Medienmarkt Risikorating: Deutschland - www.disinformationindex.org - Global ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Vorwort 4 Einleitung 5 Der deutsche Medienmarkt: 8 Schlüsselmerkmale und Umfang Risikobewertung von Desinformationen 10 Zusammenfassung 18 Autoren und Forscher: Danny Lämmerhirt, Carolin Janssen. Appendix: Methodik 19 Design: www.designbythink.co.za Der Global Desinformation Index ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Endnotizen 22 Großbritannien, die nach den drei Prinzipien Neutralität, Unabhängigkeit und Transparenz arbeitet. Unsere Vision ist eine Welt, in der wir dem vertrauen können, was wir in den Medien sehen. Unsere Mission ist es, das Vertrauen in die Medien wiederherzustellen, indem wir über einen Global Disinformation Index (GDI) automatisierte Risikobewertungen der Medienseiten der Welt in Echtzeit bereitstellen. Der GDI ist unpolitisch. Unser Beratungsgremium besteht aus internationalen Experten für Desinformation, Indizes und Technologie. Weitere Informationen finden Sie unter www.disinformationindex.org September 2020. Veröffentlicht unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY-NC-SA 4.0) www.disinformationindex.org 3
Medienmarkt Risikorating: Deutschland Medienmarkt Risikorating: Deutschland Vorwort Einleitung Seit der Erfindung des Internets abbildet. Diese Risikobewertung kann von Die Schäden von Die “Infodemie”, welche durch COVID-19-Verschwörungen bloßgelegt hat sich unser Leben - online Werbetreibenden und Adtech Unternehmen genutzt Desinformationen1 wurde, zeigt deutlich, dass Desinformationen Menschenleben kosten. Seiten, werden, um sicherzustellen, dass sie ihre Ausgaben die sich als Nachrichtenseiten ausgeben, treiben diese Situation an und sowie offline - auf zahllose Weisen verbreiten sich weltweit für Online-Werbung in Seiten investieren, die mit ihrer profitieren von ihr. gewandelt. Das betrifft auch wie Marke und ihren Strategien zur Risikominderung gegen – und gefährden unsere Nachrichten finanziert, produziert, politischen Wahlen, Es ist das Ziel des Global Disinformation Index (GDI), die Einnahmequellen zu Desinformationen übereinstimmen. unterbrechen, welche die Verbreitung von Desinformationen befördern. Durch konsumiert und geteilt werden. unsere Gesundheit, und Unsere Forschung bietet eine vertrauenswürdige künstliche sowie menschliche Intelligenz hat der GDI ein Bewertungsmuster und neutrale Einschätzung über das Risiko, dass unseren geteilten Sinn für entwickelt, um das Risiko zu Desinformationen von Nachrichtenseiten zu Diese Änderungen im Nachrichtenjournalismus akzeptierte Tatsachen. eine Nachrichtenseite Desinformation streut. ermitteln.2 bringen Risiken mit sich. Desinformationen sind eines Nachrichtenseiten erhalten eine Risikobewertung zu davon. Falsche Informationen sind als Werkzeug Diese Risikobewertung bietet Werbetreibenden, Adtech-Unternehmen sowie möglichen Desinformationen, die auf strukturellen, verwendet worden, um die Massen zu beeinflussen Plattformen mehr Informationen über die Arten an Risiken, die sich auf die inhaltsbezogenen, betrieblichen und kontextuellen und Propaganda zu verbreiten. Während der Corona- Struktur einer Seite beziehen (d.h. Metadaten und lexikalische Eigenschaften),3 Indikatoren basiert. Pandemie haben Desinformationen eine “Infodemie” ihren Inhalt (d.h. die Verlässlichkeit des Inhalts), ihre betrieblichen Regeln ausgelöst, welche das öffentliche Gesundheitswesen, Der folgende Bericht präsentiert, wie unsere Methodik (d.h. betriebliche und verlegerische Integrität) sowie den Kontext (d.h. die Sicherheit und Regierungsmaßnahmen untergraben. einige der am häufigsten genutzten Nachrichtenseiten Wahrnehmung von Markenvertrauen). Die Ergebnisse dieses Berichts Kein Land oder Medienmarkt ist immun gegen derartige in Deutschland bewertet. Hierzu haben wir 30 Seiten basieren auf drei Säulen, welche manuell getestet worden: Inhalt, betriebliche Bedrohungen. analysiert. Wir haben Deutschland ausgewählt, da Regeln, und Kontext.4 es einen geschichtlich respektierten Medienmarkt Um Desinformationen zu bekämpfen, brauchen wir Ob eine Seite Risiko zur Verbreitung von Desinformationen hat, wird durch aufweist, wegen seines lebendigen und robusten Online- Wege, um dieses System und sein Finanzierungsmodell das Gesamtergebnis aller Säulen und Indikatoren ermittelt (siehe Abbildung Werbemarktes, seines hohen Anteils an Online-Leser/ zu unterbrechen. Darauf hat der Global Disinformation 3).5 Das Gesamtergebnis liegt zwischen null (maximales Risiko) und 100 innen, sowie seiner Erfahrungen mit der Bekämpfung Index (GDI) sein Augenmerk gelegt. (minimales Risiko). Jeder Indikator wird von null bis hundert bewertet. Das und Einschränkung von Desinformationen, die Online- Ergebnis des Indexes stellt daher ein allgemeines Desinformationsrisiko Wir vom GDI glauben, dass es einer unabhängigen, Leser/innen betroffen und eine öffentliche Debatte einer Nachrichtenseite dar, anstatt ihrer Wahrheitstreue oder journalistischen vertrauenswürdigen und neutralen Bewertung bedarf, angetrieben haben. Qualität. die das Desinformationsrisiko von Nachrichtenseiten Abbildung 1. Bewertete Nachrichtenseiten in Deutschland (in alphabetischer Abbildung 2. Überblick über die GDI Risikobewertung zur Desinformation Reihenfolge) Automatisierte Bewertung Menschliche 1. www.achgut.com 11. www.handelsblatt.com 21. www.stern.de 2. www.ard.de 12. www.indymedia.org 22. www.sueddeutsche.de 3. www.bild.de 13. www.jungefreiheit.de 23. www.t-online.de Struktur Inhalt Betriebsregeln Kontext 4. www.br.de 14. www.mdr.de 24. www.tagesschau.de Automatisierte Bewertung der Bewertung der Bewertung der 5. www.compact-online.de 15. www.n-tv.de 25. www.tagesspiegel.de Klassifizierung von veröffentlichten Artikel Richtlinien und allgemeinen Domains auf Glaubwürdigkeit, Schutzmaßnahmen auf Wahrnehmung der 6. www.dw.com 16. www.ndr.de 26. www.web.de Sensationslust, Hassrede Domänen- und Glaubwürdigkeit und Bewertet durch KI und und Unparteilichkeit Unternehmensebene Zuverlässigkeit von 7. www.faz.net 17. www.pi-news.net 27. www.welt.de beobachtbare Daten Nachrichtendomänen Bewertet von Analysten Basierend auf der 8. www.focus.de 18. www.prosieben.de 28. www.zdf.de und durch beobachtbare Journalism Trust Initiative Bewertet von 9. www.freitag.de 19. www.rtl.de 29. www.zeit.de Daten Bewertet von Analysten Online-Nutzern und und beobachtbaren Wahrnehmungsdaten 10. www.gmx.net 20. www.spiegel.de 30. www1.wdr.de Daten 4 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 5
Einleitung Einleitung Der folgende Bericht präsentiert die Ergebnisse zu Desinformationsrisiken im deutschen Nachrichtenmarkt, Ergebnisse: Deutschland Abbildung 3. Bewertungen des Risikoniveaus pro Seite (anhand der Gesamtergebnisse) basierend auf einer Analyse von 30 Nachrichtenseiten.6 GDIs Auswertung der deutschen Medienlandschaft Die Ergebnisse bieten einen ersten Blick auf die Stärken ergab, dass: und Schwächen, welche diese Seiten haben, um Risiken 5 der Falschinformation zu vermindern.7 Dreißig Prozent unserer Stichprobe—darunter 5 - maximales Risiko einige von Deutschlands meistgelesenen 4 Die Ergebnisse wurden zwischen Februar und Juni 2020 Risikobewertung erhoben. Die Marktanalyse basiert auf 15 Anzeichen Nachrichtenseiten—das niedrigste Risiko haben, 3 zur Desinformation, welche von zwei Forschern Falschinformation zu streuen (siehe Abbildung 2). manuell getestet wurden.8 Dieser Bericht präsentiert 2 die gemittelten Ergebnisse für die Marktstichprobe. • Drei Seiten innerhalb der Stichprobe haben Seiten, die ein minimales Risiko zeigen, oder aber einen ein “minimales” Risiko: www.ard.de, www. 1 br.de, sowie www.tagesschau.de. Sechs Seiten 1 - minimales Risiko Score oberhalb von 95 Punkten in einer der drei Säulen aufweisen, werden im Bericht namentlich genannt und fielen in die Kategorie “geringer Risiken”. 0 ard.de br.de tagesschau.de profiliert.9 Die Methodik ist kein Versuch, Wahrheit Ungefähr die Hälfte aller Seiten in unserer Stichprobe hat ein “mittleres” Risiko, während Nachrichtenseiten oder Falschaussagen aufzudecken. Sie sieben Seiten ein “hohes” oder gar “maximales” benennt die Seiten nicht also Seiten, die Risiko aufweisen. explizit Falschinformation streuen–oder, • Diese Ergebnisse sind großteils zurückzuführen im Gegenteil, als vertrauenswürdige auf einige fehlende betriebliche Regeln und ein Im Allgemeinen ist das Vertrauen in deutsche Während diese Risiken zur Falschinformation Quellen. Unser Ansatz basiert eher auf geringes Vertrauen in die entsprechenden Marken. Marken niedrig und reflektiert Skepsis, die besorgniserregend sind, weisen deutsche der Idee, dass es eine Reihe an Signalen viele deutsche Rezipienten gegenüber Online- Nachrichtenseiten ein geringes Risiko in Bezug gibt, die in ihrer Gesamtheit Auskunft Viele deutsche Nachrichten veröffentlichen Nachrichten haben. . auf ihre Inhalte auf. Im Allgemeinen tendieren darüber geben können, ob eine Seite keine wichtigen Dokumente zur Betriebspolitik. Seiten dazu, neutrale und unvoreingenommene Risiko läuft Desinformationen zu führen. Die Veröffentlichung dieser Dokumente könnte • Die befragten Online-Leser/innen dieser Inhalte zu publizieren. dabei helfen, das Risiko von Desinformationen zu Studie glauben, dass ungefähr die Hälfte Die Ergebnisse sollten dahingehend verstanden verringern und Vertrauen in die Marke zu stärken. aller stichprobenhaft erhobenen Seiten oft • Basierend auf unserer Stichprobe zeigt sich, werden, dass sie erste Einblicke in den deutschen Clickbait-Titel verwenden und nur unregelmäßig dass deutsche Nachrichtenseiten Artikel Nachrichtenmarkt sowie die allgemeinen Risiken zu • Zum Beispiel gibt die Mehrheit der Fehlerkorrekturen veröffentlichen.12 zu aktuellen Themen in einem faktischen Desinformationen geben. Diese Ergebnisse stehen Nachrichtenportale nicht an, ob ihre und deskriptiven Ton veröffentlichen, ohne • Die Befragten denken, dass etwa ein offen zur Debatte und Verfeinerung durch Stakeholders Redaktionen unabhängig vom Verlagswesen dabei Gruppen negativ zu adressieren. Drittel aller Seiten ungenaue Inhalte von Nachrichtenseiten, Werbetreibenden und der arbeiten. Leider erfordert auch der Deutsche publizieren und Nachrichten nicht klar • Zur selben Zeit gibt es eine kleine Anzahl an Seiten, Adtech Industrie. Wir freuen uns auf diese Debatte. Pressekodex nicht von seinen Mitgliedern von Meinungen unterscheiden. welche dazu neigen, Artikel mit irreführenden (Der Annex dieses Berichts beschreibt unsere derartige Regeln zu befolgen. oder ungenauen Schlagzeilen zu veröffentlichen. Bewertungsgrundlagen).10 • Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass die • Im Gegensatz zu staatlich finanzierten Diese Nachrichtenseiten veröffentlichen Artikel in Wahrnehmung der befragten Leser/innen anderen Nachrichtenseiten veröffentlichen einige der einem voreingenommenen Ton und adressieren Forschungsergebnisse ähnelt, welche ebenfalls privatwirtschaftliche Nachrichtenportale in bestimmte Zielgruppen wie etwa “Mainstream auf einen generellen Mangel an Vertrauen in unserer Stichprobe keine Informationen zu Nachrichten”, den Staat oder Migranten. deutsche Nachrichtenmedien hingewiesen haben. ihren Eigentümern oder Einnahmequellen. • Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Veröffentlichung dieser Informationen — insbesondere zu Eigentumsverhältnissen—ein wichtiger Faktor ist, um die wahrgenommene Richtigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Nachrichteninhalten zu erhöhen.11 6 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 7
Medienmarkt Risikorating: Deutschland Der deutsche Medienmarkt: Schlüsselmerkmale und Umfang Der deutsche Medienmarkt: Schlüsselmerkmale und Umfang Das deutsche Mediensystem hat einige herausragende in Nachrichten hat sich durch einen prominenten Fall umzugehen. Einer davon ist der Faktencheck. Manche (8 Prozent) zahlen für Nachrichten online.38 Merkmale im Vergleich zu anderen Medienmärkten verstärkt, in dem bekannt wurde, dass ein Spiegelreporter Faktencheck Webseiten sammeln mithilfe von Blogs Es ist teilweise den schwindenden Werbe- und weltweit. Das Land hat einen starken öffentlich- fälschlich Quellen und Zitate verwendet hat.23 Während Kommentare zu Nachrichten,30 während andere Abonnenteneinnahmen geschuldet, dass manche rechtlichen Rundfunk, der sich aus verbindlichen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF weiterhin formal mit Plattformanbietern oder Redaktionen Zeitungen zusammengelegt wurden (z.B. Verlagsgruppe Rundfunkgebühren finanziert.13 Der öffentlich-rechtliche als vertrauenswürdige Nachrichtenquellen angesehen verknüpft sind.31 Die Deutsche Presse-Agentur und Rhein-Main).39 Andere Zeitungen haben Entlassungen Rundfunk wird von ARD,14 ZDF und dem Radiosender werden, wurden sie auch bereits attackiert und als die investigative Nachrichtenredaktion Correctiv haben angekündigt oder wollen sich aus dem Printgeschäft Deutschlandradio angeboten. 1984 wurde ein duales “Lügenpresse” beschimpft.24 eine Partnerschaft mit Facebook aufgesetzt als Teil zurückziehen (z.B. die Funke Mediengruppe)40 oder Rundfunksystem mit kommerziellen Sendern eingeführt, des Internationalen Fact-Checking Netzwerks (IFCN).32 Journalismus wird vor allem durch Industriestandards haben Teile ihres Print-Portfolios verkauft (z.B. DuMont).41 wovon die Mediengruppe RTL sowie ProSiebenSat.1 Diese Zusammenarbeit hat einen Gerichtsprozess reguliert. Der Deutsche Presserat ist verantwortlich Media SE zurzeit die größten Sendergruppen darstellen.15 zwischen dem Online-Magazin ‘Tichys Einblick’ und Viele Nachrichtenseiten strukturieren ihre Geschäfte für die Regelung der freiwilligen Selbstkontrolle der Der Druckmarkt besteht aus vielen Tages- und Correctiv provoziert. Der Gerichtsprozess hat sich um. Manche beabsichtigen, sich auf bestimmte digitale deutschen Presse. Sein Pressekodex schlägt unter Wochenzeitungen, die auf nationaler, regionaler, sowie der Frage gewidmet, welche Arten von Inhalten als Nachrichtensegmente zu konzentrieren. In anderen Anderem Handlungspraktiken zur wahrheitsgetreuen lokaler Ebene berichten.16 Durch die Digitalisierung “falsch” eingestuft werden könnten und wie eine solche Fällen wurden ähnliche Änderungen vorgenommen, und ethischen Berichterstattung vor, sowie zu des Medienmarkts kämpfen einige Verlagshäuser mit Einstufung präsentiert werden sollte, um nicht irreführend weil das digitale Nachrichtengeschäft nicht profitabel Interessenkonflikten, nutzergenerierten Inhalten, schwindenden Auflagen (einschließlich der Bild Zeitung, zu sein.33 Während der Gerichtsprozess nicht über die war. HuffPost Germany wurde zum Beispiel anfänglich Privatheit, sowie zur Darstellung von Personen. Falls der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Zeit und der Rechtmäßigkeit von Facebooks Faktencheck-Initiative als Flaggschiff der Burda Mediengruppe gesehen, aber es Anzeichen gibt, dass diese Empfehlungen verletzt Süddeutschen Zeitung).17 urteilte, löste er eine Diskussion darüber aus, wer das zum Ende März 2018 eingestellt.42 Eines der größten wurden, können Dritte Beschwerde beim Presserat Recht haben sollte zu entscheiden, was als falscher Verlagshäuser, Axel Springer SE, wird hingegen als 2019 belief sich der Online-Nachrichtenkonsum auf einreichen.25 Inhalt in Deutschland gilt.34 erfolgreiches Beispiel dafür gesehen, wie der Übergang 68 Prozent, beinah auf demselben Niveau wie der Deutschland hat auch durch Rechtsprechung zu einem digitalen, werbefinanzierten Modell erfolgen Nachrichtenkonsum durch das Fernsehen (72 Prozent).18 Deutschlands Online-Werbemarkt ist vor dem versucht, Vertrauen in den Journalismus zu erhöhen kann.43 Es wird geschätzt, dass rund 70 Prozent der deutschen Hintergrund steigenden Online-Nachrichtenkonsums und Desinformationen zu adressieren. 2018 hat Leser/innen ihre Nachrichten online rezipieren, meist und größer Regulierung gewachsen. Einer kürzlich Für diese Studie haben wir die deutsche Deutschland das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, durch Mobiltelefone (58 Prozent).19 Der deutsche veröffentlichen Umfrage zufolge ist Deutschlands Medienlandschaft basierend auf einer ersten Liste von oder NetzDG, erlassen.26 Das Gesetz zielt darauf ab, Online-Nachrichtenmarkt wird von verschiedenen digitaler Werbemarkt mit einem jährlichen Umsatz von rund 60 Nachrichtenseiten eingegrenzt. Diese Liste “Fake News”, Hassreden und die Verbreitung illegaler Nachrichtenseiten aufgeteilt. Manche davon sind sieben Milliarden der zweitgrößte in Europa.35 Umsätze enthält bekannte nationale Nachrichten, Tabloids und Inhalte einzuschränken. Das Gesetz erfordert von Online-Nachrichtenportale, die generell einen Großteil durch digitale Displaywerbung stiegen 2019 auf 3,6 regionale Nachrichten. Wir haben daraufhin mit lokalen sozialen Medien wie etwa Facebook oder YouTube des Onlineverkehrs in Deutschland ausmachen: GMX, Milliarden Euro.36 Dies ist ein Zuwachs von rund 10 Medienexperten zusammengearbeitet, um die Liste Inhalte innerhalb von 24 Stunden zu entfernen, wenn sie WEB.DE und T-Online. Andere bedeutende Seiten Prozent verglichen zu 2018. Einhergehend mit der aufgrund von Reichweite und Relevanz einzugrenzen. Hassreden enthalten oder illegal sind. Andernfalls drohen sind Bild.de, Der Spiegel, Focus, sowie die öffentlich- digitalen Mediennutzung sind Werbeausgaben für Wir definieren Reichweite und Relevanz basierend auf ihnen Strafen. Die CDU sieht das NetzDG großteils rechtliche ARD.20 Onlinebanner geschrumpft, während Ausgaben in dem Alexa Ranking der entsprechenden Seite, sowie als Erfolg,27 aber andere Stimmen in Deutschland, mobile und Videowerbung gestiegen sind.37 ihrer Anzahl an Facebook- und Twitter-Followern. Neue Forschung ergab, dass nur etwa 47 Prozent aller der EU und weltweit haben das Gesetz kritisiert.28 Ihr Wir haben zudem lokale Expert/innen befragt, um Deutschen Online-Nachrichten vertrauen, und dass Argument ist, dass das NetzDG einem Outsourcing Während Werbetreibende und Leser/innen vermehrt ihr Nachrichtenseiten zu identifizieren, die zwar eine nur 16 Prozent der Deutschen Nachrichten auf sozialen von Verantwortlichkeiten gleichkommt, wobei die Augenmerk auf Online-Nachrichten legen, konsolidiert geringere Reichweite haben aber, als relevant für Medien vertrauen.21 Desinformation spielt dabei eine Verantwortung zur Nachrichtenmoderation in die Hände sich die Nachrichtenlandschaft weiter auf eine kleiner Entscheidungsträger oder spezifische Zielgruppen Rolle. Ergebnisse zeigen, dass rund 40 Prozent der von Privatunternehmen gelegt wird.29 werdende Anzahl an Verlagshäusern. Dies ist darauf eingestuft wurden. befragten Deutschen sich überfordert fühlen zwischen zurückzuführen, dass steigende Onlinenutzung nicht Es gibt mehrere weniger formalisierte, oder “weiche”, echten und “fake” Nachrichten online zu unterscheiden.22 die fallenden Umsätze aus Printverkäufen ersetzen Ansätze in Deutschland, um mit Desinformationen Die öffentliche Debatte zum schwindenden Vertrauen kann. Nur eine geringe Anzahl deutscher Leser/innen 8 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 9
Medienmarkt Risikorating: Deutschland Risikobewertung von Desinformationen Risikobewertung von Desinformationen Dreißig Prozent aller Marktüberblick Abbildung 5. Durschnittliche Ergebnisse per Säule und Risikoniveau pro Seite Seiten—einschließlich einiger der meist Ausgehend von unserer Stichprobe gibt es eine auffällige Gruppe an Seiten aufgerufenen deutschen mit geringen Anzeichen, Desinformationen zu verbreiten. Während dieses Nachrichtenseiten— Ergebnis ins Auge fällt, mangelt es dem Großteil der Nachrichtenseiten an Inhalt Betriebsregeln Kontext empfohlenen betrieblichen Kontrollmechanismen. Zudem genießen sie ein haben ein minimales gemischtes Vertrauen in ihre Marke unter Online-Nutzern (siehe Abbildung 4). 100 bis geringes Desinformationsrisiko. 80 Ergebnis Abbildung 4. Marktergebnisse, nach Säule 60 40 Durchschnitt Inhalt 20 Kontext 59 Betriebsregeln 0 Minimales Risiko Geringes Risiko Mittleres Risiko Hohes Risiko Maximales Risiko 76 40 59 Nachrichtenseiten mit einem hohen Risiko veröffentlichen sensationalisierende In Deutschland sind alle Seiten mit minimalem Risiko öffentlich-rechtlich Inhalte und tendieren dazu, weniger verlegerische und betriebliche Regeln organisiert und schneiden in allen drei Säulen gut ab, insbesondere bezüglich im Vergleich zur Gesamtstichprobe zu veröffentlichen. Unter diesen neutraler und nicht-sensationalisierter Inhalte, robuster betrieblicher Regeln Seiten befinden sich einige Seiten mit sehr hohen Besucherzahlen, die und Markenvertrauen. Drei Seiten in unserer Stichprobe wurden mit geringem ihre Risikobewertung vor allem dadurch erhalten, dass sie keine, oder nur Risiko eingestuft: www.ard.de, www.br.de, und www.tagesschau.de. inkonsistent Autorenzeilen veröffentlichen; dass sie sensationalisierende, irreführende, oder falsch darstellende Inhalte veröffentlichen, sowie fehlende Sechs Seiten—darunter sowohl öffentlich als auch privat finanzierte Kontrollmechanismen, welche festlegen, wie Korrekturen vorgenommen Unternehmen —wurden mit geringem Risiko bewertet. Seiten mit mittlerem werden, oder die die redaktionelle Unabhängigkeit garantieren können Risiko umfassen eine breite Gruppe—beinahe die Hälfte der Stichprobe. (siehe Abbildung 5). Erhöhte Desinformationsrisiken rühren bei dieser Gruppe großteils von ihrer Nutzung unklarer oder irreführender Schlagzeilen, welche nicht mit Unsere Stichprobe enthält nur zwei Seiten mit maximalem Risiko. Diese dem Inhalt übereinstimmen, sowie einer generellen Tendenz, verlegerische zeigen mehrere Anzeichen von Desinformationsrisiken in allen drei Säulen. und betriebliche Richtlinien, wie zum Beispiel zu Finanzierungsquellen oder Sie tendieren dazu, in ihren Artikeln bestimmte Gruppierungen oder Eigentumsverhältnissen nicht zu veröffentlichen. Derartige Richtlinien werden Einzelpersonen negativ zu adressieren und sie genießen ein sehr geringes als journalistische Standards durch die Journalism Trust Initiative empfohlen.44 Vertrauen von Leser/innen in ihre Marke. 10 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 11
Risikobewertung von Desinformationen Risikobewertung von Desinformationen Überblick der Säulen Fünfzig Prozent aller Seiten erzielen ein Ergebnis von 80 Punkten oder höher. Sie neigen dazu, akkurate bis sehr akkurate Schlagzeilen zu veröffentlichen, INHALTSÄULE welche den Artikelinhalt korrekt wiedergeben. Jedoch erzielt jede fünfte Seite ein Ergebnis unterhalb von 70 Punkten in dieser Kategorie. Dies zeigt, dass Diese Säule widmet sich der Verlässlichkeit der angebotenen Seiteninhalte. ein Teil unserer Stichprobe eher Risiko zu laufen scheint, Artikel mit unklaren Unsere Analyse der inhaltlichen Säule basiert auf einer Bewertung von zehn oder sogar irreführenden Titeln zu veröffentlichen. anonymisierten Artikeln für jede Nachrichtenseite. Diese Artikel wurden aus den meist geteilten Artikeln innerhalb des Analysezeitraums ausgewählt. Alle 85 Prozent aller Seiten erzielen ein Ergebnis von über 70 durch den neutralen Ergebnisse basieren auf einer Skala von null (am schlechtesten) bis 100 (am Ton der Artikel. Sie tendieren dazu, deskriptive und faktische Informationen besten) und wurden von zwei Länderanalysten ermittelt. zu veröffentlichen, ohne zu sensationalisieren, fehlerhaft Zitate zu nutzen, oder Personen fehlerhaft zu beschreiben. Vier Seiten veröffentlichen deutlich Wir haben gemischte Anzeichen dafür gefunden, dass die deutsche voreingenommene Inhalte, welche spezielle Gruppen oder Einzelpersonen Medienlandschaft Desinformationsrisiken aufweist. Nur eine Nachrichtenseite adressieren, wie etwa Mainstreammedien, Regierungsvertreter oder hat durchweg gute Ergebnisse erzielt: www.br.de. Die meisten Seiten Migranten. Im Gegensatz hierzu erzielen sieben von zehn Seiten einen veröffentlichen aktuelle Nachrichten, ohne dabei einen voreingenommenen Wert über 90, da sie Inhalte anbieten, die niemanden negativ adressieren. Ton einzunehmen oder über Einzelpersonen und Gruppen negativ zu sprechen. Das deutlichste Anzeichen für mögliche Risiken zu Desinformationen ist die Zwei Drittel aller Seiten erzielen einen Wert oberhalb von 80 dafür, dass sie unregelmäßige Veröffentlichung von Autorenzeilen bei nahezu allen Seiten. aktuelle Inhalte anbieten. Ungefähr 50 Prozent aller Seiten berichtet über Manche Seiten weisen nicht aus, wenn Inhalte von Redaktionsteams als Themen, die in zumindest einer weiteren vielgelesenen Zeitung veröffentlicht Ganzes produziert wurden. Andere Seiten publizieren Autorenzeilen nur für werden. Ungefähr eine von acht Seiten veröffentlicht Artikel, die auf keiner bestimmte Autoren, oder geben allein die Herkunft von cross-syndikalisierten anderen Nachrichtenseite veröffentlicht wurden und die keinen aktuellen Inhalten an. Die daraus resultierenden Desinformationsrisiken können durch Bezug haben (mit einem Ergebnis von 50 oder weniger in beiden Kategorien). Regeln zur Autorennennung sowie die konsistente Veröffentlichung von Diese Seiten veröffentlichen exklusive Inhalte, wie zum Beispiel Features Autorenzeilen gemindert werden oder Dokumentationen, aber auch Artikel zu Protesten oder Themen wie etwa Migration, welche nicht mit anderen Nachrichten abgeglichen werden konnten. Ein geringes Ergebnis in diesen Kategorien kann daher Abbildung 6. Indikatoren und Ergebnisse der auf verschiedene Dinge hinweisen und ein mögliches Desinformationsrisiko Inhaltssäule anzeigen, da Inhalte nicht mit denen anderer Seiten verglichen werden können und möglicherweise mit der Absicht geschrieben wurden, Leser/ innen für bestimmte Themen aufzuwiegeln. 85 84 83 77 71 Abbildung 7. Ergebnisse der Inhaltssäule 59 Durchschnitt 100 95 90 89 88 87 87 87 87 90 85 85 84 84 84 83 82 81 81 78 76 80 70 75 74 74 73 70 70 69 Durchschnitt: 76 58 Kürzlich veröffentlicht Adressiert Personen negativ Titel veröffentlicht Von Anderen Autorenzeilen Tonfall 60 52 50 48 47 47 40 30 20 10 0 br ar ta ge d. .d de e ss ch au .d e 12 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 13
Risikobewertung von Desinformationen Risikobewertung von Desinformationen BETRIEBLICHE SÄULE in verschiedenen Orten gefunden werden, so wie Jahresberichten, “Über Diese Säule bewertet die betriebliche und verlegerische Integrität einer uns”-Seiten oder Investorseiten. Nachrichtenseite. Alle Ergebnisse basieren auf einer Skala von null (am Regeln für nutzergenerierte Inhalte werden meist also sogenannte Netiquette schlechtesten) bis 100 (am besten). Die Ergebnisse wurden von unseren veröffentlicht. Siebzig Prozent aller Seiten verbieten Hassreden, Diffamierung, Länderanalysten durch eine Bewertung verfügbarer Informationen auf Verletzungen der Privatsphäre und Belästigungen. Die übrigen neun Nachrichtenseiten erhoben. Betriebliche Regeln können normalerweise Seiten erzielen im Schnitt ein Ergebnis von 46 Punkten, da sie nur einige schnell implementiert und veröffentlicht werden. Sie sind damit die schnellsten dieser Aspekte abdecken. Sehr selten sind Leitlinien zu synthetischen Verbesserungen, die eine Nachrichtenseite durchführen kann, um mögliche (KI-generierten) Inhalten zu finden. Nur eine Seite veröffentlicht derartige Desinformationsrisiken zu verringern.45 Vielen der untersuchten Seiten Regeln: www.tagesschau.de. Da Inhalte zunehmend automatisiert erstellt mangelt es an derartigen Regeln. werden, spielen derartige Regeln künftig eine wichtig Rolle für die Bewertung Die meisten Seiten veröffentlichen keine Informationen zur redaktionellen betrieblicher Integrität. Unabhängigkeit von verlegerischen Einflüssen. Nur jede zehnte Seite in Alle 30 Seiten in unserer Stichprobe haben das Potential perfekte unserer Stichprobe veröffentlicht derartige Informationen. Ähnlich verhält Ergebnisse zu betrieblichen Regeln zu erzielen, sofern sie derartige Regeln es sich mit Informationen zu Regeln der Fehlerkorrektur. Nur fünf öffentlich- implementieren. Die Indikatoren der betrieblichen Säule basieren auf den rechtliche Sender veröffentlichen Regeln zur Fehlerkommunikation und Standards, die von Journalisten als Teil der Journalism Trust Initiative (JTI) Korrektur, trotz Empfehlungen des Deutschen Presserats derartige Regeln entwickelt wurden.47 Laut JTI48 kann die Umsetzung dieser Standards die zu implementieren.46 öffentliche Glaubwürdigkeit erhöhen, traditionelle Medien dazu anleiten WIr haben auch einen beunruhigenden Mangel an Transparenz beobachtet ihre Praktiken im digitalen Zeitalter zu überdenken, und neue Medien dazu bezüglich Informationen zu Eigentumsverhältnissen und Einnahmequellen. bewegen ein transparenteres Geschäftsmodell zu implementieren. Der Nachrichtenseiten veröffentlichen derartige Informationen nur unregelmäßig. Deutsche Presserat kann dabei unterstützend wirken, indem er weitere Nur jede vierte Seite in unsere Stichprobe veröffentlicht transparente Empfehlungen zur freiwilligen Selbstkontrolle in Einklang mit den Regeln der Informationen zu Eigentumsverhältnissen und Einnahmequellen (mit einem JTI entwickelt.49 Dies kann beinhalten, Empfehlungen für die redaktionelle Ergebnis von 100 in beiden Kategorien). Darunter fallen alle öffentlich- Unabhängigkeit vom Verlag zu gewährleisten. rechtlichen Sender in unserer Stichprobe. Mehr als die Hälfte aller Nachrichtenseiten, darunter Privatsender und Online-Nachrichtenseiten, Abbildung 9. Ergebnisse der betrieblichen Säule veröffentlicht Informationen zu Eigentumsverhältnissen und Einnahmequellen über die Webseiten ihrer Muttergesellschaft. Diese Informationen können 100 92 Abbildung 8. Ergebnisse der betrieblichen Säule 90 80 80 76 76 72 71 70 60 56 56 56 52 53 52 50 46 Durchschnitt: 42 40 36 36 36 36 36 36 36 32 30 26 26 26 26 26 26 26 22 22 Durchschnitt 20 18 14 10 17 10 10 0 40 br ta e ar ess g d. ch .d de a Unabhängigkeit Regeln Eigentum Fehler Finanzierung u. de 14 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 15
Risikobewertung von Desinformationen Risikobewertung von Desinformationen KONTEXTSÄULE Die Erhebung durch unsere Forscher zeigt, dass viele der 30 untersuchten Seiten akkurate Informationen veröffentlichen und generell Nachrichten Die Ergebnisse in dieser Säule sind ein gutes Maß für die öffentliche von Meinungen trennen. Jedoch sehen unsere Befragten dies anders und Wahrnehmung der Vertrauenswürdigkeit, die eine Marke genießt. Alle bewerten, dass nur die Hälfte aller Seiten gut (zwischen 70 und 100 Punkten) Ergebnisse basieren auf einer Skala von null (am schlechtesten) bis 100 (am in beiden Indikatoren abschneidet. besten) und wurden durch eine Befragung von Online-Leser/innen erhoben. Die Befragten betonten zwei Risiken, nämlich die wahrgenommene Viele der untersuchten Seiten können ihre Ergebnisse in der Kontextsäule Nutzung von Clickbait-Überschriften, sowie der Wahrnehmung, dass verbessert, aber deutliche Veränderungen der Lesermeinung könnten nur Online-Nachrichten keine oder nur selten Korrekturen veröffentlichen. mittel- bis langfristig wahrnehmbar sein.50 Das liegt zum Teil daran, dass Keine der Seiten erzielt hierin ein Ergebnis von 70 oder höher (was von uns Wahrnehmungen Zeit benötigen, um sich an neue Verhältnisse anzupassen. als “bestanden” bewertet wird). Diese Wahrnehmung wird von unseren Unsere statistische Analyse deutet darauf hin, dass die Wahrnehmungen der Ergebnissen unterstützt, dass viele Online-Nachrichtenseiten keine Regeln Leser/innen die Ergebnisse der Inhalts- und betrieblichen Säulen abbilden. zur Fehlerkorrektur veröffentlichen und keine klaren Wege für Leser/innen Deshalb könnten sich Verbesserungen in diesen beiden Kategorien positiv anbieten, Fehlerkorrekturen einzureichen. auf die Wahrnehmung unter den Leser/innen auswirken. Abbildung 11. Ergebnisse der Kontextsäule Abbildung 10. Ergebnisse der Kontextsäule 100 69 66 90 52 80 47 71 Durchschnitt 70 67 67 66 65 64 64 64 64 64 64 63 62 62 61 58 58 58 58 56 55 Durchschnitt: 59 60 54 53 53 52 51 49 48 50 44 44 59 40 30 Korrekturen Nachricht oder Meinung Akkuratheit Clickbait 20 10 0 ta ar ess br g d. ch .d de a e u. e d Die Ergebnisse basieren auf einer unabhängigen Befragung,51 die mit Die Markenwahrnehmung könnte dadurch verbessert werden, in qualitativ Leser/innen bezüglich ihres Vertrauens in verschiedene Online-Nachrichten hochwertige Inhalte zu investieren und Regeln zur Unternehmenstransparenz geführt wurde. Die Antworten betonen zwei Desinformationsrisiken, und redaktionellen Praxis zu veröffentlichen. Statistische Tests zeigen eine darunter den wahrgenommenen Mangel an Fehlerkorrekturregeln, sowie positive Korrelation zwischen dem Ton eines Artikels (aus der Inhaltssäule) und die wahrgenommene Nutzung von Clickbait-Schlagzeilen (siehe Abbildung der Wahrnehmung von Akkuratheit, der Tendenz zu Clickbait-Überschriften 10). Die Ergebnisse in der Inhaltssäule bekräftigen den wahrgenommenen und der Tendenz, Fehlerkorrekturen zu veröffentlichen. Ebenfalls korreliert Mangel an Fehlerkorrekturregeln, aber widersprechen der wahrgenommenen die Veröffentlichung von Fehlerkorrekturregeln (aus der betrieblichen Säule) Nutzung von Clickbait-Schlagzeilen, da unsere Forscher festgestellt haben, mit einer besseren Wahrnehmung von Akkuratheit und Clickbait. dass viele Nachrichten Überschriften wählen, die sehr wohl mit dem Inhalt des Artikels übereinstimmen. 16 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 17
Medienmarkt Risikorating: Deutschland Medienmarkt Risikorating: Deutschland Zusammenfassung Appendix: Methodik Unsere Auswertungen Die untersuchten Seiten haben mehrere Gemeinsamkeiten. Die Mehrheit der Bewertung der Säulen Vertrauenswürdigkeit von Nachrichtenportalen ergeben, dass Seiten tendiert dazu, glaubwürdige Inhalte zu veröffentlichen. Nur eine kleine ausgewählt, um Risiken in Zusammenhang mit Anzahl an Seiten schneidet hierbei schlecht ab. Regeln zur redaktionellen Die GDI Säulen zu Struktur, Inhalt und betrieblichen finanziellen Interessenskonflikten, Streuung von Deutschlands Unabhängigkeit werden häufig nicht veröffentlicht. Nur eine Handvoll Regeln wurden entworfen, um diskrete, beobachtbare Falschinformation in Nutzerkommentaren, und Nachrichtenlandschaft Seiten schneidet hierbei gut ab. Zudem genießt zumindest die Hälfte aller redaktionellen Standards zu ermitteln. Hierbei wird Aspekte einer Nachrichtenseite über einen begrenzten diverse Risiken in betrachteten Seiten hohes Vertrauen bei Leser/innen, besonders in Bezug nicht die Qualität des Journalismus bewertet, da diese Zeitraum darzustellen. Dieser Ansatz hilft Verzerrungen in unterschiedlicher auf die Richtigkeit der Inhalt. den Daten vorzukommen und die Analyse über Zeitungen Säule eine Seite nur anhand der Veröffentlichung Ausprägung aufweist. Ein Nachrichtenseiten können diese Probleme kurzfristig durch folgende und Länder hinweg zu standardisieren, aber sie hat einen von betrieblichen Regeln bewertet. Dies kann von Drittel aller Seiten hat ein begrenzten Umfang. Vergangene Informationen zum den eigentlichen Praktiken einer Nachrichtenseite Handlungen adressieren: minimales bis geringes Inhalt und den Praktiken einer Nachrichtenseite können abweichen. Die Indikatoren umfassen: Veröffentlichung • Implementiere journalistische und betriebliche Standards nicht erfasst werden. Dies gilt auch für weniger einfach von Eigentümern, Transparenz von Einnahmequellen, Risiko. Zur selben Zeit des Deutschen Presserates und baue diese weiter aus beobachtbare Anzeichen von Desinformationsrisiken Veröffentlichung von Regeln zu Nutzerkommentaren hat jede vierte Seite durch die Standards der Journalism Trust Initiative. und algorithmisch-erstellten Inhalten, Prozesse für (zum Beispiel, wenn Leser/innen dadurch irregeführt ein hohes oder sogar werden, dass eine Nachrichtenseite über gewisse Fehlerkorrekturen, und eine öffentliche Aussage über • Stelle sicher, dass Seiten Aussagen zur redaktionellen maximales Risiko. Unabhängigkeit, zu Eigentumsverhältnissen und zu Einnahmequellen Themen schweigt). Diese Einschränkungen sollen durch die redaktionelle Unabhängigkeit. veröffentlichen. Diese sollten einfach zu finden sein, zum die vierte Säule, den Kontext, ausbalanciert werden. Die Die Ergebnisse aus der Kontext-Säule basieren auf Beispiel, indem sie auf der ‘Impressum’ Seite verlinkt werden. Kontext-Säule ermittelt länger anhaltende Trends und einer Online-Leserbefragung zu ihrer Wahrnehmung von Indikatoren, die schwerer zu messen sind. In diesem Inhalten und betrieblichen Praktiken. Umfragedaten sind • Erkenne den Nutzen von Leitlinien zu algorithmisch und Bericht basieren zwei Drittel aller Ergebnisse auf einer essentiell zur Ermittlung von Desinformationsrisiken, da synthetisch erstellten Inhalten an, besonders falls diese Kurzaufnahme beobachtbarer Aspekte (durch die die Nutzerwahrnehmung meist auf dem längerfristigen Inhalte zunehmen von Redaktionen veröffentlicht werden. inhaltliche und betriebliche Säule), während das andere Verhalten einer Seite basiert. Diese Säule bietet gute • Weise Autoren klar und einheitlich durch die Veröffentlichung Drittel durch öffentliche Wahrnehmung ermittelt wurde, ergänzende Informationen zur Inhaltssäule, welche von Autorenzeilen sowie weitere Hintergrundinformationen die unsere Ergebnisse kontextualisiert. etwas detaillierter ist, jedoch nur zehn Artikel abbildet. zum Autor auf individuellen Profilseiten aus. Die Umfrage umfasst vier Indikatoren: Akkuratheit, klare Die Inhaltssäule produziert ein Ergebnis basierend • Verbessere und veröffentliche Regeln zu Fehlerkorrekturen und zur auf sechs Indikatoren, welches durch zwei Analysten Abtrennung von Nachrichten und Meinungen, Nutzung Einsendung von Fehlern durch Leser/innen. Diese sollten gemäß basierend auf zehn Artikeln pro Seite ermittelt von Clickbait-Überschriften, sowie Fehlermeldungen. der Empfehlungen des Deutschen Presserates verfasst sein. wurde. Diese Artikel wurden zufällig ausgewählt von Das Gesamtergebnis einer Nachrichtenseite wird den am meisten geteilten Artikeln innerhalb eines dafür genutzt, um sie in eine von fünf Risikokategorien Eine unabhängige und vertrauenswürdige Bewertung von zweiwöchigen Zeitraums und dann anonymisiert. Die einzustufen. Die Schwellen dieser Kategorien wurden Desinformationsrisiken ist dringend notwendig. Diese Studie bietet eine erste Indikatoren der daraus folgenden Risikobewertung sind: dadurch ermittelt, dass Risikobewertungen aller Seiten Bewertungsgrundlage und soll nötige Informationen für Entscheidungsträger, Repräsentativität des Titels, Ausweisung des Autors, in allen bewerteten Ländern addiert wurden und daraus Online-Nachrichtenseiten und die AdTech Industrie bieten, und es ihnen Ton des Artikels, Thema, sowie Berichterstattung des ein Mittelwert mit Standardabweichungen erfasst wurde. ermöglichen, die Finanzierung von Desinformationen zu unterbinden. Artikels auf anderen Nachrichtenseiten. Nachrichtenseiten wurden den Kategorien anhand Die betriebliche Säule ermittelte Ergebnisse für die der Anzahl an Standardabweichungen vom globalen gesamte Nachrichtenseite. Wir haben fünf Indikatoren Mittelwert zugeordnet. Die folgende Tabelle enthält jede aus einer Liste der Journalism Trust Initiative zur Kategorie und ihre Schwellwerte. 18 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 19
Appendix: Methodik Appendix: Methodik Tabelle 1. Überblick der Risikokategorien Tabelle 2. Korrelationsmatrix GESAMTERGEBNIS DER SEITE RISIKONIVEAU RISIKOKATEGORIE Korrelation 1 Titel < -1.5 SA vom Mittelwert 5 Maximales Risiko 1 -0.094 Autorenzeile > -1.5 und -0.5 und 0.5 und = 1.5 SA vom Mittelwert 1 Minimales Risiko * zeigt P < 0.05 an * * ** ** zeigt P P < 0.01 an 1 0.686 0.423 0.383 -0.24 0.714 Anderweitig ** * * ** publiziert 1 0.449 0.401 0.691 0.699 -0.206 0.676 Eigentümer * * ** ** ** Datenerhebung Die Befragung wurde durch YouGov durchgeführt und enthält 500 Antworten von Online-Leser/ 0.551 0.145 0.185 0.027 0.089 -0.401 0.141 1 Einnahmen ** * Jede Seite wurde von zwei Analysten bewertet, innen. Jeder Befragte wurde gebeten, eine Reihe welche durch Mitarbeiter des GDI in die Methodik an Fragen über diejenigen Nachrichtenseiten zu 1 -0.025 0.442 0.018 0.117 0.475 0.508 -0.072 0.359 Regeln * ** ** eingeführt wurden. Für das methodische Training beantworten, mit denen sie vertraut waren. Jeder wurde ein Codebuch verwendet, welches detaillierte Befragte bewertete bis zu zehn Seiten von einer 1 0.211 0.485 0.482 0.272 0.435 0.234 0.25 0.136 0.314 Fehler ** ** * Anweisungen zur Ermittlung aller Indikatoren enthält. größeren Stichprobe. Somit wurden maximal 125 und minimal 46 Antworten pro Seite erhoben. 1 0.149 -0.067 0.142 0.294 0.172 0.185 0.186 0.183 0.154 0.34 Unabhängigkeit Diese Anzahl ist ausreichend groß, um eine aussagekräftige Analyse zu ermöglichen. 1 0.188 0.362 0.18 0.247 0.643 0.116 0.184 0.634 0.595 0.319 0.328 Akkuratheit * ** ** ** 1 0.926 0.13 0.375 0.167 0.187 0.490 0.01 0.205 0.441 0.427 0.437 0.172 Nachricht oder ** * ** * * * Meinung 1 0.837 0.807 0.322 0.449 0.188 0.501 0.644 0.054 0.378 0.415 0.465 0.103 0.27 Clickbait ** ** * ** ** * * ** 1 0.544 0.617 0.777 0.006 0.332 0.262 0.295 0.696 0.335 0.304 0.774 0.768 -0.034 0.505 Korrektur ** ** ** ** ** ** ** Korrektur Clickbait Meinung Akkuratheit Unabhängigkeit Fehler Regeln Einnahmen Eigentümer publiziert Aktuell Personen ab Ton Autorenzeile Titel Nachricht oder Anderweitig Zielt auf 20 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 21
Medienmarkt Risikorating: Deutschland Endnotizen Endnotizen glisch/index_ger.html. com/2020/06/19/germany-tightens-online-hate-speech- rules-to-make-platforms-send-reports-straight-to-the-feds/. 14 Die ARD ist eine Vereinigung der regionalen Rund- funkstationen, der Landesrundfunkanstalten und der 29 Siehe https://www.hrw.org/news/2018/02/14/germa- Deutschen Welle, siehe https://www.dw.com/en/a-du- ny-flawed-social-media-law. al-Rundfunksystem/a-435426. 30 Siehe zum Beispiel Bildblog: https://bildblog.de/haeu- 15 Siehe https://www.dw.com/en/a-dual-broadcast- fig-gestellte-fragen/. 1 Wir definieren Desinformation mit dem Verb „desinform- ebenfalls hinzugefügt werden. ing-system/a-435426. ieren“: „absichtlich irreführen; Gegenteil von informieren. “ 31 Siehe zum Beispiel ARDs “Faktenfinder”: https://www. 7 Alle im Bericht enthaltenen Websites wurden über ihre 16 In Deutschland beziehen sich “lokale” Nachrichtenseit- tagesschau.de/faktenfinder/. 2 Die Human Review-Elemente des Frameworks wurden individuellen Bewertungen und Risikobewertungen sowie en als Stadt- oder Kreisausgaben (“Landkreise” sind eine in Zusammenarbeit mit Alexandra Mousavizadeh (Heads über die Gesamtmarktdurchschnitte informiert. administrative Untereinheit eines Bundeslandes). Regionale 32 Siehe https://correctiv.org/faktencheck/ue- of Insights bei Tortoise Media und Mitbegründerin des GDI) Nachrichtenseiten beziehen sich auf darüber hinaus- ber-uns/2018/12/17/ueber-die-kooperation-zwischen-cor- entwickelt. Das Framework wurde von einer technischen 8 Zwei Forscher bewerteten jede Seite und Indikator. Die gehende Gebiete. rectiv-faktencheck-und-facebook. Beratergruppe (TAG) beraten, überprüft und fertiggestellt, Umfrage wurde von YouGov (www.yougov.com) in Auftrag darunter Ben Nimmo (Graphika), Camille François (Graphi- gegeben und durchgeführt. YouGov ist eine internationale 17 Siehe https://meedia.de/2019/10/21/zeitungs-ivw-bild- 33 Siehe https://www.welt.de/wirtschaft/arti- ka), Miguel Martinez (Mitbegründer und Chief Data Scien- Forschungsdaten- und Analysegruppe mit Hauptsitz in bams-welt-und-fas-dick-im-minus-handelsblatt-zeit-und- cle208479891/Tichy-vs-Correctiv-Faktencheck-bei-Face- tist, Signal AI), Nic Newman (Reuters-Institut für Journal- London. Das Unternehmen verfügt über ein eigenes Panel freitag-legen-zu/. book-muss-geloescht-werden.html. ismus), Olaf Steenfadt (Reporter ohne Grenzen), Cristina von über 9 Millionen Menschen weltweit und ist eines der Tardáguila (Internationales Netzwerk zur Überprüfung von weltweit größten Forschungsnetzwerke. 18 Siehe http://www.digitalnewsreport.org/survey/2019/ 34 Siehe https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ Fakten des Poynter-Instituts), Amy Mitchell (Pew Research), germany-2019/. tichy-siegt-gegen-correctiv-vor-gericht-16789353.html. Scott Hale (Koalition für Meedan und Glaubwürdigkeit), 9 Das minimale Risiko ist die beste Risikobewertung, ge- Finn Heinrich (OSF) und Laura Zommer (Chequeado). folgt von einer Bewertung mit geringem Risiko. Beide Bew- 19 Siehe http://www.digitalnewsreport.org/survey/2020/ 35 Siehe https://de.statista.com/statistik/daten/stud- ertungen deuten auf eine Nachrichtenseite hin, die bei allen germany-2020/. ie/166546/umfrage/ausgaben-fuer-online-werbung-in-eu- 3 Die Säule „Struktur“ wird anhand eines Prototyps eines Indikatoren gut abgeschnitten hat. Für alle Länder wurden ropa/ sowie https://www.emarketer.com/content/germa- Algorithmus für maschinelles Lernen bewertet, der auf die einzelnen Ergebnisse vertraulich mit den Seitenbe- 20 Basierend auf den Alexa-Rankings für die Top-Sites in ny-digital-ad-spending-2019. Metadaten von Tausenden von Websites trainiert wird, die treibern geteilt, um Engagement, Feedback und notwen- Deutschland und http://www.digitalnewsreport.org/sur- dafür bekannt sind, dass Leser regelmäßig falsch inform- dige Änderungen zu ermöglichen. Alle Websites wurden vey/2019/germany-2019/. 36 Die Zahlen stammen vom Online-Vermarkterkreis iert werden. Diese Domänen werden anhand technischer im Voraus kontaktiert, um Informationen zur Methodik und (OVK), einer Mitgliedsorganisation des Branchenverbandes Merkmale identifiziert, zum Beispiel wenn sie ads.txt, zum Bewertungsprozess zu erhalten. In allen Ländern, die 21 Siehe http://www.digitalnewsreport.org/survey/2019/ Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.: https:// Sicherheitsprotokolle und standortspezifische E-Mail-Aliase von den Risikobewertungen abgedeckt werden, werden germany-2019/. www.horizont.at/digital/news/deutschland-digitale-wer- verwenden. Weitere Informationen zu unserer Methodik die zusammengesetzten Bewertungen nur für die Stan- bung-ist-2019-um-zehn-prozent-gewachsen-80256. finden Sie im Anhang. dorte geteilt, die mit einem geringen oder minimalen Desin- 22 Siehe https://www.medienanstalt-nrw.de/presse/ formationsrisiko bewertet wurden. Infolgedessen variiert die pressemitteilungen/pressemitteilungen-2019/2019/juni/ 37 Siehe https://www.netzwerkreklame.de/werbespend- 4 Weitere Informationen zu unserer Methodik finden Sie Anzahl der im Bericht angegebenen Websites je nach Land. neue-forsa-zahlen-zur-wahrnehmung-von-hassrede-und- ings/. im Anhang und in der Methodik unter: https://disinforma- fake-news-im-internet.html. tionindex.org/research/. 10 Die GDI freut sich darauf, mit der gesamten Branche 38 Siehe Zahlen des Reuters-Instituts für Journalis- zusammenzuarbeiten. Es besteht eine starke Nachfrage 23 Siehe https://www.deutschlandfunk.de/ver- musforschung, verfügbar unter: https://de.statista.com/ 5 Die Säule „Struktur“ wird anhand eines Prototyps eines nach einer solchen Risikobewertung von Nachrichtenseiten trauen-im-journalismus-im-post-relotius-zeitalter.2907. infografik/2362/umfrage-zur-zahlungsbereitschaft-fuer-on- Algorithmus für maschinelles Lernen bewertet, der auf und eine bemerkenswerte Sorge, dass weniger vertrauen- de.html?dram:article_id=446344 sowie https://kress.de/ line-news/. Metadaten von Tausenden von Websites trainiert wird, die swürdige, weniger unabhängige Akteure versuchen könnt- news/detail/beitrag/141953-haben-journalisten-endguel- dafür bekannt sind, dass Leser regelmäßig nicht informiert en, diese Lücke zu schließen. tig-das-vertrauen-verspielt.html. 39 Siehe https://www.vrm.de/unternehmen/. werden. Es identifiziert diese Domänen anhand der tech- nischen Merkmale der Website selbst und erstellt derzeit 11 Siehe statistische Zusammenhänge im Anhang. 24 Siehe http://www.digitalnewsreport.org/survey/2019/ 40 Siehe https://www.schiebener.net/wordpress/fun- eine binäre Bewertung: Es handelt sich entweder um eine germany-2019/. ke-streicht-westfalenpost-redaktion-warstein-der-auss- Desinformationswebsite mit hohem Risiko oder nicht. Für 12 Zwischen dem 6. und 25. Mai 2020 führte YouGov tieg-aus-dem-print-journalismus-wird-beschleunigt/. diese Studie wurden die Strukturindikatoren nur als Filter eine Meinungsumfrage unter über 500 Online-Lesern in 25 Siehe https://www.presserat.de/en.html. verwendet, um die Domänen zu überprüfen, die für die Deutschland durch. Die Stichprobe basiert auf einem You- 41 Siehe https://kress.de/news/detail/beitrag/144560-ex- Überprüfung durch den Menschen ausgewählt wurden. Gov-Panel, das als „Katalysatorpublikum“ bezeichnet wird. 26 Siehe https://www.bmjv.de/DE/Themen/Fokus- klusiv-warum-madsack-die-dumont-zeitungen-nicht-wollte. Ihre Bewertungen für diese Säule wurden nicht zur Berech- Dies ist eine Gruppe, die YouGov als die Top 10% seines Themen/NetzDG/NetzDG_EN_node.html;jsession- html. nung der endgültigen Risikobewertung verwendet. Da sich Umfragepanels für ein Land definiert. Es setzt sich aus id=196F320798D53257B43060B1C21D3CDD.2_cid297. die Stichprobe aus einigen der beliebtesten Websites auf „Change-Makers aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, 42 Siehe https://meedia.de/2019/01/11/zum-aus-der-huff- dem deutschen Medienmarkt zusammensetzt, ist nicht zu der Politik, den Medien, dem dritten Sektor und darüber 27 Siehe https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilun- post-in-deutschland-wie-das-ambitionierte-projekt-aufs- erwarten, dass sie strukturelle Merkmale mit Websites mit hinaus zusammen. Sie zeichnen sich durch ihre jüngsten gen/netzdg-ist-richtig. ende-zusteuerte/. hohem Risiko teilen. Aktivitäten aus, zu denen Unternehmertum, Führung und Aktivismus gehören. Typische Rollen in dieser Gruppe sind 28 Siehe zum Beispiel https://www.hrw.org/ 43 Siehe https://www.axelspringer.com/en/press-releases/ 6 2020 werden Medienmarktbewertungen für die Wirtschafts- und Sozialunternehmer, Organisationsleiter news/2018/02/14/germany-flawed-social-media-law, axel-springer-simultaneously-invests-and-saves-costs- folgenden Länder erstellt: Argentinien, Estland, Frank- und politische Aktivisten. “ https://www.forbes.com/sites/federicoguerrini/2020/03/03/ in-order-to-strengthen-digital-journalism-and-streamline- reich, Georgien, Deutschland, Lettland, Indien, Südafrika, the-problems-with-germanys-new-social-media-hate- structures-at-bild-and-welt as well as https://www.horizont. Großbritannien und die USA. Zusätzliche Länder können 13 Siehe https://www.rundfunkbeitrag.de/welcome/en- speech-bill/#68c40b40592a und https://techcrunch. net/medien/nachrichten/bilanz-axel-springer-macht-weni- 22 www.disinformationindex.org www.disinformationindex.org 23
Endnotizen ger-umsatz-und-gewinn-181147. die Grundlage für die Beurteilung der bei uns eingereichten Beschwerden. Die meisten deutschen Verlage verpflichten 44 Siehe: https://jti-rsf.org/en/. sich, den Pressekodex einzuhalten.” Siehe: https://www. presserat.de/pressekodex.html. 45 In der betrieblichen Säule wird geprüft, ob relevante Richtlinien vorhanden sind. Es wird nicht bewertet, wie 50 Die Umfrageantworten basieren auf einem Panel von robust die Richtlinie auf der Grundlage bewährter Verfahren 500 Befragten. Die Befragten bewerteten Websites, mit ist und es wird nicht untersucht, wie die Richtlinien umge- denen sie „vertraut“ waren, und identifizierten auch, wie oft setzt werden. Andere Indikatoren im Framework erfassen sie die bestimmte Website im Monat lesen. Jeder Befragte jedoch einige der relevanten Praktiken, z. B. indem die beantwortete Fragen zu bis zu zehn Standorten. Die Um- Wahrnehmung gemessen wird, wie oft Websites Fehler frage wurde online von YouGov zwischen dem 6. und 25. korrigieren oder als korrekt angesehen werden. Mai 2020 durchgeführt. 46 Siehe Artikel 3 im deutschen Pressekodex, verfügbar 51 Die Stichprobe basiert auf einem YouGov-Panel, das unter https://www.presserat.de/pressekodex.html. als „Katalysatorpublikum“ bezeichnet wird. Dies ist eine Gruppe, die YouGov als die Top 10% seines Umfragepan- 47 Weitere Informationen zum JTI, das einen ISO-Stan- els für ein Land definiert. Es setzt sich aus „Change-Mak- dard für die Branche eingeführt hat, finden Sie unter: ern aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Politik, den https://jti-rsf.org/en/. Medien, dem dritten Sektor und darüber hinaus zusam- men. Sie zeichnen sich durch ihre jüngsten Aktivitäten 48 https://www.cen.eu/news/workshops/Pages/WS- aus, zu denen Unternehmertum, Führung und Aktivismus 2019-013.aspx. gehören. Typische Rollen in dieser Gruppe sind Wirtschafts- und Sozialunternehmer, Organisationsleiter und politische 49 Der Deutsche Presserat erklärt: „Der Pressekodex Aktivisten. legt Richtlinien für die journalistische Arbeit fest. Von der Achtung der Menschenwürde bis zur Unschuldsvermu- tung, vom Opferschutz bis zur Trennung von Werbung und redaktioneller Arbeit: Die 16 Ziffern des Pressecodes bilden 24 www.disinformationindex.org
Sie können auch lesen