kinderstunden und Jugendgruppen schlossen, die Gehälter für die Vor- wird von Jesus erzählt. Dutzende Und dann kam die Coronapande- schule zu bezahlen. Gott hat so viel Familien hörten durch das persönli- mie ... Unsere Pläne wurden unter- Gutes getan. Über die Jahre führte che Zeugnis der Fachkräfte von Je- brochen und Gott hat neue Mög- er Menschen aus vielen Gemeinden sus. Viele haben unseren Glauben lichkeiten geschenkt. Wir verteilen zu uns: Lehrkräfte geben Nachhilfe, an Gott gesehen. 2015 erhielten wir nun Lebensmitteltüten für 410 Kin- andere bieten pädagogische Ange- von der Provinz eine Auszeichnung der, die wir auch schon vorher ver- bote an. Es gibt Theater, Tanz, Ma- für unser soziales Engagement. sorgt haben. Wir unterstützen Fami- len, Basteln, Nähen und Kochen. lien in ihren Grundbedürfnissen und Dank einer Spende konnten wir sie- Heute gehören 60 Kinder zu un- teilen unseren Glauben. Wir haben ben Jahre lang mit einer Gesund- serem Vorschulprogramm und seit weiterhin Schulungen durchgeführt heitsstation Hilfe leisten. Die soziale 2008 gibt es die MANNA-Gruppen. und uns online vernetzt. Es finden Entwicklung wird gefördert und in Wir bilden Teams aus, die die Fa- Bibelstunden mit der erlaubten An- milien begleiten, um den verwahr- zahl an Personen statt. Die Aktivi- losten Kindern Krankenversorgung, täten wurden irgendwie gefestigt, Schulbesuch und einen Zugang zum und mitten in der Pandemie erleben Glauben zu geben. Die Freiwilligen wir ein Wachstum der Gemeinde. Es übernehmen eine Patenrolle und gibt etwa 80 Menschen, die darauf kümmern sich um die Bedürfnisse warten, wieder zusammenkommen der Kinder. Zurzeit sind neun Ge- zu dürfen. Gott ist und bleibt treu! meinden aus verschieden Städten Wir sind überzeugt, dass er noch in den Provinzen Mendoza, San Luis Großes vorhat! Wir danken EBM und Córdoba an MANNA beteiligt. INTERNATIONAL und allen Spen- 86 Kinder werden betreut. dern für die Unterstützung und das Vertrauen. Möge Gott diese wun- In all dem Wachstum wurde deut- derbare Arbeit weiter segnen. Zum lich, dass wir vor Ort eine Gemeinde Wohle derer, die es am Nötigsten gründen müssen. Carlos Waldow brauchen. Soli Deo Gloria. und Arturo Köbernick haben uns in diesem Anliegen immer bestärkt, Miriam Patrón de Pizzi, Leiterin weil es ein Wert von EBM INTER- des Sozialzentrums Mendoza NATIONAL ist, dass Projekte direkt an eine Ortsgemeinde ange- bunden sind. Gott hat Al- berto und Natalia Gimé- nez aus unserer Gruppe Spenden ums in Men- berufen, die jetzt das Die Arbeit des Sozialzentr einmaligen oder Pastorenehepaar der doza könnt Ihr mit Eurer terstützen: neuen Gemeinde sind. regelmäßigen Spende un Nach einem Jahr gab es Projektnr. 21140 im März die erste Taufe. 5 | E B M M a g a z i n 2 / 20 2 0
Gesundheitsfürsorge in Indien Gott schenkt neues Leben und Hoffnung Die Corona-Pandemie hat uns schmerzlich vor Augen geführt, wie wichtig eine gute medizinische Versorgung ist. Die meisten Länder, in denen EBM INTERNATIONAL aktiv ist, bleiben hinter dem europäischen Standard der Grundversorgung weit zurück. Die Gesundheitsfürsorge ist seit jeher ein klassisches Feld der Mission. Allein in In- dien tragen fünf Krankenhäuser dazu bei, dass Kinder, Frauen und Männer medizinische Hilfe erhalten. Kamala (Name geändert) Mut: Man betete mit ihr und sie fand neue Hoffnung in konnte es kaum fassen: Gott. Sie war schwanger. Doch Eines Tages machte sie sich mit starken Schmerzen auf Freude kam bei ihr nicht den Weg ins Krankenhaus: Wieder war das Leben ihres auf. Zu viel Leid hatte die ungeborenen Kindes in Gefahr. Kamala musste schnell 31-Jährige bereits ertra- operiert werden. Doch dank der kompetenten Hilfe be- gen. Seit zwölf Jahren wahrten die Mediziner sie vor einer Fehlgeburt. Sie wa- hoffte sie auf ein Kind. ren es auch, die das Kind ein paar Monate später durch Vier Fehlgeburten hatte einen Kaiserschnitt zur Welt brachten. sie erlitten, die letzte kurz Kamala fand Hilfe im Christian Kamala und ihr Mann waren überglücklich, als sie ihren vor dem Geburtstermin. Medical Centre in Pithapuram gesunden Sohn in den Armen hielten. Für beide war Kamala wusste, was ihre klar: Gott hatte sie geheilt und ihnen neues Leben und Schwangerschaft bedeutete: Große Freude und noch neue Hoffnung geschenkt. In Indien ist es üblich, dass mehr Erwartungen von ihrer Familie und den Dorfbe- der Name des Kindes bei einer feierlichen Zeremonie wohnern. Aber auch große Angst, erneut ein Kind zu durch angesehene Personen bekanntgegeben wird. Ka- verlieren und weiterhin die Kinderlose zu sein. mala bat die Mitarbeiter des Krankenhauses um diese Ehre. Der Junge trägt den Namen Joseph – Gott fügt Kamala und ihr Ehemann leben in Kodavali in Andhra hinzu. Pradesh. Wie viele in ihrem Dorf können sie kaum le- sen oder schreiben und arbeiten als Tagelöhner. Eine Nicht nur im Christian Medical Centre erfahren Kinder, gesunde Ernährung war mit dem geringen Einkommen Frauen und Männer ärztliche Hilfe und seelsorgerliche nicht möglich. Begleitung: Weitere Krankenhäuser und mobile medi- zinische Dienste versorgen akute Verletzungen, geben Als Kamala ihr viertes Kind verloren hatte, behandelte Medikamente aus und leisten Geburtshilfe. Ein Schwer- man sie im etwa 20 Kilometer entfernten Christian Me- punkt liegt bei Augenoperationen, durch die hunderte dical Centre in Pithapuram. Alle vorherigen Schwan- Betroffene ihre Sehkraft zurückerhalten. Zusätzlich wer- gerschaften hatte sie ohne medizinische Begleitung er- den an einigen Standorten Leprapatienten versorgt. Die lebt. Die Ärzte des Krankenhauses, das dank Spenden Gesundheitsfürsorge ist seit jeher wesentlicher Ausdruck kostenfrei helfen kann, standen Kamala während der von Nächstenliebe und der Guten Nachricht. Kamala fünften Schwangerschaft zur Seite. Regelmäßige Vorsor- und ihre Familie haben beides erfahren: Heilung und geuntersuchungen und Vitaminpräparate halfen ihrem Rettung. Kind, sich gut zu entwickeln. Die Gespräche machten ihr Mobile Hilfe während der Corona-Pandemie EBM Magazin 2 /2 0 2 0 | 6
Gesundheitsfürsorge Die Projekte der Gesundheitsfür- werden. Im medizinischen Werk in Projekten von besonderer Bedeu- sorge in Indien stehen beispielhaft Kamerun setzt sich Sarah Bosnia- tung ist: Silvia da Costa kümmert für mehr als 30 Projekte weltweit, kowski besonderes für junge Müt- sich mit einem Team um gehörlose die Menschen im medizinischen Be- ter und Säuglinge ein. Impfkam- Kinder und Jugendliche. Sie lernen, reich dienen. pagnen, Vorsorgeuntersuchungen, mit ihrer Einschränkung umzugehen In Malawi erhalten jedes Jahr mehr Malariaprophylaxe und eine umfas- und erwerben wichtige Kompeten- als 6.000 Kinder, Frauen und Män- sende Aufklärungsarbeit retten viele zen für ein eigenständiges Leben. ner in der Senga Bay Klinik Hilfe. Menschenleben. Auch ihre Angehörigen erfahren Ein Arbeitszweig ist die Palliativme- Das CAIS-Projekt in Ijuí/Brasilien Hilfe und Unterstützung. dizin, bei der Sterbenskranke medi- steht für einen anderen Arbeitsbe- zinisch und seelsorgerlich begleitet reich, der in unseren medizinischen Gelungene Augenoperation in Indien Trost und medizinische Begleitung durch Gehörlose Kinder des CAIS-Projekts die Klinik in Senga Bay Gemeinsam mit zahlreichen Gemeinden laden wir Euch ein, ein s Erntedank Erntedankopfer für die Projekte zusammenzulegen, in denen Spendet im Rahmen de oder direkt an Kinder, Frauen und Männer medizinische Hilfe erhalten: opfers Eurer Gemeinde EBM INTERNATIONAL: G, Bad Homburg Spar- und Kreditbank EF 3 0 ermöglichen eine Grauer-Star-Operation in einer Augenklinik 0000 0468 68 Euro in Indien, durch die Betroffene ihr Augenlicht zurückerhalten. IBAN: DE69 5009 2100 BIC: GENODE51BH2 decken die Kosten, um die Mädchen und Jungen des Verwendungszweck: 75 1Euro Gehörlosen-Projekts CAIS in Brasilien eine Woche lang zu P10300 Erntedankopfe r 2020 versorgen. nnt Ihr schnell Auf unserer Webseite kö en, beispiels- und sicher online spend 00 7Euro finanzieren den Anteil von EBM INTERNATIONAL zu den monatlichen Kosten der Senga Bay Klinik in Malawi. weise per Kreditkarte, Pa yPal oder Sofortüberweisung: l.org/spenden www.ebm-internationa d Eure Gebete! Danke für Eure Gaben un 7 | E B M M a g a z i n 2 / 20 2 0
Projektpatenschaften Partnerschaftliche Unterstützung für ein Herzen Als Pastor Ertan Cevik sein Gegenüber in den Arm nimmt und ihm sagt, dass Jesus ihn liebt und er jederzeit in der Gemeinde willkommen ist, fängt der junge Mann an zu weinen. Der 20-Jährige hat in seinem Leben viel Ablehnung erfahren. In der Gemeinde kam er zum Glauben und hat ein geistliches Zuhause gefunden. Dass die Gemeindearbeit in der Tür- kei wächst und entgegen aller wid- rigen Umstände Menschen Christen werden und sich taufen lassen, ist ein Geschenk Gottes. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter en- gagieren sich ehrenamtlich. Da ist es eine große Hilfe, dass gerade die regelmäßigen Kosten der Gemein- dearbeit durch treue Spenderinnen und Spender getragen werden. EBM INTERNATIONAL unterstützt mehr als 300 Projekte auf der gan- zen Welt. Dazu benötigen wir fast 4,5 Millionen Euro jährlich. Eine be- sondere Form der Spende ist die Projektpatenschaft. Diese trägt wesentlich zu einer sicheren und zuverlässigen Finanzierung der Nachrufe Linda Koroma und Frederik Ngaka an Covid-19 Linda Koroma: Eine großartige Leiterin und Pastorin Linda war ihr ganzes Leben mit EBM INTERNATIONAL Schule der BCSL in Mambolo tätig. Hier traf ich sie zum verbunden. In den 1970er Jahren war ihr Vater, Pastor ersten Mal bei meinem Freiwilligendienst 1984. Mans, maßgeblich an der Gründung des Baptistenbun- des in Sierra Leone (BCSL) beteiligt, was den Grundpfei- In ihren späteren hochrangigen Positionen für verschie- ler für die Zusammenarbeit mit EBM INTERNATIONAL dene Organisationen blieb Linda immer ihrer Kirche und gelegt hat. Linda selbst war später als Lehrerin an der uns als Mission eng verbunden. Von 2004 bis 2007 war sie wesentlich am Umstrukturierungsprozess von EBM INTERNATIONAL in der gegründeten Task Force betei- ligt und wurde 2008 als erste afrikanische Frau in den Vorstand von EBM International gewählt, zu dem sie bis 2016 gehörte. Erst vor wenigen Monaten nahm Linda die Berufung als Hauptpastorin der Regent Road Baptist Church in Freetown an, der ältesten Baptistenkir- che auf dem afrikanischen Kontinent (gegründet 1776). Wir wünschen Lindas Familie Gottes Trost und wissen sie in Gottes Händen. Die BCSL verliert eine großartige Leiterin und Visionärin und wir alle eine treue Freundin. EBM Magazin 2 /2 0 2 0 | 8
nsprojekt Arbeit vor Ort bei. Der monatliche Patenbeitrag ab 30 Euro und das Gebet werden dabei zum Segen für viele Kinder, Jugendliche und Familien. Die Spende unter- stützt dabei nicht direkt eine Einzelperson, sondern hilft unseren Projektpartnern, das Geld eigenverantwortlich einzusetzen. Das ist ein Ausdruck unserer gleichberech- tigten Arbeit mit Baptistengemeinden auf der ganzen Welt. In diesem Jahr haben wir den Bereich der Projektpaten- schaften neugestaltet und erweitert. Derzeit könnt Ihr für diese Projekte Pate werden: 1. Sozialzentrum Macia in Mosambik 2. Medizinische Arbeit in Nordkamerun Jetzt Pate werden! dern könnt Ihr mehr Infos anfor 3. Schulen und Berufsausbildung in Indien Mit der beigelegten Karte online möglich: er direkt Pro jek tpa te werden. Beides ist auch 4. Gemeindegründung in Kuba od n l.org/projektpate-werde 5. Sozialzentrum Diadema in Brasilien www.ebm-internationa tpatenschaft 6. Gemeindearbeit in der Türkei cht et an de ren vo n de r Möglichkeit einer Projek Ihr mö fordern: Zum Wei- n könnt Ihr kostenlos an 7. Kinderheime in Indien erzählen? Weitere Karte n oder an ein- e, in Hauskreisen, Gruppe 8. Kinderheim Alem in Argentinien tergeben in der Gemeind 9. Berufsausbildung in Afrika zelne Interessierte. schaften sind wir das Thema Projektpaten Bei allen Fragen rund um -158 oder per Paten erhalten zweimal im Jahr einen Bericht nlic h für Eu ch da : tel efonisch unter 033234 74 persö mit Gebetsanliegen, und am Jahresanfang @ebm-international.org. E-Mail an patenschaften eine Zuwendungsbestätigung, die alle Spen- den zusammenfasst. verstorben Frederik Ngaka Epoundé: Vom Absolventen des Seminars in Ndiki zum Präsidenten des Kameruner Baptistenbundes Frederik Ngaka Epoundé war der amtierende Präsident seiner Kirche und damit auch wesentlicher Ansprechpartner für alle Missionsprojekte in Kame- run. Eine Verbindung zu EBM INTERNATIONAL hatte Pastor Ngaka seit Jahr- zehnten: 1979-1983 besuchte er das Theologische Seminar in Ndiki, das wir bis heute treu unterstützen. Viele Missionare haben an der Bibelschule ge- wirkt. Zu unserem ehemaligen Missionar Erhard Ilchmann hatte er bis zuletzt eine prägende Beziehung. Beim Missionsrat in Bülach 2019 sind sich beide noch begegnet. Erhard schreibt: „Frederik war – soweit ich mich erinnere – der Sohn des Chefs von Ndokbou, einem kleinen Dorf mitten im Wald, für uns in dieser Zeit nur mit einem Fußmarsch von anfangs acht Stunden durch den Wald zu erreichen. Er war freundlich und unter seinen Kameraden anerkannt“. Christoph Haus 9 | E B M M a g a z i n 2 / 20 2 0
HOFFNUNG DURCH MEDIZINISCHE HILFE Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke. Nehemia 8, 10b 11 | E B M M a g a z i n 2 /2 0 2 0
Unsere Regionalrepräsentanten berichten Hoffnung in Zeiten der Pandemie Seit vielen Jahren kann man an unterschiedlichen Stellen hören, dass Krisen zugleich Chancen sind. Selbst in Zeiten der Coronapandemie wird diese Aussage gerne gebraucht. Und es stimmt ja auch: Als Gesellschaften, Kirchen und Einzelne entdecken wir Neues und lassen uns aufeinander in einer digitalen globalen Welt neu ein. Wir wahren den Abstand und respektieren den Schutz unserer Nächsten. Vielleicht zeigt diese Krise aber viel mehr die Haltungen und Charakterzüge von Menschen, die einfach weiter Gutes tun und nicht aufgeben. Carlos Waldow, Magloire Kadjio, Fletcher Kaiya und Dr. Judson sind kontinuierlich mit solchen Helden in Kontakt. „Die Coronapandemie hat unser Leben, die Aktivitä- Hilfen in einigen Gemeinden die Not abgefedert wer- ten der Gemeinden und die gesamte Missionsarbeit den und unseren Missionarsfamilien geht es gut. Aber völlig verändert. Es wurden neue Möglichkeiten ge- die wirtschaftliche Lage ist durch den Wegfall des Tou- funden, nicht zu resignieren, sondern weiter das Evan- rismus katastrophaler denn je. gelium zu verkünden und das Reich Gottes zu bauen. Nach einer ersten Phase des Schocks, der Angst und Fletcher Kaiya schreibt, dass „wir besonders für Süd- der Verwirrung haben unsere Missionarinnen und Mis- afrika beten müssen. Dort berichtet der neue General- sionare schnell reagiert und in einen Innovationsmo- sekretär des Baptistenbundes (BCSA) Dr. Thembelani dus umgeschaltet.“ Das sind die einleitenden Worte Jentile, dass es mittlerweile viele Beerdigungen gibt, eines Berichts von Carlos Waldow aus Brasilien. Wie bei denen seine Anwesenheit erwartet wird. Die Aus- in Deutschland haben die meisten Gemeinden in La- gangssperre im Land ist eine Zwickmühle, weil die Re- teinamerika Onlineformate entwickelt und festgestellt, gierung nicht in der Lage ist, die Millionen zu versor- dass sie deutlich mehr Menschen auf anderen Wegen gen, die auf der Straße sonst Arbeit suchen und durch erreichen. In Peru haben mehrere Missionare Radio- Tagelöhne überleben“. Die Mamelodi Baptist Church sendungen gestartet. Modesto Puñal sendet täglich von Pastor Jentile verteilt seit März Nahrungsmittel ein Programm von fünf Stunden für die Region Yana- an mehrere hundert Bedürftige auf dem Gemeinde- oca. 3.500 Menschen in der Umgebung hören so das gelände. EBM INTERNATIONAL konnte finanziell und Wort Gottes. durch das Engagement von Johann Vollbracht hier stark unterstützen. Sorgen bereiten uns momentan die steigenden Zahlen an Menschen, die an Covid-19 in Lateinamerika erkran- Auch Magloire Kadjio beschreibt, wie schwierig die ken. Auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Auswirkungen der Pandemie sind: „Wie ihr bereits EBM INTERNATIONAL in der Region sind erkrankt. wisst, ist der Präsident des Baptistenbundes von Gott sei Dank geht es ihnen aktuell ganz gut. Aber be- Kamerun, Pastor Frederik Ngaka, an Covid-19 ge- sonders die Nothilfe durch die Sozialzentren birgt viele storben. Sein Tod hat die anderen Leiter sehr mit- Risiken trotz aller getroffenen Schutzmaßnahmen. Viele genommen und auch die vielfältigen Arbeiten des Familien werden in ihrer Notlage besucht und mit dem Kirchenbundes stark eingeschränkt.“ Besonders die Nötigsten versorgt. Auf Kuba konnte mit finanziellen Schulen leiden, die von vielen Kirchen in Kamerun, EBM Magazin 2/ 2 0 2 0 | 12
Humanitäre Arbeit aber auch in Sierra Leone und Äquatorialguinea betrieben werden: Viele Eltern können die Schulgebühren nicht mehr bezahlen oder haben aufgrund der Schließungen ihre Zahlungen ausgesetzt. Nun ist es schwer, weiter die Gehälter zu bezahlen. Die Unterstützung durch EBM INTERNATIONAL ist für Schulen und Ausbildungszent- ren in der Krise wichtiger denn je, um weiter qualifiziertes Fachper- sonal in den Einrichtungen halten zu können. Aus der Zentralafri- kanischen Republik berichtet Magloire, dass „viele Menschen, die krank sind, aus Angst vor einer Ansteckung nicht in die Kranken- häuser gehen.“ Viele sterben allein in ihren Hütten und die Todes- ursachen sind unklar. Die Kirchen sind offen, aber es ist nicht ein- fach in der aktuellen Situation. Viele Mitglieder werden beerdigt, die offensichtlich an Covid-19 sterben. Indien ist mittlerweile nach den USA und Brasilien am stärksten be- troffen. Dr. Judson beruft wie die anderen Regionalrepräsentanten immer wieder Onlinemeetings mit den Leitern ein. Besonders die medizinischen Projekte in Indien leisten einen unfassbaren Bei- trag in der Pandemie. Dr. Benjamin von Bridge of Hope berich- tete, wie sein Team schnell auf den angekündigten Lockdown re- agierte und hunderte Wanderarbeiter mit Essen versorgte, die von ihren Arbeitsstellen zurück in ihre Heimatdörfer mussten. Ohne die Chance auf ein Einkommen machten sie sich auf den Weg nach Hause und kamen direkt vor dem Tor des Campus‘ in Gotlam vor- bei, wo sie Nahrungsmittelpakete bekommen konnten. Außerdem hat das Team von Bridge of Hope sich verstärkt um die Leprako- lonie in Phoolbagh gekümmert. Hier werden die Menschen seit langem monatlich betreut und versorgt. Im Lockdown hat sich de- ren Situation verschärft und so waren zusätzliche Medikamente und Essensversorgung nötig. An der Nähschule werden Masken und komplette Schutzanzüge genäht, um medizinisches Personal auszustatten. Nach Berichten von Carlos Waldow, Fletcher Kaiya, Magloire Kadjio und Dr. Judson BETEN & SPENDEN der Pandemie Bitte betet für Betroffene Missionare, die und unsere Partner und enden für die ihnen beistehen. Eure Sp mmen an: Gesundheitsfürsorge ko Projektnr. 10300 13 | E B M M a g a z i n 2 /2 0 2 0
Neue Arbeitszweige trotzen der Pandemie Krankenhaus der Hoffnung in Garoua Gesundheitsfürsorge Auch Kamerun ist von Covid-19 betroffen und befindet sich im Ausnahmezustand: mit bislang 17.000 offiziellen Infektionen und ungefähr 400 Todesfällen. Die Anzahl der hochrangingen Personen, die verstorben sind, legt nahe, dass die Dunkelziffern viel höher sind. Unsere Missionarin Sarah Bosniakowski berichtet. Alle zehn Regionen in Kamerun sind dem Krankenhaus in Garoua, in dem Leben hat sich seit Juni wieder nor- betroffen – besonders die Metro Sarah arbeitet. Es gibt keine Inten- malisiert. Weiterhin besteht Masken- polen Yaoundé und Douala im Sü- sivbetten und kaum ausgebildetes pflicht und vor jedem Betreten eines den. Im Norden und Extremen Personal. Es herrscht absoluter Aus- Gebäudes muss man sich die Hände Norden des Landes, wo sich die Ein- nahmezustand an vielen Orten. Der waschen. „Die Regeln werden aber richtungen des medizinischen Werks Staat investiert fast ausschließlich in kaum noch beachtet“, schreibt Sa- befinden, ist die medizinische Ver- Ausrüstung, die im Süden zum Ein- rah. Schulen und Universitäten ha- sorgung nicht gesichert, so auch in satz kommen soll. Das öffentliche ben seit dem 1. Juni wieder für die Impfkampagne Vorsorge für Schwangere EBM Magazin 2/ 2 0 2 0 | 14
Abschlussklassen geöffnet. Durch Errungenschaft ist, dass das Kran- Mitte Juli ist Sarah nach Deutsch- den Verzug der Schulen wird das kenhaus vom Staat zum Zentrum für land gekommen, wo sie ihren Hei- neue Schuljahr nicht wie geplant im mangelernährte Kinder „hochge- mataufenthalt verbringt und auch September starten, sondern Anfang stuft“ wurde. Mittlerweile wird 40 auf die Geburt des Kindes wartet. Oktober. bis 50 mangelernährten Kindern pro Ihr Mann Elie will so schnell wie Woche eine Mischung aus Erdnuss möglich nachkommen, wartet aber In dem „Hopital de l’espérance“ paste mit Maisbrei ausgegeben. aktuell noch auf das Visum. Sarahs (Krankenhaus der Hoffnung), in dem Des Weiteren wurden neue Räume Wunsch: „Bitte betet für das Kran- Sarah arbeitet, gab es bislang noch gebaut, um mehr multiresistente kenhaus und die unterschiedlichen keine Infizierten. Dennoch wurden Tuberkulose-Patienten aufzuneh- Projekte, für das Aufklärungspro- vorsorglich einige Aktivitäten einge- men. Auch der Bau des Gebäudes gramm, für den Kameruner Baptis- stellt. Die Termine für die Schwan- für Geburtshilfe soll nun weiterge- tenbund und für das Visum meines gerenvorsorge und die Kinderimp- führt werden. Seit Juli kann die Ar- Mannes.“ fungen wurden reduziert, um das beit von Sarahs Aufklärungskampa- Infektionsrisiko zu verringern. Unter- gne wiederaufgenommen werden, Anika Schumann, Studierende der suchungen, Operationen und Ge- sodass die anstehende Regenzeit Theologischen Hochschule Elstal burten konnten dagegen wie ge- genutzt wird, um intensiv über Mala- (nach einem Bericht von Sarah wohnt durchgeführt werden. Überall ria und entsprechende Schutzmaß- Bosniakowski) liegt Informationsmaterial bereit und nahmen aufzuklären, was das Leben wird verteilt oder ausgehängt. Auch vieler Menschen rettet. Auch andere im Krankenhaus herrscht natürlich notwendige Themen werden durch Maskenpflicht und es wurden Behäl- die Kampagne aufgegriffen. ter zum Händewaschen und Desinfi- zieren aufgestellt. EBM INTERNATI- Seit dem ersten Corona- ONAL konnte 2.000 Schutzmasken fall in Garoua arbeitet & SPENDEN nach Kamerun schicken. Sarah nicht mehr im PROJEKTPATENSCHAFT eit in Nord Krankenhaus, sondern Für die medizinische Arb jek tpate werden! Trotz der Pandemie wurden einige von zu Hause. Mit ih- kamerun könnt Ihr Pro ft auf Seite 8 neue Projekte umgesetzt und an- rem Mann versucht sie Infos dazu in diesem He ternational.org/ dere verbessert: Sarah führte ein sämtliche soziale Kon- oder unter www.ebm-in neues System mit ein, durch das takte zu meiden, da sie projektpate-werden der ein genauer Überblick über die schwanger ist und einer Spenden könnt Ihr unter verkauften Medikamente der Apo- möglichen Infektion mit Projektnr. 51150 theke erlangt wird. Eine weitere Corona vorbeugen will. 15 | E B M M a g a z i n 2 /2 0 2 0
Unserer Hoffnung Ausdruck verleihen Wenn Zeichen zu Worten werden Lucas (Name geändert) ist ein achtjähriger Junge aus dem Süden Brasiliens. Was ihn von anderen Kindern unterscheidet, ist eine besondere Fähigkeit: Er spricht eine besondere Sprache, die nur Wenige können: Libras. Libras heißt die Gebärdensprache in Brasilien mit der sich Lucas ausdrückt, weil er nicht hören kann. Mit seiner Mutter kann er sich nun unterhalten, weil auch sie diesen Kommunikationsweg lernen durfte. Eine kleine Wundergeschichte, die im CAIS-Gehörlosenzentrum in Ijuí geschrieben wurde. „Mein Sohn lernte auf Libras zu beten und dann hat er L ibras beibringen und ihnen damit auch von klein auf bei uns in der Familie angefangen, die Gebete seinen zeigen, was in der Bibel steht, damit sie Gottes Liebe Geschwistern beizubringen. Irgendwann sind wir als Fa- erfahren. milie dann in den Gottesdienst gegangen“ erzählt uns Lucas‘ Mutter. Sie hat sich Ende 2019 taufen lassen. In Im Projekt Aussaat bietet CAIS gerade zehn hörenden der Folge hat sie schließlich auch ihren Partner gehei- Kindern ein wöchentliches Treffen an. Sie haben alle ge- ratet. Es ist offensichtlich zu sehen, wie Jesus die ganze meinsam, dass eines ihrer Geschwister nicht hören kann. Familie verändert. Sie haben gelernt, sich neu zu ver- Jetzt lernen sie, wie sie sich auf Libras mit ihrer Schwes- ständigen und angefangen miteinander und mit Gott zu ter oder ihrem Bruder unterhalten können. Außerdem reden – zu beten. Mal sehen, wie die Geschichte wei- erleben sie so regelmäßig Unterstützung für ihre eige- tergeht: „Lucas wird eines Tages ein Missionar werden“, nen ganz normalen Herausforderungen: gemeinsam das meint zumindest seine Familie. werden Schulaufgaben gemacht und für Arbeiten ge- lernt. Spiel und Spaß, Gemeinschaft und miteinander Seit 16 Jahren bietet das CAIS-Zentrum in Ijuí Hilfsange- essen kommen auch nicht zu kurz. bote für gehörlose Kinder und Jugendliche und deren Im Hilfszentrum für gehörlose Kinder und Jugendli- Familien an. In Brasilien leben etwa zehn Millionen ge- che werden in Kooperation mit der Stadt gerade neun hörlose Menschen. Das sind fast fünf Prozent der Bevöl- Kinder aus Ijuí und der Umgebung betreut. Mit ei- kerung. Die meisten von ihnen sind sehr arm und haben nem Elternteil (meistens mit der Mutter) kommen die nie die Gelegenheit zu lernen, wie man sich verständi- Kinder ins Zentrum. Nach einem gemeinsamen Früh- gen kann. CAIS möchte Kindern ab dem 6. Lebensjahr stück lernen sie von Paulo, dem gehörlosen Lehrer die Freude beim gemeinsamen Lernen: Gehörlose Mädchen und Jungen in Ijuí EBM Magazin 2/ 2 0 2 0 | 16
Gefährdete Kinder Gebärdensprache. Es wird dann auch viel gemeinsam gespielt und gebastelt. Regelmäßig werden auf Libras biblische Geschichten erzählt, es wird gebetet und die Kinder und Mütter hören, sehen und erleben, dass Je- sus sie bedingungslos liebt. Und natürlich werden die Familien auch beraten, welche Unterstützungsmöglich- keiten es gibt und was ihnen als Familie an Hilfe zusteht. Das Projekt wird von Silvia da Costa geleitet. Sie hofft, dass sich die Arbeit in den nächsten Jahren wei- ter ausdehnen kann und auch Menschen mit ande- ren Einschränkungen Hilfe erfahren. „Seit zwei Jahren Lucas und seine Mutter erfahren Hilfe im CAIS-Zentrum halten wir nun bereits ein jährliches Treffen mit dem Blindenverein in Ijuí. Dabei haben sich alle Beteiligten sehr gut verstanden und wir möchten gerne in Zukunft auch blinden Kindern helfen“, erzählt Silvia und bittet darum, dieses Anliegen im Gebet mitzutragen. Letztlich passt richtig gut für die Arbeit mit Gehörlosen, was Paulus an die Römer im 10 Kapitel in den Versen 14 und 15 schreibt: „Sie können sich aber nur zu ihm bekennen, wenn sie vorher zum Glauben gekommen sind. Und sie können nur zum Glauben kommen, wenn sie die Botschaft ge- hört haben. Die Botschaft aber können sie nur hören, wenn sie ihnen verkündet worden ist. Und sie kann ih- nen nur verkündet werden, wenn Boten mit der Bot- schaft ausgesandt worden sind. Aber genau das ist geschehen!“ Denn tatsächlich hat das Projekt diese Sendung ange- nommen: Die Botschaft zu denen zu tragen, die durch Gebärdensprache hören und sich ausdrücken. Nach einem Bericht von Silvia da Costa SPENDEN elmäßige Spende für Eure einmalige oder reg : Kinder und ihre Familien CAIS fördert gehörlose Projektnr. 23080 17 | E B M M a g a z i n 2 /2 0 2 0
Freiwilligendienste Ganz anders als geplant Es war ein ereignisreiches Jahr und vieles sah aus, als würde es den jährlichen gewohnten Gang gehen … Dann kam Corona und für alle Freiwilligen Mitte März die schnelle Abreise zurück nach Deutschland. Dies war besonders hart, da die letzten 3-4 Monate im Einsatzland für die Freiwilligen oft die intensivsten sind. Endlich hat man sich an viele Be- sonderheiten im Land gewöhnt, kleine Erkältungen und andere Krankheiten überwunden, sich in der Einsatzstelle eingelebt, kennt die Namen der Menschen in der Gemeinde, der Gastfamilie, auf der Arbeit und hat auch schon einige Freundschaften geschlossen. Noch einige geplante Reisen stehen vor einem und natürlich gilt es auch, Geschenke und Mitbringsel zu be- sorgen. Und am Ende eine richtige Abschiedsparty … Auf all das mussten die Freiwilligen Herzliche Grüße des Abschlussseminars dieses Jahr unfreiwillig verzichten und aus Sicherheitsgründen schnell zurückgeholt werden. Teilweise la- Also haben wir uns entschieden, neun Freiwilligen von EBM INTER- gen weniger als 24 Stunden bis zur den Kurs und die dazu gehörenden NATIONAL/Hoffnung International Abreise. Im Einsatzland war es warm Themen wöchentlich online über ei- und fünf Freiwilligen der EmK-Welt- und Sommer; bei uns dagegen kalt nen Zeitraum von acht Wochen an- mission waren eine tolle Gruppe. und es gab Abstandsregelungen. zubieten. Das war auch für das Team Uns hat es viel Spaß gemacht und Die Phase des „Toilettenpapierhor- (Oliver Stock, Christiane Vachek, wir hoffen auf ein kurzes Life-Treffen tens“ war gerade im vollen Gang Stephanie Waldow und Fiona Wad- im August. und man durfte nur mit triftigen dell) eine neue Herausforderung, Gründen aus dem Haus. Der Traum denn vieles macht in der direkten In- Dass es trotz der Umstände dieser eines ganzen Jahres im Ausland war teraktion vor Ort einfach mehr Spaß Pandemie weiterhin einzigartige Er- plötzlich zerbrochen und das musste bzw. hat einen stärkeren Effekt. Um innerungen für alle Beteiligten gibt, emotional verarbeitet werden. Nor- es trotzdem interessant und greif- dafür sind wir dankbar und beten malerweise hätte es den regulären bar zu machen, haben alle Freiwilli- auch weiter für die Einsatzstellen, Auswertungskurs erst Ende August gen einen Umschlag mit Materialien Gemeinden und Gastfamilien in den gegeben. Gerade unter diesen bekommen. Darin enthalten waren Einsatzländern. Ein großer Dank gilt neuen Umständen war jedoch der Wachsknete, Tuschfarben, Süßigkei- allen, die gespendet, gebetet und Austausch unter den Teilnehmern ten, Wunderkerzen, Stift und Papier, anderweitig dazu beigetragen ha- besonders wichtig, auch um die ei- Blumensamen und Teebeutel. Jedes ben, allen Freiwilligen eine tempo- genen Erlebnisse zu betrachten und Mal gab es eine „Challenge“ vor räre neue Heimat zu schenken und in den Kontext zu stellen. dem nächsten Online-Treffen, die diese kennen und lieben zu lernen. alle angenommen und mit Kreativität und Leben ge- Kathy Gareis füllt haben. Referentin für Freiwilligendienste Spenden Wir haben uns während treuung von Die Koordination und Be der acht Wochen des jekten könnt Freiwilligen in unseren Pro Kurses berichtet, ermutigt oder regelmäßi- Ihr mit einer einmaligen und reflektiert, gefreut n: gen Spende unterstütze und getröstet, denn es Projektnr. 1080 0 war ein ungewöhnliches Jahr und vieles kam ganz anders als geplant. Die EBM Magazin 2/ 2 0 2 0 | 18
Ehrenamtliches Engagement: Weihnachtswerkstatt Heimlich Dekorationen für einen guten Zweck Der kreative Rentner Helmut Heimlich verbringt jedes Jahr viele Wochen in seine Werkstatt, um etliche Weih- nachtsdekorationen anzufertigen. Dort sägt, schraubt, leimt und bohrt der Rentner von morgens bis abends, denn er hat ein konkretes Ziel vor Augen: Seine Werke möchte er in der Adventszeit auf Basaren und in Gemein- den verkaufen. Den Erlös spendet er für die Arbeit von EBM INTERNATIONAL. Wenn er in der gesamten Herbstzeit „Ich finde es wichtig, seine Begeis- an seinen Kunstwerken aus Holz ar- terung und sein Engagement weiter- beitet, verlässt er die Werkstatt oft zugeben“, betont Esther. nur zum Essen oder zum Besorgen von den Materialien. Zwischendurch Schon vor vielen Jahren nahmen es berät Helmuts Frau Adele ihren sich Helmut und Adele zur Aufgabe, Mann bezüglich der Gestaltung und Kinder bis zum Erwachsenenalter in Aufmachung seiner Kunstwerke. Öf- einer Patenschaft zu begleiten. In ters kommen Freunde des Paares zu den Jahren darauf fingen sie an, ge- Besuch, welche gerne mal nach dem zielt Kinderheime von EBM INTER- Rechten in Helmuts Werkstatt se- NATIONAL zu unterstützen. Als das Adele und Helmut Heimlich hen und seine handgefertigten Ge- Paar in den Ruhestand ging, zog es staltungen bestaunen. Viele Sachen sie nach Ostfriesland, wo sie sich sind aus Holzresten wie zum Beispiel ein Haus bauten und sich der Ge- wichtig, dass seine Kunstwerke alte Paletten gefertigt. Viele Freunde meinde Weener anschlossen. Über Freude bereiten und Gutes bewir- und Bekannte helfen oft dabei Ma- die Jahre waren Heimlichs immer ken.“ Und wir als EBM INTERNATI- terialien abzuholen, die von unter- wieder mit Baptistengemeinden in ONAL sagen einfach DANKE. schiedlichen Firmen zur Verfügung der Umgebung in Kontakt, um dort gestellt werden. Mit ein paar Bap- die Artikel zu verkau- tistengemeinden in der Umgebung fen. Leider muss in verständigen sich die Heimlichs, diesem Jahr die Ak- d den Produkten In te re ss e an der Arbeit un um den Verkauf des Weihnachts- tion wohl ausfallen. W er h gerne bei H el m ut H ei m lich hat, kann sic handwerks an verschiedenen Orten vo n romotion@ IN TE RN AT IO N AL per E-Mail (p möglich zu machen. „Meinen Vater Esther Heimlich, EBM nisch unter l.org) oder telefo ebm-internationa mlichs als bringt nichts aus der Ruhe!“, sagt die uns zu dieser 41 56 m el de n. Und wer wie Hei seine Tochter Esther Heimlich aner- Vorstellung ermu- 033234-7 M INTERNATION AL Pr oj ek tp at e die Arbeit von EB at io ne n kennend. Bei einem Kreissägeunfall tigt hat, schreibt ab- Inform rs tü tz en w ill , fin det alle nötigen verlor Helmut zwei seiner Finger, schließend: „Mei- unte doch seine Hoffnung verlor er nicht. nem Vater ist es in diesem Heft. 19 | E B M M a g a z i n 2 /2 0 2 0
Unser Service für Gemeinden Material für Missionsgottesdienste Wir freuen uns, dass wir mit der Unterstützung von vielen Menschen, die uns verbunden sind, einen tollen Missionsgottesdienst zusammengestellt haben. Dieser Gottesdienst enthält eine Predigt zum barmherzigen Samariter von Lars Müller, Pastor der Baptistengemeinde in Pfaffenhofen, drei Liedbeiträge von Mareile Gnep und einen von Christoph Haus höchstpersönlich. Valère Schramm hat alles wunderbar in Szene gesetzt. Nun bleibt uns der Wunsch, dass Ihr als Unterstützerinnen und Unterstützer und als Gemeinden uns verbunden bleibt und das Material nutzt. Das eröffnet Euch verschiedene Optionen: Ihr könnt Euch von den Inhalten inspirieren lassen und Euren eigenen Missionsgottesdienst entwickeln. Dazu gibt es auf unserer Homepage einige Elemente, die ihr einbauen könnt, und ausgearbeitetes Material zum Download: www.ebm-international.org/missionsgottesdienste Alternativ könnt Ihr unseren kompletten Missionsgottesdienst im Rahmen Eurer Veranstaltungen zeigen. Gerne schicken wir Interessierten eine Broschüre auch postalisch zu. Wir sind mehr denn je auf Gebet und auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Hier geht es zum Material
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