Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design

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Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
irkulär
                                               uz

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Markt2 Schwaben macht sich:
Stadtraummöbel
Entwerfen und Bauen mit Rezyklaten
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
Wie können am Wertstoffhof
gesammelte Materialien im öffentlichen
Raum eingesetzt werden?

Wie können diese Wertstoffe neuen
Nutzungen zugeführt werden?

Welche Auswirkungen hat der Einsatz
von Rezyklaten auf den
Planungs-, Entwurfs- und Bauprozess?
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
Inhalt

01 Die Vision Mehrwerthof Markt2 Schwaben    7
Von linear zu zirkulär                       8

02 Stadtraummöbel für Markt2 Schwaben       13
Aufgabenstellung                            14

03 Umsetzung und Ergebnisse                 19
Modulare Sitzelemente                       20
Büchertauschregale                          46

04 Beteiligung der Bürger*innen             73
Abstimmung der Bürger*innen                 74
Platzierung im Stadtraum                    78

05 Reflexion und Ausblick                   81
Interview mit Maren Kohaus                  82
Stimmen zum Projekt                         86
Ausblick Stadtraummöbel 2.0                 90

Macher & Unterstützer                       93
Impressum                                   97
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
01
                                                                                       Die Vision Mehrwerthof
                                                                                             Markt2 Schwaben

                                                      Integration
                                 Kreislauf-          und Inklusion
                                gesellschaft
                                (Circular Society)

      Reparatur                                                                Als erste lokale Anlaufstelle für Entsor-
                                                                               gung und Recycling können Wertstoff-
                                                                               höfe eine wichtige Rolle im Übergang
                                                                     Sharing   zu einer zirkulären Gesellschaft spie-
                                                                               len. Hier setzt das Projekt „Mehrwerthof
                                                                               Markt² Schwaben“ an. Es zielt auf die

                   Mehrwerthof
                                                                               konsequente Rückführung von Res-
Upcycling                                                                      sourcen ab und will gemeinsam mit
                                 Markt2 Schwaben                               den Bürgerinnen und Bürgern einen
                                                                               sinnstiftenden Ort für nachhaltiges
                                                                               Handeln schaffen. Praktiken des Wie-
                                                                 ?             derverwendens, Reparierens, Teilens,
Produktion                                                                     Lernens u.v.m. sollen am Mehrwerthof
                                                                               einen Ort finden. Das Teilprojekt „Markt2
                  Wieder-                  Bildung                             Schwaben macht sich: Stadtraum-
             verwendung und
             Weiterverwertung                                                  möbel“ verfolgt in diesem Kontext das
                                                                               Ziel, aus Rezyklaten Möbel für den
                                                                               öffentlichen Raum zu produzieren. Einen
                                                                               ersten Anstoß dazu stellte die Entwick-
                                                                               lung von Prototypen im Frühjahr 2019
                                                                               dar.

                                                                                                                       7
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
Von linear zu zirkulär

Von linear zu zirkulär
Die Vision Mehrwerthof Markt² Schwaben

Die Nutzung von Ressourcen und Dingen folgt im gegen-       Wirtschaftssystems, in dem der Einsatz von Ressour-
wärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell weitge-       cen durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen
hend einem linearen Muster, dem des „take, make and         von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden
waste“. Das heißt, Ressourcen wie natürliche Rohstoffe      soll. In der Wahrnehmung des social design labs erfasst
oder auch verarbeitete Produkte werden zu einem über-       „Circular Economy“ allerdings nicht die notwendige
wiegenden Teil entsorgt und nicht etwa konsequent           gesellschaftliche Veränderungstiefe und -breite, die
wieder- und weiterverwendet. Ein Zustand, an dem            für einen Übergang zu kreislauforientierten Denk- und
nicht zuletzt die gestaltenden Disziplinen großen Anteil    Handlungsweisen notwendig ist. Daher arbeiten die
haben, werden doch im Entwerfen und Design der              Projektpartner*innen mit dem Konzept einer „Circular
Dinge – reichend vom Konsumprodukt bis hin zum Stadt-       Society“, das herausstellen will, dass es keineswegs
quartier – wesentliche Entscheidungen zur Materialität,     ausreichend ist, Produktions- und Entsorgungsabläufe
zur Konstruktion, zur Nutzung und auch zur Entsorgung       zu optimieren; vielmehr ist Linearität tief in bestehende
getroffen. Das social design lab der Hans Sauer Stiftung,   gesellschaftliche Regeln, Standards, Verhaltensmuster,
unterstützt von der IKEA Stiftung, stellt in seinem The-    Handlungsketten, Denkmuster, Strukturen u. a. m. ein-
menschwerpunkt „Circular Society“ die Frage, inwie-         geschrieben. Ein Wandel hin zu substantiellen, zirkulä-
weit sich gesellschaftliche Strukturen und Praktiken        ren Praktiken erfordert insofern mehr als Anpassungen
der Linearität verändern lassen. Dabei wird, neben den      in z. B. Produktion, Distribution und Konsum. Benötigt
notwendigen Veränderungen z. B. im Bereich der Pro-         werden auch neues Wissen (z. B. über Materialströme,
duktwelt und deren Herstellungs- und Entsorgungs-           Gestaltungsprinzipien), neue Bildungsinhalte (z. B. über
mustern, besonderes Augenmerk auf eine partizipativ         bestehende Muster und mögliche Alternativen), neue
angelegte Etablierung kreislauforientierter und -fähiger    Netzwerke der Ressourcennutzung, neue Praktiken und
gesellschaftlicher Praktiken und neue Formen der sek-       Modelle der Nutzung von Dingen, neue Normen und
torenübergreifenden Zusammenarbeit gesetzt.                 Standards, neue Infrastrukturen und Logistik u. v. a. m.
Der Ort, den das Pilotprojekt „Mehrwerthof Markt        2
                                                            Im Kontext eines solchen Übergangs hin zu einer „Cir-       dieser Nachsorge: Hier werden die Dinge eingesammelt        Angebote wie Reparaturangebote, Gebrauchtwarenhan-
Schwaben“ in diesem Zusammenhang in den Blick               cular Society“ verfolgt das Projekt „Mehrwerthof Markt2     und weitergeleitet, die für ihre Besitzer*innen keinen      del, Produktionsstätten, Bildungsformate, Tauschmög-
nimmt, ist fester Bestandteil des bestehenden, linear       Schwaben“ eine Strategie, die an einem späten Punkt         Wert mehr haben. Sie sind Bestandteil der Abfallwirt-       lichkeiten, Materialbörsen u. a. m. geschaffen werden.
geprägten Systems der Entsorgung von Stoffen und            bestehender Stoff- und Dingkreisläufe ansetzt: „End of      schaft und verteilen das Material nach „Fraktionen“ in      Damit verbunden ist die Frage, welche Potentiale für
Dingen: der Wertstoffhof. Das social design lab geht        pipe“ oder nachsorgend, wie Expert*innen sagen. An den      unterschiedliche Verwertungs- oder Entsorgungskon-          eine stärkere Kreislauforientierung der Gesellschaft
der Frage nach, ob und vor allem wie dieser Ort zum         Produkten und deren Entstehung und Nutzung kann am          texte. Je nach Stoffklasse sind diese unterschiedlich gut   ein lokaler und kommunaler Rahmen bietet: Können
Ausgangs-    bzw.   Knotenpunkt     eines   veränderten,    Wertstoffhof nichts mehr geändert werden, vielmehr steht    entwickelt, reichend von solchen mit hohen Wiederver-       beherrschende Muster des Ressourcenverbrauchs lokal
konsequent an der Schaffung von Kreisläufen orientier-      dieser für den Versuch, ökologische und gesellschaftli-     wertungsquoten bei Metallen, bis hin zu Kunststoffen,       verändert und ergänzt werden? Und lassen sich neue
ten Umgangs mit Ressourcen werden könnte. Zusam-            che Folgen durch nachgelagerte Maßnahmen zu verrin-         die weitgehend „thermisch verwertet“, also verbrannt        Netzwerke und Praktiken zwischen Verwaltung, Wirt-
men mit dem Markt Markt Schwaben, der anderwerk             gern. Eine solche Nachsorge, also der Umgang mit dem        werden.                                                     schaft und Zivilgesellschaft organisieren und können
GmbH und anderen Partner*innen werden in einem par-         gewaltigen Materialbestand, der bereits in der Welt vor-    Der Gedanke, Wertstoffhöfe hin zu „Mehrwerthöfen“ zu        zum Träger neuer Praktiken und Angebote werden?
tizipativen Ansatz Lösungen gesucht und Transformati-       handen ist und bei dem eine Weiter- und Wiederverwer-       entwickeln, ist aus der Frage heraus entstanden, wie        Dazu wurden zunächst in Workshops vor Ort Bedarfe,
onswege erprobt. Wichtiger Bezugspunkt und Rahmen           tung selten mit eingeplant wurde, bleibt auf Jahrzehnte     es gelingen kann, dort praktizierte Muster zu ergänzen      Ideen und Visionen ermittelt und gemeinsam mit
des Projekts ist die „Circular Economy“, die Vision eines   eine wichtige Aufgabe. Wertstoffhöfe sind Knotenpunkte      oder zu durchbrechen, indem neue kreislauforientierte       Bürger*innen, den Projektpartner*innen sowie in

8                                                                                                                                                                                                                                            9
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
Von linear zu zirkulär

Kooperation mit interdisziplinären Teams der Hoch-         gesetzt wird. Dieser Idee hat sich das Projekt „Markt2
schule München zu einem Konzept entwickelt. Es ent-        Schwaben macht sich“ prototypisch angenähert. In

                                                                                                                               Markt2 Schwaben
stand die Vision eines „Mehrwerthofs“, der verschiedene    Kooperation mit dem Lehrstuhl für Entwerfen und Holz-
zirkuläre Module und Komponenten umfasst. In neuar-        bau der Technischen Universität München wurden pro-

                                                                                                                               macht sic h
tigen Allianzen zwischen Kommune, Sozialwirtschaft,        totypische Stadtmöbel entworfen und gebaut. Und das
Stiftung/Social Design Lab, Hochschulen und den Men-       in einem zumindest phasenweise partizipativen Prozess,
schen vor Ort wurden zu diesen Modulen Pilotprojekte       der nach Kreislaufpotentialen in diesem Feld gefragt
initiiert: Reparaturveranstaltungen, Tauschpartys, …       und dies in die Entwurfsaufgabe konsequent einbezo-
und auch ein Pilotprojekt zum Thema neue Formen der        gen hat: Es galt ausgewählte Rezyklate – gesammelt am
                                                           Wertstoffhof, und bezogen von der Initiative „treibgut“
                                                           (ein Umschlagplatz für Materialien aller Art, die vor der
                                                           Entsorgung abgefangen werden) – zum Bestandteil der
                                                                                                                                                                                                       Sa, 18. Mai 2019
                                                                                                                                                                                                       Schloßplatz (Rasenfläche am Kriegerdenkmal)
                                                           Entwurfs- und Konstruktionsarbeit zu machen.                                                                                                bei Regen in der Halle des Bauhofs
                                                           „Markt2 Schwaben macht sich“ ist in der Logik des
                                                           Gesamtprojekts als der Prototyp zum Thema „Mehr-                                                                                            13.00 – 15.30 Uhr
                                                                                                                                          Neue l
                                                                                                                                                                                                       _Rundgang und Vorstellung
                                                           werthof als Ort der zirkulären Produktion“ zu verstehen.
                                                                                                                                                  öbe n                                                 der Stadtmöbelentwürfe
                                                                                                                                        Stadrtkm
                                                           Erprobt wurden Machbarkeiten, Prozesse und Sinnhaf-                                                                                         _Stimmabgabe
                                                                                                                                                      ab e
                                                                                                                                               t Schw
                                                           tigkeit, wichtig war aber auch, kommunale Akzeptanz                          für M
                                                                                                                                                a

                                                           und Resonanz zu erproben. Die vorliegende Publikation                                                                                       16.00 Uhr
                                                           dokumentiert den Prozess und die Ergebnisse, die für                                                                                        _Bekanntgabe der Siegerentwürfe
                                                                                                                                                                                                       _Auslosung City-Einkaufsgutscheine
                                                           sich sprechen.
                                                                                                                                                                                                                                3 x 30 €
                                                                                                                                                                                                                               City-Gutscheine
                                                           Dr. Ralph Boch, Hans Sauer Stiftung                                                                                                                                   zu gewinnen

kreislauforientierten Produktion unter dem Namen                                                                                    Markt Schwaben soll neue Möbel als Ergänzung der bestehenden
                                                                                                                                    Stadtmöblierung bekommen! Einen ersten Impuls setzen 150 Stu-
„Markt Schwaben macht sich: Stadtraummöbel“.
      2
                                                                                                                                    dierende der Professur „Entwerfen und Holzbau“ der Technischen
                                                                                                                                    Universität München. Für eine Aufwertung des öffentlichen Raums
Die verbindende Idee ist, möglichst zahlreiche kreis-
                                                                                                                                    werden aus Holz und Recyclingmaterial Sitzelemente und Regale
lauforientierte Initiativen und Impulse in der Gemeinde                                                                             zum Büchertausch gestaltet.
                                                                                                                                    Am 18. Mai 2019 sind die Bürgerinnen und Bürger Markt Schwabens
zu erproben und zu etablieren. Später können diese im                                                                               dazu eingeladen, aus den 24 entstandenen Entwürfen die Favori-
Umfeld des neugebauten Wertstoffhofs verortet werden                                                                                ten zu bestimmen und mögliche Standorte für deren Aufstellung
                                                                                                                                    vorzuschlagen. Die ausgewählten Entwürfe sollen weiterverwendet,      Ein Projekt mit:
und ein „Mehrwerthof“ kann entstehen.                                                                                               nachgebaut und zeitweise aufgestellt werden.
                                                                                                                                    Bei der Stimmabgabe gibt es drei City-Einkaufsgutscheine im Wert
Einer dieser Transformationswege könnten veränderte                                                                                 von 30 Euro zu gewinnen.
Formen und Strukturen der Produktion für kommu-
nale, allgemeine Bedarfe, z. B. die Ausstattung öffent-
licher Einrichtungen oder Plätze, sein. Im Umfeld von
Wertstoff- und Bauhöfen – diese liegen wie an vielen
anderen Standorten auch in Markt Schwaben unmittel-
bar nebeneinander – könnte eine veränderte Praxis ent-                                                                 ↖ Die Plane, die für das Projekt 14 „Buchhaltestelle“ zu Büchertaschen genäht wird, stammt von der Initiative
                                                                                                                       „treibgut“ München, einem Umschlagplatz für Materialien aller Art, die vor der Entsorgung abgefangen werden.
stehen, bei der konsequent und so weit wie nur technisch
                                                                                                                       ← Sammlung aller verwendeter Rezyklate vom Wertstoffhof Markt Schwaben und der Initiative „treibgut“,
möglich auf die Verwendung von entsorgtem Material                                                                     welche zum Ausgangsmaterial für die Entwürfe der Studierenden wurden.

10                                                                                                                                                                                                                                                   11
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
02
             Stadtraummöbel für
                Markt Schwaben

Im April und Mai 2019 entwarfen Studie-
rende der Professur Entwerfen und Holz-
bau der Technischen Universität Mün-
chen im Rahmen einer Semesterübung
Stadtraummöbel für Markt Schwaben.
Ausgangspunkt dafür waren gebrauchte
Materialien, entnommen vom örtlichen
Wertstoffhof und bei der Initiative treib-
gut in München, vorab ausgewählt und
sortiert von den Lehrkräften. Die Ent-
wurfsaufgabe bestand darin, aus zuge-
wiesenen Rezyklaten modulare Sitzele-
mente und Büchertauschregale für den
öffentlichen Stadtraum zu entwickeln.

                                        13
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
Aufgabenstellung

Aufgabenstellung
Aus Rezyklaten entstehen Stadtraummöbel

Im Rahmen des Projekts „Markt2 Schwaben macht sich“           höherwertigeres, für den Außenraum geeigneteres Holz       Zerlegen in Einzelteile ermöglicht am Ende der Lebens-
                                                                                                                                                                                       23
                                                                                                                                                                                       23 _ BÜCHERREGAL
konnten die ca. 150 Bachelorstudierenden der Fakultät         verzichtet.                                                dauer des Stadtraummöbels auch wieder, dass Teile
für Architektur der Technischen Universität München           Ausgehend von funktionalen Abhängigkeiten, wie das zu      als wiederverwertete Materialien einer neuen Nut-
im Sommersemester 2019 vor einem realen Hinter-               entwerfende Möbel konkret genutzt werden soll, bis hin     zung zugeführt werden können, und sich dadurch der                           560

grund die erste Übung bearbeiten. Jedes Jahr starten          zu Überlegungen zu den verschiedenen Möglichkeiten         Lebenszyklus des Materials nochmals verlängert. Um
                                                                                                                                                                                                     420
die Zweitsemester an der Professur Entwerfen und Holz-        der Fügung und Verbindung der Materialien sollte ein       die Objekte in der knapp bemessenen Zeit von eineinhalb
bau mit einer praxisnahen Übung, um den Umgang mit            grundlegendes Verständnis entwerferischer und kon-         Tagen aufbauen zu können, mussten zusätzlich zu den
dem Material Holz von Grund auf zu erlernen und den           struktiver Zusammenhänge erlangt werden. Ziel war,         Bauanleitungen detaillierte Ablaufpläne erstellt werden.                              1500

Planungs- und Bauprozess einmal in der Gänze und in           mit den Prototypen eine ästhetisch ansprechende und        Die Prototypen der Stadtraummöbel und die jeweiligen
der praktischen Durchführung zu erfahren.                     intelligente Konstruktion zu entwerfen, die ausreichend    Bauanleitungen, die als Faltflyer entworfen wurden, sol-                                      3x Bretter 175 / 2280 d = 14
                                                                                                                                                                                                                       1x Brett 175 / 1920 d = 14
                                                                                                                                                                                                                       1x Brett 175 / 1570 d = 14
Um den Gedanken der „Circular Society“ (s. S.8) des Pro-      robust, stabil und reproduzierbar ist, um sie temporär     len zukünftig der Reparaturwerkstatt des Mehrwerthofs,                                        2x Plexi 900 / 1700 / 3?
                                                                                                                                                                                                                       1x Plexispiegel konkav h = 1500

jektes „Markt Schwaben macht sich“ in die Öffentlich-
              2
                                                              im öffentlichen Raum aufzustellen. Als Verbindungs-        dem Jugendzentrum und/oder den Schulen die Mög-
keit zu tragen und das Thema „Planen und Bauen mit            mittel waren nur Schrauben vorgesehen. Zusätzliche         lichkeit geben, Möbel nachzubauen, und auf diese Weise
Rezyklaten“ im Stadtbild sichtbar zu machen, bestand          Verbindungsmittel, wie z. B. Gewindestangen, konnten       weiterhin dazu anregen, Materialien, die beim Wertstoff-
die diesjährige Auftaktübung darin, mit vorgegebenen,         entwurfsabhängig selbstständig von den Entwurfsteams       hof abgegeben werden, einer neuen Verwendung zuzu-
wiederverwerteten Materialien ein „Stadtraummöbel“            ergänzt und eingesetzt werden. Bei der Detaillierung der   führen.
zu entwerfen, dafür eine Bauanleitung zu erarbeiten und       Fügepunkte bestand jedoch die grundlegende Vorgabe,
schließlich das Möbel selbst im Maßstab 1:1 vor Ort bau-      die Demontage des Objekts in transportfähige Einzele-      Maren Kohaus, Technische Universität München
lich umzusetzen. Diese Prototypen – Büchertauschre-           lemente vorzusehen, da die Prototypen erst nach der
gale und modulare Sitzelemente – wurden dann zunächst         Fertigstellung – nach dem „Bürger*innen-Voting“ – an
testweise an einigen Orten aufgestellt, an denen Bür-         ihren finalen Aufstellort gebracht werden konnten. Das
ger*innen des Marktes die Möglichkeit sehen, mit diesen
„Stadtraummöbeln“ die Qualität des öffentlichen Raums
aufzuwerten und zu mehr Kommunikation anzuregen.
Jedem Entwurfsteam wurden 90 Laufmeter gehobelte
und gefaste Fichtenholzlatten im Querschnitt 25 x 45 mm
mit einer Länge von 5m, sowie vorausgewählte, wieder-
zuverwertende Materialien zur Verfügung gestellt, um
diese Prototypen zu realisieren. Diese zu verbauenden
Rezyklate stammen vom Wertstoffhof in Markt Schwa-
ben und der Initiative „treibgut“, München, und wurden
bereits vorab gesammelt, begutachtet, aufgemessen,
katalogisiert und in Datenblättern erfasst, so dass sie von
den einzelnen Planungsteams in den Entwurf integriert
werden konnten. Da es sich bei dieser Aufgabe lediglich
                                                                                                                                                                                    ↑ Datenblatt der Rezyklate für Gruppe 23
um die Erstellung von Prototypen handelte, wurde in                                                                                                                                 ← Planung der Rezyklat-Pakete für die Entwurfsteams an der
diesem Schritt bewusst – aus Kostengründen – auf ein                                                                                                                                Professur Entwerfen und Holzbau, TUM

14                                                                                                                                                                                                                                                       15
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
stadtraumMÖBEL
               stadtraumMÖBEL                                                                                                                                                                                                            Aufgabenstellung

               Übung 11 I| Sommersemester
               Übung       Sommersemester 2019
                                            2019

                                                                                          LESEECKEN
                                                                                          Annabel Matzdorf, Julia Gerstberger, Jan-Henrik Sonntag, Buse, David,
                                                                                          Christoph

     Frontansicht                                             Seitenansicht

→ Der fertig gebaute Prototyp „Leseecken“ (Gruppe 23)
  Längsschnitt                           Querschnitt                                      Aufsicht
↓ Auszug  aus der Bauanleitung für den Entwurf  „Leseecken“

                                                                                           1

     Jedes Team bekommt 18 Latten im Querschnitt 25x45mm à 5m Länge.                       Diese werden, wie dargestellt, zugeschnitten.

      2                                                  3                                 4                                                 5
        LESEECKEN
           Annabel Matzdorf, Julia Gerstberger, Jan-Henrik Sonntag, Buse, David,
           Christoph

     1. Die Vertikalen und Diagonalen                 2. Auf die Gewindestangen der       3. Die Sitzfläche wird beplankt, in-             4. Die geschnittenen Plexiglas-
     Latten (2,5x4,5cm) werden alter-                 längsten vertikalen Latte werden    dem orthogonal zu den Holzfich-                  spiegel werden an dem Bücher-
     nierend auf die Gewindestangen                   jeweils Platzhalter und an der      tenlatten Bretter aufgeschraubt                  regal befestigt. Die Plexiglastüren
     geschoben. An der obersten Ge-                   untersten Gewindestange eine        werden. Die Stützen werden an                    werden mithilfe eines Taus an der
     windestange
            Aufsichtwird in jeder zweiten             diagonale Latte abwechselnd         die diagonalen Latten geschraubt.                Konstruktion angebracht.
     Schicht ein Platzhalter eingefügt.               mit vertikalen Latten (2,5x4,5cm)
                                                      geschoben.                                                                                                                 ↑ Entwurfsmodelle der Stadtraummöbel im Maßstab 1:10
     Dieser Vorgang wird 8mal wieder-                 Die Muttern werden an den Ge-       Entwerfen | Holzbau            Architectural Design | Timber Construction
     holt.                                            windestangen festgezogen.                                                                                                  ← Die Entwürfe wurden als Prototypen von den Studierenden
                                                                                                                                                                                 vor Ort in Markt Schwaben 1:1 umgesetzt.
            1
16                                                                                                                                                                                                                                                    17
Markt2 Schwaben macht sich: Stadtraummöbel - r - Social Design
03
                   Umsetzung und
                      Ergebnisse

Nach der Planungsphase machten sich
die Studierenden der Technischen Uni-
versität München an die Umsetzung.
Innerhalb von zwei Tagen entstanden
auf dem Schloßplatz vor dem Rathaus
in Markt Schwaben 24 prototypische
Stadtraummöbel – modulare Sitzele-
mente und Büchertauschregale – jedes
mit einer knappen Bauanleitung.
Auf den folgenden Seiten sind die Ergeb-
nisse dokumentiert. Eine Auswahl wird
im Detail vorgestellt.

                                      19
Modulare Sitzelemente

Modulare Sitzelemente
Übersicht Entwürfe

01 mehrwertMODUL        02 Pair Chair (Seite 22)   03 TALAbank (Seite 26)                                                     04 Brotzeitbank (Seite 30)

05 static (Seite 34)    06 sitzKREIS (Seite 38)    07 Puzzle Island                                                           08 LAVADORA

09 bierbank²            10 BRASA (Seite 42)        11 Bügelbett                                                               12 modular

                                                   01   Johannes Bode, Natalia Telleria, Philipp Unger, Aleksander Geisler,   08   Irem Doga Akgül, Alia Raia, Nicolas Ulm-Erbach, Anastasiya
                                                        Kayo Färber, Mudar Alsaid                                                  Shalkavich, Isil Alimoglu, Kärt Prax
                                                   02   Johannes Grymer, Kevin G. Martimbang, Jakob Pospiech, Sebastian C.    09   Annika Mayer, Marie Gnesda, Lewin Schmid, Sofia Weidner,
                                                        Quintana, Miriam Barnett, Lara-Elena Agache                                Lilly Kandzia
                                                   03   Anas Said Solyman, Alexandra Amann-Schmitt, Laetitia Böckmann,        10   Anna-Maria Kloss, Hannah Buchholzer, Louisa Knopf, Dana
                                                        Tobias Botti                                                               Akylbayeva, Johannes Jebsen, Peng Zhang
                                                   04   Ilona Schreibauer, Celina Mandl, Sophie Pichler, Alicia Albrecht,     11   Levin Arnold, Philipp Dopfer, Lukas Meisner, Max Malte Meßner,
                                                        Tom Prante                                                                 Ben Nepomuk Klages, Santiago Chang Ocharan
                                                   05   Vitus Michel, Arlind Tahiri, Rodion Koslin, Clarissa Posten, Jacob    12   Defne Oktug, Sungeun Park, Salma Sadek, Victoria Singleton,
                                                        Neff, Pauline Wessel                                                       Zhiyue Wang, Jannes Scherzer
                                                   06   Katrin Schneyer, Maximilian Loeschke, Vanessa Heider, Nicklas         13   Karina Podra, Akarawatou Atcha-Bilale, Jessica Melendez
                                                        Neubauer, Quentin Wiesmath                                                 Hernandez, Melina Köhn, Carla Keutmann
                                                   07   Laura Speckl, Simon Jensen, Johanna Huhle, Fabia Frinken,
13 Barrel-Bench                                         Christiane Rausch, Steffen Seitz, Feng Jiao

20                                                                                                                                                                                                  21
02 Pair Chair

02 Pair Chair
Modulare Sitzelemente

Johannes Grymer, Kevin G. Martimbang,
Jakob Pospiech, Sebastian C. Quintana, Miriam Barnett,
Lara-Elena Agache

                                                         0203 _ SITZ

                                                             165     435             408      408

                                                          510                                                490

                                                         3x Gitter

                                                                                                        25

                                                                                                    6/6
                                                                                                    4

                                                                           Øi = 20, Øa = 22

22                                                                                                                           23
02 Pair Chair

Die Anordnung und Befestigung der Holzlatten, die die Rückenlehne
des Sitzelements bilden, nimmt die gebogene Form des Rezyklats
auf.

                                                                 25
03 TALAbank

03 TALAbank
Modulare Sitzelemente

Anas Said Solyman, Alexandra Amann-Schmitt,
Laetitia Böckmann, Tobias Botti

                                              0305 _ SITZ
                                                                                          670

                                                                             95 5

                                                                                                   400   860

                                                                                                   400

                                                                                                         12

                                                        18   18   140

                                                                               280

                                                                        32    360

                                                                                     Ø Lochung 3

26                                                                                                                     27
03 TALAbank

Gewindestangen in den Fügepunkten der einzelnen Sitzelemente
ermöglichen unterschiedliche Aufstellmöglichkeiten.

                                                               29
04 Brotzeitbank

04 Brotzeitbank
Modulare Sitzelemente

Ilona Schreibauer, Celina Mandl, Sophie Pichler,
Alicia Albrecht, Tom Prante

            1. Platz
                     e
           Modular
                   ente
          Sitzelem

                                                   0406 _ SITZ
                                                                                               500

                                                                                         265          220

                                                                                                                    1320

                                                                      900

                                                        280

                                                        30

                                                                 35

                                                                            20   20/20                      60/60
                                                                 655

                                                                 605

                                                                 35
                                                                                 73
                                                                                                     Øi = 20, Øa = 22

30                                                                                                                                     31
04 Brotzeitbank

Die einzelnen Elemente der „Brotzeitbank“ können unterschiedlich
ineinander gesteckt werden.

                                                              33
05 static

05 static
Modulare Sitzelemente

Vitus Michel, Arlind Tahiri, Rodion Koslin,
Clarissa Posten, Jacob Neff, Pauline Wessel

                                              0507 _ SITZ

                                                            765        730

                                                                                                   70

                                                805

                                                                                                   70

                                                 30    30 / 30                    60
                                                                             60

                                                                                              70

                                                                                        200

                                                             20 / 20          20 / 20

34                                                                                                            35
05 static

Die im Metallcontainer liegenden Gitter lassen ihre spätere Funktion
im Sitzmöbel „static“ noch nicht erkennen.

                                                                 37
06 Sitzkreis

06 Sitzkreis
Modulare Sitzelemente

Katrin Schneyer, Maximilian Loeschke, Vanessa Heider,
Nicklas Neubauer, Quentin Wiesmath

           2. Platz
                    e
          Modular
                  ente
         Sitzelem

                                                        0610 _ SITZ                                                        10 _ SITZ
                                                                                            795
                                                                                                                                       510

                                                                                                                                             300
                                                                                                              110

                                                                                                                                                   außen verspiegelt
                                                                      670                                                                          (Konkavspiegel)

                                                                                                          490
                                                                                                                                                   1000
                                                               375          85
                                                                                                                    1195

                                                        855

                                                                                                        490
                                                               375

                                                                                                    110
                                                                                                                                                   1000

                                                                                                                    90

                                                                                                                    14
                                                                                 130
                                                                                                                    14
                                                                                       14
                                                                                       14

                                                                                                                                                   1000

                                                                                                  140

38                                                                                                                                                                              39
06 Sitzkreis

Die konvex gebogenen, verspiegelten Aluminiumsandwich-Paneele
der Hocker finden in den Ausschnitten des Tisches ihre Entsprechung.

                                                                 41
10 Braså

10 Braså
Modulare Sitzelemente

Hannah Buchholzer, Louisa Knopf,
Dana Akylbayeva, Peng Zhang,
Johannes Jebsen, Anna-Marie Lila Kloss

           3. Platz
                    e
          Modular
                  ente
         Sitzelem

                                          19 _ SITZ
                                         10

                                                                            455

                                                                   d = 20

                                                      1330

                                                             455
                                                                            85

                                                                                  1050

                                               3x

42                                                                                            43
10 Braså

Die gebogenen Segmente der Dreischichtplatten finden als Rücken-
und Armlehnen formale und konstruktive Entsprechung.

                                                              45
Büchertauschregale

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Übersicht Entwürfe

14 BUCHhaltestelle (Seite 48)   15 Böverk (Seite 52)        16 Fahrenheit 451 (Seite 56)   17 montuur (Seite 60)

18 The Square (Seite 64)        19 Schatzkiste (Seite 68)   20 Bücherspiegel               21 Wortschatz

                                                                                           14   Bianca Martsch, Selin Doganer, Sebastian Orner, Márton Sibelka,
                                                                                                Theresa Fürst, Larissa May
                                                                                           15   Josephine Beger, Florentine Hinsche, Timm Hetterich, Anna-Maria
                                                                                                Bolok, Vincent Kempf, Nathan Schulte
                                                                                           16   Elena Spatz, Agi Hidri, Wenshan Cui, Magdalena Schadhauser,
                                                                                                Anna Christina Lüßmann, Theresa Zöllner
                                                                                           17   Maximilian Sepp, Ivo Kalvelage, Pirmin Dietrich, Marius Eichhöfer,
                                                                                                Ruben Felberbaum, Jonathan Hoff
                                                                                           18   Friedrich Mönninger, Leonie Straub, Mira Kirsch, Valentin Humbeck,
                                                                                                Silvia Stitzinger, Nadine Rott
                                                                                           19   Elena Englmann, Dennis Vrshynin, Valentin Breitsamer, Alicia-V.
                                                                                                Hergerdt, Luisa Amann, Christoph Hultsch
                                                                                           20   Desiree Heine, Virginia Kiaulehn, Marieke Stritzke, Anna
                                                                                                Schöfberger, Lisa André, Zoe Kleinbongartz, Alois Auer
                                                                                           21   Hejla Berisha, Leonard Khanmoradi, Marie Gröper, Abdé Batchati,
                                                                                                Julia Garcia Sanjuan, David Arango Hernandez
                                                                                           22   Leopold Günther, Till Zerkaulen, Alexander Hintermaier, Markus
                                                                                                Köhler, Maria Tatarova, Tianrui Xu
                                                                                           23   David Sprato, Jan-Henrick Sonntag, Christoph Zacharski,
                                                                                                Julia Gerstberger, Annabel Matzdorf, Buse Nur Bagis
22 City Cubes                   23 Leseecken                24 AVA                         24   Valentina Bauer, Ayyar Merih, Maximilian Fehr, Andreas Buchholzer,
                                                                                                Raphael Braham, Moritz Götzl

46                                                                                                                                                                47
14 BUCHhaltestelle

14 BUCHhaltestelle
Büchertauschregal

Bianca Martsch, Selin Doganer, Sebastian Orner,
Márton Sibelka, Theresa Fürst, Larissa May

                                                   01 _ BÜCHERREGAL
                                                  14

                                                                         2000
                                                       40   580          770                         570   40

                                                                                                95

                                                                                                                880
                                                                                1x Palette
                                                                  140
                                                                                1x LKW Plane 4300 x 1950
                                                                        18

                                                                        18
                                                                        18

48                                                                                                                                   49
14 BUCHhaltestelle

Die aufgestellte Palette wird durch die Fichtenholzlatten, die die
Sitzmöglichkeit bilden, gehalten. Genähte Taschen aus einer alten
Plane schützen die Bücher vor Witterungseinflüssen.

                                                                     51
15 Böverk

15 Böverk
Büchertauschregal

Josephine Beger, Florentine Hinsche, Timm Hetterich,
Anna-Maria Bolok, Vincent Kempf, Nathan Schulte

                                                        04 _ BÜCHERREGAL
                                                       15

                                                                                                                        380

                                                                                                              26 / 26
                                                                                                              Abstand Bohrungen
                                                                                                              / Rand

                                                              275 / 270   275 / 270   300 / 295   300 / 295

                                                                                                                                  1020
                                                                                                               d = 12
                                                        450

                                                                           d = 25

                                                                                                               4x Brett
                                                                Rundung                                        1x Plexiglas

52                                                                                                                                             53
15 Böverk

Die Auslagefläche für die Bücher, unter der Plexiglasabdeckung, wird
ohne Schrauben, sondern nur mit Buchenholzdübeln verbunden.

                                                                 55
16 Fahrenheit 451

16 Fahrenheit 451
Büchertauschregal

Elena Spatz, Agi Hidri, Wenshan Cui,
Magdalena Schadhauser, Anna Christina Lüßmann,
Theresa Zöllner

           3. Platz
                 ausch
         Büchert
             regal

                                                  09 _ BÜCHERREGAL                                                                     09 _ BÜCHERREGAL
                                                 16

                                                                                    Ø=6
                                                                     250
                                                                                          32 60
                                                                                                        2x Plexiglas 505 / 800 d = 3
                                                                                                        längs 4, breite 3 Lochungen
                                                               435                                      Abstand zum Rand 22
                                                                           t = 10                 400   1x Plexi 605 / 715 d=1
                                                      t = 10

                                                                                                                                                          3x Bretter 175 / 2850 d = 14
                                                       375                  680                                                                           1x Brett 175 / 1230 d = 14
                                                                                                                                                          1x Plexi 80 / 1455 / 3
                                                                                                                                                          Längsrichtung 5 und
                                                                                                                                                          Querrichtung 4 Lochungen

                                                      10

                                                                27

56                                                                                                                                                                                                     57
16 Fahrenheit 451

Die Gitterstäbe der Ofenroste ermöglichen es auch Zeitungen in dem
Büchertauschregal auszustellen.

                                                               59
17 montuur

17 montuur
Büchertauschregal

Maximilian Sepp, Ivo Kalvelage, Pirmin Dietrich,
Marius Eichhöfer, Ruben Felberbaum, Jonathan Hoff

                                                    1711 _ BÜCHERREGAL

                                                             1x Platte 950 / 1765 / 8

                                                                                        1x LKW Plane 4300 x 1950

60                                                                                                                        61
17 montuur

Die alte Plane wird zwischen die Konstruktion aus Fichtenholzlatten
gespannt und schützt sowohl die aussteifende Dachplatte aus
Seekiefer als auch die Bücher selbst vor direkter Bewitterung.

                                                                 63
18 The Square

18 The Square
Büchertauschregal

Friedrich Mönninger, Leonie Straub, Mira Kirsch,
Valentin Humbeck, Silvia Stitzinger, Nadine Rott

           2. Platz
                 ausch
         Büchert
             regal

                                                   1812 _ BÜCHERREGAL

                                                            1x Platte 950 / 1765 / 10

                                                                                        1x LKW Plane 4300 x 1950

64                                                                                                                           65
18 The Square

„The Square“ bildet seinen eigenen „Lese-Raum“ im Stadtraum.
In Streifen geschnitten und dann wieder miteinander verwebt, wird
die Plane als Sitzfläche der Bank und als Sonnenschutz eingesetzt.

                                                                 67
19 Schatzkiste

19 Schatzkiste
Büchertauschregal

Elena Englmann, Dennis Vrshynin, Valentin Breitsamer,
Alicia-V. Hergerdt, Luisa Amann, Christoph Hultsch

           1. Platz
                 ausch
         Büchert
             regal

                                                         14 _ BÜCHERREGAL
                                                        19                                                 14 _ BÜCHERREGAL
                                                                        535

                                                                                   2x Wellblech gelocht
                                                                                   80 Breite, 20 Stich

                                                                2000

                                                                                                           5x Bretter 200 / 1410 / 14

                                                                              5x Bretter 200 / 1410 / 14

68                                                                                                                                                 69
19 Schatzkiste

                                                                      A                                                                 A
                                                                  S   N                                                                 U
                                                                  E   S                                                                 F
                                                                  I   I                                                                 S
                                                                  T   C                                                                 I
                                                                  E   H                                                                 C
                                                                  N   T                                                                 H
                                                                                                                                        T

                                                                      S
                                                                  Q   C
                                                                  U   H
                                                                  E   N
                                                                  R   I
                                                                      T
 Übung 1 | Sommersemester 2019
                                                                      T

                                                                      S
                                                                  L   C
                                                                  Ä   H
                                                                  N   N
                                                                  G   I
                                                                  S   T
                                                                      T

                                                                      A
                                                                  F   N
                                                                  R   S
                                                                  O   I
                                                                  N   C
                                                                  T   H
                                                                      T

Jedes Team bekommt 18 Latten im Querschnitt 25x45mm à 5m Länge.           Diese werden, wie dargestellt, zugeschnitten.

 1                                     2                                  93cm          93cm          93cm           93cm      93cm         4,5cm

                                                                                                                                                    ...
                                                                          46cm

                                                                          Basiselemente der SCHATZKISTE

                                                                          Grundplatte                  Gewindestangen          Deckel
                                                                                                                                                          Als geschlossener, kompakter „Würfel“ sind die Bücher geschützt;
                                                                                                                                                          in der aufgedrehten Position hingegen werden vielseitige Funktionen

 3                                    4                                                                                                                   ermöglicht.
                                                                                 5

                                                                             Entwerfen | Holzbau           Architectural Design | Timber Construction

                                                                                                                                                                                                                          71
04
                  Beteiligung der
                   Bürger*innen

Schon während der Bautage war das
Interesse der Markt Schwabener*innen
am Projekt groß. Am darauf folgenden
Samstag waren sie selbst gefragt: Zum
Bürger*innenvoting waren alle eingela-
den, die Stadtraummöbel zu besichtigen
und zu begutachen. Es wurde darüber
abgestimmt, welche Entwürfe in der
nächsten Phase weiter entwickelt wer-
den sollten. Darüber hinaus regten
die Objekte zur Diskussion über mög-
liche Aufstellorte und natürlich über
das Thema Mehrwerthof und die Mög-
lichkeiten der Wiederverwendung von
Materialien an.

                                    73
Bürger*innenbeteiligung

Abstimmung der Bürger*innen
Auswahl der Gewinnerprojekte

Um die Bürger*innen selbst entscheiden zu lassen,
welche Entwürfe ihnen am besten gefallen und um her-
auszufinden, an welchen Orten Bedarf für neue Stadt-
möbel besteht, veranstalteten die Projektbeteiligten am
Samstag, den 18. Mai 2019 eine Art Ausstellung auf dem
Schloßplatz vor dem Rathaus mit einem anschließen-
den Bürger*innen-Voting. Es versammelten sich zahl-
reiche Interessierte um die Entwürfe der Studierenden
zu begutachten und für ihre Favoriten zu stimmen. Pro
Kategorie – modulare Sitzelemente und Büchertausch-
regale – wurden drei Siegerentwürfe gekürt. Mit 126
abgegebenen Stimmen war die Wahlbeteiligung erfreu-
lich hoch. Der Tag wurde durch die Auszeichnung der
sechs Sieger-Entwürfe und eine kurze Ansprache der
Projektbeteiligten sowie von Bürgermeister Georg Hoh-
mann abgerundet.

74                                                                            75
Bürger*innenbeteiligung

76                       77
Bürger*innenbeteiligung

Platzierung im Stadtraum
Wo sollen die Möbel zukünftig stehen?

Nach der Abstimmung konnten die Bürger*innen auf
einem Lageplan von Markt Schwaben mögliche zukünf-
tige Standorte für die Stadtraummöbel markieren. Einige
der Prototypen wurden anschließend temporär in Markt
Schwaben aufgestellt, u.a. in den lokalen Schulen. Dort
schaffen einige der Sitzmöbel und Büchertauschregale
nun einen Mehrwert für Schüler*innen und Lehrkräfte.
Darüber hinaus zeigten einige Bürger*innen privates
Interesse an den Entwürfen. Durch das partizipative
Moment erhoffen sich die Projektbeteiligten auch lokale
Bedarfe besser zu verstehen und den in der Vergangen-
heit immer wieder aufgetretenen Vandalismus an Stadt-
möbeln vorzubeugen.

78                                                                            79
05
         Reflexion und Ausblick

Im social design lab der Hans Sauer
Stiftung werden die einzelnen Teilpro-
jekte immer kritisch reflektiert und hin-
terfragt, nicht zuletzt dadurch, dass die
Beteiligten zu Wort kommen und sich
einbringen können.
Die Resonanz auf das Projekt fiel von
allen Seiten sehr positiv aus und gab
wertvolle Gedankenanstöße. Und doch
bleiben Fragen offen, wie aus diesem
ersten Anstoß und den vielfältigen Pro-
totypen nun weitere Schritte in Richtung
Zirkularität und Produktion mit Rezyk-
laten unternommen und neue Praktiken
vor Ort etabliert werden können.

                                       81
Reflexion

Interview                                                                                                                  bei uns am Lehrstuhl nur funktioniert, weil alle betei-
Maren Kohaus I Dipl. Ing. Architektin, Projektkoordination TUM                                                             ligten Kolleg*innen mitgeholfen haben. Aber es hat sich
                                                                                                                           gelohnt.

Hans Sauer Stiftung                                         schon eine gewisse Richtung vorgegeben wurde. Bei der          Hans Sauer Stiftung
„Markt² Schwaben macht sich.“ ist das erste Bachelor-       Sichtung und Auswahl der Materialien haben wir uns             Denken Sie, dass das Projekt bei den Studierenden und
Projekt mit wiederverwerteten Materialien an der Profes-    natürlich überlegt, wie man sie einbauen könnte. Die           auch bei den Lehrenden etwas im Denken und Handeln
sur „Entwerfen und Holzbau“ der Technischen Universität     meisten Materialien wurden letztlich aber ganz anders          verändert hat?
München. Wie kam es dazu?                                   eingesetzt, als wir uns das anfangs gedacht hatten. Das
                                                            zeigt, dass es eine Vielzahl von Lösungen gibt, wie diese      Maren Kohaus
Maren Kohaus                                                Materialien verwendet werden können. Bei vielen Pro-           Von mir selbst würde ich sagen, auf jeden Fall. Ich denke,
Ja, das war das erste Projekt dieser Art, das wir mit       jekten stiftet nun das Rezyklat dem Werk die eigentliche       dass gilt auch für die beteiligten Kolleg*innen. Wir hat-
Bachelor-Studierenden durchgeführt haben. Natürlich         Idee. Das hat uns sehr erstaunt. Wir dachten eigentlich,       ten im Vorfeld überlegt, ob die Aufgabenstellung für
hatten wir schon Projekte, bei denen die Studierenden       dass das Rezyklat vielleicht ein „Add-on“ wird, jetzt stellt   Studierende des zweiten Semesters nicht eine zu große
in bestehenden Strukturen entwerfen mussten, aber           dieses aber meist DAS prägende Element dar.                    Herausforderung darstellt. Das war, wenn man die
mit wiederverwerteten Materialien als Ausgangsmate-         Herausfordernd war der erhöhte Zeitaufwand für alle            Ergebnisse anschaut, offensichtlich nicht der Fall und es
rial für einen Entwurf, haben wir so noch nicht gearbei-    Beteiligten, insbesondere in der Planungsphase. Die            gab im Nachhinein ein durchweg positives Feedback.
tet. Nachdem die Hans Sauer Stiftung mit der Anfrage        Materialien mussten gesammelt, aufbereitet, abgemes-           Die Wiederverwendung von Materialien ist auch eine
auf uns zugekommen ist, bei dem Projekt „Mehrwerthof        sen, dokumentiert und für die Gruppen als Datenblätter         essenzielle Aufgabe, der wir uns im Bauwesen zunehmend
Markt² Schwaben“ mit unseren Studierenden einen Bei-        bereitgestellt werden. Das war sehr aufwändig und hat          stellen müssen, wenn wir nachhaltige Gebäude realisie-
trag zu leisten, haben wir die Aufgabenstellung gemein-                                                                    ren wollen. Insofern hoffe ich, dass unsere Studierenden,
sam entwickelt. Anfangs war noch nicht klar, wie groß                                                                      die sich ja noch am Anfang ihres Architekturstudiums
der Anteil der weiter zu verwendeten Materialien in den                                                                    befinden, diese Erfahrung im Hinterkopf behalten wer-        Architekt*innen, als im Bauwesen Tätige einfach eine
Objekten sein würde – man wusste ja nicht, welche Mate-                                                                    den, wie solche ausrangierten Materialien den Entwurfs-      große Verantwortung. Das Bauen mit nachwachsenden
rialien man bis zum Projektbeginn sammeln würde. Von                                                                       prozess prägen, und sich auch bei größeren Projekten         Baustoffen, das wir an der Professur Entwerfen und
daher haben wir uns für eine Kombination von Materia-                                                                      daran erinnern werden, wie diese Rezyklate – wenn auch       Holzbau (Prof. Hermann Kaufmann) an der TU Mün-
lien entschieden: Jede Projektgruppe hat 90 Laufmeter                                                                      oft in vollkommen neuer Funktion – weiterverwendet           chen lehren, leistet schon einen wichtigen Beitrag zum
Fichtenholzlatten für die Prototypen der Stadtraummö-                                                                      werden können. Durch den kreativen Einsatz konnten           ressourcenschonenden Bauen. Aber auch hier gilt, wie
bel bekommen, sowie 2-3 Rezyklate. Damit wurden dann                                                                       diese „alten Dinge“ den neuen Stadtraummöbeln einen          bei allen Materialien: Je länger ein Material verwendet
entweder Büchertauschregale oder modulare Sitzele-                                                                         ganz besonderen „Geist einhauchen“ und so einen Mehr-        werden kann, je länger der Lebenszyklus des Materials
mente entworfen.                                                                                                           wert generieren.                                             durch Wieder- oder Weiterverwendung ausgedehnt wer-
                                                                                                                                                                                        den kann, desto effizienter kann es genutzt werden und
Hans Sauer Stiftung                                                                                                        Hans Sauer Stiftung                                          desto ökologischer ist es! Das hat natürlich einen Ein-
Wie hat die Wiederverwendung von Rezyklaten den Ent-                                                                       Sie sagen, dass die Wiederverwendung von Materialien eine    fluss darauf, wie wir Materialien einsetzen sollten. Und
wurfs- und Bauprozess, im Vergleich zu anderen Projekten,                                                                  Aufgabe ist, der man sich im Bauwesen zunehmend stellen      um eine Wieder- oder Weiterverwendung überhaupt erst
beeinflusst?                                                                                                               muss. Ist ein Wandel im Bausektor hin zu kreislauffähigem    zu ermöglichen, muss bereits in der Planungsphase an
                                                                                                                           Bauen spürbar?                                               den Rückbau am Ende des Lebenszyklus des Gebäu-
Maren Kohaus                                                                                                                                                                            des gedacht werden. Wie muss das Material eingebaut
Ich habe von einigen Studierenden das Feedback bekom-                                                                      Maren Kohaus                                                 und befestigt werden, um einen einfachen, sortenreinen
men, dass es ihrem Empfinden nach einfacher war die                                                                        Ca. 53% des Gesamtabfallaufkommens in Deutschland            Ausbau zu ermöglichen?
Prototypen zu entwerfen, weil ihnen durch die Rezyklate                                                                    sind 2017 im Bausektor angefallen . Da haben wir, als
                                                                                                                                                                1
                                                                                                                                                                                        Diesen Aspekt haben wir bei den Stadtraummöbeln inso-

82                                                                                                                                                                                                                                            83
Reflexion

fern berücksichtigt, als nur Schraubverbindungen zuge-                                                                der zwei Tage des Aufbaus. Natürlich wäre es schön
lassen waren – Leim war z.B. nicht erlaubt. So können                                                                 gewesen, sich schon in der Planungsphase in einer Art
die Prototypen, wenn sie nicht mehr verwendet werden,                                                                 Bürger*innen-Workshop über die Entwürfe und auch
auseinandergebaut werden und bestenfalls Einzelteile                                                                  über etwaige Aufstellorte in Markt Schwaben auszutau-
weiterverwendet werden. Denn: Studien prognostizie-                                                                   schen. Das war aus Zeitgründen leider nicht machbar, da
ren, dass der Einsatz von Rezyklaten bei Bauprodukten                                                                 wir lediglich ein Zeitfenster von drei Wochen hatten. Der
im Hochbau bis 2050 von 7% auf 21% wachsen wird .  2
                                                                                                                      Austausch mit den Anwohner*innen hat dann aber beim
                                                                                                                      Bürger*innen-Voting stattgefunden.
Hans Sauer Stiftung
Welche Herausforderungen müssen für eine erfolgreiche                                                                 Hans Sauer Stiftung
Wiederverwendung von Bauteilen überwunden werden?                                                                     Inwiefern können Projekte wie „Markt² Schwaben macht
                                                                                                                      sich: Stadtraummöbel“ einen Beitrag zu zirkulärem Denken
Maren Kohaus                                                                                                          und Handeln zu leisten?
Um vorausschauend in die nächsten 50 Jahre so zu pla-
nen, dass die Wieder-/Weiterverwendung erleichtert                                                                    Maren Kohaus
wird, wird bei der Planung und Realisierung von größe-                                                                Die gebauten Prototypen zeigen, dass durch die Ver-
ren Projekten ein immenser Dokumentationsaufwand zu                                                                   wendung von Rezyklaten ganz besondere Einzelstücke
bewältigen sein. Aber auch der Einsatz von Rezyklaten                                                                 entstehen können und somit ein Mehrwert geschaf-
selbst ist sehr aufwändig, wie wir im Kleinen bei unse-                                                               fen wird. Durch die Einbindung der Öffentlichkeit in
rem Projekt erfahren haben: Zunächst muss die Bereit-                                                                 das Projekt konnte im Rahmen des von der Hans Sauer
stellung der Materialien gewährleistet sein. Sie müssen                                                               Stiftung       veranstaltetem      Bürger*innen-Votings           eine
ausgebaut, gesichtet, gesammelt, ggf. aufbereitet und       Hans Sauer Stiftung                                       breitere Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert
zugeschnitten, vermessen, dokumentiert, etc. werden,        Das Projekt Mehrwerthof verfolgt einen partizipativen     werden. So kann jede*r im Kleinen überlegen, wie
um dann auf einer Art Verkaufs- / Tauschplattform wie-      Ansatz. Zur Teilhabe an Prozessen gehört neben dem Ein-   er/sie im Alltag Materialien weiter- bzw. wiederverwen-
der neu angeboten zu werden. Diese Aufgabe wird von         bringen der eigenen Vorstellung immer das Eingehen auf    den könnte. Und die im Stadtraum aufgestellten Möbel
den Beteiligten nur übernommen werden, wenn es sich         Andere. Inwiefern gelang dieser Spagat im Projekt?        mit den erkennbar wiederverwerteten Rezyklaten trans-
wirtschaftlich rentiert. Ein paar Anbieter solcher Platt-                                                             portieren genau diese Botschaft in den öffentlichen
formen gibt es aber bereits.                                Maren Kohaus                                              Raum.
Wir haben – neben dem Bauhof Markt Schwaben – mit           Angefangen hat es bereits bei der Erarbeitung der Auf-
„treibgut“, München zusammengearbeitet. Dort kann           gabenstellung. Hier mussten die unterschiedlichen Vor-
man aufbereitete Materialien ähnlich wie in einem klei-     stellungen aller Beteiligten mit dem Terminplan und dem
nen Baumarkt erwerben. Es war spannend zu erfah-            zur Verfügung stehenden Budget in Einklang gebracht
ren, wo die Materialien bereits zum Einsatz gekommen        werden. Während des Entwurfsprozesses haben die Stu-
waren. Fündig wird man natürlich eher, wenn man noch        dierenden in 6er-Gruppen zusammengearbeitet. Damit
                                                                                                                      1
                                                                                                                          https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/ablage-
offen ist, was die genauen Materialdimensionen und          jede/r die Chance bekommt, die eigenen Vorstellungen
                                                                                                                      rungsquoten-der-hauptabfallstroeme
-qualitäten angeht. Insofern müssen wir uns als Pla-        mit einzubringen, wurden von jeder Gruppe zunächst 3      (zuletzt aufgerufen am: 21.02.2020)
nende die Frage stellen, zu welchem Zeitpunkt wir           Entwurfsansätze präsentiert. Hieraus wurde dann ein       2
                                                                                                                          Deilmann, Clemens, u.a.: Materialströme im Hochbau- Potentiale

recycelte Materialien in den Entwurf einbinden können       Entwurf in einer Art gruppeninternem Wettbewerb aus-      für eine Kreislaufwirtschaft, Forschung für die Praxis, Band 06, Berlin
                                                                                                                      2017, Forschungsinitiative Zukunft Bau. unter:
und in welchem Umfang wir diese in der Planung vordefi-     gewählt, der dann gemeinsam werkplanungsreif ausge-
                                                                                                                      https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/Zukunft-
nieren können, bzw. müssen. Hier wird es noch weiteren      arbeitet wurde.                                           BauenFP/2017/band-06-dl.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Forschungsbedarf geben.                                     Der Kontakt mit den Bürger*innen entstand während         (zuletzt aufgerufen am: 21.02.2020)

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Reflexion

Stimmen zum Projekt                                                                                                             „Ich bin erstaunt, dass heute so viele Markt Schwabener

Bürger*innen, Student*innen und Initiator*innen                                                                                     Bürgerinnen und Bürger da sind. Wenn öfters solche
                                                                                                                                  Aktionen stattfinden, denkt vielleicht auch der ein oder
                                                                                                                             andere etwas mehr mit. Die Wiederverwendung von Dingen

      „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt herzukommen. Das                                                                        sollte die Zukunft sein. Gerade am Wertstoffhof gibt es

       Thema mit gebrauchten Materialien zu arbeiten ist ja                                                                  großes Potential dafür. Es wird sicher nicht alles von Anfang

auch voll im Trend, und das ist wichtig. Die Wegwerfgesell-                                                                   an perfekt sein, aber wenn viele ihre Ideen einbringen und

     schaft führt in eine Sackgasse. Wenn es die Möglichkeit                                                                      umsetzen, dann kann da etwas ganz Tolles entstehen.“

 “
 vor Ort gäbe, würde ich sofort auf gebrauchte Materialien
      zurückgreifen. Vielleicht sogar eher als auf Neuware.“
                              Silke Staab-Thuro, Bürgerin
                                                                                                                                                       Elfriede Gindert, Gemeinderätin

                                                                                                                             „Die Wiederverwendung von Dingen
                                                                                                                             sollte die Zukunft sein.“

„Die Wegwerfgesellschaft führt
in eine Sackgasse.“

                                                                                                                                                                                             „Ich war bei den Bautagen am Dienstag und Mittwoch auch
                                                                                                                                                                                             schon hier und habe jeweils eine Stunde zugeschaut,
                                                                                                                                                                                             weil mich das Projekt fasziniert und die Wiederverwendung
                                                                                                                                                                                             schon immer mein Motto war.
                                                                                                                                                                                             Ich freue mich auch schon auf den neuen Wertstoffhof
                                                                                                                                                                                             und auf die anderen Projekte, wie die Kleidertauschparty.
                                                                                                                                                                                             Hoffentlich werden es viele Leute annehmen und sich
                                                               „Die Frage ist nicht, wie man die Rezyklate in den geplan-
                                                                                                                                                                                             in Zukunft mehr Gedanken machen.“
                                                               ten Entwurf einbaut, sondern wie man den Entwurf
                                                               ausgehend vom Rezyklat gestaltet. Es war sehr interessant
                                                               den Prozess einmal anders herum zu denken.
                                                               Außerdem hat mir das Projekt sehr gut gefallen, weil es
                                                                                                                                                                                             Herr Neumaier, Bürger                           „
                                                               das erste mit Bezug zu einer Stadt war. Besonders schön
                                                               finde ich dabei, dass die Bürgerinnen und Bürger
                                                               mit dem Voting direkt beteiligt sind. Mit unseren Entwürfen
                                                               konnten wir etwas Konkretes beitragen.“
                                                               Anna Christina Lüßmann, Studentin der TU München

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Reflexion

 „Es wäre großartig, wenn Bürgerinnen und Bürger bereits
      auf dem Weg zum Wertstoffhof über die Wiederverwen-
      dung von gebrauchten Materialien nachdenken würden.
Deshalb freut es mich besonders, dass es schon jetzt Leute
 gibt, die im Rathaus anrufen und fragen, ob wir ihre Dinge

                                                                                                                             “
 zur Wiederverwendung entgegennehmen. Durch Projekte
wie dieses ist ein Prozess in Gang gesetzt worden, den man
  weiter forcieren muss. Mir hat an dem Projekt besonders
     gut gefallen, dass Menschen über alle Generationen hin-
 weg und aus den unterschiedlichsten Milieus zusammen-
                                                                                                                              „Durch das Projekt ist uns klar geworden, dass man nicht
       gekommen sind. So sind viele neue Ideen entstanden.“
                                                                                                                               immer nur mit neuen Materialien bauen muss, sondern,
                             Frank Eichner, Bauamtsleiter
                                                                                                                             dass man auch aus gebrauchten Materialien etwas erschaf-
                                                                                                                              fen kann. Die Ergebnisse waren letztlich viel individueller.
                                                                                                                                     Das Projekt hat uns auf jeden Fall sehr inspiriert.“
                                                                                                                                          Vanessa Heider, Studentin der TU München

                                                                                            „
„Mir hat an dem Projekt besonders gut gefallen, dass Menschen
über alle Generationen hinweg und aus den unterschiedlichsten
Milieus zusammengekommen sind.“

                                                               „Obwohl der Prozess für die Studierenden nicht einmal                                                                         „Auf unserem Weg zur Marktgemeinde mit Mehrwert kann
                                                               vier Wochen andauerte bis schon die Prototypen produ-                                                                         jeder bei diesem Projekt hautnah miterleben, wie bereits
                                                               ziert und präsentiert wurden, hatte das Projekt eine große                                                                    entsorgte Wertstoffe in neuer Gestalt wieder zum Leben
                                                               Strahlkraft und Wirkung auch für den größeren Kontext                                                                         erwachen. Ich finde es großartig hier live im Schloßpark zu
                                                               Mehrwerthof. Es hat uns wieder einmal gezeigt, wie durch                                                                      sehen, was alles entstehen kann, wenn man zunächst
                                                               das Machen und Produzieren vor Ort Themen sichtbar und                                                                        kleine Ideen weiterdenkt, einfach anpackt und so gemein-
                                                               greifbar werden und vor allem auch Menschen erreicht                                                                          sam im Team etwas Großes schafft! Wir alle können uns
                                                               und aktiviert werden können. Allein die interessierte Atmo-                                                                   ein Beispiel nehmen am Mut, an der Kreativität und am
                                                               sphäre beim Bürger*innenvoting und die Rückmeldungen                                                                          Zusammenhalt der Studierenden, die uns zeigen, dass vie-
                                                               von Seiten der TU München waren für uns Motivation genug,                                                                     les eine zweite Chance verdient und nicht achtlos auf dem
                                                               noch tiefer ins Thema Circular Society einzusteigen.“                                                                         Müll landen muss.“
                                                               Jenny Gallen, social design lab / Hans Sauer Stiftung                                                                         Georg Hohmann, Erster Bürgermeister

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Ausblick

Stadtraummöbel 2.0
Nächste Schritte in Richtung Zirkularität

Nicht nur hat sich die Entwurfsaufgabe als geeignet
und bereichernd herausgestellt, auch die Reaktionen
der Bürger*innen haben den Ansatz bestätigt und die
Beteiligten bestärkt, diesen aus seiner Prototypen- und
Entwurfsphase in eine nächste zu überführen.
Stoff- und Material-Kreisläufe zu schließen ist eine
komplexe Aufgabe, besonders mit Dingen, die nicht von
Vorneherein dafür konzipiert wurden. Welche Form und
Beschaffenheit das nächste Brett Holz hat, das am Wert-
stoffhof abgegeben wird, ist nicht vorhersehbar. Und
doch liegt ein großes Potential darin, diese „Abfälle“
in Zukunft als Ressourcen zu nutzen und Entwürfe und
Prozesse zu gestalten, die diese Ressourcen mitdenken,
einbeziehen und in Kreisläufe überführen, anstatt stets
auf neues Material zurück zugreifen.
Um die Idee zu realisieren, dass am Mehrwerthof in
Zukunft Möbel für den öffentlichen Raum mit möglichst
hohem Rezyklatanteil produziert werden können, soll
nun im nächsten Schritt der Entwurf „Brotzeitbank“ –
der Bürger*innenfavorit bei den Sitzelementen – weiter
entwickelt werden. Das social design lab wird mit dem
Studierendenteam der Brotzeitbank und zusammen mit
den Akteur*innen vor Ort daran arbeiten, wie diese Vision
Realität werden kann. Dabei wird es nicht nur um Mate-
rial und Form gehen, sondern auch darum, Prozesse zu
gestalten, die auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren
und diese berücksichtigen, sodass Lösungen entstehen
können, die langfristig tragbar und sinnvoll sind.

                                                            ↑ Die Prozesse für die tatsächliche Produktion am Mehrwerthof
                                                            sollen gemeinsam entwickelt und getestet werden, sodass diese für
                                                            die lokalen Akteur*innen auch umsetzbar sind.

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Macher & Unterstützer

Technische Universität München
Fakultät für Architektur | Professur Entwerfen und Holzbau

Die Betreuung und Organisation des Projektes                 Unser besonderer Dank gilt allen teilnehmenden      08 LAVADORA                                            17 Schatzkiste
seitens der TUM erfolgte an der Professur Entwerfen          Studierenden der Übung Stadtraummöbel im Sommer-    Irem Doga Akgül, Alia Raia, Nicolas Ulm-Erbach,        Elena Englmann, Dennis Vrshynin, Valentin Breitsamer,
und Holzbau, Prof. Hermann Kaufmann, Technische              semester 2019, die sich mit großem Engagement der   Anastasiya Shalkavich, Isil Alimoglu, Kärt Prax        Alicia-V. Hergerdt, Luisa Amann, Christoph Hultsch
Universität München durch:                                   Aufgabe gestellt haben:                             09 bierbank²                                           18 The Square
                                                                                                                 Annika Mayer, Marie Gnesda, Lewin Schmid,              Friedrich Mönninger, Leonie Straub, Mira Kirsch,
Dipl. Ing. Architektin Maren Kohaus (Projektkoordination),   01 mehrwertMODUL                                    Sofia Weidner, Lilly Kandzia                           Valentin Humbeck, Silvia Stitzinger, Nadine Rott
Dipl. Ing. (FH) / M.Eng Architekt Hubert Anneser,            Johannes Bode, Natalia Telleria, Philipp Unger,     10 BRASA                                               19 montuur
Dipl. Ing. Architekt Zeno Dietrich,                          Aleksander Geisler, Kayo Färber, Mudar Alsaid       Anna-Maria Kloss, Hannah Buchholzer, Louisa Knopf,     Maximilian Sepp, Ivo Kalvelage, Pirmin Dietrich,
Dipl. Ing. Architektin Enrica Ferrucci,                      02 Pair Chair                                       Dana Akylbayeva, Johannes Jebsen, Peng Zhang           Marius Tianrui Xu Eichhöfer, Ruben Felberbaum,
Dipl. Ing. Innenarchitektin Karolin Knote ,                  Johannes Grymer, Kevin G. Martimbang,               11 Bügelbett                                           Jonathan Hoff
Dipl. Ing. (FH) Architekt Lutz Müller,                       Jakob Pospiech, Sebastian C. Quintana,              Levin Arnold, Philipp Dopfer, Lukas Meisner,           20 Bücherspiegel
Dipl. Ing. Architekt Christian Schühle,                      Miriam Barnett, Lara-Elena Agache                   Max Malte Meßner, Ben Nepomuk Klages, Santiago         Desiree Heine, Virginia Kiaulehn, Marieke Stritzke, Anna
M. Sc. Architektin Felicia Specht,                           03 TALAbank                                         Chang Ocharan                                          Schöfberger, Lisa André, Zoe Kleinbongartz, Alois Auer
March. Architektin Anne Carina Völkel,                       Anas Said Solyman, Alexandra Amann-Schmitt,         12 modular                                             21 Wortschatz
Dipl. Ing. Architekt David Wolfertstetter                    Laetitia Böckmann, Tobias Botti                     Defne Oktug, Sungeun Park, Salma Sadek,                Hejla Berisha, Leonard Khanmoradi, Marie Gröper,
                                                             04 Brotzeitbank                                     Victoria Singleton, Zhiyue Wang, Jannes Scherzer       Abdé Batchati, Julia Garcia Sanjuan, David Arango Her-
                                                             Ilona Schreibauer, Celina Mandl, Sophie Pichler,    13 Barrel-Bench                                        nandez
                                                             Alicia Albrecht, Tom Prante                         Karina Podra, Akarawatou Atcha-Bilale,                 22 City Cubes
                                                             05 static                                           Jessica Melendez Hernandez, Melina Köhn,               Leopold Günther, Till Zerkaulen, Alexander Hintermaier,
                                                             Vitus Michel, Arlind Tahiri, Rodion Koslin,         Carla Keutmann                                         Markus Köhler, Maria Tatarova,
                                                             Clarissa Posten, Jacob Neff, Pauline Wessel         14 BUCHhaltestelle                                     23 Leseecken
                                                             06 sitzKREIS                                        Bianca Martsch, Selin Doganer, Sebastian Orner,        David Sprato, Jan-Henrick Sonntag, Christoph Zacharski,
                                                             Katrin Schneyer, Maximilian Loeschke,               Márton Sibelka, Theresa Fürst, Larissa May             Julia Gerstberger, Annabel Matzdorf, Buse Nur Bagis
                                                             Vanessa Heider, Nicklas Neubauer, Quentin           15 Böverk                                              24 AVA
                                                             Wiesmath                                            Josephine Beger, Florentine Hinsche, Timm Hetterich,   Valentina Bauer, Ayyar Merih, Maximilian Fehr,
                                                             07 Puzzle Island                                    Anna-Maria Bolok, Vincent Kempf, Nathan Schulte        Andreas Buchholzer, Raphael Braham, Moritz Götzl
                                                             Laura Speckl, Simon Jensen, Johanna Huhle,          16 Fahrenheit 451
                                                             Fabia Frinken, Christiane Rausch, Steffen Seitz,    Elena Spatz, Agi Hidri, Wenshan Cui, Magdalena
                                                             Feng Jiao                                           Schadhauser, Anna Christina Lüßmann, Theresa Zöllner

92                                                                                                                                                                                                                            93
Hans Sauer Stiftung                                         social design lab                                          Gemeinde Markt Schwaben                                 Weitere Unterstützer

Die Hans Sauer Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung,    Das social design lab der Hans Sauer Stiftung, geför-      Markt Schwaben liegt etwa 25 Kilometer östlich von      „Markt² Schwaben macht sich: Stadtraummöbel“ wurde
die vorwiegend operativ tätig ist. Sie wurde 1989 von dem   dert von der IKEA Stiftung, versteht sich als Laborato-    München und hat etwa 14.300 Einwohner*innen. Die        unterstützt von: Bauzentrum Schmitt, Privatbrauerei
Erfinder und Unternehmer Hans Sauer gegründet und           rium für soziale Gestaltungsprozesse. Es adressiert        Marktgemeinde nahm den Neubau ihres Bau- und            Schweiger, Münchner Bank eG, Rupprich „Das Wohn-
ist seinem Denken verpflichtet. Hans Sauer gründete         gesellschaftliche Herausforderungen und stößt Verän-       Wertstoffhofs zum Anlass, neue Ideen und zukunftswei-   werk“, Markt Schwaben 2030 e.V. und Kreissparkasse
seine Stiftung mit der Vision, dass Innovationen zukünf-    derungsprozesse an, die partizipativ und kollaborativ zu   sende Konzepte anzustoßen.                              München Starnberg–Ebersberg.
tig generell aus einer sozialen und ethischen Motivation    neuen Strukturen und Lösungen führen sollen. So kön-                                                               Ein besonderer Dank geht an den Bauhof Markt Schwa-
heraus entstehen und damit messbaren gesellschaftli-        nen neues Wissen, neue Fertigkeiten und neue Formen        Mitwirkende:                                            ben, der das Projekt tatkräftig unterstützt hat.
chen und ökologischen Nutzen stiften.                       der Organisation, der Zusammenarbeit und des Zusam-        Sabrina Biertz, Frank Eichner, Georg Hohmann und
                                                            menlebens erprobt, entwickelt und nachhaltig etabliert     Renate Keller vom Markt Markt Schwaben und
Mitwirkende:                                                werden.                                                    Bernhard Stiegler und das gesamte Team vom Bau- und
Dr. Ralph Boch (Vorstand), Benedikt Bandtlow, Sarah         Im Lab-Projekt „Mehrwerthof Markt Schwaben“ wird
                                                                                                 2
                                                                                                                       Wertstoffhof Markt Schwaben
Dost, Jenny Gallen (Projektleitung), Nadja Hempel, Laura    das Potential von Wertstoffhöfen untersucht, mit der
Höpfner, Markus Rupprecht, Conor Trawinski                  Idee, dass diese langfristig zu zentralen Orten einer
                                                            „Circular Society“ werden könnten, in der zirkuläres
                                                            Wirtschaften aktiv gelebt und in der Gesellschaft veran-
                                                            kert wird und dadurch Dinge immer seltener entsorgt,
                                                            sondern in den Kreislauf zurück geführt werden.

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