MEIN FREUNDEBUCH Der Wegweiser für einen erfolgreichen Freiwilligendienst - Werde ein Mensch mit Initiative - Freunde Waldorf

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MEIN FREUNDEBUCH Der Wegweiser für einen erfolgreichen Freiwilligendienst - Werde ein Mensch mit Initiative - Freunde Waldorf
Werde ein Mensch mit Initiative
Rudolf Steiner

                                          MEIN FREUNDEBUCH
                                                   Der Wegweiser für einen
                                            erfolgreichen Freiwilligendienst

                                                Das Leben hat viel zu bieten – du auch!
                 www.freunde-waldorf.de
                                                www.freunde-waldorf.de
MEIN FREUNDEBUCH Der Wegweiser für einen erfolgreichen Freiwilligendienst - Werde ein Mensch mit Initiative - Freunde Waldorf
INHALT
Die Freunde – wer wir sind und was wir tun                              5

Auf einen Blick – deine Checkliste                                     13

Pädagogische Begleitung                                                18

Ansprechpersonen                                                       22

Die Seminare                                                           24

Einführung in die Anthroposophie                                       29

Anthroposophie im Alltag                                               33

Tipps und Tricks für einen gelingenden Freiwilligendienst              38

Not-to-do-Liste                                                        43

Dein Projekt im Freiwilligendienst                                     44

Ehemaligenarbeit                                                       46

Ausbildungsinformationen                                               48

Hinweise von A-Z für deinen Freiwilligendienst                         52

Kalender 2020–2022                                                     64

                                              INHALTSVERZEICHNIS   3
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MEIN FREUNDEBUCH Der Wegweiser für einen erfolgreichen Freiwilligendienst - Werde ein Mensch mit Initiative - Freunde Waldorf
Die Freunde – wer wir sind
und was wir tun
Warum hast du dich für einen Freiwilligendienst entschieden?

Suchst du neue Impulse für die eigene Orientierung? Oder neue
Herausforderungen und Aufgaben? Willst du dich gerne für Andere
engagieren oder einfach etwas Besonderes tun?

Egal was deine Motivation ist, wir sind überzeugt, dass die Erlebnisse
während eines Freiwilligendienstes einmalig und unvergesslich sind!

Diesen Impuls unterstützen wir mit unserer Arbeit. Wir möchten
vielen Menschen diese Erfahrung ermöglichen.

Die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. – kurz Freunde –
sind einer der größten privatrechtlichen Träger für Freiwilligendienste.
Seit 1971 fördern wir weltweit Initiativen eines freien Bildungs-
wesens und setzen uns für die Waldorfpädagogik ein.
Die Freunde sind Träger für internationale Freiwilligendienste
(Outgoing), vermitteln internationale Freiwillige in anthroposo-
phische Einrichtungen in Deutschland (Incoming) und bieten
seit 2011 den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale
Jahr für Freiwillige aus dem Inland an.

                       DIE FREUNDE – WER WIR SIND UND WAS WIR TUN   5
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Was die Freunde außerdem machen:

  Wir führen in Krisengebieten notfall- und traumapädagogische
  Einsätze durch.

  Unser Hilfsfonds unterstützt waldorfpädagogische
  Bildungsprojekte in der ganzen Welt.

  Wir vermitteln Bildungspatenschaften und ermöglichen
  Schulbesuche.

  Wir organisieren den WOW-Day und sammeln damit
  Spenden für die Zukunft.

Wir informieren dich aktuell auf unserer Webseite
www.freunde-waldorf.de

     www.facebook.com/FreundeFWD

     twitter.com/FreundeFWD
     www.instagram.com/freunde_waldorf

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Als Träger sind die Freunde der Erziehungskunst folgenden
Zentralstellen angeschlossen:

Deutscher Paritätischer
Gesamtverband – DPWV

Naturschutzbund
Deutschland – NABU

Arbeitskreis Lernen und Helfen
in Übersee – AKLHÜ

Bundesamt für Familie
und zivilgesellschaftliche
Aufgaben – BAFzA

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Was ist ein Freiwilligendienst?

Ein Freiwilligendienst

   ist eine freiwillige Mitarbeit in einem sozialen, pädagogischen
   und/oder ökologischen Einsatzfeld.

   ist ein Lern- und Orientierungsjahr, das vielseitige
   Erfahrungsräume bietet.

   dient der biografischen Entwicklung.

   fördert den (inter-)kulturellen Dialog.

Auf organisatorischer Ebene besteht ein Freiwilligendienst
primär aus drei Beteiligten:

                           Freiwillige

                                                  Freunde der
  Einsatzstelle
                                                  Erziehungskunst

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Nichts auf der Welt ist so mächtig,
wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Viktor Hugo

              DIE FREUNDE – WER WIR SIND UND WAS WIR TUN   11
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Auf einen Blick – deine Checkliste
Nutze diese Liste als Orientierung und behalte
die zu erledigenden Dinge im Blick!

  VOR DEINEM FREIWILLIGENDIENST
      1. Kontaktanruf bis 14 Tage nach Erhalt der Infomappe

 ●    melde dich bitte bei deiner pädagogischen Begleitung

      2. Vereinbarung

 ●    erhalten, unterschrieben, versandt

      3. Kindergeld

 ●    offizielle Bescheinigung an Familienkasse versenden

      4. Krankenkasse

 ●    Entscheidung für eine eigene Krankenkasse

      bei einer Krankenkasse deiner Wahl anmelden und
 ●    Bescheinigung hinschicken

 ●    dort ggf. Sozialversicherungsnummer anfordern

      5. Steueridentifikationsnummer

 ●    ggf. Beantragung beim Finanzamt

                                 AUF EINEN BLICK – DEINE CHECKLISTE   13
6. Stammblatt

●    Sozialversicherungsnummer, Krankenkasse, Kontoverbindung

     7. Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis

●    erweitertes polizeiliches Führungszeugnis beantragen

●    Foto/Scan an Freunde und Original an Einsatzstelle versenden

     8. (Optional) Amtsärztliche Untersuchung

●    in der Einsatzstelle nachfragen ob erforderlich

     Beleg für Masernschutz in der Einsatzstelle einreichen,
●    Kopie an die pädagogische Begleitung schicken

     9. Arbeitsbeginn in der Einsatzstelle

●    Datum und Uhrzeit für deinen ersten Arbeitstag absprechen

     10. Rückmeldebestätigung für Bildungsseminare

     das ausgefüllte Formblatt „Rückmeldebestätigung für
●    deine Bildungsseminare“ Foto/Scan an die Freunde zurücksenden

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ZU BEGINN DEINES FREIWILLIGENDIENSTES
    1. Übersicht der Seminartermine an deine
●      Praxisanleitung übergeben

●   2. Anmeldung im örtlichen Bürgeramt, falls du umgezogen bist

    3. Feedbackbogen innerhalb der Probezeit nach Dienstbeginn

●   nach vier bis sechs Wochen an die Freunde zurückschicken

ZU DEINEN BILDUNGSSEMINAREN
    1. Fahrkarte

●   Prüfe, ob sich eine MyBahnCard finanziell rentiert

●   Eventuell Vorschuss beantragen
    2. Fahrtkostenabrechnungen
    Fahrtkostenabrechnung nach Seminar an die Freunde
●   zurückschicken (bis spätestens zwei Wochen nach jedem Seminar)
    3. Krankmeldung (s. Seite 55)

●   am ersten Seminartag telefonisch krankmelden
    Foto/Scan der Krankschreibung an die Freunde per E-Mail versenden
●   (spätestens bis zum 2. Tag)

●   Original in der Einsatzstelle abgeben

AM ENDE UND NACH DEINEM FREIWILLIGENDIENST
    1. Zeugnis

●   wird von der Einsatzstelle erstellt
    2. Zertifikat & Bescheinigung

●   wird von den Freunden verschickt

                                 AUF EINEN BLICK – DEINE CHECKLISTE   15
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Kostbar der Herzschlag jeder Minute.
Sie schenkt dir den Atem, erlaubt dir anzufangen aufs Neue.
In deinem Augenstern kreist die verwirrende Welt,
ruht das Himmelsherz, jede Minute.
Rose Ausländer

                           AUF EINEN BLICK – DEINE CHECKLISTE   17
Pädagogische Begleitung
Auf den Seminaren

In einer festen Gruppe mit anderen Freiwilligen nimmst du an
Seminarwochen zu verschiedenen Themen teil. Ziel ist es, dich auf
deinen Dienst vorzubereiten.

Wir geben dir die Gelegenheit, außerhalb der praktischen Arbeit in
der Einsatzstelle innezuhalten, Eindrücke mit anderen Freiwilligen
auszutauschen und aus den Erfahrungen zu lernen. Darüber hinaus
werden soziale und kommunikative Kompetenzen entwickelt und
das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl und für einen
nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt gestärkt.

Wir setzen uns mit berufsspezifischen Themenfeldern auseinander,
um dir eine solide Basis für die fachliche Ausgestaltung deines
Freiwilligendienstes zu ermöglichen.

Die Seminare finden in verschiedenen Seminarhäusern statt. Unter-
kunft und Verpflegung sind kostenfrei und die Fahrtkosten zum Semi-
narort werden dir erstattet. Die Bildungstage sind als Arbeitszeit
verpflichtend und Voraussetzung für die Ausstellung eines Zertifikats.

   18
Während deiner Arbeit in den Einsatzstellen

Wir sind für dich:

Begleitung und Beratung
… wenn Fragen auftauchen, die deine Arbeit in der Einsatzstelle
betreffen. Wir besuchen dich auch gern vor Ort.

Konfliktberatung und Empowerment
… wenn eine Herausforderung, ein Problem oder ein Konflikt auftritt,
zögere nicht uns anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben.

Verwaltung und Organisation
… wenn du eine Bescheinigung benötigst, Fragen zu den
Seminarterminen hast, Fragen zur Fahrtkostenerstattung oder
Krankmeldungen hast.

   In der Regel erreichst du uns
   von Montag bis Freitag zwischen 8.00 Uhr und 16.30 Uhr.

                                      PÄDAGOGISCHE BEGLEITUNG     19
20
PÄDAGOGISCHE BEGLEITUNG   21
Ansprechpersonen
 ABTEILUNGSLEITUNG
 Außenvertretung, Verbandsarbeit, allg. Fragen
                       Tel: +49 (0)721 20111-146
 Stefan Wurster
                       E-Mail: s.wurster@freunde-waldorf.de

 PÄDAGOGIK
 Seminare, pädagogische Begleitung über das Jahr,
 Krisenbegleitung, Verlängerungen & Kündigungen
                       Tel: +49 (0)721 20111-205
 Angela Dorschel
                       E-Mail: a.dorschel@freunde-waldorf.de
                       Tel: +49 (0)721 20111-227
 Laura Maria Bender
                       E-Mail: l.bender@freunde-waldorf.de
                       Tel: +49 (0)721 20111-212
 Fiona Jaffke
                       E-Mail: f.jaffke@freunde-waldorf.de
                       Tel: +49 (0)721 20111-115
 Felicia Keuler
                       E-Mail: f.keuler@freunde-waldorf.de
                       Tel: +49 (0)721 20111-133
 André Macco
                       E-Mail: a.macco@freunde-waldorf.de
                       Tel: +49 (0)721 20111-148
 Felix Hennig
                       E-Mail: f.hennig@freunde-waldorf.de

  22
PÄDAGOGISCHE VERWALTUNG & PÄDAGOGIK
                        Tel: +49 (0)721 20111-208
Nina-Catherin Richter
                        E-Mail: n.richter@freunde-waldorf.de

VERWALTUNG
Vereinbarungen & Absprachen BAFzA
                        Tel: +49 (0)721 20111-147
Karin Schilling
                        E-Mail: k.schilling@freunde-waldorf.de

BUCHHALTUNG
                        Tel: +49 (0)721 20111-139
Sandra Franke
                        E-Mail: s.franke@freunde-waldorf.de

EINSATZSTELLENRECHNUNGEN &
TASCHENGELDABRECHNUNGEN
                        Tel: +49 (0)721 20111-122
Bernhard Mohr
                        E-Mail: b.mohr@freunde-waldorf.de

FSJ- UND BFD-VEREINBARUNGEN
                        Tel: +49 (0)721 20111-226
Marija Feglajn
                        E-Mail: m.feglajn@freunde-waldorf.de

KRANKMELDUNGEN
                        Tel: +49 (0)721 20111-126
Monika Stahl
                        krankmeldung@freunde-waldorf.de

                                          ANSPRECHPERSONEN       23
Die Seminare
Hier exemplarisch ein paar Inhalte, die dich während deines
Dienstes auf den Seminaren erwarten:
Einführungsseminar:
Vorstellung der Freunde …
Erwartungen und Befürchtungen
Rollen im Freiwilligendienst
Nähe« und Distanz
Einführung Anthroposophie
Verwaltung (Rechte & Pflichten)
Handwerkliche Tätigkeiten
Zwischenseminar A:
Gewaltfreie Kommunikation
Reflexion der Zeit in den Einsatzstellen
Einzelgespräche
Heilpädagogik, Sozialtherapie, Waldorfpädagogik
Nachhaltigkeit & Ernährung
Workshops
Zwischenseminar B:
Biografie
Beruf und Berufung
Reflexion der Zeit in den Einsatzstellen
Ressourcenarbeit
Umgang mit Konflikten
Einzelgespräche
Workshops

   24
Politische Bildung (Bundesfreiwilligendienst):
Das Seminar wird von Dozierenden des BAFzA durchgeführt
Themen können sein: Mobilität, Globalisierung, Rassismus, …
Die Freunde erstellen das Rahmenprogramm.
Politisches Engagement (Freiwilliges Soziales Jahr):
Das Seminar wird auch von den Freunden durchgeführt
Themen können sein: Globalisierung, In Beziehung sein, Grenzen,
Planspiele zu politischen Themen …
Abschlussseminar:
Rückblick auf den Freiwilligendienst
Wertschätzung der Leistungen
Feiern
Gestaltung des Abschieds

                                               DIE SEMINARE   25
26
Es gibt ein Geistiges in jedem Menschen. Auch
der sichtbaren Welt um uns liegt ein unsichtbar
Wirksames zugrunde, das es zu entdecken und
zu erforschen gilt. Die Anthroposophie ist kein
Glaubensinhalt, sondern die Anregung, einen Weg
des Erkennens zu beschreiten, der gleichzeitig ein
Weg der Selbstentwicklung ist; ein Weg, der die
eigene geistige Kraft im Menschen aktiviert.
Rudolf Steiner

                                     DIE SEMINARE   27
28
Einführung in die Anthroposophie
Eine Besonderheit an deinem Freiwilligendienst ist, dass du
in anthroposophischen bzw. waldorfpädagogischen Einrichtun-
gen tätig bist.

Für das Grundverständnis möchten wir dir Aspekte des zentralen
Menschenbildes näher bringen.

   Immer wieder wird dir der Name Dr. Rudolf Steiner begegnen.
   Er ist der Begründer der Anthroposophie und war ein österreichi-
   scher Philosoph, der von 1861«« «–«1925 gelebt hat.

   Rudolf Steiner gab auf Anfragen von Menschen immer wieder
   Anregungen aus der Geisteswissenschaft für bestimmte Lebens-
   felder. Meistens hielt er dann einen Vortrag, bspw. vor
   Ärzt*innen, Bäuer*innen, Pädagog*innen oder Pfarrer*innen,
   und in der Folge wurden diese Lebensbereiche um eine
   geisteswissenschaftliche Perspektive erweitert, d.h. dass jeder
   Mensch auch ein geistig-seelisches Wesen ist.

Annahme 1: Der Mensch ist ein Wesen, welches sich zur
Freiheit entwickelt.

Annahme 2: Die Anthroposophie rechnet damit, dass jedem
Menschen ein geistiger Wesenskern innewohnt, der wiedergeboren
wird. Allein die Annahme, dass dies so sein könnte, hat schon
enorme Konsequenzen.

                            EINFÜHRUNG IN DIE ANTHROPOSOPHIE   29
30
Annahme 3: Jeder Mensch besteht aus vier zentralen Wesensgliedern,
davon sind drei unsichtbar und eins sichtbar.

Der physische Leib: Ist der sichtbare Teil unseres Daseins und unser
materieller Lebenskörper.

Der Vitalleib: Mit diesem Wesensglied sind alle Lebensvorgänge
gemeint, die mit Wachstum, Rhythmus und mit allen Vitalfunktionen
des Körpers zu tun haben.

Der seelische Leib: Ist der Wesensteil unseres Menschseins in wel-
chem sich der gesamte psychische Innenraum des Menschen abspielt.
Von Freude bis Schmerz, alle Empfindungen und sozialen Bedürfnisse.

Das menschliche Ich: Die Anthroposophie legt auf den einzigartigen
Wesenskern eines jeden Menschen den größten Wert. Steiner spricht
von einem ethischen Individualismus.

Auf dieser Grundlage arbeiten alle Lebensfelder, wie die Heilpäda-
gogik und Sozialtherapie, die Soziale Arbeit, die Waldorfschulen und
Kindergärten, die Medizin, die Altenpflege usw.

Auf dieser menschenkundlichen Grundlage fordert Rudolf Steiner:
„Handle so, wie nur du nach deiner besonderen Individualität
handeln kannst!“

                             EINFÜHRUNG IN DIE ANTHROPOSOPHIE   31
32
Anthroposophie im Alltag
Die Anthroposophie ist heute in vielen Lebensbereichen wirksam.
Neben den über 1.000 Waldorfschulen und 2.000 Kindergärten welt-
weit, gibt es anthroposophische Krankenhäuser, Arzneimittel und
Kosmetika. An anthroposophisch ausgerichteten Bildungsstätten wird
Philosophie, Architektur und BWL unterrichtet und mit der Sprach-
gestaltung und Eurythmie findet sich ein reiches, von der Anthroposo-
phie inspiriertes, Kunst- und Kulturschaffen. Aber auch die biologisch-
dynamische Landwirtschaft, die uns meist durch das bunte Demeter-
Logo bekannt ist, geht auf die Anregung Rudolf Steiners zurück.

Auf den folgenden Seiten soll dir zu den verschiedenen Wirkungs-
bereichen der Anthroposophie ein Überblick gegeben werden:

Pädagogik: Hier steht die ganzheitliche Erziehung und Bildung
des Menschen im Mittelpunkt. An Waldorfschulen und -kindergärten
im In- und Ausland wird auf Grundlage der Waldorfpädagogik
unterrichtet.

   Bund der Freien Waldorfschulen
   www.waldorfschule.de
   Vereinigung der Waldorfkindergärten
   www.waldorfkindergarten.de
   Waldorf weltweit: Freunde der Erziehungskunst
   www.freunde-waldorf.de

                                     ANTHROPOSOPHIE IM ALLTAG   33
34
Medizin: Anthroposophische Medizin versteht sich als Erweiterung
der Schulmedizin. Die weltweite medizinische Bewegung umfasst
zahlreiche therapeutische Einrichtungen, Kliniken und Arztpraxen.
Zu ihren Verfahren zählen u.a. die Heileurythmie, rhythmische
Massagen und therapeutisches Malen.

   Verband Anthroposophischer Kliniken
   www.anthro-kliniken.de
   Gesellschaft anthroposophischer Ärzte in Deutschland
   www.gaed.de (u. a. Arztsuche)

Biologisch-dynamische Landwirtschaft sieht den Hof als einen
lebendigen Organismus und berücksichtigt nicht nur die irdischen,
sondern auch die kosmischen Lebenszusammenhänge und Rhythmen.
Der Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide,
die Einhaltung der Fruchtfolge und die wesensgemäße Tierhaltung-
und Fütterung sind charakteristisch.

Heilpädagogik & Sozialtherapie versucht, Menschen mit Assistenz-
bedarf eine individuelle, leibliche, seelische und geistige Entwicklung
zu ermöglichen sowie ihnen zu einem Leben in Würde und Selbst-
bestimmung zu verhelfen. Zudem fördert sie die Integration in die
menschliche Gemeinschaft und hilft den Beitrag in der Gesell-
schaft sichtbar zu machen.

   Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen
   www.anthropoi.de

                                      ANTHROPOSOPHIE IM ALLTAG   35
Kunst & Architektur: Es gibt heute ein reiches von der Anthroposo-
phie inspiriertes Kunst- und Kulturschaffen. Dabei gehen Eurythmie
und Heileurythmie, Sprachgestaltung und Kunsttherapie in ihrer
Entstehung direkt auf Rudolf und Marie Steiner zurück. Die Impulse
Rudolf Steiners zur bildenden Kunst, Architektur und Skulptur wirken
bis heute nach.

   Berufsverband Heileurythmie
   www.berufsverband-heileurythmie.de
   Berufsverband der Eurythmisten in Deutschland e.V.
   www.eurythmie.net
   Berufsverband für Sprachgestaltung & Schauspiel auf
   anthroposophischer Grundlage e.V.
   www.sprachgestaltung.com

Wissenschaft und Bildung: Bildungsinstitute auf der Grundlage
der Anthroposophie.

   Universität Witten/Herdecke
   www.uni-wh.de
   Alanus Hochschule
   www.alanus.edu/de
   Hochschule für Künste im Sozialen – Ottersberg
   www.hks-ottersberg.de

   36
Unternehmen und Marken: Die bekannte Marke Weleda wurde von
Steiner selbst mitinitiiert, andere sind von seinen Ideen inspiriert. Dazu
zählen nationale und internationale Größen wie die Drogeriekette dm,
die Biosupermärkte von Alnatura, der Arzneimittelhersteller Wala und
dessen Naturkosmetikmarke Dr. Hauschka, der Anbieter von Natur-
bekleidung hessnatur oder die GLS-Bank in Bochum. Ferner der
Reinigungsmittelhersteller Sonett, die Bio-Kelterei Voelkel, der
Hersteller von Kunstbedarf Stockmar sowie das Siegel Demeter und
der Naturkosmetikhersteller Speick.

                                        ANTHROPOSOPHIE IM ALLTAG   37
Tipps und Tricks für einen
gelingenden Freiwilligendienst
Worum es Knigge eigentlich ging – ein würdevoller Umgang
im Freiwilligendienst

Adolph Freiherr von Knigge hatte am Ende des 18ten Jahrhunderts das
Anliegen, die Bürger in ihren Umgangsformen gegenüber dem Adel zu
stärken, damit sie für ihre Rechte und Anliegen besser eintreten kön-
nen. Ihm ging es um ein zivilisiertes, würdevolles Miteinander.

„Höflichkeit und Respekt gehörten genauso dazu, wie die Wahrung der
eigenen Würde. Deswegen riet er seinen Lesern: „Handle selbständig!
Verleugne nicht Deine Grundsätze, Deinen Stand, Deine Geburt, Deine
Erziehung; so werden Hohe und Niedere Dir ihre Achtung nicht versa-
gen können“ (aus: Über den Umgang mit Menschen).

Unser Anliegen ist es, mit uns selbst, in der Begegnung mit Anderen,
in der Arbeit und dem Alltag einen würdevollen, menschlichen
Umgang zu üben.

Hier die Business-Knigge-Regeln, die jeder kennen sollte
für euch aufgearbeitet:

   Wahre und respektiere die Komfortzone deines Gesprächs-
   partners. Selbst, wenn du privat Gespräche gerne aus nächster
   Nähe führen oder dein Gegenüber dabei berührst, solltest du im

   38
Berufsalltag die Komfortzone wahren. Die meisten Menschen
empfinden es als unangenehm, wenn ihnen eine Person, die sie
nicht gut kennen, zu nah kommt. Sicherlich kennst du das
Phänomen wenn du mit Fremden im Aufzug fährst.

Die Kunst in der Mitte zu sein und Ruhe zu bewahren und
höflich zu bleiben. Es ist natürlich eine große Kunst, selbst in
Stresssituationen nicht ausfällig zu werden und deine Wut an
anderen auszulassen. Versuche ruhig zu bleiben und den
Standpunkt deines Gegenübers zu verstehen.

Kritik gehört immer in ein Gespräch unter vier Augen. Fehler
und Schwächen sind tägliche Begleiter unseres Lebens. Anstatt
einer offenen Fehlerkultur schämen wir uns häufig für unsere
Schwächen und Fehler, weil diese oft mit dem Kern unserer
Persönlichkeit zu tun haben. Deshalb: Grundsatzdiskussionen
oder Hinweise auf Fehler immer in einem Vieraugengespräch und
niemals vor der Gruppe führen. Umgekehrt: Wenn dich jemand
öffentlich kritisiert – bitte höflich um ein Vieraugengespräch.
Wenn du wirklich etwas lernen willst, sei den Rückmeldungen
und der Kritik maximal offen gegenüber.

Die klassische Reihenfolge bei der Begrüßung. Wenn du dir
unsicher bist, wer zuerst zu begrüßen ist, hilft dir die folgende
Orientierung: Zuerst wird immer die ranghöchste Person
begrüßt, auch wenn eine Dame anwesend ist. Danach gilt: Ältere
Personen werden vor jüngeren und Damen vor Herren gegrüßt.

      TIPPS UND TRICKS FÜR EINEN GELINGENDEN FREIWILLIGENDIENST   39
Nehme bei der Arbeit Anrufe nur in dringenden Fällen an. Wer
bei der Arbeit oder bei einem Treffen mit Kolleg*innen ständig
ans Telefon geht, zeigt damit, dass alles andere wichtiger ist, als
die aktuelle Zusammenkunft. Klingelt das Smartphone ständig,
sorgt das auch für Unruhe und verhindert das Fortschreiten des
Gesprächs. Auch als grob unhöflich gilt es das Smartphone
demonstrativ auf dem Tisch zu platzieren. Sei dir auch bewusst
darüber, welchen Eindruck dein Klingelton erweckt.

Wahre in deinen E-Mails die Höflichkeitsform. Eine E-Mail ist
nicht so förmlich wie ein Brief. Doch trotzdem solltest du dir
genug Zeit für Höflichkeit nehmen. Tendenziell etwas länger bei
„Sehr geehrte/r“ bleiben als ein plumpes „Hallo“. Verzichte bitte
auf Abkürzungen, wie MfG etc., nur in der internen Kommunika-
tionen können E-Mails auch formloser geschrieben werden.

Pünktlichkeit ist angewandte Menschenliebe. Wurde eine
bestimmte Zeit für ein Treffen vereinbart, bitte sei bereits fünf
Minuten vorher in dem entsprechenden Raum. Es ist unhöflich
dein Kollegium warten zu lassen. Zusätzlich verhinderst du damit,
abgehetzt in ein Treffen zu stürmen und die Hälfte deiner Unter-
lagen zu vergessen. Du erweckst einen planlosen und unprofes-
sionellen Eindruck.

Duze nicht zu vorschnell. Das „Du“ wird immer vom Ranghöhe-
ren angeboten. Wird es dir vom Chef oder der Chefin auf einer
Betriebsfeier unter Alkoholeinfluss angeboten, solltest du nur

40
dabei bleiben, wenn er oder sie sich auch noch nach der Feierlich-
keit daran erinnert. By the way: Karriereberater*innen empfehlen
auf Betriebsfeiern keinen Alkohol zu trinken.

Sich von Herzen über die Leistungen anderer freuen. Jede*r
wird gerne gelobt und freut sich ein Kompliment zu erhalten.
Welche Leistungen, Fähigkeiten oder Charakterzüge deiner
Kolleg*innen findest du lobenswert? Vermeidet bitte sexistische
Bemerkungen, die als positive Rückmeldung getarnt sind.

Bleibe bei Spontangesprächen (Smalltalk) positiv. Beim lockeren
Gespräch geht es nicht um tiefgründige Inhalte, sondern darum,
einander kennenzulernen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und die
Basis für eine gute Beziehung zu legen. Das schaffst du eher nicht
durch nörgeln oder alles schlecht zu machen. Vermeide auch
Themen, die zu Differenzen führen könnten, wie bspw. Debatten.

     TIPPS UND TRICKS FÜR EINEN GELINGENDEN FREIWILLIGENDIENST   41
42
Not-to-do-Liste
Liebe Freiwillige, hier eine humoristische Aufzählung, was ihr
machen könnt, damit euer Freiwilligendienst ziemlich sicher nicht
gelingt. Die Empfehlung ist, dass ihr eher das Gegenteil versucht.

Ziemlich sicher scheitern werdet ihr damit:
   Besserwisser-Prinzip: Am ersten Tag den hauptamtlichen Mitarbei-
   ter*innen erklären, wie sie ihre Arbeit besser machen können.
   Prinzip der Deutschen Bahn: Regelmäßig zu spät kommen und
   so tun als sei das normal.
   David-Copperfield-Prinzip: Plötzlich verschwinden.
   Doc-Holiday-Prinzip: Krank sein und davon ausgehen, dass der
   Arzt/die Ärztin oder eure Mutter bei der Arbeit anrufen und dich
   krankmelden.
   Harry-Potter-Prinzip: Davon ausgehen, dass Lehrer*innen und
   Mitarbeitende Gedanken lesen können.
   Tintenfisch-Prinzip: Mit Tinte um sich spritzen und dann
   heimlich verschwinden.
   Helikopter-Prinzip: Über allem stehen und keine Anregungen
   aufnehmen.
   Waldorf-Prinzip: Dass mit ein paar netten Worten und einem Bild
   schon wieder alles gut wird.
   Chuck-Norris-Prinzip: Davon ausgehen, dass alle um dich herum
   faul und dumm sind.
   Politiker-Prinzip: Fingerkuppen aufeinanderlegen und sagen:
   „Mir geht es gut!“ bzw. Alles ist gut!“.

         TIPPS UND TRICKS FÜR EINEN GELINGENDEN FREIWILLIGENDIENST   43
Dein Projekt im Freiwilligendienst
Im Laufe deines Freiwilligendienstes führst du ein Projekt in deiner
Einsatzstelle durch. Auf einem deiner ersten Seminare erfährst du,
wie du dabei vorgehst und was wichtig ist zu beachten. Hier schon
einmal erste Informationen:

Wozu ein Projekt?
Durch dein Projekt kannst du deine individuellen Fähigkeiten und
Interessen in die Einsatzstelle einbringen. Außerdem kann es eine
Lernmöglichkeit für dich sein, wenn du merkst, dass dein Alltag zur
Routine wird und du neue Lernmöglichkeiten möchtest.

Was ist ein Projekt?
Die Art und Dauer der Projekte können ganz unterschiedlich sein.
Projekte können klein und groß sein. Gemeinsam haben sie:

   (Neue) Aufgabe mit gewisser Herausforderung
   Zeitlich begrenzt
   Klares Ziel
   Drei Phasen: Planung, Durchführung, Abschluss

Was können Projekte sein?
Was dein Projekt ist, hängt von deinen Interessen ab und von den Mög-
lichkeiten in deiner Einsatzstelle. Am besten besprichst du mit deiner
Anleitung, welche deiner Projektideen am besten passt. Vielleicht
kannst du auch das Projekt deines*r Vorgängers*in weiterführen!?

   44
Beispiele für Projekte:
   Handwerkliche Fähigkeiten einbringen und/oder erlernen (z. B.
   Schnitzen/Stricken mit den zu Betreuenden, mit der Wohngruppe
   die WG verschönern, Basteln für ein Jahresfest)
   Bildungsangebot machen (z. B. Tanzworkshop, Computerkurs,
   Märchenstunde, Trommel-AG)
   Förderunterricht (z. B. einzelnen Kindern helfen etwas zu lernen)
   Veranstaltung mitorganisieren (z. B. Weihnachtsbasar, Sportfest,
   Spendenaktion)
   Mit einem Thema auf theoretischer Ebene auseinandersetzen

Bei Fragen oder wenn du Unterstützung möchtest,
wende dich an deine pädagogische Begleitung im Freunde-Büro!

                                        Handle so, wie nach deiner
                                        besonderen Individualität,
                                        nur gerade du handeln
                                        kannst; dann trägst du am
                                        meisten zum Ganzen bei;
                                        denn du vollbringst dann,
                                        was ein anderer nicht
                                        vermag. Rudolf Steiner

                               DEIN PROJEKT IM FREIWILLIGENDIENST   45
Ehemaligenarbeit
Die Ehemaligenarbeit besteht aus einem großen Netzwerk an jungen
Erwachsenen und ehemaligen Freiwilligen, die sich mit den Freunden
der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. verbunden fühlen und
diese Plattform nutzen, um sich aus ganz unterschiedlichen Motiven
zu engagieren.

Du kannst dich jetzt schon in den Regiogruppen einbringen und
Ehemalige der Freunde kennenlernen.

In deiner Umgebung gibt es möglicherweise schon eine sogenannte
Regiogruppe – gerne bekommst du hierzu nähere Informationen von uns.

Mit Dienstende ist eine Etappe des Weges abgeschlossen. Auch
für den weiteren Weg bieten die Freunde an, in Verbindung zu bleiben,
sich gesellschaftspolitisch zu engagieren und – nicht zuletzt – sich
weiter zu entwickeln.

Wir ermöglichen Engagement in den Bereichen:

   Ehemaligentreffen & Ehemaligenengagement
   Teamen & Seminararbeit
   Kochen auf Seminaren
   Regiogruppen
   Als Botschafter*in und an vielen weiteren Stellen tätig zu werden

   46
Felicia Keuler
                        Ansprechpartnerin Ehemaligenarbeit:
                        Tel: +49 (0)721 20111-115
                        E-Mail: f.keuler@freunde-waldorf.de

Nach deinem Dienstende wirst du automatisch dem Verteiler für
die Ehemaligen-Infos hinzugefügt. Mit einem einzigen Klick kannst
du dich natürlich abmelden.

Alle Infos dazu findest du unter:
www.freunde-waldorf.de/freiwilligendienste/ehemaligenarbeit

                                            EHEMALIGENARBEIT   47
Ausbildungsinformationen
Du bist noch offen und machst dir Gedanken, welchen Beruf du
ergreifen möchtest? Dich nervt die Frage „Und, was machste nach
dem Freiwilligendienst?“.

Zwei Gedanken, die dich auf der Suche nach deiner Berufung
unterstützen können:

   Wenige haben heutzutage einen Beruf ein Leben lang, so dass
   du dich für einen Erstberuf entscheidest.
   Genieße die Freiheit, dich für eine Berufung entscheiden zu dürfen!
   Wenn du dich inspirieren lassen möchtest, welche beruflichen
   Perspektiven sich dir in der anthroposophischen Welt anbieten,
   nimm Kontakt auf mit Stefan Wurster (+49 (0)721 20111-146,
   s.wurster@freunde-waldorf.de).

   48
Vielleicht ist hier etwas für dich dabei: Studien- & Ausbildungs-
möglichkeiten in anthroposophischen oder waldorfpädagogischen
Berufszweigen:

                 http://files.freunde-waldorf.de/inland/
                 Berufsinformation.pdf

                                     AUSBILDUNGSINFORMATIONEN   49
50
Was immer die Dinge mir bringen,
ich stehe über den Dingen.
Was immer die Dinge mir tun,
ich tue, als wär ich immun.
Und kann ich das Wollen nicht wollen,
so schicke ich mich in das Sollen.
Die Haltung zum Guten, zum Schlimmen
kann keiner als ich nur bestimmen.
Mascha Kaléko

                   AUSBILDUNGSINFORMATIONEN   51
Hinweise von A-Z für
deinen Freiwilligendienst
A wie Anleitung
Die Einsatzstelle ist verpflichtet, eine Fachkraft für die fachliche
Anleitung der Freiwilligen zu benennen (Praxisanleitung). Sie sichert
die Unterstützung und Beratung der Freiwilligen, vermittelt ihnen
Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen für den Arbeitsalltag und
den Ausbildungs- und Berufsweg. Wichtig für die Beteiligung der
Freiwilligen in der Einsatzstelle sind zudem regelmäßige Gespräche
und die Integration in Teamberatungen. Für die persönlichen
Belange der Freiwilligen stellt die Einsatzstelle eine*n Mentor*in zur
Seite. Praxisanleitung und Mentor*in sind oft in einer Person vereint.

A wie Anerkennung Fachhochschulreife
Bitte prüfe im Vorfeld deines Dienstes mit der entsprechenden
Anerkennungsstelle (Schule, Hochschule, Kultusministerium), welche
Kriterien du zur Anerkennung deiner Fachhochschulreife erfüllen
musst. Da die Kriterien sowohl in den Bundesländern und zum Teil
auch von Schule zu Schule unterschiedlich sind, können wir als
Träger deines Freiwilligendienstes hierzu keine allgemeingültigen
Informationen vorhalten.

A wie Arbeitsmedizinische Untersuchung
Von der Einsatzstelle sind die ggf. notwendigen ärztlichen Untersu-
chungen und Vorsorgemaßnahmen zu veranlassen und die hierfür
entstehenden Kosten zu übernehmen. Minderjährige reichen das
ärztliche Attest, ausgefüllt von der/dem Hausärzt*in, ein.

   52
A wie Arbeitsschutz
Bei einer Tätigkeit im Freiwilligendienst sind die Arbeitsschutzbe-
stimmungen, das Jugendarbeitsschutzgesetz und das Bundes-
urlaubsgesetz entsprechend anzuwenden.

A wie Auflösungsvertrag
Ein Auflösungsvertrag im gegenseitigen Einvernehmen ersetzt eine
Kündigung und beinhaltet keine Kündigungsfristen. Freiwillige*r und
Einrichtung beschließen im gegenseitigen Einvernehmen, das Frei-
willigendienstverhältnis zu beenden und beantragen mit ihrer beid-
seitigen Unterschrift die Auflösung des Vertrags.

A wie Ausweis
Der „Freiwilligen-Ausweis“ wird den Freiwilligen direkt vom Bundes-
amt zugeschickt. Mit diesem können Freiwillige bei Veranstaltungen
Anspruch auf Ermäßigungen erhalten. Zu beachten ist, dass aus dem
Ausweis selbst kein Anspruch auf Vergünstigungen hergeleitet
werden kann. Er dient lediglich dem Nachweis des Freiwilligenstatus.
Ob Vergünstigungen für Freiwillige gewährt werden, entscheiden die
jeweiligen Stellen, also etwa die Kommunen, die Verkehrsdienstan-
bieter oder die kulturellen Einrichtungen. Sie legen auch die Alters-
gruppe fest, die die Vergünstigung erhält. (Kontaktdaten für den
Ausweis: www.bafza.de/toolbar/kontakt.html)

                                               HINWEISE VON A-Z   53
B wie Bescheinigung
Die Einsatzstelle stellt den Freiwilligen nach Abschluss des Dienstes
ein qualifiziertes Arbeitszeugnis aus. Von den Freunden als Träger
bekommen die Freiwilligen eine Bescheinigung und ein Zertifikat
über den Freiwilligendienst (siehe auch Z wie Zeugnis).

D wie Dauer
Der Freiwilligendienst wird in der Regel für zwölf zusammenhängende
Monate, mindestens jedoch sechs und höchstens 18 Monate geleistet.

D wie Dienstzeitbescheinigung
Nach Beendigung des Freiwilligendienstes erhalten die Freiwilligen von
den Freunden eine Dienstzeitbescheinigung und ein Zertifikat für die
Seminarteilnahme.

E wie Einsatzzeit
Der Freiwilligendienst ist grundsätzlich vergleichbar mit einer
Vollzeitbeschäftigung, die in der jeweiligen Einsatzstelle zu leisten ist.
Sie richtet sich nach den Arbeitszeiten der jeweiligen Einsatzstelle.
Sofern die Freiwilligen älter als 27 Jahre sind, ist auch Teilzeit von
mehr als 20 Wochenstunden möglich. Einzelheiten sind mit der
Einsatzstelle zu vereinbaren.

   54
F wie Fahrtkosten
Die Einsatzstellen haben die Möglichkeit, im Rahmen einer
Taschengeldregelung einen Teil des Taschengeldes monatlich als
Geld- oder Sachleistungen (etwa einer Bahn-Card oder ÖPNV-
Ticket) vorzusehen. Ermäßigungen im Straßenpersonenverkehr und
Eisenbahnverkehr gelten ebenso wie im Jugendfreiwilligendienst
auch im Bundesfreiwilligendienst.

F wie Fahrtkosten zu den Seminaren
Für die Fahrten zu den Seminaren, buchen die Freiwilligen frühest-
möglich (spätestens vier Wochen vorher) ein günstiges Ticket. Spar-
preise, Gruppentickets und andere Vergünstigungen sind in jedem
Fall zu nutzen. Die Tickets können bis zwei Wochen vor dem Semi-
nar einen Vorschuss zum Kauf der Ticket beantragen. Die Fahrtko-
sten können bis zwei Wochen nach dem Seminar erstattet werden.
Sitzplatzreservierungen werden nicht übernommen. Verpflegung und
Unterkunft werden während den Seminaren von den Freunden
bereitgestellt. Freiwillige müssen dafür nichts zahlen.

F wie Führungszeugnis
Bei uns als Träger sind alle Freiwilligen verpflichtet, ein erweitertes
Führungszeugnis vorzulegen. Freiwillige sind von der Gebühr für die
Erteilung eines erweiterten Führungszeugnisses befreit. Bei der
Beantragung des Führungszeugnisses muss dazu ein Antrag auf

                                                HINWEISE VON A-Z   55
Gebührenbefreiung gestellt werden. Als Nachweis für die ehrenamt-
liche Tätigkeit, zu der der BFD, das FSJ und das FÖJ zählen, ist eine
entsprechende Bescheinigung von uns als Träger vorzulegen und
dies auch als Begründung des besonderen Verwendungszwecks
anzugeben. Die Bescheinigung für die Gebührenbefreiung liegt der
Infomappe bei.

G wie Gesetz
Gesetzliche Grundlage für den BFD ist das Bundesfreiwilligendienst-
gesetz (BFDG). Gesetzliche Grundlage für das FSJ ist das Jugendfrei-
willigendienstgesetz (JFDG).

K wie Kindergeld
Eltern, deren Kinder das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben
und einen BFD oder ein FSJ bzw. FÖJ ableisten, können Kindergeld
bzw. steuerliche Freibeträge für Kinder erhalten.

K wie Krankheitsfall
Ein Krankheitsfall ist der Einsatzstelle und der pädagogischen
Begleitung unverzüglich mitzuteilen. In der Regel muss eine Arbeits-
unfähigkeitsbescheinigung (AU) ab dem dritten Krankheitstag
vorliegen. Eine digitale Kopie ist umgehend an die E-Mail-Adresse
krankmeldung@freunde-waldorf.de zu schicken. Die Original-AU
wird in der Einsatzstelle abgegeben.

   56
In Seminarwochen muss die AU bereits am ersten Tag vorliegen.

Krankmeldungen für Schüler*innen werden nicht anerkannt.
Die genauen Regelungen sind in der Vereinbarung festgehalten. Im
Krankheitsfall werden bis zur Dauer von sechs Wochen Taschengeld
und Sachleistungen weitergezahlt.

K wie Krankenversicherung
Freiwillige im BFD oder FSJ werden für die Dauer des Freiwilligen-
dienstes grundsätzlich als Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse
pflichtversichert. Die Beiträge werden vollständig von der Einsatz-
stelle bzw. dem Träger übernommen und an die Krankenkasse abge-
führt. Eine gegebenenfalls vorher bestehende Familienversicherung
ist für die Zeit des Freiwilligendienstes ausgeschlossen und kann z.B.
bei Aufnahme einer Berufsausbildung, weiterem Schulbesuch oder
der Aufnahme eines Studiums anschließend fortgeführt werden.

Die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) erfasst grundsätzlich auch Personen, die vor Antritt des Bun-
desfreiwilligendienstes privat versichert waren. Die Versicherungs-
pflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung tritt allerdings nicht
ein für Personen, die versicherungsfrei sind.

Privat krankenversicherten Personen, die im Anschluss an den Frei-
willigendienst ein Hochschulstudium aufnehmen möchten, wird
empfohlen, sich bereits vor Aufnahme des Freiwilligendienstes durch
eine gesetzliche Krankenkasse beraten zu lassen, unter welchen
Voraussetzungen ein Befreiungsrecht von der studentischen Pflicht-

                                               HINWEISE VON A-Z   57
versicherung besteht, wenn mit Beginn des Studiums beabsichtigt
wird einen privaten Krankenversicherungsschutz (z.B. über die
beihilfeberechtigten Eltern) wieder aufzunehmen.

K wie Kündigung
Die Dauer der Probezeit ist in der Vereinbarung erfasst. Während
dieser Probezeit kann die Vereinbarung von jeder Vertragspartei mit
einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden.

Die Einsatzstelle kann vom Bundesamt ohne Angabe von Gründen
innerhalb der Probezeit eine Kündigung verlangen.

Nach Ablauf der Probezeit kann die Vereinbarung aus wichtigem
Grund innerhalb einer Frist von zwei Wochen nach Bekanntwerden
des Kündigungsgrundes von jeder*m Vertragspartner*in außeror-
dentlich (fristlos) gekündigt werden.

Daneben kann die Vereinbarung von den Parteien mit einer Frist von
vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende des Kalendermonats
gekündigt werden (ordentliche Kündigung). Die Kündigung muss
schriftlich erfolgen. Die Einsatzstelle selbst kann unter Angabe des
Kündigungsgrundes die Prüfung der Kündigung verlangen. Zur
Klärung des Sachverhaltes wird dann die zuständige pädagogische
Begleitung eingeschaltet. Prinzipiell ist ein Auflösungsvertrag (siehe
A wie Auflösungsvertrag) im gegenseitigen Einvernehmen einer
Kündigung vorzuziehen.

   58
L  wie Leistungen im Freiwilligendienst und Anrechnung auf
andere Leistungen bzw. Ansprüche
Freiwilligendienste sind als freiwilliges Engagement unentgeltliche
Dienste.

Für das Taschengeld, das die Freiwilligen für ihren Dienst erhalten
können, gilt derzeit (2018) die Höchstgrenze von 390 Euro monatlich
inklusive Fahrtkostenzuschuss (6 % der Beitragsbemessungsgrenze in
der allgemeinen Rentenversicherung). Das konkrete Taschengeld
wird mit der jeweiligen Einsatzstelle vereinbart. Darüber hinaus
können die Freiwilligen unentgeltliche Unterkunft und Verpflegung
erhalten oder ggf. entsprechende Geldersatzleistungen. Einzelheiten
hierzu werden mit den jeweiligen Einsatzstellen vereinbart.

Die Sozialversicherungsbeiträge (gesetzliche Krankenversicherung,
soziale Pflegeversicherung, gesetzliche Renten- und Arbeitslosenver-
sicherung einschließlich der Beiträge zur gesetzlichen Unfallversiche-
rung) werden von der Einsatzstelle gezahlt.

Wichtiger Hinweis für „ältere“ Freiwillige:

Es wird darauf hingewiesen, dass es zur Anrechnung der Leistungen
aus dem Freiwilligendienst auf andere Leistungen bzw. Ansprüche
kommen kann. Empfänger von Rentenleistungen sollten daher mit der
zuständigen Rentenkasse klären, ob und ggf. inwieweit die Leistungen
aus dem Freiwilligendienst auf die Rente angerechnet werden.

                                              HINWEISE VON A-Z   59
ALG II–Empfänger*innen können grundsätzlich am BFD und FSJ
bzw. FÖJ teilnehmen, da der Bezug der Grundsicherung für
Arbeitssuchende – das sogenannte Arbeitslosengeld II – die Teil-
nahme nicht ausschließt. Im Falle des Bezuges von ALG II ist das
Taschengeld nach § 11 Abs. 1 SGB II grundsätzlich als Einkommen
zu betrachten und anzurechnen. Von der Anrechnung ausgenom-
men ist sowohl beim BFD als auch bei FSJ bzw. FÖJ grundsätzlich
ein Betrag in Höhe von maximal 200 Euro (§ 1 Abs. 7 Arbeits-
losengeld II/Sozialgeld-Verordnung).

M wie Masernschutz
Seit dem 01.03.2020 ist das Masernschutzgesetz in Kraft. Das
bedeutet, dass ein Nachweis über Masernschutzimpfung oder eine
Masernimmunität erbracht werden muss, um in der Einsatzstelle
tätig zu sein. Der Nachweis ist in der Einsatzstelle und eine Kopie
bei den Freunden einzureichen.

M wie Mentor (siehe A wie Anleitung)
N wie Nebentätigkeit
Nebenbeschäftigungen müssen mit der Einsatzstelle und dem
Träger abgestimmt werden.

P wie Pädagogische Begleitung
Der Freiwilligendienst wird pädagogisch begleitet mit dem Ziel,
soziale, ökologische, kulturelle bzw. interkulturelle Kompetenzen zu

   60
vermitteln und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl
zu stärken. Dazu erhalten die Freiwilligen von den Einsatzstellen
fachliche Anleitung.

Darüber hinaus finden während des Freiwilligendienstes Seminare
statt, für die Teilnahmepflicht besteht und die als Dienstzeit gelten.
Die Gesamtdauer der Seminare beträgt bei einer zwölfmonatigen
Teilnahme an einem Freiwilligendienst mindestens 25 Tage.

P wie Personalverwaltung
Die Personalverwaltung für die Freiwilligen, d.h. Anmeldung bei der
Krankenkasse, Auszahlung des Taschengeldes oder die Abführung
der Sozialversicherungsbeiträge etc., übernimmt entweder die
Einsatzstelle oder der Träger. Wenn die Einsatzstelle den Freunden
diese Aufgabe übertragen hat, bekommt der oder die Freiwillige alle
nötigen Unterlagen von uns per Post oder per E-Mail.

P wie Projekt (siehe S. 45)
S wie Seminare
Der Gesetzgeber schreibt für den Freiwilligendienst die Teilnahme
an Seminaren vor. Insgesamt sind während eines zwölfmonatigen
Freiwilligendienstes 25 Seminartage verpflichtend. Wird ein Dienst
über den Zeitraum von zwölf Monaten hinaus vereinbart oder ver-
längert, erhöht sich die Zahl der Seminartage um mindestens einen
Tag je Monat der Verlängerung. Für weitere Informationen siehe F
wie Fahrtkosten zu den Seminaren.

                                               HINWEISE VON A-Z   61
S wie Studium
Universitäten und Hochschulen können u.U. Bewerber*innen bei der
Aufnahme entsprechender Studiengänge die Dienstzeit im BFD, FSJ
oder FÖJ als Praktikum oder credit points anrechnen. Ob und in
welchem Umfang eine Anerkennung möglich ist, richtet sich nach
den einzelnen Bestimmungen der Ausbildungs- bzw. Studiengänge
und ist bei der jeweiligen Hochschule zu erfragen.

T wie Taschengeld (siehe L wie Leistungen im Freiwilligendienst
und P wie Personalverwaltung)

T wie Träger
Der Träger während des Freiwilligendienstes sind die Freunde der
Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. in Karlsruhe. Wir sind demnach die
Ansprechpartner in allen Belangen für die Freiwilligen.

U wie Urlaub
Im Freiwilligendienst sind beim Urlaub die Regelungen des Bundesur-
laubsgesetzes anzuwenden. Für einen volljährigen Freiwilligen bedeutet
dies bei einer zwölfmonatigen Dienstzeit einen Anspruch auf mindestens
24 Werktage Erholungsurlaub (als Werktage gelten dabei alle Kalender-
tage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind). Für Jugendliche
unter 18 Jahre gelten längere Urlaubsansprüche nach dem Jugendarbeits-
schutzgesetz. Die Anzahl der Urlaubstage ist abhängig von den tariflichen
Verträgen der jeweiligen Einsatzstelle, mindestens aber 24 Tage.

   62
V wie Verlängerung
Wenn der Freiwilligendienst verlängert werden soll (bis zu 18
Monate), schickt die Einsatzstelle eine E-Mail, vor Ablauf der ersten
Dienstzeit, an die pädagogische Begleitung und teilt das neue
Vereinbarungsdatum mit. Die Freiwilligen stimmen sich vorher mit
der Einsatzstelle ab.

V wie Vereinbarung
Die schriftliche vertragliche Vereinbarung im Bundesfreiwilligen-
dienst schließen die Freiwilligen mit dem Bundesamt ab. Zusätzlich
unterschreibt die Einsatzstelle, der Träger (wir) und die Zentralstelle.

Die Vereinbarung wird von uns fertig ausgestellt und zunächst der
Einsatzstelle zur Unterschrift vorgelegt. Anschließend unterschreibt
der oder die Freiwillige, dann wir als Träger, anschließend die Zen-
tralstelle und zuletzt das Bundesamt. Erst dann bekommt die freiwil-
lige Person ein Vertragsexemplar direkt vom Bundesamt zugeschickt,
welches alle unterschrieben haben. Dies kann einige Zeit dauern.

Die schriftliche vertragliche Vereinbarung im Freiwilligen Sozialen Jahr
schließt der bzw. die Freiwillige mit dem Träger und der Einsatzstelle ab.

Die Vereinbarung wird von uns fertig ausgestellt und zunächst der
Einsatzstelle zur Unterschrift vorgelegt. Anschließend unterschreibt
der oder die Freiwillige, dann wir als Träger und schicken dann allen
Vertragsparteien ein Exemplar zu.

                                                 HINWEISE VON A-Z   63
V wie Visumspflicht
Drittstaatsangehörige, die einen Freiwilligendienst leisten wollen,
müssen einen Visumsantrag für die Durchführung des Freiwilligen-
dienstes stellen. Ein Visum darf dabei in der Regel nur erteilt werden,
wenn der Lebensunterhalt gesichert ist, d.h. ohne Inanspruchnahme
öffentlicher Mittel bestritten werden kann. Der Aufenthaltstitel
muss bei Beginn des Dienstes an den Träger gemeldet werden.

W wie Waisenrente (& Halbwaisenrente)
Das Waisengeld wird nach Vollendung des 18. Lebensjahres auf
Antrag auch dann gewährt, wenn die Waise vor Ablauf des Monats,
in dem sie das 27. Lebensjahr vollendet, entweder den Bundesfreiwil-
ligendienst nach dem Bundesfreiwilligendienstgesetz leistet oder
sich in einer Übergangszeit von höchstens vier Monaten zwischen
einem Ausbildungsabschnitt und der Ableistung des Bundesfreiwilli-
gendienstes nach dem BFDG befindet (§ 48 Sozialgesetzbuch VI).

W wie Wohngeld
Die Beantragung von Wohngeld ist für Freiwillige prinzipiell mög-
lich. Die Zahlung von Wohngeld hängt u.a. von der Miethöhe und
dem verfügbaren Einkommen ab. Ein Antrag kommt dann in
Betracht, wenn für die Aufnahme des Freiwilligendienstes ein

   64
Umzug an den Ort der Einsatzstelle notwendig ist, ohne dass die
Einsatzstelle Unterkunft gewähren kann. Zuständig ist die Wohn-
geldbehörde der Gemeinde-, Stadt-, Amts- oder Kreisverwaltung
am neuen Wohnort. Aus dem Antrag muss hervorgehen, dass die
neue Wohnung der Lebensmittelpunkt der Antragsteller*in ist. Ob
die Voraussetzungen für einen Wohngeldanspruch bestehen, sollte
rechtzeitig vor Antritt des Bundesfreiwilligendienstes mit der
Wohngeldbehörde geklärt werden.

Z wie Zeugnis
Bei Beendigung des freiwilligen Dienstes erhalten die Freiwilligen
von der Einsatzstelle ein qualifiziertes Arbeitszeugnis über die Art
und Dauer der abgeleisteten Zeit. Das Zeugnis ist auf die Leistungen
und die Führung während der Dienstzeit zu erstrecken. Dabei sind in
das Zeugnis berufsqualifizierende Merkmale und Qualifikationen des
Freiwilligendienstes aufzunehmen. Darüber hinaus stellen wir als
Träger ein Zertifikat und eine Dienstzeitbescheinigung über den
Freiwilligendienst aus.

                                             HINWEISE VON A-Z   65
Kalender 2020
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           Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
  JAN
           Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
  FEB
           So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr* Sa So
 MÄR                                                                      !
           Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
  APR
           Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
  MAI
           Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
  JUN
           Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
  JUL
           Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
 AUG
           Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
  SEP
           Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
  OKT
           So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
 NOV
           Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
  DEZ
            1    2    3    4    5    6    7    8       9   10   11   12   13   14   15

* Tag der Freiwilligen – Finde deine*n Nachfolger*in

    66
16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28    29   30   31
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
                                                                                      JAN
So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
                                                                                      FEB
Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
                                                                                      MÄR
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
                                                                                      APR
Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
                                                                                      MAI
Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
                                                                                      JUN
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
                                                                                      JUL
So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
                                                                                      AUG
Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
                                                                                      SEP
Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
                                                                                      OKT
Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
                                                                                      NOV
Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
                                                                                      DEZ
16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28    29   30   31

                                                                 KALENDER        67
Kalender 2021
            1    2    3    4    5    6    7    8       9   10   11   12   13   14   15
           Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
  JAN
           Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
  FEB
           Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa* So Mo
 MÄR                                                                      !
           Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
  APR
           Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
  MAI
           Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
  JUN
           Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
  JUL
           So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
 AUG
           Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
  SEP
            Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
  OKT
           Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
 NOV
           Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
  DEZ
            1    2    3    4    5    6    7    8       9   10   11   12   13   14   15

* Tag der Freiwilligen – Finde deine*n Nachfolger*in

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16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28    29   30   31
Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
                                                                                      JAN
Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
                                                                                      FEB
Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
                                                                                      MÄR
Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
                                                                                      APR
So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
                                                                                      MAI
Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
                                                                                      JUN
Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
                                                                                      JUL
Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
                                                                                      AUG
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
                                                                                      SEP
Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
                                                                                      OKT
Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
                                                                                      NOV
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
                                                                                      DEZ
16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28    29   30   31

                                                                 KALENDER        69
Kalender 2022
            1    2    3    4    5    6    7    8       9   10   11   12   13   14   15
           Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
  JAN
           Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
  FEB
           Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa S0* Mo Di
 MÄR                                                                      !
            Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
  APR
           So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
  MAI
           Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
  JUN
            Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
  JUL
           Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
 AUG
           Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
  SEP
           Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
  OKT
           Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
 NOV
           Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
  DEZ
            1    2    3    4    5    6    7    8       9   10   11   12   13   14   15

* Tag der Freiwilligen – Finde deine*n Nachfolger*in

    70
16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28    29   30   31
So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
                                                                                      JAN
Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
                                                                                      FEB
Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Mi
                                                                                      MÄR
Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
                                                                                      APR
Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di
                                                                                      MAI
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do
                                                                                      JUN
Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So
                                                                                      JUL
Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
                                                                                      AUG
Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
                                                                                      SEP
So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
                                                                                      OKT
Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
                                                                                      NOV
Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa
                                                                                      DEZ
16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28    29   30   31

                                                                 KALENDER        71
Persönliche Notizen

   72
NOTIZEN   73
IMPRESSUM

Freunde der Erziehungskunst
Rudolf Steiners e.V.
Abteilung Freiwilligendienste
Parzivalstraße 2b
76139 Karlsruhe
Tel. +49 (0) 721 20 111-130
E-Mail: fsj-bfd@freunde-waldorf.de
www.freunde-waldorf.de/freiwilligendienste

Redaktion:
Freunde der Erziehungskunst
Rudolf Steiners e.V.

Lektorat:
Nina-Catherin Richter
Stefan Friedl

Layout:
Viktoria Holzheimer

Fotos:
Freunde der Erziehungskunst
Rudolf Steiners e.V.,
Nicolai Rissmann

Auflage: 1.200

3. aktualisierte Auflage, 2020
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